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Antiislamischer FilmFalsche Identitäten und Betrug

Die Herkunft des Videos, das die blutigen Angriffe auf US-Diplomaten auslöste, wird immer undurchsichtiger. Klarer wird, dass die Geschichte des Regisseurs eine Lüge ist.

Ein Feuer, in das kein obskurer Regisseur noch Öl hätte gießen müssen: Jugendlich verbrennen am Mittwoch in Gaza die US-Flagge. Bild: dpa

LOS ANGELES dapd | Spurensuche nach den Machern des Films „Innocence of Muslims“ (Unschuld der Muslime), der die islamische Welt erzürnt und zu Toten geführt hat: Die Nachrichtenagentur AP hat mehrere Personen aufgespürt, die an der Produktion des provokativen Streifens beteiligt waren.

Nakoula Basseley Nakoula gab im Interview nahe von Los Angeles an, die Logistik bereitgestellt zu haben. Er sei koptischer Christ und der Regisseur des Films, Sam Bacile, teile die Bedenken der christlichen Kopten über ihre Behandlung durch Muslime, sagte Nakoula. Die Hinweise verdichteten sich allerdings, dass es sich bei Nakoula und Bacile um ein und die selbe Person handelt.

Nakoula ist der US-Justiz bekannt. 2010 wurde er wegen Bankbetrugs zu 21 Monaten Haft und Schadensersatz in Höhe von 790.000 Dollar (611.313 Euro) verurteilt. Er hatte mit gestohlenen Identitäten ungedeckte Konten angelegt und diese dann von Geldautomaten aus leergeräumt. In den Gerichtsunterlagen finden sich Tarnnamen, die Nakoula verwendete, unter anderem Nicola Bacily und Erwin Slameh.

Auch die Ähnlichkeit zwischen Nakoulas zweitem Namen Basseley und dem Namen des Regisseurs, Bacile, legte nahe, dass Nakoula den Namen Sam Bacile als zweite Identität angenommen hatte. Der 55-Jährige dementierte, den Film selbst gedreht zu haben.

Zweifel an der Person

AP erreichte Bacile schließlich durch Hilfe von Morris Sadek, einen konservativen koptischen Christen, der auf seiner Webseite Werbung für den anti-muslimischen Film gemacht hat. Im Telefoninterview sagte Bacile, er sei untergetaucht. Der Islam sei wie ein Krebsgeschwür und den Film als provokative politische Stellungnahme gedacht, welche den Islam verdamme. Recherchen zu Bacile lassen allerdings an seiner Person zweifeln.

Seine Telefonnummer führte zu der Adresse, unter der AP Nakoula fand. Im Gespräch sagte Bacile, er sei ein 56-jähriger, jüdischer Autor und Regisseur, in Israel geboren. Die Behörden in Israel teilten aber mit, es existiere keine Akte über Bacile als israelischer Bürger. Bacile gab an, im Immobiliengeschäft als Projektentwickler zu arbeiten. Doch zumindest in Kalifornien ist keine entsprechende Lizenz für Bacile ausgestellt worden.

Der Pastor Terry Jones, der schon den Koran öffentlichkeitswirksam verbrannt hat, sagte, er habe noch am Mittwoch mit Bacile telefoniert. „Ich habe ihn nicht getroffen. Sam Bacile, das ist nicht sein richtiger Name“, sagte Jones. „Er versteckt sich definitiv und enthüllt seine Identität nicht. Er war ziemlich erschüttert über die Ereignisse und was jetzt passiert.“

Hintergangene Schauspieler

Unterdessen veröffentlichten die Darsteller des Films eine gemeinsame Erklärung, in der sie angaben, bei dem Projekt getäuscht worden zu sein. „Die gesamte Besetzung und Crew ist extrem bestürzt und fühlt sich vom Produzenten hintergangen“, heißt es in der Stellungnahme, die der Tageszeitung Los Angeles Times vorliegt.

