piwik no script img

Mietenkampf in BerlinPolizei trickst Blockierer aus

Zwangsräumung in Berlin-Kreuzberg: Trotz heftiger Proteste kann die Polizei die Wohnungsräumung der Familie Gülbol durchsetzen.

Trotz Protestblockaden: Hunderte Polizisten setzen in Berlin-Kreuzberg die Zwangsräumung einer Mietwohnung durch. Bild: dpa

Sie haben die Nacht in der Lausitzer Straße durchgemacht, die Aktivisten von dem Bündnis „Zwangsräumung verhindern“. Um kurz vor sechs wird es ernst: „So langsam erreichen uns Meldungen, dass sich Wannen sammeln“, posten sie auf der Bündnisseite, mit der sie seit Wochen gegen die Räumung mobilisieren.

Jetzt heißt es nichts wie raus, die Eingänge zum Haus blockieren, aus dem die Familie Gülbol verdrängt werden soll. Die Räumung ist für neun Uhr angesetzt. Über den Köpfen der Aktivisten dröhnt ein Hubschrauber. Die Polizei ist zum Großeinsatz ausgerückt. Es geht um die 122 quadratmetergroße Wohnung der Familie Gülbol. Nach einem jahrelangen Rechtsstreit um Mieterhöhung und nicht gezahlten Mieten hat ein Gericht die Räumung bestätigt.

Die Polizei kommt früher als erwartet. Bereits um sechs Uhr hat sie die Straße in beide Richtungen abgesperrt. Die meisten Unterstützer machen sich erst jetzt auf den Weg und kommen nicht mehr in die Straße hinein. Sie setzen sich direkt an die Sperre am Eingang der Straße, damit sie die Gerichtsvollzieherin schon dort aufhalten können.

Es werden Pappen und heißer Tee gegen die Kälte verteilt. Es sind um die 500, die hier dagegen protestieren, dass immer mehr Menschen aus der Innenstadt von Berlin verdrängt werden. Sie versperren alle Eingänge und rufen: „Den Häusern denen, die drin wohnen.“ Mehrere Anwohner haben Transparente aus den Fenstern gehängt. Sie stehen auf den Balkonen und klopfen mit Kochlöffeln auf ihre Töpfe. Sie trommeln so laut, dass man den Hubschrauber nicht mehr hört.

Was sie nicht wissen: Die Gerichtsvollzieherin ist längst im Haus. Bereits um sechs Uhr ist die Polizei mit ihr über einen Nebeneingang in der Wiener Straße in das Haus eingedrungen. Was der Familienvater Ali Gülbol beobachtet hat: „Sie haben einen Zaun aufgeschnitten und eine Tür eingeschlagen“, sagte er am Rande der Räumung. Kurz vor neun hat er der Gerichtsvollzieherin ohne Widerstand den Schlüssel übergeben. Jetzt hat seine Familie keine Wohnung mehr und wohnt erst mal bei seinen Eltern, eine Etage darüber.

Die Gerichtsvollzieherin habe eine Polizeiweste mit Kennzeichnungsnummer und Polizeimütze angehabt, erinnern sich mehrere Anwesende, darunter auch der Abgeordnete der Linken, Hakan Tas. Ob sie dazu befugt ist, sei fraglich. Missbrauch von Amtsabzeichen kann mit einer Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr bestraft werden. Die Polizei wollte dazu keine Stellung nehmen.

Wie konnte es überhaupt zu der Räumung kommen? Die Familie hat einen jahrelangen Gerichtsstreit hinter sich. Nach eigenen Angaben hat Ali Gülbol die Wohnung für insgesamt 20.000 Euro auf eigene Kosten saniert. Dafür habe er mündlich mit dem Besitzer vereinbart, dass die Miete nicht steigen würde. Doch der Vermieter wechselte – und die Miete erhöhte sich um 93 Euro pro Monat.

Gülbol weigerte sich, das zu zahlen und der Fall kam vor Gericht. Nach mehreren Verfahren bekam der Vermieter recht. Die Gülbols beglichen die Nachzahlungen wie vom Gericht gefordert, allerdings mit Verspätung. Daraufhin bestätigte ein Gericht die vom Hausbesitzer beantragte Räumung. „In Kreuzberg ist es unmöglich, zu diesem Preis noch einmal eine solche Wohnung zu finden“, sagte Ali Gülbol nach der Räumung vor dem Haus. „Die Leute haben die Schnauze voll davon, immer nur zu schweigen“.

