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Aktuelle Wahl-UmfragenSPD hui, Union pfui - FDP raus

Schwere Zeiten für Schwarz-Gelb: Erstmals seit der Bundestagswahl liegt die SPD in der Wählergunst vor der Union. In einer Forsa-Umfrage landet die FDP gar unter 5 Prozent.

Angesichts der aktuellen Wahlumfragen: Lange Mienen auf der Regierungsbank. Bild: apn

HAMBURG dpa/taz | Arme Angela Merkel, armer Guido Westerwelle. Aktuelle Wähler-Befragungen von Allensbach und Forsa dürften die Stimmung in der Regierung weiter eintrüben. Bei der einen landen die Sozialdemokraten erstmals seit der Bundestagswahl wieder vor der Union. Bei der anderen schaffen es die Liberalen nicht einmal mehr in den Bundestag. Freuen können sich dagegen die Grünen, die mit 17 bis 20 Prozent weiter einen Höhenflug erleben.

Im wöchentlichen Forsa-Wahltrend von Stern und RTL kommen Union und FDP wie in der Vorwoche gemeinsam nur auf 34 Prozent. Mit zusammen 47 Prozent hätte Rot-Grün weiter die Mehrheit. Die Grünen klettern auf ein Rekordhoch von 20 Prozent. Wenn jetzt Bundestagswahl wäre, würden sich laut Forsa 30 Prozent für CDU/CSU entscheiden - ein Punkt mehr als in der Woche zuvor. Die FDP fällt um einen Punkt auf 4 Prozent und damit unter die Fünf-Prozent-Hürde, wäre also nicht im Bundestag vertreten. Die SPD erreicht 27 Prozent (minus 1). Die Linke bleibt stabil bei 11 Prozent.

Nach der August-Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach für die Frankfurter Allgemeine Zeitung hat die SPD erstmals seit der Bundestagswahl CDU/CSU klar überholt. Die SPD liegt aktuell bei 32,0 Prozent, damit um einen Prozentpunkt vor der Union (31,0). Die Grünen lassen mit 17,0 Prozent die FDP mit 6,0 Prozent weit hinter sich. SPD und Grüne würden derzeit also auch laut Allensbach mit zusammen 49,0 Prozent eine parlamentarische Mehrheit erreichen.

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23 Kommentare

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  • K
    Klausi

    Wie kann Mann als Regierung eine Nation spalten, wie

    es die CDU/CSU u. FDP zu Zeit verursachen. Mann sollte sich darüber im klaren sein, das Demokratie

    unter solchen Umständen nicht hält.

  • B
    bambi

    franziska.qu hat recht.Wenn die SPD mit den Grünen wieder an die Regierung kommt,wird sich trotz Hoffnung der Menschen nichts am politischem Sytem und an den bisher beschlossenen Gesetzen ändern.Es wird weiter für die "Oberen" und der Industrie Politik gemacht.Eagl wer an die Spitze kommt , wird sagen : "Das hat unsere Vorregierung zu verantworten." Darum müsste Angie und Guido weiterhin

    regieren,um die Suppe auszulöffeln,die sie selber zu verantworten haben.

    Diese Regierung hat bisher nichts gemacht und wir künftig gar nichts machen. Die BRD ist seit Kohl über Schröder intern ständig auf Talfahrt.Es ist die Industrie, die über die Politik das Sagen hat. Hier muss nicht nur etwas, sonder gewaltig geändert werden !Ansonsten ist die Bevölkerung noch ´mehr "gekniffen".

  • J
    jps-mm

    Verwirrung um Atomsteuer

     

    Düsseldorf. Die Brennelementesteuer sorgt für neuen Zündstoff in der Bundesregierung: Bundesumweltminister Norbert Röttgen will die Entscheidung verschieben, das Kanzleramt weiß von nichts.

     

    Die Brennelementesteuer sorgt für neuen Zündstoff in der Bundesregierung. Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) kündigte an, die schwarz-gelbe Koalition werde sich erst am 28. September abschließend mit der Steuer befassen, die von den Atomkonzernen für rechtswidrig gehalten und nach Kräften bekämpft wird. Ursprünglich sollte Ende August entschieden werden.

     

    Dieses „fiskalische Element“ des Finanzministeriums, so Röttgen, solle zusammen mit dem Energiekonzept der Regierung erörtert und beschlossen werden. „Das begrüße ich und halte ich auch für vernünftig“, sagte der Umweltminister. Das Finanzministerium betonte dagegen, der Fahrplan werde nicht geändert. Die Atomsteuer sei Teil des Haushaltsbegleitgesetzes, das wie geplant am 1. September im Kabinett beraten werde. Auch Vize-Regierungssprecher Christoph Steegmans widersprach für das Kanzleramt Röttgen. Röttgen betonte dagegen, „wegen der politischen Relevanz“ solle über Energiekonzept und Brennelementesteuer im Paket beraten werden.

