Mutter verbrennt Meisterwerke: Dem Sohn zuliebe
Unbezahlbare Werke von Claude Monet, Picasso und Gauguin sind offenbar verfeuert worden. Die Mutter von einem der drei mutmaßlichen Diebe hat gestanden.
![](https://taz.de/picture/151914/14/Rotterdam_dpa.jpg)
BUKAREST dpa/ap | Die Meisterwerke, die im Oktober 2012 aus der Rotterdamer Kunsthalle gestohlen wurden, sind wahrscheinlich in Rumänien verbrannt worden. In der Asche des betreffenden Ofens wurden Nägel und Pigmentreste gefunden, die aus der Herstellungsepoche der gestohlenen Bilder stammen, sagte Ernest Oberländer-Tarnoveanu, Direktor des Historischen Museums in Bukarest, am Mittwoch der Nachrichtenagentur dpa. Die entsprechende Expertise sei fertig und könne an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet werden.
Die als Komplizin mitangeklagte Mutter eines der mutmaßlichen Räuber hatte der Staatsanwaltschaft gestanden, alle sieben Bilder, darunter Werke von Picasso und Monet, in ihrem Ofen verbrannt zu haben. Die Frau sagte den Ermittlern, sie habe Angst um ihren Sohn gehabt, nachdem dieser im Januar festgenommen worden war. Sie habe die Kunstwerke zunächst in einem verlassenen Haus und anschließend auf einem Friedhof im rumänischen Dorf Caracliu vergraben.
Später habe sie die Gemälde wieder ausgegraben und verbrannt, nachdem die Polizei in der Ortschaft nach den gestohlenen Kunstwerken gesucht hatte. Die Ermittler wollten dies nicht glauben, bevor Chemiker und Historiker es in einem wissenschaftlichen Gutachten über die Asche untermauern.
Geraubt wurden im Herbst 2012 in Rotterdam zwei Werke von Claude Monet sowie je eines von Pablo Picasso, Henri Matisse, Paul Gauguin, Meyer de Haan sowie Lucian Freud. Die Diebe waren bei Tag über einen hinteren Notausgang der Galerie eingebrochen, hatten die Gemälde von der Wand gerissen und die Flucht ergriffen. Die Aktion dauerte nicht länger als zwei Minuten. Nach Angaben aus den Niederlanden sind die Meisterwerke zusammen 50 bis 100 Millionen Euro wert.
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