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Debatte EuropaDie Geister des Egoismus

Fremdenfeindlichkeit, Außenpolitik, Währungskrise, Führungsschwäche. Vier Gründe für einen möglichen Zerfall der Europäischen Union.

EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton: Auch die Aßenpolitik der Europäischen Union könnte geschlossener sein. Bild: dpa

E uropas Zerfall lässt sich an vier Punkten festmachen: der zunehmenden Fremdenfeindlichkeit, der Eurokrise, der fehlenden Außenpolitik und der Führungsschwäche in der EU.

Weder machen wir gerade nur eine schlechte Phase durch noch fallen wir grundlos dem Pessimismus anheim. Wenn es keinen radikalen Umschwung gibt, könnte der Integrationsprozess fehlschlagen und die Zukunft Europas wäre gefährdet.

1. Zunehmende Fremdenfeindlichkeit

Der Rauch, der vor drei Jahren von den brennenden Romacamps in Italien aufstieg, war ein Warnzeichen. Seither haben fremdenfeindliche Kräfte in Ländern wie Schweden, Finnland, Großbritannien und Ungarn neu Fuß gefasst und sich in anderen Ländern (Italien, Frankreich, Niederlande und Dänemark) konsolidiert. Sie bestimmen den politischen Diskurs, verstärken Grenzkontrollen, erschweren die Immigration und Familienzusammenführung, begrenzen den Zugriff auf Sozialleistungen. Werte wie Toleranz und Offenheit sind am Verschwinden.

José Ignacio Torreblanca

unterrichtet Politikwissenschaften an der Uned-Universität in Madrid und leitet das spanische Büro des European Council on Foreign Relations. Er schreibt für El País, wo dieser Artikel erschienen ist.

Übersetzung aus dem Englischen: Anna Melina Roick und Sabine Seifer.

Europa sollte sich im Spiegel der USA betrachten, die in der Lage waren, Einwanderer aus der ganzen Welt zu integrieren. Dies trug nicht nur zu deren Wohlergehen bei, sondern auch zum Wohlergehen des Landes. Stattdessen schafft Europa Scheinprobleme und bietet dafür Lösungen an, die seinen Niedergang nur beschleunigen werden.

Die Dummheit und Einfältigkeit vieler Rassisten und Xenophoben hält einige davon ab, diese ernst zu nehmen. Ihre rassistische und antieuropäische Agenda verträgt sich überhaupt nicht mit den europäischen Institutionen. Um ihnen Einhalt zu gebieten, sollten die übrigen Regierungen fremdenfeindliche Gruppierungen mit Sanktionen belegen, so wie sie auch Länder sanktionieren, die gegen die Bestimmungen des europäischen Stabilitätspakts verstoßen.

Aber die schwache Reaktion der europäischen Institutionen und Regierungen auf die Vertreibung der rumänischen Roma aus Frankreich, die Verletzung der ungarischen Verfassung oder die Schikanen gegen Immigranten in Italien beweist, dass wir wenig von ihnen erwarten können, wenn es darum geht, sich gegen andere Regierungen aufzulehnen.

2. Euro-Krise

Das größte Risiko des europäischen Projekts rührt nicht aus der ökonomischen Krise: Das wahre Problem sind vielmehr die unversöhnlichen Sichtweisen, wie wir in die Eurokrise geraten sind und wie wir wieder herausfinden. Für einige - allen voran für Deutschland - sind wir mit einer Krise konfrontiert, die auf die finanzpolitische Verantwortungslosigkeit einiger Mitgliedstaaten zurückzuführen ist.

Die Lösung sind Sparmaßnahmen, die im Ton einer moralisierenden und herablassenden Predigt verkündet werden, als würde das Defizit oder der Mehrwert eines Landes die moralische Über- oder Unterlegenheit einer ganzen Gruppe von Menschen widerspiegeln. Vielen wäre ein Europa der zwei Geschwindigkeiten recht, das nicht auf Leistung, sondern eher auf Stereotypen beruht; die tugendhaften Sparer protestantischen Glaubens würden erster Klasse reisen, die verschwenderischen Katholiken in der zweiten.

