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Merkel und WulffSein Abgang ist ihre Niederlage

Angela Merkel ist erleichtert. Jetzt muss sie den Schaden begrenzen. Jetzt will sie einen Konsens-Präsidenten, um ein Signal für die große Koalition zu setzen.

Such den Präsidenten. Such! Bild: dapd

Im Verabschieden von Bundespräsidenten hat Angela Merkel inzwischen Routine. Um halb zwölf geht sie im Kanzleramt mit schnellen Schritten zu den Mikrofonen, stellt sich vor die Wand mit dem Bundesadler und liest mit ernster Miene eine Erklärung vom Blatt. 14 Sätze, ein paar Minuten, mehr braucht sie nicht. Abgang Merkel, Fragen sind nicht erlaubt. Eine halbe Stunde zuvor hat Christian Wulff im Schloss Bellevue neben seiner Frau seinen Rücktritt erklärt.

Erst Horst Köhler, jetzt, keine zwei Jahre später, Christian Wulff - in Merkels Ära fallen die beiden einzigen echten Rücktritte von Präsidenten in der bundesdeutschen Geschichte. Nie war das höchste Staatsamt bedeutungsloser.

Nicht nur Christian Wulffs, auch Merkels Bilanz in Sachen Präsidentenamt ist ein Desaster. Wulff war ihr Präsident, sein Abgang ist auch ihre Niederlage.

Egoistische Motive

Es waren vor allem egoistische Motive, aus denen sie ihn im Jahr 2010 ins Amt hob. Sie sah die Chance, einen ihrer letzten Konkurrenten wegzuloben. Außerdem, so kalkulierte Merkel damals, sollte es nach dem überraschenden Rückzug des ehemaligen IWF-Chefs Köhler ein politischer Vollprofi sein, der die Logik von Parteien und die der Berliner Arena versteht. Auch wegen dieser Vorgeschichte stellte Merkel sich so lange hinter Wulff.

Und sie verkneift sich auch am Ende jeden Hauch einer Kritik. Ihre Sätze zum Abschied klingen, als verabschiede Merkel einen honorigen Staatsmann und keinen raffgierigen Gescheiterten, der am Glamour der Reichen teilhaben wollte, obwohl er ihn sich nicht leisten konnte.

Sie spielt auf Wulffs Islam-Satz an, indem sie seinen Einsatz für ein offenes Deutschland hervorhebt. Sie übergeht den beispiellosen Vorgang, dass bald ein Staatsanwalt gegen Wulff ermitteln wird, indem sie dessen uneigennützigen Rückzug lobt.

Und noch etwas ist bemerkenswert: Merkel erwähnt und dankt ausdrücklich Wulffs Frau Bettina. Mit ihr hatte sie bei einem Empfang im Bundespräsidialamt vor kurzem noch gescherzt, als sie ihn keines Blickes mehr würdigte. Bettina Wulff war ein wichtiger Teil von Merkels Erzählung, dass erstmals eine Familie mit Kindern in die Residenz des Bundespräsidenten einziehe.

Doch auch wenn die nüchterne Kanzlerin die Form bis zuletzt wahrt, wie es ihre Art ist: Die Kapriolen des Bundespräsidenten beobachtete sie mit wachsender Ungeduld. Schon allein weil sie ein anderes Naturell besitzt. Merkel lässt bei Gesprächen mit Journalisten gern Erbsensuppe servieren, sie erholt sich in Templin und musste sich ihr Unbehagen auf roten Teppichen abtrainieren. Wulffs Welt des geschenkten Luxus, die sich der staunenden Öffentlichkeit offenbarte, sieht sie mit Befremden.

Ihre Verteidigung Wulffs fiel deshalb immer schmallippiger aus. Erst richteten ihre Sprecher noch aus, Wulff genieße ihr vollstes Vertrauen. Daraus wurde im Laufe der Zeit das volle Vertrauen, dann große Wertschätzung. Als die Anrufe Wulffs in der Springer-Führungsetage bekannt wurden, ließ Merkel in der Bundespressekonferenz eine Belehrung zur Pressefreiheit verlesen, quasi von Verfassungsorgan zu Verfassungsorgan - ein beispielloser Rüffel.

Für die Kanzlerin ist der viel zu späte Rücktritt Wulffs deshalb ambivalent. Er ist nicht nur eine Niederlage, sondern auch eine Erleichterung. Jetzt kämpft sie mit aller Macht darum, den Schaden zu begrenzen. Sie sagte am Morgen den geplanten Rom-Besuch bei Italiens Regierungschef ab. Sie telefonierte mit den Partei- und FraktionschefInnen von SPD und Grünen, am Samstag trifft sie die Parteivorsitzenden von FDP und CSU, Philipp Rösler und Horst Seehofer.

