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Integrationsdebatte kommt voran500.000 Einwanderer pro Jahr gefordert

Die Regierung verabschiedet ein neues Integrationsprogramm. Derweil fordert das Wirtschaftsinstitut DIW eine halbe Millionen Einwanderer pro Jahr, um den Arbeitsmarkt zu stützen.

Ob sie sich gemeint fühlt? Bild: dpa

BERLIN afp | Die Bundesregierung will mehr Lehrer mit Migrationshintergrund an die Schulen bringen. Das empfehle das "Bundesweite Integrationsprogramm", das vom Kabinett am Mittwoch beschlossen werden soll, berichtete die Zeitung Die Welt. SPD und Grüne forderten in der Debatte um Versäumnisse der Zuwanderungspolitik unterdessen eine Ablösung der Integrationsbeauftragten der Bundesregierung, Maria Böhmer (CDU), und das DIW fordert eine halbe Millionen Einwanderer pro Jahr, "um unsere Wirtschaftskraft dauerhaft zu sichern".

Lehrer mit ausländischen Wurzeln würden die Vielfalt in der Schule bewusst machen und dazu beitragen, "Chancen aufzudecken, die in dieser Vielfalt liegen", heißt es laut Welt in dem geplanten Programm der Bundesregierung. Innenminister Thomas de Maizière (CDU) will das 197 Seiten starke Programm des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge am Vormittag in Berlin vorstellen. Darin wird laut Welt Bildung als Schlüssel zur Integration dargestellt. Gefordert werde in dem Bericht, die Sprachförderung im Deutschen möglichst früh zu beginnen. Das Programm ist keine direkte Reaktion auf die Thesen von Bundesbank-Vorstandsmitglied Thilo Sarrazin, sondern wurde schon lange vorbereitet.

Außenminister Guido Westerwelle (FDP) kündigte an, die Bundesregierung wolle noch im Herbst auf einem weiteren Integrationsgipfel über notwendige Konsequenzen im Bereich Migration beraten. "Wir brauchen beim Thema Integration immer wieder eine genaue Bestandsaufnahme", sagte der Vize-Kanzler der Passauer Neuen Presse. Die Politik müsse "diese Probleme konsequent anpacken" und "eine ernsthafte Diskussion" über das Thema Integration führen.

500.000 Einwanderer pro Jahr

Deutschland braucht nach Einschätzung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) eine deutlich offensivere Einwanderungspolitik. Angesichts der Überalterung der Gesellschaft benötige Deutschland "dringend Arbeitskräfte und Zuwanderer aus dem Ausland", sagte DIW-Präsident Klaus Zimmermann dem Hamburger Abendblatt. Nötig seien "mindestens netto 500.000 mehr Menschen pro Jahr, um unsere Wirtschaftskraft dauerhaft zu sichern".

Ab 2015 verliere die deutsche Wirtschaft "jedes Jahr rund 250.000 Mitarbeiter", sagte Zimmermann. "Dann fehlen aber bereits drei Millionen Arbeitskräfte am Markt – insbesondere Fachkräfte". Ohne Zuwanderung werde der Wohlstand sinken und die Lebensarbeitszeit müsse in Deutschland auf rund 70 Jahre verlängert werden.

Zimmermann forderte, die Einwanderung künftig einerseits arbeitsmarktsorientiert auf den kurzfristigen Bedarf abzustimmen. "Wer einen Job hat, darf bis zu fünf Jahre kommen", sagte er. "Andererseits brauchen wir ein Punktesystem für dauerhafte Zuwanderung, wie es beispielsweise Australien oder Kanada praktizieren, bei dem es vor allem auf die Ausbildung ankommt."

Maria Böhmer absetzen

Die Opposition forderte die Regierung auf, die Integrationsbeauftragte Böhmer zu ersetzen. Sei sei in ihrem Amt "eine krasse Fehlbesetzung", sagte der SPD-Rechts- und Innenexperte Sebastian Edathy der Neuen Osnabrücker Zeitung. Der innenpolitische Sprecher der SPD im Bundestag, Dieter Wiefelspütz, nannte Böhmer in dem Blatt "eine Frühstückdirektorin, mit der sich keine handfeste Integrationspolitik verbindet". Auch für den integrationspolitischen Sprecher der Grünen-Fraktion, Memet Kilic, ist Böhmer "nicht die Richtige, um die anstehenden Herausforderungen in der Integrationspolitik zu meistern". Sie mache öffentlich große Ankündigungen, habe aber nichts bewegt.

Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) äußerte sich ähnlich. Er bezeichnete in der Berliner Zeitung Zuwanderung als Möglichkeit, dem Bevölkerungsschwund in Deutschland entgegenzuwirken. Die Einwanderung müsse forciert werden, "wenn wir die Leistungsfähigkeit Deutschlands erhalten wollen"

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25 Kommentare

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  • C
    Chris

    Wurde und wird niemals umgesetzt. Beste beispiel sind die Kosten der Sprachkurse in den weltweiten Goethe Instituten. Die sind naemlich extrem teuer.

    Kenne genug Wissentschaftler und Techniker die waehrend ihres Studiums an einen Austausch, ein Praktikum oder eine Doktorarbeit in Deutschland denken. Doch sehr schnell abgeschreckt werden.

    Lg

  • E
    exi

    Die offiziellen 3 Mio. Arbeitslosen auf die gewünschten 250.000 je Jahr bezogen, hat Deutschland 'Humanressource' für 12 Jahre. Mit den realistischen 8 Mio. Arbeitslosen gar für 32 Jahre - hm, sagen wir 15 Jahre und die Hälfte geht gleich in Rente. Man müßte nur passend ausbilden.

    Und langfristig bräuchte man auch keine Immigranten wenn die deutsche Industrie den deutschen Arbeitnehmern die finanzielle Möglichkeit gäbe sich Haus, Hof und Kinder zu verdienen. Manchmal beschleicht mich der Verdacht, daß Hr. Zimmermann und seine Kollegen die Vertreter der indischen Industrie wären?

     

    Und was ich auch nicht ganz versteh: für akademische Ausländer würde Zimmermann mit Freuden 62.000€/p.a. ausgeben. Aber für akademische Inländer sind ihm 45.000€/p.a. zu viel? Irgendwer sollte dem Herrn Zimmermann das Denken mit Relationen beibringen. Jeder andere lernte das Vergleichen von Zahlen in der Grundschule.

  • R
    Ruth

    Bringt jeder der 500.000 "Facharbeiter" nur eine Frau und ein Kind, dann sind das in 10 Jahren 15 Mill.

    Sollten mehrere Kinder in der Familie sein, kann ja selber jeder rechnen.

    Vielleicht sollte jeder, der die Möglichkeit hat, wirklich auswandern - obwohl ich nie dafür war. Doch wenn man jetzt die Pläne der Regierung bezügl. Integration sieht, gleichzeitig die Äusserung des DIW scheint die Lage doch wohl aussichtslos.

  • W
    Wanderschnecke

    500.000 Einwanderer? Nanana...wenn da nicht mal ein paar Migranten dabei sind !

  • Z
    zityest

    Gastarbeiteranwerbung Volume 2?

     

    Wenn man diese ausgebildetetn Fachkräfte (Menschen) wieder in "unser" Land holt, sollte man ihnen aber zumindest von der neo-rassistischen Lage in Deutschland erzählen und bloß davon abraten hier eine Familie zu gründen oder gar Freundschaften zu schließen... denn 5 Jahre anschaffen reicht, ansonsten wird's ziemlich kompliziert mit dem Hierbleiben (außer man hat im Integrationskurs die deutschen Biersorten fleißig auswendig gelernt und tanzt in Schwarz-Rot-Gold).

     

    In den Lagern an den Rändern Europas und Berlins (!) warten übrigens genug. Leider bräuchten diese erst mal psychotherapeutische Hilfe und das würde dann ja wieder entgegen des Wunschtraumes stehen, reine Fachkräfte anzuwerben, die mehr leisten als zapfen.

