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Debatte über FeminismusSchwarzer streitet mit Schröder

Familienministerin Kristina Schröder distanziert sich zur Frauenbewegung und erntet prompt harschen Widerspruch. Alice Schwarzer sagt, die Ministerin sei ein "hoffungsloser Fall".

In die Kritik von Feministinnen geraten: Familienministerin Kristina Schröder. Bild: reuters

BERLIN dapd | Familienministerin Kristina Schröder (CDU) stößt mit ihren Thesen zum Feminismus auf massiven Protest bei führenden Politikerinnen der Opposition. "So viel Unsinn im Zusammenhang mit Frauenpolitik habe ich lange nicht mehr gelesen", sagte SPD-Vizechefin Manuela Schwesig am Dienstag zu Spiegel online.

Schwesig bezog sich damit auf Äußerungen Schröders in einem Spiegel-Gespräch, in dem sich die CDU-Politikerin von der Frauenbewegung distanziert hatte. Schröder habe "keinerlei Verständnis für die historische Bedeutung des Feminismus", sagte Schwesig.

Die SPD-Politikerin warf der Familienministerin indirekt vor, mit ihrem Vorstoß Schaden angerichtet zu haben: "Es tut der Sache der Frauen überhaupt nicht gut, wenn die jungen Frauen und die Frauenbewegung von damals gegeneinander ausgespielt werden."

Auch Linke-Vizechefin Katja Kipping attackierte Schröder: "Die Familienministerin kritisiert die radikale Frauenbewegung bar jeder Kenntnis." Dem Feminismus sei es nie um Männerhass gegangen, "sondern um den Kampf gegen das Patriarchat - also um Strukturen, die Frauen benachteiligen."

Unterstützung erhielt Schröder dagegen von der FDP-Politikerin Silvana Koch-Mehrin: "Ich finde, Frau Schröder hat Recht. Wir sind über den klassischen Begriff des Feminismus schon weit hinaus."

Schröder hatte sich von Ideen der Frauenbewegung distanziert. "Ich glaube, dass zumindest der frühe Feminismus teilweise übersehen hat, dass Partnerschaft und Kinder Glück spenden", sagte die CDU-Politikerin. Kritisch äußerte sie sich auch über Thesen von Alice Schwarzer: "Zum Beispiel, dass der heterosexuelle Geschlechtsverkehr kaum möglich sei ohne die Unterwerfung der Frau. Da kann ich nur sagen: Sorry, das ist falsch."

Schwarzer warf der Ministerin daraufhin in einem offenen Brief "Stammtischparolen aus den 1970er Jahren" vor. Schröder habe in ihrer fast einjährigen Amtszeit im Gegensatz zu ihrer "couragierten Vorgängerin" Ursula von der Leyen (CDU) weder die Lage der Familien verbessert noch die Gleichberechtigung der Frau vorangebracht.

"Was immer die Motive der Kanzlerin gewesen sein mögen, ausgerechnet Sie zur Frauen- und Familienministerin zu ernennen - die Kompetenz und Empathie für Frauen kann es nicht gewesen sein", schrieb Schwarzer. Schröder sei ein "hoffnungsloser Fall" und als Familienministerin "schlicht ungeeignet".

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8 Kommentare

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  • PK
    Peter Kiermes

    Das Geschwätz der Feministin geht einem auf die Nerven. Was hat sie erreicht: das es heut keine gesunde Familie mehr gibt. Jede zweite Ehe ist geschieden. Dies wiederum wirkt sich auf die Erziehung sowie auf die Kriminalität aus. Es ist einmal von Natur aus bestimmt, daß die Frauen die

    Kinder bekommen. Daran kann niemand rütteln, auch die Schwarzer nicht. Daher ist ihr Geschwätz totaler Unsinn. Vielleicht ist sie so verbissen, weil sie keinen Mann bekommt. Kennt die Schwarzer den Slogen:

    Ist die Familie gesund -ist der Staat auch gesund.

    Ist die Familie kaputt, ist der Staat kaputt. In diesem Stadium befindet sich Deutschland heut. Diese Spinnerin sollte aus der Öffentlichkeit verschwinden.

  • P
    Peter

    @Gerda Fürch

    Warum nur 23%? Warum die Männer nicht überholen? Geht ganz leicht: Informatik, Mathemathik oder Elektrotechnik studieren.

    Tag und Nacht arbeiten, geschieden werden und noch mehr arbeiten, dass von Abgaben und Unterhalt, was zurückbleibt.

    Vielleicht sollten die Gerechtigkeitsfanatiker nicht immer auf das Brutto starren, was ja alle tun, weswegen es auch (Finanzministerium, Sozialbehörden, Jugendamt) mehr als einmal in der vollen Höhe verplant ist, sondern, betriebswirtschaftlich denken und Aufwand und Ertrag (was bleibt für das jeweilige indiviuelle Leben) ins Verhältnis setzen. Dann wird sich zeigen, dass in wirklichkeit (statistisch gesehen) Männer und nicht Frauen ausgebeutet werden.

  • R
    Rumpelknorz

    Frau Schröder kann einem richtig sympathisch werden. Das einzige was fehlt, ist ein längerfristiges Konzept, dass ihre sporadischen (aber hervorragenden!!!) Äußerungen zueinanderbringt. Wir hoffen weiter!!!

  • FK
    Fritz Katzfuß

    Zickenalarm. Ich halte für Schröder.

  • J
    juan

    schwarzer kann das mit den stammtischparolen ja sehr gut beurteilen, sie übt das fleißig in der bild

  • GF
    Gerda Fürch

    Der Feminismus gehört zu Deutschland. Und Alice Schwarzer auch.

     

    Beide Frauen nutzen weder ihre politische Position als Frauenministerin noch ihre gesellschaftliche Position als bekannte Feministin, daß der Lohnabstand von 23 % zwischen Männern und Frauen verschwindet. Angela Merkel als Bundeskanzlerin schweigt sich ebenfalls zu dieser Ungleichheit aus.

  • AS
    Amin Sutor

    Was würde denn der berühmte blinde mit Krückstock der blassen Frau Schröder bescheinigen? Richtig, Profilierungseifer! Und über welche gesellschaftspolitischen "Leichen" sie dabei geht, stört die Kanzlerin offenbar nicht.

  • N
    noevil

    Frau Schröder sollte sich einmal überlegen, wo sie heute ohne die Frauenbewegung stehen würde. Ganz bestimmt nicht da, wo sie heute ist. Ansonsten müsste man ihr realitätsfremden Subjektivismus vorhalten. Bei solchen Überlegungen mus man nicht einmal von großen Sympathien für Alice Schwarzer getragen werden. Das ist einfach Fakt.