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Bundeswehr in AfghanistanIm Krieg

Trotz des Kampfeinsatzes plaudert Verteidigungsminister Franz Josef Jung lieber über Gelöbnisse und Truppenbesuche und erklärt lapidar, das Kommando über die Operation läge in Kabul.

Deutsche ISAF-Soldaten im Einsatz bei Kundus. Bild: reuters

BERLIN taz | Seit Sonntag läuft die größte Bodenoffensive der Bundeswehr in der Geschichte der Bundesrepublik. Im Norden Afghanistans, im Distrikt Chahar Dara, sind erstmals auch "Marder"-Schützenpanzer im Einsatz, um Aufständische zu bekämpfen. Die afghanischen Behörden teilten am Mittwoch mit, dass bei der Operation bisher 13 Aufständische und vier afghanische Soldaten getötet worden seien.

Dennoch zog es Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) auf seiner Pressekonferenz in Berlin vor, zunächst einmal zu erzählen, wie schön er das feierliche Gelöbnis am Montag vorm Reichstag fand. Auch habe er Anfang Juli sehr gern erstmals Tapferkeitsmedaillen an Bundeswehrsoldaten verliehen. In seiner Zeit als Minister, erzählte Jung weiter, habe er bereits 204 Bundeswehrstandorte besucht und freue sich, noch 30 weitere bald zu besuchen. Darauf, was die deutschen Soldaten zur Stunde in Nordafghanistan machen, sagte der Minister auf wiederholte Nachfrage nur: "Das Kommando über die Operation hat das ISAF-Hauptquartier in Kabul", sagte Jung.

Es blieb dem ebenfalls anwesenden Generalinspekteur der Bundeswehr Wolfgang Schneiderhan überlassen, die ersten halbwegs handfesten offiziellen Informationen zu den Vorgängen in der Region Kundus zur Verfügung zu stellen. Insgesamt seien 300 deutsche Soldaten, 800 afghanische Soldaten und 100 afghanische Polizisten an dem Kampfeinsatz beteiligt, der unter Führung der Afghanen stehe.

Die Aufständischen legten "seit März ein neues taktisches Verhalten" an den Tag, sagte Schneiderhan. Früher hätten sie zumeist Sprengfallen im Raum um Kundus gelegt. "Jetzt lassen sie uns frontal auf eine Sperre auflaufen, schießen dann mit der Panzerfaust von links oder rechts." Deshalb sei es "an der Zeit, diese Eskalation vorzunehmen." Schließlich werde in 30 Tagen in Afghanistan gewählt. Der Einsatz in Chahar Dara sole "dazu beitragen, dass die Wahlen ordnungsgemäß stattfinden können", und zeigten, "dass wir auch in Kundus willens und in de Lage sind, Wahllokale abzusichern".

Chahar Dara ist ein rautenförmiger Distrikt mit einer Querausdehnung von etwa 50 Kilometern. Er grenzt im Osten an die Provinzhauptstadt Kundus und den großen Kundus-Fluss. Vier Fünftel der Raute sind weitgehend unbesiedelt. Doch die Dörfer am Fluss sind im Laufe des vergangenen Jahres unter Kontrolle der Taliban geraten. Der grüne Verteidigungsexperte Winfried Nachtwei wies am Mittwoch darauf hin, dass erst vor einem Jahr 500 Polizisten aus Kundus abgezogen worden seien, was der Sicherheitslage sicher geschadet habe.

Die Taliban hatten in Chahar Dara schon in den Neunzigerjahren ihr Provinzhauptquartier. Die Region Kundus ist im Norden eine Enklave der Paschtunen, aus denen die Taliban viele ihrer Kämpfer rekrutieren. Die Bundeswehr hat in Kundus ihr großes "Provincial Reconstruction Team" (PRT) mit derzeit über 1.000 Soldaten. Zu Beginn des Jahres hatten die Bundeswehr und afghanische Kräfte schon einmal eine Vertreibung der Taliban versucht - offenbar ohne anhaltenden Erfolg. Im Mai räumte die Bundeswehr erstmals ein, dass Bundeswehrsoldaten dort feindliche Kämpfer in einem Feuergefecht töteten. Ende Juni starben dort drei Soldaten bei einem Unfall im Kampf.

