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Shir Hever über soziale Ungleichheit"Israel exportiert die Besatzung"

Israel profitiert von der Besatzung der palästinensischen Gebiete und den internationalen Hilfen für die Palästinenser. Shir Hever über die Ursachen der sozialen Ungleichheit und die Rolle der Besatzung dabei.

Palästinensische Arbeiter warten im Juli 2003 am Grenzübergang Erez darauf, vom Gazastreifen nach Israel gelassen zu werden. Bild: reuters
Interview von Johannes Zang

taz: Herr Hever, Sie behaupten in Ihren Publikationen, dass die israelische Besatzung der palästinensischen Gebiete die Ungleichheit in der israelischen Gesellschaft verstärkt habe. Wie kommen Sie dazu?

Shir Hever: 1965 war Israel eine Art Wohlfahrtsstaat, der zwischen Finnland und den Niederlanden rangierte. Heutzutage gilt Israel neben den USA als das westliche Land mit der größten Ungleichheit. Es unterscheidet sich nicht sehr von Mexiko.

Was hat das mit der Besatzung zu tun?

Shir Hever

Der 30-jährige Israeli ist Wirtschaftswissenschaftler und arbeitet für das Alternative Informationszentrum in Jerusalem. Diese 1986 gegründete israelisch-palästinensische Organisation befasst sich wissenschaftlich mit dem Thema soziale Gerechtigkeit in Israel und Palästina. Shir Hever forscht seit vier Jahren zu den wirtschaftlichen Grundlagen und Folgen der Besatzung.

Dass palästinensischen Arbeitern in Israel die grundlegenden Rechte verwehrt wurden, hat die israelische Arbeiterklasse entrechtet und entmachtet. Als Israel die Praxis der Abriegelungen begann, war die heimische Industrie bereits dermaßen auf billige, ungelernte Arbeitskraft angewiesen, dass man Gastarbeiter aus Ostasien, Afrika, Osteuropa, Lateinamerika herbringen musste, um die palästinensischen Arbeiter zu ersetzen. Andernfalls wären das gesamte Baugewerbe und die Landwirtschaft zusammengebrochen.

Was meinen Sie damit, wenn Sie von der Vorenthaltung grundlegender Rechte sprechen?

Israel behielt von palästinensischen Arbeitern Beiträge zur Sozial- und Rentenversicherung ein sowie Steuern und gab ihnen nichts dafür. Das ist eine andere Form der Ausbeutung. Wurden sie entlassen, erhielten sie keine Abfindung, wurden sie arbeitslos, krank oder berufsunfähig, wurde ihnen nichts gezahlt.

Die israelische Besatzung hat sich von Anfang an negativ ausgewirkt?

Anfangs waren die Grenzübergänge offen, sodass die Palästinenser weiterhin Handel mit Jordanien und Ägypten betreiben konnten. Israel erlaubte es palästinensischen Arbeitern, nach Israel zu kommen und zu arbeiten. Israelischen Touristen wurde es gestattet, ins Westjordanland und nach Gaza zum Einkaufen zu fahren. Im ersten Jahr nach der Besatzung verbesserte sich deshalb die wirtschaftliche Lage in den besetzten Gebieten. Es gab sogar Programme, palästinensischen Bauern zu helfen, ihre Bewässerung zu verbessern.

Das klingt nicht feindlich.

Ja, aber zugleich gab es ein ungeschriebenes Gesetz, die Palästinenser an der Entwicklung ihrer eigenen Wirtschaft derart zu hindern, dass sie nicht mit der israelischen Industrie konkurrieren konnte. Von Anfang an wurde es den Palästinensern nicht erlaubt, ein eigenes Finanzsystem zu schaffen oder Schwerindustrie aufzubauen.

Welche anderen Formen der Benachteiligung durch Israel gab es?

1991 war der erste Golfkrieg. Da hofften viele Palästinenser auf einen Sieg von Saddam Hussein. Als sie diese Meinung äußerten, erzürnte das die israelische Regierung. Diese entschied, das palästinensische Volk als Ganzes zu strafen, indem sie die ersten Abriegelungen verhängte.

Was hatte das für Folgen?

Wegen der Abriegelungen waren die Palästinenser willens, das Paris-Protokoll zu unterzeichnen, der wirtschaftliche Anhang zum Oslo-Abkommen. Das legte eine Art Zollunion unter Israels Kontrolle fest. Das heißt, dass Israel alle Zollgebühren und die Mehrwertsteuer für die palästinensische Wirtschaft erhebt, um dann dieses Geld an die Palästinensische Autonomiebehörde weiterzuleiten. Israel tut das manchmal, manchmal aber auch nicht. In diesem Vertrag gibt es auch eine Klausel, die besagt, palästinensische Arbeiter dürften jederzeit nach Israel reisen und dort arbeiten. Israel setzte diese Klausel nie in die Tat um.

Wie ist derzeit, 15 Jahre nach Oslo, die wirtschaftliche Lage in den besetzten Gebieten?