Dass sich so unterschiedliche Länder wie das arme Griechenland oder das reiche Irland in einer ähnlichen Lage befinden, zwingt uns zu einer differenzierteren Erklärung. Die gegenwärtige Wachstumskrise ist eine notwendige Phase beim Bilden einer Währungsunion, in der eine einheitliche Währungspolitik nicht ausreichend durch Steuergesetze und die Regulierung des Finanzsystems flankiert wird.

Eigentlich müsste man diskutieren, wie die Währungsunion glatter und ausgeglichener funktionieren und ihre Steuerung durch die Einführung neuer Instrumente und die Festigung ihren Institutionen verbessert werden könnte. Stattdessen wird in Gewinner und Verlierer unterscheiden, wobei einige die gegenwärtige Situation nutzen, um ihr Wirtschaftsmodell anderen aufzudrücken, als gäbe es in allen Ländern die gleichen Bedingungen und könnten alle nach den gleichen Regeln funktionieren.

Die Anpassungen und Kürzungen, die mit der jetzigen Rettungsaktion verbunden sind, werden die Krise mancher Länder nur verschlimmern. Wenn es nicht bald Arbeit und Wachstum gibt, werden sich die Bürger gegen die Sparmaßnahmen und die übermäßigen Schulden auflehnen, oder aber die Märkte und Schuldnerregierungen werden die Länder mit Zahlungsschwierigkeiten vom Euro zeitweise oder ganz ausschließen.

Sollte es dazu kommen, verwandelt sich die Europäische Union in ein Werkzeug zur Durchsetzung einer Wirtschaftsideologie ohne jegliche Legitimität, die mangels Alternative trotzdem befolgt würde. Dies könnte sogar funktionieren, aber Europa wäre nicht mehr ein politisches, ökonomisches und soziales Projekt, sondern eher ein Behördenapparat, der für gesamtwirtschaftliche Stabilität sorgt, aber ein schwerwiegendes Demokratie- und Identitätsdefizit aufweist.

3. Fehlende Außenpolitik

In der Außenpolitik gebraucht Europa seine Macht nur teilweise, selbst in den dicht angrenzenden Ländern des Mittelmeerraums, wo es sehr stark sein könnte. Auch in der UN, den G 20 oder dem Weltwährungsfonds, in denen Europa enorm viel politische und ökonomische Macht besitzt, nutzt es seinen Einfluss nicht. In diesen Institutionen sind zwar viele europäische Länder vertreten, aber wenig Europa, und es gibt nur wenige Leitlinien, die mit den Interessen der Länder übereinstimmen. Mehr als ein Jahr nach dem Vertrag von Lissabon, der uns eine neue effektivere europäische Außenpolitik verhieß, liegt diese völlig brach.

Die Reaktion auf die arabischen Revolutionen war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Jahrzehntelang hat Europa den Machterhalt einer ganze Reihe korrupter und autoritärer Regime unterstützt. Als dann die Menschen dieser Region ihr Schicksal in die eigene Hand nahmen, reagierte Europa langsam, ängstlich und träge.

Seinen Führern schien mehr daran gelegen, die eigenen ökonomischen Interessen und den Zuwandererfluss zu kontrollieren, als den demokratischen Wandel zu unterstützen. Eine kurzsichtige Entscheidung, denn im Fall eines Gelingens der arabischen Revolutionen würde die ökonomische Dividende der Demokratisierung so reichhaltig ausfallen, dass sich sämtliche durch die Unruhen entstandenen Unkosten erledigt hätten.

Europa sollte seine Glaubwürdigkeit in Bezug auf seine militärische Stärke wiederherstellen, ebenso bei den für Sicherheit und Außenpolitik zuständigen Institutionen.

Die Frustration über die neu geschaffenen außenpolitischen Instanzen, insbesondere die Rolle des Ratspräsidenten Herman Van Rompuy, der Hohen Repräsentantin der EU, Catherine Ashton, sowie des neuen Europäischen Auswärtigen Dienstes, ist so groß, dass einige europäische Regierungen bereits begonnen haben, sich davon abzukoppeln und in Eigenregie zu arbeiten.

Paradoxerweise erleben wir dort, wo wir eigentlich auf eine Verschmelzung der europäischen und nationalen Interessen gehofft hatten, einen immer größer werdenden Bruch: auf der einen Seite eine kraftlose Außenpolitik, die kaum auf dem Papier Bestand hat. Ohne Einfluss im Nahen Osten, mit einer durch die Beitrittsverhandlungen gedemütigten Türkei und einem sich selbst überlassenenen Mittelmeerraum kann Europa nicht mehr als glaubwürdiger politischer Akteur auftreten.