Nach zwei gescheiterten Alleingängen setzt Merkel nun auf Konsens. Wie ernst es ihr damit ist, bewies sie schon in ihrem Statement. Man wolle jetzt einen "gemeinsamen Kandidaten", kündigte sie an. Das ist ein Versprechen, welches dem Zwang der hauchdünnen eigenen Mehrheit folgt, vor allem aber der Logik von Merkels Machtperspektiven.

Denn für Merkel gilt hier ein abgedroschener Satz: Jede Niederlage birgt eine Chance. Die Kanzlerin will ein Signal für die kommende Bundestagswahl setzen. Angesichts der fortgesetzten Selbstzerstörung der FDP glauben nur noch die hartnäckigsten Optimisten in der Koalition an eine Neuauflage von Schwarz-Gelb.

Wahlen als Vorboten von Wechseln

Merkel, die äußerst gern Kanzlerin ist, braucht deshalb ab 2013 einen anderen Partner, will sie an der Macht bleiben. Ein gemeinsamer Präsident wäre zwar kein zwingendes Präjudiz für eine große Koalition, aber Präsidentenwahlen waren immer mal wieder Vorboten von Wechseln. Die Wahl Gustav Heinemanns im Jahr 1969 nahm die sozialliberale Koalition vorweg. Auch Horst Köhler - Merkels Mann - wurde 2004 gewählt, als Rot-Grün in den letzten Zügen lag. Kurz darauf führte die Kanzlerin eine große Koalition an.

Die nächsten Wochen werden für Merkel zu einer Gratwanderung. Sie muss einen Kandidaten finden, der mindestens für die SPD, wenn nicht auch für die Grünen wählbar ist. Sie darf jedoch die FDP nicht vor den Kopf stoßen. Die marginalisierten Freidemokraten sind in Merkels Rechnung zwar überflüssig, dürfen sich aber nicht so fühlen.

Als ob dies nicht kompliziert genug wäre, liegen auch die Anforderungen für den nächsten Präsidenten hoch. Er oder sie muss das Amt neu beleben. Kein zu sichtbares Parteiticket, gern ein intellektueller Freigeist, es wäre höchste Zeit für eine Frau. Merkel muss ein arithmetisches Kunststück vollbringen.

Dabei wird ihr die Vorstellung zuwider sein, sich mit SPD-Chef Sigmar Gabriel eng abstimmen zu müssen. Immer noch wirkt ein Erlebnis aus der vergangenen Präsidentenwahl nach. Gabriel hatte Merkel damals per SMS Joachim Gauck als Kandidaten vorgeschlagen. Ihre Antwort-SMS druckte später der Spiegel Wort für Wort ab. Die Kanzlerin war not amused. Solche Befindlichkeiten haben bei Merkel jedoch noch nie eine Rolle gespielt. Zumindest dann nicht, wenn es darum geht, eine Niederlage in einen Sieg umzumünzen.

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26 Kommentare

 / 
  • EI
    Ehrensold im Zukuntsdialog

    Der Zukuntsdialog der Kanzlerin sammelt Vorschläge aus der Bevölkerung. Vorschläge mit genügend Zustimmung sollen weiter verfolgt werden.

     

    In der Rubrik: Wie wollen wir zusammenleben?

    gibt es Vorschläge zum Ehrensold für Christian Wulff

  • D
    delf

    oh, als ich am 18 02 12 die kommentare laß, war nur ein kommentar da(wahrscheinlich die online zeitverzögerung) hatte schon angst, dass ich der letzte meiner art bin...die republik hat also doch noch kritische geißter...!dem leben sei dank!

  • T
    Trullala

    Im Moment will ich nicht in Merkels Haut stecken. Auf der einen Seite die eigentlich bedeutungslose und deshalb überempfindliche FDP, auf der anderen Seite die höhnische Opposition, die berücksichtigt werden muss. Dazu noch die eigene Partei, die wie kopflose Hühner getroffen umherirrt.

    Und was macht man in so einer Situation? Natürlich: die Kirche hilft immer wenn man nicht mehr weiter weiss. Und gegen einen "göttlichen" Kandidaten kann doch niemand sein. (Doch ich!)