Die Arbeitslosigkeit ist im Steigen begriffen. Es gibt immer noch keine industrielle und finanzielle Infrastruktur. Seit den Oslo-Abkommen gibt es eine neue Einkommensquelle, die die Menschen am Leben erhält, und das ist internationale Unterstützung: die Hilfen aus dem Ausland. Sie tragen seit 1994/95 vielleicht am meisten zur palästinensischen Wirtschaftsleistung bei. Im Jahr 2003 stellte sie die Hälfte des Bruttovolkseinkommens der palästinensischen Wirtschaft dar.

Können denn die ausländischen Gelder und Hilfslieferungen den Lebensstandard der Palästinenser sichern?

Eine sehr traurige Seite dieser Hilfeleistungen ist: Sie verbessern die Lage der palästinensischen Wirtschaft überhaupt nicht, sodass heute, 2009, der Lebensstandard der Palästinenser niedriger ist als vor zehn Jahren. Diese Unterstützung ist nicht imstande, die Lage der Palästinenser zu verbessern, da der größte Teil in die israelische Wirtschaft fließt.

Wieso denn das?

Zuerst müssen alle Hilfslieferungen in israelischen Häfen oder am Flughafen abgefertigt werden. Zollgebühren und Lagerkosten werden an die israelische Regierung gezahlt. Dann müssen die Waren auf israelischen Lastwagen transportiert werden, bevor sie an die Palästinenser übergeben werden. Wegen des Paris-Protokolls ist es in der Tat günstiger für die Hilfsorganisationen, die Lebensmittel von israelischen Firmen direkt zu kaufen, obwohl sie in Jordanien und Ägypten billiger sind. Aber dann müssten sie Zölle bezahlen.

Israel profitiert also von der Besatzung?

Seit 1996 hat Israel sein früheres Außenhandelsdefizit in einen Überschuss verwandelt. Denn all die Hilfsgelder für die Palästinenser müssen von Euro und Dollar in israelisches Geld umgetauscht werden. Daher bekommt die Zentralbank von Israel eine Menge ausländische Währungen und verkauft den ausländischen Spendern dafür israelische Schekel. Die Folge davon ist, dass Israel gewissermaßen einen Weg gefunden hat, die Besatzung zu exportieren. Man kann sagen, dass die Besatzung der palästinensischen Gebiete Israels zweitgrößter Exportartikel nach der Waffenindustrie geworden ist.

Können Sie uns Zahlen nennen über den wirtschaftlichen Verlust für die Palästinenser durch die Besatzung?

Das ist ein sehr heikles Thema, den Einkommensverlust wegen der Zollunion zu ermitteln, die Ausbeutung palästinensischer Arbeiter, die Enteignung von Land, den Verlust der Flüchtlinge von 1948 und von 1967, den Verlust durch Hauszerstörungen. Und wie will man eigentlich den Verlust von Leben oder den Verlust an Gesundheit für die Palästinenser berechnen?

Verursacht die Besatzung nicht auch Kosten?

Bis zur ersten Intifada 1987 hat die israelische Wirtschaft ganz klar von der Besatzung profitiert. Seither haben die Palästinenser Israel in der Tat gezwungen, mehr Geld in die Sicherheit zu investieren. Seit den 1980er-Jahren ist die Besatzung für die israelische Wirtschaft eine immer größer werdende Last geworden, da Israel mehr Soldaten einsetzen muss, mehr Ausrüstung, Kameras, Zäune.

Und was kostet die Aufrechterhaltung der Besatzung den Staat Israel?

Das ist schwer zu beziffern, aber meiner Schätzung zufolge kostet die Besatzung Israel pro Jahr etwa neun Milliarden US-Dollar. Davon entfallen etwa drei Milliarden auf staatliche Beihilfen an Siedler, da Israel die Siedlungen subventioniert. Siedler erhalten bessere Bildung, gratis Land und bezahlen weniger Steuern. Es gibt eine Liste an Subventionen, mit denen Israel es Israelis schmackhaft macht, in die besetzten Gebiete zu ziehen und Siedler zu werden.

Was wäre Ihr Wunsch an die ausländische Politik, an Deutschland, an die Europäische Union?

Die EU muss viel strenger mit Israel sein. Die Europäer müssen aufhören, so viel Angst zu haben. Ich meine, sie sind in der Lage, die Besatzung sofort zu beenden, dazu gehört gar nicht viel.

Was schlagen Sie vor?

Zuerst sollten Israelis ein Visum benötigen, um in die Europäische Union einzureisen. Israelische Kriegsverbrecher sollten vor Gericht gestellt werden, wenn sie auf europäischem Boden landen. Israels Handelsvorteile sollten aufgehoben werden, bis es die Mindestanforderungen des internationalen Rechts erfüllt.

Ein Boykott?

