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Google Street ViewEine Burka für mein Haus

Für manche Bürger ist Google Street View eine Bedrohung – weil diese Angsthasen ihre Häuser verpixeln lassen konnten, ist das Bild nun nicht mehr geschlossen. Schade!

Sieht ja schrecklich aus! Verpixeltes Haus in Berlin. Bild: screenshot google street view

Schrecklich banal, aber im Hinblick auf das ganze Bohei um Google Street View erwähnenswert: Es ist nicht unwichtig, zu wissen, wie es irgendwo aussieht. Der Ortskundige ist immer im Vorteil, was immer er mit diesem Vorteil anstellen will.

Gegen Ende des 16. Jahrhunderts beispielsweise war Portugal die einzige nennenswerte kontinentaleuropäische Kolonialmacht, satt und fett - weil das Seefahrervolk wusste, wo es etwas zu holen gab in Afrika, Südamerika und Asien. Am Ende waren die Portugiesen so satt und fett, dass sie die lästige Fleißarbeit, ihre Besitzungen, sicheren Häfen und Handelsstationen zu kartografieren, lieber angeheuerten und aus portugiesischer Sicht sicher ambitionsfreien Leuten überließen, die so was gerne machten und gut konnten. Es waren also ein paar alte Niederländer, die auf diese Weise in alle Staats- und Betriebsgeheimnisse der arglosen Portugiesen eingeweiht wurden. Auf ihren Erkenntissen, die immer auch Ortskenntnisse waren, sollte bald das "Goldene Zeitalter der Niederlande" fußen - und der Niedergang der Portugiesen, die nicht ahnten, dass ihre ganze schöne Nautik wertlos war - und sie besser mal verpixelt hätten, wo ihre stolzen Handelsschiffe überall ankerten.

Heute nun leben wir in gewissermaßen hyperöffentlichen Zeiten. Unsere elektronischen Atlanten kennen, sehr zum Leidwesen altmodischer Romantiker, keine weißen Flecken mehr. Unkenntlich ist nur noch, was "aus Sicherheitsgründen" ein Geheimnis bleiben soll. Das kann ein Hafen der Kriegsmarine sein oder eine Luftwaffenbasis, ein Staudamm, ein Treibstofflager - und, seit Google Street View, ein Altersheim in Berlin oder ein Einfamilienhaus in Hamburg. Die Zivilmachung der ursprünglich militärischen Errungenschaft des technisch gestützten Ausspähens zeitigt nun ein Maß an Transparenz, das offenbar auch manche Zivilisten dazu nötigt, ihren Besitz qua Verpixelung "vor ungebetenen Blicken" zu verbergen.

Es hat etwas von einem rührenden Abwehrzauber - gerade so, als könnten damit Einbrecher abgewehrt werden, als wäre die zeitlich enorm versetzte Betrachtung via Street View irgendwie schmutziger und gefährlicher als der reale Augenschein von der Straße aus.

In Essen hat sich neulich die bürgerliche Verbergungssucht gegen die entsprechenden Hausbesitzer gewendet, indem es zu harmlosen Eier-Attentaten ausschließlich gegen verpixelte Häuser kam. Tatsächlich wirken beim virtuellen Street-View-Spaziergang unkenntlich gemachte Immobilien wie mit der digitalen Burka schaulüsternen Blicken entzogen, wie blinde Stellen in der kartographischen Google-Matrix - Enklaven des Privaten, die störrisch ins Öffentliche hineinragen und verhindern, dass sich uns die Welt wenigstens virtuell als geschlossen darstellt. Das provoziert, klar, wie überhaupt alles Verborgene und Geheime zum Widerspruch reizt.

Dass sich dahinter vor allem ein fragwürdiges und mindestens latent paranoides Verständnis von Nachbarschaft verbirgt, hat eine Twitter-Nutzerin namens Ellebil mit einem ausdruckbaren Zettel für den Hausflur hübsch auf den Punkt gebracht: "Liebe Mitbewohner, da mindestens eine/r von Ihnen ihre/seine Privatsphäre durch Google-Streetview bedroht sieht, möchte ich alles zum Schutze Ihrer Privatsphäre tun und werde demnächst keine Pakete mehr für Sie entgegennehmen. Ich kämpfe für Ihre Privatsphäre (außerdem habe ich Angst, dass Sie Pakete aus dem Jemen bekommen könnten)!

Mit freundlichen Grüßen …"

Ihre Unterschrift hat sie, "zu unserer aller Sicherheit", natürlich vorsichtshalber verpixelt.

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44 Kommentare

 / 
  • MB
    Michael B.

    Jetzt haben wir Angst. Unsere Haushälfte ist verpixelt weil der Eigentümer der anderen Haushälfte den Antrag gestellt hat. Dies natürlich ohne Absprache mit uns. Warum er das getan hat entzieht sich unserem Verständnis, da sich seine Haushälfte eh hinter einer meterhohen Hecke verbirgt. Wie auch immer. Wir sind dadurch weit und breit die einzigen verpixelten und dadurch erst interessant geworden. Jetzt kann man uns schöne Gründe unterstellen, wie folgendes Zitat aus N-TV:1) Hier wohnen Technikfeinde, denen auch Dampflokomotiven suspekt sind 2) Verfolgungswahn 3) Das Haus ist ungepflegt 4) Die Fassade ist voller Satellitenschüsseln 5) In den Gewerbeeinheiten sind dubiose Etablissements 6) Hier ist für Diebe richtig was zu holen.