Nachdem die Blockierer erfahren, dass die Räumung längst gelaufen ist, ist die Enttäuschung groß. Sie saßen stundenlang in der Kälte. Zum Vormittag ziehen sie los zu einer Spontankundgebung. In der Oranienstraße stoppt die Polizei die Demonstranten. Die kehren um und rennen zurück zur Skalitzer Straße. Vereinzelt fliegen Steine gegen die Polizisten. Nach Polizeiangaben wurden zehn Polisten verletzt. 15 Demonstranten wurden festgenommen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

32 Kommentare

 / 
  • SN
    Stefan Nkölln

    Gut ein Drittel der Berliner Bevölkerung wähnt sich in Legoland und formuliert entsprechend unrealistische Ansprüche.

     

    Dass Mieten steigen, mal schneller mal langsamer, ist überall auf der Welt schon seit hunderten von Jahren Teil des normalen Lebensrisikos. Nicht in Berlin. Hier scheint Jeder unabhängig von seiner/ ihrer Kaufkraft ein Anrecht darauf zu reklamieren, überall wohnen zu können.

     

    Ist aber nicht so, und das ist gar nicht so schlimm. Wer die Miete nicht mehr zahlen kann oder will, stürzt deshalb nicht in die hoffnungslose Armut, sondern kann sich einfach eine neue Wohnung suchen. Habe ich auch schon gemacht, und es hat mich nicht umgebracht. Drei U-Bahnstationen weiter kosten die Wohnungen 100 Euro weniger. Das kann man schon überleben, glaubt's mir.

  • S
    Schwaben-Connection

    @Michael Klein

     

    "Zugezogene aus den alten Bundesländern, die alteingessene Bewohner aus ihren Stadtteilen vertreiben wollen, die sind hier unerwünscht! Die brauchen wir nicht!"

     

    Sind Sie nur fremdenfeindlich oder auch Rassist?

     

    Erbitte Aufklärung

  • Q
    quiddje

    @Michael Klein:

     

    Zitat: "Dann passen Sie mal auf, dass Sie nicht eines Tages in eine Situation geraten, wo Sie sich kaum noch in der Lage sehn, Ihre Miete zu bezahlen"

    war allerdings nicht das Problem der Familie G. Die hatten nach eingenen Angben 20000€ in die Bude gesteckt, da muss dann wohl Geld dagewesen sein.

    Aber, falls sie sich jetzt wundern: ich finde es auch ulkig, dass die linke Szene sich ausgerechnet Leute als Symbol raussucht, bei denen die Miethöhe wirklich kein Problem darstellt.

     

    Zitat: "seinem Haus, dass er unlängst zum Schrottpreis erhalten hat, rauszugraulen" Es steht auch ihnen frei, ein Haus zu einem solchen "Schrottpreis" zu kaufen. Dann können sie es ja besser machen und das "graulen" (vulgo: Mietforderung) sein lassen.

     

    Zitat "Oder haben Sie das Glück, eine Eigentumswohnung bzw. ein Eigenheim zu besitzen? Dann dürfte es für Sie doch kein Problem sein, sich an den Kosten für den immensen Bulleneinsatz zu beteiligen!" Da man Immobilien nach Ihrern eigenen Angaben zu "Schrottpreis"en bekommen kann, müssten Sie doch bitte mal erläutern, inwiefern Immobilenbesitz dazu führt, dass man sich problemlos an von Familie G. verursachten Kosten beteiligen kann.

  • MK
    Michael Klein

    @Schwaben-Connection!

    "Weiß jemand hier im Forum, ob die Wohnung noch zu haben ist und an wen man sich als Neumieter wenden muß?

     

    Ein befreundeter Ingenieur aus Stuttgart (verheiratet, keine Kinder) zieht demnächst nach Berlin und möchte gerne nach Kreuzberg oder Nord-Neukölln."

     

    Vielleicht richten Sie Ihrem Freund aus, dass er sich besser in Stadtteilen wie Lankwitz, Zehlendorf oder Frohnau eine Wohnung suchen sollte! Oder besser er bleibt in Stuttgart und schlägt sich den Umzug nach Berlin aus dem Kopf! Zugezogene aus den alten Bundesländern, die alteingessene Bewohner aus ihren Stadtteilen vertreiben wollen, die sind hier unerwünscht! Die brauchen wir nicht!

