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Gründer von Megaupload verhaftetDunkle Seite der Netzmacht greift an

Unternehmer "Kim Dotcom" verhaftet, Megaupload dicht gemacht: Die US-Exekutive verschärft die Debatte ums Copyright auf dramatische Weise.

Nicht mehr im Netz zu sehen: Die Datentauschplattform Megaupload. Bild: dapd

BERLIN taz | Noch vor wenigen Wochen zeigte sich Kim Dotcom, alias Kim Schmitz, zuversichtlich, was die geschäftlichen Aussichten seines Imperiums anging.

Die Abschaltung der Megaupload-Seiten in Indien im Dezember kommentierte er dahingehend, dass es sich um einen hervorragenden Test für ein neues Zugangsmodell handele, des Megakeys, einer Applikation, die unabhängig von Browsern und Netzsperren den Zugang zu seinem Filesharing- und Datennetzwerk ermöglichen sollte.

Der Konflikt mit Universal Music um die zeitweilige Sperrung eines Promo-Videos auf Youtube ließ Dotcom wie den David aussehen, der den Musikindustrie-Goliath in die Knie zwingen könnte. Dotcom spielt bei allem geschickt auf der emotionalen Klaviatur einer Netzgemeinde, die nur zu gerne an diesen Kampf zwischen Gut und Böse glauben möchte, und nicht zuletzt daran, dass das Gute siegt.

Auf der Nachrichtenseite Torrentfreak inszeniert sich Kim Dotcom als Gallionsfigur im Kampf gegen die geplanten US-Gesetze SOPA und PIPA. Seine "Kriegskasse" sei gefüllt, um Megaupload müsse man sich keine Sorgen machen.

Eine halbe Milliarde Dollar Schaden?

Seit Donnerstag hat sich das Blatt auf dramatische Weise gewendet. Aus dem millionenschweren Startup-Unternehmer ist ein Beschuldigter in einem der größtmöglichen Urheberrechtskonflikte der Welt geworden. In einem neuseeländischen Gefängnis bleibt Kim Dotcom derzeit nichts anderes übrig, als darauf zu hoffen, dass seine Anwälte die Auslieferung an die USA verhindern können.

Dort droht ihm angesichts der vorgebrachten Beschuldigungen eine langjährige Haftstrafe wegen systematischer Urheberrechtsverletzungen, Geldwäsche und der Bildung einer international operierenden kriminellen Vereinigung. Seit rund fünf Jahren, so der Vorwurf, zeichnen Megaupload und verbundene Webseiten für die illegale Bereitstellung von geistigem Eigentum im Wert von einer halben Milliarde Dollar verantwortlich.

Diese an sich schon kriminelle Tätigkeit soll über Werbeeinnahmen und den Verkauf von Premiummitgliedschaften für den Downloadservice weit über 100 Millionen Dollar in die Kassen des Unternehmens gespült haben. Die klagende Partei spricht von einer "Mega-Verschwörung".

Anonymous schlägt zurück

Die Antwort auf die Verhaftung Dotcoms in Neuseeland auf der Grundlage eines Amtshilfeersuchens aus den USA ließ nicht lange auf sich warten. Das Netzwerk Anonymous griff die Internetseiten des US-Justizministeriums, die der dortigen Rechteverwerter RIAA und MPAA sowie der Universal Music Group mit DDoS-Attacken an, die deren Server zum Erliegen brachten. Das gleiche Schicksal ereilte in der Nacht zum Freitag auch die Seite des FBI.

Auch wenn es durchaus unterschiedliche Ansichten zur Person Kim Dotcoms gibt, die taz selbst befindet sich in einem Rechtstreit mit ihm über Darstellungen zu seiner Person, und genauso plausible Kritik am selbstgerechten Vorgehen von Anonymous, kann die Verhaftung eines der größten mutmaßlichen Anbieters von Downloads jedes erdenklichen Datenmaterials gerade zum Zeitpunkt eines für die Rechteinhaber bedrohlichen Wendepunktes in der Debatte um die Freiheit des Internets nur als Warnschuss in Richtung aller Anbieter von Streams und Datenclouds verstanden werden.