Wir sprechen nicht über einen vollen Boykott, den ich im Übrigen unterstütze. Was ich gesagt habe, ist bereits ausreichend, um Israels Politik zu ändern. Denn Israel ist sehr von Europa abhängig. Wenn die Elite in Israel - die Reichen, die am meisten zu verlieren haben und die am meisten Einfluss auf die Regierung haben - der israelischen Regierung sagt: Wegen eurer Taten können wir keine Geschäfte mehr in Europa machen, deshalb verlegen wir unsere Firmenzentrale in ein anderes Land, dann wird die israelische Regierung ihre Politik augenblicklich ändern.

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28 Kommentare

 / 
  • V
    Verstand

    @ APOLLO

     

    Wegen Menschen wie Sie, wird es guten Mensch schwer gemacht, Kritik an den Staat Israel laut zu machen!!

     

    Hier wurde nichts antisemitisches geschrieben, nur Kritik an den Staat Israel und nicht an den einzelnen Juden sondern an die Politik des Landes!

     

    Es reicht doch langsam, jedesmal wenn man Israel kritisiert, kommen Menschen wie Sie und ziehen es ins lächerliche indem sie damit argumentieren man sei antisemitisch, doch wenn nun mal Israel verbrecherische Politik führt, Elend und ANTIPALÄSTINENSICH ist, dann muss man dieses Land auch zu rechenschaft ziehen, EIN VERBRECHER MUSS BESTRAFT WERDEN, sonst gibts Chaos, Ungerechtigkeit, Leid und KRIEG... und so sieht jetzt auch die REALITÄT dort auch, weil niemand den Mut hat Israel zu bestrafen, obwohl es genug Beweise gibt, sogar aus eigenen Reihen!

  • D
    DerVerstand

    @ TAZ

     

    Mein Respekt, endlich mal bekommt der Artikelleser ein Bild der Lage, dass einen den Konflikt und die Ausbeutung erläutert.

     

    Doch wenn die Lösung so simple zu schein markt, wieso tun es dann nicht unsere Politker bzw. Europa. Oder profitiert Europa auch von der Ausbeutung?

     

    Oder sind die Großunternehmen Israels, einflussreicher als europäische Politiker ???

     

    Schließlich darf man das 1x1 der wirklichen Macht nicht vergessen... GELD regiert die WELT....

     

    und zurück zu einem Kommentar, dass man nur Gewinn macht durch Ausbeutung, sagt mir dass Sie kein Kaufmann sind und anscheind Ausbeutung tolerieren.

    Ein gegenargument, ich hab ein Feld mit Tomaten, verkaufe die auf den Markt und verdiene somit Geld, habe also GEWINN gemacht (sobald ich genug verkauft hab) ... doch im endeffekt habe ich niemanden Ausgebeutet ;)

  • D
    dongenaro

    Hallo

    Jedes Unternehmen beutet aus - sonst könnten sie keinen Gewinn machen! Der Unterschied liegt lediglich im Grad der Ausbeutung.

    Was alle gemeinsam haben ist, dass sie die Resourcen dieses Planeten ausbeuten - die dummerweise begrenzt sind, wie wir erst jetzt langsam erkennen.

    Nehmt die Menschen mal nicht so wichtig - mal ein bißchen an die kommenden Generationen denken und keine Plastikspielsachen oder billige Klamotten kaufen.

    Ich fänd es super, wenn die EU mal einen Einkaufsfreien Monat ausruft - nicht ausser Essen und trinken darf verkauft werden... zusammen mit einer riesen Rezession (d.h. weniger Transport, weniger Produktion etc.) könnte unser Planet mal durchschnaufen.

    Der Mensch gewöhnt sich an vieles, daher sollte es kein Problem sein, mal mit dem Rad zu fahren, anstatt mit seiner übermotorisierten Penisprothese die Unfalltotenquote hochzutreiben. Daher: Autos ausschließlich für Gehbehinderte.

  • MB
    mehrdad beiramzadeh

    ein land, das einerseits beste wirtschaftsbeziehungen zu schlächter im iran, china, saudi-arabien, russland...unterhält und anderseits das kleine winzige israel, das von zwei dutzend diktaturen mit der vernichtung bedroht wird, boykotiert, handelt nicht wegen den menschenrechten.

     

    vor israel kämen noch dutzende andere staaten, die dringend boykotiert werden müssten.

     

    aber europa verkauft ja für geld seine eigene mutter oder gar irgendwelche prinzipien. ein schröder reist nach china und vergleicht das demokratische taiwan mit der DDR und spricht sich für die "wiedervereinigung chinas" aus, nur um paar chinesische knochen vorgeworfen zu bekommen.

     

    ich schweife ab...nur menschen, die der massiven linken und muslimischen propaganda erlegen sind, sehen irgendeine "besatzung" als DAS problem und verkennen, dass es auch vor der sogenannten "besatzung" terror, gewalt und ablehnung gegen israel gab.