  • JU
    joke ukena

    An Zomie 1969,

     

    du scheinst ne falsche Zeitung zu lesen und es nichteinmal zu bemerken.Du solltest dich eher im rechten Spektrum auslassen.Widerlich.

  • L
    Laura

    "Linksradikale und Ausländer wollen wie immer nur..."

    jetzt wirklich? Ist das ernst gemeint? Gehts eigentlich NOCH stigmatisierender?

     

    @Jajar: sehr gut auf den Punkt gebracht ;-)

     

    Die Kommentare erschrecken mich hier wirklich ganzschön teilweise. Vielleicht auch mal bestehendes in Frage stellen und nicht nach dem Motte: aber so ist das Gesetz, also ist es auch richtig so, alles abtun?

     

    Auch wenn die Räumung gerichtlich beschlossen worden ist, ist sie noch lange nicht okay und auch wenn Spekulation mit Immobilien erlaubt ist heißt das nicht dass es richtig ist!

    Wo wir gleich mal zur Frage des Privateigentumskommen könnten ;-)

  • MK
    Michael Klein

    @Demokratin!

    "Kosten für Polizeieinsatz

     

    Ich hoffe, daß Familie Gülbol der Polizeieinsatz in Rechnung gestellt wird.

     

    Die Gerichtsurteile waren eindeutig zugunsten des Vermieters ausgefallen. Einzig die Weigerung der Familie Gülbol, sich an geltendes Recht zu halten, waren die Ursache für die entstandenen Kosten."

     

    Dann passen Sie mal auf, dass Sie nicht eines Tages in eine Situation geraten, wo Sie sich kaum noch in der Lage sehn, Ihre Miete zu bezahlen, weil der Vermieter sie mal wieder um ein vielfaches erhöht hat, um Altmieter aus seinem Haus, dass er unlängst zum Schrottpreis erhalten hat, rauszugraulen, damit er weiterhin Profit auf Kosten alteingesessener Bewohner zu machen! Sowas kann heute ganz schnell passieren, schneller als Sie denken können!

    DAss Sie noch die Dreistigkeit haben, sich hier als Demokratin zu bezeichnen, zeugt von perfider Dummheit und menschenverachtender Lebenseinstellung!

    Oder haben Sie das Glück, eine Eigentumswohnung bzw. ein Eigenheim zu besitzen? Dann dürfte es für Sie doch kein Problem sein, sich an den Kosten für den immensen Bulleneinsatz zu beteiligen!

  • D
    dobermann

    @ arurmukha und andere

     

    weiß einer, was so eine stunden polizeihubschraubereinsatz kostet?

  • W
    Wolfgang

    Wenn innerhalb von drei Jahren Mieterhöhungen* von 15 Prozent möglich sind, zuvor bereits schon 20 Prozent, und zusätzlich zur Grundmiete noch die laufenden Erhöhungen für die Gemeinkosten-Umlagen etc., dann werden die armen Teile der Bevölkerung, in Berlin rund 30 Prozent der Gesamtbevölkerung, zunehmend ihren Wohnraum im (erweiterten) Zentrum der Stadt und den Innenbezirken verlieren. -

     

    Übrigens: Wer bekommt schon innerhalb von drei Jahren eine Lohn- und Gehaltserhöhung von 15 Prozent (netto bzw. brutto)? - Dafür kämpfen die Gewerkschaftsführer doch nur auf dem Papier, um dann in Zusammenarbeit mit ihren "Sozialpartner", nachdem der Bewegungsduft abgelassen wurde, eine schmerzlose partnerschaftliche Einigung medienwirksam an ihre Mitglieder zu verkaufen.

     

    * Auch bei Neuvermietungen sind die Wucher-Mietpreise, auch 'gesetzlich legal' nach dem "Berliner Mietspiegel" (- im Interesse der Hauseigentümer und Gesellschaften), für den einkommensarmen Bürger und für finanziell arme Familien, unbezahlbar!