    Merkel ist schon aus so vielen Krisen gestärkt hervorgegangen, dass es schon zum Automatismus wird. Keiner rechnet mehr damit, dass sie beschädigt wird und deshalb passiert es auch nicht. Die Opposition hat es nie geschafft ihr die Causa Wulff anzuhängen.

    Selbst wenn die Kandidatensuche chaotisch wird, trifft jeden die Schuld. Nur nicht Merkel.

    Das hat etwas vom syrischen Präsidenten Assad. Natürlich ist das ein ganz anderer Kaliber und der Vergleich hinkt (immerhin kein Hitlervergleich, puh) aber auch er hat es geschafft bei der Mehrheit für nichts verantwortlich gemacht zu werden, was im Land schief läuft. Als ich vor einigen Jahren dort war, habe ich das nicht verstanden. Jetzt verstehe ich.

    Und die Opposition versteht langsam auch und sucht verzweifelt nach einem Rezept dagegen. Bis dahin heißt es: kein Wahlkampf gegen Merkel.

     

    Fazit: egal was geschieht, Merkel nimmt keinen Schaden.

     

    Ach ja, und natürlich hoffe ich auf einen guten Präsidenten (nicht den ultraliberalen, marktradikalen, bürgerrechtsfeindlichen Gesellschaftsspalter Gauck!!!) und auf eine Zeit nach Merkel.

  • VR
    Volker Rockel

    Ein Skandal!- Menschen die 30 Jahre und mehr gearbeitet haben, sich nichts zu Schulden kommen haben lassen und im Alter keine Arbeit mehr finden, finden sich in ALG II wieder;- und dieser Typ erhält fast 200.000 Euro p.a., Büro, SekretärIn, persönlicher Referent, Chauffeur und Dienstwagen auf Lebenszeit!- Jetzt weiß ich, was "spätrömische Dekadenz" ist...

     

    Bürger, achtet genau auf die Politiker, die diesem “Ehrensold“ (allein der Begriff ist im Zusammenhang mit diesem Bundespräsidenten a.D. purer Hohn!) für Wulff das Wort reden!- Wählt sie nicht mehr!

  • D
    delf

    ...habs befürchtet, die republik besteht aus mutlosen spaßkonsumenten... frage mich nur, warum sie die TAZ lesen? nur um ihren irrelewanten senf des lebens loszuwerden? da empfehle ich eine andere "meinungsgebende" zeitung...denke der geneigte leser weiß welche... die mutlosen, auch sie brauchen wir. sind sie nicht die hoffnung der anderen?

  • H
    herbert

    Wullf war Präsident von Merkels Gnaden, hat den Posten so nachhaltig "verbrannt", daß in seine Fußstapfen nur noch ein zu Guttenberg passt. Um den entstandenen Schaden zu begrenzen müsste Wulff zuerst der "Ehrensold" entzogen werden, schließlich erfolgte der Rücktritt auf Grund von persönlichen Defiziten. Doch die Schein-Opposition schweigt und stimmt damit diesem Merkel-Skandal zu.

  • H
    Heuchler

    Merkel wird sehr-, sehr überschätzt.Das Volk glaubt immer noch das die Merkel-Politik, ihm zugute käme. Es ist aber hauptsächlich Politik für Merkel und die Oligarchen.

     

    Wenn Merkel davon sprach 'Deutschland zu dienen', so weiß man doch mittlerweile was sie eigentlich damit gemeint hat:'Ich will denen dienen, gegen die ich ohnehin nichts ausrichten kann'! Aber davon mal abgesehen-, war die Schröder-Gang nicht besser.Alles Neo-Liberale, die erst mal an ihre eigenen Pfründe denken.

     

    Wer in die Politik geht, der schon von vornherein auf ein Pöstchen in der Wirtschaft spekuliert, meint es nicht wirklich ehrlich.

  • DF
    Demokratie für alle

    Es ist zu hoffen das es Herr Gauck nicht gewählt wird.Es kann nicht sein, das einer ser die Demokratie nicht verstanden hat, dieses Amt bekeliden sollte. Es ist ummöglich einer vom Volk gewälte Partei " Die Linke" vom BND überwacht wird. Dies gillt für alle Parteien in der Oposition im Bundestag.

  • WB
    Wolfgang Banse

    CDU Parteichefin Angelöa Merkel muss sich warm anziehen Bundespräsident Christian Wulff tritt als Bundespräsident der Bundesrepublik-Deutschland zurück.Seit Wochen kamen fast täglich neue Vorwürfe an das Tageslicht,was seine Eskapaden betrifft.

