piwik no script img

Schlechte Integration von TürkenWeg mit dem Maulkorb!

Mangelnde Integration hat nicht nur soziale Ursachen. Gerade bei den Türken liegen die Gründe Jahrzehnte zurück. Die Migranten müssen sich selbst aus der Außenseiterrolle befreien.

Sieht so gelungene Integration aus? Die deutschtürkische Moderatorin Gülcan mit ihrem Mann, Sebastian Kamps. Bild: dpa

Die Integrationsstudie ist wie ein Keulenschlag, obwohl die Erkenntnisse nicht neu sind - und die Reaktionen wiederholen sich: "Türken mit veralteten Daten abgestempelt", titelte die Tageszeitung Hürriyet gestern. "Wenn Türken die am schlechtesten integrierte Gruppe sind, dann hat Berlin etwas falsch gemacht", kommentierte die Grünen-Politikerin Bilkay Öney gegenüber dem Boulevardblatt. Die Sabah fragte: "Wer ist schuld?"

Die am Montag vorgestellte Studie des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung "Ungenutzte Potenziale - Zur Lage der Integration in Deutschland" sorgt in der türkischen Gesellschaft für große Aufregung. Denn die Kernaussage wiegt schwer: Türken sind schlechter gebildet, häufiger arbeitslos und gehen seltener Mischehen ein als andere Migrantengruppen in Deutschland. 30 Prozent der Türken und Türkischstämmigen haben keinen Schulabschluss. Nur 14 Prozent machen das Abitur, nicht einmal halb so viele wie in der deutschen Bevölkerung und auch deutlich weniger als bei den anderen Zuwanderern. Dementsprechend schwach sind sie in den Arbeitsmarkt eingebunden und deshalb auch am schlechtesten in die Gesellschaft integriert.

"Es ist falsch, Integration nach ethnischen Kriterien zu beurteilen", kritisierte der Bundestagsabgeordnete Hakki Keskin (Linke) die Untersuchung. Natürlich muss vor einem schlichten Zahlenvergleich ohne Beachtung der Ursachen gewarnt werden. Vergleiche zwischen den einzelnen Herkunftsgruppen sind sehr schwierig, weil die Ausgangsbedingungen immer unterschiedlich sind. Bei dieser Studie wurden die Türkischstämmigen mit EU-Ausländern und Aussiedlern verglichen, was zu einer Verzerrung des Ergebnisses führt.

Denn die Gastarbeiter aus der Türkei wurden in den Siebzigern aus den bildungsfernen Schichten hierher geholt, damit sie den Dreck wegmachen, den die Deutschen nicht anfassen wollten. Die Migranten brachten kaum Lerneifer aus ihrer Heimat mit, sondern Arbeitswillen und die Hoffnung, rasch nach Hause zu gehen. Sie waren billig, willig und wurden ausgebeutet. Die anfängliche Lethargie war also keine Lethargie aus Gleichgültigkeit, sondern aus lauter Hilflosigkeit.

Doch diese Starre gab auch die Marschroute für die kommenden Generationen vor, und heute sind viele Türken da gelandet, wo sie niemals hinkommen wollten: unter das gesellschaftlichen Vergrößerungsglas. Viele haben das Gefühl - zu Recht -, so willkommen zu sein wie eine Busladung Cholerakranker.

Deswegen ist es richtig, Integration nach ethnischen Kriterien zu beurteilen. Es ist streitbar, es ist immer noch ein Tabu, aber es ist nicht falsch. Wer sich aus Angst vor einem Tabubruch einen Maulkorb aufsetzt, kommt nicht vorwärts. Wer glaubt, dass Bildungsarmut stets soziale Ursachen und keine kulturellen hat, sieht sich durch das vietnamesische Beispiel widerlegt.

Keine andere Einwanderergruppe in Deutschland ist in der Schule erfolgreicher: Über 50 Prozent der Vietnamesen schaffen den Sprung aufs Gymnasium. Es sind damit mehr als unter den deutschen Jugendlichen. Auch die These, Migranten müssen selbst gut integriert sein, damit ihre Kinder im deutschen Bildungssystem zurechtkommen, trifft auf Vietnamesen nicht zu. Viele Ostasiaten, angeworben als Arbeitsmigranten in der DDR, erlebten nach der Wende den Absturz ins Abseits. Viele Vietnamesen hielten sich als Selbstständige mit Blumengeschäften oder Büdchen über Wasser. Ihren Kindern aber haben die Eltern eingeimpft, dass Bildung den Weg in die Gesellschaft bedeutet.

Deswegen haftet den Worten der Kritiker etwas seltsam Gestriges an. Denn einen Mangel an Erkenntnissen gibt es schon lange nicht mehr, sondern einen Mangel an Handlungen. Deswegen sollte die Studie als Anstoß zum Handeln verstanden werden - nicht nur für die Politik, vor allem für die Migranten. Die Schuld der Politik zuzuschieben ist einfach und nachvollziehbar. Der Rassismusvorwurf verliert irgendwann seine Wirksamkeit. Sich selbst aus der Außenseiterrolle zu befreien ist schwierig, aber wichtig.

Ein Ausländer, der wütend ist, ist für die Urdeutschen nicht hinnehmbar. Ein Migrant darf die Gesellschaft, in der er lebt, nicht anklagen, er muss dankbar sein, nett. Er muss sich anstrengen und unauffällig sein. Sonst ist er unangenehm und bereitet Angst. Wer aber die Sprache versteht, das System kennt, die Nörgler entwaffnet, der bietet weniger Angriffsfläche - der kann die Klischees der Integrationsdebatte Lügen strafen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

113 Kommentare

 / 
  • B
    berliner

    Ich finde es sehr Traurig,das ich Türk.Abst.mit D.Pass(zwt.genr) mit ansehen mus wie die D.geselschaft gegenüber Türken denken.Ich habe Heute die Zeugnisse von mein Kinder gesehen und mußte feststellen,das die Schule(n)? gegen über Türkische Schüler Ausländerfeindlich sind.Meine Kinder bekommen nach der Schule 4-mal die Woche je 2-Stunden Nachhilfe Unterischt,wo ich im Monat 200.-€ Bezahle.Und sie sind Gut.Wen meine Kinder in der Schule ein Arbeit Schreiben und ich mir das anschaue um es auch zu Unterschreiben,haben sie immer 2en,3en und auch einpaar 1.en.So und wen ich mir jetzt die Zeugnise anschaue,haben sie nur 4 und 5.Da kann mir keiner erzählen,das das keine Ausländerfeindlichkeit ist.Wenn ich die Statisticken lese,die zur zeit gemacht werden über Ausländer,wo die Türken so Schlecht abschneiden sollen-WAS ERWARTET MAN ??ich bin 38 und kamm nach Berlin mit 9 jahren.Ich habe mir Leider damals aus der Schule nichts gemacht.Aber warum werden sie jetzt fragen.Weil mein Vater und Mutter nur Arbeiten waren und nie zeit hatten für uns Kinder und das galt für viele Türken hier so.Deutschland hat uns ALLEIN gelassen.Mein Mutter mußte morgens um 3-Uhr den ersten U-Bahn nehmen um Putzen zu gehen.Sie kamm um 10Uhr nach Hause und musste um 13Uhr wieder Putzen gehen bis 18Uhr.Ich kan mich nicht erinnern,das meine Eltern je von Sozialamt oder der gleischen hilfe hatten.Ich selber habe auch noch nie solche Hilfen in anschpruch genommen,weil ich immer gearbeitet habe und habe bis jetzt einen guten jop.Als kind habe ich nur Deutsche kumpels gehabt.Ich habe einen Deutschen bekanten 20jahre geflegt wo er bei uns zu Hause dursch Krebs Starb(88).Er war in den zweiten Welt Krieg von den Russen in Gefangenschaft genommen worden und musste ca.5-jahre Untererdich Arbeiten.Wo er auch den Krebs bekamm.Ich kan diesen AUSLENDER-FEINDLICHKEIT nicht mehr Hören.Wir Leben auf einer Welt,wir alle zitsen auf diesem Boot.Für mich gibt es kein Deutschland kein Türkei kein Amerika.Für mich gibt es die Welt.Ich bin sogar so weit das ich mir sage,wen das so weiter geht,das ich würklich überlege hier alles auf zu geben,und Deutschland zu Verlassen.ICH KAN DAS NICHT MEHR HÖREN.MfG

  • G
    gegenpol

    Wie lange hat es gedauert, bis in der taz einmal die Wahrheit (in Minimal-Dosierung) gesagt werden darf.

     

    Dank an alle Gutmenschen à la Claudia Roth und die Armee der Allesversteher, die uns diese Probleme eingebrockt haben, indem sie für alles Verständnis hatten, nur nicht für uns Deutsche.

    Inzwischen sind wir soweit, dass Kopfttücher ein Zeichen von Emanzipation ist und Vollverschleierung der Integration dienen soll. Jede Frau hat ein Recht auf ihre Unterdrückung!

     

    Wohin ein falsch verstandener Respekt vor anderen Kulturen und vor einer rückwärtsgerichten Polit-Religion führen kann, sehen wir in den besagten deutschen Stadtteilen, wobei man sagen muss, dass in anderen europäischen Städten schon zeitweilig bürgerkriegsähnliche Zustände herrschen.

  • BK
    Buzz Killington

    "Wenn Einwanderer aus der Türkei und arabischen Ländern glauben, es sei nicht mit ihrer "Würde" vereinbar sich hier zu integrieren, so sei ihnen die freie Ausreise anempfohlen."

     

    Gratulation für den am ehesten am Thema vorbeigehenden Beitrag. denn: bei Kinder der sogenannten "dritten Generation", die also hier geboren und aufgewachsen sind, kann man kaum von "Einwanderern" sprechen (und auch der Anteil sogenannter "Deutscher mit türkischem Migrationshintergrund" stimmt immer mehr). die vielbeschworene "Ausreise" kann dann wohl kaum die Option sein.

  • AG
    Annette Gabriel

    Wer mit Türken so wie ich seit 30 Jahre zusammenarbeitet, weiß, dass kein Türke Deutscher werden will. Dafür sind sie viel zu Stolz auf ihre Nation, was nur wenige Deutsche heute noch sind und somit wir für Türken kein Vorbild sind . Stattdessen träumen viele Türken wieder von einer Vereinigung aller Türkvölker.

  • E
    Eva

    Schuld sind vor allem diese Bild-Zeitung und diese Hürriyet! Pfui!

  • P
    pandamaedchen

    Das ist so ziemlich der rechteste taz-Artikel, der mir bisher untergekommen ist. Mal abgesehen davon, dass schon der Hintergrund einer Studie gar nicht reflektiert wird, die vermutlich mehr ökonomisch orientiert ist, als dass sie auf ein besseres Zusammenleben verschiedener Menschen abzielt, steckt da tatsächlich latenter Rassismus drin. Traurig.

    • @pandamaedchen:

      Jetzt geht das schon wieder los mit Rassismusvorwürfen und "Rechts Vorwürfen auch wenn man hier ganz empirsch vorgeht und einmal Zahlen auf den Tisch legt.... Es steht doch explizit auch im Artikel das zB Vietnamesen im Zahlenvergleich wesentlich besser abschneiden. Es wird wohl kaum ein Vietnamese den Artikel als rassistisch bezeichnen- warum aber reden Leute jetzt wieder von Rassismus und Rechts?? Es ist doch nicht die Schuld der Rechten und Rassisten dass zB die türkischstämmigen schlecht abschneiden und die Rassisten sind sicher auch nicht verantwortlich dass die Vietnamesen gut abschneiden.... Oh man... hört einfach mal auf mit diesem Rassismusvorwurf sobald man mal etwas kritisiert und das dann mit Zahlen noch untermauert. Es ist doch offensichtlich dass es Gruppen gibt die sich integreren wollen und andere weniger aber das ist sicher nicht die Schuld der Gastgeber die allen Einwanderern die gleichen Chancen gibt.

  • K
    Kommentar

    "Wer sich aus Angst vor einem Tabubruch einen Maulkorb aufsetzt, kommt nicht vorwärts."

     

    Richtig, und einer der besten Sätze des Artikels !

    Das sollte man mal einigen links-grünen Träumern, sowie auch Herrn Özdemir sagen, die ja vehement behaupten, kulturelle Gründe gibt es nicht, was natürlich völliger Unsinn ist, zumal man Herrn Özdemir bei dieser Thematik, speziell bei den Türken, Befangenheit unterstellen darf.

     

    "Ein Ausländer, der wütend ist, ist für die Urdeutschen nicht hinnehmbar..."

     

    Naja, der Absatz ist schon etwas grenzwertig, für mich zu viele "muss's". Sollte wäre wohl die bessere Wahl gewesen. Ich gestehe jedem zu, auch mal wütend zu sein, nur was daraus manchmal entsteht, daß ist mir zuwider, Stichwort "Ehrenmorde", oder "U-Bahnschläger", nicht selten mit widerlichsten Vokabeln verbunden, die eigentlich das wahre Gesicht von so manchem "Migranten"/"Ausländer" offenbart.

  • S
    s.fuchs

    @ Ferhat E.

     

    Meine Großeltern waren Masuren und kamen Anfang des letzten Jahrhunderts ins Ruhrgebiet, um Arbeit zu finden. Sie haben wahrscheinlich genau die gleiche "Drecksarbeit" gemacht wie später viele türkische Arbeitnehmer. Und die haben noch ganz andere Probleme gehabt, als die von ihnen beschriebenen. Die vielen polnischen Kräfte, die damals ins Ruhrgebiet kamen, haben sich aber bereits in der zweiten Generation vollständig integriert.

     

    "Integrationswillige Gymnasiasten zum Beispiel, die sich nicht integrieren können, da Ihre "deutschen" Schulkameraden den fremden nicht wollen."

     

    Diese Bemerkung geht an der Realität vorbei. Bes. an Problemschulen sind die deutschstämmigen Schüler in der Minderheit und werden von türkischen oder arab. Klassenkameraden diskriminiert. Dies berichten mir befreundete Lehrer, so beshreibt es auch Ursula Rogg in ihrem Buch "Nord Neukölln".

     

    An Schulen mit 80% Migrantenanteil ist normaler Unterricht gar nicht mehr möglich- die Schüler sind weder lernwillig- noch fähig. Und den Eltern ist die schulische Ausbildung völlig egal. Ein Freund von mir berichtete aus seinem Unterricht an einer Duisburger Schule, dass er selbst häufig im Unterricht angegriffen wurde, wenn er z.B. Streit schlichten wollte. Das Dealen mit Drogen wird nicht mehr auf dem Hof, sondern teilw. mitten im Unterricht durchgezogen. Keiner traut sich da einzugreifen.