     

     

    Auch in Berlin gibt es keine (bürgerliche, sozialdemokratische und linke) Partei, die die sozialen Interessen der Geringverdiener und Familien, Arbeitslosen im Hartz-Strafvollzug und Armutsrentner, wirksam organisiert und vertritt.

     

    Merke: Ohne massenhaften Widerstand gibt es nur weitere asoziale Politik im Interesse der Hauseigentümer und Profit-Gesellschaften, gibt es nur weitere Wohnungsräumungen und Sanierungen für die Wohlhabenden und Erbschafts-Reichen!

  • D
    Doro

    Tja, der kriegsähnlich Polizeieinsatz mit Helikopter etc. muss mal wieder der Steuerzahler zahlen. Meiner Meinung nach müsste der Hausbesitzer ran, ist doch eigentlich logisch. Die alteingesessene Familie hat nichts verbrochen, außer die Nachzahlung etwas verspätet gezahlt. Wo leben wir denn? Hier gibt es ja wohl einige Kommentartoren, die, ich schätze mal, vom Eigentümer gekauft oder vielleicht auch Polizisten sind.

     

    Egal, wir bleiben dran!

  • S
    Schwaben-Connection

    Weiß jemand hier im Forum, ob die Wohnung noch zu haben ist und an wen man sich als Neumieter wenden muß?

     

    Ein befreundeter Ingenieur aus Stuttgart (verheiratet, keine Kinder) zieht demnächst nach Berlin und möchte gerne nach Kreuzberg oder Nord-Neukölln.

  • R
    @Recht

    Die Strassen sind voller Verbrecher: Obligatorische Kameras an Fahrräder, denn jeder 2. bereifte Mörder hält den Mindestabstand nicht ein. UN-Urteil: Die BRD ist eine terroristische Organisation, weil sie trotz Klimachaos Autos und Flugzeuge nicht verbietet.

  • T
    Thommy

    Na, ist auf Eurem Portal PI-News nicht genügend los, dass Ihr Rechte hier hetzen müsst?

  • C
    Claudi

    Das ist zwar ein wenig traurig für den Mann, aber das Gute ist: aus Dummheit lernt eigentlich jeder. Wie kann man denn die Sagenhafte Summe von 20.000 Euro (so arm scheint er also nicht zu sein) in seine MIETwohnung investieren und das ganze dann nur mit mündlichen Vereinbarungen absichern???!! Und dann noch einem offensichtlich unsympatischen Neuvermieter die Mietzahlung verweigern. Da weiß doch jeder, dass das quasi eine Einladung zur Räumungsklage ist. Da kann ein Richter doch garnicht anders als gegen Ihn entscheiden. Einen solchen dummen Fehler wird er sicher kein zweites mal begehen. Schade für Ihn, dass sein Fehler solche Folgen hatte und schade für uns Steuerzahler, dass wir jetzt deswegen und wegen der abenteuerlustigen Protestkiddies und Semesterferienrevolutionäre einen teuren Polizeieinsatz bezahlen dürfen.

  • Z
    zombie1969

    Saubere Aktion der Polizei. Solchen Gewalttätern müssen die Gesetze weiterhin hart und konsequent beigebracht werden. Allfällige Kosten des Einsatzes sind den Verhafteten in Rechnung zu stellen. Der Steuerzahler sollte wenn immer möglich geschont werden.

  • R
    reblek

    "Trotz heftiger Proteste kann die Polizei die Wohnungsräumung der Familie Gülbol nicht durchsetzen." - Da hat sich wohl im Vorspann mal wieder jemand vergaloppiert und auf ein "nicht" gehofft, das allerdings die Realität nicht trifft - im Gegenteil.

  • NS
    Nicht so wichtig

    Mal wieder ein richtig schlechter Artikel. Das nächste mal bitte etwas (gerne auch deutlich) reflektierter! Sonst kann ich auch gleich die BZ abonnieren.

  • A
    arurmukha

    total überzogenes studenlanges helikoptergelärme über dem kottbusser damm und völlig sinnlose provokationen von viel zu vielen sogenannten gesetzeshütern in grün waren unterwegs um die bevölkerung abzulenken von einer asozialen stadtpolitik. es geht nicht um die fehlenden ietschilden sondern um die verdrängung von tausenden von menschen aus dem innenstadtbereich. lanmge nicht so viele asoziale bullen gesehen die sich zum dineer eines korrupten senats machen lassen und versuche mit allen mitteln ein paar arme hanseln als gewltbereite chaoten zu kriminalisieren.