4. Führungsschwäche in der EU

Jahrelang hat sich das europäische Projekt im stillschweigenden Einverständnis von Bürgern und Eliten entwickelt, die den Integrationsprozess als vorteilhaft ansahen. Diese Übereinstimmung ist verloren gegangen. Die Bürger haben den Blankoscheck, den sie den EU-Institutionen zum Regieren ausgestellt hatten, widerrufen.

Die wirtschaftliche, liberale und deregulative Ausrichtung der europäischen Konstruktion ist der Politisierung eines Projekts gewichen, das man vorher am besten in den Händen von Bürokraten und Experten aufgehoben glaubte. Andererseits gibt es "einen Aufstand der Eliten". Weil die deutschen Exporte nach China mittlerweile die nach Frankreich übersteigen, wird der Süden Europas als Wachstumshindernis begriffen. Zudem ist die Erinnerung an das europäische Engagement verblasst: Nur 38 der derzeit 620 Abgeordneten saßen schon 1989 im Bundestag.

Ohne Zweifel erleben wir ein neues Deutschland, dem es an Vertrauen in die EU mangelt. Deutschland exportiert mehr Misstrauen als Vertrauen. Europa kann sich nicht weiterentwickeln, wenn Deutschland nicht voll und ganz hinter der europäischen Integration steht. Ohne deutsche Führung oder andere Alternativen irren José Manuel Barroso, Herman Van Rompuy und Catherine Ashton durch den europäischen Nebel, unfähig, auch nur eine schlichte Rede zu halten und die Pro-Europäer an sich zu binden, die immer noch an das Projekt glauben. In Deutschland, Frankreich, Italien, aber auch woanders gibt es eine Generation an Führungspersönlichkeiten, von denen niemand zu oder für Europa spricht.

Kann Europa auseinanderbrechen? Natürlich kann es das. So wie eine Reihe günstiger Umstände den riskanten Start des Projekts möglich gemacht haben, könnte eine Verkettung ungünstiger Faktoren dieses zu Grabe tragen. Das gilt besonders, wenn sich die für seine Verteidigung Verantwortlichen davor drücken. Viele engagierte Pro-Europäer fürchten, dass, wenn sie ihrem Pessimismus Ausdruck verleihen, sie den Zusammenbruch beschleunigen. Dennoch ist es schwer zu glauben, dass der schiere Optimismus reicht, um Europa von den Geistern des Egoismus und der Fremdenfeindlichkeit zu befreien. Ohne einen entsprechenden Grad an Entschlossenheit und klare Ideen von anderer Seite wird Europa scheitern

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16 Kommentare

 / 
  • PA
    Peter Adam

    Selten solch einen Propagandaschmarrn gelesen!!

    Die EU ist weder demokratisch noch sonstwas, sondern so überflüssig wie ein Pickel am Arsch !!

    Hier werden Bürger, die doch zu Wahlkampfzeiten mit dem Prädikat " Souverän " betitelt werden, auf perfide Art und Weise von Maoisten wie Barroso und anderen Sozis, entmündigt. Gebt uns endlich unsere Souveränität zurück!! Deutschland muss endlich eine echte Verfassung bekommen, die Bürger sollen Ihre D-Mark wiederhaben. Wir brauchen weder Brüssel noch sonstwas um friedlich in einem Europa der Vaterländer zu leben.

    Was wir momentan haben ist eine Finanz-und Bürokratendiktatur die sich zu einer EUDSSR entwickelt, und das kann´s ja nicht sein.

    Man kann den ganzen Pro-Europa Sermon bald nicht mehr hören, und es sollte mich nicht wundern wenn in absehbarer Zeit die Laternen von Brüssel über Paris, bis nach Berlin einen besonderen Schmuck aufweisen werden.

     

    TOD DER EU !!! Nieder mit diesem faschistischen Kunstobjekt !!!