     

    Diese Zustände sind heute an Problemschulen Alltag, das war vor 20-30 Jahren nun doch etwas anders.

  • W
    Werner

    Vietnamesen haben aber auch nicht leicht. Ich habe mal in einem vietnamesischen Restaurant gegessen. Ich kann ein Lied von singen.

  • L
    Leser

    Sehr geehrte Frau Akyol,

     

    Sie fordern in Ihrem Artikel "Handlungen", um das Integrationsproblem der Türken in Deutschland anzugehen.

     

    Welche?

     

    Warum schreiben Sie dazu nichts mehr, anstatt im letzten Absatz polemisch gegen den "Urdeutschen" ins Felde zu ziehen, der insbesondere den "Urtürken" so willkommen heißt wie einen Cholerakranken?

  • C
    Carlo

    "Denn die Gastarbeiter aus der Türkei wurden in den Siebzigern aus den bildungsfernen Schichten hierher geholt, damit sie den Dreck wegmachen, den die Deutschen nicht anfassen wollten. Die Migranten brachten kaum Lerneifer aus ihrer Heimat mit, sondern Arbeitswillen und die Hoffnung, rasch nach Hause zu gehen. Sie waren billig, willig und wurden ausgebeutet."

     

    Sowas nennt man dann wohl Verklärung.

     

    Erstens gab es immer wesentlich mehr deutsche Bergarbeiter als türkische, so dass überhaupt nicht die Rede davon sein kann, dass die Türken eine Arbeit gemacht haben, für die sich die Deutschen zu schade waren (mit "Dreck wegmachen" meinen Sie wohl v. a. den Bergbau).

     

    Zweitens gab es auch ne Menge polnische, italienische, spanische usw. Gastarbeiter, die dieselbe Arbeit gemacht haben, wie die Türken. Komischerweise gibt es hier kein Integrationsproblem.

     

    Die Höhe ist natürlich der Satz, dass die Gastarbeiter "ausgebeutet" wurden. Deswegen sind die Türken auch in Scharen nach Deutschland gekommen und nie mehr nach Hause zurück gegangen. Deswegen konnte ein einzelner Gastarbeiter mit seinen Überweisungen aus Deutschland auch eine türkische Großfamilie in Anatolien problemlos über Wasser halten. "Ausgebeutet", da kommen einem echt die Tränen. Dann geht doch nach Hause, wenn hier alles so schlimm ist. Bitte!

     

    Frau Akyol hat mit Ihrem Lobgesang auf die - mit unseren Begrifflichkeiten - wohl als rechtsradikal einzustufende Website "Dawa-News" bereits gezeigt, aus welcher Ecke sie kommt.

  • S
    SarkoXal

    Immer wieder diese dämlichen Statistiken!

     

    Ich werde das Gefühl nicht los, dass hierdurch nur die Vorurteile der deutschen Mehrheitsgesellschaft zementiert werden sollen.

     

    Mit großen Tamtam wird eine neue Entdeckung vorgestellt - nein zelebriert, die da lautet "Die Türken passen einfach nicht in unsere Gesellschaft rein." Wenn man das noch nicht glauben wollte oder ahnte, wird einem das nun auf allen Nachrichtenkanälen eingetrichtert - jetzt ist es ja wissenschaftlich belegt ;-)

     

    Warum sparen wir uns nicht das Ganze und sagen einfach kurz und knapp (vielleicht verstehen es dann auch die ungebildetesten Türken):

     

    "Also Ihr lieben Türken, bitte geht nun nach Hause. Ihr habt unsere Gastfreundschaft zur genüge strapaziert. Und vergesst nicht auch eure Nachkommenschaft mitzunehmen!"

     

    Klar gibt es die Integrationsverweigerer und -fähige, aber was ist mit den Anderen? Ich habe keine Hoffnung mehr, seit 30 Jahren lebe ich schon in Deutschland. Habe Schulen und Studium abgeschlossen, aber ich muss trotzdem immer wieder jedem Hansel aufs Neue erklären, warum ich den bloß so gut Deutsch spreche.

     

    Integration ist keine Einbahnstraße.

  • W
    winnitoux

    Auch Analphabeten können erkennen, dass Bildung für Ihre Kinder wichtig ist. Doch scheinbar wird in türkischen Familien in Deutschland eben darauf weniger Wert gelegt. Meine polnischen/rumänischen/ex-jugoslavischen/russischen/italienischen Mitschüler auf dem Gymnasium kamen auch nicht alle aus Akademikerfamilien. Trotzdem lernten sie innerhalb kürzester Zeit deutsch oder sie wuchsen in Familien auf, in denen deutsch gesprochen wurde. Sie schafften alle ihr Abitur. Türkische Mitschüler hatte ich dagegen nur bis zur 4. Klasse.

  • B
    bogo

    hallo,

    daß die deutschen die türken reingeholt haben, um dreckarbeit zu erledigen, die sie selber nicht machen wollten, ist schlicht unsinn. nicht "die deutschen" sondern die deutsche industrie hat die türken mit sonderabkommen der regierungen hereingeholt, nachdem klar wurde, daß sie italiener, spanier und jugoslawen nicht dauerhaft verarschen konnten weil diese gewerkschaften beitraten.

  • BV
    Brian von Nazareth

    Schon vor 10 Jahren, als Severin Weiland seinen legendären über "Türken in der Bundeswehr" in der NeoCon-Zeitung "taz" publizierte, wußte ich, was der Begriff "Integration" in Deutschland wert ist:

     

    Dem Deutschen ist es völlig egal, wie integriert ein Nicht-Arier ist - der ist und bleibt auf Ewig ein Ausländer.

    Heute wissen wir Dank dieser Studie: Der Türke will ja gar nicht Deutscher sein.

     

    Armselig, dass die taz mit auf der Welle des Antisemitismus schwimmt - diesmal gegen die bösen Türken.

  • BV
    Brian von Nazareth

    Die Studie heißt "Ungenutzte Potenziale" und nicht "Türken sind Integrationsverweigerer".

    Ich verstehe auch nicht, wo hier ein Maulkorb sein soll - die Rechte hat das entsprechende Kapitel in der Studie doch medial erfolgreich zum Hauptkapitel gemacht.

     

    Mir scheint, Frau Akyol versucht nur auf die Anti-Türken-Welle aufzuspringen, um sich medial gut verkaufen zu können.

     

    Der Jude von heute heißt Türke (oder Moslem), die Agitation ist die gleiche wie vor 70 Jahren.

  • H
    Hanna

    Wow und das von der Taz...

    Scheinbar hat auch eure Zeitung es endlich geschafft sich dem tolerierten Rassismus hinzugeben.

     

    Früher wollte ich es auch nicht wahrhaben dass wir den Türken in Deutschland keine Chance geben aber ich musste es selbst oft genug miterleben.

    Ich bin seit 2 Jahren mit einem Türken zusammen und darf dank ihm viele hochintelligente Menschen mit türkischer Herkunft zu meinem Freundeskreis zählen.

    Leider habe ich irgendwann einsehen müssen dass diese Menschen nur ausgegrenzt werden;jeden Tag kämpfen müssen, egal ob sie Abi haben, religiös sind oder nicht.Mein Freund hat übrigens ein 1,0 Abi.

    Du bekommst aber als Türke trotzdem keine Wohnung (außer der Vermieter ist selbst ein Ausländer), du wirst in Klausuren automatisch schlechter bewertet ( es gibt übrigens auch Professoren- die ganz offen dazu stehen dass sie " Ausländer nicht mögen"-), du bekommst keinen KRedit, keinen Job, keine gesellschaftliche Anerkennung.

    Das Misstrauen gegenüber Türken ist unheimlich groß (und das war es auch in meinem deutschen Freundeskreis und in meiner deutschen Familie).

    Wenn ich sage dass man keine Wohnung oder keinen Job bekommt, wird jetzt natürlich jemand aufstehen und sagen: Wo wohnen die denn dann?

    Mein Freund beispielsweise musste sich erst in eine Wohnungsgesellschaft mit horrenden Beitragszahlungen einkaufen damit er wohnen konnte.

    Er ist ein ganz normaler Mensch.

    Er ist unheimlich gebildet und kultiviert, hat einen guten Schulabschluss, studiert und ist noch nicht einmal gläubig ( wie die meisten seiner Freunde auch).

    Das Hindernis ist sein Aussehen und sein Name.

    Er heißt Ali. Und hat schwarze Haare und braune Augen.

    Wenn dieser Name auftaucht oder man ihn sieht, sind die Probleme, der Zweifel, das Misstrauen da und nicht wegzureden.

    Natürlich ziehen sich die Leute zu ihresgleichen zurück, natürlich lassen sich die Leute entmutigen. Wenn man uns Deutschen jeden Tag sagen würde wie dumm und unerwünscht wir sind, natürlich geht es dann bergab mit Bildung, Anpassung und gutem Miteinanderleben, natürlich steigt die Wut. Man muss sich doch nur einmal am Tag durchs deutsche Fernsehprogramm zappen: Mindestens einen "bösen" Murat, Mustafa, Ali zu zeigen ist fast schon Pflicht geworden.

    Unsere Gesellschaft in Deutschland muss sich ändern- wir können das nicht auf die Türken abschieben, denn viele haben sich angepasst und gemerkt dass das überhaupt nichts bringt.

    Wir müssen auf die Menschen zugehen und ihnen eine Chance geben. Sie als unseresgleichen ansehen. ABer das passiert nicht.

    Sie haben es so lange versucht auf die Deutschen zuzugehen, jetzt sind wir an der Reihe.

    Dass die Taz so etwas schreibt, enttäuscht aber verwundert mich nicht.

    Ich kenne die Taz und ihre Mitarbeiter, habe ein Praktikum im Haus gemacht.

    • @Hanna:

      Wenn jemand ein Abi von 1,0 hat wie konnte er denn dann benachteiligt sein?

       

      Es redet doch im Artikel niemand davon dass es keine guren Schüler oder Studenten gibt, aber eben weniger als in anderen Gruppen. Dein Freund ist ein gutes Beispiel dass es funktionieren kann und wenn es viel mehr von ihm gibt dann wir sich die Problematik von ganz allein auflösen, aber erst mal müssen es z B die Türken in D beweisen und nicht die

      Loorbeeren vorher einfordern

  • R
    Rolf

    "Integration ist keine Einbahnstraße..."

     

    Ich kann es nicht mehr hören. Was für ein Unsinn! Selbverständlich ist Integration eine Einbahnstraße! Was denn sonst?

    Nur weil man so einen Mist oft genug wiederholt wird er nicht über Nacht zur Wahrheit.

     

    Wenn Einwanderer aus der Türkei und arabischen Ländern glauben, es sei nicht mit ihrer "Würde" vereinbar sich hier zu integrieren, so sei ihnen die freie Ausreise anempfohlen.

  • M
    Martin

    Die immergleichen Entschuldigungsreflexe nerven inzwischen unsäglich. Was den türkischen Einwanderern, im Gegensatz zu anderen Gruppen vor allem abzugehen scheint, ist eine auch nur im Ansatz vorhandene Bereitschaft, vielleicht sogar Fähigkeit zur selbstkritischen Betrachtung und zum Eingestehen eigener Fehler.

    Bei einem einzelnen Menschen würde man bei ähnlichem Verhalten vermutlich eine schwere narzisstische Persönlichlkeitsstörung diagnostizieren.

     

    Wenn allerdings Bilkay Öney meint: "Wenn Türken die am schlechtesten integrierte Gruppe sind, dann hat Berlin etwas falsch gemacht", dann hat sie recht.

    Nur eben anders, als sie es vermutlich meint. Falsch gemacht hat Berlin vor allem, das "harmoniesüchtig" gehandelt wurde und wird. Es wird keine oder kaum Kritik geübt, viel zu schnell und zu voreilig abgewiegelt und beschwichtigt, um nur ja keinen Funken Unfrieden zuzulassen.

    Das klappt halt nicht. Zum Laissez-Faire und zu den Zugeständnissen und Leistungen gehört halt eben auch die Konsequenz der Forderung der Integrationsleistung. Die wurde allenfalls mal höflich leise gesäuselt erbeten, aber nicht eingefordert.

    Und wenn irgendeiner der üblichen Verdächtigen daraufhin dann erregt von Assimilation und was-noch-allem faselt, dann gehört er nicht beschwichtigt, sondern klar und deutlich zurechtgestutzt.

  • B
    b.m.

    Ich finde es falsch, die Schuld nur bei den Türken zu suchen. Es mag sein dass Bildung noch einen zu geringen Stellenwert bei manchen hat, aber sind Türken in Deutschland wirklich akzeptiert? Wie oft hört man denn z.B. die Aussage, dass eine Schule gut sei, da der Ausländeranteil so gering sei, oder wird ein Arbeitgeber eher einen Markus oder einen Hasan einstellen? Oder zu der Beobachtung, dass Türken zu wenige Ehen mit deutschen eingehen, wieviele Eltern in Deutschland wären besorgt wenn ihr Kind einen Türken heiraten würde? Wir müssen dringend unsere Vorurteile gegenüber Türken abbauen, damit eine bessere Integration gelingen kann.

  • CS
    Cem Sey

    Klar! Es gibt in diesem Land keine sozialen Schichten, sondern nur unterschiedliche Ethnien, die unterschiedlich begabt sind. Es gibt sicherlich eine ethnische Erfolgshierarchie. Die einen sind eben fähiger, als die anderen. Und deshalb brauchen wir nicht einmal eine Integration, wie sie von der deutschen Politik gefordert und angestrebt wird. Wie Schade, dass in den 30er Jahren, keine Akyols gegeben hat. Denn dann hätten wir wahrscheinlich den 2. Weltkrieg nicht gehabt.

     

    Es gibt aber eine Frage noch an die taz: Ist die taz noch eine linke Zeitung?

  • UV
    Ulf Veerenkotte

    Hier eine gute Radioserie, die die im Artikel angesprochene Debatte aus amerikanischer Sicht schildert:

     

    http://tinyurl.com/dgfmjf

  • HL
    Hartwig Lein

    Es gibt außer den Vietnamesen noch eine Zuwanderergruppe, die extrem erfolgreich und bestens integriert ist, das sind die Griechen. Seit den Hugenotten hat Deutschland keine so qualifizierten Einwanderer mehr erlebt. Das Obristenregime war für Griechenland eine Katastrophe, für Deutschland war es ein Segen.

