Milliardärs-Initiative in USA : Reiche spenden ihr halbes Vermögen
Dutzende US-Milliardäre haben gemeinsam angekündigt, mehr als die Hälfte ihres Vermögens für wohltätige Zwecke zu spenden. Weitere sollen folgen.
NEW YORK afp | In einer beispiellosen Initiative haben 40 Milliardäre aus den USA das Versprechen gegeben, mehr als die Hälfte ihres Vermögens für wohltätige Zwecke zu spenden. Allerdings handele es sich dabei um eine "moralische Verpflichtung" und nicht um eine rechtlich bindende Zusage, teilte die Gruppe The Giving Pledge (Das Spenden-Versprechen) am Mittwoch mit, in der sich die Milliardäre zusammengefunden haben.
Hinter der vor erst sechs Wochen ins Leben gerufenen Initiative stehen Microsoft-Gründer Bill Gates und Großinvestor Warren Buffet. Das außergewöhnliche Spendenversprechen haben demnach unter anderen auch Medienmogul Ted Turner, der New Yorker Bürgermeister Michael Bloomberg und Hollywood-Regisseur George Lucas abgegeben.
Ziel sei, weitere Milliardäre im ganzen Land zum Spenden zu bewegen, hieß es in der Erklärung von The Giving Pledge. Buffet sagte, die Aktion sei gerade erst gestartet, sei aber schon auf eine "blendende" Resonanz gestoßen. Im Kern gehe es darum, wohlhabende Familien zum Nachdenken darüber zu bewegen, wie sie ihren Reichtum sinnvoll einsetzen könnten.
Gates und Buffet belegen in der Liste des US-Magazin "Forbes" die Plätze zwei und drei der reichsten Männer der Welt. Gates unterhält zusammen mit seiner Frau Melinda eine Stiftung, die zu den größten karitativen Einrichtungen der Welt zählt. Buffet hat angekündigt, er wolle nach seinem Tod 99 Prozent seines Vermögens für wohltätige Zwecke hinterlassen.
Leser*innenkommentare
Mika_Antoni
Gast
Lief da nicht letztens eine Dokumentation auf arte, in der gesagt wurde, dass die Gates-Stiftung an der Finanzierung von Massensterilisationen in Südamerika beteiligt war.
Diese Sterilisationen wurden unter dem wohlklingenden Namen Familienplanung an die armen Ureinwohner (teilweise unter Zwang) verkauft um sie von Ihrer Armut zu befreien: Denn Kinder machen ja bekanntlich arm.
Na dann Prost. Mit den neuen Milliarden lassen sich eine Menge weiterer (armer) Länder zur Kinderlosigkeit überreden.
ohneemail
Gast
Es ist vollkommen egal mit welchen Hintergedanken diese Menschen spenden, ob aus Imagezwecken oder aus Angst vor der "obersten Obrigkeit" ( dem Schöpfer ;-) ), wichtig nur ist DAS sie spenden und damit als Beispiel für !!BesT-Verdienende!! vorausgehen.
Das diese Spenden keinem wirklich caritativen Zweck zu Gute kommen, diese Angst ist unbegründet, die Verteilung wird in den Medien sehr genau unter die Lupe genommen und selbst diese Leute können sich gerade bei einer solchen Aktion keine Patzer leisten.
@TAZ: Sowohl E-Mail Pflicht als auch Captcha gehen auf den Geist! Wo man doch sowieso einen Fakeaccount angeben kann...
Alex
Gast
Es bleibt abzuwarten, was mit dem Geld tatsächlich gemacht wird!
Alleine die Aussage, es wäre für "caritative Zwecke" sagt nichts aus, denn es kann sich auch um Investitionen im militärischen Bereich handeln.
Die USA sind gerade dabei, ein Zwangsimpfkonzept für die gesamte Bevölkerung zu entwickeln.
http://208.64.123.254/~infokrie/wordpress/?p=705
Je schöner die Worte, desto wachsamer sollte man sein!
Margit.B
Gast
Hallo
Ich bin echt enttäuscht über die vielen destruktiven, misstrauischen , neidischen und sarkastischen Kommentare gerade von taz Lesern.
Bin ich noch in diesem Kreise richtig - frag ich mich gerade ?
So kann sich doch nichts verändern, wenn Leute so denken oder glaubt ihr selbst nicht mehr an das Gute in euch und in anderen Menschen - dann tut ihr mir leid.
