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Werbung und WirklichkeitKuh-Romantik mit Hörnern

Deutsche Milchkühe haben keine Hörner. Auf Verpackungen sind sie jedoch behörnt auf Blumenwiesen abgebildet: Konzerne schaffen eine Naturillusion.

Romantisiertes Kuhleben. So chillig wie diese Alpen-Kuh haben es wenige Bild: Martin AbegglenCC-BY-SA

MÖNCHENHOLZHAUSEN taz | Wenn sie sich jetzt nicht bewegt, kriegt sie einen Schlag. Das weiß die Nummer 56.375, sie kennt die mit Strom geladene Stange, die auf sie zukommt. Deshalb trottet sie ins Melkkarussell und lässt sich von vier Pfropfen die Milch aus ihrem Euter saugen. Die Nummer 56.375 ist eine Kuh, die Zahl steht auf ihrer Ohrmarke. Sie ist ihr Name. Mit 49 anderen Tieren teilt sie sich eine 400 Quadratmeter große Stallbox.

56.375 wird wohl vier bis viereinhalb Jahre hier leben, zwischen Melkkarussell und Maissilage, bevor sie geschlachtet wird. In dieser Zeit wird sie nie länger auf einer Weide stehen.

Dennoch verkaufen die Lebensmitteldiscounter Lidl und Aldi-Nord Milch von Nummer 56.375 und anderen Kühen der Agrar-GmbH im thüringischen Mönchenholzhausen in Packungen, auf denen Kühe auf grünen Wiesen abgebildet sind.

Und auf den Bildern haben die Rinder auch Hörner. Obwohl 56.375 keine hat und die große Mehrzahl aller deutschen Milchkühe enthornt wird. Wenn die Hornansätze bei Kälbern mit einem Stab ausgebrannt werden, wachsen die Hörner nicht. „Nur die, die uns durch die Lappen gegangen sind, haben noch Hörner“, sagt Peggy Käferle, Geschäftführerin der Agrar-GmbH. Die Enthornung, sagen Bauern, ist wichtig, sonst könnten sich die Kühe im Stall mit den Hörnern gegenseitig verletzen – oder Menschen.

Bild: taz
Was sollen wir recherchieren?

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Der Wunsch: "Die taz sollte sich mehr mit Lebensmitteln und deren Verfälschung befassen", schrieb uns Burchard Bösche aus Hamburg, "mit den Lebensmittelpackungen, die mit ihren Bildern etwas vorgaukeln, was nicht der Realität entspricht (zum Beispiel die Kühe mit Hörnern auf der Milchpackung)."

Der Weg: Haben Sie eine Anregung? open@taz.de oder die taz, Sebastian Heiser, Rudi-Dutschke-Str. 23, 10969 Berlin

Die Herkunft von Milch der Marken „Milsani“ und „Milbona“, die Lidl und Aldi-Nord verkaufen, verraten die Molkereinummern auf den Kartons. Die „DE TH 601 EG“ steht für die Milchwerke Thüringen. „Wir sind einer der größten Lieferanten der Milchwerke“, sagt Agrar-GmbH-Chefin Käferle. Zudem bestätigt eine zuständige Molkereimitarbeiterin: „Die meisten unserer Betriebe halten die Kühe überwiegend im Stall.“

Weder die Aldi-Nord-Zentrale noch die Pressestelle des Milchwerke-Mutterkonzerns Humana dementieren, dass die Kühe ihrer Bauern meist im Stall leben und enthornt werden. Auf den Vorwurf, die Abbildungen täuschten den Verbraucher, antworten sie nicht. Sie wissen: Zwar verbietet Paragraf 11 des Lebensmittel-Gesetzbuchs, auf Packungen „zur Täuschung geeignete“ Darstellungen insbesondere über „Ursprung, Herkunft oder Art der Herstellung“ zu drucken. Doch es ist schwer, das vor Gericht durchzusetzen.