     

    Und bloß keine Menschen vom Planeten Muslimaron! Die kennen sich nämlich nur mit Gemüse aus, wegen des berühmten Gemüsegens, dass die Deutschen doch schon 33 - rassenkundlich fast so bewandert wie Sarrazin, nur noch vor der kulturrassistischen Ära - mit Pauken und Trompeten verkündet haben! *Die Killertomaten kommen...*

  • MM
    mit Majo

    Deutschland ist ja so wahnsinnig attraktiv für gut ausgebildete Fachkräfte: Der Winter ist lang und kalt, die Sprache schwierig, die Bevölkerung gilt in manchen Teilen nicht gerade als fröhlich und offenherzig gegenüber Migranten. Die Steuern sind hoch die Preise auch, die Löhne mittlerweile bestenfalls internationaler Durchschnitt. Die Sockelarbeitslosigkeit, die in die Millionen geht kann sich sehen lassen und die Sozialversicherung ist fast pleite. Die deutsche Bürokratie ist legendär und die Qualität der Schulen und Universitäten mitunter besorgniserregend. Das gefällt das mögen wir so sehr, dass noch niemals seit dem Weltkrieg so viele Deutsche ihrerseits ausgewandert sind.

  • H
    Hans

    Ich hale die These, dass Deutschland jährlich 500.000 Zuwanderer braucht, für nicht fundiert. Schon vor zehn Jahren sollten die Genies aus Indien nach Deutschland kommen, um hier unsere Wirtschaft drastisch nach Oben zu bringen. Mal abgesehen davon, dass nur aus Bulgarien und Algerien wirklich eine größere Gruppe von IT-Spezialisten kamen, gab es zum gleichen Zeitraum arbeitslose Programmierer und IT-Fachkräfte.

    Wenn wir einen Mangel an 8 Mio. Arbeitsplätzen haben, dann kann diese Rechnung in der Einfachheit nicht stimmen.

    Und wer will schon nach Deutschland kommen? Am schlechten Image unseres Landes hat doch gerade die letzte Debatte mit Sarrazin und der erschoßenen Ägypterin großen Anteil. Vor etlichen Jahren waren Norweger auch nicht scharf auf Zuwanderung, aber sie haben sich dort geändert und es verstanden. Hier hat keiner was verstanden, insofern müsste die Sache wohl anders organisiert werden. Nicht mit pauschalen Forderungen nach einer halben Million Zuwanderern, sondern über die Frage, wie sich unsere Gesellschaft positiv durch Einwanderung verändern kann.

    Und was soll ein indischer Muslim als IT-Spezialist denken, wenn er hoffiert wird, aber seine verschleierte Frau überall wie der letzte Dreck behandelt wird? Wenn seine Kinder vom Kindergarten an auf teutonische Erzieher und Vorurteile treffen? In England oder den USA gibt es auch haufenweise Rassisten und Nazis und und, aber sie prägen diese Länder nicht.

    In Deutschland prägen Sarrazins inzwischen - danke Bild und Spiegel - das Land mit Fremdenfeindlichkeit, Hass und dummen Büchern ohne Substanz. Dass DIW kann doch diese Stimmung mit solchen Pauschalerklärungen nicht verändern, geshweige denn verbessern. Wer will freiwillig aus Hamburg, Köln, München oder Freiburg nach Leipzig, Magdeburg, Cotbus oder Frankfurt Oder ziehen? Diese Orte müssen dringend an ihrem Image arbeiten, sonst werden sie eben zum größten Teil stillgelegt. Noch nicht mal die Normaldeutschen wollen dorthin.

  • TL
    taz Leser

    Man fragt sich langsam schon, ob Länder die weniger Einwohner als Deutschland haben, nicht doch auch überlebensfähig sind. Es gibt geschätze 7,5 Milliarden Menschen auf diesem Planeten, da finde ich ein schrumpfen Deutschlands nicht wirklich der Rede Wert. Ein Deutschland mit (nur) 50 Millionen Einwohnern wird auch überleben, und das mit Wohlstand.

    Hier geht es doch nur um die Interressen der Arbeitgeber die dann wohl etwas mehr von ihren Gewinnen den übriggebliebenen Arbeitnehmern zahlen müssen....find ich nicht schlecht.

  • RS
    Retgerd Sehgels

    Der Hintergrund ist doch sonnenklar.

     

    Sinkende Bevölkerungszahl = kleinere Auswahl am Arbeitsmarkt = höhere Gehaltsforderung der wenigen Qualifizierten = geringere Erträge der Wirtschaft.

     

    Das kann dem DIW natürlich - als Interessensvertretung der Wirtschaft - nicht schmecken.

     

    Umgekehrt wird übrigens auch ein Schuh draus:

     

    Sinkende Bevölkerungszahl = mehr Beschäftigung = geringere Ängste in der arbeitenden Bevölkerung = geringere Beteiligung an Arbeitnehmerverbänden/Gewerkschaften = sinkender gesellschaftlicher Einfluß.

