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Anonymität im NetzZivilisation ohne Gesicht

Diktaturen, konservative Politiker und große Netzfirmen fordern das Ende der Anonymität im Netz. Dabei gibt es auch in Demokratien gute Gründe unerkannt zu bleiben.

Anonym, also ein Gegner der Freiheit? Bild: complize / photocase.com

BERLIN taz | Bald ist es so weit: In China müssen Nutzer von Sina Weibo, dem Twitter des Ostens, bis zum 16. März ihre Accounts mit realem Namen betreiben, sonst werden sie zensiert. Der zuständige Minister Wang Cheng sagte, es gäbe gute Gründe, den Informationsfluss zu kontrollieren, zum Beispiel um üble Nachrede zu unterbinden, Pornografie zu bekämpfen und Wirtschaftsverbrechen zu verhindern.

Dass eine solche Forderung nicht Vorbehalt von Diktaturen ist, wird immer wieder deutlich. Erst kürzlich distanzierte sich der CDU-Politiker Stephan Eisel von Diktaturen um sich dann ebenfalls gegen die Anonymität auszusprechen: "In Diktaturen schützt Anonymität vor Verfolgung, in der Demokratie gehört sie zur Grundausstattung der Gegner der Freiheit."

Er steht damit in einer Reihe prominenter Namen: Hans-Peter Friedrich (CSU) forderte die Deanonymisierung des Netzes, um Hetze zu unterbinden, Ursula von der Leyen (CDU), um Kinderpornografie zu bekämpfen, Siegfried Kauder (ebenfalls CDU), um Wirtschafts- und Urheberrechtsverletzungen zu verhindern.

Wäre es nach Eric Schmidt, Ex-CEO von Google, oder Facebook-Gründer Mark Zuckerberg gegangen, wäre ohnehin der Westen Vorreiter für Deanonymisierung geworden: der eine bezeichnete Google+ einst als Identitätsdienst, der andere sah für die nahe Zukunft das "Ende der Privatheit" kommen. Bei Facebook ging der Klarnamenszwang so weit, dass sie erst jetzt eine Ausnahmeregelung für Stars beschlossen haben: bis vor einer Woche hätten diese sich nach dem Willen des Managements nur unter ihrem realen Namen anmelden dürfen.

"Schild gegen die Tyrannei der Mehrheit"

Auf der anderen Seite stehen jene, die sich als Träger einer Netzkultur verstehen. Um ACTA, PIPA und SOPA etwas entgegenzusetzen zu haben, hat ein Nutzer des News-Aggregators Reddit das Projekt Free Internet Act ins Leben gerufen: Ziel ist es, gemeinsam eine Verfassung für das Netz zu entwerfen. Unter Paragraf 8, Rechte des Nutzers, steht: "Jeder Nutzer hat das Recht, anonym und/oder unter Pseudonym aufzutreten."

Auf genau diesem Standpunkt steht auch die Justiz in Demokratien: Der US-amerikanische Supreme Court verteidigte bereits 1995 Anonymität "als Schild gegen die Tyrannei der Mehrheit", und das Bundesverfassungsgericht stellte fest, eine Abschaffung sei mit dem Grundrecht der freien Meinungsäußerung "nicht vereinbar". Dass diese Einschätzung zutrifft, dokumentieren Seiten wie "My name is me", auf denen Menschen unterschiedlichster Hintergründe darlegen, warum die Echtnamen-Regelung sie bedroht.

Was gerade verhandelt wird, ist nicht der schlichte Gegensatz "Anonymität" versus "Identifizierbarkeit". Es gibt keine vollständige Anonymität im Internet, es gibt nur eine Anonymität als Standardzustand; über IP-Adressen und andere Merkmale sind Nutzer, wenn es denn notwendig ist, meistens ermittelbar. Und außerdem ist das Netz ein sozialer Ort, und soziale Orte zeichnen sich dadurch aus, dass man meist mehr über sich verrät, als man beabsichtigt; selbst ohne große Datenlecks und geschäftsmäßiges Profiling.

Nach den Regeln der Eliten spielen

Soweit zum Stand der Diskussion, die, auch wenn sie gerade nur im Hintergrund geführt wird, noch lange nicht ausgestanden ist. Es ist ein Manko dieser Diskussion, dass sie in erster Linie von Politikern und Publizisten geführt wird – Menschen, die sich professionell in der Öffentlichkeit bewegen und aus der Aura ihres Namens Kapital schlagen, diskutieren über Pseudonyme. Sie messen mit ihren Maßstäben, die auf maximale Öffentlichkeit setzt.