    Und gerade der letzte Grund macht uns Kummer. Wer gibt diesen nicht an Konsequenzen denkenden Pseudo-Datenschützern das Recht, Google zu nötigen, das original Datenmaterial zu zerstören, so dass ein Rückgängig unmöglich ist. Jetzt ist dieser "Pixel-Zeigefinger" für ewig auf uns gerichtet? Wir können es nicht fassen. Wir müssen an den Verstand aller zweifeln, die daran mitgewirkt haben. Dies kann nicht rechtsstaatlich sein. Armes Deutschland. Unsere Stimmen haben die entsprechenden Parteien bei der nächsten Wahl bereits verloren!

  • RB
    Reimer Bonitz

    Wenn ich mir nun einbilden würde ich möchte nicht mehr, dass meine Adresse auf Landkarten und in Navis erscheint, der Makler um die Ecke sie in seine Datei hat, etc. Wo kann ich die Landkarten schwärzen/weisseln lassen und wie stelle ich sicher, dass sie aus allen Navis entfernt und nicht mehr aufgenommen wird ?

     

    Jungs, Selbstbestimmtheit der persönlichen Daten ist voll OK, aber was hier betrieben wird ist Spiegelfechterei und Google Streetview ein völlig ungeeignetes Objekt.

     

    Man sollte sich besser darum bemühen dort zu rebellieren, wo wirklich mit persönlichen Daten Schindluder getrieben wird. Aber das merken die meisten überhaupt nicht.

  • D
    DocBenway

    Machen Sie sich doch nichts vor, Herr Frank: Wie "Romantiker" schon erwähnte, geht´s Ihnen doch nicht um Erforschung. Es geht um pure stumpfe Konsumption, der Sie so stark verfallen scheinen, daß Sie hier losnörgeln (und einen vom Portugiesen erzählen), bloß weil Ihnen die virtuelle Aussicht getrübt wurde.

    Im Groll werfen sie mit Metaphern um sich, die in etwa so miefen wie alte Eier an der Hauswand. Finden Sie die Burka also in erster Linie deshalb doof, weil Ihnen der Blick auf fremde Haut versperrt wird?

    Die von ihnen zitierte Userin geht noch weiter und stellt einen Bezug von Google Skepsis zu terroristischen Umtrieben her, frei nach dem naiv gefährlichen Slogan "Wer nichts zu verbergen hat, der braucht sich auch nicht verstecken."

    Es gibt gute Gründe gegen das googlesche Vorgehen, einige wurden hier genannt. Sicher gibt´s auch irrationale Einwände dagegen. Aber Argumente dafür zu (er)finden, das sollte man dem Konzern überlassen.

  • DS
    Dr. Schreck

    Lieber NetReaper,

     

    erstmal danke für die Antwort, und ich denke auch, ich verstehe Ihre Argumentation jetzt besser. Allerdings halte ich sie immer noch für falsch. Tatsächlich muss ich Ihnen aber ein Zugeständnis machen: Öffentliche Informationen dürfen nicht aus Privat- oder Wirtschaftsinteressen zurückgehalten oder zensiert werden, da haben Sie völlig recht, und da muss man auch sehr umsichtig unterscheiden.

     

    Womit wir aber wieder bei Google wären. Der User "hallo?" sagt es eigentlich ganz richtig: Die Daten bei Streetview sind mitnichten öffentliche Daten, sondern Daten, die aus wirtschaftlichem Interesse heraus zu kommerziellen Zwecken gesammelt werden. Es ist eben nicht ein großer, freier Informationspool, der die Bilder der Fassaden auf tausende von freien Servern verteilt, sondern ein monopolistischer Konzern, der seine (und unsere) Daten wahrscheinlich ziemlich gut im Griff hat.

     

    So gesehen ist mein Verpixelungsreflex ein durchaus primär antikapitalistischer. Es geht zumindest mir nämlich nicht um das Unzugänglichmachen von Daten, sondern um das Unzugänglichmachen von Daten *für Google*, und das ist ein großer Unterschied. Freilich: Ich habe auch lieber grundsätzlich meine Ruhe und bin deshalb auch aus rein psychologisch-egoistischen Gründen gegen Streetview, aber ich hätte keine Bauchschmerzen deswegen, ein Bild meiner Wohnzimmerfenster in einem basisdemokratischen, nichtkommerziellen Zusammenhang zu finden. Nur eben nicht bei Google, gesammelt und konzentriert in einer monopolistischen, gewinnorientierten Hand.

     

    Und das ist, denke ich, das Mißverständnis, auf dem der Streit zumindest zwischen uns beiden beruht: Die von Ihnen als "frei" bezeichneten Informationen sind eben nicht "frei", sondern fest in der Hand eines kapitalistischen Großkonzerns. Vordergründig mag der Effekt derselbe sein: Bilder stehen jedem zur Verfügung. Aber im Hintergrund laufen ganz andere Spielchen ab, und *die* sind das eigentliche Problem.

     

    MfG, Sr. E. Schreck

  • H
    hallo?