     

    aber diese doppelte standards, dömonisierung und delegitimierung im bezug auf israel hat system bei einige linke und muslime. in deren feuchte träume existiert israel nicht mehr und juden sind wieder gezwungen., als dhimmi unter dem schwert des islam zu leben oder in paris, berlin, frankfurt oder malmö, wo ihnen die rabbis empfehlen, in einige gegenden nicht als juden erkennbar rumzulaufen, weil sonst ihre gesundheit bedroht ist.

  • F
    Flo

    Ich versteh es trotzdem nicht. Es wurde bereits gesagt, dass in den angrenzenden Ländern (ohne Einfluss Israels) die Arbeitsbedingungen noch viiiel schlechter sind. Warum die Produkte nicht boykottieren? Was ist mit Produkten aus China oder Indien??? Was mit Produkten namenhafter europäischer Unternehmen? Was meinst du wieviel davon in irgendwelchen Sweatshops rund um den Globus gefertigt wird???

    Was mit nordamerikanischen Produkten die in Mittelamerikanischen Boardertowns gefertigt werden? Zu dem beutet jeder Staat der Erde aus (ohne das gutheißen zu wollen).

     

    Dort überall ist die Ausbeutung um ein VIELFACHES größer. Warum also Israelboykott?? Du stärkst mich in meiner Vermutung, dass es wie gesagt gar nicht um Ausbeutung geht, sondern in erster Linie allein um die Tatsache, dass die Sachen aus Israel kommen.

     

    Zu dem tut ihr so als würde dort jedes isr. Produkt ausschließlich aus was weiß ich wie grausamen Verhältnissen kommen. Das ist doch totaler Quatsch. Aus den Aussagen könnte man fast entnehmen, lieber Produkte aus afrikanischen Sweatshops als ein Produkt aus dem bösen Israel, wo die Arbeitsbedingungen höchst warscheinlich um ein vielfaches besser sind.

     

    Kann mir bitte mal einer die Logik dahinter erklären?

  • O
    Oliver

    Ich denke, dass es einfach nicht anders geht: Israelische Produkte sollten boykoytiert werden. Zwar leben in Israel genug links-liberale Menschen, aber irgendwo muss jemand ein Zeichen gegen diese Unterdrückung und Ausbeutung setzen.

     

    Und das hat nichts mit Antisemitismus zu tun. Diese PR mit der Vergangenheit finde ich geradezu selbst entlarvend. Wer Israel kritisiert, ist ein Feind - diese Logik ist lächerlich.

     

    Inzwischen pocht ja Obama auf eine Zwei-Staaten-Lösung und einen Stopp für den Siedlungsbau. Aber wer sich Jerusalem ansieht, der findet schnell Baustellen und Gebietsaufkäufe, die nur dem Ziel dienen, den Palästinensern das Leben schwer zu machen und jede wirkliche Lösung für die Stadt zu sabotieren. Das finanzieren dann wir in Deutschland und andere EU-Bürger auch noch mit unseren Steuern, weil die Palästinenser von Israel nicht nur blokiert, sondern auch noch ökonomisch ausgenutzt werden.

    (Danke taz für dieses Interview)

  • F
    Flo

    @Nadi:

    Soso...keine Produkte aus ausbeuterischen Verhältnissen und deshalb keine Produkte aus Israel?

    Ist das nicht etwas kurz gefasst? Ich rate dringend gar keine Produkte mehr zu kaufen. Ich finde Ausbeutung jeglicher Art ebenfalls eine absolute Schande. Denoch...

     

    ...so etwas ist von Kapitalismuskritik Meilen entfernt. Ich tippe einfach mal drauf los und behaupte, jedes 3. Unternehmen der Welt beutet aus. Und JEDER Staat der Welt beutet aus. Dadurch, dass du isr. Produkte boykottierst, substituierst du nur Produkte aus Ausbeutung durch andere Produkte aus (vielleicht noch viel schlimmerer) Ausbeutung. Ich will damit nicht sagen, dass Boykott grundsätzlich Quatsch ist. Ich z.B. bin selbst Veganer.

    Aber man kann doch nicht an einigen wenigen Produkten/ Unternehmen den Kapitalismus personifizieren. Ich würde auch lieber ausschließlich Fair Trade Produkte konsumieren. Nur leider besteht die Möglichkeit nicht. Und ich versteh nicht wo sich isr. Produkte (die selbstverständlich zu 100% aus Ausbeutung kommen *zwinker*) von den anderen Produkten auf dem Markt unterscheiden. Ich wette, viele andere Produkte, die du statt dessen kaufst, kommen aus noch viel schlimmeren Verhältnissen.

     

    Daher kann ich nur den Schluss ziehen, dass es hier in erster Linie nicht um die Ausbeutung geht, sondern lediglich um die Tatsache das sie aus Israel kommen. Somit kannst du deinen Boykott nichtmals mit moralischen Gründen begründen. Es ist schlicht und einfach Qutasch!