     

    Politisch kommt er aus der CDU.Nicht nur das Amt des Bundespräsidenten ist durch Christian Wulff stark beschädigt worden ,sondern auch die CDU.

     

    Christian Wulff, galt als Intimsfeind von Angela Merkel.Durch seine Wahl zumn Bundespräsidenten war sie ihn losgeworden,Er konnte ihr nicht mehr gefährlich werden und musste nicht befürchten dass gegen sie geputscht würde.

    Angela Merkel wird sich warm anziehen müssen,auch was ihre Position als Parteivorsitzende der CDU betrifft.

     

    Wäre sie klug,würde sie aus den eigene Reihen keinen Bewerber für das Amt des Bundespräsidenten ins Spiel bringen

     

    Auch Angelas Merkels Zukunft als Parteivorsitzende und als Kanzlerkandidatin für die nächste anstehende Bundestagswahl im Jahr 2013 steht zur Dispostion.

  • T
    Teermaschine

    Nur macht sie überhaupt nicht den Eindruck einer Verliererin. Mir scheint eher, sie hält alle Fäden der Macht fester denn je in ihren Händen. Sie scheint nahezu ...alternativlos.

     

    Die bereitwillige Zustimmung von Rot und Grün zu Eurobonds und den damit verbundenen Risiken für die Geldwertstabilität treibt die verängstigten Bürger in die vermeintlich sicheren Arme der Kanzlerin. Und das mediale Getöse um den Präsidentenabstauber hat doch auch hübsch von ihrem Hin und Her bei der Euro-Rettung abgelenkt.

     

    So gesehen dürfte Frau Merkel ganz zufrieden mit der Situation sein, zumal nirgends jemand zu sehen ist, der in ihre schuhe passt. Wenn überhaupt, dann eine lucky loser(in).

  • J
    jps-mm

    In Deutschland sind die Maßstäbe verrückt

     

    Der Wulf hat u.a. "lediglich" immer wieder einmal kostenlose Übernachtungen in luxuriösen Privatanwesen angenommen. Der Wulf muss dafür zurücktreten.

     

    Der Schäuble und dessen Nachfolger schaffen bewußt - mit Billigung der Merkel - ein Klima von Angst und Einschüchterung. Seit 2005 hat sich die Menschenrechtslage in Deutschland - nicht zuletzt durch das BKA-Gesetz - drastisch verschlechtert, die Bürgerrechtsverletzungen schwerster Art werden - mit Billigung der Merkel - unverändert fortgesetzt. Hinzu kommt, dass die Merkel systematisch die Strafverfolgung der dafür verantwortlichen Rechtsbrecher hintertreibt. Der Schäuble und dessen Nachfolger sind aber immer noch im Amt.

     

    Deutschland ist ein asozialer Unrechtsstaat.

  • TE
    Thomas Eiselen

    Ich denke, Fr. Merkel ist geradezu gezwungen, einen 'Konsens'-Präsidenten zu finden, damit er überhaupt eine Chance hat, gewählt zu werden. Die Stimmverhältnisse in der dazu notwendigen Bundesversammlung sind wohl etwas ungünstig.

  • W
    Wolf

    Die politsch schwarze Abzocker-Kaste mit ganz wenigen augenommenen Personen, wie z.B. Bosbach ist überflüssig. Die Kosten sollen sich allein nur für den Präsidenten pro Jahr auf knapp 1/2 Million Euro belaufen. Hinzu kommen noch horrende Personalkosten des Bundespräsidialemtes, Erhaltungsaufwand für den Schlosssitz, etc.

     

    Die unnötigen "Aufgaben" des Präsidenten können auch vom Bundeskanzleramt wahrgenommen werden und die einzigste wichtige Aufgabe der Gesetzesausfertigung könnte locker auf das Bundesverfassungsgericht übertragen werden. Dort sitzen die Fachjuristen !

     

    Das Land braucht keinen "Altersruhesitz" in Form eines Präsidenten für politische Seilschaften. Deswegen weg mit dem überflüssigen Präsidentenamt, seinen "Gefolgeschwanz" und Verpachtung des Schlosses an einen Unternehmer.

  • D
    derKritiker

    Was schade ist im Artikel. Es geht um Merkel ... naja, und Wulff. Aber wer ist Merkel ?? und warum wird mit keinem Wort das "Volk" erwähnt? Und überhaupt, fällt nur mir auf, das auch mit keinem Wort die Linkspartei erwähnt wird ?