Es geht dabei um Kontrolle – nicht unbedingt der Bevölkerung, sondern der Emotion. Darauf zielt Eric Schmidts berühmter Satz, der den Nutzern riet: "Wenn es irgendetwas gibt, was man nicht über Sie wissen sollte, dann sollten Sie es vielleicht gar nicht erst tun."

Das soziale Netz wird von Schmidt als breit angelegter Normierungsversuch verstanden, dem es um Zivilisierung geht, und Zivilisierung heißt: nach den Regeln der Eliten zu spielen, sich zu äußern wie sie und Konflikte nach ihrer Art auszutragen und zu bewältigen. Und wer nicht nach diesen Regeln spielt, soll geächtet oder mindestens zum Schweigen gebracht werden.

Der Nutzer soll erzogen werden, entweder zu einem guten, das heißt verkaufsfähigem, Nutzer oder zu einem leichter lenkbaren Bürger und Debattierenden. Jedem, der sich mündig genug fühlt, um sich selbst zu vertreten, muss das missfallen.

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27 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

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  • IV
    Isofruit @ Vanessa VU

    Liebe Vanesssa Vu,

    das zuordnen einer Meinung kann mit persönlichen Nachteilen verbunden sein. Wenn diese persönlichen Nachteile die Existenzgrundlage angreifen (z.B. Arbeitsplatz), ist die Möglichkeit, diese Meinung auszudrücken gefährdet. Denn was macht man lieber, seine Existenzgrundlage bewahren, oder auf seine Meinung beharren und dafür von seinem halbwegs gut bezahlten Job auf Hartz IV umsteigen?

     

    Orientieren wir uns doch mal an der gesellschaftlichen Realität. Den Mumm, diese Nachteile in Kauf zu nehmen hat nicht jeder, hatte auch vorher nicht jeder und kam sowieso nur in Ausnahmefällen bei der großen Masse zustande, wenn viele wichtige Aspekte des Lebens ohnehin schon so gut wie nichtig waren (z.B. französische Rev., DDR Demonstrationen). Auch nach 200 Jahren scheint es dafür keine Lösung zu geben, daher muss sich dem angepasst werden, um eine weitere veröffentlichung von Meinungen zu gewährleisten.

     

    Das bedeutet im Klartext, dass die Anonymität für die (wertvolle!) Meinungsvielfalt aufrecht erhalten werden muss. Natürlich sind auch negative Aspekte dabei, wie z.B. besonders asoziales Verhalten, aber das sind Dinge, mit denen man umzugehen lernen muss.

     

    Das ein Aufheben der Anonymität zu einem verkümmern der Meinungsvielfalt im Internet führen würde lässt sich auch ganz einfach belegen:

    Fragen sie doch mal in einem beliebigen Umfeld, ob jemand bereit wäre eine Meinung entgegen der der Masse zu äußern, wenn diese ihm eindeutig zugeordnet wird. Ich und viele andere würden ihnen mit Nein antworten.

     

    Wozu eine Deanonymisierung letztlich führen würde, wäre also eine Vernichtung der Meinungsvielfalt (Nicht der Meinungsfreiheit!) in dieser Gesellschaft. Ein Maulkorb für all die Realisten im Netz, die nicht wie jeder Idealist bereit sind, ihre Existenz oder wichtige Bereiche ihres Lebens bedrohen zu lassen, nur um ihre Meinung zu äußern.

     

    Desweiteren wurde noch gefragt was eine Meinung ohne "Gesicht", also Namen, wert ist.

    Alles. Sie ist exakt genauso viel wert, wie eine Meinung mit Gesicht. Was genau ändert sich denn an einer qualitativen Aussage, wenn ich weiß, dass die Meinung von XY kommt? Nichts. Ich kann lediglich vorbehalte entwickeln und dadurch eine qualitativ richtige/wertvolle Aussage ignorieren und mir denken "Ach das isn Nazi/Kommunist/Banker/Schmarotzer/blabla, dessen Meinung kann nur falsch sein". Anonymität hingegen verhindert, dass aufgrund des vorherigen eigenen Lebens solche Vorbehalte entstehen. Natürlich können trotz allem noch Vorurteile in einer Diskussion entstehen, keine Frage. Aber einer von vielen Quellen für diese Vorurteile, die eine Diskussion sehr schnell zerstören können, wird geschlossen.

  • BM
    blogger meinungs tools

    Windmühlen.

    Dann muß man lernen so zu schreiben, daß man dafür nicht belangt wird. Und selbst das ist dann veraltet, weil es dafür Programme gibt. Die Zukunft sieht dann eher so aus wie bei SMS, d.h. mit dem follow-button kann man direkt seinen Kommentar eingeben und man braucht ihn dann nicht mehr zu ende zu schreiben. Den Rest erledigt der Computer und alle Mutanten denken dann sie wären so super cool individuell, dabei sind sie schon längst eine Drone.