„Die Milchpackungen sind nur ein Beispiel dafür, wie die Ernährungsindustrie die Verbraucher hinters Licht führt“, sagt Agrarexpertin Reinhild Benning vom Bund für Umwelt und Naturschutz. „Die Konzerne malen nach Kräften am Idyll einer naturverbundenen Landwirtschaft, die es kaum noch gibt.“ So würden die Unternehmen auf Packungen mit Hähnchenfleisch aus industriellen Mastanlagen „Wiesenhof“ schreiben und die Haltung von Legehennen in Käfigen in „Kleingruppenhaltung“ umbenennen.

„Das tut die Branche, weil viele Kunden Milch aus umweltfreundlicher, artgerechter und regionaler Produktion bevorzugen“, sagt Benning. Um die tier- und klimafreundliche Weidewirtschaft zu erhalten, bräuchten Bauern einen fairen Preis für die Weidemilch. „Grünland-Bauern haben aber so lange keine exklusive Chance am Markt, wie jeder mit glücklichen Kühen auf der Wiese werben darf.“

Die Milchpackungen aus den Lidl- und Aldi-Nord-Regalen sind ein Beispiel unter vielen. Der Discounter Netto druckt auf Milch der Marke „Gutes Land“ von der Hohenloher Molkerei in Schwäbisch-Hall Kühe mit Hörnern auf einer von gelben Blümchen übersäten Weide. Dabei sagt die Netto-Pressestelle: „Der Anteil der Kühe, die überwiegend auf der Weide stehen, liegt schätzungsweise im oberen einstelligen Prozentbereich.“ Ist das nicht Täuschung des Kunden? Die Abbildungen seien „branchenüblich“, antwortet Sprecherin Christina Stylianou.

Auch der niederländische Molkereikonzern Friesland Campina will nichts von Verbrauchertäuschung wissen. Zwar holt er seine Frischmilch der Marke „Mark Brandenburg“ nicht von dort, sondern „von Landwirten aus Nordrhein-Westfalen, der Rest kommt aus Hessen und Rheinland-Pfalz“, wie das Unternehmen schreibt. Die Molkerei stehe in Köln. Doch der Hauptanteil der Rohmilch für alle „Mark Brandenburg“-Artikel zusammen – also auch etwa für die Butter oder Joghurts – stamme aus dem Bundesland.

Die Verpackungen von Biomarken sind realitätsnäher, denn Ökokühe stehen in der Regel tatsächlich auf der Weide. Das schreiben die EU-Regeln für den Ökolandbau vor.

Doch bei den Hörnerbildern nehmen es auch manche Biofirmen nicht so genau. Die Ökosupermarktkette Basic etwa zeigt auf Milchkartons eine behornte Kuh. Die in Berlin verkauften Packungen kommen aber von der Gläsernen Meierei in Mecklenburg. Deren Landwirtschaftsexperte Thomas Kröber räumt ein, dass rund 90 Prozent ihrer Bauern die Kühe enthornen. „Unser neues Verpackungsdesign verzichtet gänzlich auf Abbildungen von Kühen“, sagt allerdings Basic-Sprecherin Swaantje Katz. Sie würden 2011 eingeführt.

Lediglich der Bio-Anbauverband Demeter verbietet das Enthornen konsequent. „Nur vier unserer 513 Milchviehbetriebe in Deutschland haben eine gültige Ausnahmegenehmigung“, sagt Qualitätsmanager Jochen Leopold. Die gebe es zum Beispiel nach einem schweren Unfall mit behornten Tieren.

Umweltschützerin Benning hat wenig Verständnis für Einwande von Bauern, dass Hörner grundsätzlich die Verletzungsgefahr vergrößerten. „Die Haltungsbedingungen müssen an die Tiere angepasst werden, nicht umgekehrt“, sagt Benning. So würden zum Beispiel weniger Unfälle geschehen, wenn die Herden kleiner wären und die Tiere sich auch im Freien bewegen könnten.