„Wir stehen zu 100 Prozent nicht hinter dem Film und wurden grob über Absicht und Zweck getäuscht. Wir sind geschockt darüber, dass das Buch drastisch umgeschrieben wurde. (...) Wir sind tieftraurig über die Tragödien, die sich ereignet haben.“ Die Schauspieler behaupteten, dass Teile des Dialogs nachträglich über den Film gelegt wurden.

Bei den Recherchen stieß AP auch auf Steve Klein, einen christlichen Aktivisten, der an dem Film beteiligt war. Ein Mann namens „Sam“ habe ihn kontaktiert und Rat in Sachen Meinungs- und Religionsfreiheit gesucht. Rund 15 Schlüsselfiguren aus Nahost – Syrien, Irak, Türkei, Pakistan, Iran und Ägypten – hätten an dem Film mitgearbeitet. „Wir sind da rangegangen mit dem Wissen, was wahrscheinlich passieren würde“, sagte Klein.

Die gemeinnützige US-Organisation Southern Poverty Law Center, die Hassgruppen beobachtet, gibt an, Klein sei ein früherer Elitesoldat und langjähriger Aktivist für christliche Rechte. Er habe geholfen, paramilitärische Milizionäre an einer kalifornischen Kirche auszubilden, und eine Gruppe namens Vereinte tapfere Christen gegründet, die vor Abtreibungskliniken, Mormonentempeln und Moscheen protestiere. Im Internet wurden die vorliegenden Ausschnitte von „Unschuld der Muslime“ am Donnerstag weiter kontrovers diskutiert.

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27 Kommentare

 / 
  • R
    R.J

    @ “Harald“

     

    Was hat denn der Videoclip, um den es hier ging, mit einem Wikieintrag über Mohammed Amin al-Husseini zu tun, außer dass der Eintrag fast so grottenschlecht ist wie dieser Clip, weil er tendenziös, mit Halbwahrheiten und Unterschlagungen gespikt ist?

    Wenn es was zu kommentieren gab, dann doch wohl was ausgerechnet einen Kopten in den USA dazu bewogen hat, solch ein Unternehmen zu starten, aber auch, warum das Ansehen der USA in vielen Ländern so schlecht ist, das solch ein Clip ausgenutzt werden kann, um Empörte auf die Straße zu bringen.

     

    Und wovon schreiben Sie?

    Man könnte meinen, der Eintrag bei Wiki in seiner jetzigen Ausprägung stamme von Ihnen.

    Bei dem wird der Kampf gegen die englisch-französische Herrschaft im Orient zu einer gegen Juden umgedeutet und eine Einzelperson, die vor den britischen Häschern auf der Flucht war und irgendwann einmal gegen alle Grundsätze des Dritten Reiches gegen Kriegsende zu einem „SS-Mitglied“ erklärt wurde, um bosnische Kämpfer zu mobilisieren, zur „Genozidgestalt“ gemacht.

    Schon das ist für jeden der nachdenken kann, ziemlich einseitig ausgelegt.

    Wollen Sie den Deutschen damit die Verantwortung nehmen oder die antikolonialen Bestrebungen für illegitim erklären, was sollen ihre Ausführungen also hier ?

    Und wo es hier um "Falsche Identitäten und Betrug" geht, fühlen Sie sich da nicht besonders angesprochen?

     

    Übrigens war es Rommels Auftrag den Suezkanal für die Alliierten zu sperren, nicht etwa Palästina zu erobern, und niemand kann das Unrecht damit aus der Welt schaffen, dass England ein ihm fremdes Land mit ihm fremder Bevölkerung zum Siedlungsgebiet für religiös tümelnde Auswanderer erklärte.

    Franzosen und Briten aber ging es letztlich nur um den Kanal und natürlich noch mehr um das Öl in der Region, den Deutschen natürlich damit ebenfalls.