  • H
    Hans

    Na dann konnte die Polizei doch, doch die Räumung durchsetzen oder??

  • T
    Trickbetrüger

    "Nach Polizeiangaben wurden zehn Polisten verletzt." Bestimmt haben sie dabei wieder gebrüllt: "Wir sind friedlich, was seit ihr?"

    Eindeutig gibt es bei den Links-Grünen eine höhere Gewaltbereitschaft als bei allen anderen politisch denkenden und handelnden Menschen.

    Wieder kann, dank der tollen gewaltbereiten links-grünen Demonstranten unser Polizeistaat noch mehr ausgeweitet werden.

  • O
    otto

    Merkt Ihr das,Leute?Alle haben die Schnauze voll von diesem kapitalistischen Polizeistaat.Es wird noch ein paar Jahre dauern aber dann Wird in den Villenvierteln mal angeklopft.Dieses Land ist im Arsch,wir sind die neue Generation und wir sind stark und schlau.Eine Demokratie haben wir ja schon nicht mehr,die Lügner in der Regierung intressieren sich nicht für Herrn und Frau Ottonormal,schon gar nicht für die jüngeren Freaks,Junkies,Trinker,Perspektivlose,Migranten,Subkulturbeweger usw. Wir müssen anpacken,abgehen und aufstehen.Ihre Gier macht uns stark!

  • L
    L.P:

    Ja, die Polizei kommt gern ganz früh am Morgen - ob bei Zwangsräumungen oder Baumfällungen. Am besten vor Ort die Nacht durchmachen.

     

    Und ob es Nebeneingänge gibt, sollte man vielleicht auch besser vorher erkunden.

     

    Trotzdem: Sehr gut, dass sich die Leute solidarisieren und das die Familie den Mut hat ihre Geschichte öffentlich zu machen. Danke dafür.

     

    Ansonsten ist wohl wieder eine Hausbetzerbewegung wie in den 80ern fällig, bevor es endgültig zu spät ist. (Siehe Prenzlauer Berg)

     

    Übrigens, dieser Satz ergibt keinen Sinn:

    "Trotz heftiger Proteste kann die Polizei die Wohnungsräumung der Familie Gülbol nicht durchsetzen."

  • SM
    Stephan Mirwalt

    Sehr gut, daß die Räumung endlich geklappt hat. Ein großer Dank an die Polizei, die mit Ihrem Geschick die Blockierer ausgetrickst hat.

     

    Ich bin selbst Immobilienspekulant und empfinde Mietprellern gegenüber nichts als Verachtung.

  • D
    Demokratin

    Kosten für Polizeieinsatz

     

    Ich hoffe, daß Familie Gülbol der Polizeieinsatz in Rechnung gestellt wird.

     

    Die Gerichtsurteile waren eindeutig zugunsten des Vermieters ausgefallen. Einzig die Weigerung der Familie Gülbol, sich an geltendes Recht zu halten, waren die Ursache für die entstandenen Kosten.

  • F
    fmh

    Wir brauchen solche starke Aktionen bei jeder einzelnen Zwangsräumung. 3000 davon gibt es in Berlin im Jahr und die Zahlen steigen. Demos gegen Mietsteigerungen bleiben klein - wieso eigentlich? Das kann uns doch nicht allen schnurz sein! Mietwucher ("was der Markt hergibt") darf die Stadt nicht kaputt machen, wir brauchen sofort funktionierende Obergrenzen und Steigerungsbeschränkungen. Schön war es heute, zu sehen, dass sich so viele Menschen für eine alteingesessene Familie einsetzen. Bleibt vor allem die Frage: Den Polizeieinsatz bezahlt doch bitte der Wohnungsbesitzer? Denn wenn es stimmt, dass die Nachzahlung lediglich zu spät geleistet wurde, dann ist es mir unbegreiflich, warum ein Gericht der Räumung zustimmt und warum die Polizei mit einem dermassen überdimensionalen Aufgebot (Ubahn gesperrt! Hubschrauber! Die Wiener voller Wannen!) hier die Räumung durchsetzen muss. Sollten wir das als (politisches) Zeichen verstehen?