     

    Achja...bitte in Zukunft auch kein ICQ mehr nutzen, da dieses israelische Produkt garantiert auch die Besatzung exportiert. ;)

  • S
    Stefan

    Ein wichtiger Aspekt, der bisher gar nicht kommentiert wurde, ist doch, dass die Besatzung eben auch den abhängig Beschäftigten in Israel massiv schadet, da die Möglichkeiten ihrer Interessenvertretung, angesichts der weitgehend rechtlosen Konkurrenz, stark eingeschränkt ist. Schlimmer noch: die Struktur des Wirtschaftssystems ist nach über 40 Jahren der Besatzung dergestalt, dass man auf diese wenig qualifizierten Arbeitskräfte in weit stärkerem Maße angewiesen ist, als das in vergleichbaren Ökonomien der Fall ist. In diesem Umfeld an die israelische Tradition des Sozialstaates anzuknüpfen, ist kaum möglich. Das Ergebnis ist eine extrem ungleiche Verteilung des Wohlstands in Israel. Dies ist nur ein weiteres Beispiel dafür, dass die Besatzung Israel selbst schadet, und zwar nicht nur im Hinblick auf die fortgesetzte Militarisierung der Gesellschaft (wer war eigentlich der letzte Premierminister, der nicht zuvor General war?) und die Enthemmung gegenüber der arabischen Bevölkerung (Stichwort: letzte Militäraktion in Gaza), sondern eben auch ökonomisch. Die Besatzung muss enden, auch weil es im ureigensten Interesse Israels und seiner Menschen liegt. Was die konkrete Ausgestaltung angeht wissen doch ohnehin alle, dass es kein Rückkehrrecht geben wird, sondern es letztlich auf Kompensationszahlungen hinauslaufen wird, die im Übrigen nicht Israel, sondern größtenteils die EU leisten wird. Mit Blick auf die Siedlungen wird es zu einem Gebietstausch kommen, da eine vollständige Räumung aller Siedlungen in sIsrael politisch nicht durchsetzbar ist.

  • A
    Apollo

    Es gab mal eine Zeit, da gab es die links-alternative taz.

    Und heute ist die taz eine echte Alternative - ja, zum wem eigentlich.

    Heute ist die taz eine Mainstreamzeitung wie jede andere auch. Ob man die FR liest, die SZ oder sonstwas, Unterschiede finden sich eigentlich kaum.

    So auch hier. Die übliche, im antizionistischen Gewand daherkommende, antisemitische Hetze.

    Das unterscheidet die Linken übrigens von den Rechten. Die Rechten hetzen gegen die Juden, während die Linken ihrer antijudaistischen Hezte einen Firnis von Antizionismus verpassen.

  • N
    Nadi

    Ein Lob an die taz, dass hier ein Sachkundiger offenlegt, wie die Besetzung funktioniert. Das macht einem zwar nicht gute Laune, aber ich habe den Abstieg der palästiensischen Gebiete verfolgt und im Prinzip kauft sich Israel Dominanz und Sicherheit für ein Riesenrisiko.

    Letztlich hilft nur: Eine Zwei-Staaten-Lösung und klare Abmachungen. Ich denke auch, dass Israelis und Palästinenser einfach lernen müssen, sich gegenseitig zu akzeptieren.

    Das ist in meinen Augen für viele Israelis nicht möglich, weil sie regelrecht rassistisch auf die Palästinenser und Araber herunterschauen. Aber wie soll Israel als Staat in der islamischen Welt existieren? Mit Atomwaffen und Repression wird es auf Dauer nicht funktionieren. Da müsste schon erheblich mehr getan werden und der wichtigste Schritt ist wohl der Schwerste: Sich gegenseitig akzeptieren und anders miteinander umgehen.

    Die Ausbeutung der palästinensischen Arbeitskräfte wurde von den Palästinenser gar nicht so schlimm gefunden, weil sie in Syrien, Libanon, Jordanien oder Ägypten unter noch viel schlechteren Bedigungen arbeiten und gearbeitet haben. Dagegen ist Israel regelrecht fortschrittlich, nur ein Israeli verteht, wie die Arbeitgeber diese Arbeitskräfte ausgebeutet und geprellt haben.

    Israel könnte im Nahen Osten auch für Frieden, Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Prosperität stehen, aber für die arabische Seite steht dieses Land einfach nur für Repression, Aggression und gebrochene Versprechen/ Verträge. Das macht kaum Lust auf mehr mit diesem Staat.

    Für mich wäre es vollkommen OK - Waren aus Israel zu boykoytieren, genau genommen, kaufe ich seit fast 30 Jahren keine Produkte, die direkt aus Israel kommen, weil ich denke, dass sie vielleicht durch Ausbeutung oder Ungerechtigkeit erzeugt wurden. Da würde ich lieber iranische oder syrische Produkte kaufen, als Produkte, die ich mit massiver Ungerechtigkeit in Verbindung bringen kann.

    Bei Südafrika war es ja auch nicht anders, viele Leute haben damals vor Supermärkten davor gewarnt, diese Produkte zu kaufen. Das hat besser gewirkt, als jedes Meeting, jede Demo und jede Resolution. Das sollte die demokratischen Parteien mal machen ...