  • RD
    Rainer David W. Früh

    @Frau Özoguz, "Nichts als zionistische Propaganda"

    Sagen Sie, verehrteste, wo kann man so eine erfolgreiche Ausbildung als Komikerin absolvieren? Und, wird die von der Bundesagentur für Arbeit gefördert?

    Mal ganz im Ernst: ich finde es schon eine ziemliche Zumutung, dass man sich diesen Özostuss auch hier antun muss; kann man das nicht auf den Muslim-Markt einschränken?

  • F
    Freiwind

    Sollte der Verantwortliche dieses grottigen Machwerks tatsächlich koptischer Christ sein, dann war die Verschleierung seiner Identität noch das bei weitem Beste an dem Film. Denn die Leidtragenden, so steht zu befürchten, werden die eh schon drangsalierten ägyptischen Kopten sein.

     

    @) die bösen Muslime

    Du bist wirklich unterirdisch langweilig. Wie lange hast Du wohl über dem "Freifurz" gegrübelt? Soll das komisch sein?

  • A
    aujau

    Ein intelligenter Kommentator auf YouTube hat den Macher des Films auf Englisch als Troll des Jahres bezeichnet. Dem stimme ich zu.

  • A
    aujau

    Ob der Filmchenmacher jetzt schlau genug ist, um sich über das für den Film rausgeschmissene Geld zu ärgern?

    Seiner Religion oder sonsteinem Ziel hat er einen ziemlich teuren Bärendienst erwiesen.

  • DB
    Die bösen Muslime

    @Freifurz

     

    Wie belieben?

  • H
    Harald

    @pöser Muslim

     

    Rätst du, wie die Addition von PI und SA lautet?

     

    Richtig. Deshalb liegst du auch falsch, also mit der SA. Der Großmufti und Präsi des obersten islamischen Rats war SS Mitglied. Und die Addition von PI und SS ergibt?

     

    Richtig, den Inhalt deines Kommentars :-)

    Deshalb hier extra für dich als Pifreak einige Information zur Weiterbildung deines notdürftigen Geschichtsbilds:

     

    Amin al-Husseini spielte eine entscheidende Rolle bei der Ausbreitung des modernen Antisemitismus im arabischen Raum und der Zusammenarbeit von islamistischen Antisemiten mit den Nationalsozialisten.

     

    Er war überzeugter Befürworter der Vernichtung der europäischen Juden im Deutschen Reich. Er knüpfte Kontakte zu den Nationalsozialisten, gewann die Unterstützung durch deutsche Führungskreise und lebte ab 1941 in Berlin.

     

    Al-Husseini war Mitglied der SS und betrieb Propaganda für Deutschland in arabischer Sprache. In der Spätphase des Zweiten Weltkrieges half al-Husseini auf dem Balkan bei der Mobilisierung von Moslems für die Waffen-SS. Der französische Innenminister erklärte im Mai 1945 rückblickend, al-Husseini sei die „Leitfigur deutscher Spionage in allen muslimischen Ländern“.

     

    Nach dem Krieg wurde al-Husseini in mehreren europäischen Staaten als Kriegsverbrecher gesucht und nach seiner Festnahme in der Schweiz an die französischen Behörden übergeben. Nachdem Frankreich, England und die USA aus strategischen Gründen darauf verzichteten, Husseini als Kriegsverbrecher anzuklagen, fand er 1946 in Ägypten Asyl, von wo aus er seine Ideen weiterverfolgte.

     

    Mehr auf:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Mohammed_Amin_al-Husseini

  • F
    Freiwind

    @) Die bösen Muslime

     

    Hast Du eigentlich schon mal einen Kommentar ohne "PI", "PI-SA", oder "Sarrazin" gepostet? - Offensichtlich hast Du ja viel freie Zeit und kennst dich gut aus in diesen Kreisen. Vielleicht nutzt Du deine Zeit einmal anders als hier penetrant die Leser mit Texten immer gleichem Inhalts zu langweilen. Du nervst nämlich nur noch, und das "böse" liest sich längst nur noch "blöde".