  • IV
    ich verstehe ja

    Ich verstehe ja, dass der "unabhängige Berichterstatter" Journalist gerade emotional aufgewühlt ist (soviel zur Unabhängigkeit), aber mal ehrlich ... "Trotz heftiger Proteste kann die Polizei die Wohnungsräumung der Familie Gülbol nicht durchsetzen" als Überschrift, das muss doch jedem Praktikanten auffallen.

     

    Dann geht's weiter "Den Häusern denen, die drin wohnen" --- vielleicht ist das ja auch nur ein Sprachchor, der die Bildungsschicht der Protestierer ausdrückt, aber ich vermute doch eher, die brüllen die vorgefertigten Schablonen. "Die Häuser denen, die drin wohnen" ist übrigens das Niveau von "Deutschland den Deutschen", wenn man mal vom Kleinen auf's Große schließt.

  • P
    Pete

    Mein Gott wo leben wir denn?

     

    Da werden Verbrecher die Autos anzünden und brennende Autoreifen auf die Strasse werfen doch tatsächlich als "Aktivisten" bezeichnet.

     

    Da meinen Mieter tatsächlich den Rechtsstaat ignorieren zu dürfen und gegen diese völlig legale Zwangsräumung randalieren zu müssen.

     

    Das Beste ist der skandierte Spruch: Die Häuser gehören denen die drin wohnen.

     

    Der Witz ist das in Kreuzberg mal locker 30-50% Sozialhilfeempfänger in den Häusern wohnen. Mit welchem Geld sollen Bitteschön die Häuser in Schuss gehalten werden? Ach ich vergaß: das soll der Steuerzahler machen..

     

    Nicht das ich falsch verstanden werde: ich lehne Mietwucher und Luxussanierungen ab. In diesem Fall kann aber bei Gott nicht von Wucher gesprochen werden! Es geht um eine Mieterhöhung von 98 €!!! Selbst wenn es um 200 gegangen wäre - die Familie Gülbol hat einen 30 Jahre alten Mietvertrag und damit warsch. Einen Kleckerbetrag über die Jahre gezahlt.

     

    Ich wünsche mir das diese penetrant spätupertären Linken einfach mal erwachsen werden.

     

    Ach ja und die "verkleidete Gerichtsvollzieherin" ist ja der absolute Megafail. Hätte sich die Polizei bei den Damen und Herren "Blockieren" anmelden sollen?

     

    *LoL*

     

    Gruß, Pete

  • W
    Wächter

    Die Einleitung ist ja wohl mal voll mißglückt, die Poliziel konnte die Räumung also NICHT durchsetzen und trickste die Blockierer damit aus ? Und das fällt niemanden auf ? Und für solch Niveau wird auch noch nach bezahlung gebettelt ? LOL

  • M
    MercedesBenz

    Hunderte Polizisten zur Räumung einer einzigen Wohnung. Mit Hubschrauber. War bestimmt ein Schnäppchen der Einsatz. Zum Glück wurde damit kein Sozialwohnungsbau betrieben oder irgendwas öffentliches saniert. Sondern dem sozialdemokratischen Rechtsstaat zu seinem weiteren Rückbau verholfen.

  • R
    Recht

    Ich hoffe die Steinewerfer (= potentielle Mörder) werden ihrer gerechten Strafe zugeführt. Und die sollte nicht unter 5 Jahre Gefängnis lauten, ohne Bewährung.

     

    Abgesehen davon: wem das Haus gehört, darf auch bestimmen. Wir leben immer noch in einem Rechtsstaat. Und mündliche Absprachen kann jeder erfinden, wie blöd muss man sein, um sowas zu glauben.

     

    Linksradikale und Ausländer wollen wie immer nur Rechstssprüche akzeptieren, die für sie positiv ausfallen. Dieser Hardcore-Lobbyismus hier für spezielle Ethnien ist inakzeptabel.

  • J
    Jajar

    Wie kann man es auch wagen, wohnen zu wollen und dabei nicht reich zu sein!? Macht Platz für die Menschen mit Vermögen, eure Armut kotzt die an. Und sie sind einfach die besseren Menschen (d.h. die mit mehr Rechten). Gewöhnt euch daran. Wird noch rauer werden.

  • DG
    der Genervten

    "Trotz.....kann...NICHT durchsetzen"

     

    Hhmmm...