Damit auch die Aldis, Lidls und Nettos ihre Milch ehrlicher bewerben, fordert Benning effektivere Gesetze. „Hersteller und Händler müssen auf allen tierischen Produkten kennzeichnen, wie und wo die Tiere gehalten werden“, sagt die Aktivistin. Es müsse auch eine klare Regelung geben, aus welchem Umkreis ein „Regionalprodukt“ kommen darf. Dann könnten Verbraucher sich auch leichter für die Milch entscheiden, die sie wirklich trinken wollen.

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18 Kommentare

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  • N
    Nadja

    Auch wenn der letzte Kommentar schon alt ist: vollkommen richtig. Die Ausrede der Bezahlbarkeit lasse ich ebenso wenig gelten. Ich habe Mann und Kind und wir kaufen nur beim Bauern/Fleischer usw. und nicht in Discountern. Natürlich kostet die Milch dort mehr als im Aldi, aber seitdem kaufen wir auch nur so viel, wie wir verzehren. Und unser Wocheneinkauf kostet für uns 3 dennoch nur knapp 50 Euro. Mit Fleisch und Wurst sogar. Dabei muss keiner hungern, aber man isst nur soviel, wie man braucht um satt zu werden. Ich habe in meinem Bekanntenkreis die Erfahrung gemacht, dass das auch für Hartz4Empfänger und Großfamilien machbar ist. Man muss sich aber dazu auch bewusst machen, dass Essen keine Überbrückung von Langeweile sein sollte und auch z.B. vor dem Fernseher nichts zu suchen hat. Isst man bewusst, sieht essen als gemeinschaftliche Aktion und ist einem der eigene Körper und der seiner Familienmitglieder etwas wert, achtet man auch darauf was und wie man isst. Nichtsdestotrotz ist das aber nur meine Meinung und ich versuche auch nicht die Freunde, die im Discounter einkaufen wollen zu missionieren oder verurteile ihre Art zu leben. Jedem Tierchen sein Plaisierchen...

  • PH
    Peter Horn

    @ Rene:

     

    Milch ist ein Luxusartikel. Niemand muss Milch trinken. Wer sich gerne Milchkaffee macht (wie ich), der braucht alle 5-6 Tage einen Liter Milch. Ob der dann 56 oder 85 Cent kostet, fällt selbst bei Leuten mit schmalem Portemonnaie nicht groß ins Gewicht. Für den Produzenten dagegen kommt es auf jeden Cent an. Wenn man für Produkte keinen vernünftigen Preis erhält, muss man tricksen, an der Qualität sparen... oder untergehen und Hartz IV beantragen.

     

    Die Geiz-ist-geil-Mentalität hat sehr viel mehr mit dem Bewusstsein zu tun als mit dem Einkommen, das zeigen nicht zuletzt die Autos auf den Parkplätzen von ALDI und LIDL. Wenn man sich dann betrachtet, womit manche Menschen ihre Einkaufswagen beladen, wundert man sich nicht über deren Figur, Hautbild und Stimmungslage.

     

    Als Hartz IV-Bezieher ist man zwar in mancher Beziehung eine arme Sau, weil man sich nicht viel leisten kann, aber gesund ernähren kann man sich schon. Den Empfehlungen von Herrn Sarrrazin sollte man jedoch besser nicht folgen.

     

    Es gibt ein paar Tricks zum Überleben, nicht nur für Arme:

     

    1) Frischware ist besser und billiger als Fertigfutter

    2) Nicht an der Qualität sparen, sondern lieber an der Menge

    3) Weglassen, was entbehrlich ist

    4) Was haltbar ist, grundsätzlich in Großpackungen kaufen

    5) Selber kochen

    6) ...und, last not least: selber denken!