  • DB
    Die bösen Muslime

    @taz.de

     

    Könnt Ihr mal bitte diesen ekligen "Pöbel der Demokratie" leise stellen, bitte?

    Ich finde, es reicht pro Artikel ein einziger PI-Nazikommentator; wozu braucht man denn diese -zig eitrigen Sprüche der Internet-SA auf Eurer Seite?

     

    Oder glaubt Ihr etwa, taz-Leser müssten diese Botschaften der "PI"-Sturmtruppen eingehämmert bekommen, weil sie's beim ersten Mal nicht raffen?

  • P
    Philart

    Ich habe mir den Trailer des Films gerade angeschaut.

     

    Er ist grottenschlecht, eine absolute Niete! Auch Inhaltlich ausser Provokation kein richtiger Inhalt.

     

    Schön und gut....

     

    Aber es kann doch nicht sein, dass jeder noch so schlechter provo-Film der auf Youtube kursiert, eine solche mediale Aufmerksamkeit erfährt und dazu führt, dass menschen sterben und ein Klima der Angst für Tage entsteht...

     

    Wenn das ausreicht um den ganzen nahen Osten in Aufruhr zu versetzen, dann sehe ich Schwarz.

     

    Solche Provokationen von hirnlosen Evangelikalen sind für islamistische fundamentalisten ein gefundenes Fressen um sich an ihren Amerika Hass aufzugeilen. Da sollten alle Klardenkenden menschen Abstand nehmen und auch wenn es schwer fällt, einfach nur darüber lachen...

  • M
    muslima

    @Gerda

    nocheinmal mauss man den historischen Zusammenhang verstehen.

    Vor dem Islam im arab. Halbinsel waren die Araber Götziger und jeder hatte ein Gott aus Stein gemeisselt und im Kaaba(das große schwarze Haus/Gotteshaus) gestellt und dem geglaubt. Nun um diesen Aberglauben zu bekämpfen, wurde im Islam Bilderanfertigung von Mohammad als Gründer des Islam verboten, damit die Menschen seine Lehre und nicht sein Gestallt verheiligen. Und dadurch ein Rückkehr des Götziegen zu verhindern. Daher es existieren keine Bilder von Mohammad.

  • DP
    Daniel Preissler

    @Gerda

    das liegt zum einen an der konservativ(er)en generellen Haltung vieler Muslime, zum anderen konkreter daran, dass den Monotheisten eigentlich verboten ist, sich "ein Bild ihres Gottes zu machen". Das wird dann auch auf Mohammed angewendet. Wir haben in Europa in diesem Fall das Glück, dass die katholische Kirche (auch) ihre eigenen Gebote nie wirklich ernst genommen hat und stattdessen die "Götzenanbeterei" und den europäischen Polytheismus geschickt in die eigene Religion integriert hat.

    Dafür müssen sich unsere kleinen Kinder in Kirchen und (je nach Region) an jeder zweiten Straßenkreuzung gefolterte langhaarige Nackedeis ansehen. Die Aufteilung der holden Weiblichkeit in die 2 Kategorien "Mütter" und "Huren" ist hüben wie drüben ähnlich. Immerhin etwas d;-)

  • M
    mir

    @ Ignaz Quadratwurzel

     

    Nein, kann man nicht, ich jedenfalls definitiv nicht.

     

    Film? Regisseur? Schauspieler? Wo?

     

    Ich sehe da nur ein brunzblödes bluescreen-Video

    und ich lese den Namen des "Regisseurs" so: (Uncle) Sam Bazille

  • M
    mehrdad

    die reaktion der muslime zeigt deutlich, dass der islam kritik von aussen wie die luft zum atmen nötig hat.

     

    selbstkritik ist ja bei den muslimen ein fremdwort.