  • SO
    Silvio Ott

    Man kann garnicht soviel fressen wie man ueber solche artikel und das kuenstliche konstrukt EU kotzen moechte! die EU demokratten richten die laender europas sehenden auges zu grunde und wundern sich das die buerger dieser laender das nicht mit sich machen lassen wollen. die leben in einer andern galaxie wie dereinst das honecker regime und werden genauso mit pauken und trompeten untergehn und das recht bald wie mir scheint. da kann man nur sagen: hoffentlich ist das bald vorbei mit dieser EU und dem unseligen euro und wir werden wieder deutschland und werden wieder stolz darauf sein deutsche zu sein. Der countdown laeuft gnadenlos ab und mit jedem rettungsschirm und bailout wird er beschleunigt. Gott sei Dank! kann man nicht laut genug sagen.

  • KB
    King Balance

    Zeitenwende im Anmarsch!

     

    Alles ändert sich. Heute nehmen die Leute die Komiker ernst und betrachten die Politiker als Witzfiguren. (William Penn Adair Rogers)

     

    Der Euro war ein Akt der Entmündigung der Völker durch die Politiker, und diese Eurorettung ist ein fortgesetzter Vertragsbruch.

     

    Dieses Land ist ein armes Land. Selbst die Menschlichkeit wurde hier aus Kostengründen gestrichen.

  • D
    demokrat

    Einen Punkt haben Sie vergessen:

     

    Das Konstrukt "Europäische Union" ist ein zutiefst undemokratisches Gebilde. Alle wichtigen entscheidungen können - und werden - defakto von der Europäischen Kommission getroffen. Also entscheiden 27 Regierungschefs z.B. über die Frage ob in Europa gentechnisch veränderte Kartoffen angebaut werden dürfen oder nicht, Rettungsschirme aufgespannt, Vorratsdatenspeicherung gesetzlich verankert oder Kernkraft wieder hoffähig gemacht werden soll.

     

    Ob ich die jeweiligen Entscheideungen falsch oder richtig finde sei mal dahingestellt aber als Demokrat will ich auf jeden Fall Einfluss nehmen können. Kann ich aber nicht - oder nur auf ein siebenundzwanzigstel besagter Kommision.

     

    Ich kann nicht eimal korrupte Mitglieder bei der nächsten Wahl abwählen, denn wählen kann man die Kommision nicht.

     

    Europa hat es in 50 Jahren nicht geschafft das zu ändern und wird es auch in Zukunft nicht.

     

    Warum sollte ich also der EU auch nur eine Träne nachweinen?

  • S
    Sand
  • S
    susie

    An den Autor:

     

    Europa bricht nicht auseinander, wenn

    das EU-Projekt mit (EU-rat,

    EU-Kommission, EU-Parlament etc.) eingestellt wird.

    Das Zuviel an europäischen Aktionismus

    zuwenig an souveräner Handlungsmacht

    und Gestaltungskraft der

    Einzelstaaten ist der Grund für die Krise.

     

    Es ist nicht erstrebenswert eine zweite USA

    oder ein zweites China zu sein.

    Denn dem chinesichen Wanderarbeiter oder

    dem amerikanischen Kriegsveteran kann es

    zuweilen extrem schlecht gehen und viel zu wenig

    Menschen haben dort tatsächlich ein reale

    Einflusschance.

     

    Ich möchte auch lieber Teil eines Regierungssytems

    sein, in dem der Einzelne an Lösungskonzepten

    für aktuelle Probleme effizient

    arbeiten und eine gute Chance hat, diese

    in einen überschaubaren Zeitraum auch umsetzen

    zu können.

    Keine Lobby soll die

    sie betreffenden Gesetze selber verfassen dürfen!

    Als Unternehmerin will ich frei entfaltungsfähig sein

    ohne Gängelung seitens der EU.

     

    Und es soll keine Partei zu Lasten der

    Sicherheit, Gesundheit und der Intaktheit

    des Ökosystems

    die Lebensgrundlagen durch irreversible

    Veränderungsprozesse erlauben dürfen,

    auch dann nicht wenn der Medienpopulismus für

    die Gentechnik umschwenkt.

     

    Ich will unsere Freiheit wieder zurück

    mit mehr Entfaltungmöglichkeiten jedes Einzelnen

    hinsichtlich der Berufswahl, ohne

    Zuslassungsbeschränkungen, mit höheren

    Sozialisierungsniveaus in unabhängigen Schulen

    und mit einen transparenten Arbeitsmarkt.

    Wobei JEDE Schule ausschließlich durch das

    Leistungsniveau und die sozialen Umgangsformen

    akkreditiert wird und auch staatliche Problemschulen

    vor der Existenzfrage stehen.