     

    Gut und günstig leben lässt sich, wenn man Frischware und Großpackungen von Hülsenfrüchten, Joghurt im Kiloeimer (ohne Zusätze für 1,39!) und andere leckere Sachen im türkischen Supermarkt kauft statt Tütensuppen, Schweinerollbraten, Tiefkühl-Fertignahrung und Fake-Erdbeerjoghurt mit Aroma aus Sägespänen.

    Ein Löffel Erdbeerkonfitüre in besagtem Naturjoghurt gibt mehr Geschmack als die teuren Mogelerzeugnisse aus der Molkereifabrik des notorischen NPD-Sponsors aus dem Süddeutschen.

     

    Vitalisiertes Leitungswasser ist allemal gesünder als Cola Light, gesüßt mit einem Nervengift, das ansonsten in der Schweinemast eingesetzt wird, und diese Folientüten mit Fruchtsaftimitat, den gewisse dicke Mütter ihren lieben Kleinen kaufen.

     

    Wer dann noch seine Kinder erfolgreich an den Kinderfallen vor der Supermarktkasse vorbeisteuert, hat schon fast gewonnen. Jetzt muss man nur noch kochen lernen und die Mikrowelle auf den Sperrmüll stellen.

     

    Es gibt zwei Sprüche, die die Situation bestens beschreiben:

    „You get what you pay for“ und „You are what you eat“. Noch Fragen?

  • NW
    Norman Wiechmann

    Heissen wir die Trolle der Milchproduktionsindustrie in den Kommentaren willkommen. Ostfriese und Herr Dirk Puderbach - Was soll das?

  • DP
    dirk puderbach

    -der Artikel ist schlecht recherchiert und unglaubwürdig, was soll das?

  • M
    Marco

    Super Artikel! Selbst der Star Koch Vincent Klinck bemängelt, daß in einem so reichen Land wie Deutschland beim Einkauf so wenig auf Qualität der Lebensmittel geachtet wird. Der Konsument achtet leider nur auf den Preis des Produktes und die kriminellen Verantwortlichen werden hierzulande kaum bestraft.

  • DG
    Dr. Gregory Sims

    Ein ausgezeichnete Artikel. Weiter so!

  • CR
    Christa Rust

    Ein weiterer Grund, keine Tiermilch zu trinken.

    Es ist ohnehin widernatürlich, Milch einer anderen

    Gattung zu trinken. Sie ist Babynahrung und sollte

    ausschließlich den jeweiligen Tierkindern vorbe-halten sein.

    Verbrauchertäuschungen durch Heileweltbilder oder

    blumigen Bezeichnungen wie etwa Meeresfrüchte für Produkte, die nur die grausame Wahrheit verschleiern sollen, sollten geahndet werden. Die Kennzeichnungs-

    pflicht bei Eiern wie Inhaltsangaben bei diversen Fertigprodukten sollte auch hier eingefordert werden.

    Jeder Verbraucher sollte wissen, ob er Produkte aus

    Qualhaltung kauft oder aus artgerechter Haltung.

  • A
    Antonietta

    Viele Milchkühe leben in vollautomatisierten Fabriken anstatt auf grünen Wiesen. Andere leben in kleineren Ställen in tierquälerischer Anbindehaltung. Hochleistung vollbringen müssen sie alle. In »Melkkarussells« werden Milchkühe von Robotern gemolken, Computer überwachen alle Daten. Zwischen 20 und 40 kg Milch müssen sie am Tag geben‑ für jeden Liter Milch muss eine Kuh 500 Liter Blut durch ihr Euter pumpen. Knochenbrüche und Stoffwechselkrankheiten sind unter den Bedingungen in vielen Milchfabriken keine Ausnahmen, der Körper entzieht sich selbst Energie. Unter diesen Belastungen sind die Tiere nach spätestens 5–7 Jahren ausgelaugt und unrentabel. Der letzte Gang führt zum Schlachthof.

  • E
    EPetras

    Aufschrei gerechtfertigt!

