Irgendwie tut es ja wirklich gut, angesichts der offiziellen Positionen bezüglich des Nahostkonflikts auch andere Stimmen zu hören, die dem Moderaten den Weg ebnen wollen. Denn Militanz verhärtet ja nur die Fronten. Und da dieser Konflikt ja bereits seit Generationen andauert, bedeutet jede erneute militärische Auseinandersetzung ein Rückschlag auf dem Weg zum Frieden. Und das weiss der Hamas. Dass im Zuge der Berichterstattung über die militärische Auseinandersetzung in den meisten Deutschen bzw. in den Weltmedien fast ausschließlich die offizielle israelische Position verbreitet worden sei, entspricht ganz und gar nicht den Tatsachen. Auch ich habe mich daran beteiligt, Mails zum Beispiel an das ZDF zu schicken, weil es mir kalt den Rücken herunterlief als ich bemerkte, wie tief die Propaganda des Hamas sitzt und wie sehr diejenigen, die darüber zu entscheiden haben, was letztlich in den Nachrichten gesendet wird, davon bereits beeinflusst waren. Gott sei Dank wurde ich von Herrn Kleber erhört!
Natürlich ist es - hier in Deutschland - seit Ende des Zweiten Weltkrieges gerade in der Linken zu höchst problematisch, sich überhaupt mit nur irgendetwas zu beschäftigen, was auch nur im entferntesten im Verdacht steht, deutsch zu sein - obwohl es ja auch etwas Deutsches gab, vor dieser nationalsozialistischen Zeit. Und manches davon ist wirklich der Beachtung wert.
Und dass aus dem nationalen Streben an sich heraus einerseits "ganz normale" Nationen entstanden sind, bei der Deutschen Variante sich daraus dann dieser Nationalsozialistische Wahn entwickelte, macht dieses Nationaldenken ja erst suspekt. Und natürlich das kolonialistische Streben nach Alleinherrschaft anderer Nationen auch.
Auch mir wäre es am liebsten, man müsse sich nicht explizit als Nation artikulieren; es werden wohl immer nur wenige sein, die so etwas ausgesprochen gerne tun. Gleichwohl aber ist es wohl kaum möglich, sich dem zu entziehen, wenn - so wie dies bei Israel ja jetzt der Fall ist - die Nation zu der man gehört, von Vertretern des Hamas in ihrer Existenz über Jahre hinweg mit Raketen angegriffen wird. Zumal wenn sich diese Nation nicht - wie fast alle Nationen - in Zeiten kriegerischer Auseinandersetzungen bildete, sondern zeitlich versetzt, ganz allmählich über die Jahre hinweg entstand.
Und die Folgen dieser von dem Hamas provozierten militärischen Gewalt zeigen sich erst jetzt in ihrer wahren Gestalt. So war ich gestern in Frankfurt bei einer Podiumsdiskussion, wo sich der Vorsitzende der Palästinensischen Gemeinde Deutschlands unwidersprochen sehr stolz über "den Sieg der Hamas" äußerte, die ja entgegen der weit verbreiteten Annahme, sehr wohl sehr gut international vertreten ist - auch wenn dies in den westlichen Medien kaum bekannt ist. Besagt diese Äußerung nicht, dass auch dieser Mensch eiskalt damit gerechnet hat, das diese "kleinen Raketen", die ja "nur ab und zu" abgeschossen wurden irgendwann einmal genau diese militärische Reaktion Israels evozieren würde.
So lange es arabischerseits keine Anerkennung dessen gibt, was die arabische Welt das "zionistische Gebilde" nennt, nach westlicher Geschichtsschreibung aber das legal entstandene Israel nennt, wird man von einer nationalen Repräsentanz eben nicht absehen können, ohne sich selbst in Fleisch zu schneiden.
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