    Die Akkreditierung der Studiengänge an Hochschulen

    und Universitäten soll nur dann erfolgen,

    wenn der Studiengang sowohl als

    Fernstudium als auch als Direktstudium in studiert

    werden kann, und Lehrmaterial und Lehrkräfte

    nicht komplementär sondern unabhängig voneinander

    zum Studienerfolg ausreichen.

    Die Ministerien sollen nicht Einsteller,

    Akkreditierer in Personalunion sein.

    Die Akkreditierung muss absolut machtneutral

    und lobbyfrei erfolgen .

    Schullehrkräfte müssen ihre lehrdidaktische

    und soziologischen Fachnoten erst

    durch die 3 Jahre Lehrpraxis gemessen am SchülerInnenerfolg erhalten.

     

    Die Problematik der Leiharbeit muß durch eine ausgefeilte Zollpolitik entschärft werden und

    durch eine starke Beteiligung am Unternehmensgewinn

    in Form von Aktienanteilen.

     

     

    Viele Wege existieren zu einen freiheitlichen,

    wohlständigen, sicheren, menschenfreundlichen,

    fortschrittlichen und umweltintakten Europa,

    wir haben nur eine Variante ausprobiert die nicht

    funktioniert.

    Es ist besser eine Unternehmung mit begrenzten

    Schaden zu stoppen, als sie in aller Konsequenz

    mit gewaltigen Opfern durchzuziehen.

     

     

    Der Autor macht sich von der Höhe

    der Schulden keine Vorstellung

    und von den Entwicklungspotentialen, die

    durch Lobbyismus verschenkt wurden.

    Lieber entscheide ich selber mit, als das ich

    einer noch ferneren und noch

    undurchschaubareren Organisation die Kontrolle

    über meine Zukunft überlasse.

  • G
    Gordon

    "Sollte es dazu kommen, verwandelt sich die Europäische Union in ein Werkzeug zur Durchsetzung einer Wirtschaftsideologie ohne jegliche Legitimität, die mangels Alternative trotzdem befolgt würde. Dies könnte sogar funktionieren, aber Europa wäre nicht mehr ein politisches, ökonomisches und soziales Projekt, sondern eher ein Behördenapparat, der für gesamtwirtschaftliche Stabilität sorgt, aber ein schwerwiegendes Demokratie- und Identitätsdefizit aufweist."

     

    Ist schon geschehen. Es gibt ein schwerwiegendes Demokratiedefizit im EU-Behördenapparat, das überwiegend von deutschen Lobbyisten, die sich von Großkonzernen bezahlen lassen, geleitet wird.

     

    Das Ding EU wird uns in spätesten 5 Jahren um die Ohren fliegen, wenn der Arabische Frühling auf alle Mittelmeerländer überschwappt.

     

    Wie Deutschland, die deutsche Kanzlerin und die deutsche Medien mit Griechenland umgegangen sind, wurde in Südeuropa und in Frankreich genau registriert. Vielleicht sind auch alte Erinnerungen wieder wach geworden, die keinesfalls Vertrauen in Deutschland erwecken.

     

    Eine Mittelmeerunion würde deswegen mehr Sinn für den Süden machen. Und Deutschland könnte sich ja mit seinen Nachbarn (BENELUX und Österreich) zusammen tun.

     

    Getrennte Währungen und getrennte Parlamente und Instututionen. Und es ist Ruhe im Karton.

  • K
    kantgrad

    "Weil die deutschen Exporte nach China mittlerweile die nach Frankreich übersteigen"

     

    Äh, wie sage ich das jetzt ... Ich probiers mal so:

    Sie reden Blödsinn !

     

    Deutschland exportiert immer noch mehr nach Frankreich als nach China.

  • E
    Eichholtz

    Zu 1) Im Gegensatz zu den USA findet Netto Einwanderung in Europa in die Sozialsysteme statt. Was daraus folgt, ist individuell, aber vielleicht versteht man die Ablehnung dieser Politik auch erst dann, wenn man sein Kind in eine überfüllte Klasse stecken muss, dies in einer Schule, die heruntergekommen ist und in der im Schuljahr 2012 die Bibliothek geschlossen wird, weil kein Geld für den Weiterbetrieb vorhanden ist. Jahrzehnte reale Lohnverluste machen eben mistrauisch. Das kann man jetzt am Ziel der glorreichen EU kleingeistig nennen, aber so ist das mit Alltagserfahrungen. Weiteres dazu lässt sich ohne Ende ausführen.