    Denn trotz "örtlicher Betäubung" gehen mit der "Entfernung" der Hörner, sprich dem Ausbrennen oder Wegätzen des Gewebes, das keinesfalls nur aus Horn besteht, sondern Knochen und natürlich auch Nerven enthält, mittels Lötkolben oder "Hornstift" (sprich: Säure, besonders schwierig zu dosieren, weil die oft mehr Schaden anrichtet, als der Enthorner einkalkuliert) oder auf andere Weise Schmerzen der Tiere einher.

     

    Wer lässt sich bei örtlicher Beträubung mal eben einen Teil des Schädelknochens wegsägen? Und die Schmerzen hinterher?

  • R
    Rene

    @Melanie

     

    "Das diese Branche immer wieder auffällig wird liegt aber in erster Linie doch auch am Verhalten des Verbrauchers!"

     

    Und das Verhalten des Verbrauchers liegt möglicherweise an seinem schmalen Geldbeutel - Deutschland ist im europäischen Vergleich eher Niedriglohnland, und die Schere arm-reich geht immer weiter auf. Viele müssen mit jedem Cent rechnen, und können sich nicht die schönen Öko-Textilien, die teureren Bioeier, die gute Biomilch kaufen, wie die Loha-Singles mit gutbezahltem Job propagieren. Zeitarbeit, Hartz4, Familie, steigende Mieten, Studiengebühren, Zweiklassenmedizin, und Stuttgart21 u.ä. wollen auch noch bezahlt sein. Zur Erinnerung: An der Einführung von Hartz4 waren die Grünen beteiligt, die in Gestalt von damals Metzger, oder Künast, dann auch gerne sarrazinesk auf den Ernährungsgewohnheiten der Armen herumhackten. Gebt ihnen mehr Geld, mehr Informationen (Ampel-Kennzeichnung), und sie werden liebend gern gesünder einkaufen. Aber da müsste man als Loha mit Steuersparmodell halt was abgeben...

  • O
    ostfriese

    Selten einen so schlecht recherchierten Artikel gelesen.

  • P
    Peterst

    "Nicht nur die Milch-Packungen mit glücklichen Kühen auf grünen Wiesen sind irreführend. Es sind die glücklichen Kühe auf grünen Wiesen selbst, die entlang vielbefahrener Straßen als größte Werbefläche der Welt dienen. Das Bild auf der Packung bestätigt das Bild in der Landschaft. Erst zusammen sind sie in der Lage, von der Existenz der industriellen Milch- und Fleischproduktion in Ställen und Schlachhöfen abzulenken."

     

    http://ecospin.wordpress.com/2011/01/07/werbeflache-weideland/

  • DM
    Denise Marty

    In der Schweiz haben auch 90 % der Kühe keine Hörner mehr. Bei 200'000 Kälbern werden pro Jahr die Hornansätze ausgebrannt (im Vergleich zum Ausland unter Betäubung). Einerseits um die Kühe den engen Laufställen anzupassen, also damit Bauern Kosten für einen grosszügigen Stall und Zeit für den Betreuungsaufwand sparen können. Andererseits wird aber auch im Anbindestall routinemässig enthornt, obwohl der Schweizer Bauernverband selber sagt, dass hier die Hörner wenig gefährlich seien. Zwei Drittel der Kühe in der Schweiz leben noch im Anbindestall und sind allermeistens enthornt, weil behornte Kühe auf dem Markt weniger Wert sind! Dieses routinemässige Enthornen aus wirtschaftlichen Gründen stört KAGfreiland, weil es nicht gerechtfertigt werden kann. Das Sicherheitsargument ist vorgeschoben! Zahlreiche Bauern beweisen, dass die Haltung von behornten Kühen möglich ist - auch im Laufstall. Mit unserem Projekt «Horn auf!» engagieren wir uns für behornte Kühe. Unser Hauptziel: ein Milchunternehmen lanciert eine "Hornmilch", damit wieder drin ist, was drauf ist. Schluss mit der Konsumententäuschung! Unterschreibt die Petition auf unserer Website!