    @net-reaper

    Mal ganz im Ernst: Welchen anderen Grund für die "Freiheitsausübung" ein verpixeltes Haus zu fotografieren gibt es als denjenigen, diesem "fortschrittsfeindlichen Verpixler" die Freiheit zu nehmen sein Haus verpixelt zu haben? Google hatte damit - anders als Sie scheinbar - letztlich kein Problem, die "Privatsphäre" insoweit zu respektieren.

     

    Sind die verpixelten Häuser möglicherweise alle besonders sehenswerte Objekte, deren Darstellung im öffentlichen Interesse liegt, wie das vielleicht bei der von Ihnen angeführten Chemiefabrik der Fall sein kann?

    Das würde natürlich dann auch erklären, warum diese Häuser als einzige noch im Netz wären, wenn Google den Dienst Street-View einstellt!

     

    Eine Aussage hierzu fehlt mir noch von Ihnen. Und die Farce des Arguments mit den "öffentlichen" Google-Daten machen auch die wunderschönen Copyright-Vermerke auf sämtlichen Bildern nur allzu deutlich.

    Und wenn ich noch einmal auf Freiheit und Rechtsordnung kommen darf, dann steht hinter jedem Bild aus einer Anliegerstraße eine Ordnungswidrigkeit. Das Befahren der Straße nur zum Zweck des Fotografierens der Häuser deckt das nämlich nicht ab. Da hätte sich Google dann schon zu Fuß mit Kamera und Leiter auf den Weg machen müssen. Was ist mit der Freiheit dieser Anwohner von unnötigem Autoverkehr gewesen?

     

    Fragen über Fragen.

    Nur gut, dass Sie offensichtlich eine einfache Antwort haben: "MEINE Freiheit."

    Man sollte nicht immer alles tun was man kann und darf, wenn es denn andere stört und einen selbst nichts "kostet" darauf zu verzichten. So etwas nennt sich dann friedliches und tolerantes Miteinander und das dient dem sozialen Frieden.

  • CK
    Christoph K

    Nicht ganz ernst zu nehmen. Aber vorstellen kann man es sich schon:

    Google legt nach - nach Google Street View kommt jetzt ein neuer, noch feinerer Service auf uns zu: Google Home View!

     

    http://www.spiegel.de/spam/0,1518,687961,00.html

  • N
    NetReaper

    @hallo?

     

    Wie Sie ja schon so richtig sagen:

    "Freiheit ist immer die Freiheit des Andersdenkenden."

     

    Ganz genau. Und daher sollte sich Niemand aufregen, wenn jemand anderes denkt er müsse sein Haus fotografieren.

     

    Darüber gibt es nichts zu beschweren, es ist halt die Freiheit der Andersdenkenden.

     

    Wenn Google denkt es wäre sinnvoll viele Fotos zu machen - bitte sehr. Sie greifen damit in Niemandes Privatsphäre ein.

  • M
    mir

    @ IM NetRaper:

     

    Dein Verständnis von Freiheit scheint doch ein recht abstraktes zu sein.

     

    Deshalb schnapp dir doch deine Kamera, geh raus und fotografiere Menschen und ihre Häuser.

    Du wirst dann sehr bald merken, wie hilfreich es ist, Respekt und Akzeptanz im Umgang mit der Kamera in Bezug auf das Verständnis von Freiheit anderer Menschen zu entwickeln.

  • H
    hallo?

    @net-reaper

     

    Ihr Argument von den öffentlichen Daten in allen Ehren, aber ist das nicht ein wenig weit hergeholt?

    Es sind nämlich keine öffentlichen Daten sondern die privaten Daten von Google, die letztlich zu kommerziellen Zwecken öffentlich gemacht werden.

     

    Was ist, wenn Google demnächst Street-View wieder abschaltet: sei es, dass sich Street-View nicht rechnet oder irgend eine Regierung aus zensorischen Gründen diesen Dienst nicht haben will?

    Gehen Sie dann los und montieren eine Kamera auf Ihr Auto und starten den eigenen Street-View Dienst.

    Warum haben Sie das nicht schon früher gemacht? Warum fotografieren Sie nicht die Millionen von Häusern, die Google noch gar nicht erfasst hat?

     

    Die Daten die Sie hier so vehement verteidigen sind deshalb mitnichten ÖFFENTLICH.

    Sie haben allerdings offensichtlich ein Feindbild gefunden in den vermeintlichen Technikfeinden. Sie setzen Ihr Verständnis von Freiheit über das derjenigen, die sich frei für eine Verpixelung entschieden haben. Wie war doch das Zitat von Rosa Luxemburg? "Freiheit ist immer die Freiheit des Andersdenkenden." Vielleicht sollten Sie darüber einfach noch mal nachdenken, ehe Sie die aktuell 3% Verpixelungswilliger Bürger als "Mob" abqualifizieren. (Was sind dann für Sie eigentlich die Eierwerfer? Freiheitskämpfer?)

    Was Google akzeptiert hat, muss für Sie natürlich nicht gelten; aber Freiheitsverteidigung ist das jedenfalls nach meinem Verständnis nicht. Sie machen Sich zum Büttel der Wirtschaftsinteressen von Google.

    Wenn Sie denn mit Ihrer Zeit nichts besseres anzufangen wissen, dann man los.