Die Wikipedia mag aus Protest einen Tag lang schwarz tragen - die Macht, ganze Serverfarmen einfach zu kassieren und Unternehmen schließen zu lassen, liegt weiterhin bei den international operierenden Konzernen der Unterhaltungsindustrie.

SOPA, PIPA, ACTA

Dass jene Personen und Firmen, die die technischen Voraussetzungen für den Datenverkehr schaffen, für seinen konkreten Inhalt, also auch die Verbreitung illegaler Inhalte durch seine Nutzer, verantwortlich gemacht werden sollen, ist der angestrebte Paradigmenwechsel in den gerade verhandelten Gesetzesinitiativen SOPA und PIPA in den USA und ACTA in Europa.

Der Zugriff auf Dotcom und Megaupload ist die flankierende Drohgebärde einer ökonomischen Weltmacht, der es ernst ist und die auf die neuen Gesetze anscheinend nicht allzu dringend angewiesen ist, um ihre Interessen international durchzusetzen. Die sukzessive Abschaltung des Musikstreamingdienstes Grooveshark und der Kampf des Betreibers des in rechtlicher Grauzone operierenden Filmstreamers TVShack gegen seine Auslieferung aus Großbritannien wirken vor diesem Hintergrund keineswegs zufällig.

Der Kampf um die Kontrolle über den einstmals so anarchischen Kommunikationsraum Internet wird in aller Härte geführt und die Sieger stehen keineswegs fest. Das vitale Interesse von, im Vergleich zu Megaupload, unbestritten legal operierenden Firmen wie Google, Twitter und Facebook ist eine möglichst große Freiheit des Datenverkehrs. Kaum eine Träne wird dort über Kim Dotcom und seinesgleichen vergossen werden, die Unnachgiebigkeit der Strafverfolgung und der Versuch, legislativ in die jeweiligen Geschäftsmodelle einzugreifen, dürfte die Internetgrößen jedoch besorgt aufhorchen lassen.

Die ohnmächtigen Schläge Anonymous' mit ihrem Motto "Wir vergeben niemals. Wir vergessen niemals" passen sich gut ein in den romantischen Narrativ der Geschichte des David gegen Goliath. Um die Debatte ums freie Netz aber in eine grundsätzlich andere Richtung zu bewegen, wird es wohl des Eingreifens der großen Internetfirmen bedürfen, die auf die Parteinahme für eine, im besten Falle, zwielichtige Gestalt wie Kim Dotcom verzichten können.

Wenn ihn die Anklageschrift korrekt zitiert, schwärzte er zur Bestätigung seiner Legitimität andere Filesharing-Hoster bei Geschäftspartnern und vor Gerichten an - wegen angeblicher Urheberrechtsverletzungen.

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34 Kommentare

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  • A
    Arnit

    Ein Pädofiler bekOmmt 4jahre knast dann darf er weiter machen und nega upload bekommt lebenslang bravoo super die gerechtigkeit auf der welt

  • K
    Klaus

    Liebe TAZ-Redaktion,

     

    den Beitrag:

     

    "Die Welt wird erst dann wieder frei sein, wenn dieser Kampf aus dem Netz heraus getragen wird, und die Verantwortlichen bluten. Wenn die Geschäftsführer von Universal, GEMA erschossen vor ihren Frauen und Kindern liegen. Dann werden sie begreifen, welches Schicksal für Unterdrücker bestimmt ist."

     

    haltet Ihr für angemessen? Wirklich? Eine sehr grenzwertige Angelegenheit! Abgesehen davon, für einen Moment hatte ich das Gefühl ich wäre im BILD-Blog. Ok, auch dumme Menschen dürfen ihre Meinung sagen, so sollte das Inet funktionieren. Aber oben genannte Beiträge freizuschalten halte ich für gefährlich.