  • D
    Denninger

    Zur hier postulierten Verantwortung von Staat und Gesellschaft für die nicht erfolgte Integration der türkischen Gastarbeiter:

     

    Der Anwerbestopp ist bereits vor einigen Jahrzehnten erfolgt. Das heisst, es geht in erster Linie um "Nachzügler" und Mitbürger der 2. bis 4. Generation.

    Im Klartext: Wenn die Migranten mehr als 3 Jahrzehnte lang keine Möglichkeiten zur Integration genutzt haben liegt das sicher nicht an Staat und Gesellschaft. Die parallel angeworbenen Spanier, Italiener und Griechen und deren Nachkommen scheinen bei weitem besser integriert zu sein.

    Bei aller gesellschaftlichen Diskussion sollte ein Fakt nicht vergessen werden:

    Wenn das Selbstbild des Migranten unvereinbar mit der Gesellschaft ist wird es zu keiner Integration kommen.

    Aber das ist dann nicht die Schuld der Gesellschaft. Hier möchte ich auf die österreichische Studie unter Islamlehrern über die Akzeptanz pluralistisch- demokratischer Grundwerte Bezug nehmen.

    Wie soll sich jemand in die FDGO integrieren wollen oder können, der Grundrechte wie Gleichberechtigung, Religionsfreiheit, sexuelle Selbstbestimmung oder Diskriminierungsverbot per se ablehnt?

    Und wer ist dann Schuld an der Misere?

    Etwa die zu tolerante Gesellschaft????

  • S
    stiller321

    Einfach zu fordern, dass die Deutschtürken sich selbst anstrengen müssen um Anschluss zu finden, führt nicht weit. Katastrophale Ergebnisse wie in der Untersuchung des Berliner Instituts werden nicht allein zu einem tiefliegenden Kulturwandel ungebildeter türkischer Einwandererfamilien führen. Wenn man erkennt, dass türkische (und sicher auch palästinensische und libanesische) Einwanderinnen und Einwanderer besondere Probleme in Deutschland haben, so sollte von beiden Seiten, der erfolgreicheren Mehrheitsgesellschaft und der benachteiligten Minderheit aufeinander zugegangen werden. Offenbar brauchen Deutschtürken etwas mehr Hilfestellungen als vietnamesisch-deutsche Kinder. Geht man auf sie zu, so kann man auch eine Gegenleistung fordern.

  • M
    Murat

    So wie Frau Akyol möchte ich auch mein Geld verdienen.

    In Fachkreisen heißt, dass "Studien verschönerte Lügen" sind. Dieser Artikel erinnert mich an die Rede von C. Powel vor der UNO, wo er uns weis machen wollte, was Irak für eine Hi-Tech-Machinerie hat um die Atombomben zu transportieren.

    Der ganze Westen hat dies natürlich nie bezweifelt und ab gings gemeinsam in den Krieg.

    So schreibt auch Frau Akyol. Sie weiß natürlich auch wie Powell ne ganze Menge.

    Ich arbeite an der Front, mit Migranten, und schreibe nicht so einseitige Studien.

    "Weg mit dem maulkorb"?

    Einverstanden, dann her mit der Kehrseite der

    Medaille.

  • AP
    Adam Potocki

    Wenn ich mir die Kommentare der türkischen Verbände und der türkischstämmigen Politiker so anhöre, dann frage ich mich ernsthaft, ob das Wort: Selbstkritik in dem Türkischen überhaupt vorhanden ist.

  • BK
    Buzz Killington

    "Ein Ausländer, der wütend ist, ist für die Urdeutschen nicht hinnehmbar. Ein Migrant darf die Gesellschaft, in der er lebt, nicht anklagen, er muss dankbar sein, nett. Er muss sich anstrengen und unauffällig sein."

     

    dieses "Argument" wird aber spätestens dann unsinnig, wenn wir von Menschen sprechen, die hier geboren sind und die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen, aber dennoch ausschließlich als "mit Migrationshintergrund" wahrgenommen werden. denn dann reden wir nich von "Gästen" oder "Ausländern", d.h. es bedarf in diesem Fall nicht mehr oder weniger "Dankbarkeit" als bei jedem anderen deutschen Staatsbürger auch.

  • N
    No-Go-Area

    Hier wird das Volk auf die Türken abgerichtet, später, wenn das Volk über den Beitritt der Türkei zu EU entscheiden muss, darf es kräftig zubeissen!!

     

    Juden hatten eine hohe Bildung, sprachen pefekt Deutsch und wurden trotzdem bzw. deswegen vernichtet!

  • KA
    KHJ aus Köln

    Schuld sind immer die Anderen. Die selbe Leier und immer wieder die selbe Leier. Vergangenheitsbewältigung ist etwas für Spießer. Die Realität ist Fakt. Genauso Fakt ist, dass es heute Hartz 4 gibt. Die Integrationsverweigerer hätte im keinen anderen Land der Welt eine Chance und schon gar nicht zu überleben. Die Wirklichkeit kann schon grausam sein.

  • HZ
    Herr Zhao

    Die Vietnamesen - eine model minority ?

     

    Ich kenne das Milieu der China-Restaurant-Besitzer, und wie sie mit ihren Kindern umgehen. Es stimmt, die Eltern brauchen keine Bücher im Haus zu haben, sie brauchen auch nicht richtig, Deutsch zu können, oder es muss nicht eimal Zeit für die Kinder da sein.

     

    Wenn die Eltern selber 10-12 Stunden am Tag arbeiten gibt es auch wenig Zeit für das Familienleben. Am abend kocht der Vater oder die Mutter die Mahlzeiten, und wenn die Kinder von der Schule nach Hause kommen, wärmen sie sich das Essen selbst auf, übernehmen die Wäsche, gehen einkaufen, passen auf die jüngeren Geschwister auf. Es gibt also sehr frühreife und selbständige Kinder.

     

    Dabei herrscht unter der Kinderschar ein Konkurrenzdenken und der brennende Wunsch sich gegenseitig auszustechen durch Leistung - und das Bewußtsein intellektuell in einer anderen Liga zu spielen als die anderen Bevölkeungsgruppen.

     

    Es ist keine kooperatives Milieu, sondern ein sehr wertkonservatives Milieu. Man konkurriert sich geschäftlich und sozial gegenseitig nieder - und läßt nur ein gutes Haar an jenen, die einem näher bekannt sind.

     

    Die Konkurrenzlogik hat etwas fatales, weil man nämlich immer mehr arbeiten muss, um überhaupt seine soziale Anerkennung zu halten.

     

    Wenn die Gruppe grösser wäre, bin ich mir sicher, dass diese Werthaltung zu sozialem Elend führt. Angewandt auf die gesamte Gesellschaft führt es zu sozialer Spaltung in Starke und Schwache. Eingeengt aber in einem eher lethargischen deutschen Mehrheitsgesellschaft ist es harmlos.

     

    In den USA werden die erfolgreichen Asians immer dann von der WASP Gesellschaft präsentiert, wenn es darum geht andere people of color abzuwatscheln. Das ist eine klare Instrumentalisierung der Asian Americans und führt nur zu sinnlosen Eifersüchteleien bei den people of colors.

     

    Klar jedoch sollte jedem sein, dass es die Begriffe Zuwanderer und die Menschen mit Migrationshintergrund Abstrakta sind und eigentlich wenig aussagen. Deswegen bin ich immer aufgeschreckt, wenn ich Mittelwerte und statistische Auswertungsverfahren angewendet sehe auf soziale Aggregate wie die Menschen auf Nahost, die aus Asien, die aus Afrika - oder noch megalomanischer ganze Kulturräume, die man sich wie Container vorstellt.

     

    Es ist kein Wunder, dass die Zuwanderer eine vielfältige Gruppe sind, Deren soziale Beziehungen können nach Sprachgruppen, Herkunftsregion, Religion, Berufsgruppen und was auch immer sich als Gemeinsamkeit eignet geregelt sein.

     

    Das Unangenehmste an Deutschland ist, dass die Definitionsmacht bei den grossen Medienunternehmen und der deutschen Wissenschaft liegt, während die informellen migrnatischen Cliquen, kaum Ressourcen haben, um ein identitäres Projekt voranzutreiben - mit Ausnahme der Religiösen.

     

    Tatsache ist, dass Zuwanderer eine gar nicht mal so schlecht beforschte Gruppe sind, und man weiss trotzdem wenig über diese Bevölkerungen.

     

    Weil das so ist wird die Regierungspolitik auch immer schwere Fehler machen und kontraproduktiv handeln. Das wird um so mehr geschehen, je autoritärer und undemokratischer sie sich aufführt, und es wird um so schlimmer, wenn Honoratioren und Lobbyorganisationen am Puls der Zeit sind.

     

    Das aber ist die Schuld der Regierung, weil sie sich gegen das allgemeine, kommunale Wahlrecht sperrt.

  • MC
    Merci cheri!

    Lustig, dass die zweite Generation der hier geborenen Menschen immernoch Migranten genannt werden.

    Meine Dankbarkeit hierzu ist kaum in Worte zu fassen.

  • FE
    Ferhat E.

    "haben dementsprechende Jobs bekommen" < Was heißt in Ihrer Denkweise bitte "dementsprechend"?? Heißt dementsprechend bei Thyssen Krupp Eisenstaub ohne geeignete Ausrüstung zu säubern und sich Lungenprobleme zu holen an denen man nach 20 Jahren immernoch leidet?

     

    Natürlich tragen Eltern aber auch die Gesellschaft dazu bei, dass solche Problematiken entstehen. Viele sind integrationsunwillig. Diesen sollte man klarmachen, dass sie hier geboren sind und ein Teil dieses Landes sind.

     

    Es gibt aber genug Gegenbeispiele. Integrationswillige Gymnasiasten zum Beispiel, die sich nicht integrieren können, da Ihre "deutschen" Schulkameraden den fremden nicht wollen. Benachteiligung aufgrund der Nationalität steht in vielen deutschen Gymnasien an der Tagesordnung. Sowohl von den Lehrern als auch von den Schülern. Bei einem Streit gehören immer 2 dazu.

     

    Die türkische Gesellschaft sollte sich langsam klarmachen, dass sie ein teil dieses Landes ist und sich auch so benehmen. Die "deutsche" Gesellschaft hingegen muss langsam mitbekommen, dass es ohne die Einwanderer insbesondere den Türken in Deutschland nicht geht.

  • HM
    H. Müller

    Ich finde es immerhin sehr gut, dass in der Politik das Thema Integration mittlerweile sehr ernst genommen wird. Das heisst natürlich noch lange nicht, dass von Seiten der Politik alles gut läuft. Aber: alle diese Bemühungen werden nicht fruchten, wenn von den zu integrierenden nicht auch deutliche Anstrengungen kommen. Und es ist sicherlich nicht schön, wenn unter den türkischstämmigen als einer besonder großen Bevölkerungsgruppe in Deutschland die Anstrengungen zu oft zu klein sind.

  • M
    M.Eskandani

    Untersuchungen zur frühkindlichen Entwicklung scheinen zu zeigen, dass die Förderung von Kindern nicht erst mit 6 Jahren ansetzen darf, sondern viel früher, will sie erfolgreich sein. Auch scheint es so zu sein, dass, wenn die Förderung nicht in der Familie, bei den Eltern, aufgegriffen, bestätigt,ja sogar fortgeführt wird, sie viel weniger wirksam ist. Das würde bedeuten, dass auch die türkischen Eltern erreicht und "in die Pflicht" genommen werden sollten. Nur wie? Wie soll jemand mit vielleicht 4 Jahren Grundschule oder Analphabet in der eigenen Mutter- und in der deutschen Sprache seinem Kind Bildung vermitteln? Wie soll man jemandem, in dessen Heimatland Bildung Luxus und für das eigene Fortkommen als überflüssig angesehen wird, seinem Kind den Wert von Bildung vermitteln? Wie soll jemand Eigenverantwortung für die Bildung seines Kindes übernehmen, wenn er in seinem Herkunfsland gelernt hat, aus Unsicherheit, dem Bewußtsein der eigenen Ungebildetheit und manchmal auch aus Bequemlichkeit hearus, Verantwortung immer an den jeweils (scheinbar) Gebildeteren oder den Staat abzugeben? (Wie mir eine türkische Friseuse der 2ten Generation einmal voller Empörung sagte: warum soll ich meinem Kind Deutsch beibringen, wenn es der deutsche Staat nicht tut?) Wie soll jemand, der sich selbst in dem neuen Land nur in seinem kleinen türkisch-dominierten Kiez zurechtfindet, seinem Kind den Weg im neuen Land zeigen? Ich würde mir wünschen, es kämen zu all diesen Fragen mehr Lösungsideen und -initiativen aus den Reihen der Betroffenen selbst.

  • I
    Integrata

    Diese ewig gleiche Leier: Türke nix Integrationsunwillig, nur Gesellschaft ihn nix lassen.

    Mensch, simpler geht's doch imma wieda!

    Was erwarten sie, wenn 'Integration' oder gar 'Assimilation' als Verbrechen gegen die Menschlichkeit bezeichnet wird?

    Nennen sie mir doch auch mal gleich den Grund, dass viele 'Migranten' mit der sogen. 'Mehrheitsgesellschaft' (äh, gemeint ist die deutsche Gesellschaft) nix am Hut haben wollen? Und antworten sie mir bitte etwas ausführlicher als evtl. nur mit der Formel 'weil sie halt abgelehnt werden'.

  • S
    s.fuchs

    "Ihren Kindern aber haben die vietnamesischen) Eltern eingeimpft, dass Bildung den Weg in die Gesellschaft bedeutet".

     

    Genau das ist der Punkt, der den unterschied ausmacht. Aykol hat Recht, Einwanderer können und müssen ihren Teil zur Integration beitragen, sonst klappt das nicht.

     

    Eine kleine Anmerkung zu: Türken hätten niedrig bezahlte Arbeit gemacht, die deutsche nicht machen wollten. Ganz so ist es nicht gewesen. Es gab Ende der 60er, Anfang der 70er mehr Arbeitsplätze als Arbeitnehmer in Deutschland. Und die ungelernten, aber fleißigen "Gastarbeiter" haben dementsprechende Jobs bekommen. Der Gastaufenthalt wurde z.B. von der Türkei unterstützt, da die wirtschaftl. Situation der Türkei eher schlecht und die Arbeitslosigkeit groß war.