     

    sie schaffen es sogar, antisemitische muslime gewaltakte als angriff auf muslime umzudrehen.

     

    und als krönung schreibt auch die özguz familie hier, die glühende anhänger eines iranischen regims ist, wo minderjährige homosexuelle gehängt werden und jungfrauen im knast vor der hinrichtung vergewaltigt werden, weil man im islam keine jungfrauen hinrichten darf.

  • T
    Teermaschine

    Verstörende Erkenntnis

     

    Klar ist doch wohl nur eines: Dieses "Schurkenstück" kommt nicht zum ersten Mal zur Aufführung; und könnte leicht als Blaupause für die Zukunft dienen.

    Auch und gerade muslimische Extremisten werden interessiert verfolgen, wie leicht sich über Kontinente hinweg religiöse Empörung entfachen und instrumentalisieren lässt. Ein armseliges Video ist schnell produziert und noch schneller mit falschem Absender versehen. So wäre man nicht einmal mehr auf die Mithilfe von ungläubigen Wirrköpfen angewiesen.

  • G
    Gerda

    Warum darf im 21. Jahrhundert von dem Religionsgründer Mohammed, der im frühen Mittelalter gelebt und gewirkt hat, nicht ein Bild in der Zeitung, im Film, in der Kunst und im Internet gezeigt werden?

     

    Menschen sind neugierig, fragen und wollen wissen. Deshalb gibt es ja auch die Geschichtsforschung und Religionsforschung.

  • SD
    Stimme der Demokratie

    Eine typische TAZ-Reaktion. Wen interessiert schon, dass zufällig um den Jahrestag von 9/11 an mehreren Stellen gleichzeitig "Proteste" ausbrechen.

    Nein, nicht der islamistische Mob und die terroristischen Hintermänner ... die interessieren absolut nicht. Wenn das nicht gewesen wäre, dann hätten die einen Bikinicontest in Wanne-Eikel zum Anlass genommen "spontan" auszuticken.

    Aber die TAZ und die Leserschaft fordern die "Brandstifter" ausfindig zu machen.

    Wie würdet Ihr Euch eigentlich fühlen, wenn jemand Eure Redaktion brandschatzen würde und Kollegen ermorden würde ... und die einzige Reaktion die käme wär, dass man den Hersteller der benzinkanister ausfindig machen will. Wäre geil, ne? Aber es geht ja nur um Amerikaner und die armen provozierten Menschen, die nicht anders können als andere Menschen zu morden.

  • M
    miri

    Als ich Kind war, machten wir gern Klingelstreiche. Da gabs einen Nachbarn, der regte sich immer so schön auf, schrie und tobte... Da klingelte man besonders gern. Natürlich musste man schnell rennen und sich hinter der Rosenhecke verkriechen, der durfte nicht wissen, wer man war, sonst gabs echt Ärger. Aber man klingelte doch immer wieder da, der Reiz war zu groß. -- Will sagen: Von den Todesopfern abgesehen, kann ich das mit dem Provozieren irgendwie verstehen, die Muslime machen einfach die ganz große Show, und wenn man selbst schnell genug hinter der Rosenhecke ist, wie der Filmemacher und die Schauspieler es versuchen, naja... No risk, no fun. Amoralisch, aber wahr.

  • L
    Lutzii

    Ach ja: Wäre es nicht am einfachsten, wenn man diese Provokateure einfach ausfindig macht und als Kollateralschaden der freien Meinungsäußerung einfach dem Mob dort übergibt?

  • L
    Lutzii

    Bei aller Kritik über einen inhaltlosen und dümmlichen Film, darf allerdings nicht vergessen werden: kein Film kann die Schuld daran tragen, dass angestachelte Fanatiker Botschaften stürmen und dabei den Tod von Menschen nicht nur billigend in Kauf nehmen, sondern es sogar darauf ansetzen. Die Argumentation, dass das Video "die Angriffe auslöste", erinnert ja schon fast an die Ausflüchte irgendwelcher gewalttätiger sogenannter Eltern, die ihr Kind fast tot schlagen, weil es sich unverschämt verhalten hat.

