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Do it yourselfEin Kaninchen schlachten

Eine Anleitung in drei Schritten.

Diese Kaninchen haben das Schlimmste wohl bereits hinter sich. Bild: dapd

1. Kaninchen einfangen

Bloß nicht an den Ohren ziehen! Fassen Sie mit der einen Hand das Kaninchen am Nackenfell, mit der anderen Hand stützen Sie es unter dem Becken.

2. Kaninchen betäuben

Für die private Schlachtung von Kaninchen gelten die Vorgaben des Tierschutzgesetzes: Es ist hiernach Ihre Pflicht, das Tier vor vermeidbaren, unnötigen Schmerzen zu bewahren, also müssen Sie es betäuben. Dafür müssen Sie keine Prüfung ablegen, aber die nötigen Kenntnisse und Fähigkeiten mitbringen.

Laut dem Deutschen Fleischer-Verband betäuben Privatverbraucher Kaninchen in der Regel mit dem sogenannen stumpfen Schlag: Mit einem geeigneten Gegenstand, etwa einem Stock, schlagen Sie dem Kaninchen auf den Kopf - energisch und zielorientiert. Das ist wichtig, damit es sofort zur betäubenden Gehirnerschütterung kommt und nicht erst nach wiederholtem Draufschlagen.

Wochenendausgabe

Am Samstag erscheint die zwölfseitige Berlin-Wochenendausgabe der taz. Sie bietet unter anderem ein aktuelles Schwerpunktthema, eine stark erweiterte Kulturberichterstattung, einen Wochenrückblick und das einstige Montagsinterview. Diesen Samstag in der Wochenendausgabe:

- Ein Schwerpunkt über die neue Lust am dezenten Fleischkonsum.

- Interview mit einem Brandenburger Schäfer über Freiheit und Wölfe

- Orthodoxie und Liberalismus – Esther Slevoigts Buch über die Synagoge Pestalozzi-Straße.

3. Töten durch Blutentzug

Mit einem sauberen Kehlenschnitt öffnen Sie nun beide Halsschlagadern und Venen. Erst wenn das Tier sich nicht mehr bewegt und entblutet ist, dürfen Sie mit weiteren Schlachtarbeiten fortfahren - wie etwa der Häutung, dem Ausweiden und der Zerlegung des Kaninchenschlachtkörpers in Kopf, Vorderläufe, Brust, Bauchlappen, Rücken und Keulen. XLA

In der Wochenendausgabe der taz.Berlin: Ein Schwerpunkt über die neue Lust am Fleischkonsum.

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8 Kommentare

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  • P
    PeterWolf

    Darf man Hühner denn noch wenigstens einfach mit dem Beil enthaupten oder muss man die jetzt auch noch vorher betäuben?

    Die Methode mit dem Knüppel ist bei Hühnern aber nicht besonders praktikabel, von Wachteln gar nicht zu reden.

    Laufen die danach auch ohne Kopf noch weiter, wie ohne Betäubung?

  • AD
    auch das noch

    @ nicht gans und die wölfe: will mal so sagen, bis ungefähr 1950 war es weit verbreitet selbst zu schlachten. in der ostzone bis 1990, das fleisch aus der widerlich stinkenden massentierhaltung, 40 meter zum quadrat, minenfeld und stacheldraht, ging ja zum größten teil in den westen. falls jetzt die frage auftaucht warum, ja forum handelt es sich? heutzutage, was ja schon seit jahrzehnten ist, kann dies kaum jemand/e noch, lebende, warme, möglicherweise niedliche körper öffnen. aber zu zeiten des monsters vom obersalzberg, konnten das viele und das monster war vegetarier! ist nicht selten einfach eine zeitfrage. sicher kann dies schnell wieder erlernt werden, im efall. schegichte wiederholt sich, verlässlichkeit unserer vergesslichkeit. so ändern sich die zeiten. insgeheim hofft fast jedes menschlein das so etwas an irgendeiner stelle zu seinem ganz persönlichen vorteil passiert, denk ich mir grad so ;-) irrtum nicht ausgeschlossen oder sind wir doch papst?

  • HP
    herr pess

    das hätte mir mal jemand noch vor ein paar jahren versuchen sollen zu verklickern: dass es 2013 in der taz eine - ernstgemeinte - schlachtanleitung zu lesen gibt...

    na immerhin sind wir wieder kriegführende nation. ich höre schon den spruch "ich bin roh, und das ist gut so!"

  • P
    PeterWolf

    Darf man Hühner denn noch wenigstens einfach mit dem Beil enthaupten oder muss man die jetzt auch noch vorher betäuben?

    Die Methode mit dem Knüppel ist bei Hühnern aber nicht besonders praktikabel, von Wachteln gar nicht zu reden.

    Laufen die danach auch ohne Kopf noch weiter, wie ohne Betäubung?

  • F
    Fleischeslüsterner

    kann man diese anleitung auch auf menschen anwenden? wenn nicht, wird die in der nächsten samstag-ausgabe gedruckt?

  • C
    Carsten

    Besser als ein Kehlschnitt ist ein Kammerstich oder das sogenannte Abnicken, bei dem man den Kopf von der Halswirbelsäule trennt. Nicht vergessen, die Blase durch Drücken zu entleeren, sonst versäuert das Muskelfleisch. Guten Appetit.

  • NG
    nicht ganz

    @von auch das noch:

    Wenn es so wäre, wie von Ihnen geschrieben, hätte es nie so viele KZ-MörderInnen gegeben. Die haben auch nicht 'im Auftrag' morden lassen, sondern selber Hand angelegt.

  • AD
    auch das noch

    watn jezze? gibts zu viele karnickel inne city? unsonsten guter beitrag, war schon immer dafür, wer fleisch essen will muß schlachten. sozusagen beim einkauf muß jede/r die/der fleisch will ein tier töten.

    und schon haben wir minimum 90 prozent vegetarier, 100 prozentig.