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Kampf um libysche ÖlstadtGaddafi-Truppen halten Brega

Die Regierungstruppen haben einen Angriff auf die strategisch wichtigen Stadt Brega abgewehrt. Derweil verschärft Russland die Sanktionen und die BBC plant ein UKW-Programm in Libyen.

Libysche Rebellen feiern vor den Toren Bregas. Bild: dapd

BENGASI/MOSKAU rtr/afp/dapd | Die Truppen des libyschen Machthabers Muammar Gaddafi haben einem Vorstoß der Rebellen auf die strategisch wichtige Stadt Brega standgehalten. Ein Wohngebiet, das etwa 15 Kilometer von dem Ölhafen entfernt ist, war am Freitag entgegen früheren Informationen nicht gänzlich unter Kontrolle der Rebellen. Das Gebiet sei noch nicht gesichert, räumte Rebellensprecher Mohammed Sawawi ein. "Es sind noch einige Gaddafi-Soldaten dort." Außerdem würde der Gegner die Stadt mit Raketen beschießen. Am Donnerstag hatten die Rebellen die Einnahme des Wohngebiets verkündet.

Die Aufständischen wollen die Öl-Infrastruktur, zu der neben dem Hafen auch eine Raffinerie zählt, unter ihre Kontrolle bringen, um mit den Einnahmen aus dem Ölexport ihren Kampf gegen Gaddafi leichter zu finanzieren. Während das 750 Kilometer östlich von Tripolis gelegene Brega in der Hand der Gaddafi-Anhänger ist, kontrollieren die Rebellen die Hafenstadt Misurata, die weitere 500 Kilometer im Osten liegt. Seit Tagen versuchen die Rebellen, nach Brega vorzudringen.

Die Nato unterstützt seit fast fünf Monaten die Rebellen mit Luftangriffen auf die Gaddafi-Truppen. Zuletzt geriet das Bündnis abermals erheblich in die Kritik, als Berichte über getötete Zivilisten sowie Angriffe auf das libysche Staatsfernsehen die Runde machten. So äußerten sich unter anderem Russland, Indien und Brasilien als Mitglieder des UN-Sicherheitsrats besorgt.

Der russische Präsident Dmitri Medwedjew setzte am Freitag mit seiner Unterschrift unter ein Dekret mehrere Strafmaßnahmen in Gang, die der UN-Sicherheitsrat bereits Mitte März für den Libyen-Einsatz beschlossen hatte. Durch die Sanktionen werden Konten von Machthaber Gaddafi, seiner Familie und Führungsriege gesperrt. Sie dürfen auch nicht mehr nach Russland reisen, wie auch der russische Luftraum jetzt für libyische Flugzeuge gesperrt ist. Warum Moskau die Sanktionen erst jetzt umsetzte, erklärte der Kreml nicht.

Telefonbesitz = Hochverrat

Die libysche Regierung hat jetzt die Nutzung nicht registrierter Satellitentelefone verboten. Bei unerlaubtem Besitz drohe wegen Hochverrats die Todesstrafe, berichtete die libysche Nachrichtenagentur Jana am Freitag. Jeder Nutzer unlizenzierter Satellitentelefone werde als Spion der Nato betrachtet. Nach Beginn des Bürgerkriegs hatte das Gaddafi-Regime das Mobilfunknetz gesperrt. Viele stiegen auf Satellitentelefone um.

Der britische Sender BBC wird sein Programm in Kürze auch über UKW in den Städten Bengasi und Misrata ausstrahlen. Der arabische Dienst der BBC ist derzeit in Libyen auf Fernsehgeräten und über Kurz- und Mittelwellenradios zu empfangen. Über die neuen UKW-Frequenzen soll eine Mischung aus dem Rundfunkprogramm in Arabisch und dem englischen Dienst gesendet werden, wie die BBC am Donnerstag mitteilte.

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2 Kommentare

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  • L
    Lenicha

    Krieg ist geil, sagt uns die taz mit ihrer Libyenberichterstattung. Nur Panzer liefern (nach Saudi Arabien) ist aber furchtbar. Aha. Ein weiterer PK-Bericht.

  • CP
    C. Paulus

    Unverhohlender geht es in Bezug auf die Kriegsführung der NATO respektive Großbritanniens wohl kaum noch. Es ist im Moment wohl auch nichts wichtiger als Instrumente der psychologischen Kriegsführung einzusetzen und "unverdächtig" die Bevölkerung über UKW zu informieren. Ich frage mich allen Erstes wer der wirkliche Dämon ist, die NATO oder Gadafis Regime?