Schneiderhan erklärte am Mittwoch, die "Zeitidee" der laufenden Offensive bestehe darin, dass die Lage in Chahar Dara "innerhalb einer Woche so bereinigt ist, dass man Kontrolle über diesen Raum hat." Das Problem sei dabei nicht "Feuerüberlegenheit", sondern vielmehr die Informationen: "Was sich tut und wo der Gegner sitzt." Er glaube nicht, dass noch mehr Kräfte gebraucht würden.

Deutsche Stimmen in Kabul erklärten am Mittwoch, die Operation gehe vom Gouverneur Mohammad Omar aus, der vor den Wahlen demonstrieren wolle, dass afghanische Sicherheitskräfte dazu imstande seien, "den Distrikt zu säubern." Der zuständige afghanische General Ali Murat habe sich gut mit dem deutschen Kommandeur vor Ort, dem Brigadegeneral Jörg Vollmer, abgestimmt.

Die "Marder"-Panzer würden dabei keineswegs in die Dörfer einrollen. Vielmehr gingen die afghanischen Polizisten und Soldaten von Haus zu Haus, um die Aufständischen herauszutreiben. Die Rolle der Bundeswehr sei es, flüchtende oder kämpfende Taliban außerhalb der Dörfer zu beschießen. Herbeigerufene US-Flugzeuge hätten bislang keine Bomben abgeworfen. Doch sollen durch eine "Hellfire"-Rakete einer Kampfdrohne mindestens fünf Taliban getötet worden sein.

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39 Kommentare

 / 
  • P
    Panzifist

    Wieder einmal gefährden Kriegsgegner die Repräsentanten eines freien Landes. Doch wer Raus aus Afghanistan schreit, hätte auch 1978 Raus mit der Sowjetunion! oder 1994 Raus mit den Taliban! schreien müssen, als diese in Afghanistan einmarschiert sind. Diese selektive Kriegsgegnerschaft nervt und ist entlarvend. Entweder man ist als Kriegsgegner gegen jeden Krieg oder man ist keine Kriegsgegner. Alles andere ist Nonsens. Mit dieser Frontalopposition kann mann vielleicht Stimmungen erzeugen, aber man dient der Sache nicht.

  • KK
    Klaus Keller

    "Angela muß weg" ?

     

    @ ölfieber sind sie sicher das es hier viele CDU wähler gibt ?, ich gebe zu sie finden hier auf den TATZ-Seiten so manchen seltsamen Kommentar.

     

    Für eine Verlängerung des Afgahnistanmandats haben auch Zahlreiche Grüne gestimmt(siehe Deutscher Bundestag-suche-Namentliche Abstimmung

    dort können sie nachlesen wer wie abgestimmt hat.

     

    http://www.bundestag.de/parlament/plenargeschehen/abstimmung/20081016_afghanistan.pdf

     

    Herr Nachtwei zB von den Grünen hat sich geschickterweise enthalten, er darf von sich sagen er war nicht dafür.

    Sigmar Gabriel(noch SPD)war noch schleuer und abwesend-hatte wichtigeres zu tun?

     

    Unser Wahlvolk ist nicht Mutig und wählt nach dem Motto: The Devil you know is better than the Devil you don´t know,oder so ähnlich.

    Schröder wurde im vergangenen Jahrhundert auch nicht gewählt, eher wurde Kohl abgewählt und damals gab es wohl weniger Krise als heute

    aber eine-Kohl muß weg Stimmung-.

    Wer würde heute mit einem "Angela muß weg"

    T-Shirt rumlaufen?

    Mein Kohl muß weg T-Shirt mit stilisiertem Fußabdruck hab ich noch.

     

    Die vielen Pazifisten die es mal gab haben sich vekrümelt nachdem die Mittelstreckenraketen aus Deutschland abgezogen worden sind,beziehungsweise als sie bei den Grünen eine Minderheit wurden.

     

    Wenn man notfalls Steine bei antiatomkraftdemos wirft oder aus anderem Anlaß wirkt das auch nicht Gewaltfrei.Warum dann wegen ein Paar Toten in Afgahnistan eine andere Regierung wählen werden sie sich fragen, wenn sie sich überhaupt etwas fragen.

     

    Die Not muß wohl noch wachsen.Ich fürchte die CDU/CSU schaft 50.01% im Herbst, noch schlimmer ist nur schwarz-gelb.. ubs mom ich glaub ich muß kotzen

     

    klaus keller

  • M
    Maxl

    @Nichtidentisches: "...antifaschistischer Einsatz der Bundeswehr..." Hä?