  • A
    aso

    @ Florentine, ooops:

    In einer Diskussion ist es üblich Argumente und Fakten möglichst sachlich auszutauschen.

    Dies erweist sich als Vorteilhaft, wenn es sich um eine Kontroverse handelt.

    Ich bitte also darum, falls Ihnen Argumente nicht plausibel erscheinen, mit Gegenargumenten und entsprechen Fakten zu kontern.

    Statt mit Emotionsgeladener Paliwoodgeschwängerter Propaganda wie es einige hier bevorzugen.

    Haben Sie keine? Das wäre nicht nur Schade, sondern äußerst bedauerlich.

    Wir dürften zumindest einen Konsens erzielen, darin, daß dieser Konflikt schwierig zu lösen ist:

    Auch die Kontrahenten vor Ort haben ihn seit 1948 nicht beilegen können...

    Hört sich also so an, als wäre er ziemlich festgefahren.

    Es wäre daher naiv, mit Patentrezepten daher zukommen wie: die Israelis brächten doch bloß...dieses, und die Palis müßten nur... jenes tun,...und schon wäre der Frieden gesichert...

  • O
    ooops

    Zu blöd, dass einige Kommentatoren die Diskussion "hijacken" anstatt sich konstruktiv zusammenzusetzen.

  • F
    Florentine

    @ mehrdad beiramzadeh, aso: so wie Sie sich bei Nahostthemen in Ihren Kommentaren zeigen, macht Diskussion, d. h. hier Kommentare zu posten, keinen Sinn. Ist das Ihr Ziel? Schade.

  • HZ
    Hinweis zu Okt 09

    Danke für dieses Interview.

    Es erinnert an humanitäre Einsätze in Afrika (in den 90ern) an denen auch Diktatoren profitierten, durch FluglandeGebühren etc.

    Könnten Sie bitte auch von der Konferenz berichten, wenn sie im Oktober stattfindet?

     

    Economic Interests of the Israeli Occupation

    International Conference of the Alternative Information Center (AIC)

    Friday-Saturday, 23-24 October 2009

    Bethlehem, Palestine

    http://www.alternativenews.org/english/1942

  • MB
    mehrdad beiramzadeh

    würden sie einen waffennarr nach seine objektive meinung zum thema waffenrecht fragen? oder einen mörder zum thema strafrecht? oder einen kinderschänder zum thema jugendschutz?

     

    nein?

     

    warum?

     

    weil es der gesunde menschenverstand einem verbietet.

     

    diese menschenverstand setzt aber leider bei einige antisemiten aus, wenn es um israel geht.

     

    da werden absurderweise die aussagen einschlägig bekannte, stramm marxistische antisemiten und anhänger einer totalitären ideologie zum thema israel überhaupt ernsthaft in die waagschale geworfen.

     

    und nebenbei plappern einige gebetsmühlenartig die alten parolen "ende der besatzung und 5.000.000 nach israel reinlassen und alles wird gut" nach.

     

    dabei vergessen diese faktenresistente typen natürlich, dass westbank+gaza+ostjerusalem zwischen 1948-1967 arabisch besetzt und judenrein (gemacht) waren, die nicht in traum daran dachten, einen pali-staat zu gründenund, dass es trotz der "fehlenden besatzung" hunderte tote israelische zivilisten durch die fedajin-terroristen gab.

     

    "ende der besatzung" heute würde mehr raketen aus dem libanon und gaza nach israel bedeuten, sowie raketen aus westbank auf tel aviv&co.

     

    auf ein neues. auf dass zumindest einige fakten die antisemitische gehirnkrusten durchdringen und zum gehirn durchstossen.

  • A
    aso

    „...Seither haben die Palästinenser Israel in der Tat gezwungen, mehr Geld in die Sicherheit zu investieren...“:

    Eine sehr zynische Umschreibung der Notwendigkeit die Bürger (also auch ihn) vor Pali-Terroranschlägen zu schützen.

     

    Von welcher „Besatzung“ redet der Mann?

    Israel hat sich 05 komplett aus Gaza zurückgezogen (zum Dank kamen Raketen...).

    In der Westbank leben die Palis im wesentlichen selbst verwaltet in ihren Autonomiegebieten.

     

    Vorher hatten Ägypten und Jordanien im Palästina-Krieg (1947-49) jeweils Gaza und Westbank besetzt.

    Diese Besatzungen waren völkerrechtlich nicht anerkannt.

    Bis 1967 wurde von der arabischen Seite keine Anstrengung unternommen, in diesen Gebieten einen unabhängigen arabischen Staat zu gründen.

    Nachdem Israel im 67 aufgezwungenem Verteidigungskrieg diese Gebiete eroberte, kamen die Palis auf die Idee, die Gebiete „zurückzuerobern“ um dann einen eigenen Staat Palästina zu gründen.