     

    http://www.derwesten.de/nachrichten/politik/Verwirrung-um-Atomsteuer-id3577705.html

  • G
    Gokahe

    Was mir (nur mir?) auffällt. Der Güllner(umfrage)daumen sich für die FDP senkte, sich im November 2009. Ab da gab es bei Forsa im Ergebnis immer eine absolute Mehrheit für Schwarzgrün. Kommentiert hat er diese Werte. Aber andere Umfragen bestärkten diese Werte. Da ist der "wertkonservative" Cem, da ist Karl-Theodor (der beliebteste) dazu der Wertkonservative Cem. Es wirkte und wirkt auf viele wie Vokabel lernen im Halbschlaf. Der Herr Güllner weis wie man sich im Bertelsmannkonzern verkauft, er kennt das Ziel (sicher auch seins). Er wird zur gegebenen Zeit verkündenn (natürlich als Umfrageergebnis) "Die Wähler wollen Sicherheit, die Wähler wollen Karl-Theodor mit Cem". Die SPD merkt und sieht nichts, sie war, ist und bleibt Statist, vielleicht noch Notnagel (Große? Koalition). Über die Medien(Meinungsmache) und Umfrageergebnisse(ForsaGüllner) geht es mit dem Reizwort "Verhälnis zu LINKE" schnell wieder in den Umfrage(Meinungsmache)keller. Für Bildungswillige http://www.wahlrecht.de/umfragen/index.htm und http://www.wahlprognosen-info.de/

    In kürze dann die Vermutung fett und schwergewichtig in allen Medien gleichgerichtet (wie zuletzt die 67er Rentendiskussion). Die Frage ist nicht ob sonder eigentlich nur wann?

    gruß Gokahe

  • V
    vic

    Wer will das jetzt wissen?

    Die nächste Wahl findet im Jahr 2013 statt.

  • UD
    Ulf Dunkel

    Was bitte sind "lange Mienen"? Vielleicht eine Fehlformulierung für den Zwiebelfisch?

     

    Es gibt "lange Gesichter" und allerlei Mienen (gute, schlechte, frustrierte usw.), aber "lange Mienen" - können sich eigentlich nur auf Kugelschreiber beziehen. :-)

  • J
    Journalismus

    "Nach der August-Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach [...] hat die SPD erstmals seit der Bundestagswahl CDU/CSU klar überholt. Die SPD liegt aktuell bei 32,0 Prozent, damit um einen Prozentpunkt vor der Union (31,0)."

     

    Das ist ja eine erfreuliche Nachricht - aber die Allensbach-Umfragen umfassen typischerweise rund 1000 Befragte, sodass die Fehlertoleranz bei rund 2,5 bis 3 Prozentpunkten liegt. Die SPD liegt also irgendwo zwischen zwei Punkte hinter und vier Punkte vor der CDU/CSU, das Adjektiv "klar" ist daher etwas übertrieben...

  • WW
    Welch Wahl?

    Dann fragen wir mal anders...

     

    Was haben die Regierungen der, sagen wir mal, letzten 10 Jahre tolles vollbracht?

     

    Wie ein Vorposter schon sagte...Pest oder Cholera!

     

    In meinen Augen ist das eher eine Scheindemokratie. Wann wurden den in letzter Zeit Gesetze erlassen die dem Bürger zu gute kamen?

     

    Die Wähler heutzutage haben keine "Wahl" mehr.

     

    Es muss sich was ändern!

  • M
    micha

    Das Getöse ist umsonst. Dass die SPD momentan im Aufwind ist, bedeutet (!) bloß, dass sich mit ihr der Koalition ein Denkzettel verpassen lässt und vielleicht sogar das geringere Übel ist inmitten der anderen unwählbaren Parteien.

  • A
    aka

    Ihr fragt euch alle warum die SPD im Aufwind ist?

    Mangels Alternativen, oder? Es schaukelt von einem inkompetenten Pol zum anderen - hin, her. Schon putzig eine solche institutionalisierte Demokratie.

  • MD
    Mellow dramatic

    @ franziska.qu

     

    Haben Sie in Ihrer Aufzählung nicht noch was vergessen?

    Vielleicht: Atomtod, Bienensterben, Euroeinführung, Staatsverschuldung, 11. September?

     

    Das ist ja reine Projektion und Nachgeplapper der Parolen der Linken.

