Amoklauf im US-Bundesstaat Nevada: Mindestens vier Menschen erschossen
Der Amoklauf eines 32-Jährigen im US-Staat Nevada hat mindestens vier Menschen das Leben gekostet. Er erschoss zuerst eine Gruppe uniformierter Nationalgardisten und dann sich selbst.
LOS ANGELES afp | Ein Amokläufer hat im US-Bundesstaat Nevada ein Restaurant gestürmt und mindestens vier Menschen erschossen. Anschließend habe der Täter am Dienstag vor geschockten Augenzeugen die Waffe gegen sich selbst gerichtet, berichtete die lokale Tageszeitung Reno Gazette-Journal. Bei den Todesopfern handelte es sich um vier Angehörige der Nationalgarde, die in Uniform in dem Restaurant saßen.
Die Tat ereignete sich am Morgen in einer Filiale der Kette International House of Pancakes in Nevadas Hauptstadt Carson City. Drei Soldaten starben direkt bei dem Attentat. Eine ebenfalls zur Nationalgarde gehörende Frau erlag in der Nacht ihren Verletzungen. Mindestens sieben weitere Menschen wurden den Angaben zufolge verletzt, darunter ebenfalls Angehörige der Nationalgarde.
Die Polizei erteilte keine Auskunft darüber, ob sich die Attacke bewusst gegen die Militärangehörigen richtete. "Der 32-jährige Schütze ist in das Lokal eingetreten und hat das Feuer in ihre Richtung eröffnet", sagte ein Polizeisprecher dem Fernsehsender MSNBC.
Augenzeugen sagten der Zeitung Reno Gazette-Journal, dass der Schütze in einem blauen Minivan vorgefahren sei und zunächst auf einen Motorradfahrer gefeuert habe. Dann sei er in das Restaurant gegangen und habe um sich geschossen. Anschließend habe er das Lokal wieder verlassen und mit seiner Waffe in die Richtung eines benachbarten Lokals gefeuert.
"Jemand hat gerufen: Oh! Er hat sich selbst erschossen", schilderte eine Augenzeugin die Situation. Die Lokalpresse berichtete, die Familie des mutmaßlichen Täters habe in der Nacht zuvor keinerlei Auffälligkeiten im Verhalten des Schützen wahrgenommen. Jedoch sei es nach Angaben der Familie möglich, dass er unter psychologischen Problemen gelitten habe.
Mann aus Carson City
Als die Polizei am Tatort eintraf, lag der mutmaßliche Täter mit Verletzungen ausgestreckt auf dem Parkplatz. Er sei nicht unmittelbar tot gewesen, nachdem er die Waffe gegen sich selbst gerichtet hatte, sagte ein Polizeisprecher. Er sei später seinen Verletzungen erlegen. Nach Informationen der Ermittler handelte es sich um einen Mann aus Carson City ohne Vorstrafen.
Das Verteidigungsministerium in Washington verurteilte die Tat scharf. Der "sinnlose Verlust" von Menschenleben sei "eine Tragödie", sagte ein Sprecher. Der demokratische Senator Harry Reid, der den Bundesstaat Nevada repräsentiert, zeigte sich betroffen. Es sei "sehr schwer zu akzeptieren", dass sich eine derartige Tat an so einem "friedlichen, ruhigen Ort" wie Carson City ereigne. Auch der Betreiber der Restaurantkette sprach den Angehörigen in einer Mitteilung sein Beileid für diese "absurde Schießerei" aus.
Nur wenige Stunden vor dem Amoklauf in Nevada war es im Bundesstaat Virginia zu einer Schießerei gekommen: Ein 22-jähriger Mann erschoss mit einem Gewehr fünf Menschen. Anschließend floh er in den benachbarten Bundesstaat Pennsylvania, wo er sich selbst das Leben nahm, als ihm die Ermittler auf die Spur kamen. Im Bundesstaat New York hatte ein Vater am Montag seine zwei Töchter getötet und sich dann selbst umgebracht.
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