     

    Auch der DGB hat also mit der demographischen Entwicklung somit ein Problem.

     

    Und GENAU DIES SIND DIE GRÜNDE FÜR DEN SOGENANNTEN "GESELLSCHAFTLICHEN KONSENS" pro Zuwanderung, der uns in den Medien vorgegaukelt wird.

     

    Verschwiegen werden natürlich die Vorteile einer schrumpfenden Bevölkerung (wohlgemerkt OHNE die Sozialsysteme belastende Migranten)

    wie z.B. sinkende Mieten / Immobilienpreise; höheres Lohnniveau; Langfristige Entwicklung zum Käufermarkt etc.

     

    Die Schreierei erscheint nicht nur vor dem Hintergrund der Millionen Einheimischer Arbeitsloser schwachsinnig. Aufmerksamen Beobachtern ist nicht erst seit Thilo S. bekannt , das die Einwanderung bisher vorwiegend in die Sozialsysteme stattfand.Und genau dieselben " Einwanderer" stehen bereit, die Wünsche Zimmermanns zu erfüllen.Nicht umsonst sind in den letzten jahren Hunderttausende fähige Köpfe ausgewandert, weil diese erkannt haben worum es in diesem Thema geht:

    Um Lohndumping.

  • D
    D.R.

    Alles für die Wirtschaft. Natürlich braucht sie Einwanderer, denn diese sind ganz im Gegensatz zu den über 5 Millionen erwerbsfähigen deutschen "Arbeistreservisten" nicht anspruchsvoll und würden in der Regel nicht auf den absurden Gedanken kommen Mindestlöhne zu fordern oder zu erwarten.

     

    Der DIW-Präsident sollte nicht um den heissen Brei herumreden. Die deutsche Wirtschaft braucht dringend mehr Beschäftigte auf Dumpinglohnbasis, um ausländischen Ausbeuterunternehmen Konkurrenz zu machen.

  • JF
    Jürgen Feger

    Der werte Herr Zimmermann soll sich gefälligst mit seinen Äußerungen zurückhalten. Der Kerl ist doch in seiner Funktion als DIW Vorstand und seinen krummen Geschäften mehr als unglaubwürdig.(Bad Bank - DIW-Zimmermann täuscht Sachverstand vor

    Geschrieben von

    Jochen Hoff

    Mittwoch, 25. März 2009)

  • WS
    was soll das denn

    Was soll das denn bitte?

     

    500.000 pro Jahr? Sind unsere Herren Politiker noch ganz dicht??

     

    Man oh man, armes Deutschland!

  • IA
    Ingo aus Westfalen

    Ein wirklich sehr gutes Konzept, es könnte dann in genau 7 Jahren angewandt werden, wenn von den 3,5 Mio Arbeitslosen jedes Jahr 500.000 in den Vollerwerb gebracht werden.

  • S
    steffen

    Es geht um Lohndumping um sonst nix !!!

     

    Die Folgekosten trägt wie immer der Steuerzahler.

    Fragt einer der Herren auch mal die Einwanderer die millionenfach arbeitslos sind und durch den Einwanderungsdruck weiterhin keine Arbeit finden werden ?!

    Ausbilden ausbilden ausbilden , damit die offiziellen 3,3 mio Arbeitslosen in diesem Land auch mal eine Chance erhalten !

    Es sei denn die Befürworter forcierter Einwanderung halten jene Menschen für dumm ?!

    Warum soll eigentlich die dritte Welt "unsere" Fachkräfte ausbilden ?

    Nach Ausbeutung der Rohstoffe nun dann also Abwerbung der mühevoll ausgebildeten Fachkräfte !

    Das ist aber wohl der Kapitalismus den Linke und Globalisierungsfetischisten meinen.

  • G
    Gandalf

    Traue keiner Studie die du nicht selber gefälscht hast.

     

    So geschrieben; Wenn 500.000 Einwanderer im Jahr fehlen wäre Deutschland ja noch schneller leer als Onkel Thilo vorausgesagt hat. Oder voller? Oder halb-voll? Oder halb-voll beschäftigt?

     

    Alles Schwachsinn.

  • G
    Gunter

    Deutschland braucht nach Einschätzung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) eine deutlich offensivere Einwanderungspolitik.