    Sie meinen Doch wohl nicht, dass das, was dort läuft, auch nur das Geringste mit Antifaschismus zu tun hat?

    Die Taliban Faschisten? Ich zweifle, ob die Taliban überhaupt als 'Terroristen' zu bezeichnen sind.

    Faschistische Tendenzen sind für mich die Maßnahmen der BRD und EU zur Kontrolle und Erfassung jedes Einzelnen im Überwachungsstaat, z.B. die Erkennungsdienstliche Behandlung für denRreisepaß usw.

  • L
    ölfieber

    Mal eine Frage:

     

    in den Kommentaren hört man ganz klar und deutlich heraus, das die überwiegende Mehrheit in Deutschland GEGEN den Krieg in Afganistan ist. WARUM HABT IHR VOLLIDIOTEN DANN CDU GEWÄHLT? WARUM WOLLT IHR AUCH WEITERHIN DIE SELBEN KRIEGSTREIBER DORT OBEN HABEN?

    Erst Kriegsfetischisten wählen und anschließend jammern weil die Öl ins Feuer der Granaten gießen!

  • T
    tigger

    @ marina:

     

    1. "Die Grünen" ist ein Synonym Bündnis90/Die grünen

     

    2. Mhh, Enthaltung wäre auch ne Möglichkeit gewesen und in Ruanda gab's wohl keinen Genozid, oder an den Kurden im Irak.

    Vll. liegt's ja daran, dass es keine Europäer sind.

    Wenn man sich also auf die Fahne schreibt die Bundeswehr abschaffen zu wollen und für Frieden steht, sollte man seinen Prizipien treu bleiben.

    Der Dalai Lama ruft ja auch nicht zum bewaffeneten Widerstand auf.

  • M
    marina

    @ Bob Builder: 2 Fehler:

     

    1. sie heißen nicht Die Grünen, sondern Bündnis90/Die Grünen, und hießen auch damals schon so

     

    2. sie haben zugestimmt einen Genozid zu stoppen.

     

    @ HOWI: Die Linke ist mir mit ihrem zur Schau gestellten 'Pazifismus' nicht so ganz glaubwürdig.

     

    @ 22.07.2009 19:00 Uhr:

    Von Nichtidentisches: Finde ich auch!

     

    @ Thomas.Sankara u.s.w.: Exzellent ! Ob freilich diese Differenziertheit der Gedanken die Mehrheit je verstehen wird?

  • KK
    Klaus Keller

    Verharmlosung!!

    @berliner schnautze und andere:

    Die Marder(gepanzerte Kettenfahrzeuge mit 20mm Machinenkanone mit einer Reichweite von 2000m Plus X die wirklich große Löcher machen kann-eher Arm ab als Loch im Arm-

    Das Kfz bietet mehreren Soldaten Schutz),

    sind aus meiner Sicht nicht das Problem

     

    Mörsereinsatz-(von lat.mortari-zermalmen)

    (ich vermute Kaliber 120mm,Reichweite bis ca 8000m je nach Treibladung und Munition,

    Kadenz ca 5 Schuß/Minute)

    -ist die Relevante Nachricht.

    Tödlicher Radius am Einschlagsort ca 50m je nach Munition,vieleicht Endphasengelenkt was die Zielgenauigkeit enorm erhöht.

    Das hat mit polizeiähnlichen Einsätzen nichts mehr zu tun denn ich glaube nicht das sie nur zur Gefechtsfeldbeleuchtung oder zum vernebeln eingesetzt werden.

    Mit mehreren Mörsern brauche ich uU keine Luftunterstützung,geht viel schneller und man entscheidet vor Ort und muß nicht lange auf den effekt warten.

     

    PS Thema Afgahnistan als Rückugsgebiet für Terroristen.Ein Attentäter der Anschälge vom9/11 studierte in Hamburg, wird Jung deswegen demnächst die Hamburger Universität mit Mörsern beschießen Lassen?

     

    klaus keller hanau

  • M
    Monika

    Warum die USA (und die deutsche BundesWEHR!) diesen Krieg führen? Schaut euch einfach mal die zentrale Lage Afghanistans in Asien zwischen allen Ländern, China, Pakistan, Indien, Iran, den EX-UdSSR-Staaten, auch die Lage zu Rußland und der Region am persischen Golf und indischen Ozean usw. an und ihr wißt Bescheid.