  • B
    berliner

    Ich finde es sehr Traurig,das ich Türk.Abst.mit D.Pass(zwt.genr) mit ansehen mus wie die D.geselschaft gegenüber Türken denken.Ich habe Heute die Zeugnisse von mein Kinder gesehen und mußte feststellen,das die Schule(n)? gegen über Türkische Schüler Ausländerfeindlich sind.Meine Kinder bekommen nach der Schule 4-mal die Woche je 2-Stunden Nachhilfe Unterischt,wo ich im Monat 200.-€ Bezahle.Und sie sind Gut.Wen meine Kinder in der Schule ein Arbeit Schreiben und ich mir das anschaue um es auch zu Unterschreiben,haben sie immer 2en,3en und auch einpaar 1.en.So und wen ich mir jetzt die Zeugnise anschaue,haben sie nur 4 und 5.Da kann mir keiner erzählen,das das keine Ausländerfeindlichkeit ist.Wenn ich die Statisticken lese,die zur zeit gemacht werden über Ausländer,wo die Türken so Schlecht abschneiden sollen-WAS ERWARTET MAN ??ich bin 38 und kamm nach Berlin mit 9 jahren.Ich habe mir Leider damals aus der Schule nichts gemacht.Aber warum werden sie jetzt fragen.Weil mein Vater und Mutter nur Arbeiten waren und nie zeit hatten für uns Kinder und das galt für viele Türken hier so.Deutschland hat uns ALLEIN gelassen.Mein Mutter mußte morgens um 3-Uhr den ersten U-Bahn nehmen um Putzen zu gehen.Sie kamm um 10Uhr nach Hause und musste um 13Uhr wieder Putzen gehen bis 18Uhr.Ich kan mich nicht erinnern,das meine Eltern je von Sozialamt oder der gleischen hilfe hatten.Ich selber habe auch noch nie solche Hilfen in anschpruch genommen,weil ich immer gearbeitet habe und habe bis jetzt einen guten jop.Als kind habe ich nur Deutsche kumpels gehabt.Ich habe einen Deutschen bekanten 20jahre geflegt wo er bei uns zu Hause dursch Krebs Starb(88).Er war in den zweiten Welt Krieg von den Russen in Gefangenschaft genommen worden und musste ca.5-jahre Untererdich Arbeiten.Wo er auch den Krebs bekamm.Ich kan diesen AUSLENDER-FEINDLICHKEIT nicht mehr Hören.Wir Leben auf einer Welt,wir alle zitsen auf diesem Boot.Für mich gibt es kein Deutschland kein Türkei kein Amerika.Für mich gibt es die Welt.Ich bin sogar so weit das ich mir sage,wen das so weiter geht,das ich würklich überlege hier alles auf zu geben,und Deutschland zu Verlassen.ICH KAN DAS NICHT MEHR HÖREN.MfG

  • G
    gegenpol

    Wie lange hat es gedauert, bis in der taz einmal die Wahrheit (in Minimal-Dosierung) gesagt werden darf.

     

    Dank an alle Gutmenschen à la Claudia Roth und die Armee der Allesversteher, die uns diese Probleme eingebrockt haben, indem sie für alles Verständnis hatten, nur nicht für uns Deutsche.

    Inzwischen sind wir soweit, dass Kopfttücher ein Zeichen von Emanzipation ist und Vollverschleierung der Integration dienen soll. Jede Frau hat ein Recht auf ihre Unterdrückung!

     

    Wohin ein falsch verstandener Respekt vor anderen Kulturen und vor einer rückwärtsgerichten Polit-Religion führen kann, sehen wir in den besagten deutschen Stadtteilen, wobei man sagen muss, dass in anderen europäischen Städten schon zeitweilig bürgerkriegsähnliche Zustände herrschen.

  • BK
    Buzz Killington

    "Wenn Einwanderer aus der Türkei und arabischen Ländern glauben, es sei nicht mit ihrer "Würde" vereinbar sich hier zu integrieren, so sei ihnen die freie Ausreise anempfohlen."

     

    Gratulation für den am ehesten am Thema vorbeigehenden Beitrag. denn: bei Kinder der sogenannten "dritten Generation", die also hier geboren und aufgewachsen sind, kann man kaum von "Einwanderern" sprechen (und auch der Anteil sogenannter "Deutscher mit türkischem Migrationshintergrund" stimmt immer mehr). die vielbeschworene "Ausreise" kann dann wohl kaum die Option sein.

  • AG
    Annette Gabriel

    Wer mit Türken so wie ich seit 30 Jahre zusammenarbeitet, weiß, dass kein Türke Deutscher werden will. Dafür sind sie viel zu Stolz auf ihre Nation, was nur wenige Deutsche heute noch sind und somit wir für Türken kein Vorbild sind . Stattdessen träumen viele Türken wieder von einer Vereinigung aller Türkvölker.

  • E
    Eva

    Schuld sind vor allem diese Bild-Zeitung und diese Hürriyet! Pfui!

  • P
    pandamaedchen

    Das ist so ziemlich der rechteste taz-Artikel, der mir bisher untergekommen ist. Mal abgesehen davon, dass schon der Hintergrund einer Studie gar nicht reflektiert wird, die vermutlich mehr ökonomisch orientiert ist, als dass sie auf ein besseres Zusammenleben verschiedener Menschen abzielt, steckt da tatsächlich latenter Rassismus drin. Traurig.

  • K
    Kommentar

    "Wer sich aus Angst vor einem Tabubruch einen Maulkorb aufsetzt, kommt nicht vorwärts."

     

    Richtig, und einer der besten Sätze des Artikels !

    Das sollte man mal einigen links-grünen Träumern, sowie auch Herrn Özdemir sagen, die ja vehement behaupten, kulturelle Gründe gibt es nicht, was natürlich völliger Unsinn ist, zumal man Herrn Özdemir bei dieser Thematik, speziell bei den Türken, Befangenheit unterstellen darf.

     

    "Ein Ausländer, der wütend ist, ist für die Urdeutschen nicht hinnehmbar..."

     

    Naja, der Absatz ist schon etwas grenzwertig, für mich zu viele "muss's". Sollte wäre wohl die bessere Wahl gewesen. Ich gestehe jedem zu, auch mal wütend zu sein, nur was daraus manchmal entsteht, daß ist mir zuwider, Stichwort "Ehrenmorde", oder "U-Bahnschläger", nicht selten mit widerlichsten Vokabeln verbunden, die eigentlich das wahre Gesicht von so manchem "Migranten"/"Ausländer" offenbart.

  • S
    s.fuchs

    @ Ferhat E.

     

    Meine Großeltern waren Masuren und kamen Anfang des letzten Jahrhunderts ins Ruhrgebiet, um Arbeit zu finden. Sie haben wahrscheinlich genau die gleiche "Drecksarbeit" gemacht wie später viele türkische Arbeitnehmer. Und die haben noch ganz andere Probleme gehabt, als die von ihnen beschriebenen. Die vielen polnischen Kräfte, die damals ins Ruhrgebiet kamen, haben sich aber bereits in der zweiten Generation vollständig integriert.

     

    "Integrationswillige Gymnasiasten zum Beispiel, die sich nicht integrieren können, da Ihre "deutschen" Schulkameraden den fremden nicht wollen."

     

    Diese Bemerkung geht an der Realität vorbei. Bes. an Problemschulen sind die deutschstämmigen Schüler in der Minderheit und werden von türkischen oder arab. Klassenkameraden diskriminiert. Dies berichten mir befreundete Lehrer, so beshreibt es auch Ursula Rogg in ihrem Buch "Nord Neukölln".

     

    An Schulen mit 80% Migrantenanteil ist normaler Unterricht gar nicht mehr möglich- die Schüler sind weder lernwillig- noch fähig. Und den Eltern ist die schulische Ausbildung völlig egal. Ein Freund von mir berichtete aus seinem Unterricht an einer Duisburger Schule, dass er selbst häufig im Unterricht angegriffen wurde, wenn er z.B. Streit schlichten wollte. Das Dealen mit Drogen wird nicht mehr auf dem Hof, sondern teilw. mitten im Unterricht durchgezogen. Keiner traut sich da einzugreifen.

     

    Diese Zustände sind heute an Problemschulen Alltag, das war vor 20-30 Jahren nun doch etwas anders.

  • W
    Werner

    Vietnamesen haben aber auch nicht leicht. Ich habe mal in einem vietnamesischen Restaurant gegessen. Ich kann ein Lied von singen.

  • L
    Leser

    Sehr geehrte Frau Akyol,

     

    Sie fordern in Ihrem Artikel "Handlungen", um das Integrationsproblem der Türken in Deutschland anzugehen.

     

    Welche?

     

    Warum schreiben Sie dazu nichts mehr, anstatt im letzten Absatz polemisch gegen den "Urdeutschen" ins Felde zu ziehen, der insbesondere den "Urtürken" so willkommen heißt wie einen Cholerakranken?

  • C
    Carlo

    "Denn die Gastarbeiter aus der Türkei wurden in den Siebzigern aus den bildungsfernen Schichten hierher geholt, damit sie den Dreck wegmachen, den die Deutschen nicht anfassen wollten. Die Migranten brachten kaum Lerneifer aus ihrer Heimat mit, sondern Arbeitswillen und die Hoffnung, rasch nach Hause zu gehen. Sie waren billig, willig und wurden ausgebeutet."

     

    Sowas nennt man dann wohl Verklärung.

     

    Erstens gab es immer wesentlich mehr deutsche Bergarbeiter als türkische, so dass überhaupt nicht die Rede davon sein kann, dass die Türken eine Arbeit gemacht haben, für die sich die Deutschen zu schade waren (mit "Dreck wegmachen" meinen Sie wohl v. a. den Bergbau).

     

    Zweitens gab es auch ne Menge polnische, italienische, spanische usw. Gastarbeiter, die dieselbe Arbeit gemacht haben, wie die Türken. Komischerweise gibt es hier kein Integrationsproblem.

     

    Die Höhe ist natürlich der Satz, dass die Gastarbeiter "ausgebeutet" wurden. Deswegen sind die Türken auch in Scharen nach Deutschland gekommen und nie mehr nach Hause zurück gegangen. Deswegen konnte ein einzelner Gastarbeiter mit seinen Überweisungen aus Deutschland auch eine türkische Großfamilie in Anatolien problemlos über Wasser halten. "Ausgebeutet", da kommen einem echt die Tränen. Dann geht doch nach Hause, wenn hier alles so schlimm ist. Bitte!

     

    Frau Akyol hat mit Ihrem Lobgesang auf die - mit unseren Begrifflichkeiten - wohl als rechtsradikal einzustufende Website "Dawa-News" bereits gezeigt, aus welcher Ecke sie kommt.

  • S
    SarkoXal

    Immer wieder diese dämlichen Statistiken!

     

    Ich werde das Gefühl nicht los, dass hierdurch nur die Vorurteile der deutschen Mehrheitsgesellschaft zementiert werden sollen.

     

    Mit großen Tamtam wird eine neue Entdeckung vorgestellt - nein zelebriert, die da lautet "Die Türken passen einfach nicht in unsere Gesellschaft rein." Wenn man das noch nicht glauben wollte oder ahnte, wird einem das nun auf allen Nachrichtenkanälen eingetrichtert - jetzt ist es ja wissenschaftlich belegt ;-)

     

    Warum sparen wir uns nicht das Ganze und sagen einfach kurz und knapp (vielleicht verstehen es dann auch die ungebildetesten Türken):

     

    "Also Ihr lieben Türken, bitte geht nun nach Hause. Ihr habt unsere Gastfreundschaft zur genüge strapaziert. Und vergesst nicht auch eure Nachkommenschaft mitzunehmen!"

     

    Klar gibt es die Integrationsverweigerer und -fähige, aber was ist mit den Anderen? Ich habe keine Hoffnung mehr, seit 30 Jahren lebe ich schon in Deutschland. Habe Schulen und Studium abgeschlossen, aber ich muss trotzdem immer wieder jedem Hansel aufs Neue erklären, warum ich den bloß so gut Deutsch spreche.

     

    Integration ist keine Einbahnstraße.

  • W
    winnitoux

    Auch Analphabeten können erkennen, dass Bildung für Ihre Kinder wichtig ist. Doch scheinbar wird in türkischen Familien in Deutschland eben darauf weniger Wert gelegt. Meine polnischen/rumänischen/ex-jugoslavischen/russischen/italienischen Mitschüler auf dem Gymnasium kamen auch nicht alle aus Akademikerfamilien. Trotzdem lernten sie innerhalb kürzester Zeit deutsch oder sie wuchsen in Familien auf, in denen deutsch gesprochen wurde. Sie schafften alle ihr Abitur. Türkische Mitschüler hatte ich dagegen nur bis zur 4. Klasse.

  • B
    bogo

    hallo,

    daß die deutschen die türken reingeholt haben, um dreckarbeit zu erledigen, die sie selber nicht machen wollten, ist schlicht unsinn. nicht "die deutschen" sondern die deutsche industrie hat die türken mit sonderabkommen der regierungen hereingeholt, nachdem klar wurde, daß sie italiener, spanier und jugoslawen nicht dauerhaft verarschen konnten weil diese gewerkschaften beitraten.

  • BV
    Brian von Nazareth

    Schon vor 10 Jahren, als Severin Weiland seinen legendären über "Türken in der Bundeswehr" in der NeoCon-Zeitung "taz" publizierte, wußte ich, was der Begriff "Integration" in Deutschland wert ist:

     

    Dem Deutschen ist es völlig egal, wie integriert ein Nicht-Arier ist - der ist und bleibt auf Ewig ein Ausländer.

    Heute wissen wir Dank dieser Studie: Der Türke will ja gar nicht Deutscher sein.

     

    Armselig, dass die taz mit auf der Welle des Antisemitismus schwimmt - diesmal gegen die bösen Türken.

  • BV
    Brian von Nazareth

    Die Studie heißt "Ungenutzte Potenziale" und nicht "Türken sind Integrationsverweigerer".

    Ich verstehe auch nicht, wo hier ein Maulkorb sein soll - die Rechte hat das entsprechende Kapitel in der Studie doch medial erfolgreich zum Hauptkapitel gemacht.

     

    Mir scheint, Frau Akyol versucht nur auf die Anti-Türken-Welle aufzuspringen, um sich medial gut verkaufen zu können.

     

    Der Jude von heute heißt Türke (oder Moslem), die Agitation ist die gleiche wie vor 70 Jahren.

  • H
    Hanna

    Wow und das von der Taz...