Wartet doch erst mal ab, wie es sich alles entwickelt.
Was hat nicht alles Bill Gates schon Soziales gemacht - ist das nichts ?
Warum so ein extremes Misstrauen.
the_big_bluff
Gast
liebe leute, lasst euch doch nicht so leicht blenden. hier ein link zu den kommentaren zum heutigen artverwandten artikel. ich finde
@real time und
@beobachterHH
haben die großaktion schlüssig interpretiert und treffend bewertet: letztendlich stabilisiert die vorgebliche charity-anstrengung die vorherrschenden globalwirtschaftlichen verhältnisse des raubtierkapitalismus - damit wir alle schön weiter träumen können.
Monitor
Gast
Möglicherweise ist das ein guter Anfang, mit dem Reichen ihre Verantwortung für den Rest der Welt deutlich wird. Zunächst hab ich gedacht, "die wollen ja nur, dass alles so bleibt wie es ist", aber der sozialistische Ansatz, bei dem der Staat verteilt, scheint nicht zu funktionieren. Es kommt halt letztlich auf den Einzelnen an. Mögen viele mitmachen und die Welle nach Europa und Deutschland überschwappen!
aga
Gast
Es gibt auch gute Dinge!Toll
GonZoo
Gast
Liebe® Karl Albrecht, Michael Otto, Susanne Klatten, August von Finck, Klaus-Michael Kühne, Curt Engelhorn, Stefan Quandt, Reinhold Würth, Karl-Heinz Kipp, Hasso Plattner, Johanna Quandt, Dieter Schwarz, Familie Reimann, August Oetker, Günter und Daniela Herz, Familie Braun, Erivan Haub, Anton Schlecker, Familie Porsche, Familie Mohn, Karl-Heinz Kipp, Otto Beisheim, Hubert Burda, Reiner und Michael Schmidt-Ruthenbeck, Wolfgang und Michael Herz, Thomas und Andreas Strüngmann, Friede Springer, Stefan Schörghuber, Otto Happel, Klaus Tschira, Axel Oberwelland, Hugo Mann, Heinz Bauer, Hermann Schnabel, Albert Prinz von Thurn und Taxis und viele, viele andere deutsche Milliardäre,
ich hoffe, Sie erfreuen sich bester Gesundheit und sind zufrieden mit Ihrem bisherigen Lebenswerk.
Ham'Se mal 'nen Euro?
Beobachter
Gast
Tja, wenn man älter wird, wird den Menschen anscheinend zunehmend klar, dass das letzte Hemd keine Taschen hat.
"Man weiß ja nie, ob es nicht doch eine höhere Gerechtigkeit gibt", denkt sich wahrscheinlich der Herr Buffet wohl und will seine Seele absichern ;-).
Gutfind
Gast
Ich finde die Aktion gut. Laut Presse kommen so über 600 Milliarden Dollar zusammen.
Bleibt zu hoffen, dass die Organisationen die es bekommen damit auch umgehen können.
Im Spiegel gabs gleich Kommentare wie "Verteilt alles Vermögen gleichsam auf die Bevölkerung"
Ob da wieder der Neid spricht "ich will auch was davon!!" oder nur wieder bloße Dummheit. Würde man es verteilen, würde jeder Erdenbürger ca 75 Euro kriegen. Leider kostet das Verteilen gleichzeitig Unsummen, so dass der Aufwand alles wieder kaputt machen würde und zu welchem Nutzen dann eigentlich? Naja kommuninistischer Wahnsinn....
Josef S.
Gast
Erst mal abwarten, wann wirklich Geld fließt. Außerdem verbleibt nach wie vor die Hälfte bei den Ausbeutern.
Eine VOLLSTÄNDIGE ENTEIGNNUNG scheint daher nach wie vor der einzig mögliche Weg!
vic
Gast
Auch in der BRD existiert eine kleine Gruppe Erb-Vermögender und schwerreicher Unternehmer, die zu der Überzeugung gelangt sind, sie sollten auch etwas zur Problembewältigung beitragen.
Und dass es nicht richtig ist, ständig nur die Ärmsten zu belasten.
Leider wird über diese Gruppe höchst selten berichtet, vermutlich mag die herrschende Regierung diesen Fingerzeig nicht.
bört
Gast
nicht schlecht herr specht... mal schauen was daraus wird.