  • N
    NetReaper

    @Dr. Schreck

     

    Ehrlich gesagt geht es mir gar nicht um den armen Schlucker unter Tausend anderen armen Schluckern, der in einem halbgammeligen Mietshaus wohnen muss.

     

    Man muss hier abstrahieren, denn es geht um öffentliche Daten. Wenn wir es zulassen, dass öffentliche Daten aus Privatinteressen "ausgeblendet" werden, dann bekommen wir politische Probleme von Tragweiten, die den meisten Leuten gar nicht klar sind. Und das sind dann eben auch aber nicht nur Firmen, die "unschöne" aber wahre Details gerne ausgeblendet haben wollen.

     

    Zum Anderen finde ich hier die Einstellung zu so etwas selbstverständlichem wie Freiheit hier ab und zu sehr merkwürdig. Jeder darf in der Öffentlichkeit Fotos machen, und muss bei Niemandem betteln. Wenn man bedenkt was für eine Aussagekraft Bilder haben, ist das doch ein hohes Gut! :)

    Man denke nur an Stuttgart 21!

     

    Zum Abschluß:

    Kapitalistische Beißreflexe kommen anscheinend auch bei Menschen vor, die vorgeben antikapitalistisch zu sein. ;)

     

    Gruß

    NetReaper

  • N
    NetReaper

    @von mir

     

    Die Tatsache, dass ich beleidigt werde, zeigt mir ja schon, dass ich Recht habe. *smile* :)

     

    "Denn du bildest Dir tatsächlich ein, mir meine persönliche, im Übrigen rechtmäßige Entscheidung zur Sache abnehmen zu müssen, ja sogar eigenmächtig zu widerrufen, indem du ankündigst, nun mein Haus fotografieren und auf Streetview veröffentlichen zu wollen?"

     

    Nicht doch. Ich widerrufe nichts.

    Wenn du mit Google eine Abmachung triffst, bitte. Das ist deine Sache. Aber diese Abmachung hast du nicht mit mir.

    Es ist meine persönliche, rechtmäßige Entscheidung verpixelte Häuser zu fotografieren und ins Internet zu stellen. Ja, das ist mir grundgesetzlich garantiert, eine hochwichtige Angelegenheit! Keine Bange, bei StreetView landen sie nicht. Sie landen bei Panoramio, welches praktischerweise mit StreetView verknüpft ist.

     

    Die Gründe dafür sollten klar sein: wenn wir es zulassen, dass öffentliche Informationen aufgrund von Privatinteressen aus der Öffentlichkeit "herausradiert" werden, dann haben wir es auf einmal auch mit Konzernen zu tun, die ihr hässliches, stinkendes Chemiewerk entfernen, weil es nicht in ihr Konzept passt, dass so etwas öffentlich bei Street View sichtbar ist.

     

    Oder den AKW-Betreiber, der verhindern möchte, dass Zugänge zum Kraftwerksgelände sichtbar sind. Das wird aber niemals funktionieren weil es _Helden der Freiheit_* gibt, die dagegen anfotografieren. (* = Sorry, den Begriff konnte ich mir jetzt echt nicht verkneifen.)

     

     

    "Mein Freund, ein respektloser, selbstgefälliger Denunziant bist du, und jedes totalitäre Regime hätte seine helle Freude an Dir..."

     

    Ich stelle fest:

    *JUHUUU* Ich habe die Diskussion gewonnen, denn wer Beleidigungen nötig hat, der zeigt dass er schlicht keine Argumente mehr hat.

     

    Nur so viel: ich spüre, dass ich auf der _richtigen_ Seite stehe, und dass meine Freiheit zu fotografieren, meine Freiheit mich zu entfalten weit weit über deiner "Freiheit" steht, den öffentlichen Raum in feudaler Art und Weise zu zensieren und anderen Menschen vorzuschreiben wohin sie zu schauen haben.

     

    Die Gerichte, das Grundgesetz, kurz: "Einigkeit und Recht und Freiheit" stehen auf _meiner_ Seite. Auf _deiner_ Seite steht nur der pöbelnde, nörgelnde Mob, angeführt und aufgehetzt von einer abstrusen Mischung aus Springerpresse und Bundesregierung (die von eigener orwellartiger Datensammlung ablenken will).

     

    Also da stehe ich lieber auf der Seite der Freiheit.

  • DS
    Dr. Schreck

    Lieber NetReaper!

     

    Erstens: Woher Ihre Aggression? Schlecht geschlafen?

     

    Zweitens: Nur, weil ich in einem schäbigen Haus direkt an einer Straße wohnen muss, gehört mir das Haus noch lange nicht. Sie sollten nicht gleich jeden, der nicht so "links" ist wie Sie und irgendwo wohnt, mit kapitalistischen Großgrundbesitzern verwechseln.

     

    Drittens: Es wird eben nicht nur das Haus fotografiert, sondern auch der Zustand des Hauses, die vertrockneten Blumen auf der Fensterbank etc. Als eine ehemalige Chefin von mir mal zugegeben hat, dass sie heimlich am Haus eines höhere Außenstände bei uns habenden Kunden vorbeigegangen sei, um zu sehen, wie er wohnt, galt das noch als faschistoid und paranoid. Heute soll genau sowas Normalität werden.