  • A
    Anita

    Wenn Anonymitaet so schlecht ist, warum steht dann im Grundgesetz, dass diverse Wahlen anonym sein sollen?

    Warum stehen die Leute nicht zu ihrem Kreuz? Oder sind das die, die wilde Poebeleien auf den Wahlzettel kritzeln?

  • E
    end.the.occupation

    @Zora

     

    So siehts aus. Gerade das Vermummungsverbot finde ich gefährlich. Ich war vor längerer Zeit auf einer politischen Veranstaltung wo gegen das zionistische Regime demonstriert wurde. Kurze Zeit später war mein Foto auf Indymedia zu sehen. Ich werde mich jetzt hüten nochmal auf so eine Veranstaltung zu gehen, mit Vermummung würde ich es machen, ohne aber nicht mehr.

  • F
    Friederike

    @Heine.(dks)

     

    Genau so ist es! Nur 1000 x Schlimmer.

  • VV
    Vanessa Vu

    Im Grunde dreht sich die gesamte Diskussion um die Auslegung zweier Begriffe:

    1. Meinungsfreiheit

    2. Anonymität

    Auf die Gefahr hin, mich jetzt unbeliebt zu machen, hier meine Meinung: Ich muss sagen, dass ich ein sehr großer Fan der Meinungsfreiheit bin, und meine Meinung auch Kund tue, gerade weil mir dadurch in Deutschland - außer vielleicht sozialen Sanktionen - im Gegensatz zu meinem "Heimatland" wenn man so will, nichts passiert. Darum finde ich es umso suspekter, wenn jemand gar nichts aussprechen würde, was irgendwem missfallen könnte (Bertram hat ja einige Dinge, wie z.B. dem Arbeitgeber, der Staatssicherheit, etc. aufgezählt) und dies nur im Schutzmantel der Anonymität tut. Ich frage mich dann: Warum?

    Womit wir beim zweiten problematischen Begriff wären, der Anonymität. Was ist Anonymität? Ich denke, dass jemand, der irgendetwas behauptet oder kritisiert, zu seiner Meinung stehen muss. Das geht ohne eindeutige Zuordnung nicht. Wie oft kursieren auf Facebook Hetzkampagnen, wie oft klicken Leute gedankenlos auf ein "Like", beginnen zu mobben und zu lästern, weil sie eben - im Gegensatz zu anderen Orten wie im Café oder im Büro - ihre Hemmungen abzulegen scheinen.

    Ich behaupte aufgrund eigener Erfahrungen sogar, dass der Mensch im Internet teilweise sehr viel asozialer wird, und wünsche mir eigentlich mehr Menschen, die offen zu ihrer Meinung stehen und in dem Zuge auch bereit sind, in den öffentlichen Austausch zu treten. Ist nicht DAS Demokratie, oder habe ich das in meinem jugendlichen Leichtsinn missverstanden?

    Wenn die eindeutige Zuordnung durch ein Pseudonym (wichtig ist der Singular) gegeben ist, dann hätte ich ja kein Problem mit der "Anonymität". Aber ist sie das? Oder ist das Internet eher eine soziale Dunkelkammer, wo jedermanns unreflektierte Gedanken zum Vorschein kommen? Ist das Internet nicht auch öffentlicher Raum? Wer heimlich lästern will, kann das ja im privaten Kreis hinter verschlossenen Türen tun.

    Mich überzeugen die ganzen strengen Anonymitätsbefürworter nicht. Womit ich eher ein Problem habe, ist, dass personenbezogene Daten in ihrer Gesamtheit, ohne dass wir mitbestimmen könnten, gespeichert und verkauft werden. Aber ob das Problem mit Pseudonymen gelöst werden kann? Ich lasse mich gerne eines Besseren belehren.

  • W
    wespe

    @Heine (dks): Den Argumenten kann ich voll zustimmen.

    ++ Und Anonymität für die Bürger ist auf jeden richtig und soll auch rechtlich abgesichert werden, solange (a.) unsere politischen Vertreter ihre finanziellen Mauscheleien betreiben, die endlos an der Tagesordnung sind, und solange (b.) die wirklich Mächtigen und Familienclans anonym, also geheim und im Verborgenen, ihr Unwesen gegenüber dem Großteil der Menschheit betreiben.

     

    Leider werde ich es nicht mehr erleben, dass diese Machenschaften aufgedeckt werden.