  • T
    thafaker

    @franziska.qu:

    „Viele der heutigen Probleme, Massenarmut, Kinderarmut, Altersarmut, Niedrigstlöhne………“

     

    Langsam reicht es aber! Besuchen Sie ganz einfach mal Länder wie Indien, Thailand, Brasilien oder ganz nah, unseren südosteuropäischen Nachbarn Rumänien, dann wissen Sie was Massenarmut, Kinderarmut, Altersarmut und Niedrigstlöhne sind. Das sind die wahren Verlierer.

  • T
    thafaker

    @ Amos

    Was für eine Systemveränderung schwebt Ihnen den vor? Wenn es die ist, welche ich vermute, kann ich Ihnen nur sagen, das hat genauso wenig funktioniert und war am Ende ebenso unerträglich. Die einzige Möglichkeit die ich im Moment sehe, um nicht über den Tisch gezogen zu werden, wäre weg von der „Parlamentarische Demokratie“ und hin zur echten „Basisdemokratie“.

  • B
    Blaaargh

    Juhu, Pest hat vorerst ausgedient, nach der nächsten Wahl gibts wieder Cholera!

  • T
    TheK

    Die SPD gewinnt hier einfach ein paar von denen, die grundsätzlich nur Parteien wählen, die die Chancen haben, den Kanzler zu stellen.

     

    Besonders gefällt mir, dass die Stimmen, die die FDP verloren hat, nicht wieder zu einer der beiden Verbrauchtparteien gewandert sind, sondern offenbar vor allem zu den Grünen.

  • B
    Biä
  • M
    Mac-Lennox

    Amos möchte ich erwidern: Die Kritik an der SPD, ist genauso auf Die Grünen zu übertragen. Warum erlebt diese Partei einen Höhenflug in den Umfragen? Ihre Politik kann schließlich nicht der Grund sein.

  • JK
    Juergen K

    Ich versteh das nicht!

     

    Westerwelle hat doch noch Vorgestern die Entlastung der deutschen haushalte um

     

    EIN Euro pro Monat und Haushalt

     

    vorgeschlagen.

     

    Muss Westerwelle nicht vielmehr der

     

    Grosse Leisungsträgerpreis am Hosenboden

    "Weniger Niveau als eine Currywurst"

     

    verliehen werden?

  • F
    FriederGerstenschaum

    Mich wundert auch, mit welcher Berechtigung die SPD Zustimmung gewinnt. Dieser Opportunistenhaufen ist ja fast noch schlimmer als die CDU.

    Die SPD müsste sich wirklich als kapitalismuskritische Partei aufstellen, dass ich sie je wieder wählen würde.

    Mit den aktuellen SPD-Gestalten ist das aber nicht zu machen.

  • S
    Stimmvieh

    Ich hoffe, die FDP macht es sich unterhalb der Fünf-Prozent-Hürde gemütlich und verharrt langfristig!

    Aber warum die SPD sich steigender Zustimmung erfreut, ist mir ehrlich gesagt schleierhaft. Haben die Leute denn schon vergessen, was die SPD in sieben Jahren Schröder und vier Jahren Großer Koalition so alles (mit-)verzapft hat?

  • F
    franziska.qu

    Union/FDP abwärts? Gut so. Aber die SPD (+Grüne) vorne? Besitzen die Menschen wirklich nur noch ein Kurzzeitgedächtnis und können aktuelle Politik nicht mehr reflektieren? Scheint so. Viele der heutigen Probleme, Massenarmut, Kinderarmut, Altersarmut, Niedrigstlöhne, Steuererleichterungen für Bestverdiener, Spitzensteuersatz auch für Krankenschwestern, Wirtschafts- und Finanzkrise, Ausbluten der Sozialsysteme (usw) haben wir der SPD/Grünen-Regierung unter Schröder/Fischer, mit tätigster Hilfe von Union und FDP, zu verdanken.

    Wollt ihr wirklich die nächste SPD/Grüne Agenda 2020?

  • H
    Hagen

    Ich bin FDP-Wähler. Würde aber diese Partei nicht

    mehr wählen. Westerwelle ist doch unfähig. Genscher, das war mein Mann. Solche Politiker gibt es nicht mehr.

  • A
    Amos

    Gut, dass die Aussitzer und Bozenzäpfchen mal ihren Denkzettel bekommen. Aber wieso bekommt die SPD plötzlich wieder Aufwind? Was macht die denn anderes als Versprechungen, die sie nachher sowieso nicht halten kann, weil sie auch nur Speichellecker des kapitalistischen Systems sind. Wir brauchen eine Systemveränderung und keine vom Kapital an der Leine geführten Dampfplauderer.