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Debatte Nato-Krieg in AfghanistanDie Freiheit der Afghanen

Kommentar von Rudolf Walther

Die Rede von unserer "Verantwortung" am Hindukusch ist Betrug. Nach dem Abzug der Nato muss es dort keineswegs zum Bürgerkrieg kommen.

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7 Kommentare

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  • S
    Slowfood

    Was bei Walther und den Kommentatoren fehlt, wird bis heute auch öffentlich verleugnet. Der Krieg in Afghanistan wird zur Sicherung der Ölreserven im Nahen Osten geführt also um wirtschaftliche Macht in dieser Region. Die Amerikaner haben die Taliban gegen die Russen unterstützt, dann Sadam gegen Iran, jetzt Pakistan gegen Afghanistan, alles nach dem gleichen Muster: Die Macht muss gesichert werden, unter allen Umständen.

  • M
    Martin

    Was wäre Afghanistan ohne die 'von uns' gebrachte 'Demokratie' mit der von uns als 'Marionette(n) des Westens' bezeichneten korrupten Regierung Karsais, die nun von den 'von uns' - vom Westen - seinerzeit finanzierten 'Taliban' bekämpft wird? Es sind die Drogenbosse, Warlords, kriminell durch und durch. Wäre Afghanistan ohne 'uns' dann eine 'islamische' Diktatur so wie in Saudi-Arabien, dem Land, aus dem die Attentäter von New York stammten? Berichte über dortige Steinigungen, Auspeitschungen von Frauen usw. gibt es ja zur Genüge. Meine Anfrage bei der Deutschen Botschaft in Riad, anläßlich einer Steinigung, ob man dort nun für die Verteidigung der Menschen- und Frauenrechte die Bundeswehr wie in Afghanistan benötigt, vielleicht für den Sturz der dortigen Diktatur Bombenangriffe, für den Aufbau einer Demokratie eine Besatzungsarmee, die blieb aber unbeantwortet. Warum? Weil das nur ein Gequatsche für Hirngeschädigte ist, das Gebrabbel vom Kampf für 'Menschenrechten', 'Demokratie', 'Frauenrechten'. Das ist eine einzige Lüge, um die Massenmorde zu vertuschen, die von der US-Armee und ihren Allierten seit Jahren im Irak und Afghanistan durchgeführt werden. Es sind Menschenschlachtungen, unlängst in dem Video bei 'Wikileaks' bezüglich der Ermordung der Reuters Journalisten im Irak genau dokumentiert. Nato-Truppen sind - das lehrt uns dieses Video - ganz einfach Mördertruppen. Es geht um die Macht in strategisch wichtigen Regionen. Dafür wurden und werden die dort lebenden Menschen umgebracht und lebendig verbrannt. Es wider mich an, das blöde Gequatsche von 'Aufbauarbeit' und 'Schulen für Mädchen' usw. zu hören. Dann tötet die Mädchen nicht, liebe Massenmörder, werft keine Bomben auf Zivilisten, liebe Bundeswehr, verbrennt keine Menschen wie in Auschwitz. Das wäre so lieb.

  • L
    lui

    Gut geschrieben!

    Was ist die Alternative? Zum Krieg? Natürlich Frieden!

    Was passiert nach dem Abzug der Truppen? Sie werden glücklich sein wieder im eigenen Land zu sein, wo man nicht dauernd auf Minen und Heckenschützen aufpassen muß.

    Sie werden froh sein Freunde und Verwandte wieder zu sehen und noch alle Gliedmassen am Körper zu haben.

  • V
    vic

    Was wenn "wir" Afghanistan Frieden, Freiheit und Demokratie beigebracht haben, und es ist niemand mehr da der all das genießen kann?

    Man weiß nicht, was geschieht wenn "wir uns" jetzt zurückziehen? Mag sein.

    Aber wenn nicht, dann weiß man was geschieht.

  • M
    Makeze

    Der Author vergleicht den AFG-Einsatz der Nato mit den Tibet und Kaukasus Konflikten. Äpfel und Birnen... Man will den Afghanen es ermöglichen sich selber zu Regieren, nicht ihnen ihre Souverenität nehmen.

    Richtigerweise schreibt er, dass es nicht zum erneuten aufflammen eines Bürgerkriegs kommen muss, sobald sich die Nato-Truppen verziehen, fälschlicherweise suggeriert er einen sofortigen Abzug als einzig moralisch richtige Schlussfolgerung.

    Aber was nach einem vollständigen Abzug zu diesem Zeitpunkt passieren kann, weiß keiner. Genau zu diesem Punkt verliert der Author kein Wort, im gegensatz zum bescheuerten "...am Hindukusch verteidigt." Blödsinn, den schon 24 std. nach seiner Veröffentlichung niemand mehr geglaubt hat.

    Wie ist es denn mit unserer Moral, wenn wir ein Land was eben noch nicht auf eigenen Beinen stehen kann, den Rücken zukehren? Wenn wieder hunderte von tausenden Menschen einen gewaltsamen Tod finden, wie er fast 30 Jahre lang in AFG gang und gebe war? Kann man dann wirklich sagen: "Das waren die Afghanen selber"?

    Es geht nicht darum den Afghanen unseren westlichen Wertekanon aufzudrücken, sondern das Demokratie die einzige Staatsform ist, mit der ein Land in einer vernetzten und globalisierten Welt auf dauer stabil sein kann.

  • S
    Sebastian

    Jaja, immer so wie es einem passt. Wenn das Souverän (die Bevölkerung) gegen die Aufnahme von Guantanamo-Häftlingen, gegen Moscheebau oder gegen gegen Geschwindigkeitslimit auf Autobahnen ist passt es den Linken nicht, aber wenn das Souverän gegen den Afghanistan Einsatz oder gegen Atomkraft ist muss natürlich gehandelt werden. Traurig dieses Deutschland.

  • PS
    paul sturm

    endlich ein lesenswerter bericht .... mein vorschlag ist das die medien weniger kriegshätzerische politisch gefärbte und einseitige journalisten a`la erich rathfelder ernst nimmt und mehr auf menschen wie rudolf walther setzen. dann wird die welt viel friedlicher sein als sie momentan ist und deutschlands söhne und töchter mussten nicht die kolonialmacht spielen und viele ältern hätten ihre kinder noch.

    denkt mal darüber nach.