    Scheinbar hat auch eure Zeitung es endlich geschafft sich dem tolerierten Rassismus hinzugeben.

     

    Früher wollte ich es auch nicht wahrhaben dass wir den Türken in Deutschland keine Chance geben aber ich musste es selbst oft genug miterleben.

    Ich bin seit 2 Jahren mit einem Türken zusammen und darf dank ihm viele hochintelligente Menschen mit türkischer Herkunft zu meinem Freundeskreis zählen.

    Leider habe ich irgendwann einsehen müssen dass diese Menschen nur ausgegrenzt werden;jeden Tag kämpfen müssen, egal ob sie Abi haben, religiös sind oder nicht.Mein Freund hat übrigens ein 1,0 Abi.

    Du bekommst aber als Türke trotzdem keine Wohnung (außer der Vermieter ist selbst ein Ausländer), du wirst in Klausuren automatisch schlechter bewertet ( es gibt übrigens auch Professoren- die ganz offen dazu stehen dass sie " Ausländer nicht mögen"-), du bekommst keinen KRedit, keinen Job, keine gesellschaftliche Anerkennung.

    Das Misstrauen gegenüber Türken ist unheimlich groß (und das war es auch in meinem deutschen Freundeskreis und in meiner deutschen Familie).

    Wenn ich sage dass man keine Wohnung oder keinen Job bekommt, wird jetzt natürlich jemand aufstehen und sagen: Wo wohnen die denn dann?

    Mein Freund beispielsweise musste sich erst in eine Wohnungsgesellschaft mit horrenden Beitragszahlungen einkaufen damit er wohnen konnte.

    Er ist ein ganz normaler Mensch.

    Er ist unheimlich gebildet und kultiviert, hat einen guten Schulabschluss, studiert und ist noch nicht einmal gläubig ( wie die meisten seiner Freunde auch).

    Das Hindernis ist sein Aussehen und sein Name.

    Er heißt Ali. Und hat schwarze Haare und braune Augen.

    Wenn dieser Name auftaucht oder man ihn sieht, sind die Probleme, der Zweifel, das Misstrauen da und nicht wegzureden.

    Natürlich ziehen sich die Leute zu ihresgleichen zurück, natürlich lassen sich die Leute entmutigen. Wenn man uns Deutschen jeden Tag sagen würde wie dumm und unerwünscht wir sind, natürlich geht es dann bergab mit Bildung, Anpassung und gutem Miteinanderleben, natürlich steigt die Wut. Man muss sich doch nur einmal am Tag durchs deutsche Fernsehprogramm zappen: Mindestens einen "bösen" Murat, Mustafa, Ali zu zeigen ist fast schon Pflicht geworden.

    Unsere Gesellschaft in Deutschland muss sich ändern- wir können das nicht auf die Türken abschieben, denn viele haben sich angepasst und gemerkt dass das überhaupt nichts bringt.

    Wir müssen auf die Menschen zugehen und ihnen eine Chance geben. Sie als unseresgleichen ansehen. ABer das passiert nicht.

    Sie haben es so lange versucht auf die Deutschen zuzugehen, jetzt sind wir an der Reihe.

    Dass die Taz so etwas schreibt, enttäuscht aber verwundert mich nicht.

    Ich kenne die Taz und ihre Mitarbeiter, habe ein Praktikum im Haus gemacht.

  • R
    Rolf

    "Integration ist keine Einbahnstraße..."

     

    Ich kann es nicht mehr hören. Was für ein Unsinn! Selbverständlich ist Integration eine Einbahnstraße! Was denn sonst?

    Nur weil man so einen Mist oft genug wiederholt wird er nicht über Nacht zur Wahrheit.

     

    Wenn Einwanderer aus der Türkei und arabischen Ländern glauben, es sei nicht mit ihrer "Würde" vereinbar sich hier zu integrieren, so sei ihnen die freie Ausreise anempfohlen.

  • M
    Martin

    Die immergleichen Entschuldigungsreflexe nerven inzwischen unsäglich. Was den türkischen Einwanderern, im Gegensatz zu anderen Gruppen vor allem abzugehen scheint, ist eine auch nur im Ansatz vorhandene Bereitschaft, vielleicht sogar Fähigkeit zur selbstkritischen Betrachtung und zum Eingestehen eigener Fehler.

    Bei einem einzelnen Menschen würde man bei ähnlichem Verhalten vermutlich eine schwere narzisstische Persönlichlkeitsstörung diagnostizieren.

     

    Wenn allerdings Bilkay Öney meint: "Wenn Türken die am schlechtesten integrierte Gruppe sind, dann hat Berlin etwas falsch gemacht", dann hat sie recht.

    Nur eben anders, als sie es vermutlich meint. Falsch gemacht hat Berlin vor allem, das "harmoniesüchtig" gehandelt wurde und wird. Es wird keine oder kaum Kritik geübt, viel zu schnell und zu voreilig abgewiegelt und beschwichtigt, um nur ja keinen Funken Unfrieden zuzulassen.

    Das klappt halt nicht. Zum Laissez-Faire und zu den Zugeständnissen und Leistungen gehört halt eben auch die Konsequenz der Forderung der Integrationsleistung. Die wurde allenfalls mal höflich leise gesäuselt erbeten, aber nicht eingefordert.

    Und wenn irgendeiner der üblichen Verdächtigen daraufhin dann erregt von Assimilation und was-noch-allem faselt, dann gehört er nicht beschwichtigt, sondern klar und deutlich zurechtgestutzt.

  • B
    b.m.

    Ich finde es falsch, die Schuld nur bei den Türken zu suchen. Es mag sein dass Bildung noch einen zu geringen Stellenwert bei manchen hat, aber sind Türken in Deutschland wirklich akzeptiert? Wie oft hört man denn z.B. die Aussage, dass eine Schule gut sei, da der Ausländeranteil so gering sei, oder wird ein Arbeitgeber eher einen Markus oder einen Hasan einstellen? Oder zu der Beobachtung, dass Türken zu wenige Ehen mit deutschen eingehen, wieviele Eltern in Deutschland wären besorgt wenn ihr Kind einen Türken heiraten würde? Wir müssen dringend unsere Vorurteile gegenüber Türken abbauen, damit eine bessere Integration gelingen kann.

  • CS
    Cem Sey

    Klar! Es gibt in diesem Land keine sozialen Schichten, sondern nur unterschiedliche Ethnien, die unterschiedlich begabt sind. Es gibt sicherlich eine ethnische Erfolgshierarchie. Die einen sind eben fähiger, als die anderen. Und deshalb brauchen wir nicht einmal eine Integration, wie sie von der deutschen Politik gefordert und angestrebt wird. Wie Schade, dass in den 30er Jahren, keine Akyols gegeben hat. Denn dann hätten wir wahrscheinlich den 2. Weltkrieg nicht gehabt.

     

    Es gibt aber eine Frage noch an die taz: Ist die taz noch eine linke Zeitung?

  • UV
    Ulf Veerenkotte

    Hier eine gute Radioserie, die die im Artikel angesprochene Debatte aus amerikanischer Sicht schildert:

     

    http://tinyurl.com/dgfmjf

  • HL
    Hartwig Lein

    Es gibt außer den Vietnamesen noch eine Zuwanderergruppe, die extrem erfolgreich und bestens integriert ist, das sind die Griechen. Seit den Hugenotten hat Deutschland keine so qualifizierten Einwanderer mehr erlebt. Das Obristenregime war für Griechenland eine Katastrophe, für Deutschland war es ein Segen.

  • D
    Denninger

    Zur hier postulierten Verantwortung von Staat und Gesellschaft für die nicht erfolgte Integration der türkischen Gastarbeiter:

     

    Der Anwerbestopp ist bereits vor einigen Jahrzehnten erfolgt. Das heisst, es geht in erster Linie um "Nachzügler" und Mitbürger der 2. bis 4. Generation.

    Im Klartext: Wenn die Migranten mehr als 3 Jahrzehnte lang keine Möglichkeiten zur Integration genutzt haben liegt das sicher nicht an Staat und Gesellschaft. Die parallel angeworbenen Spanier, Italiener und Griechen und deren Nachkommen scheinen bei weitem besser integriert zu sein.

    Bei aller gesellschaftlichen Diskussion sollte ein Fakt nicht vergessen werden:

    Wenn das Selbstbild des Migranten unvereinbar mit der Gesellschaft ist wird es zu keiner Integration kommen.

    Aber das ist dann nicht die Schuld der Gesellschaft. Hier möchte ich auf die österreichische Studie unter Islamlehrern über die Akzeptanz pluralistisch- demokratischer Grundwerte Bezug nehmen.

    Wie soll sich jemand in die FDGO integrieren wollen oder können, der Grundrechte wie Gleichberechtigung, Religionsfreiheit, sexuelle Selbstbestimmung oder Diskriminierungsverbot per se ablehnt?

    Und wer ist dann Schuld an der Misere?

    Etwa die zu tolerante Gesellschaft????

  • S
    stiller321

    Einfach zu fordern, dass die Deutschtürken sich selbst anstrengen müssen um Anschluss zu finden, führt nicht weit. Katastrophale Ergebnisse wie in der Untersuchung des Berliner Instituts werden nicht allein zu einem tiefliegenden Kulturwandel ungebildeter türkischer Einwandererfamilien führen. Wenn man erkennt, dass türkische (und sicher auch palästinensische und libanesische) Einwanderinnen und Einwanderer besondere Probleme in Deutschland haben, so sollte von beiden Seiten, der erfolgreicheren Mehrheitsgesellschaft und der benachteiligten Minderheit aufeinander zugegangen werden. Offenbar brauchen Deutschtürken etwas mehr Hilfestellungen als vietnamesisch-deutsche Kinder. Geht man auf sie zu, so kann man auch eine Gegenleistung fordern.

  • M
    Murat

    So wie Frau Akyol möchte ich auch mein Geld verdienen.

    In Fachkreisen heißt, dass "Studien verschönerte Lügen" sind. Dieser Artikel erinnert mich an die Rede von C. Powel vor der UNO, wo er uns weis machen wollte, was Irak für eine Hi-Tech-Machinerie hat um die Atombomben zu transportieren.

    Der ganze Westen hat dies natürlich nie bezweifelt und ab gings gemeinsam in den Krieg.

    So schreibt auch Frau Akyol. Sie weiß natürlich auch wie Powell ne ganze Menge.

    Ich arbeite an der Front, mit Migranten, und schreibe nicht so einseitige Studien.

    "Weg mit dem maulkorb"?

    Einverstanden, dann her mit der Kehrseite der

    Medaille.

  • AP
    Adam Potocki

    Wenn ich mir die Kommentare der türkischen Verbände und der türkischstämmigen Politiker so anhöre, dann frage ich mich ernsthaft, ob das Wort: Selbstkritik in dem Türkischen überhaupt vorhanden ist.

  • BK
    Buzz Killington

    "Ein Ausländer, der wütend ist, ist für die Urdeutschen nicht hinnehmbar. Ein Migrant darf die Gesellschaft, in der er lebt, nicht anklagen, er muss dankbar sein, nett. Er muss sich anstrengen und unauffällig sein."

     

    dieses "Argument" wird aber spätestens dann unsinnig, wenn wir von Menschen sprechen, die hier geboren sind und die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen, aber dennoch ausschließlich als "mit Migrationshintergrund" wahrgenommen werden. denn dann reden wir nich von "Gästen" oder "Ausländern", d.h. es bedarf in diesem Fall nicht mehr oder weniger "Dankbarkeit" als bei jedem anderen deutschen Staatsbürger auch.

  • N
    No-Go-Area

    Hier wird das Volk auf die Türken abgerichtet, später, wenn das Volk über den Beitritt der Türkei zu EU entscheiden muss, darf es kräftig zubeissen!!

     

    Juden hatten eine hohe Bildung, sprachen pefekt Deutsch und wurden trotzdem bzw. deswegen vernichtet!

  • KA
    KHJ aus Köln

    Schuld sind immer die Anderen. Die selbe Leier und immer wieder die selbe Leier. Vergangenheitsbewältigung ist etwas für Spießer. Die Realität ist Fakt. Genauso Fakt ist, dass es heute Hartz 4 gibt. Die Integrationsverweigerer hätte im keinen anderen Land der Welt eine Chance und schon gar nicht zu überleben. Die Wirklichkeit kann schon grausam sein.

  • HZ
    Herr Zhao

    Die Vietnamesen - eine model minority ?

     

    Ich kenne das Milieu der China-Restaurant-Besitzer, und wie sie mit ihren Kindern umgehen. Es stimmt, die Eltern brauchen keine Bücher im Haus zu haben, sie brauchen auch nicht richtig, Deutsch zu können, oder es muss nicht eimal Zeit für die Kinder da sein.

     

    Wenn die Eltern selber 10-12 Stunden am Tag arbeiten gibt es auch wenig Zeit für das Familienleben. Am abend kocht der Vater oder die Mutter die Mahlzeiten, und wenn die Kinder von der Schule nach Hause kommen, wärmen sie sich das Essen selbst auf, übernehmen die Wäsche, gehen einkaufen, passen auf die jüngeren Geschwister auf. Es gibt also sehr frühreife und selbständige Kinder.

     

    Dabei herrscht unter der Kinderschar ein Konkurrenzdenken und der brennende Wunsch sich gegenseitig auszustechen durch Leistung - und das Bewußtsein intellektuell in einer anderen Liga zu spielen als die anderen Bevölkeungsgruppen.

     

    Es ist keine kooperatives Milieu, sondern ein sehr wertkonservatives Milieu. Man konkurriert sich geschäftlich und sozial gegenseitig nieder - und läßt nur ein gutes Haar an jenen, die einem näher bekannt sind.

     

    Die Konkurrenzlogik hat etwas fatales, weil man nämlich immer mehr arbeiten muss, um überhaupt seine soziale Anerkennung zu halten.

     

    Wenn die Gruppe grösser wäre, bin ich mir sicher, dass diese Werthaltung zu sozialem Elend führt. Angewandt auf die gesamte Gesellschaft führt es zu sozialer Spaltung in Starke und Schwache. Eingeengt aber in einem eher lethargischen deutschen Mehrheitsgesellschaft ist es harmlos.

     

    In den USA werden die erfolgreichen Asians immer dann von der WASP Gesellschaft präsentiert, wenn es darum geht andere people of color abzuwatscheln. Das ist eine klare Instrumentalisierung der Asian Americans und führt nur zu sinnlosen Eifersüchteleien bei den people of colors.