  • RZ
    Robert Zion

    „Säubern“, „Reinigen“, „Beseitigen“: http://www.freitag.de/community/blogs/robert-zion/saeubern-reinigen-beseitigen

  • M
    Michl

    Mama, wie oft muss ich noch schlafen bis wir wählen dürfen?

  • S
    sachichma

    "Pipelanistan" von Georgien bis Afghanistan. Nur ein Träumer überhört die Kriegtrommeln und glaubt das wir nicht auf einen grösseren Krieg eintreten. Geht 'mal demonstrieren und sammelt Anzeigen wegen Landfriedensbruch..., alles schon eingefädelt...

  • H
    HOWI

    Bravo Herr Kriegsminister, Jung. Wir kämpfen nicht gegen Krieger, diese ehrenwerte Bezeichnung haben sie nicht verdient, wir kämpfen gegen Terroristen. Wo da der Unterschied ist bleibt sein Geheimiss.

    Eigentlich kämpfen wir ja um Öl und Gas. "Nabuco" muß ja irgendwo gefüllt werden. Es gibt da keine weiteren Fragen. Und alle machen mit, ob Grün, Gelb oder SPD. Ausser den Linken!!

    HOWI

  • N
    Nichtidentisches

    Null Informationsgehalt mal wieder. Die "Umfrage"-politik der taz auch symptomatisch: Keine Möglichkeit, den ausnahmsweise antifaschistischen Einsatz der Bundeswehr zu befürworten.

    Stattdessen wird in den Antworten die Plattheit der Leseschaft perhorresziert.

  • R
    RainerM

    Deutschland führt Krieg. Wundere sich niemand, wenn die nach herkömmlichen militärischen Regeln schwächere Seite das tut, was in solchen Situationen Partisanen, Guerillas, Widerstandskämpfer, Aufständische, Rebellen...oder wie auch immer man sie bezeichnen mag, tun können: Anschläge, den Kampf in feindliches Gebiet tragen, nach D.

    Falls Anschläge erfolgen sollten, sind sie für Merkel und Co eine wunderschöne Begründung für verstärkten 'Stabilisierungseinsatz' (wie Krieg aktuell genannt wird). Was wiederum...usw.

    Das Rad dreht sich immer schneller...und Vietnam läßt wirklich grüßen.

    Der ganze ausgerufene und immer noch bestehende Verteidigungsfall der NATO ist ein Angriffskrieg.

    Glaubt jemand im Ernst, dass 'unsere Freiheit am Hindukusch' verteidigt wird?

    Naja, aber wo die USA auch den südlichen Kaukasus zur Interessenssphäre auserkoren haben und die EU diese Region als 'unmittelbare Nachbarschaft' bezeichnet...wer weiß, vielleicht gibt es ja in Berlin und den USA ganz andere Geographiebücher und Deutschland grenzt darin an Afghanistan und Georgien und...

  • X
    Xion

    Man weiß nicht, ob man lachen oder weinen möchte.

    Lachen, über Jungs fisimatenten Aussprüch, dass in Afghanistan ja kein Krieg geführt werde.

    Und Weinen darüber, dass Menschenleben für ein Ziel geopfert werden, dass niemand definieren kann.

     

    Ein bisschen mehr Moral können, dürfen und sollten wir von der deutschen Öffneltichkeit verlangen.

  • T
    Thomas.Sankara.in.memoriam

    Strategische Kontrolle der immer noch für Erdöl wichtigen "Nahost"-Region

     

    und zugleich

     

    Rechtfertigung für die Zig Milliarden Euro an Rüstungsausgaben über Jahre und Jahrzehnte (darf ja nicht als umsonst dastehen).

     

    Da ich die talibanesischen Faschisten nicht mag, finde ich es zwar nicht ganz so schlimm, aber im Vgl. zur Verwendung der Milliarden für zivile Projekte, für die sie nun fehlen ...

     

    Andererseits wäre, um nicht allzu naiv zu sein, ein völlig unbewaffnetes Europa selbst ein leichtes Ziel für gewisse 'Terroristen' (Costa Rica, das hier oft als Argument, da Staat ohne Armee, angeführt wird, kann sich seinen Pazifismus z.B. ja nur leisten, weil es von anderen, z.B. den USA, gedeckt ist und unterstützt wird). Also: Trivial ist die Sache leider nicht.