    Um keine halben Sachen zu machen plante man gleich, diesen Staat auf das gesamte Israelische Staatsgebiet auszudehnen. Zu diesem Zwecke wäre lediglich Israel zu vernichten...

     

    Diese Pläne (der Vernichtung Israels) hat die PLO inzwischen (zumindest offiziell) aufgegeben. Die Hamas hält weiter daran fest.

    Da die Palis insofern gespalten sind, hat Israel keinen verläßlichen Verhandlungspartner, der für Alle Palis sprechen kann.

  • F
    Flo

    OMG...weiß gar nicht wann ich das letzte mal so einen Quatschartikel gelesen hab. Einseitiger, hetzerischer und falscher geht es doch kaum.

     

    "Man kann sagen, dass die Besatzung der palästinensischen Gebiete Israels zweitgrößter Exportartikel nach der Waffenindustrie geworden ist."

     

    Wer hat sich das denn ausgedacht???

     

    Schaut man in neutralen Quellen nach, heißt es auf einmal:

     

    "Israel hat eine technologisch hoch entwickelte Marktwirtschaft mit hohem Staatsanteil. Ein bedeutender Arbeitgeber ist darum auch der öffentliche Dienst, in dem 33 Prozent der israelischen Arbeitnehmer beschäftigt sind. In der Industrie arbeiten 17 Prozent, in Tourismus, Handel und Finanzen 20 Prozent. 28 Prozent sind in anderen Bereichen (Dienstleistungen usw.) tätig.

     

    Israel ist bei fossilen Energieträgern (Rohöl, Erdgas, Kohle), bei Getreide, Rindfleisch, Rohstoffen und militärischer Ausrüstung von Importen abhängig. Trotz begrenzter natürlicher Ressourcen hat Israel seinen landwirtschaftlichen und industriellen Sektor in den letzten zwanzig Jahren intensiv entwickelt. Mit Lebensmitteln versorgt sich Israel, abgesehen von Getreide und Rindfleisch, weitgehend selbst. Israel besitzt bedeutende Kapazitäten bei Erdölraffinerien, Diamantenschleifereien und in der Fabrikation von Halbleitern. Bedeutende Exportartikel sind geschliffene Diamanten, Hochtechnologie, militärische Ausrüstung, Software, Arzneimittel, Feinchemikalien und landwirtschaftliche Produkte (Früchte, Gemüse und Blumen)."

     

    Naja meiner Meinung nach ist der Typ einfach jemand der den Knall nie hören wird...aber solang man in seiner kleinen Welt lebt ist die Welt schön einfach. Böses imperialistisches Israel, welches zum Frühstück Kinder isst.

    Hardcore Anti-Imp der ersten Stunde, der nicht zulässt, dass man sein einfach gestricktes Weltbild, welches seid ~20 Jahren bestand hat, zum wackeln bringt. ;)

  • H
    hellacharlot

    Der Sarkasmus der Besatzer-Freunde ist einfach nur schockierend, aber wie wollte man so eine Politik auch anders verteidigen.

  • M
    max

    @ mehrdad beiramzadeh

    nö, sie werden gar nicht sarkastisch, sie bleiben sarkastisch und unsachlich und im übrigen polemisch.

    die richtigkeit der ausagen von herrn hever wird nicht durch die verweise auf seine organisationszugehörigkeit und deren möglicherweise schrulligen vorsitzenden widerlegt.

    und so schlimm die selbstmordattentate in israel waren, so hat mit ihnen doch nicht die geschichte der besetzung begonnen. ob es den palästinensern unter israelischer okkupation irgendwann besser ging als anderen menschen zum selben zeitpunkt ist ebenfalls nicht die frage. israel hat nicht das recht mal den belohnenden und mal den strafenden vater der palästinenser zu geben. die besatzung ist unrecht und sie geht einher mit demütigung, gängelung, entrechtung und unterdrückung. wer nicht unter besatzung stehen will, der lässt sich nicht entgegenhalten, dass die besatzung doch viele schöne nebeneffekte im austausch für den verlust der freiheit hat. sie würden eine derart paternalistische einstellung gegenüber israel sicher nicht dulden.

     

    zum thema "profiteure der besatzung": www.whoprofits.org

  • A
    a.wetter

    Ja, herr mehrdad beiramzadeh,

     

    können sie auch inhaltlich etwas zu den argumenten sagen?

     

    ich wusste übrigens gar nicht, dass palästinenser einen besseren lebensstandart als die bevölkerung der golfstaaten hatte!

  • Y
    yter

    das schreckliche gelaber eines mehrdad ist zum kotzen.

  • WI
    Wie immer

    Antisemitische, pardon, antiisraelische Propaganda at its best. Selbst das Wort Besatzung ist in diesem Kontext lächerlich. Genau so wie Bayern durch Deutschland, ist die Westbank nicht durch Israel besetzt. 1967 wurde die Westbank befreit. Ein Schritt für Demokretie, Toleranz und Freiheit. 22 arabische, islamistische Regime sind genug. Lang lebe Israel!!