     

    Tschö

  • E
    einer

    "Dunkle Seite der Netzmacht greift an" - na kommt, das ist jetzt aber halbgar. Wenn schon, dann: "Das Imperium schlägt zurück"

  • M
    Mark

    Es gibt zwei Sichten der Dinge:

     

    a) Megaupload ist ein reiner Filehoster, für Dateien da wie Foren für den Nachrichtenaustausch. Analog dazu müsste Megaupload Daten nur entfernen (oder dies prüfen), wenn sie jemand darauf aufmerksam gemacht hat.

     

    b) Megauploads Zweck ist eine "Warez-Seite" zu sein. D.h. der Geschäftszweck ist Urheberrecht zu verletzen.

     

    Ich denke, die Argumentation Pro/Contra wird in diesen Bahnen verlaufen.

  • T
    Tanzcafe

    Das ist ja interessant... ich habe kurze Zeit in der Musikindustrie gearbeitet, und die einzigen die sich über Copyright beschwert haben waren: GENAU- die Labels und Verlage!

     

    Die Künstler haben um jede Aufmerksamkeit gekämpft, die sie kriegen konnten um ihre Kunst zu verbreitn- auch unentgeldlich. Denn die Plattenindustrie hat sie vergessen. Da werden nur Projekte gefördert, die eh schon kommerziell erfolgreich waren und daher kaum Einbußen hatten.

     

    Die kleinen Künstler aber, hatten auf einmal nicht einmal mehr das Recht, eigene Musikvideos, die sie selber produziert haben, bei Youtube hochzuladen- ergo: Wie soltlen sie bekannt und erfolgreich werden? Die Plattenbosse haben sich nicht darum gekümmert.

     

    Die Entertainment-Industrie sollte einfach mal wieder Qualität produzieren, sodass sie Liebhaber finden, die gerne den Eintritt und alles bezahlen um solche Projekte zu unterstützen. Warum sollte ich für ein mittelmäßiges Produkt, das mir weder wirklich gefällt noch aneckt so hohe Preise zahlen?

    Ach ja: Weil es alle mögen sollen, teuer für alle produziert wird, aber leider null Charme hat- dann kann sich auch keiner aufregen, aber fressen können es alle! Gibt ja nichts anderes.

     

    Qualität wird bezahlt, Quantität eher nicht. Das war schon immer so...

  • B
    Bachsau

    Die Welt wird erst dann wieder frei sein, wenn dieser Kampf aus dem Netz heraus getragen wird, und die Verantwortlichen bluten. Wenn die Geschäftsführer von Universal, GEMA erschossen vor ihren Frauen und Kindern liegen. Dann werden sie begreifen, welches Schicksal für Unterdrücker bestimmt ist.

  • B
    Blacky

    @Horst Flachmann: "Ein Schelm, wer Arges..."

     

    Wissen Sie, in den wilden 90ern hat Kimble sehr vielen Leuten so einiges versprochen.

     

    Getan hat er aber meißtens etwas anderes: sich die Taschen gefüllt, vom Acker gemacht und das Geld verprasst.

     

    Ich wage zu bezweifeln, daß er ausgerechnet diesmal lautere Absichten hatte.

  • G
    Galdor

    Stell dir vor die Banken werden geschlossen weil Ganoven ihr Geld dort angelegt haben.

  • I
    igitt

    Die Herrenrasse sitzt auf besetzten Indianer- und Maorigebiet, beruht auf Diebstahl ganzer Kontinente und regt sich über Copyrights auf. Lächerlich und illegal.

  • C
    Chipsfrish

    Manno,

    find' ich voll Kacke. Ich fand das Saugen da immer krass.

    Is mir völlig egal, was da für Typen hinter stecken.

    Wahrscheinlich dieselben, wie die bei den Big Legal Deals.

    Bescheißen tun doch alle irgendwie.

     

    Auf zu neuen Hostern.