  • BB
    Bob Builder

    Die Grünen haben Kosovo, anderswo und Hindukusch zu verantworten. Wäre nur schön, wenn unsere FDJ-Funktionärin diese unsägliche Beteiligung an jetzt Obamas Feldzügen doch beherzt beenden würde.

  • K
    Kowall

    Irrtum: Es sind nicht Merkels Jungs, die Jungs wurden von Schröder, Fischer, Struck zur Verteidigung an dem Hindukusch geschickt! Was jetzt läuft, sind "nur noch" Sachzwänge. Und Messias Obama will noch mehr. Das bedeutet: noch mehr Sachzwänge! Immer schön korrekt bleiben und Verdrängung auch hier vermeiden!

  • PP
    Peter Panski

    Es ist Krieg

    keiner will verlieren

    Krieg

    Pulvergestank

    Es ist Krieg

    Hörst du sie marschieren

    Krieg

    Ich habe Angst

    _______________________________________

     

    Wann wird man je versteh'n?

    Sicher ist das eine verdammt blöde Situation da drüben, aber dass man sich keine Freunde in der Zivilbevölkerung macht, wenn man mit Panzern aufrollt und in Großoffensiven "Charlie" jagt, könnte so langsam auch mal den verbortesten Militärschädeln einleuchten. Bring Bildung und Wohlstand ins Kriesengebiet, und warte. So eine Friedensmission braucht auch ohne kontraproduktive Taliban schon jede Menge Zeit. Mit Waffengewalt schlägt man der Hydra nur einen der viel Köpfe ab. Und was ist das? Ahrgh. Neue Köpfe. Sch***e, nichts wie weg hier.

  • BG
    Bernd Goldammer

    Hier wird sichtbar, was Schröder, Fischer und ihre militärisch/medialen Klackeure von Anfang an im Kalkül hatten. Noch schlimmer ist: Jetzt wollen ihre unterirdischen Strippenzieher unserem Land Schwarz Gelbe Zähne verpassen. Erst dann kann der Krieg so richtig losgehen. Gut aufpassen bitte, unsere Demokratie lässt man nur einmal zur leeren Worthülse verkommen. Dieser Krieg ist auch ein Angriff auf unsere Verfassung. Wofür ist eigentlich unser Verfassungsschutz zuständig?

  • BG
    Bernd Goldammer

    Hier wird sichtbar, was Schröder, Fischer und ihre militärisch/medialen Klackeure von Anfang an im Kalkül hatten. Noch schlimmer ist: Jetzt wollen ihre unterirdischen Strippenzieher unserem Land Schwarz Gelbe Zähne verpassen. Erst dann kann der Krieg so richtig losgehen. Gut aufpassen bitte, unsere Demokratie lässt man nur einmal zur leeren Worthülse verkommen. Dieser Krieg ist auch ein Angriff auf unsere Verfassung. Wofür ist eigentlich unser Verfassungsschutz zuständig?

  • R
    rob

    da sieht man ma das unsere verfassung nichts taugt.

    die ersten toden zivielisten ,dank der bundes wehr, gab es ja schon.zeit auf die strasse zu gehn und unserer regierung ma wieder auf die nase zu haun.

  • T
    Thomas.Sankara.in.memoriam

    Formal kommt es mir so vor, als würde hier der folgende Grundsatz verletzt:

     

    Die vollziehende Gewalt ist an Gesetz und Recht gebunden (vgl. Art. 20 Abs. 3 GG)

     

    Andererseits sind juristische Grundsätze zwar nie leichtfertig zu missachten (das hätte v.a. langfristig fatale Folgen), aber auch nicht die ethisch höchste Instanz. Vielleicht wäre es ehrlicher, das GG so zu ändern, dass "Auslandseinsätze" der Bundeswehr auch in dieser Form ggf. legal sind, denn aktuell scheint es mir illegal, aber angesichts des Taliban-Übels das kleinere Übel zu sein.

     

    Bin aber nicht 100% sicher, denn langfristig fördert das die Neigung, zu schnell zu militärischen Mitteln zu greifen, ohne zivile Mittel ausgeschöpft zu haben - noch dazu angesichts der Milliarden, die das kostet und die vielleicht besser in zivil humanitäre Hilfsleistungen weltweit investiert würden, z.B. aktuell auch in Sri Lanka u.s.w.