  • Z
    Zora

    anonymität im netz aufgeben? die nächste forderung ist dann mit unterschrift und adresse auf dem wahlschein wählen zu gehen oder was. das vermummungsverbot auf demonstrationen ist schon schlimm genung. in einer demokratie muss die anonymität bei meinungsäußerungen oder ähnlichem gewährleistet sein, sonst fühlen sich personen immer gehemmt von ihren rechten gebrauch zu machen und zu sagen was sie tatsächlich wollen und denken

  • A
    Anonymous

    Ich kann das Tor Project nur empfehlen. Einfach im Tor Browser surfen wenn man auf Seiten (z.B. taz.de) surft wo man Angst haben muss das IP und so an Behörden weitergegeben wird.

     

    www.torproject.org

  • A
    Anonymous

    @Stephan Eisel: Eine Demokratie respektive freiheitliche Gesellschaft muss mit so etwas umgehen können. Mit dem gleichen Argument verteidigen sich auch Diktaturen, denn kein Despot wird sagen, er unterbinde Anonyität um seine eigene Herrschaft zu schützen, sondern sie behaupten es ginge um den Schutz vor Verbrechen. China beispielsweise argumentiert mit der Bekämpfung von Verbrechen und Pornographie.

     

    Wir können auch nicht alle potentiellen Straftäter präventiv wegsperren, sondern es gilt eine Unschuldsvermutung. Und genauso sollte jeder das Recht haben, anonym zu bleiben. Im normalen Leben muss auch niemand ein Namensschild tragen, und selbst bei Ermittlungen bleibt sein Fall der Öffentlichkeit verborgen, es sei denn ein -Gericht- entscheidet, dass es ein berechtigtes öffentliches Interesse gibt, die Identität des Täters zu kennen. Nicht einmal Berichterstatter dürfen vorher den vollen Namen nennen.

     

    Im Netz kann man bei Straftaten verfolgt werden, Provider müssen auf entsprechende Anfrage Daten an die Ermittler heraus geben, auch ohne dass man sich bei Facebook und Co. mit vollen Namen bloßstellt.

     

    Dass es möglich ist, diese Ermittlungen zu erschweren heisst noch lange nicht, dass jeder seine vollen Daten zu veröffentlichen hat. Auch offline gibt es Möglichkeiten, Verbrechen zu verschleiern, die auch intensiv genutzt werden. Trotzdem gibt es ein Recht auf Privatsphäre, Datenschutz, ein Recht am eigenen Bild, ein Briefgeheimnis usw.

     

    Zudem kommen noch ganz praktische Gründe, warum man anonym bleiben möchte. Vielleicht möchte jemand über sexuelle Vorlieben diskutieren, etwas beichten, sich über den Chef beschweren, sich vor Stalking oder unerwünschter Werbung und Profiling, Sekten, politischen oder religiösen Extremisten schützen usw. Wir dürfen diese Grundrechte nicht für eine trügerische Sicherheit aufgeben, insbesondere weil diejenigen, die wirklich Dreck am Stecken haben, auch immer einen Weg finden werden. Genau so wie im echten Leben.

     

    Deanonymisierung schaded der Meinungsfreiheit und dem normalen Bürger, schützt aber kaum mehr vor Straftaten.

  • F
    FranKee (Pirat)

    Ich vermisse da noch ein Szenario:

     

    Auch wenn man im Netz nicht mit politischen Statements gegen so hochdemokratische Parteien wie die CDU und (muahaha...) "Sozialdemokraten" wettert, aber z.B. in einem Forum ist für "Eltern drogenabhängiger Kinder"... wie schaut es dann aus?

     

    Oder: Geht es meine Nachbarn wirklich etwas an, wenn ich in einem Forum "Menschem mit Esstörungen" bin? Welche Chancen haben Arbeitnehmer, nachdem sie sich in einem Allergiker-Forum ausgetauscht haben?

     

    Soll das auch mit Klarnamen laufen?

     

    Tja, dann kommt der nächste liebe Arbeitgeber / Vermieter / etc... und googelt einen erstmal, vor dem Bewerbungsgespräch...

     

    Auch Leute die z.B. in Ihrem Stadtteil für oder gegen irgendwelche Projekte sind, dürften als "Querulanten" gleich mal schlechtere Karten haben.

     

    Da kann man sich das tolle Arbeitnehmergleichstellungsgesetz (AGG) und jedwede Form von Zivilcourage gleich mal dahin stecken, wo die Sonne nie scheint... Klappe halten und bloss nicht auffallen. Vom Schwangeren- bis zum Schwulenforum.

     

    Das würde ich mir von einem Sozial/Christ-"Demokraten" wirklich mal gerne erklären lassen... aber an der Basis verkauft deren Marketing ja ohnehin immer etwas ganz anderes, als was unsere lieben rechtaussen-Innenminister von CDU und auch SPD dann wieder möglichst schnell und leise beschliessen...

     

    Willkommen in der Post-Demokratie.