     

    Bereits alle in Deutschland lebenden Außländer sind durch die Deutsche Wirtschaft ins Land geholt worden, damals nannte man sie Gastarbeiter weil man dachte sie gehen irgendwann wieder. Mittlerweile kann man in allen Deutschen Städten sehen, was dabei heruasgekommen ist. Angesichts von Millionen Arbeitslosen ist diese Forderung eine Frechheit und die sozialen Probleme die entstehen, werden wie immer auf die Allgemeinheit der Bürger abgewälzt. Wenn die Wirtschaft diese außländischen Arbeitnehmer dann nicht mehr braucht, werden sie entlassen und fallen, wie alle Deutsche und Außländer die schon da sind in Hartz IV und belasten die Sozialkassen noch mehr.

  • F
    Frank

    Die Diskussion überzeugt mich nicht. Warum Facharbeiter hier ins Land akquirieren, wenn auf der anderen Seite immer mehr Hochqualifizierte das Land verlassen? Aufgrund der negativen Entwicklungen hier in diesem Land für junge Menschen. Und auch der demographische Wandel, wird sich nicht positiv für die Arbeitnehmer auswirken. Die technische Entwicklung wird weitere Arbeitsplätze überflüssig machen und der Konsum wird bei einer alterneden Gesellschaft auch stetig abnehmen.

  • S
    Stefan

    "Arbeitsmarkt stützen" ist ein tendenziöser Euphemismus für "Lohndrückerei". Die weitverbreitete Meinung "Einwanderung rechnet sich nicht" gilt objektiv - wenn überhaupt - nur für die Gesamtgesellschaft. Sie rechnet sich aber sehr wohl für die Anbieter von Beschäftigung, da ein Beschäftigung Suchender, der sich mit ALG 2 im Rücken für 5€/ Stunde anbietet, eine Vielzahl Beschäftigung Suchender deutlich unter 15€/ Stunde drückt. Zum Beispiel spart man an 9 Beschäftigten je 5€/ Stunde, in summa 45€/ Stunde, woraus sich die ca. 10€/ Stunde für den Zuwanderer (ALG 2 + Schwarzarbeit) hervorragend refinanzieren.

  • I
    Ifosil

    Um den Arbeitsmarkt zu stützen? Wohl ehr um die armen Menschen für ein Bruchteil das typischen Lohns schuften zu lassen und somit die Gehälter zu umgehen die sie einem deutschen Facharbeiter zahlen müssten. Die Gier kennt keine Grenzen. Und an Schluss müssen die Einwanderer noch dafür bezahlen weil die Schuld auf die Gruppen abgewälzt wird.

  • LV
    Lothar von der Ems Oder Rhein

    Himmel, Herrgott, Allah oder wer auch immer: Hilf!

    Diese Argumente - und zwar alle - höre ich seit mehr als 30 Jahren. Nichts gelernt! Nun ist wohl klar: auch Herr Sarrazin hat offenbar nichts bewegt! Den will man ohnehin entsorgen, mundtot machen, auch wenn die Meinungsfreiheit auf der Strecke bleibt, weil einige Deutungsvorgeber in Machtpositionen wieder einmal ihre Nazi-Keulen schwingen. Man fasst sich an den Kopp.

    Diese Art der Debatte und politischer Spielchen habe ich satt. Schade um die Wälder, die abgeholzt werden, damit so etwas Langweiliges von Vorgestern gedruckt werden kann.

    Stirbt Deutschland wirklich, wenn Zuwanderung aus bleibt? Nein!

    Geht Deutschland unter, wenn Zuwanderung statt findet? Nein!

    Gibt es Zuwanderung in Transfersysteme? Ja!

    Was muß geändert werden und wann geschieht das? Nichts zu hören! Stille.

     

    Reden wir auch endlich mal über diejenigen und ihre Probleme, die die Integrationsleistungen tagtäglich erbringen müssen? Das sind nämlich die Menschen mit kleinem Geldbeutel, die nicht wie Politiker vom Schlage Joschka Fischer, Thilo Sarrazin, Claudia Roth, Jürgen Trittin, Sigmar Gabriel oder Maria Böhmer und andere - in urbanen Villengegenden wohnen, in denen fast nur deutsche Nachbarn zu finden sind. Die sind ja mittlerweile alle Experten in Migrationsfragen.