     

    Ach ne, das ist ja die "böse" Partei, mit denen spricht man ja nicht. Aber mit sowas ist "IM Erika" ja aufgewachsen und es passt auch nicht ihn ihre Propaganda Welt von Lügen und Betrügen und Finanzwelt-Rettung. Um das normale Volk, geht es ihr sowieso nie, sondern nur um ihre Macht.

  • S
    Schalunzki

    Können wir nun endlich mal das Thema lassen mit dem farblosen Gedenkstätteneinweiher.

     

    Wer wird "Wetten dass" Nachfolger .. das interessiert die Menge !!

  • V
    vic

    Eben hörte ich im Radio, Kauder beharre auf dem schwarz-gelben Recht, den Nachfolger zu bestimmen. Schließlich hätte man eine Mehrheit. Und ich bin geneigt zu sagen: Ja. Lasst es sie alleine machen. Schade, dass es- außer der ausgegrenzten Linken- keine wirkliche Opposition mehr gibt.

  • V
    vic

    Wenn man die schwarz/gelbe Bande um Merkel gestern hörte, konnte man meinen, mit Wulff verlässt uns ein selbstloser Heiliger.

     

    Es muss ihr höllische Schmerzen bereiten, dass sie nicht zum dritten mal wagen kann, das erste (und überflüssigste) Staatsamt mit einer ihr genehmen Pappnase zu besetzen.

    Doch ich bin sicher, auch diese persönliche Niederlage wird ihrer Beliebtheit im Volke keinen Abbruch tun. ...warum auch immer...

  • J
    Joewe

    Ja, der Islamsatz. In fast zwei Jahren ein einziges Statemant...

     

    Zur NSU? Äh, hab ich nix gehört (die Merkel vertritt ihnwohl dort, ist aber doch ein weing spät)

     

    Zu ACTA? Oh, hab ich wohl zuviel verlangt. Der kann ja nicht alles wissen. "Obwohl..."

  • MD
    Martin D.

    Wie wär's denn mit Hape Ich-bin-dann-mal-Präsident Kerkeling? Dann gleich einen Antrittsbesuch bei Beatrix ... Im Ernst, besser als Wulff wäre er jedenfalls, und das meine ich zur Abwechslung mal ernst.

  • MD
    Martin D.

    wulff war schon langweilig, ich fürchte, dieser konsenspräsident wird noch langweiliger, irgendein mensch ohne eigenschaften, an denen sich irgendeine partei stoßen könnte. ein rundgelutschter kieselstein.

  • W
    Wayne

    "Die Medien" beweisen eindeutig und unmissverständlich, dass es zum Rücktritt von Christian Wulff vom Amte des Bundespräsidenten ganz gewiss Einiges zu berichten gibt, interessiere es, wen es wolle!

     

    Studierende und Absolventen von IMM (Irgendwas Mit Medien)-Studiengängen, die teilweise traurigerweise heutzutage schon verdammt gut in Lohn und Brot in "den Medien" stehen könnten, werden das unter Zuhilfenahme etwa der Nachrichtenwert-Theorie ganz gewiss, wenn auch nicht argumentativ schlüssig und überzeugend, ganz gewiss erklären - Pardon - versuchen zu erklären - können.

     

    Die überwiegende Anzahl an Medienvertretern jeglicher Coleur sollte sich währendessen, vollkommen unabhängig von der konkreten Sachlage, aber in meinen Augen auch einmal sehr ernsthaft und gewissenhaft und nicht nur wie gewohnt rein oberflächlich überlegen, ob sie ihre eigene - insbesondere moralische - Verantwortung und zwar in allen Facetten nicht eventuell auch zumindest ein wenig überdenken möchten, ja sollten!

     

    Eben jene verstehen und interpretieren, und wohl - sowie hoffentlich - nicht nur nach meinem eigenen Dafürhalten, ihre eigene moralische Verantwortung nämlich zunehmend derartig einseitig, um nicht zu sagen so naiv, dass es einem bitter aufstoßen muss, vor allem wenn man mit reflektiert, dass sie - unter demokratischen (aber was heisst das schon?) Gesichtspunken vollkommen illegitim - auf inmformellen Wegen indirekt Macht ausüben.

     

    Zusammengefasst als bewusst überspitzt forumliertes, pauschalisierendes Urteil bleibt mir nur ein Schluss: Liebe Medienvertreter - positive Exemplare Ihrer Spezies ausdrücklich ausgenommen: Pfui!