     

    Viertens: Kapitalismuskritik ist nicht der Eigentum von arroganten Wichtigtuern.

     

    Antikapitalistische Antigoogle-Grüße, Dr. Schreck

     

    MfG, Dr. E. Schreck (antikapitalistisch und kaum be

  • R
    Rod

    Diese Debatte zeigt wieder, dass es den Menschen in Deutschland noch zu gut geht. Sonst hätten sie keine Zeit, sich über so einen Unfug Gedanken zu machen. Mir ist das doch völlig egal, ich habe ehrlich gesagt andere Sorgen.

  • J
    Jimmy

    Was soll diese "Diskussion" hier?

    Es geht in keinster Weise um das Für oder Wider der Unkenntlichmachung, es geht einzig und allein darum, daß jedem das Recht eingeräumt wird zu entscheiden. Das ist elemtare Demokratie!

    Das aber hat die Taz (die ihre Mitarbeiter 'Genossen und Genossinnen' nennt) offensichtlich nicht begriffen.

    Abgesehen davon ist es heuchlerisch, einerseits z.B. den Umgang mit Lebensmittelüberkapazitäten zur künstlichen Preisstabilität in den Industriestaaten anzuprangern, andererseits aber das völlig sinnfreie Werfen von Eiern als harmlos zu bezeichnen.

    Und was soll eigentlich dieser total schmerzbefreite Burka-Vergleich? Geht's noch?

  • M
    Mone

    @paul, 24.11., 12h20

     

    Das ist das Gescheiteste, was ich zu diesem Thema bisher gelesen habe. Bringt den ganzen Unsinn hier auf den Punkt.

  • M
    mir

    @NerdReaper:

    Der "dahergelaufene Wichtigtuer" bist du selbst...

    Denn du bildest Dir tatsächlich ein, mir meine persönliche, im Übrigen rechtmäßige Entscheidung zur Sache abnehmen zu müssen, ja sogar eigenmächtig zu widerrufen, indem du ankündigst, nun mein Haus fotografieren und auf Streetview veröffentlichen zu wollen?

    Mein Freund, ein respektloser, selbstgefälliger Denunziant bist du, und jedes totalitäre Regime hätte seine helle Freude an Dir...

  • Q
    Querulant

    Warten wir mal ab bis jemand unschuldig verdächtigt wird, der wütende Mob im Internet auch über Google SV dessen Wohnort recherchiert und der Verdächtige vom rasenden Mob gelyncht wird. Ob dann immer noch so viele für einen digitalisierten öffentlichen Raum eintreten???

  • F
    freshair

    Willkommen in der Welt der Technikfaschisten - und diese glauben auch noch gegen ein bürgerliches Lager zu kämpfen - wie traurig... 1984 lässt Grüßen. Wie kann man sich nur an solchen Einzelsymptomen aufhängen und dabei das Gesamtbild so aus dem Blick verlieren.

     

    Wake up - Datenschutz ist ein Menschenrecht und ihr verletzt es um euer Leben mit Technikspielzeug ein bisschen lustiger zu machen.

  • K
    Klingelhella

    Bei der Diksussion fällt leider völlig unter den Tisch, dass wir hier gar nicht zu einer einheitlichen Meinung kommen müssen. Wie sich der Einzelne in Bezug auf seine personenbezogenen Daten entscheidet, ist seine/ihre Sache und alle echten und virtuellen Eierwerfer sollten das respektieren. Aber ist ja guter deutscher Spirit, nicht gleichgeschaltete Meinungen und Menschen mit Eiern oder Häme zu bewerfen... leider immernoch.

     

    Nebenbei: Alle Artikel, die Twitter zitieren, sind per se unseriös.

  • N
    NetReaper

    Leider scheint es genau so zu sein, wie ich befürchtet habe:

    Viele stolzieren hier im Forum von wegen "kommerzielle Bilder von _meinem_ Haus" und verstehen nicht, dass "Bilder von meinem Haus" ungleich "meine Bilder" sind.

     

    Kurz: wer nicht will, dass ein Großkonzern Bilder von seinem Haus macht, und damit Fantastilliarden Euro verdient, der soll es nicht an eine öffentliche Straße zu bauen.

     

    Mit dieser Art von Besitz scheint bei erschütternd vielen Menschen eine Art "Besitzarroganz" einherzugehen. Nach dem Motto: "Ich stelle meinen Besitz in die Öffentlichkeit, also gehört die Öffentlichkeit MIR."

     

    Ich muss ehrlich sagen: es wird mir ein Heidenspaß sein, den "Öffentlichkeitszensierern" eins auszuwischen, indem ich hingehe und ihr Haus fotografiere. Und zwar

     

    1. in _richtig_ hoher Auflösung (höher als bei StreetView)

    2. aus vielen vielen Perspektiven und Zoomstufen (mehr und besser als bei SV)

    3. aus 3, 4 oder mehr Metern Höhe, direkt über den Zaun (höher als SV es tun würde)

     

    und es _direkt_ bei Panoramio einzustellen, welches mit Google Maps und StreetView verlinkt ist.

     

    Öffentlichkeit ist Öffentlichkeit, und es sollte nach dem Motto verfahren werden "Öffentliche Daten nützen, private Daten schützen". (ruhig mal googlen den Satz)

    Und die Öffentlichkeit ist nicht der Privatbesitz von dahergelaufenen Wichtigtuern.