    Mir scheint sich da etwas zu wiederholen. Es ist bei der Kritik an Muslimen wie bei dem ostdeutschen Phänomen, dass die Ablehnung von Ausländern dort am größten ist, wo Fremde kaum zu finden sind.

  • A
    AbbaHallo

    Spiegel-Online, 13.09.2007:

    "Neue Arbeitskräfte.

    EU plant Blue Cards für 20 Millionen Einwanderer.

    Wende in der europäischen Einwanderungspolitik: Die EU will 20 Millionen Arbeitskräfte aus Asien und Afrika holen - mit einer neuen Blue Card. Nur so könne man den Wettbewerb mit den USA gewinnen. Vor allem Deutschland soll mehr Migranten aufnehmen".

    Alles klar?

    Deshalb ist es in Deutschland so, wie es ist.

  • R
    Rod

    Haben wir nicht schon genug Arbeitslose? Wozu brauchen wir Zuwanderung, wenn wir nicht einmal für diejenigen die schon in Deutschland leben ausreichend Arbeit haben?

     

    Deutschland ist ein Auswanderungsland. Ein Gesundheitssystem einerseits Milliarden durch seinen bürokratischen Wasserkopf verschlingt und an die Pharmaindustrie verschleudert. Andererseits aber werden Patienten totgespart und erkranken in Krankenhäusern an Infektionen, weil dort an Putzmitteln und Hygiene gespart wird. Das zum einen. Und zum anderen die Steuerabzocke. Der Deutsche Steuerzahler wird gemolken und das Geld an die EU, korrpupte und lobbyhörige Politiker, an Banken und marode Autobauer verschleudert.

     

    Jeder halbwegs gebildete Ausländer, der als qualifizierter Facharbeiter oder Akademiker taugt macht um Deutschland einen weiten Bogen und geht gleich in die USA.

  • W
    Wutmurmel

    Ich könnte schon wieder im Karree springen wegen dieser scheinheiligen Politik! Fachkräftemangel? Ha! Was ist denn mit den durchaus qualifizierten Leuten, die schon hier SIND, aber nicht eingestellt werden, weil sie "zu alt" sind (ist 45 alt???) oder weil die Wirtschaft einfach zu geizig ist, diese Arbeitskräfte selbst auf den neuesten fachlichen Stand zu bringen ("das lassen wir mal schön die Arbeitsagentur bezahlen ... und dann schmeißen wir die Leute nach einem halben Jahr wieder raus und beginnen unser Lamento neu ... FACHKRÄFTEMANGEEEEL!"). Es gibt immer noch ein wahres Heer gut ausgebildeter Leute, die händeringend einen anständigen (!) Job suchen. Schluß mit Leiharbeit, Schluß mit prekären Jobs, her mit menschenwürdigen Standards und dem allgemeinverbindlichen Mindestlohn! Und wie wär´s mit einer Altersquote für die Betriebe? Wer nach der Rente mit 67 schreit, soll erst mal wacker "ältere" Leute dauerhaft beschäftigen.

    Knurr´!

  • B
    BerlinaWoman

    Hier wird am Bevölkerungsaustausch gearbeitet.

  • F
    freidenker

    Also dieses Gequatsche von wegen "Fachkräfte werden händeringend gesucht, wir brauchen mehr Einwanderer usw."

    Ich kanns nicht mehr hören, nein ich würde gerne nichts mehr davon hören. Wir haben Millionen Arbeitslose (bestimmt auch hochqualifizierte), aber wir brauchen Zuwanderung, um die Wirschaftskraft zu erhalten. Das kapier ich einfach nicht.

    Natürlich muss integriert werden. Vielleicht sollte man mal damit anfangen und nicht immer bloß darüber reden. Z. B. müssten Migrantenkinder schon im Kindergarten anfangen deutsch zu lernen.

    Warum habe ich z. B. noch nie einen Polizisten mit türkischem Migrationshintergrund gesehen ?

    Brauchen wir Einwanderer nicht nur, um Niedriglohnjobs zu besetzen ?

    Aber dann werden wieder Mittel für Kurse gestrichen, weil öffentliche Kassen leer sind. Das kapier ich auch nicht angesichts der Milliarden, die unsere sauber wirtschaftenden ´Großbanken erhalten haben.

    Vielleicht ist der Grund, daß es (hoffentlich nicht) nur noch Politiker gibt, die sich verbessern wollen und sonst nichts.