Kommentar Luftqualität: Kein Aufatmen
Die jetzt eingereichten Klagen auf saubere Luft in Hamburg sind das Ergebnis jahrelanger politischer Ignoranz. Im Ergebnis heißt das: Diese Stadt macht krank.
D as war absehbar. Die jetzt eingereichten Klagen für saubere Luft in Hamburg sind das Ergebnis jahrelanger politischer Ignoranz. Nicht erst der jetzige SPD-Senat glänzt in diesem Punkt durch Untätigkeit, das taten andere vor ihm auch schon. Im Ergebnis heißt das: Diese Stadt macht krank.
Zum einen verstößt Hamburg seit Jahren konstant gegen europäische Umweltschutzrichtlinien, zudem ist keine Besserung in Sicht. Die halbherzigen Maßnahmen, um für Aufatmen zu sorgen, sind aus EU-Sicht unwirksam. Denn das Grundproblem wird geflissentlich ignoriert: der ungebremste Autoverkehr.
Hamburg ist nach einer aktuellen Statistik die deutsche Stadt mit den zweitmeisten Staus. Das zeigt: Es gibt zu viel zu viele Autos auf den Straßen, die zu viel Lärm und Dreck machen. Es gibt zu wenige attraktive Alternativen bei Bussen und Bahnen, es gibt keine Radverkehrsförderung, die diesen Namen verdiente, es gibt keine regulierenden Eingriffe.
Bei optimistischer Betrachtung aber könnte es ja sein, dass der SPD-Senat sich von Gerichten zu ökologischen Maßnahmen verpflichten lassen will. Um seinen automobilen Wählern sagen zu können, das sei nicht seine Idee gewesen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Bundestag bewilligt Rüstungsprojekte
Fürs Militär ist Kohle da
Stockender Absatz von E-Autos
Woran liegt es?
Kürzungen im Berliner Haushalt
Kultur vor dem Aus
Grüne über das Gezerre um Paragraf 218
„Absolut unüblich und respektlos“
BSW-Chefin im ZDF
Wagenknecht räumt Irrtum vor russischem Angriff ein
Erfolg gegen Eigenbedarfskündigungen
Gericht ebnet neue Wege für Mieter, sich zu wehren