    Zu 2)Natürlich resultieren die Probleme der EURO-Zone aus eben diesem Euro. Woraus denn sonst? Zinsunterschiede politisch zu nivellieren und auf den guten Willen aller Akteure zu hoffen ist mehr als blauäugig. Die Antort auf diese Krise in der Vereinheitlichung zu sehen mag ja angehen, vielleicht noch eine Transferunion per Rechtsbruch (was passiert übrigens, wenn Bürger Recht brehcen?) kann man ja institutionalisieren, aber ob Geber und Nehmer in diesem Spiel politisch stabil bleiben, dies wage ich mal zu bezweifeln. Am Ende resultiert daraus die Uneinigkeit durch den Euro, die eigentlich verhindert werden sollte.

    Zu 3) Wieso müssen wir globale Politik machen? Wo steht es, dass uns Libyen was angeht, jenseits normaler staatlicher Kontakte? Was machen wir am Hindukusch? ETC. Ist irgend etwas besser geowrden, seit Europa sich für alle Probleme interessiert und interviniert? Können wir nicht einfach Interessen definieren und Politik wie Wirtschaft mit vernünftigen Rahmengesetzen unterstützen? Was geht uns die Revolution in Ägypten jenseits der Verhinderung von Krieg an? Diese Interventionitis ist unproduktiv und erzeugt am Ende nur Hass. Gesicherte Grenzen, vernünftige Einwanderungspolitik, stabile Wirtschaftspolitik; kein Mensch braucht eine Imperium, wie es Baroso sich erseht.

    Zu 4) Deutschland wird und wurde als Führungsmacht immer nur gebraucht, so lange der Staatssäckel offen war. Wenn Forderungen kommen, dann passiert das, was Verheugen bei M. Illner in der Sendung ausführte: der alte Nazi wird ducrh die Arena getrieben. Aber wir werden ja sehen, wie solidarisch alle mit Deutschland sein werden, wenn der Europäische Stabilisierungsfond und der zu beshcließende verfassungswidrige ESM dank Ausfall der potentiellen Einzahler Spanien, Italien, Frankreich nur noch von D und kleinen Ländern gefüttert wird. Da ist aber ganz schnell vorbei mit der Solidarität.

  • K
    klaus

    Ich kann jedem nur raten, sich diesen Artikel eines EU Beamten aufmerksam durchzulesen. Hier kommt genau das Denken einer abgehobenen profitierenden Klasse zum Vorschein, das Europa schlussendlich zu Fall bringen wird.

     

    1) Der vermeintliche Rassismus - wieder mal werden Menschen zu Rassisten erklärt, die sich mit den ganz konkreten Folgen von ungesteuertem Zuzug in ihrer nächsten Umgebung auseinandersetzen müssen - und das nicht wollen. Keiner von diesen moralinsauren Essayschreibern wohnt in einem Gebiet mit hohem Roma-Anteil, keiner hat seine Kinder in einer Schule mit 70% Araberanteil. Jeder Widerstand wird sofort als rassistisch erklärt. Also, lieber Jose, ich kann Dir sofort in Madrid und Barcelona (gern auch in Berlin und Brüssel) die Viertel nennen, in denen Du dich konkret beweisen kannst - zieh dorthin, wohn dort 3 Jahre und schick Deine Kinder dort auf die Schule! Genauso unsinnig der Verweis auf die USA, dort wären diese Einwanderer schon an der Greencard gescheitert.

     

    2) Die Euro-Krise oder "Deutschland ist an allem schuld". Jahrelang sind enorme Mittel aus den Geberländern (hauptsächlich Deutschland) Richtung Süden geflossen, zum Teil in Infrastruktur, zum großen Teil aber auch in Subventionen und Erhöhung des Lebensstandards ohne entsprechende Produktivität. Da muß ich gar nicht meinen Marx gelesen haben, um zu verstehen, dass von nix nix kommt. Jetzt ist eben die Schiene zwischen Einnehmen und Ausgeben so groß geworden, dass nichts mehr geht. Und dann das Patentrezept: Deutschland soll die Schulden bezahlen, um dort weiter hin exportieren zu können. Oder mal übersetzt aus dem EU-Bematen Neusprech: Ihr arbeitet mal schön, liefert uns was und bazahlt das dann auch noch - also Arbeit ohne Gegenwert, ihr müsst ja schließlich solidarisch sein. Warum? Na, wegen Europa - oder so...