     

    Klar jedoch sollte jedem sein, dass es die Begriffe Zuwanderer und die Menschen mit Migrationshintergrund Abstrakta sind und eigentlich wenig aussagen. Deswegen bin ich immer aufgeschreckt, wenn ich Mittelwerte und statistische Auswertungsverfahren angewendet sehe auf soziale Aggregate wie die Menschen auf Nahost, die aus Asien, die aus Afrika - oder noch megalomanischer ganze Kulturräume, die man sich wie Container vorstellt.

     

    Es ist kein Wunder, dass die Zuwanderer eine vielfältige Gruppe sind, Deren soziale Beziehungen können nach Sprachgruppen, Herkunftsregion, Religion, Berufsgruppen und was auch immer sich als Gemeinsamkeit eignet geregelt sein.

     

    Das Unangenehmste an Deutschland ist, dass die Definitionsmacht bei den grossen Medienunternehmen und der deutschen Wissenschaft liegt, während die informellen migrnatischen Cliquen, kaum Ressourcen haben, um ein identitäres Projekt voranzutreiben - mit Ausnahme der Religiösen.

     

    Tatsache ist, dass Zuwanderer eine gar nicht mal so schlecht beforschte Gruppe sind, und man weiss trotzdem wenig über diese Bevölkerungen.

     

    Weil das so ist wird die Regierungspolitik auch immer schwere Fehler machen und kontraproduktiv handeln. Das wird um so mehr geschehen, je autoritärer und undemokratischer sie sich aufführt, und es wird um so schlimmer, wenn Honoratioren und Lobbyorganisationen am Puls der Zeit sind.

     

    Das aber ist die Schuld der Regierung, weil sie sich gegen das allgemeine, kommunale Wahlrecht sperrt.

  • MC
    Merci cheri!

    Lustig, dass die zweite Generation der hier geborenen Menschen immernoch Migranten genannt werden.

    Meine Dankbarkeit hierzu ist kaum in Worte zu fassen.

  • FE
    Ferhat E.

    "haben dementsprechende Jobs bekommen" < Was heißt in Ihrer Denkweise bitte "dementsprechend"?? Heißt dementsprechend bei Thyssen Krupp Eisenstaub ohne geeignete Ausrüstung zu säubern und sich Lungenprobleme zu holen an denen man nach 20 Jahren immernoch leidet?

     

    Natürlich tragen Eltern aber auch die Gesellschaft dazu bei, dass solche Problematiken entstehen. Viele sind integrationsunwillig. Diesen sollte man klarmachen, dass sie hier geboren sind und ein Teil dieses Landes sind.

     

    Es gibt aber genug Gegenbeispiele. Integrationswillige Gymnasiasten zum Beispiel, die sich nicht integrieren können, da Ihre "deutschen" Schulkameraden den fremden nicht wollen. Benachteiligung aufgrund der Nationalität steht in vielen deutschen Gymnasien an der Tagesordnung. Sowohl von den Lehrern als auch von den Schülern. Bei einem Streit gehören immer 2 dazu.

     

    Die türkische Gesellschaft sollte sich langsam klarmachen, dass sie ein teil dieses Landes ist und sich auch so benehmen. Die "deutsche" Gesellschaft hingegen muss langsam mitbekommen, dass es ohne die Einwanderer insbesondere den Türken in Deutschland nicht geht.

  • HM
    H. Müller

    Ich finde es immerhin sehr gut, dass in der Politik das Thema Integration mittlerweile sehr ernst genommen wird. Das heisst natürlich noch lange nicht, dass von Seiten der Politik alles gut läuft. Aber: alle diese Bemühungen werden nicht fruchten, wenn von den zu integrierenden nicht auch deutliche Anstrengungen kommen. Und es ist sicherlich nicht schön, wenn unter den türkischstämmigen als einer besonder großen Bevölkerungsgruppe in Deutschland die Anstrengungen zu oft zu klein sind.

  • M
    M.Eskandani

    Untersuchungen zur frühkindlichen Entwicklung scheinen zu zeigen, dass die Förderung von Kindern nicht erst mit 6 Jahren ansetzen darf, sondern viel früher, will sie erfolgreich sein. Auch scheint es so zu sein, dass, wenn die Förderung nicht in der Familie, bei den Eltern, aufgegriffen, bestätigt,ja sogar fortgeführt wird, sie viel weniger wirksam ist. Das würde bedeuten, dass auch die türkischen Eltern erreicht und "in die Pflicht" genommen werden sollten. Nur wie? Wie soll jemand mit vielleicht 4 Jahren Grundschule oder Analphabet in der eigenen Mutter- und in der deutschen Sprache seinem Kind Bildung vermitteln? Wie soll man jemandem, in dessen Heimatland Bildung Luxus und für das eigene Fortkommen als überflüssig angesehen wird, seinem Kind den Wert von Bildung vermitteln? Wie soll jemand Eigenverantwortung für die Bildung seines Kindes übernehmen, wenn er in seinem Herkunfsland gelernt hat, aus Unsicherheit, dem Bewußtsein der eigenen Ungebildetheit und manchmal auch aus Bequemlichkeit hearus, Verantwortung immer an den jeweils (scheinbar) Gebildeteren oder den Staat abzugeben? (Wie mir eine türkische Friseuse der 2ten Generation einmal voller Empörung sagte: warum soll ich meinem Kind Deutsch beibringen, wenn es der deutsche Staat nicht tut?) Wie soll jemand, der sich selbst in dem neuen Land nur in seinem kleinen türkisch-dominierten Kiez zurechtfindet, seinem Kind den Weg im neuen Land zeigen? Ich würde mir wünschen, es kämen zu all diesen Fragen mehr Lösungsideen und -initiativen aus den Reihen der Betroffenen selbst.

  • I
    Integrata

    Diese ewig gleiche Leier: Türke nix Integrationsunwillig, nur Gesellschaft ihn nix lassen.

    Mensch, simpler geht's doch imma wieda!

    Was erwarten sie, wenn 'Integration' oder gar 'Assimilation' als Verbrechen gegen die Menschlichkeit bezeichnet wird?

    Nennen sie mir doch auch mal gleich den Grund, dass viele 'Migranten' mit der sogen. 'Mehrheitsgesellschaft' (äh, gemeint ist die deutsche Gesellschaft) nix am Hut haben wollen? Und antworten sie mir bitte etwas ausführlicher als evtl. nur mit der Formel 'weil sie halt abgelehnt werden'.

  • S
    s.fuchs

    "Ihren Kindern aber haben die vietnamesischen) Eltern eingeimpft, dass Bildung den Weg in die Gesellschaft bedeutet".

     

    Genau das ist der Punkt, der den unterschied ausmacht. Aykol hat Recht, Einwanderer können und müssen ihren Teil zur Integration beitragen, sonst klappt das nicht.

     

    Eine kleine Anmerkung zu: Türken hätten niedrig bezahlte Arbeit gemacht, die deutsche nicht machen wollten. Ganz so ist es nicht gewesen. Es gab Ende der 60er, Anfang der 70er mehr Arbeitsplätze als Arbeitnehmer in Deutschland. Und die ungelernten, aber fleißigen "Gastarbeiter" haben dementsprechende Jobs bekommen. Der Gastaufenthalt wurde z.B. von der Türkei unterstützt, da die wirtschaftl. Situation der Türkei eher schlecht und die Arbeitslosigkeit groß war.

  • B
    berliner

    Ich finde es sehr Traurig,das ich Türk.Abst.mit D.Pass(zwt.genr) mit ansehen mus wie die D.geselschaft gegenüber Türken denken.Ich habe Heute die Zeugnisse von mein Kinder gesehen und mußte feststellen,das die Schule(n)? gegen über Türkische Schüler Ausländerfeindlich sind.Meine Kinder bekommen nach der Schule 4-mal die Woche je 2-Stunden Nachhilfe Unterischt,wo ich im Monat 200.-€ Bezahle.Und sie sind Gut.Wen meine Kinder in der Schule ein Arbeit Schreiben und ich mir das anschaue um es auch zu Unterschreiben,haben sie immer 2en,3en und auch einpaar 1.en.So und wen ich mir jetzt die Zeugnise anschaue,haben sie nur 4 und 5.Da kann mir keiner erzählen,das das keine Ausländerfeindlichkeit ist.Wenn ich die Statisticken lese,die zur zeit gemacht werden über Ausländer,wo die Türken so Schlecht abschneiden sollen-WAS ERWARTET MAN ??ich bin 38 und kamm nach Berlin mit 9 jahren.Ich habe mir Leider damals aus der Schule nichts gemacht.Aber warum werden sie jetzt fragen.Weil mein Vater und Mutter nur Arbeiten waren und nie zeit hatten für uns Kinder und das galt für viele Türken hier so.Deutschland hat uns ALLEIN gelassen.Mein Mutter mußte morgens um 3-Uhr den ersten U-Bahn nehmen um Putzen zu gehen.Sie kamm um 10Uhr nach Hause und musste um 13Uhr wieder Putzen gehen bis 18Uhr.Ich kan mich nicht erinnern,das meine Eltern je von Sozialamt oder der gleischen hilfe hatten.Ich selber habe auch noch nie solche Hilfen in anschpruch genommen,weil ich immer gearbeitet habe und habe bis jetzt einen guten jop.Als kind habe ich nur Deutsche kumpels gehabt.Ich habe einen Deutschen bekanten 20jahre geflegt wo er bei uns zu Hause dursch Krebs Starb(88).Er war in den zweiten Welt Krieg von den Russen in Gefangenschaft genommen worden und musste ca.5-jahre Untererdich Arbeiten.Wo er auch den Krebs bekamm.Ich kan diesen AUSLENDER-FEINDLICHKEIT nicht mehr Hören.Wir Leben auf einer Welt,wir alle zitsen auf diesem Boot.Für mich gibt es kein Deutschland kein Türkei kein Amerika.Für mich gibt es die Welt.Ich bin sogar so weit das ich mir sage,wen das so weiter geht,das ich würklich überlege hier alles auf zu geben,und Deutschland zu Verlassen.ICH KAN DAS NICHT MEHR HÖREN.MfG

  • G
    gegenpol

    Wie lange hat es gedauert, bis in der taz einmal die Wahrheit (in Minimal-Dosierung) gesagt werden darf.

     

    Dank an alle Gutmenschen à la Claudia Roth und die Armee der Allesversteher, die uns diese Probleme eingebrockt haben, indem sie für alles Verständnis hatten, nur nicht für uns Deutsche.

    Inzwischen sind wir soweit, dass Kopfttücher ein Zeichen von Emanzipation ist und Vollverschleierung der Integration dienen soll. Jede Frau hat ein Recht auf ihre Unterdrückung!

     

    Wohin ein falsch verstandener Respekt vor anderen Kulturen und vor einer rückwärtsgerichten Polit-Religion führen kann, sehen wir in den besagten deutschen Stadtteilen, wobei man sagen muss, dass in anderen europäischen Städten schon zeitweilig bürgerkriegsähnliche Zustände herrschen.

  • BK
    Buzz Killington

    "Wenn Einwanderer aus der Türkei und arabischen Ländern glauben, es sei nicht mit ihrer "Würde" vereinbar sich hier zu integrieren, so sei ihnen die freie Ausreise anempfohlen."

     

    Gratulation für den am ehesten am Thema vorbeigehenden Beitrag. denn: bei Kinder der sogenannten "dritten Generation", die also hier geboren und aufgewachsen sind, kann man kaum von "Einwanderern" sprechen (und auch der Anteil sogenannter "Deutscher mit türkischem Migrationshintergrund" stimmt immer mehr). die vielbeschworene "Ausreise" kann dann wohl kaum die Option sein.

  • AG
    Annette Gabriel

    Wer mit Türken so wie ich seit 30 Jahre zusammenarbeitet, weiß, dass kein Türke Deutscher werden will. Dafür sind sie viel zu Stolz auf ihre Nation, was nur wenige Deutsche heute noch sind und somit wir für Türken kein Vorbild sind . Stattdessen träumen viele Türken wieder von einer Vereinigung aller Türkvölker.

  • E
    Eva

    Schuld sind vor allem diese Bild-Zeitung und diese Hürriyet! Pfui!

  • P
    pandamaedchen

    Das ist so ziemlich der rechteste taz-Artikel, der mir bisher untergekommen ist. Mal abgesehen davon, dass schon der Hintergrund einer Studie gar nicht reflektiert wird, die vermutlich mehr ökonomisch orientiert ist, als dass sie auf ein besseres Zusammenleben verschiedener Menschen abzielt, steckt da tatsächlich latenter Rassismus drin. Traurig.

  • K
    Kommentar

    "Wer sich aus Angst vor einem Tabubruch einen Maulkorb aufsetzt, kommt nicht vorwärts."

     

    Richtig, und einer der besten Sätze des Artikels !

    Das sollte man mal einigen links-grünen Träumern, sowie auch Herrn Özdemir sagen, die ja vehement behaupten, kulturelle Gründe gibt es nicht, was natürlich völliger Unsinn ist, zumal man Herrn Özdemir bei dieser Thematik, speziell bei den Türken, Befangenheit unterstellen darf.

     

    "Ein Ausländer, der wütend ist, ist für die Urdeutschen nicht hinnehmbar..."

     

    Naja, der Absatz ist schon etwas grenzwertig, für mich zu viele "muss's". Sollte wäre wohl die bessere Wahl gewesen. Ich gestehe jedem zu, auch mal wütend zu sein, nur was daraus manchmal entsteht, daß ist mir zuwider, Stichwort "Ehrenmorde", oder "U-Bahnschläger", nicht selten mit widerlichsten Vokabeln verbunden, die eigentlich das wahre Gesicht von so manchem "Migranten"/"Ausländer" offenbart.

  • S
    s.fuchs

    @ Ferhat E.

     

    Meine Großeltern waren Masuren und kamen Anfang des letzten Jahrhunderts ins Ruhrgebiet, um Arbeit zu finden. Sie haben wahrscheinlich genau die gleiche "Drecksarbeit" gemacht wie später viele türkische Arbeitnehmer. Und die haben noch ganz andere Probleme gehabt, als die von ihnen beschriebenen. Die vielen polnischen Kräfte, die damals ins Ruhrgebiet kamen, haben sich aber bereits in der zweiten Generation vollständig integriert.

     

    "Integrationswillige Gymnasiasten zum Beispiel, die sich nicht integrieren können, da Ihre "deutschen" Schulkameraden den fremden nicht wollen."

