ADAC-Präsidiumsmitglieder unterwegs: Ich nehm' den Rettungshubschrauber
Mitglieder des ADAC-Präsidiums haben Rettungshelikopter für Dienstreisen genutzt. Vor allem Peter Meyer, der Clubpräsident, reiste mehrfach auf diese Art.
HAMBURG afp/dpa | Beim ADAC haben offenbar Mitglieder des Präsidiums Rettungshubschrauber des Autoclubs für Dienstreisen genutzt. Der ADAC bestätigte dies dem Magazin Stern laut einem Bericht vom Freitag und erklärte, solche Flüge seien innerhalb der vergangenen zehn Jahre „weniger als 30 Mal“ vorgekommen.
„Laut ADAC-Statuten darf das Präsidium in begründeten Ausnahmefällen Reservemaschinen der Luftrettung nutzen“, sagte ein ADAC-Sprecher am Freitag und betonte, es werde alles in Rechnung gestellt. Konkret bestätigte der Club demnach mehrere dienstliche Flüge des Vereinspräsidenten Peter Meyer innerhalb eines Tages im Sommer 2003.
Die Rettungshubschrauber gehören zur gemeinnützigen ADAC-Luftrettung. Sie werden laut Stern aus Bundesmitteln, Krankenkassenbeiträgen, von den ADAC-Mitgliedern und durch Spenden finanziert.
Der Autoclub teilte dem Magazin mit, die Mitglieder seines Präsidiums seien „als offizielle Organe dazu berechtigt, für dienstliche Anlässe bei Verfügbarkeit ausschließlich auf Reservemaschinen der Luftrettung zurückzugreifen“. Wenn die Hubschrauber anders als für den Rettungsdienst verwendet würden, „tun wir dies im Rahmen unserer unternehmerischen Verantwortung zur Senkung unserer Fixkosten“.
Der ADAC steht derzeit wegen Manipulationen beim Autopreis „Gelber Engel“ in der Kritik. Kommunikationschef Michael Ramstetter hatte gestanden, bei der Leserwahl zum Lieblingsauto der Deutschen die Teilnehmerzahlen verzehnfacht zu haben. Seine Posten legte er nach Bekanntwerden des Skandals nieder.
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