    CF

  • NB
    Neuseelands Beutelsurfer

    Es wird lustig sein, in einem amerikanischen Gefängnis für 6 Jahre ohne Internet zu sein. Neuseeland wird sehr schnell ausliefern, und die schlauen Jungs von megaupload werden sich mit ihren lockeren Sprüchen von gestern locker ein paar Jahre mehr von morgen einhandeln. Gut so. Denkt sicher auch die Mehrheit der TAZ-Leser.

  • T
    trauertraeger

    Alle infos zum Thema:

     

    http://www.golem.de/1201/89205.html

  • T
    Trauertraeger

    @Horst Flachmann:

     

    Habe davon noch nichts gehört. Hast du Links oder weitere Infos zu dem Thema?

  • GE
    Geistiges Eigentum?

    Interessant wäre, was passiert denn jetzt mit den ganzen legalen Dateien, die Blogger in liebevoller Kleinarbeit ins Netz gestellt haben. Ein Großteil der Musik, die da hochgeladen wird, ist einfach Out Of Print, 500er Auflage Punkrock und Indy, wo zum größten Teil die Musiker bereits tot sind. Es ist also exakt die Musik, von der heutige "Musiker" dreist die Riffs und manchmal sogar die Bandnamen klauen und diese billigen Kopien einer geschichtslosen Jugend verkaufen wollen.

    Eventuell entdeckt aber gerade das anvisierte Publikum, daß die wahren Originale im Netz nichts kosten. Dazu kommt natürlich noch der Aspekt, daß die meisten Kopien eigentlich soundmässig einfach nur mp3-Schrott sind und es schlichtweg eine Frechheit ist, diesen Promo-Müll, der einfach nicht zünden wird, für 10 Euro pro Album zu verscheuern. Der wahre Fan wird sich dann doch noch eine Lp/Cd kaufen müssen und ist der eigentlich Betrogene.

  • 9
    99%Davids

    stimme vielen der vorredner zu!

     

    Und finde ebenfalls: der Artikel ist bedenklich tendenziös - und logisch nicht zuende gedacht!

     

    war es ehemals üblich printerzeugnisse, radiomitschnitte, kopierte tapes etc. im Umfeld zu verleihen, verschenken etc. - auch weit-entfernt lebenden "Brieffreunden" hätte man so alles mögliche schicken können - ohne das das je zum Problem, geschweige denn zu einer Kriminalisierung geführt hätte. Niemand wäre auf die Idee gekommen, Cassettenhersteller etc. zu verklagen, auf deren Medium solche Kopien aufgenommen worden wären.

     

    Nur weil die (besitzlose) Internetcommunity die entstandenen Möglichkeiten zur Abwechslung einmal für sich nutzen kann (à la die geister, die ich rief...), werden auf einmal zweifelhafte Rechtsverfahren in Gang gesetzt und dabei scheinen nicht einmal mehr Staatsbürgerschaften von Belang zu sein.

    Erstaunlicherweise gilt das übrigens umgekehrt für Industrieunternehmen (in Bezug auf Haftung, Steuern, Rechtslagen)nicht!

     

    Und wer - in dreiteufelsnamen- hat denn die Contentindustrie dazu gezwungen ihren ganzen Kram auf 1000 verschiedenen Medien bzw. digital zu vertreiben? Überall mitspielen wollen, aber dann darauf bestehen, dass die rote Schaufel nur ihnen alleine gehört?

    Und wo bleibt denn dann der Verbraucherschutz bei all den Konsumenten, die eine Lizenz erworben haben (denn nichts anderes tun wir beim Kauf einer CD z.B.), aber zusehen müssen, wie die Medien, auf denen sich ihr Lizenzprodukt befindet nach kürzester Zeit kaputt ist? Die geplante Obdoleszenz scheint merkwürdigerweise kein Grund für Verhaftungen zu sein?

    Und wo bitte ist der vergleichbar süffisante Unterton bei der Beschreibung der Luxusgüterausstattung bei den Eignern der Musik- und Filmlabels - bei einer einzigen Cocktailparty dort werden Güter verbraucht, die im Gegenwert des Monats-Verbrauchs eines mittleren Dorfes angesiedelt sind!