     

    Diese Bemerkung geht an der Realität vorbei. Bes. an Problemschulen sind die deutschstämmigen Schüler in der Minderheit und werden von türkischen oder arab. Klassenkameraden diskriminiert. Dies berichten mir befreundete Lehrer, so beshreibt es auch Ursula Rogg in ihrem Buch "Nord Neukölln".

     

    An Schulen mit 80% Migrantenanteil ist normaler Unterricht gar nicht mehr möglich- die Schüler sind weder lernwillig- noch fähig. Und den Eltern ist die schulische Ausbildung völlig egal. Ein Freund von mir berichtete aus seinem Unterricht an einer Duisburger Schule, dass er selbst häufig im Unterricht angegriffen wurde, wenn er z.B. Streit schlichten wollte. Das Dealen mit Drogen wird nicht mehr auf dem Hof, sondern teilw. mitten im Unterricht durchgezogen. Keiner traut sich da einzugreifen.

     

    Diese Zustände sind heute an Problemschulen Alltag, das war vor 20-30 Jahren nun doch etwas anders.

  • W
    Werner

    Vietnamesen haben aber auch nicht leicht. Ich habe mal in einem vietnamesischen Restaurant gegessen. Ich kann ein Lied von singen.

  • L
    Leser

    Sehr geehrte Frau Akyol,

     

    Sie fordern in Ihrem Artikel "Handlungen", um das Integrationsproblem der Türken in Deutschland anzugehen.

     

    Welche?

     

    Warum schreiben Sie dazu nichts mehr, anstatt im letzten Absatz polemisch gegen den "Urdeutschen" ins Felde zu ziehen, der insbesondere den "Urtürken" so willkommen heißt wie einen Cholerakranken?

  • C
    Carlo

    "Denn die Gastarbeiter aus der Türkei wurden in den Siebzigern aus den bildungsfernen Schichten hierher geholt, damit sie den Dreck wegmachen, den die Deutschen nicht anfassen wollten. Die Migranten brachten kaum Lerneifer aus ihrer Heimat mit, sondern Arbeitswillen und die Hoffnung, rasch nach Hause zu gehen. Sie waren billig, willig und wurden ausgebeutet."

     

    Sowas nennt man dann wohl Verklärung.

     

    Erstens gab es immer wesentlich mehr deutsche Bergarbeiter als türkische, so dass überhaupt nicht die Rede davon sein kann, dass die Türken eine Arbeit gemacht haben, für die sich die Deutschen zu schade waren (mit "Dreck wegmachen" meinen Sie wohl v. a. den Bergbau).

     

    Zweitens gab es auch ne Menge polnische, italienische, spanische usw. Gastarbeiter, die dieselbe Arbeit gemacht haben, wie die Türken. Komischerweise gibt es hier kein Integrationsproblem.

     

    Die Höhe ist natürlich der Satz, dass die Gastarbeiter "ausgebeutet" wurden. Deswegen sind die Türken auch in Scharen nach Deutschland gekommen und nie mehr nach Hause zurück gegangen. Deswegen konnte ein einzelner Gastarbeiter mit seinen Überweisungen aus Deutschland auch eine türkische Großfamilie in Anatolien problemlos über Wasser halten. "Ausgebeutet", da kommen einem echt die Tränen. Dann geht doch nach Hause, wenn hier alles so schlimm ist. Bitte!

     

    Frau Akyol hat mit Ihrem Lobgesang auf die - mit unseren Begrifflichkeiten - wohl als rechtsradikal einzustufende Website "Dawa-News" bereits gezeigt, aus welcher Ecke sie kommt.

  • S
    SarkoXal

    Immer wieder diese dämlichen Statistiken!

     

    Ich werde das Gefühl nicht los, dass hierdurch nur die Vorurteile der deutschen Mehrheitsgesellschaft zementiert werden sollen.

     

    Mit großen Tamtam wird eine neue Entdeckung vorgestellt - nein zelebriert, die da lautet "Die Türken passen einfach nicht in unsere Gesellschaft rein." Wenn man das noch nicht glauben wollte oder ahnte, wird einem das nun auf allen Nachrichtenkanälen eingetrichtert - jetzt ist es ja wissenschaftlich belegt ;-)

     

    Warum sparen wir uns nicht das Ganze und sagen einfach kurz und knapp (vielleicht verstehen es dann auch die ungebildetesten Türken):

     

    "Also Ihr lieben Türken, bitte geht nun nach Hause. Ihr habt unsere Gastfreundschaft zur genüge strapaziert. Und vergesst nicht auch eure Nachkommenschaft mitzunehmen!"

     

    Klar gibt es die Integrationsverweigerer und -fähige, aber was ist mit den Anderen? Ich habe keine Hoffnung mehr, seit 30 Jahren lebe ich schon in Deutschland. Habe Schulen und Studium abgeschlossen, aber ich muss trotzdem immer wieder jedem Hansel aufs Neue erklären, warum ich den bloß so gut Deutsch spreche.

     

    Integration ist keine Einbahnstraße.

  • W
    winnitoux

    Auch Analphabeten können erkennen, dass Bildung für Ihre Kinder wichtig ist. Doch scheinbar wird in türkischen Familien in Deutschland eben darauf weniger Wert gelegt. Meine polnischen/rumänischen/ex-jugoslavischen/russischen/italienischen Mitschüler auf dem Gymnasium kamen auch nicht alle aus Akademikerfamilien. Trotzdem lernten sie innerhalb kürzester Zeit deutsch oder sie wuchsen in Familien auf, in denen deutsch gesprochen wurde. Sie schafften alle ihr Abitur. Türkische Mitschüler hatte ich dagegen nur bis zur 4. Klasse.

  • B
    bogo

    hallo,

    daß die deutschen die türken reingeholt haben, um dreckarbeit zu erledigen, die sie selber nicht machen wollten, ist schlicht unsinn. nicht "die deutschen" sondern die deutsche industrie hat die türken mit sonderabkommen der regierungen hereingeholt, nachdem klar wurde, daß sie italiener, spanier und jugoslawen nicht dauerhaft verarschen konnten weil diese gewerkschaften beitraten.

  • BV
    Brian von Nazareth

    Schon vor 10 Jahren, als Severin Weiland seinen legendären über "Türken in der Bundeswehr" in der NeoCon-Zeitung "taz" publizierte, wußte ich, was der Begriff "Integration" in Deutschland wert ist:

     

    Dem Deutschen ist es völlig egal, wie integriert ein Nicht-Arier ist - der ist und bleibt auf Ewig ein Ausländer.

    Heute wissen wir Dank dieser Studie: Der Türke will ja gar nicht Deutscher sein.

     

    Armselig, dass die taz mit auf der Welle des Antisemitismus schwimmt - diesmal gegen die bösen Türken.

  • BV
    Brian von Nazareth

    Die Studie heißt "Ungenutzte Potenziale" und nicht "Türken sind Integrationsverweigerer".

    Ich verstehe auch nicht, wo hier ein Maulkorb sein soll - die Rechte hat das entsprechende Kapitel in der Studie doch medial erfolgreich zum Hauptkapitel gemacht.

     

    Mir scheint, Frau Akyol versucht nur auf die Anti-Türken-Welle aufzuspringen, um sich medial gut verkaufen zu können.

     

    Der Jude von heute heißt Türke (oder Moslem), die Agitation ist die gleiche wie vor 70 Jahren.

  • H
    Hanna

    Wow und das von der Taz...

    Scheinbar hat auch eure Zeitung es endlich geschafft sich dem tolerierten Rassismus hinzugeben.

     

    Früher wollte ich es auch nicht wahrhaben dass wir den Türken in Deutschland keine Chance geben aber ich musste es selbst oft genug miterleben.

    Ich bin seit 2 Jahren mit einem Türken zusammen und darf dank ihm viele hochintelligente Menschen mit türkischer Herkunft zu meinem Freundeskreis zählen.

    Leider habe ich irgendwann einsehen müssen dass diese Menschen nur ausgegrenzt werden;jeden Tag kämpfen müssen, egal ob sie Abi haben, religiös sind oder nicht.Mein Freund hat übrigens ein 1,0 Abi.

    Du bekommst aber als Türke trotzdem keine Wohnung (außer der Vermieter ist selbst ein Ausländer), du wirst in Klausuren automatisch schlechter bewertet ( es gibt übrigens auch Professoren- die ganz offen dazu stehen dass sie " Ausländer nicht mögen"-), du bekommst keinen KRedit, keinen Job, keine gesellschaftliche Anerkennung.

    Das Misstrauen gegenüber Türken ist unheimlich groß (und das war es auch in meinem deutschen Freundeskreis und in meiner deutschen Familie).

    Wenn ich sage dass man keine Wohnung oder keinen Job bekommt, wird jetzt natürlich jemand aufstehen und sagen: Wo wohnen die denn dann?

    Mein Freund beispielsweise musste sich erst in eine Wohnungsgesellschaft mit horrenden Beitragszahlungen einkaufen damit er wohnen konnte.

    Er ist ein ganz normaler Mensch.

    Er ist unheimlich gebildet und kultiviert, hat einen guten Schulabschluss, studiert und ist noch nicht einmal gläubig ( wie die meisten seiner Freunde auch).

    Das Hindernis ist sein Aussehen und sein Name.

    Er heißt Ali. Und hat schwarze Haare und braune Augen.

    Wenn dieser Name auftaucht oder man ihn sieht, sind die Probleme, der Zweifel, das Misstrauen da und nicht wegzureden.

    Natürlich ziehen sich die Leute zu ihresgleichen zurück, natürlich lassen sich die Leute entmutigen. Wenn man uns Deutschen jeden Tag sagen würde wie dumm und unerwünscht wir sind, natürlich geht es dann bergab mit Bildung, Anpassung und gutem Miteinanderleben, natürlich steigt die Wut. Man muss sich doch nur einmal am Tag durchs deutsche Fernsehprogramm zappen: Mindestens einen "bösen" Murat, Mustafa, Ali zu zeigen ist fast schon Pflicht geworden.

    Unsere Gesellschaft in Deutschland muss sich ändern- wir können das nicht auf die Türken abschieben, denn viele haben sich angepasst und gemerkt dass das überhaupt nichts bringt.

    Wir müssen auf die Menschen zugehen und ihnen eine Chance geben. Sie als unseresgleichen ansehen. ABer das passiert nicht.

    Sie haben es so lange versucht auf die Deutschen zuzugehen, jetzt sind wir an der Reihe.

    Dass die Taz so etwas schreibt, enttäuscht aber verwundert mich nicht.

    Ich kenne die Taz und ihre Mitarbeiter, habe ein Praktikum im Haus gemacht.

  • R
    Rolf

    "Integration ist keine Einbahnstraße..."

     

    Ich kann es nicht mehr hören. Was für ein Unsinn! Selbverständlich ist Integration eine Einbahnstraße! Was denn sonst?

    Nur weil man so einen Mist oft genug wiederholt wird er nicht über Nacht zur Wahrheit.

     

    Wenn Einwanderer aus der Türkei und arabischen Ländern glauben, es sei nicht mit ihrer "Würde" vereinbar sich hier zu integrieren, so sei ihnen die freie Ausreise anempfohlen.

  • M
    Martin

    Die immergleichen Entschuldigungsreflexe nerven inzwischen unsäglich. Was den türkischen Einwanderern, im Gegensatz zu anderen Gruppen vor allem abzugehen scheint, ist eine auch nur im Ansatz vorhandene Bereitschaft, vielleicht sogar Fähigkeit zur selbstkritischen Betrachtung und zum Eingestehen eigener Fehler.

    Bei einem einzelnen Menschen würde man bei ähnlichem Verhalten vermutlich eine schwere narzisstische Persönlichlkeitsstörung diagnostizieren.

     

    Wenn allerdings Bilkay Öney meint: "Wenn Türken die am schlechtesten integrierte Gruppe sind, dann hat Berlin etwas falsch gemacht", dann hat sie recht.

    Nur eben anders, als sie es vermutlich meint. Falsch gemacht hat Berlin vor allem, das "harmoniesüchtig" gehandelt wurde und wird. Es wird keine oder kaum Kritik geübt, viel zu schnell und zu voreilig abgewiegelt und beschwichtigt, um nur ja keinen Funken Unfrieden zuzulassen.

    Das klappt halt nicht. Zum Laissez-Faire und zu den Zugeständnissen und Leistungen gehört halt eben auch die Konsequenz der Forderung der Integrationsleistung. Die wurde allenfalls mal höflich leise gesäuselt erbeten, aber nicht eingefordert.

    Und wenn irgendeiner der üblichen Verdächtigen daraufhin dann erregt von Assimilation und was-noch-allem faselt, dann gehört er nicht beschwichtigt, sondern klar und deutlich zurechtgestutzt.

  • B
    b.m.

    Ich finde es falsch, die Schuld nur bei den Türken zu suchen. Es mag sein dass Bildung noch einen zu geringen Stellenwert bei manchen hat, aber sind Türken in Deutschland wirklich akzeptiert? Wie oft hört man denn z.B. die Aussage, dass eine Schule gut sei, da der Ausländeranteil so gering sei, oder wird ein Arbeitgeber eher einen Markus oder einen Hasan einstellen? Oder zu der Beobachtung, dass Türken zu wenige Ehen mit deutschen eingehen, wieviele Eltern in Deutschland wären besorgt wenn ihr Kind einen Türken heiraten würde? Wir müssen dringend unsere Vorurteile gegenüber Türken abbauen, damit eine bessere Integration gelingen kann.

  • CS
    Cem Sey

    Klar! Es gibt in diesem Land keine sozialen Schichten, sondern nur unterschiedliche Ethnien, die unterschiedlich begabt sind. Es gibt sicherlich eine ethnische Erfolgshierarchie. Die einen sind eben fähiger, als die anderen. Und deshalb brauchen wir nicht einmal eine Integration, wie sie von der deutschen Politik gefordert und angestrebt wird. Wie Schade, dass in den 30er Jahren, keine Akyols gegeben hat. Denn dann hätten wir wahrscheinlich den 2. Weltkrieg nicht gehabt.

     

    Es gibt aber eine Frage noch an die taz: Ist die taz noch eine linke Zeitung?

  • UV
    Ulf Veerenkotte

    Hier eine gute Radioserie, die die im Artikel angesprochene Debatte aus amerikanischer Sicht schildert:

     

    http://tinyurl.com/dgfmjf

  • HL
    Hartwig Lein

    Es gibt außer den Vietnamesen noch eine Zuwanderergruppe, die extrem erfolgreich und bestens integriert ist, das sind die Griechen. Seit den Hugenotten hat Deutschland keine so qualifizierten Einwanderer mehr erlebt. Das Obristenregime war für Griechenland eine Katastrophe, für Deutschland war es ein Segen.