  • S
    sozimod

    Ich möchte hier die Gelegenheit nutzen, meine freie Meinung zum Krieg in Afghanistan zu äußern. Beim Stern ist es heute nicht mehr möglich, weil eingestellt. Zuviel Kritik, wahrscheinlich vor den Wahlen nicht gewünscht. Peter Scholl-Latour, ein Brigade General Carleteton Smith, Barrak Obama (03.2009) und Christoph Hoerstel (ex ARD/ZDF Korrespondent und Ostasienexperte, lebt seit 27 Jahren in Afghanistan)sind der festen Überzeugung der Krieg in Afghanistan ist nicht zu gewinnen. Es werden im Krieg Uranwaffen eingesetz, die die DNA der Menschen verändern. Opfer sind Zivilisten ( Kinder, Ältere, Kranke ect.)

    und natürlich die eigenen Soldaten. Mit den AWACS können die Kriegssoldaten bis in Pakistan und China 400 km weit einsehen. Die Soldaten gehören sofort abgezogen, sonst werden sie Opfer eines nicht zu gewinnenden Krieges. Über ca. 70000 Menschen sind umgekommen, davon überwiegend Zivilisten. Ich nenne hier einige objektive Links:

    http://www.duckhome.de/tb/index.php

    http://alles-schallundrauch.blogspot.com/search/label/Treffen

    http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/regionen/Afghanistan/tote11.html#1

    http://www.hintergrund.de/20090414386/globales/kriege/der-krieg-in-afghanistan-ist-nicht-zu-gewinnen.html

    http://zeitfragen-info-blog.blog.de/2008/08/27/zeitfragen-info-nr-173-27-august-4644621/

    Die Folgen des Krieges sind nicht mehr abzuschätzen Weltweit. Die Russen sind auch in Afghanistan gescheitert. Wir machen die selben Fehler. Auch da hat unsere Regierung versagt. Wer diese Parteien (CDU, CSU, SPD, Die Grünen und FDP)im Bund wählt, ist für den völkerrechtswidrigen Krieg und mitverantwortlich für die Opfer des Krieges. Ich werde diesen Kriegsparteien nicht wählen. Ich hatte alle Parteien angeschrieben. CDU/CSU und die SPD haben sich bis heute nicht gemeldet.Die Position DIE LINKE:

    http://linksfraktion.de/thema_der_fraktion.php?artikel=1798144269 Hier ein Link über das Abstimmungsverhalten unserer Bundestagsabgeordneten mit Namensnennung.

    http://linksfraktion.de/namentliche_abstimmungen.php

    Danke

  • S
    SchwarzRotBunter

    Also, ist natürlich klar, dass sich die friedsamen Gutmenschen so aufregen hier.

     

    Ich möchte alle diejenigen doch bitten, der deutschen Botschaft in Kabul Einladungen zu schicken. Und zwar für die Afghanen, die nicht unter den Taliban leben und auch nicht in einem Flüchtlingslager in Pakistan oder im Iran vegetieren möchten. Denn diese Lager gab es auch, als in Afghanistan "noch alles in Ordnung" war, d.h. die Taliban für Befriedung gesorgt hatten. Denn genau das wird wieder passieren, wenn die ISAF sich zurückzieht.

     

    Aber wahrscheinlich sind die friedensverliebten Kriegsgegner hier nicht bereit, ein wenig ihren persönlichen Wohlstand mit ein paar zerlumpten Afghanen zu teilen, oder?

     

    Die Adresse der deutschen Botschaft:

    Embassy of the Federal Republic of Germany

    P.O. Box 83

    Kabul / Afghanistan

  • G
    Gänseblümchen

    "Die BW kämpft (...) mit schweren waffen gegen die Taliban"...

    ...aber es soll niemand auf die Idee kommen, das sei "Krieg".

    Es handelt sich lediglich um einen Polizeieinsatz, bewaffnete humanitäre Hilfe oder so.

     

    Wieso lassen wir uns nur weiterhin von Merkel und Steinbrück und all den anderen so verarschen?

     

    Es lebe die Demokratie!

    Und Tod all ihren Feinden!

  • KK
    Klaus Keller

    Wenn das der Führer wüßte: Deutsche Soldaten treten zur Offensive an.

    Als ich mir Bilder von Soldaten in Afgahnistan auf der Internetseite der Frankfurter Rundschau ansah mußte ich sofort an Neonazis denken.

    So gesehen eine Möglichkeit das Pack loszuwerden.

    Seltsamerweise trugen sie fast nie einen Helm, aber wozu auch den Kopf schützen.

    Ich vermute es sterben viele Afgahnen bevor es einen deutschen trifft.