    Auch in anderen Medien liest man, dass so eine Darstellung Sünde sei ... etc. Nun, das mag durchaus sein, aber diese Sünde hat jemand auf sich genommen, der aus Sicht des Islams wahrscheinlich onehin nicht darauf hoffen darf, das Paradies jemals zu sehen.

    Wenn man jetzt noch irgendwelches Verständnis für das Verhalten dieser aufgestachelten Massen zeigt, dann sollten wir (das ist jetzt natürlich bewusst überspitzt formuliert) auch gleich die Sharia einführen, dann muss kein Muslim mehr mit Alkoholkonsum oder Homosexualität in der Öffentlichkeit konfrontiert werden, denn auch das ist Sünde (und kein Muslim sollte sich an solchen Orten aufhalten).

    Und ach ja: Von heute an will ich bitte keine Kritik mehr an der russischen Steinzeitgesellschaft hören, die mehrheitlich das Urteil gegen Pussy Riot unterstützt.

  • S
    Stugots

    Na, das war ja zu erwarten: die TAZ stellt einen blöden Film und seine Macher an die Wand, aber über die mordenden Barbaren in Nordafrika wird kein Wort verloren. Irgendwo in der linken anti-Establishment-pro-islamischen Denke ist wohl die Verhältnismäßigkeit auf der Strecke geblieben.

  • W
    willy

    Was ändert Das alles an der Gewalttätigkeit der Moslems?

     

    Der Islam braucht dringend ein Zeitalter der Aufklärung,

    vorher wird er mit nach demokratischen Regeln lebenden Gesellschaften nicht kompatibel sein.

    Der nahe Osten zeigt deutlich, wohin dann die Reise geht!

  • F
    Fatima Özoguz

    Nichts als zionistische Lügenpropaganda!

     

    Iran: Proteste gegen den Film „Die Unschuld der Muslime“

     

    "Teheran (IRNA) – Der iranische Minister für Kultur und Islamische Rechtleitung hat den beleidigenden Film über den geehrten Propheten des Islams –s.

     

    a.- verurteilt und diesen als weitere Dreistigkeit von zionistischer Seite mit Unterstützung der kapitalistischen Führung der USA bezeichnet.

    Seyyed Mohammad Hosseini brachte in einer Erklärung zum Ausdruck, dass die amerikanischen Politiker die freie Meinungsäußerung als Vorwand für die Beleidigung des geehrten Propheten des Islams und die Verletzung der Gefühle der Muslime, der Freiheitssuchenden und der Anhänger der abrahamitischen Religionen nehmen.

    „Zuvor waren wir schon Zeuge der Koranverbrennung durch einen Amerikaner“, sagte der iranische Kulturminister.

    Weiter heißt es in dieser Erklärung: Zweifellos werden die Folgen dieser Beleidigungen die Führer im „Schwarzen Haus“ in Mitleidenschaft ziehen, wie es durch die Reaktionen der Muslime in Ägypten und Libyen zum Ausdruck gekommen ist.

    Die Studenten der Teheraner Universität werden sich am heutigen Donnerstag aus Protest gegen den neuen Film, der den geehrten Propheten Mohammad –s.a.- beleidigt, vor der Schweizer Botschaft in Teheran versammeln.

    Der seit Kurzem im Internet auf Youtube aufgetauchte Film „Die Unschuld der Muslime“, von dem israelisch-amerikanischen Hobby-Regisseur Sam Bacile, der den geehrten Propheten des Islams diffamiert, hat die Gefühle der Muslime weltweit verletzt."