  • M
    mir

    Selten so einen unreflektierten und sinnfreien Artikel in der taz gefunden.

    Hoffentlich werdet Ihr diesen Praktikanten nicht übernehmen.

  • H
    Harry

    Schon mal drüber nachgedacht:

    Du wohnst zur Miete in einem nicht renovierten Haus, dem man das von der Strasse her auch ansieht - da muss doch jetzt nicht noch jeder x-beliebige Finanzhai die Möglichkeit haben, in London, Paris, München oder Köln mal zu gucken, wo man in teuren Wohnlagen noch die letzten bezahlbaren Mietshaäuser findet, aufkauft und die alten Mieter rausschmeisst? Alles was er dazu braucht, ist ein Rechner, Google und einen Praktikanten, der nicht frisch gestrichene Fassaden raussucht. Haltet mich für paranoid, aber sowas muss ich nicht auch noch zulassen. Die Befürworter glauben schon wieder an das Gute im Menschen, viel Spass dabei - ohne mich.

  • C
    Claro

    Lieber Herr Franko,

     

    spinksen Sie auch durch Schlüssellöcher ohne das Rückgrat, den Raum zu betreten?

    Ist das nicht feige?

     

    oder einfach nur Ausdruck Ihres Kontrollzwanges?

     

    Respektieren Sie die Freiheit Ihrer Mitmenschen.

     

    Gruß

    (aus einem nicht verpixelten Haus und trotzdem "paranoid" ;) )

  • CK
    Christoph K

    Sorry, aber die Diskussion muss doch ganz anders laufen:

    Google ist ein gewinnorientiertes Unternehmen. Daran gibt es nichts auszusetzen. Google hat keinerlei sozialen Anspruch. Um seinen Gewinn zu steigern stellt Google Bilder von meinem Haus ins Netz. Wie wäre es denn mit folgendem Vorschlag: Für jeden Mausklick auf mein Haus bekomme ich 1 EURO. Dann würde ich vielleicht meine Hausansicht freischalten lassen.

    Im Übrigen finde ich das Gerede von den sogenannten "Sozialen Netzwerken" (facebook, studiVZ) unglaublich ignorant. Wenn hier kein Gewinn mehr gemacht wird, werden die "Sozialen Netzwerke" einfach abgeschaltet. Was ist daran sozial?

  • DS
    Dr. Schreck

    Die Eierwerfer, die Anti-Verpixler und Anti-Weichzeichner sind sicher die ersten, die a) tratschen, wenn es was zu tratschen gibt, und die sich b) wie sonstwas aufregen würden, wenn man über sie tratschte.

     

    Wenn Sie, werte Anti-Verpixler, bei mir am Haus vorbeikommen, dann dürfen sie gern gucken und auch ein Foto von unserer Mülltonne machen. Wenn allerdings ein Großkonzern zu kommerziellen Zwecken meine Mülltonne kartografiert, dann ist das etwas völlig anderes. Ich sage Ihnen im persönlichen Gespräch gern meinen Vor- und Nachnamen, schicke diese Infos dennoch nicht gleich an Google und den Rest der Welt.

     

    Und wenn Sie dann auch noch von der Bequemlichkeit sprechen, die Welt sehen können, ohne dabei vom Computer hochgucken zu müssen, ist das erstens ziemlich trist, und zweitens ziemlich ignorant und sehr kurz gedacht.

     

    Aber wahrscheinlich stellen Sie auch Nacktfotos von sich ins Netz.

     

    Ich mag jedenfalls nicht mitspielen, auch wenn ich noch nicht paranoid bin, sondern bloß ein piefiger Verpixler und Spielverderber.

     

    MfG, Dr. Schreck

  • S
    Schwarzenberger

    Es ist schon erschreckend mit welcher Hingabe gegen Stadtbilder im Netz gekämpft wird.

    Ein besonders krasses Beispiel kann man in Leipzig besichtigen. Das Haus in der Körnerstraße 56 wurde hier unkenntlich gemacht. Nun ist das kein Wohnhaus sondern ein Bürogebäude in dem vier oder fünf TV-Firmen sitzen. Menschen, die ihr Geld auch damit verdienen, die Häuser anderer Leute ins Fersehen zu bringen, lassen ihre Büros verpixeln. Kann man noch schizophrener sein?

  • P
    paul

    ich verpixel mein haus nicht aus angst,

    ich kann google einfach nicht leiden...

  • B
    Bürger

    Warum ich Google Street View nicht haben will? Ganz einfach, es kann nicht angehen das dieser Konzern Google mit Fotos von meiner Wohnung Geld verdient! Gerade in der taz würde ich es begrüßen wenn wesentlich mehr Kritik an großen Konzernen geübt werden würde! Aber man sieht schon, Google ist gut, die tun ja nichts böses...

  • W
    Willy

    Die Medienkompetenz ist innerhalb der taz schon seit Jahren ja sehr unterschiedlich verteilt. Herr Frank könnte da sicher betriebsintern noch etwas weitergebildet werden.