    Mit piratigem Gruß,

     

    Fran Kee

  • A
    Anonymous

    @Stephan Eisel: Eine Demokratie respektive freiheitliche Gesellschaft muss mit so etwas umgehen können. Mit dem gleichen Argument verteidigen sich auch Diktaturen, denn kein Despot wird sagen, er unterbinde Anonyität um seine eigene Herrschaft zu schützen, sondern sie behaupten es ginge um den Schutz vor Verbrechen. China beispielsweise argumentiert mit der Bekämpfung von Verbrechen und Pornographie.

     

    Wir können auch nicht alle potentiellen Straftäter präventiv wegsperren, sondern es gilt eine Unschuldsvermutung. Und genauso sollte jeder das Recht haben, anonym zu bleiben. Im normalen Leben muss auch niemand ein Namensschild tragen, und selbst bei Ermittlungen bleibt sein Fall der Öffentlichkeit verborgen, es sei denn ein -Gericht- entscheidet, dass es ein berechtigtes öffentliches Interesse gibt, die Identität des Täters zu kennen. Nicht einmal Berichterstatter dürfen vorher den vollen Namen nennen.

     

    Im Netz kann man bei Straftaten verfolgt werden, Provider müssen auf entsprechende Anfrage Daten an die Ermittler heraus geben, auch ohne dass man sich bei Facebook und Co. mit vollen Namen bloßstellt.

     

    Dass es möglich ist, diese Ermittlungen zu erschweren heisst noch lange nicht, dass jeder seine vollen Daten zu veröffentlichen hat. Auch offline gibt es Möglichkeiten, Verbrechen zu verschleiern, die auch intensiv genutzt werden. Trotzdem gibt es ein Recht auf Privatsphäre und ein Recht am eigenen Bild, ein Briefgeheimnis usw.

     

    Zudem kommen noch ganz praktische Gründe, warum man anonym bleiben möchte. Vielleicht möchte jemand über sexuelle Vorlieben diskutieren, etwas beichten, sich über den Chef beschweren, sich vor Stalking oder unerwünschter Werbung und Profiling, Sekten, politischen oder religiösen Extremisten schützen usw. Wir dürfen diese Grundrechte nicht für eine trügerische Sicherheit aufgeben, insbesondere weil diejenigen, die wirklich Dreck am Stecken haben, auch immer einen Weg finden werden. Genau so wie im echten Leben.

     

    Deanonymisierung schaded der Meinungsfreiheit und unseren Grundrechten und dem normalen Bürger mehr als dass sie vor Verbrechen schützt.

  • A
    anke

    Auch auf die Gefahr hin, dass ich wieder mit Diktatoren, konservativen Politikern und großen Netzfirmen in einen Topf geworfen und zu einem braunen Einheits-Gulasch zerkocht werde, weil es ja tatsächlich immer um Kontrolle geht: Wer sich mündig genug fühlt, sich selbst (oder gar andere) im Netz zu vertreten, der sollte auch konsequent genug sein, es zu tun vor den Augen der Welt. Vom mutigen Daherschwatzen ist nämlich noch nie etwas besser oder auch nur anders geworden. Es geht um Solidarität, Leute. Und um die Frage, ob Ihr mehr Angst habt als Hoffnung. Wenn ich nicht weiß, auf wen ich mich verlassen kann, brauchen die, die mich marginalisieren wollen, sich gar keine Mühe zu geben mit mir. Und das wäre doch echt schade, oder?

  • BI
    @Bertram in Mainz

    "Die Aufhebung der Anonymität im Internet wäre das Ende der Meinungsfreiheit im Internet"

     

    Was ist das eigentlich für eine eigenartige Vorstellung von Meinungsfreiheit.

    In jeder Diktatur, in jeder, kann ich jede Meinung äußern, solange ich mich in Bad oder Keller verstecke. Also mich unerkennbar mache für die Herrschenden oder vermeintlich Herrschenden. (Nebenbei wäre immer wieder die Frage zu stellen, wieso eigentlich nicht ICH und meine Ideen herrschen?)

    Ist das die Meinungsfreiheit, die die Demokratie, die wir brauchen? Lassen sich mit dieser Art "Meinungsfreiheit" wirklich die großen und kleinen Probleme unserer Zeit klären? Ich denke, diese Frage ist längst beantwortet.

     

    Was ist eine Meinung wert, die unter Schnulli43 in einem Forum verbreitet wird? Und so manche® Schnulli43, das ist ja auch klar, verbreitet unter Captn Kirk die gegenteilige Ansicht mit demselben Eifer und Anspruch.