     

    Und die Summe, die hier als Umsatzausfall angegeben wird ist doch völliger Unsinn! Wer sich irgendwelche Filmerzeugnisse im Netz sucht, nervig darauf wartet, sich i.d.R. irgendwelche Untertitel dazu suchen muss, die es gern mal nur in spanisch, iranisch und serbokroatisch gibt, das dann downloaded, hat in den meisten Fällen überhaupt nicht das Geld den Kram zu kaufen - oder - würde nie das wenige, dass er hat d a f ü r ausgeben.

    Und so lange es für Unterhaltungsmedien, die einen nicht enstsprechend der Werbung begeistern, kein Rückgaberecht gibt - ist die Diskussion eh nicht demokratisch! Ich kaufe einen Film - überall groß beworben - sehe ihn - egal ob 10 minuten oder ganz - und kann ihn nicht mit dem Hinweis: I'm not amused as promissed zurückgeben? Wieso nicht?

    Dann bitte in dem Zuge auch gleich - vergleichsweise mit der Zigaretten- und Alkoholwerbung - die Werbung für Film und TV-Serien so beschränken, dass Jugendliche, die nicht über genügend finanzielle Mittel verfügen nicht dauernd dazu verleitet werden, sie sich "lizenzfrei" zu beschaffen - und sich so offenbar strafbar zu machen!

    Dann hat die Kontentindustrie bald ihren Salat - die mediale Verbreitung ist gering, die Verkaufszahlen gehen zurück und die Oskar-Verleihungen, die dann fern der Öffentlichkeit - unbeklatscht & ungesehen in aller Stille "abgehalten werden" würde ich zu gern einmal sehen,-)

    Ja - es ist ein Kampf David gegen Goliath - nur sind wir 99%Davids - das sollte spürbar werden!

  • GE
    Geistiges Eigentum?

    Interessant wäre, was passiert denn jetzt mit den ganzen legalen Dateien, die Blogger in liebevoller Kleinarbeit ins Netz gestellt haben. Ein Großteil der Musik, die da hochgeladen wird, ist einfach Out Of Print, 500er Auflage Punkrock und Indy, wo zum größten Teil die Musiker bereits tot sind. Es ist also exakt die Musik, von der heutige "Musiker" dreist die Riffs und manchmal sogar die Bandnamen klauen und diese billigen Kopien einer geschichtslosen Jugend verkaufen wollen.

    Eventuell entdeckt aber gerade das anvisierte Publikum, daß die wahren Originale im Netz nichts kosten. Dazu kommt natürlich noch der Aspekt, daß die meisten Kopien eigentlich soundmässig einfach nur mp3-Schrott sind und es schlichtweg eine Frechheit ist, diesen Promo-Müll, der einfach nicht zünden wird, für 10 Euro pro Album zu verscheuern. Der wahre Fan wird sich dann doch noch eine Lp/Cd kaufen müssen und ist der eigentliche Betrogene.

  • M
    Martin

    Schmitz ist weder Wohltäter noch irgendwie bemitleidenswert, der Vorgang an sich jedoch erscheint durchaus bedenklich. Was da am Ende des ganzen lauert ist nichts anderes als die Umkehr der Beweislast und damit das Ende freier Kommunikation im Internet. Wenn in Zukunft Firmen alles prüfen müssen, was auf ihren Internetplattformen verbreitet wird, sei es in Wort, Schrift oder Bild, wird dies die Rentabilität erledigen und damit eben auch die Unternehmen selbst. Zurück bleibt ein toter Raum.

  • AB
    Andy Bayer

    Wer ist der Gangster: der, der die Software für Tauschgeschäfte herstellt? Oder der, der sie für illegale Tauschgeschäfte nutzt? Auf Schusswaffen bezogen könnte man so alle Waffenfirmen wegen Mordes anklagen. Sie stellen die Basis her, die im weltweiten Morden so wichtig ist: Waffen aller Art.

    Wer ist der Mörder?