Max
Gast
Nach seinem Tod? Und wenn Buffett noch 20 Jahre lebt?
Soll er doch jetzt die Hose lockern.
Viktor
Gast
Hallo
Ist es nicht so, dass das ganze Geld in eine Stiftung fließt, und damit von der Steuer befreit wird?
Wer wird wohl kontrollieren, wofür das Geld eingesetzt wird?
Ich kauf die guten Absichten jedenfalls nicht.
Gruß
Viktor
TheOrbitter
Gast
Wie wäre es, wenn diese Gutmenschen, statt Ihr Vermögen zu spenden, dazu einsetzten um Leute zu beschäftigen? Was geschenkt zu bekommen ist schön und gut, aber mit eigener Hände Werk sein Gehalt zu verdienen ist tausend mal mehr wert ...
sortus
Gast
Endlich! Toll!
Gunter
Gast
„Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gotte
Markus 10.25
Es wird ihnen nichts nutzen und den Armen auch nicht, da es nicht die ungerechte Welt ändert. Vergebene Liebesmüh!
RMurdoch
Gast
Es ist doch eine Farce, wenn Großmilliardäre (angeblich) die Hälfte ihres Privatvermögens spenden, dafür andererseits durch ihr politisches und wirtschaftliches Handeln (gerade Warren Buffet zum Beispiel ....) nicht nur ihrer eigenen Bevölkerung in den USA, sondern auch noch der gesamten Weltbevölkerung unabsehbaren Schaden zufügen. Meiner Meinung nach ist diese Initiative nur Ablasshandel. Mal wieder nur Bekämpfung der Symptome und nicht der Ursachen....
PeterPan
Gast
Es ist doch eine Farce, wenn Großmilliardäre (angeblich) die Hälfte ihres Privatvermögens spenden, dafür andererseits durch ihr politisches und wirtschaftliches Handeln (gerade Warren Buffet zum Beispiel ....) nicht nur ihrer eigenen Bevölkerung in den USA, sondern auch noch der gesamten Weltbevölkerung unabsehbaren Schaden zufügen. Meiner Meinung nach ist diese Initiative nur Ablasshandel. Mal wieder nur Bekämpfung der Symptome und nicht der Ursachen....
Presserat
Gast
WELT: Milliardäre wollen Hälfte ihres Reichtums spenden
- falsch!
TAZ: Reiche spenden ihr halbes Vermögen
SPIEGEL: 40 Superreiche spenden Hälfte ihres Vermögens
- noch fascher!
Milliardäre erklären, die Hälfte ihres Vermögens spenden zu wollen
- richtig!
Es ist wie bei der US-amerikanischen Tsunami- und Haiti-Hilfe ...
Dr. rer. Nat. Harald Wenk
Gast
Wenn das so ist, sollte man sich die extreme Fehlsteuerung der Ökonomie durch die Profitrate oder deren Derivate, die selbst Keynes auf de Theoriemacherplan rief, ersparen.
Otto
Gast
Na dann wuenschen wir Warren doch mal schnell ne Krankheit auf den Hals!
aber mal ehrlich, nach wenigen Jahren maximum geht es "den Armen", denen das Geld gegeben werden soll, wieder genauso dreckig wie vor dieser PR-Aktion.
Eine Notwendigkeit des Kapitalismus.
Fiatspende
Gast
Versprechen gegeben. So so. Dann wird Bill Gates für die Gates Stiftung spenden und Buffet für die Buffet Stiftung? Wenn überhaupt ...
Tim R.
Gast
Ich finde es klasse, dass diese Menschen (besonders Bill Gates) sich so engagieren. Oft wird von bösen Zungen gesagt, dass die sich nur selber profilieren wollen und eh genug Geld haben. Das mag stimmen, aber ich finde es unabhängig von eventuellen selbstsüchtigen Motiven vorbildlich. Und gerade die Mecker-Nasen die vielleicht etwas dagegen sagen sollten sich mal an die eigene Mecker-Nase fassen und überlegen wie viel sie denn so spenden. Die Ausrede "Ich habe ja keine Milliarden" zieht nämlich nicht - jeder kann spenden und wenn er dafür dann auf seinen Morgen Kaffee beim Bäcker verzichtet um ein Kind vor dem Verhungern zu bewahren. Das sollte es doch wert sein?