     

    Natürlich weiß (oder ahne wenigstens) auch ich die Folgen eines Klarnamenzwanges. Die Folgen der Anonymität allerdings sind heute jederzeit zu sehen - Mobbing, Beleidigungen, Falschmeldungen,....

     

    Dieses Internet ist der reine Wahnsinn und übersteigt wahrscheinlich unsere Fähigkeiten. Vielleicht ist es so eine Art Turm zu Babel?

     

    Die große Frage für mich heißt:

     

    WAS IST EINE MEINUNG WERT, ZU DER ES KEINEN ERKENNBAREN, BENENNBAREN MENSCHEN MEHR GIBT?

     

    Vielleicht gibt es da eine Verbindung zum "Luftgeld" der Finanzmärkte, mit dem man keinen Schokoriegel kaufen kann, das aber gleichwohl tief in die Realtitäten eingreift. Frei und in immer größerer Geschwindigkeit flottierende Meinungen und "Fakten", die durchaus Wirkungen haben, aber eben irgendwann dann unausweichlich in der Realität geerdet werden müssen. Der nächste Krieg wird keinesfalls "nur" im Internet stattfinden. Angeheizt aber wird er durchaus in diesem.

  • D
    die.tipse

    Lieber Herr Stephan Eisel,

     

    Sie wurden nicht selektiv und verzerrt zitiert, sondern lediglich zitiert, was meist nur einen Teil des Ganzen wiedergibt. Dieses Zitat wiederum aber genau ausreichte, um das von Ihnen hier noch ausführlicher Genannte zu überschreiben.

     

    Extremisten sind nicht per se Gegner der Freiheit. Das ist Ihre persönliche verbaljonglierte Deutung. Hier eine Aufzählung der aggressiven Randerscheinungen, die in jeder Gesellschaft vorkommen, aufzuzählen und damit das Deanonymisierungsgesetz zu unterstreichen ist gelinde gesagt etwas zu kurzsichtig. Eine gesunde Demokratie muss so etwas aushalten können. Als politischer Entscheidungsträger sind gerade Sie doch dazu berufen, das Wohl der gesamten Gesellschaft im Blick zu haben, um nicht zu sagen, das ist Ihre Aufgabe.

     

    Ohne Ihnen böswillig Ihre Illusion zu rauben: Auch mit Deanonymisierungsgesetz wird sich sicher kein Kreditkartendieb oder Kinderpornoseitenanbieter mit einer Visitenkarten am Tatort verewigen.

     

    Herzlichst gelacht

     

    die.tipse

  • H
    Heine (dks)

    Nachtrag

    Aus diesem Grund muss die Anonymität bleiben, nicht nur im Internet.

  • WO
    Wolfgang Ortel

    Chinesische Politiker würden Stephan Eisel's Äusserung so kommentieren:

    "Im Kapitalismus schützt Anonymität vor Verfolgung, im Sozialismus gehört sie zur Grundausstattung der Gegner der Freiheit."

    Oder hat Stephan Eisel die Chinesen kommentiert?

  • T
    theof

    @ Stephan Eisel

    ... da die "Gegner der Freiheit" und die im letzten Satz erwähnten Gesetzesbrecher im analogen Leben genauso oder ähnlich agieren wäre es logisch, für jeden Menschen die Indentifikation durch einen implantierten Chip zu fordern, um auch im analogen Leben die Anonymität aufzuheben.

     

    Und auf die erste Behauptung bezogen: wer entscheidet, daß eine Diktatur den Status einer Demokratie erreicht hat, um die Anonymität im Netz aufheben zu können?

  • T
    theof

    @ Stephan Eisel

    ... da die "Gegner der Freiheit" und die im letzten Satz erwähnten Gesetzesbrecher im analogen Leben genauso oder ähnlich agieren wäre es logisch, für jeden Menschen die Indentifikation durch einen implantierten Chip zu fordern, um auch im analogen Leben die Anonymität aufzuheben.

     

    Und auf die erste Behauptung bezogen: wer entscheidet, daß eine Diktatur den Status einer Demokratie erreicht hat, um die Anonymität im Netz aufheben zu können?

  • DQ
    Der Querulant

    Anonymität im Internet ist die logische Folge fiktiver Wertegesellschaften. Anonymität ist daher unverzichtbar. Allerdings kann durch Anonymität die Gesellschaft auch nicht wirklich verändert werden. Wenn es ernst wird, muß die Maske fallen.

     

    Aspekte der Kriminalität durch Anonymität sind vernachlässigbar, da Kriminelle auch im realen Leben nicht auf Anonymität verzichten (können).