  • D
    Denninger

    Zur hier postulierten Verantwortung von Staat und Gesellschaft für die nicht erfolgte Integration der türkischen Gastarbeiter:

     

    Der Anwerbestopp ist bereits vor einigen Jahrzehnten erfolgt. Das heisst, es geht in erster Linie um "Nachzügler" und Mitbürger der 2. bis 4. Generation.

    Im Klartext: Wenn die Migranten mehr als 3 Jahrzehnte lang keine Möglichkeiten zur Integration genutzt haben liegt das sicher nicht an Staat und Gesellschaft. Die parallel angeworbenen Spanier, Italiener und Griechen und deren Nachkommen scheinen bei weitem besser integriert zu sein.

    Bei aller gesellschaftlichen Diskussion sollte ein Fakt nicht vergessen werden:

    Wenn das Selbstbild des Migranten unvereinbar mit der Gesellschaft ist wird es zu keiner Integration kommen.

    Aber das ist dann nicht die Schuld der Gesellschaft. Hier möchte ich auf die österreichische Studie unter Islamlehrern über die Akzeptanz pluralistisch- demokratischer Grundwerte Bezug nehmen.

    Wie soll sich jemand in die FDGO integrieren wollen oder können, der Grundrechte wie Gleichberechtigung, Religionsfreiheit, sexuelle Selbstbestimmung oder Diskriminierungsverbot per se ablehnt?

    Und wer ist dann Schuld an der Misere?

    Etwa die zu tolerante Gesellschaft????

  • S
    stiller321

    Einfach zu fordern, dass die Deutschtürken sich selbst anstrengen müssen um Anschluss zu finden, führt nicht weit. Katastrophale Ergebnisse wie in der Untersuchung des Berliner Instituts werden nicht allein zu einem tiefliegenden Kulturwandel ungebildeter türkischer Einwandererfamilien führen. Wenn man erkennt, dass türkische (und sicher auch palästinensische und libanesische) Einwanderinnen und Einwanderer besondere Probleme in Deutschland haben, so sollte von beiden Seiten, der erfolgreicheren Mehrheitsgesellschaft und der benachteiligten Minderheit aufeinander zugegangen werden. Offenbar brauchen Deutschtürken etwas mehr Hilfestellungen als vietnamesisch-deutsche Kinder. Geht man auf sie zu, so kann man auch eine Gegenleistung fordern.

  • M
    Murat

    So wie Frau Akyol möchte ich auch mein Geld verdienen.

    In Fachkreisen heißt, dass "Studien verschönerte Lügen" sind. Dieser Artikel erinnert mich an die Rede von C. Powel vor der UNO, wo er uns weis machen wollte, was Irak für eine Hi-Tech-Machinerie hat um die Atombomben zu transportieren.

    Der ganze Westen hat dies natürlich nie bezweifelt und ab gings gemeinsam in den Krieg.

    So schreibt auch Frau Akyol. Sie weiß natürlich auch wie Powell ne ganze Menge.

    Ich arbeite an der Front, mit Migranten, und schreibe nicht so einseitige Studien.

    "Weg mit dem maulkorb"?

    Einverstanden, dann her mit der Kehrseite der

    Medaille.

  • AP
    Adam Potocki

    Wenn ich mir die Kommentare der türkischen Verbände und der türkischstämmigen Politiker so anhöre, dann frage ich mich ernsthaft, ob das Wort: Selbstkritik in dem Türkischen überhaupt vorhanden ist.

  • BK
    Buzz Killington

    "Ein Ausländer, der wütend ist, ist für die Urdeutschen nicht hinnehmbar. Ein Migrant darf die Gesellschaft, in der er lebt, nicht anklagen, er muss dankbar sein, nett. Er muss sich anstrengen und unauffällig sein."

     

    dieses "Argument" wird aber spätestens dann unsinnig, wenn wir von Menschen sprechen, die hier geboren sind und die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen, aber dennoch ausschließlich als "mit Migrationshintergrund" wahrgenommen werden. denn dann reden wir nich von "Gästen" oder "Ausländern", d.h. es bedarf in diesem Fall nicht mehr oder weniger "Dankbarkeit" als bei jedem anderen deutschen Staatsbürger auch.

  • N
    No-Go-Area

    Hier wird das Volk auf die Türken abgerichtet, später, wenn das Volk über den Beitritt der Türkei zu EU entscheiden muss, darf es kräftig zubeissen!!

     

    Juden hatten eine hohe Bildung, sprachen pefekt Deutsch und wurden trotzdem bzw. deswegen vernichtet!

  • KA
    KHJ aus Köln

    Schuld sind immer die Anderen. Die selbe Leier und immer wieder die selbe Leier. Vergangenheitsbewältigung ist etwas für Spießer. Die Realität ist Fakt. Genauso Fakt ist, dass es heute Hartz 4 gibt. Die Integrationsverweigerer hätte im keinen anderen Land der Welt eine Chance und schon gar nicht zu überleben. Die Wirklichkeit kann schon grausam sein.

  • HZ
    Herr Zhao

    Die Vietnamesen - eine model minority ?

     

    Ich kenne das Milieu der China-Restaurant-Besitzer, und wie sie mit ihren Kindern umgehen. Es stimmt, die Eltern brauchen keine Bücher im Haus zu haben, sie brauchen auch nicht richtig, Deutsch zu können, oder es muss nicht eimal Zeit für die Kinder da sein.

     

    Wenn die Eltern selber 10-12 Stunden am Tag arbeiten gibt es auch wenig Zeit für das Familienleben. Am abend kocht der Vater oder die Mutter die Mahlzeiten, und wenn die Kinder von der Schule nach Hause kommen, wärmen sie sich das Essen selbst auf, übernehmen die Wäsche, gehen einkaufen, passen auf die jüngeren Geschwister auf. Es gibt also sehr frühreife und selbständige Kinder.

     

    Dabei herrscht unter der Kinderschar ein Konkurrenzdenken und der brennende Wunsch sich gegenseitig auszustechen durch Leistung - und das Bewußtsein intellektuell in einer anderen Liga zu spielen als die anderen Bevölkeungsgruppen.

     

    Es ist keine kooperatives Milieu, sondern ein sehr wertkonservatives Milieu. Man konkurriert sich geschäftlich und sozial gegenseitig nieder - und läßt nur ein gutes Haar an jenen, die einem näher bekannt sind.

     

    Die Konkurrenzlogik hat etwas fatales, weil man nämlich immer mehr arbeiten muss, um überhaupt seine soziale Anerkennung zu halten.

     

    Wenn die Gruppe grösser wäre, bin ich mir sicher, dass diese Werthaltung zu sozialem Elend führt. Angewandt auf die gesamte Gesellschaft führt es zu sozialer Spaltung in Starke und Schwache. Eingeengt aber in einem eher lethargischen deutschen Mehrheitsgesellschaft ist es harmlos.

     

    In den USA werden die erfolgreichen Asians immer dann von der WASP Gesellschaft präsentiert, wenn es darum geht andere people of color abzuwatscheln. Das ist eine klare Instrumentalisierung der Asian Americans und führt nur zu sinnlosen Eifersüchteleien bei den people of colors.

     

    Klar jedoch sollte jedem sein, dass es die Begriffe Zuwanderer und die Menschen mit Migrationshintergrund Abstrakta sind und eigentlich wenig aussagen. Deswegen bin ich immer aufgeschreckt, wenn ich Mittelwerte und statistische Auswertungsverfahren angewendet sehe auf soziale Aggregate wie die Menschen auf Nahost, die aus Asien, die aus Afrika - oder noch megalomanischer ganze Kulturräume, die man sich wie Container vorstellt.

     

    Es ist kein Wunder, dass die Zuwanderer eine vielfältige Gruppe sind, Deren soziale Beziehungen können nach Sprachgruppen, Herkunftsregion, Religion, Berufsgruppen und was auch immer sich als Gemeinsamkeit eignet geregelt sein.

     

    Das Unangenehmste an Deutschland ist, dass die Definitionsmacht bei den grossen Medienunternehmen und der deutschen Wissenschaft liegt, während die informellen migrnatischen Cliquen, kaum Ressourcen haben, um ein identitäres Projekt voranzutreiben - mit Ausnahme der Religiösen.

     

    Tatsache ist, dass Zuwanderer eine gar nicht mal so schlecht beforschte Gruppe sind, und man weiss trotzdem wenig über diese Bevölkerungen.

     

    Weil das so ist wird die Regierungspolitik auch immer schwere Fehler machen und kontraproduktiv handeln. Das wird um so mehr geschehen, je autoritärer und undemokratischer sie sich aufführt, und es wird um so schlimmer, wenn Honoratioren und Lobbyorganisationen am Puls der Zeit sind.

     

    Das aber ist die Schuld der Regierung, weil sie sich gegen das allgemeine, kommunale Wahlrecht sperrt.

  • MC
    Merci cheri!

    Lustig, dass die zweite Generation der hier geborenen Menschen immernoch Migranten genannt werden.

    Meine Dankbarkeit hierzu ist kaum in Worte zu fassen.

  • FE
    Ferhat E.

    "haben dementsprechende Jobs bekommen" < Was heißt in Ihrer Denkweise bitte "dementsprechend"?? Heißt dementsprechend bei Thyssen Krupp Eisenstaub ohne geeignete Ausrüstung zu säubern und sich Lungenprobleme zu holen an denen man nach 20 Jahren immernoch leidet?

     

    Natürlich tragen Eltern aber auch die Gesellschaft dazu bei, dass solche Problematiken entstehen. Viele sind integrationsunwillig. Diesen sollte man klarmachen, dass sie hier geboren sind und ein Teil dieses Landes sind.

     

    Es gibt aber genug Gegenbeispiele. Integrationswillige Gymnasiasten zum Beispiel, die sich nicht integrieren können, da Ihre "deutschen" Schulkameraden den fremden nicht wollen. Benachteiligung aufgrund der Nationalität steht in vielen deutschen Gymnasien an der Tagesordnung. Sowohl von den Lehrern als auch von den Schülern. Bei einem Streit gehören immer 2 dazu.

     

    Die türkische Gesellschaft sollte sich langsam klarmachen, dass sie ein teil dieses Landes ist und sich auch so benehmen. Die "deutsche" Gesellschaft hingegen muss langsam mitbekommen, dass es ohne die Einwanderer insbesondere den Türken in Deutschland nicht geht.

  • HM
    H. Müller

    Ich finde es immerhin sehr gut, dass in der Politik das Thema Integration mittlerweile sehr ernst genommen wird. Das heisst natürlich noch lange nicht, dass von Seiten der Politik alles gut läuft. Aber: alle diese Bemühungen werden nicht fruchten, wenn von den zu integrierenden nicht auch deutliche Anstrengungen kommen. Und es ist sicherlich nicht schön, wenn unter den türkischstämmigen als einer besonder großen Bevölkerungsgruppe in Deutschland die Anstrengungen zu oft zu klein sind.

  • M
    M.Eskandani

    Untersuchungen zur frühkindlichen Entwicklung scheinen zu zeigen, dass die Förderung von Kindern nicht erst mit 6 Jahren ansetzen darf, sondern viel früher, will sie erfolgreich sein. Auch scheint es so zu sein, dass, wenn die Förderung nicht in der Familie, bei den Eltern, aufgegriffen, bestätigt,ja sogar fortgeführt wird, sie viel weniger wirksam ist. Das würde bedeuten, dass auch die türkischen Eltern erreicht und "in die Pflicht" genommen werden sollten. Nur wie? Wie soll jemand mit vielleicht 4 Jahren Grundschule oder Analphabet in der eigenen Mutter- und in der deutschen Sprache seinem Kind Bildung vermitteln? Wie soll man jemandem, in dessen Heimatland Bildung Luxus und für das eigene Fortkommen als überflüssig angesehen wird, seinem Kind den Wert von Bildung vermitteln? Wie soll jemand Eigenverantwortung für die Bildung seines Kindes übernehmen, wenn er in seinem Herkunfsland gelernt hat, aus Unsicherheit, dem Bewußtsein der eigenen Ungebildetheit und manchmal auch aus Bequemlichkeit hearus, Verantwortung immer an den jeweils (scheinbar) Gebildeteren oder den Staat abzugeben? (Wie mir eine türkische Friseuse der 2ten Generation einmal voller Empörung sagte: warum soll ich meinem Kind Deutsch beibringen, wenn es der deutsche Staat nicht tut?) Wie soll jemand, der sich selbst in dem neuen Land nur in seinem kleinen türkisch-dominierten Kiez zurechtfindet, seinem Kind den Weg im neuen Land zeigen? Ich würde mir wünschen, es kämen zu all diesen Fragen mehr Lösungsideen und -initiativen aus den Reihen der Betroffenen selbst.

  • I
    Integrata

    Diese ewig gleiche Leier: Türke nix Integrationsunwillig, nur Gesellschaft ihn nix lassen.

    Mensch, simpler geht's doch imma wieda!

    Was erwarten sie, wenn 'Integration' oder gar 'Assimilation' als Verbrechen gegen die Menschlichkeit bezeichnet wird?

    Nennen sie mir doch auch mal gleich den Grund, dass viele 'Migranten' mit der sogen. 'Mehrheitsgesellschaft' (äh, gemeint ist die deutsche Gesellschaft) nix am Hut haben wollen? Und antworten sie mir bitte etwas ausführlicher als evtl. nur mit der Formel 'weil sie halt abgelehnt werden'.

  • S
    s.fuchs

    "Ihren Kindern aber haben die vietnamesischen) Eltern eingeimpft, dass Bildung den Weg in die Gesellschaft bedeutet".

     

    Genau das ist der Punkt, der den unterschied ausmacht. Aykol hat Recht, Einwanderer können und müssen ihren Teil zur Integration beitragen, sonst klappt das nicht.

     

    Eine kleine Anmerkung zu: Türken hätten niedrig bezahlte Arbeit gemacht, die deutsche nicht machen wollten. Ganz so ist es nicht gewesen. Es gab Ende der 60er, Anfang der 70er mehr Arbeitsplätze als Arbeitnehmer in Deutschland. Und die ungelernten, aber fleißigen "Gastarbeiter" haben dementsprechende Jobs bekommen. Der Gastaufenthalt wurde z.B. von der Türkei unterstützt, da die wirtschaftl. Situation der Türkei eher schlecht und die Arbeitslosigkeit groß war.