  • P
    peter

    Nur zur allgemeinen Info bevor hier einer meint den großen Aufschrei zu machen.

     

    In Deutschland wird die Enthornung unter örtlicher Betäubung durchgeführt, denn das schreibt das Gesetz vor. Wer es nicht einhält und es rauskommt, bekommt einen rießen Ärger mit dem Veterinäramt. In Ländern wie USA oder Australien sieht das schon anders aus. Dort werden Bullen auch ohne Betäubung kastriert.

  • K
    knotenpunkt

    ZITAT "Unser neues Verpackungsdesign verzichtet gänzlich auf Abbildungen von Kühen", sagt allerdings Basic-Sprecherin Swaantje Katz. Sie würden 2011 eingeführt. ZITAT ENDE

     

    Das ist natürlich die beste Lösung! Wenn irgendwann keiner mehr weiß, woher die Milch kommt, dann braucht auch niemand mehr ein schlechtes Gewissen haben. :)

     

    Ernsthaft: Selbst wenn man einen pink-grün gestreiften Elefanten auf die Packungen drucken würde - Es interessiert doch keinen! Solange nicht ein grundlegender Paradigmenwechsel statt findet, der Tieren einen höheren Wert beimisst, werden die meisten Menschen mit einem Grinsen im Gesicht darauf scheißen, unter welchen Bedingungen ihre Milch oder ihr Fleisch "produziert" wurde.

  • M
    Melanie

    Dass dieses Vorgehen der Konzerne nicht realitätsgetreu ist und in keinster Weise dem Verbraucherwillen entspricht, ist klar; Aber es ist doch auch jedem Verbraucher seit geraumer Zeit klar, dass die Lidl-Milch für 50 cent nicht von glücklichen sondern misshandelten Tieren kommt.

    Mal wieder wird vom Verbraucher nichts verlangt, das Denken in die Hand des Staates verlegt und der Verbraucher darf mal wieder ein paar Tage geschockt sein beim nächsten Dioxin Skandal.

    Das diese Branche immer wieder auffällig wird liegt aber in erster Linie doch auch am Verhalten des Verbrauchers! Würde bei den Einkaufskriterien in Deutschland nicht der Preis sondern die Qualität an erster Stelle stehen, dürfte nur noch Bio-Milch verkauft werden. aber wie oft sieht man es, dass selbst wenn man zur Bio-Milch greift, bei allen anderen Milchprodukten das wohlbefinden der Kühe im Vergleich zum Preis vergessen ist.

    Wieso wird denn nirgends klipp und klar gesagt, Verbruacher, ihr seid mit eurem Einkaufsverhalten auch mit verantworlich für die unschönen Vorgehensweisen in dieser Branche!

    Wer Artikel wie diesen liest und sich dafür interessiert, hat immerhin schon angefangen sich Gedanken darüber zu machen, wie erreicht man nun aber all die Lidl und Aldi Käufer?

  • S
    San

    Schön, der Artikel sagt uns also, dass die Werbebilder nicht die unschöne Realität abbilden, welche Überraschung.

    Kühe sind auch nicht lila und in der Werbung werden Dinge eben beschönigt dargestellt, das ist allgemein bekannt.

  • A
    Arne

    Ich hab mit 14 rausgefunden das Kühe normalerweise Hörner haben.

    Ich wohn in einer Stadt und fahre hin und wieder über Land. Die Kühe die man da sieht haben alle keine Hörner. Woher sollte ich das also wissen ? (Milchpackungsbilder studiere ich meist nicht genauer)

    Und noch heute ist es so, wenn ich ungefähr gleichaltrige (21) frage ob Kühe Hörner haben ist die Antwort meist falsch oder unsicher.