     

    Letztlich handelt es sich also um ein Scheinproblem ohne jedes stichhaltige Argument gegen Anonymität im Internet. Allenfalls könnte noch eine Güterabwägung zwischen Schutz und Gefahr durch Anonymität in Betracht kommen. Und da überiegen sicherlich die schutzwürdigen Aspekte, da sich auch ohne Anonymität die Kriminalität im Internet nicht verhindern läßt. Insbesondere, wenn man berücksichtigt, daß Anonymität im Internet doch nur relativ ist.

     

    Viel interessanter, da viel gefährlicher, sind dagegen die wirtschaftlichen Folgen des globalen Internethandels. Darüber sollte einmal nachgedacht werden. Die negativen Folgen des Onlinehandels für alle Volkswirtschaften werden globale Veränderungen erfordern, die geradezu gigantisch sein müssen, um einen Rückfall der Menschheit in die Steinzeit zu verhindern.

     

    Das Internet ist Fluch und Segen zugleich. Was es am Ende bewirken wird, wird davon abhängen, ob der Mensch sich endlich menschlich weiterentwickeln kann und will.

  • AW
    Andreas Wasert

    Was eine Verdrehung der Sache. Gerade IN einer DEMOKRATIE hat der Nutzer die FREIHEIT, anonym zu sein. Nicht andersrum.

     

    Wer an diesem Grundsatz rüttelt, will die Überwachung, und eine solche ist Werkzeug einer DESPOTIE.

     

    NICHTS rechtfertigt Überwachung.

  • EA
    Exxa Anonymus

    @ Stephan Eisel

     

    Das ist ja schön, vielen Dank für die Kontextualisierung Ihres Zitats. Jetzt erfahre ich, dass Sie Leute wie mich von vorneherein in den Generalverdacht des Links-, Rechts- oder Islamextremismus genommen haben, oder mich (und die meisten Nutzer dieser Kommentarfunktionen) in eine Reihe mit Internet- und Gewaltkriminellen stellen. Das ist ja noch bezaubernder - vielen Dank!

     

    Übrigens: um in den Augen Ihrer Partei ein Linksextremist und Verfassungsfeind zu sein, reicht es ja schon aus, etwa der Linkspartei anzugehören (was bei mir nicht der Fall ist), oder öffentlich seinen Unmut über die "marktkonforme" Demokratieauffassung Ihrer Kanzlerin zu äußern und die Grundgesetzkonformität der real existierenden BRD in Frage zu stellen (was ich schon einige Male getan habe).

     

    Da will ich mich im Hinblick auf googelnde Personalbearbeiter bei meinen Bewerbungen lieber verdeckt halten. Außerdem gedenke ich über kurz oder lang in den öffentlichen Dienst einzutreten, mich vielleicht sogar verbeamten zu lassen - in einem süddeutschen Bundesland, stellen Sie sich das mal vor! Da habe ich - nichts für ungut - in die demokratische Fairness von Leuten wie Ihnen natürlich grenzenloses Vertrauen und gehe gerne nackig durchs Internet.

  • FV
    Frédéric Valin

    Herr Eisel! Ich glaube, ich kann Ihnen das erklären: Sie kommen von Anonymität (das ist Ihr Aufhänger im Artikel) zu Anonymous, und zwar auf direktem Weg, stante pede sozusagen. Sie sind, für mich, als Diffenzialisierer dadurch ein großes, beinah übermenschliches, leider allerdings auch unerreichbares Vorbild geworden. Aber trotzdem vielen Dank für die Vervollständigung!

  • H
    Heine (dks)

    Anonymität muss ein Recht in der Demokratie bleiben, da eine wirkliche Demokratie nur bestehen kann, wenn Missstände aufgedeckt werden können. Deutschland wird nicht durch unsere Bundesregierung regiert, sondern durch andere Mächte oder Familienclan´s.

    Der Deutsche sollte eigentlich aus den letzten 100 (1000) Jahren gelernt haben, es ist aber nicht der Fall, der Deutsche ist ein Mitläufer und lässt sich stark durch mediale Einflüsse treiben und glaubt schnell die aufgebrachten Theorien oder Weissagungen. Ausnahmen sind hier ausgebildete Rhetoriker, Psychologen und Pädagogen, denn sie sind es die den Menschen manipulieren.