     

    Ich finde es schon faszinierend wie die Panoramafreiheitskämpfer hier zum bewaffneten Arm von Google mutieren. Erinnert sich jemand? Das ist die Firma die jahrelang blendend mit den Zensurbehörden in China zusammengearbeitet hat. Der beim Fotografieren (!) zufälligerweise und unbeabsichtigt WLAN-Daten und private Emails auf die Festplatten gerutscht sind.

     

    Wenn ich dieser Firma Sand ins Getriebe streuen kann, betrachte ich das als meine Pflicht. Ich habe mein Haus selbstverständlich verpixeln lassen. Deshalb kann das trotzdem jeder sehen und auch fotografieren. Und weil das Haus so schön ist gerne auch ins Internet stellen. Ich gehe davon aus das die meisten Fotografen keine 3,50 m groß sind, bzw. in der Regel keine Leiter dabei haben.

     

    Interessant hätte ich auch eine Stellungnahme zum Denunzianten-Portal des Jens Best gefunden. Aber das kommt ja vielleicht noch.

  • MG
    Meine Güte

    wie naiv doch manche taz-Leser sind. Eigentlich schade. Google kritisch zu betrachten, halte ich für absolut sinnvoll und notwendig. Es gibt ausreichend viele Gründe, auf Produkte von google zu verzichten.

     

    Doch worum geht es hier? Es geht um einmalige Fotos (keine Live-Video-Streams) von Straßen, die ähnlich bereits jetzt schon tausend- bis millionenfach unkontrolliert im Web verbreitet werden. Und warum auch nicht? In all den privaten Urlaubsbildern im Web werden die Gesichter und Autokennzeichen nie verpixelt. Da macht google sich schon Arbeit.

     

    Ich verstünde die Aufregung, wenn google dazu private Daten veröffentlichen würde, also Anschriften usw. So sind die Streeview-Aufnahmen nur anonyme Bilder von Gebäuden. Die eigentlichen Probleme findet man in den Datenarchiven von Google, dort, wo Suchanfragen mit IPs abgeglichen werden, dort wo IPs mit Email-Konten abgeglichen werden, also überall dort, wo ein Profil der Nutzer erstellt wird.

     

    Mit den Bildern kann google (bzw. ein Benuter von streetview) genausoviel/wenig anfangen wie jeder X-beliebige Terrorist, Tourist oder Spion beim Besuch desselben Ortes.

     

    Die Kritik an Streetview war nicht unberechtigt, als es darum ging, Personen und Autos identifizieren zu können. Ich kann auch verstehen, wenn jemand nackt am Fenster stehend so nicht im Web gesehen werden möchte. Aber die Abbildung des eigenen Hauses nicht zu wollen, finde ich gelinde gesagt merkwürdig. Nun sind die verpixelten Häuser diejenigen, die die meiste Aufmerksamkeit auf sich ziehen.

  • N
    NetReaper

    Wir leben im Kapitalismus. Das muss man wissen, wenn man das Thema "Google StreetView in Deutschland" betrachtet.

     

    In Deutschland trägt dieser Kapitalismus seltsame Blüten. Eigentümlich deutsch.

     

    Worum geht es? Es geht um den freien Blick auf ein Haus. Es geht um den freien Blick in die Öffentlichkeit. Einen Schnappschuss der Vergangenheit, welcher Jahre zurückliegt. Frei ist der Blick, so frei wie es Sonne, Wind und Luft sind.

     

    Viele Menschen sind inzwischen so tief im Kapitalismus verwurzelt, dass ihnen gar nicht mehr klar ist dass es Dinge gibt die der Allgemeinheit, der Öffentlichkeit "gehören" bzw. Niemandem "gehören". Der Blick aus der Öffentlichkeit in die Öffentlichkeit ist frei und öffentlich.

     

    Jetzt aber kommen die im Kapitalismus Verwurzelten an und meinen voller Empörung: "Moment mal! Dieser Teil der Öffentlichkeit ist _mein_ privates Refugium! Darüber bestimme ich und nur ich!", und merken nicht wie lächerlich sie sich damit machen.

     

     

    Zum Abschluss ein paar Fakten über Google StreetView:

     

    1. SV fällt nur unter die sog. "Panoramafreiheit", wo es um urheberrechtlich geschützte Gebäude geht. Normale Wohnhäuser dürfen aus jeder Perspektive aufgenommen werden.

     

    2. Jeder darf Aufnahmen von der Öffentlichkeit machen, diese verbreiten, damit sogar Geld verdienen. Beteiligen muss er Niemanden.

     

    3. Niemand ist verpflichtet, Kennzeichen zu verpixeln.

     

    4. Niemand ist verpflichtet, Gesichter zu verpixeln.

     

    5. Es gibt ein (eingeschränktes) Recht am eigenen Bild, kein Recht am Bild des eigenen Eigentums. (gerichtlich bestätigt)

     

    6. Eine Anschrift (mit Name) ist personenbezogen, ein Adresse (ohne Namen) nicht.

     

    Näheres unter:

    http://www.netreaper.net/2010/08/17/google-street-view-faq/

  • K
    Kaspar

    Lustigerweise wird erst durch die Verpixelung öffentlich, was sonst niemand über Streetview hätte sehen können: Wo die Internetskeptiker wohnen.

     

    Am unterhaltsamsten sind die verpixelten Häuser in den gutbürgerlich-gepflegten Reihenhausvorstädten, wo sowieso alle Häuser gleich aussehen.

