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Güls DeutschlandbesuchIn vermeintlicher Freundschaft vereint

Ein lächelnder Bundespräsident Wulff, ein nicht minder lächelnder türkischer Kollege Gül. Und die Differenzen? Wie sollt es auch anders sein: Einfach weggelächelt.

Harmonie pur - zumindest nach außen. Bild: dapd

BERLIN taz | Es soll Bettina Wulffs Idee gewesen sein. Mit ihrem Mann Christian, dem Bundespräsidenten, seinem türkischen Amtskollegen Abdullah Gül und dessen Frau Hayrünissa stattete sie dem Berliner Bezirk Kreuzberg am Sonntagabend einen spontanen Besuch ab. Ausgerechnet in jenem Restaurant, in dem vor ein paar Wochen der umstrittene SPD-Politiker Thilo Sarrazin mit einem TV-Team abgeblitzt war, nippten die beiden Staatsoberhäupter dann an einer Tasse Tee.

Solche kleinen Gesten erhalten die Freundschaft - und sollen unterstreichen, dass es Wulff und Gül mit der Annäherung ihrer Länder ernst meinen. "Mit einer Stimme sprechen" sollten Europa und die Türkei sogar, um eine stabilisierende Rolle in der Welt zu spielen, befand Christian Wulff am nächsten Tag im Schloss Bellevue. Dort begann am Montag der offizielle Teil des Staatsbesuchs.

Frommer Wunsch

Mit Blick auf die Haltungen zum Nahost-Konflikt dürfte die Einstimmigkeit ein frommer Wunsch bleiben. Zugleich pries Wulff die Rolle der Türkei als Vorbild für die arabischen Länder auf dem Weg zur Demokratie und versprach, die wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen auszubauen.

Auch Gül suchte den Schulterschluss und unterstrich, dass man beim Thema Integration an einem Strang ziehe: einmal mehr betonte er, wie wichtig die Beherrschung der deutschen Sprache für Einwanderer sei. Selbst beim Thema EU-Beitritt lächelten Wulff und Gül alle Differenzen weg. Während Wulff die Formel rekapitulierte, die Verhandlungen sollten "fair und ergebnisoffen" sein, gab Gül zu verstehen, die Türkei würde ein "Nein" in einem Referendum, wie es Frankreich plant, akzeptieren. Vorher sollten die Beitrittsverhandlungen aber abgeschlossen werden.

Nur Güls Kritik an den Hürden im deutschen Einwanderungsrecht, die dieser vor der Reise geäußert hatte, wollte Wulff nicht stehen lassen. Er verteidigte, dass nachziehende Ehegatten aus der Türkei vor Einreise einen Sprachtest machen müssen. Für den Wunsch nach einer liberaleren Visapolitik äußerte er Verständnis.

Am Dienstag will Wulff - im Gegenzug zur Stippvisite in Güls zentralanatolischer Heimatstadt Kayseri im vergangenen Oktober - den türkischen Gästen seine niedersächsische Geburtsstadt Osnabrück zeigen.

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12 Kommentare

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  • K
    Kai

    WIR SIND GÜL!

  • A
    Artobanes

    Es gibt noch Völker in "fernen Anatolien" übrig, die für die gemeinsamen Unternehmungen der beiden Staaten im 21. Jh. viel zu bieten haben.