     

    Dann in einem *demokratischen* System noch lieber einen Bundespräsidenten wie Wulff als Medienvertreter wie - erneut durchaus bitte differenzierend zu betrachten - Sie!

  • D
    delf

    ...gut,wurde dann der öffentliche druck doch zu groß, denn und davon bin ich überzeugt, ist herr wullf nicht aus einsicht zurückgetreten. jetzt ist es an der zeit, dass die schülerin des "großen" kanzler`s einsicht zeigt und ebenfalls den weg für ordentliche politik freigibt!! denn der große kanzler hat einen gut funktionierenden sozialstaat vorsätzlich zerstört und das muss wieder rückgängig gemacht werden!

     

    es ist ja offentsichtlich, das unsere führenden "köpfe" viel kriminelle energie in sich haben...(spendenaffäre großer kanzler, förderung der prostitution hartz, betrug guttenberg, usw...

    wir sollten die chance nutzen und das alles nocheinmal überdenken und die richtigen schlüsse ziehen! man darf keine angst haben etwas schlecht funtionierends wie den deutschen-staat zu verändern!! nur mut, ich bin dabei....,wir müssen die zur rechenschafft ziehen, die sich an unseren steuergeldern bereichern, welches da sind: unternehmen die ausbilden lassen(durch die arge gesponsert, also durch steuergelder)wäre einer der ersten schritte zum beispiel...die arbeitlosigkeit darf nicht weiter verwaltet werden.

     

    hier werde ich mit meinem kommentar enden, denn all das, welches ich noch im sinn habe, würde diesen rahmen sprengen...

     

    lieber herr wullf seien sie nicht traurig, ich bin überzeugt es warten noch große aufgaben für sie...

  • BS
    Bin soooo gespannt

    Also ich bin ja soooooo gespannt, wer der nächste Bundespräsident wird. Vielleicht wird es ja auch eine Präsidentin? Mensch bin ich gespannt, wen ich als nächstes anhimmeln darf. Ich werde wieder vor Ehrfurcht erstarren. Und bei jeder Gelegenheit, "meinen Bundespräsidenten" oder "meine Bundespräsidentin" erwähnen. Übrigens will ich mich entschuldigen, dass ich den Präsidenten vor der Präsidentin erwähne, gehört sich eigentlich nicht, aber schließlich gab es bisher nur "echte" Männer im Amt. Was sich natürlich ändern kann, aber vorerst...

     

    Hach, und wenn ich dann wieder den Bundespräsidenten oder die Bundespräsidentin im Fernsehen sehe, da wird mir wieder das Herz aufgehen: "mein Präsident", "meine Präsidentin". Ach gäbe es noch diese Straßenzüge, im Benz-Cabrio, durch die Stadt und alle jubeln: "Herr Präääsideent, huhu", oder ganz modern feminin: "Frau Präääsideeentin, huhu, kukuck". Und nicht auszudenken, wenn man dann von solch einer Person, in solch einem Amt, dem höchsten Amt, ein amtliches Autogramm bekommt, herje. Naja, also ich bin sooo gespannt, wer es dann wird. Und ich freu mich sooo darauf. Jetzt muss ich aufhören, mein Blutdruck steigt schon. Tschüüüüüss.

  • D
    dielendieb

    Der Putz ist ab, aber der Schimmel sitzt im Mauerwerk.

  • EV
    einer völlig anderen Sicht

    "Sein Abgang ist ihre Niederlage"

     

    Herr Schulte, wo haben Sie denn das her? Das ist zwar 'ne hübsche Überschrift, aber eben auch nicht mehr. Zählen Sie nur einfach mal das politische Personal, das die Kanzlerin gehen sehen hat bzw. dem sie beim Gehen "geholfen" hat, nach. Da kommen einige Personen zusammen. Diese Frau hat vom alten Kohl das Wichtigste aller Politik gelernt:Wichtig ist, was hinten rauskommt. Oder anders formuliert:Gewonnen hat, wer übrigbleibt.

     

    Das Gerede der Medien ist dieser Frau doch allenfalls Hintergrundmusik, die gelegentlich für eigene Zwecke genutzt werden kann.

  • DE
    Dietrich Eisele

    Das ist nicht unbedingt ein Zeichen für eine große Koalition, Es ist auch durchaus vorstellbar, das Klaus Töpfer der nächste Bundespräsident wird. Das wäre ein Geschenk an die Grünen, und warum sollte Frau Merkel nicht in ihrer Planung auch schwarzgrün als Option betrachten.