    Hoffentlich fällt dem US-Gericht diese Verschiebung der Schuld auch auf.

  • MD
    Ma Dalton

    wow... wann werden diese konzerne eigentlich mal wieder in der realität ankommen

  • T
    Thomas

    Die selbstgerechten Verfechter der sog. Internetfreiheit Anonymous laufen Gefahr, sich immer mehr in die kriminelle Ecke zu manövrieren.

  • U
    Urgestein

    Tja, hätte er mal lieber Waffen verkauft...

     

    Noch nie wurde ein Waffenhersteller oder Waffenhändler für einen Krieg, einen Genozid, ein Massaker persönlich zur Verantwortung gezogen.

    Niemand käme auf die Idee, die Post selbst oder Botendienste für das Versenden von Briefbomben oder Briefe strafrechtlich relevanten Inhalts verantwortlich zu machen.

     

    Aber die Contentmafia kann's. Sie kann die Regeln und Rechtsgrundsätze auf den Kopf stellen, pervertieren und beliebig an ihre Bedürfnisse anpassen. Weil sie es versäumt hat, sich rechtzeitig auf die Chancen und Möglichkeiten des digitalen Zeitalters einzustellen. Die Antwort auf die Anarchie des Filesharers scheint in einem faschistoid anmutenden Content-Totalitarismus transkontinentaler Rechteverwerterkonzerne zu liegen, welcher sich Rechtssysteme einverleibt und ganze Parlamente und Strafverfolgungsbehörden zu willfährigen Erfüllungsgehilfen degradiert.

     

    Vielleicht wäre unter diesen Umständen "Waffenhandel" nicht mal die schlechteste aller möglichen Antworten.

  • E
    einer

    "Dunkle Seite der Netzmacht greift an" - na kommt, das ist jetzt aber halbgar. Wenn schon, dann: "Das Imperium schlägt zurück"

  • HF
    Horst Flachmann

    Man sollte an dieser Stelle vielleicht noch erwähnen, dass Kim ein eigenes Netzwerk für Künstler/Musiker aufbauen wollte, bei welchem 90% des Gesamtgewinns auf den Musiker zurückfällt.

     

    Ein Schelm, wer Arges...

  • S
    Saugnapf

    Der Artikel hört sich an als sei er von einem Steigbügelhalter der US-Contentmafia geschrieben. Kim Dotcom hat sich nicht immer korrekt verhalten, aber schon wieder mit der moralinsauren Keule des sog. "geistigen Eigentums" herumzuschlagen ist so wie zu behaupten dieErde sein eine Scheibe.

  • T
    truth.ahn

    usa, decide!

    "its not guns that kill, its people". vs. "its megaupload that does copyright violation, its not people"

  • M
    mir

    Also wenn das kein unausgewogener Artikel ist, dann weiß ich auch nicht. Wo bleib das Abwegen von Pros gegen die Contras?

    Wo die (Schein)objektivität?

    ich sehe hier keine Spur davon.

    In meinen Ohren klingt das Ganze wie Hetze auf Bild-Niveau! Als wenn man ausdrücklich sagen würde: "Freiheit im Netz? Wozu denn das? Das fördert nur Verbrechen - her mit dem Netzfaschismus!!!"

    Und dann will die TAZ, dass ich für solche Artikel zahle?

    In Ordnung, ich bin bereit zu bezahlen, aber für unabhängigen, Unparteiischen Qualitätjurnalismus.

    So etwas wie dieser Artikel findet sich auf jeder Blog-Seite, kostenlos und zudem oftmals sogar besser!

  • MS
    Michael Springer

    Es neigt sich die Zeit des wild-wachsenden Internets ab. Netzkraken und Netzbanditen saugen die Kreativität der Kreativen, Musiker und Künstler ab - und nehmen den Vielen die Chancen, sich ökonomisch zu entfalten.

     

    Wir brauchen ein ganz anderes Internet! Ein Internet der Netzbürger und einen freien digitalen Warenverkehr und Markt!