  • S
    SenneGöttenne

    @Cetin, @ExilTürke: Ihr habt sie doch nicht mehr alle. Erstens sind die Aleviten Muslime, und zweitens ist Deutschland keinen Deut besser in Menschenrechtsfragen: fragt euch mal, warum der blonde U-Bahn-Schläger nicht in U-Haft kam, aber der schwarzhaarige schon...und wenn Hans und Murat, beide in Düsseldorf geboren, Drogen verkaufen, aber der Hans nach dem Knast wieder sein Leben aufnehmen darf, Murat aber nach dem Knast abgeschoben wird, wer fragt da nach den Menschenrechten in Deutschland ? Und fragt mal die Afghanen, was sie von dem Respekt der Menschenrechte durch Deutschland halten, wenn ihre Männer, Brüder und Väter von deutschen Soldaten getötet werden, und das schon seit über 10 Jahren ? Und fragt mal die Palästinenser was sie von den Menschenrechten in Deutschland halten, wo sie doch wissen, dass Deutschland jedes Jahr Milliarden Euros an Israel verschenkt, damit die Kolonisierung fortschreiten kann und das "grosse Israel" Deutschlands Gewissen auf Kosten der Araber reinwäscht ? Ausserdem gibt es mehr Kirchen in der Türkei als Moscheen in Deutschland. Und dabei gibt es weit weniger Christen in der Türkei als Muslime in Deutschland. Die Türkei hat seit Jahren mit Anschlägen zu kämpfen (ohne über die Legitimität dieser Anschläge diskutieren zu wollen) - Deutschland nicht, und trotzdem sind alle Muslime in Deutschland beim BND registriert und werden beobachtet (auch ihr). Wie würde Deutschland reagieren, wenn es immer wieder Anschläge gäbe ? Ich sag es euch: die Bundesregierung würde alle Muslime, die ausser dem deutschen noch einen anderen Pass haben, erst in ein Internierungslager stecken und dann ganz kaltblütig abschieben !!! Denkt mal darüber nach...

  • HK
    Hejaro Kardox

    Das Schweigen ist Gold für beide Herren. Die türkische Demokratie und Menschenrechte können ruhig mit Panzern zertretten werden. Das interessiert nicht Mal den Bundespräsidenten Herrn Wulf.

     

    MfG

  • C
    Christine

    Arschkriech - sag mal gehts noch. Kriegstreiber bewedeln.

  • W
    willy

    Is was drauf jesch...!

  • 4J
    40 Jahre D

    Werdet ihr nicht mal mit 30-40 teroristen fertig ?

    Wie lächerlich habt ihr euch denn wieder gemacht ?

     

    Seit Jahren hilft ihr PKK anhänger ,irgend wann wird es RÄCHEN .

  • J
    Johann

    Den islamistischen Gül würde ich nicht mal mit einer Kneifzange anfassen.

  • L
    Leidkultur

    Bundeswulff und seine Bettina sollen von der Zuwanderung aus der Türkei und dem Nahen Osten so begeistert sein, dass sie sich jetzt eine Bude am Kotti genommen haben sollen und Linus die Jens- Nydahl- Schule in der Kohlfurter Str. besuchen soll. Er wäre damit das 4. deutsche Kind von dann insgesamt 314 Schülern und der 29. Schüler, dessen Eltern nicht von Hartz IV leben. Ich mag Bundespräser, die Zeichen setzen. Danke, Herr Wulff. Danke, Bettina Wulff.

  • E
    Exil-Türke

    Deutschland muss endlich alle Beziehungen mit dem türkischen Regime abbrechen. Aber das wird leider nicht passieren, ich frag mich nur was noch passieren soll. Leugnung des Genozids an den Armeniern, Luftangriffe auf den Irak, Nichtanerkennung eines anderen EU-Staates. Aber wenn es bald einen neuen Genozid an den Juden gibt, vielleicht dann. Aber ich kann mir auch vorstellen das das dann auch weggelächelt wird, wir wissen schon, deren Kultur und so.

  • C
    Cetin

    Herr Gül ist kein Demokrat, er belügt die Deutsche Öffentlichkeit. Er hat keines der Probleme der Türkei gelöst. Im Gegenteil, die Probleme mit den Nachbarländern haben sich verschärft. Die Kurdenfrage ist immer noch ungelöst und Alewiten werden zwangsislamisiert. Die Türkei ist auf dem besten Wege zum islamischen Republik. Er instrumentalisier die Türken in Deutschland und verhindert Integration.

  • W
    willy

    Is was drauf jesch...