    Ein paar dieser Personen möchte ich hier Aufzählen und das sind. Erstens der ehemalige Kanzler Schröder, früher eine richtige rote Socke (Kommunist) und bei der SPD ein schwarzer Kanzler und Kapitalist wurde. Zweitens Joschka Fischer der ehemalige Außenminister, war davor ein Steinewerfer, Frankfurter Flugplatz Gegner, Grüner, Umweltaktivist, gegen Wirtschaft, aber heute ein Kapitalist und Wirtschaftsbefürworter. Drittens unsere Kanzlerin Frau Merkel, heute eine rechte, so kann man die CDU ruhig nennen, aber früher war sie in der FDJ der DDR und hatte auch einige Privilegien (über ihr Vorleben laufen einige Gerüchte). Auch ein schneller Wechsel bei der Wende zur CDU. Viertens Herr Gauck, er hatte auch in der DDR Privilegien und sprang im letzten Moment über zu den Bürgerrechtlern um, bevor die Wende kam. Er hat nicht damit geprallt, aber er hat sich ansonsten doch sehr negativ benommen. Aber er hat als ausgebildeter und arbeitender Pastor kurz danach seine Frau verlassen und andere Vorteile gesucht, moralisch nicht anständig und will heute Bundespräsident werden.

    Ich will damit nur sagen, Deutschland ist voll von Mitläufern und Wendehälsen, dabei ist es jetzt gerade wichtig einen klaren Kopf zu behalten. Da Deutschland, der Bürger, bald die Zeche unserer verfehlten Politik zahlen muss. Ein Bankrott ist dabei nicht ausgeschlossen.

    Auch der Weltfrieden ist in Gefahr, weil einige Menschengruppen andere nicht akzeptieren. Jeder Mensch hat ein Recht auf dieser Erde zu leben und respektiert zu werden, dafür sehe ich den Papst (als höchst demokratisch gewählte Person) in der Pflicht es immer wieder zu verkünden und zu fordern im Einklang mit den großen Religionsgruppen dieses Planeten.

  • SE
    Stephan Eisel

    Leider werde ich in Ihrem Artikel selektiv und damit verzerrend zitiert. Ich wende mich nicht gegen Anonymität per se, sondern gegen Angriffe auf Freiheitsrechte aus dem Schutz der Anonymität und habe deshalb geschrieben:

    "In Diktaturen schützt Anonymität vor Verfolgung, in der Demokratie gehört sie zur Grundausstattung der Gegner der Freiheit: Rechts- und Linksextremisten vermummen sich, religiöse Fundamentalisten agieren aus dem subversiven Untergrund. Wer im Schutz der Anonymität werden nicht nur Internetseiten lahmgelegt, sondern auch Kreditkartendaten stiehlt oder persönliche Daten veröffentlicht, bedient sich der gleichen Methoden."

  • BI
    Bertram in Mainz

    Die Aufhebung der Anonymität im Internet wäre das Ende der Meinungsfreiheit im Internet. Wir müssten uns bei jedem Kommentar überlegen,

    ob er unserer Umgebung missfallen könnte,

    ob er dem Arbeitgeber missfallen könnte,

    ob er der Staatssicherheit missfallen könnte,

    ob er dem Jugendamt missfallen könnte

    usw.

    Maßstäbe können sich schnell ändern. Man müsste in vorauseilendem Gehorsam alles vermeiden, was irgendwann irgendwo irgendwie in der Zukunft z.B. bei einer Bewerbung schädlich sein könnte.

     

    Selbst Harmloses kann Auslöser für Spott und Mobbing werden. Man könnte niemals über Missstände am Arbeitsplatz, im Pflegeheim usw. schreiben. Wohl aber könnten diejenigen schreiben, die alles dort ganz toll finden. Auch unangenehme Probleme, Krankheiten, Mobbing usw. könnten nicht mehr diskutiert werden. Auch der nicht Betroffene wird sich zurückhalten, um nicht in Verdacht zu geraten.

     

    Kriminelle Unternehmen und rabiate Sekten könnten das Netz nach Kritik durchsuchen und Kritiker zum Schweigen bringen. Man könnte nicht mal mehr über ein schlechtes Produkt schreiben.

     

    Gegen Cyber-Mobbing hilft Aufhebung der Anonymität nicht mal. Es wird immer möglich sein, in einem ausländischen Forum irgendwelchen Mist anonym zu hinterlassen und den Link in der Schulklasse auszuhängen.

  • P
    Paint.Black

    tja - und wie steht es damit, allein schon mit einer ganz legalen - z.B. Anti-Rechts Einstellung - anynym bleiben zu wollen? Denn kann mir jemand garantieren, dass sich der "Wind" nicht noch weiter dreht.

    Und wie es demokratisch gewählten Linken in unserer "Demokratie" ergeht wissen wir doch wohl auch....

    Oder fällt das dann sinngemäß unter den angeführten Satz: Dann meine Grundüberzeugung lieber bleiben lassen? (und schön brav shoppengehen...)

    Aber: Wovon haben wir denn dann Ostdeutschland "befreit"?

    Ach ne - das war ja nur die offizielle Erklärung. "In echt" die brauchten wir die "Neuen Bundesbürger" ja nur, um die Binnenwirtschaft der BRD wieder a bisserl anzukurbeln.