    Ohne geheime Server ...

    ... und ohne kalifornische Monopol-Log-Ins!

     

    Erfindet das Web neu!

     

    timbuktou@freenet.de

  • U
    Urgestein

    Tja, hätte er mal lieber Waffen verkauft...

     

    Noch nie wurde ein Waffenhersteller oder Waffenhändler für einen Krieg, einen Genozid, ein Massaker persönlich zur Verantwortung gezogen.

    Niemand käme auf die Idee, die Post selbst oder Botendienste für das Versenden von Briefbomben oder Briefe strafrechtlich relevanten Inhalts verantwortlich zu machen.

     

    Aber die Contentmafia kann's. Sie kann die Regeln und Rechtsgrundsätze auf den Kopf stellen, pervertieren und beliebig an ihre Bedürfnisse anpassen. Weil sie es versäumt hat, sich rechtzeitig auf die Chancen und Möglichkeiten des digitalen Zeitalters einzustellen. Die Antwort auf die Anarchie des Filesharers scheint in einem faschistoid anmutenden Content-Totalitarismus transkontinentaler Rechteverwerterkonzerne zu liegen, welcher sich Rechtssysteme einverleibt und ganze Parlamente und Strafverfolgungsbehörden zu willfährigen Erfüllungsgehilfen degradiert.

     

    Vielleicht wäre unter diesen Umständen "Waffenhandel" nicht mal die schlechteste aller möglichen Antworten.

  • K
    KFR

    ???

    Auch google speichert und verbreitet Bilder, von denen der Konzern selbst sagt : "möglicherweise besteht Copyright anderer";

    bin mal gespannt, wann google gesperrt und die Verantwortlichen zur Zahlung der fälligen Copyright-Abgaben verdonnert, ihre Anwesen durchsucht und selbst verhaftet werden !

  • J
    Jannis

    Moment mal. Wie kann der amerikanische Geheimdienst einen Bürger der EU in Neuseeland, der eine Website mit Usergeneriertem Inhalt in Hongkong betreibt, auf Druck der amerikanischen Content Industrie verhaften lassen? Ohne neuseeländischen Haftbefehl.

  • LW
    lars willen

    ich bin nicht beeindruckt- videobb geht-videozzer geht-sockshare und putlocker gehen-also das FBI hat einen dicht und 4 sind offen.

    das FBI sollte keine programmierer verhaften und sich mit denen anlegen,da kann das FBI nur verlieren.das FBI sollten denen von TV und Film mal sagen das die auf ihre produkte aufpassen sollen und das die preise senken.megaupload war nicht kostenlos-es kostete 10euro pro monat-diese kranken tv und film manager müssen einfach die preise senken,das ist der einzige weg den die programmierer erlauben.und die programmierer haben das sagen,nicht das FBI,oder hat etwa das FBI das internet erfunden,nein,es waren die programmierer

  • M
    Marcus

    Wiedereinmal wird versuchet einen Dienstanbieter für Verstöße seiner Nutzer haftbar zu machen. Am ende hat Megaupload lediglich onlinespeicher bereitgestellt. Das ist als würde man einen Telefonanbieter dafür hafbar machen das Teroristen sich von seinen Telefonzellen aus zu einen Attentat verabreden. ABer bei so etwas währen ja nur Menschenleben und bedroht da muss man auf rechtsgrundsätze achtenm bei Urheberechten ist das was anderes.

  • K
    kimjimtimwim

    bin mal gespannt ob die usa ihre neue logik auch wo anders so einsetzen.

    bei zukünftigen klagen gegen waffenhersteller z.b. bisher hieß es ja in diesem zusammenhang "its not guns that kill its people".

    analog dazu sollte mr. dotcom seine verteidigung mit

    "its not megaupload that does copyright violation its people" beginnen.

  • KA
    Kapitalismus abwracken!

    Finde ich gut. Endlich geht es diesen verdammten Kapitalisten an den Kragen die mit dieser Seite sehr viel Geld gescheffelt haben!