    Viele ehemalige Zeitsoldaten kämpfen als Söldner überall in der Welt,ich habe gelesen ca4500.

    Dann siegt mal schön liebe Taliban.

    PS Vor der Wahl ein paar Leute vetreiben ist wohl Wahltaktik in Afgahnistan, so gesehen zeigt die Bundeswehr wie der Einsatz im Inneren ausehen kann.

     

    Ich kann gar nicht soviel fressen wie ich kotzen möchte!(Tucholzky glaube ich von dem auch der Satz stammt: Soldaten sind Mörder)

     

    klaus keller hanu

  • K
    Karl

    Hat das jemals jemand bezweifelt?

    Ich hab nur drauf gewartet, dass es offiziell wird, dass die Bundeswehr doch "Krieg" führt.

     

    Einfach nur hart, wie wir immer wieder verarscht und hintergangen werden - und die wollen in anderen Ländern die Demokratie einführen?

    Die sollten mal vor der eigenen Haustüre kehren...

     

    Bundeswehr abschaffen!

  • A
    Amos

    Regierungen, die ihre Soldaten in den Krieg schicken,gehören abgewählt. Übrigens: Im September sind Wahlen! Das Geld fehlt an allen Ecken-,aber die

    Kriege sind natürlich bezahlbar. Was hat das Grundgesetz eigentlich noch für einen Wert?

  • BS
    Berliner Schnauze

    "Die Bundeswehr in Afghanistan kämpft derzeit mit schweren Waffen gegen die Taliban" Schwere Waffen? Ein 2cm Geschütz des Marders kann man nun nicht als schweres Gerät bezeichnen.

    Überhaupt scheint vergessen zu werden, wie ein Afghanistan unter den Taliban ausgesehen hat und wieder aussehen wird, wenn der Kampf gegen die Taliban nicht gewonnen wird:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Taliban#Ideologie.2C_Religion_und_Praxis

    Wer "Raus aus Afghanistan!" schreit, meint im Umkehrschluss nämlich auch "Rein mit den Taliban!"

    Die Afghanische Armee braucht noch ein paar Jahre Unterstützung der ISAF bis sie selbst für Ordnung sorgen kann - solange muss Deutschland und andere ISAF Nationen ihr zur Seite stehen und das tun, was zu tun ist: Wiederaufbau, Ausbildung, Sicherung und letztendlich auch Bekämpfung der Taliban und AlQaida Truppen. Das afghanische Volk will das so, auch wenn das hier viele nicht wahrhaben wollen.

  • H
    HBSler

    Stell dir vor es ist Krieg, und du darfst es nicht so nennen!

  • F
    Faibel

    Auf SPON wird der Gouverneur von Kunduz mit den Worten "Ziel der gemeinsamen Operation sei es, den Bezirk Chareh Dareh "vor der Wahl von Taliban zu reinigen"" zitiert.

    http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,637197,00.html

     

    Hallo? Reinigen? Dafür gibt es auch ein anderes Wort - "Säuberung" > http://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%A4uberung

     

    Erfahrungen damit hat das deutsche Militär ja zur genüge - ist nur ein wenig her!

  • O
    otto

    @chris2109

    Ich war lange Zeit derselben Meinung wie Du: was haben wir da verloren???

    Doch ausgerechnet seit dem Film "Der Krieg des Charlie Wilson" bin ich anderer Meinung:

     

    Die Sowjets waren tatsaechlich Eroberer und Aggressoren und wurden als solche auch von den Afghanen wahrgenommen. Dementsprechend wurden Sie auch von den Afghanen bekaempft.

     

    Mir kann jedoch keiner erzaehlen, dass sich unsere Jungs in Afghanistan aehnlich auffuehren wuerden wie die Sowjets damals. Und ich denke, dass dies auch genauso bei den Afghanen ankommt. Auch diese wollen endlich einmal ihre Ruhe und ihre Freiheit - was unter den Taliban wohl ebenso wenig moeglich war.

    Es gab da eine gute Reportage in der SZ vor einigen Wochen von einem Reporter direkt vor Ort. Das Problem ist eher, dass wir zu wenig Flagge zeigen und uns in unseren sicheren Bunkern verkriechen und damit den Taliban & co wieder die Initiative ueberlassen.

     

    Und ich bin mir ziemlich sicher: haette die Mehrzahl der Afghanen wirklich was gegen unsere Praesenz (immer im Vergleich zu einem Regime a la Taliban), unsere Verluste waeren viel viel hoeher.