     

    3) Die Führungsschwäche. Europa hat sich also im Einvernehmen mit seinen Bürgern entwickelt und diese haben der Euro-Bürokratie einen Blankoscheck ausgestellt. Selten so gelacht. Schonmal die Wahlbeteiligung bei Europawahlen der letzen 30 Jahre angesehen?

    Das ist ja überhaupt das traurige, dass eine sich verselbständigende Bürokratie, die noch für jeden unproduktiven "Europäer" ein warmes hochbezahltes beamtetes Plätzchen hatte, nun völlig eintgeistert feststellt, dass mit DIESEM Europa nun keiner mehr was anfangen kann. Die Deutschen wollen nicht mehr Melkkuh sein und die Südeuropäer hatten es sich so gemütlich in den Subventionsflüssen eingerichtet und schreien nun über das böse Deutschland, das doch nicht auf einmal die schönen Transfers einstellen darf, an die man sich doch so gewöhnt hatte.

     

    Tschuldigung liebe Freunde, aber das ist nicht mein Europa. Ich will kein Bürokrateneuropa, und ich will auch mir auch nicht den Ar.. für südeuropäische Ineffizienz aufarbeiten. Dann mache ich es doch lieber in alter sozialistischer Manier - wenn es mir trotz mehr Arbeit und Engagement nicht besser geht, dann lasse ich es einfach. Und könnte jemand bitte dafür sorgen, dass Typen wie unser Jose nicht immer auf Staats- (und damit auch auf meine) sondern auf eigene erarbeitete Kosten Europäer spielen können. Das würde manche Transferperspektive geraderücken. Komischerweise liest amn diese flammenden Europaapelle immer von denen, die von den Europäern bezahlt werden...

  • IV
    Invisibelle van Toom

    Etwas ungeschickt, ausgerechnet im ersten Absatz die USA als leuchtendes Beispiel zu nehmen. Rassentrennung erfolgte in dieser "Demokratie" noch bis Mitte der 70er (trotz. Auch ist es mit der Integration so eine Sache, da es für jede "Midnerheit" ein eigenes Quarter gibt (in den großen US-Amerikanischen Städten).

    Multikulti wird es erst ab ein paar Millionen $, dort hat man halt seine Vorstadt Villa und um die befindet sich, neben ein paar Hektar Land ein hoher Zaun. Ob das so beispielhaft ist?

  • S
    Stamm

    Richtig: "Europa sollte sich im Spiegel der USA betrachten, die in der Lage waren, Einwanderer aus der ganzen Welt zu integrieren. Dies trug nicht nur zu deren Wohlergehen bei, sondern auch zum Wohlergehen des Landes."

     

    Warum wohl? Weil die Einwanderung aufgrund von einer lebenslangen Gewaehrung von Sozialhilfe bzw. Hartz4 erfolgt? Oder nur der willkommen ist und auch bleiben darf, der den Lebensunterhalt selbst bestreitet?

    Also bitte, bitte nicht das Sozialparadise Europa mit USA vergleichen!

  • A
    aurorua

    Das Ganze wurde einst als EWG-Europäische Wirtschaftsgemeinschaft von den Reichen und Superreichen Europas über ihre Handlanger die Politpappnasen forciert und mehr ist es bis heute nicht. Undemokratisch, durch und durch von Lobbyisten beherrscht, völlig korrupt, uneins, ständig von Briten gegängelt und im Interesse Amerikas boykottiert. Ein für den einfachen Bürger nutzloser Zweckverband für Abzocker, Ausbeuter und Kapitalisten.

  • TF
    Thomas Fluhr

    Diese EU ist von Anfand an den Völkern über gestülpt worden, keine Mitsprache und keine laute Kritik erwünscht. Der offizielle Gang musste pro Europa sein.

    Mit der zurecht gebogenen Gurke fing es an , jetzt sollen die Bürger unter dem Diktat der Schuldenkrise gebogen werden ohne Mitspracherecht eines einzigen EU_Bürgers, ausgenommen die Lobbyisten und ihre EU-Politiker.