  • Y
    Yindra

    dieser Artikel war so nötig und hilfreich wie ein Kropf - mal ganz ehrlich: was ne Schande dass für so nen Murks Leute bezahlt werden...

  • PF
    pixel from hell

    die portugiesen, die niederländer, 16. jahrhundert....ähm ja, nicht alles was hinkt ist ein vergleich. Ortskundige sind also im Vorteil. Skandal! jaja,es muss schon chancengleicheit im großen kampf ums ganze geben. Der Autor ist also offenbar ein old new economy fuzzie, blind dem technologischen Fortschritt hörig, auf maximale Ausnutzungseffizienz bedacht. Da kann einem echt schlecht werden.

  • K
    Kaffeemaschine

    Herr Frank, wieso zeigen Sie uns dann auf facebook eine Kaffeemaschine, das ist doch nicht Ihr korrektes Gesicht?

  • R
    Romantiker...

    Der hoffnungslose Romantiker Arno Frank meint, Google sei nur dazu da, damit ER sich besser in der Welt auskennt und führt die Portugiesen ins Feld, die sogenannte "Landkarten" benützten, um sich zurechtzufinden. Die Portugiesen waren zu jener Zeit ein Seefahrer- und Entdeckervolk, nicht zu vergleichen mit "Entdeckern" wie dem geschätzten Autor, denn der will nix entdecken, sondern alles aufbereitet haben. Soll ich mir noch einen grossen roten Punkt vor meine Fenster schrauben "Sie befinden sich HIER", damit der Herr Tourist es leichter hat? Herr Frank, wenn Sie die Stadt sehen wollen, müssen Sie schon mal das Haus verlassen. Seien Sie tapfer, laden Sie ihr iphone vorher auf - wir wollen ja wieder nach Hause finden, diese App sichert das Überleben - un nehmen Sie sich was zu essen mit. Und falls der Akku doch alle geht, fragen Sie nicht mich nach dem Weg - vielleicht schicke ich Sie ins Grüne, da wo es noch kein Street View gibt.

  • A
    Andreas

    @Indi: Zur Informationsfreiheit gehört aber auch, Informationen freigeben zu können. Das wird mir von irgendeinem der 40 anderen Mieter (wer gibt sich nicht erkenntlich) verwehrt. Ist das demokratisch?

  • I
    Indi

    Bester Arno Frank, warum wandern Sie nicht nach China, Nordkoerea, etc aus, wenn das Recht auf Individualität, Selbstbestimmung für jeden einzelnen, Informationsfreiheit und Datenschutz für Sie einen Dreck wert ist?

     

    Aber vielleicht sollten Sie sich auch mal unser Grundgesetz reinziehen und Ihre Zeit nicht damit vertun, insǵeheim eine Vergangenheit herbeizusehnen, die es glücklicherweise nicht mehr und hoffentllich nie mehr gibt.

  • RH
    Rainer H. Rauschenberg

    Ja, ich habe auch die Möglichkeit genutzt mein Haus verpixeln zu lassen. Und zwar hauptsächlich, weil Google sich (nicht zum ersten mal) mit einer erstaunlichen Nonchalance über geltendes Recht hinwegsetzt (man mag die Regelungen zur Panoramafreiheit merkwürdig bis schwachsinnig finden, aber ein Mast auf einem Auto ist ganz sicher nicht "ohne Hilfsmittel"). Als Autor habe ich noch stillgehalten, als Google erstmal das Urheberrecht ignorierend gescannt und dann ein bißchen verhandelt hat, als Hausbewohner sage ich: Nein.

  • O
    Oliver

    Es heißt "weichzeichnen" und nicht "verpixeln"!!!

  • W
    witzig

    Alles was nicht gleich marschiert, wird von uns ausradiert! Sehr deutsch von ihnen. Sofort maximaler gesellschaftlicher Druck zum Gleichschritt auf der Datenautobahn! Ich fand die Street View Diskussion ja witzig, aber das Verhalten der Pro Fraktion wird immer intoleranter. Nur als Hinweis: In Realität, also richtig auf der Straße, gib es keine Verpixelung.

    MfG

  • C
    Christoph

    Sehr schön, ein Artikel mit Tiefgang.

  • N
    Nico

    Soso. Wenn Passanten mein Haus sehen können, ist das also das gleiche, wie wenn man innerhalb von Sekunden theoretisch Milliarden von Menschen mein Haus und meinen Vorgarten aus drei Metern Höhe zeigen kann? Soso.

     

    Wo wohnen Sie denn? Dann würde ich gerne den Street-View-Link mal auf Twitter und Facebook veröffentlichen. Und in der Bild-Zeitung. Man könnte ja auch genauso gut mal schnell vorbeischauen.

     

    Neue Technologien sind toll, aber sie müssen kontrollierbar bleiben.

  • L
    Lhamy

    So erreicht man das Gegenteil von dem was man eigentlich will.

    Am besten fand ich die Leute die sich in der WAZ mit Foto, vor ihrem Haus(unverpixelt)haben abdrucken lassen, weil sie ja anonym bleiben wollten.

     

    Deutschland, das Land der dichten Denker ;-)

     

    Gruß aus Essen

    Aelf Lhamy