    Wie haben wir denn damals die Allierten begruesst nach der Nazi-Diktatur?

     

    Was ich bemaengele, ist diese Heimlichtuerei. Wieso muss da erst eine Anfrage vom Parlament kommen, um zu erfahren, dass hier gerade eine Offensive laeuft?

    DAS ist fuer mich das Problem: Bei diesem Einsatz wird weder vor Ort noch zuhause Flagge gezeigt und das finde ich absolut jaemmerlich. Und einen aehnlichen Eindruck duerfte dann auch der Einatz vor Ort hinterlassen.

     

    Hoere ich da von irgendeiner Seite den Vorwurf "naiv" zu meinem Kommentar? Dann argumentieren Sie bitte, insbesondere auf die spannende Frage; wieso die Sowjets damals rausflogen, obwohl diese garantiert keine moralischen Skrupel vor barbarischen Gegenmassnahmen hatten.

     

    Hoere ich da ein "wir sind doch erpressbar, je mehr Soldaten von uns, um so mehr steigt auch bei uns die Terrorgefahr" - dazu sage ich: wir machen uns erst erpressbar. Wuerde von Seiten unserer Regierung eher das Statement kommen: Fuer jedes Terroropfer auf unserer Seite senden wir eine weitere Kompanie runter - so saehe das Ganze gleich ganz anderes aus. Jemanden "mit Eiern" erpresst man nicht mehr so leicht.

     

    PS: Nein, ich bin kein Bundi, habe jedoch grossen Respekt vor deren Einsatz und finde, sie haben endlich mehr Rueckhalt von zuhause verdient.

  • J
    JJ______

    Ich verstehs auch nicht.

     

    Durch die Anwesenheit der Bundeswehr in Afghanistan wird Deutschland eine neue Zielscheibe des Terrorismus.

     

    Eins muss jedoch gesagt werden, die Jungs leisten unvorstellbare Arbeit. Schon über 35 Tote. Ermordete?? Man muss sich vorstellen das diese im Durchschnitt Mitte 20 waren und ihr Leben noch vor sich hatten. Klar, die Zivielbevölkerung in Afghanistan muss geschützt werden...aber doch nicht so?

     

    Ich finde die Bundeswehr hat dort nichts verloren

  • DM
    Doc Mison

    Ich kanns nicht mehr höhren.

    Die Panzer sind doch nicht zum Anschauen in Afghanistan. In einem Kriesengebiet gibts nun mal ab und an offensive Operationen. Sonst bräuchte man doch die BW dort nicht. Das ist und bleibt ein Guerillakrieg egal, was unsere Herren Politiker erzählen oder uns glauben machen wollen.

    Und wo gehobelt wird fallen Spähne. Ach ja, jeder BW-Soldat ist freiwillig in Afghanistan, soweit mir bekannt ist.

  • G
    gregorhecker

    Hat diese Meldung nicht so ein Hauch der Fußballweltmeisterschaft? Dass man jetzt in die KO-Runde gegangen ist? Es lebe der Wahlkampf.

  • P
    Potzl

    "Wir sind alle Amerikaner" war die Solidaritätsbekundung nach 9/11...Nun gut, jedenfalls sitzen wir heute im selben selbseingebrockten Schlamassel!

     

    Ich möchte an dieser Stelle Schröder danken, den unter einer CDU-Regierung wäre Afghanistan heute unser kleinstes, der Irak unser eigentliches Problem!

  • S
    Sandi

    Vietnam relaunched.

    Nur-so wie damals die USA ihre vietnamesischen Helfer mit ins Feuer laufen ließen, sind diesmal Merkels 'Jung's' dabei.Diesmal dürfen 'wir' dabei sein? Wie glorreich.

     

    Wofür? Für die Eroberung einer für den Hegemon USA einmaligen geostrategischen Lage vermutlich.

  • C
    Chris2109

    Was haben ausgerechnet WIR da verloren?

    Das alles ist ein klarer Angriff!

    Obwohl doch die Bundeswehr eigentlich eine "Verteidigungsarmee" sein soll!

     

    Schon ein einziger verlorener ("gefallener") Soldat ist zuviel!

     

    Raus Aus Afghanistan! Dort konnten schon die Sowjets nichts erreichen!

     

    Raus Aus Afghanistan - bevor es zu spät ist!