     

    http://german.irib.ir/nachrichten/politik/item/210798-iran-proteste-gegen-den-film-die-unschuld-der-muslime

     

    ______

    Fatima Özoguz | www.shia-forum.de

  • IQ
    Ignaz Quadratwurzel

    Keiner weiß bislang genau, wer sich den „Spaß“ mit dem Video erlaubt hat, noch nicht einmal, was von dem, was ins Netz gestellt wurde, von wem zu verantworten ist.

     

    Aber man kann sich den Stein des Anstoßes ansehen.

    http://www.youtube.com/watch?v=iC6yGzpSvjU

     

    Andererseits stammt das Video aus den USA und passt zu den Aussagen des Präsidentschaftskandidaten Mitt Romney, den starken Mann gegenüber dem Iran mimend, wo er nicht zögern würde mit Gewalt vorzugehen und Waffen einzusetzen,

    einem Romney der „kulturelle Überlegenheit“ als bestimmenden Faktor für die Verhältnisse in Palästina behauptete.

    Damit wollte er den Unterschied zwischen dem hohen Wohlstand in „Israel“ und die darbenden Verhältnisse für die Palästinenser erklären.

     

    Romney, von dem Obama darin nicht stark abweichen darf, brachte damit den kolonialen, überheblichen Tenor, mit der Nordafrika wie auch der Nahe-Osten von Europa und dann den USA gestaltet wurden, zum Ausdruck.

     

    Eine Gestalt die letztlich und bis heute diese Region als ausbeutbaren Energielieferanten des Westens zeichnete, die es nicht besser verdient habe als so behandelt zu werden.

    Um dies gegenwärtig auszuspielen gibt es sicherlich einige Gründe.

     

    Doch so ein "Film" könnte kaum eine solche Wirkung entfalten, wenn seine Aussagen nicht so krass mit vielem der us-amerikanischen Politik übereinstimmte.

    Und es muss erwähnt werden, das Bild des rachsüchtigen, fanatischen Moslem wurde und wird von der Propaganda Israels seit Jahrzehnten gezeichnet und benutzt, wurde in der BRD auch gerne übernommen,

    um von den Hintergründen des Widerstandes gegen diesen Kolonialstaat, den ehem. Kolonialmächten und den USA abzulenken.

     

    Diese Hintergründe sind Landraub und vorenthaltene Selbstbestimmung, Unterstützung von Rückständigkeit und willfähriger Regime seit dem Ende des Ersten Weltkrieges.

     

    Und damit hat man auch in der BRD zu leben, die sich in besonderer Weise nach 1949 in diese Region einbrachte, denn auch mangelnde Entnazifizierung war käuflich.

  • F
    FaktenStattFiktion

    Der namentlich nicht genannte Autor meint also immer noch, das Filmchen sei der Auslöser gewesen.

    Falsch! Die Muslimbruderschaft hat vorsätzlich die Gewalt ausgelöst und hierzu einen beliebigen Vorwand benutzt.

     

    Der Vorwand in Deutschland war damals der brennende Reichstag.

  • WE
    Warum eigentlich?

    Warum eigentlich stellt sich niemand die Frage, wie es bei jemandem im Jahr 2012 immer noch zum guten Ton gehören kann, Menschen zu TÖTEN, weil er seine RELIGION beleidigt sieht? Meine Religion wird permanent veralbert und durch den Kakao gezogfen, ohne das ich deswegen losziehe, Flagen verbrenne und Menschen umbringe. Das kann doch wirklich nicht wahr sein. Was ist denn da los?

  • DB
    Die bösen Muslime

    Tja, wie sollen wir solche Leute nun nennen? Katholiban? Evangeliban? Judiban?

    Zweifelsfrei ist nur eines: Dass es in jeder Ethnie, in jeder Religion und in jeder Nation Menschenhasser gibt, die gerne zündeln und morden lassen.

     

    Wer weiß, vielleicht sind das ja Außerirdische wie Dr. gen. Sarrazin, die die Menschheit durch Zwist ausrotten wollen?