     

    /dieser Beitrag wird sehr wahrscheinlich zitiert. Soviel zur Meinungsfreiheit.

  • DG
    Dirk Gober

    Ist ja schön von der taz, daß sie immer wieder Israelis und Junden zu Wort kommen läßt, die in Opposition zur offizielen israelischen Palästinenser-Politik stehen (gibt es eigentlich noch einen, der in der taz noch nicht veröffentlicht wurde?), aber mich wundert, warum ausgerechnet die taz palästinensische Oppositionelle ignoriert, die sich gegen die offizielle palästinensische Israel-Politik wenden und fordern, den Juden die selben Menschenrechte (nämlich nicht in die Luft gebombt zu werden, nicht mit Kssam-Raketen terrorisiert zu werden, nicht von der vollständigen Auslöschung bedroht zu werden) wie den Palästinensern zuzugestehen...

     

    Gibt es etwa solche Stimmen in diesem Lager nicht, oder gibt es sie etwa, und sie trauen sich nur nicht, ihre Meinung offen zu äußern, weil sie sonst um Leib und Leben fürchten müßten? Im zweiten Fall sollten die taz und die Linke ihre Haltung zu den Palästinensern verdammt noch einmal gründlichst überdenken!

  • MB
    mehrdad beiramzadeh

    *seuf*..

     

    /ironie ein:

     

    wieder ein "objektiver israelkritiker", der es voller mut wagt, israel zu kritisieren.

     

    es kommen bestimmt bald todes-fatwahs raus gegen den typen. auf jedenfall ist ihm als strammen marxisten ein bundesverdienstkreuz sogut wie sicher.

     

    /irnone aus.

     

    der herr hever gehört einer marxistischen organisation an, die sich "Alternative Information Center" nennt. der vorsitzender ist ein gewisser herr warschawski", der i rahmen seiner organisation u.a folgende feuchte träume im bezug auf israel hat:

     

    -"recht auf rückkehr" von 5.000.000 araber nach israel.

    -ende israels als jüdischer staat.

     

    natürlich dürfen das die obligatorischen vergleiche zwischen "palis= juden von heute" und "israel= nazi-deutschland" nicht fehlen.

     

    die organisation wurde rechtskräftig dafür verurteilt, dass sie gemeinsame sache mit der arabisch-marxistischen terrororganisation "PFLP" machte.

     

    fragen wir doch gleich einen fleischfresser über seine meinung über veganes leben...oder einen chronischen kinderschänder über seine meinung zum thema jugendschutz.

     

    der platz in der hall of shame der modernen judenhas...err ich meine "objektive israelkritiker" wird langsam eng.

     

    und bilde ich es mir ein, oder hatten die palis nicht im ganzen arabischen welt den höchsten lebensstandard bevor sie sich entschlossen, mitten in jerusalem und tel aviv jüdische zivilisten abzuschlachten? und bilde ich es mir nur ein, oder hatten die palis in westbank, von wo aus keine raketen nach israel regnen, dieses jahr einen kräftigen wirtschaftswachstum um mehr als 7%?

     

    die bösen bösen juden müssen gefälligst die "besatzung" beenden und 5.000.000 araber reinlassen und alles wird irgendwie gut. da müssen die juden schon den strammen kammeraden von rechts, links und der islamischen ecke vertrauen.

     

    ach, ich werde wieder sarkastisch.

  • O
    Omar

    Auch ich möchte für das Interview danken und jedem die Lektüre der Publikationen zur "Economy of the Occupation" [1] empfehlen.

     

    Natürlich darf man nicht vergessen, was Herr Hever zu betonen versuchte: "wie will man eigentlich den Verlust von Leben oder den Verlust an Gesundheit für die Palästinenser berechnen?" aber an der wirtschaftlichen Ausbeutung kann die Besatzung denen erklärbar gemacht werden, die sich an die horrenden Todeszahlen inzwischen gewöhnt haben.

     

    [1]: http://www.alternativenews.org/publications.html#catid117

  • H
    hubi

    ja, prima, vor allem deutschland sollte israel mit allen mitteln dazu zwingen, jede form der verteidigung aufzugeben. klingelt's?

  • D
    dubo

    Danke für diesen Artikel.

    Leider wird viel zu selten über die konkreten Vorgehensweisen der isralischen Okkupation berichtet.

  • C
    Cookie

    Sehr interessantes Interview, danke für diesen Artikel :-)

     

    Es wäre in der Tat wünschenswert, wenn die EU die angesprochenen Maßnahmen ergreifen würde, um Israel mal ein bisschen unter Druck zu setzen. Was sich Israel erlaubt den Palästinensern anzutun ist ja wohl sehr niederes Niveau, noch nicht ganz unterstes, aber jetzt schon völlig inakzeptabel. Insb. Deutschland sollte mit einem Stop aller Rüstungsexporte nach Israel drohen. Dann würden dies sich endlich mal bewegen.