  • K
    keetenheuve

    Dieses Europa muss und soll auseinanderbrechen. Es ist doch auf ganz vielen Lügen aufgebaut.

    Eine der Hauptlügen kommt gerade zum Vorschein, nämlich die "Währungsunion". Nur mit Tricksereien und Bilanzfälschungen, wohlwollend geduldet durch alle anderen, ist Griechenland noch hineingekommen. Gleichzeitig sind die Deutschen mit der no-bail-out-Lüge ruhigestellt worden. Ansonsten hätte es wohl zu großen Widerstand gegen den Euro gegeben.

    Die angebliche Fremdenfeindlichkeit ist ebenfalls lügenhaft. Wieviel Menschen sollen denn nach Europa kommen und wer soll die "Soziallasten" tragen? Die EU ist eben NICHT mit den USA, Kanada oder Australien gleichzusetzen. Auch der Türkei-Beitritt der Türkei wird von der übergroßen Mehrheit deutlich abgelehnt.

    Die Demokratie-Lüge ist ein weiterer "Baustein" dieses Europa. Wir Bürger sind eben nicht auf demokratische Weise durch von uns gewählte Abgeordnete vertreten. Der proporz sieht nämlich völlig anders aus als er entsprechend der Einwohnerzahl sein müßte.

  • T
    teeEichholtz

    Zu 1) Im Gegensatz zu den USA findet Netto Einwanderung in Europa in die Sozialsysteme statt. Was daraus folgt, ist individuell, aber vielleicht versteht man die Ablehnung dieser Politik auch erst dann, wenn man sein Kind in eine überfüllte Klasse stecken muss, dies in einer Schule, die heruntergekommen ist und in der im Schuljahr 2012 die Bibliothek geschlossen wird, weil kein Geld für den Weiterbetrieb vorhanden ist. Jahrzehnte reale Lohnverluste machen eben mistrauisch. Das kann man jetzt am Ziel der glorreichen EU kleingeistig nennen, aber so ist das mit Alltagserfahrungen. Weiteres dazu lässt sich ohne Ende ausführen.

    Zu 2)Natürlich resultieren die Probleme der EURO-Zone aus eben diesem Euro. Woraus denn sonst? Zinsunterschiede politisch zu nivellieren und auf den guten Willen aller Akteure zu hoffen ist mehr als blauäugig. Die Antort auf diese Krise in der Vereinheitlichung zu sehen mag ja angehen, vielleicht noch eine Transferunion per Rechtsbruch (was passiert übrigens, wenn Bürger Recht brehcen?) kann man ja institutionalisieren, aber ob Geber und Nehmer in diesem Spiel politisch stabil bleiben, dies wage ich mal zu bezweifeln. Am Ende resultiert daraus die Uneinigkeit durch den Euro, die eigentlich verhindert werden sollte.

    Zu 3) Wieso müssen wir globale Politik machen? Wo steht es, dass uns Libyen was angeht, jenseits normaler staatlicher Kontakte? Was machen wir am Hindukusch? ETC. Ist irgend etwas besser geowrden, seit Europa sich für alle Probleme interessiert und interviniert? Können wir nicht einfach Interessen definieren und Politik wie Wirtschaft mit vernünftigen Rahmengesetzen unterstützen? Was geht uns die Revolution in Ägypten jenseits der Verhinderung von Krieg an? Diese Interventionitis ist unproduktiv und erzeugt am Ende nur Hass. Gesicherte Grenzen, vernünftige Einwanderungspolitik, stabile Wirtschaftspolitik; kein Mensch braucht eine Imperium, wie es Baroso sich erseht.

    Zu 4) Deutschland wird und wurde als Führungsmacht immer nur gebraucht, so lange der Staatssäckel offen war. Wenn Forderungen kommen, dann passiert das, was Verheugen bei M. Illner in der Sendung ausführte: der alte Nazi wird ducrh die Arena getrieben. Aber wir werden ja sehen, wie solidarisch alle mit Deutschland sein werden, wenn der Europäische Stabilisierungsfond und der zu beshcließende verfassungswidrige ESM dank Ausfall der potentiellen Einzahler Spanien, Italien, Frankreich nur noch von D und kleinen Ländern gefüttert wird. Da ist aber ganz schnell vorbei mit der Solidarität.