piwik no script img

Maffay über Rumänen und Rechtsradikale„Es macht keinen Spaß, Exot zu sein“

Über den NSU-Prozess wird zu wenig berichtet, sagt Peter Maffay. Er spricht außerdem über „Armutsmigration“ und seine späte Rückkehr nach Rumänien.

Der erfolgreichste Deutschrocker: Peter Maffay. Bild: RCA/Promo
Daniel Bax
Interview von Daniel Bax

taz: Herr Maffay, wie fanden Sie die Debatte über „Armutsmigration“, die mit der EU-Freizügigkeit für Rumänien und Bulgarien zum Jahreswechsel aufkam?

Peter Maffay: Diskriminierend. Und auch nicht richtig. Es kommen Leute aus Rumänien, aus Osteuropa zu uns, die studiert haben und fachlich ausgebildet sind. Über solche Menschen sollten wir froh sein, weil sie zusätzliche Kompetenzen in unsere Wirtschaft mitbringen. Es ist ja nicht so, dass jeder, der aus diesen Ländern kommt, bloß unter den sozialen Schirm will, den unsere Gesellschaft in bemerkenswerter Form geschaffen hat.

Was halten Sie von dem Slogan: „Wer betrügt, der fliegt“.

Der Satz ist in diesem Zusammenhang unnötig, ja zynisch. Und diesen Zynismus brauchen wir nicht. Damit fischt man nach irgendwelchem Beifall aus der falschen Ecke. Aber wir haben bei weitem schon genug Rechtsradikalismus und brauchen nicht zusätzlichen Zündstoff.

Sie engagieren sich seit Jahren gegen Rechtsextremismus. Warum?

Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Vernichtung der Juden sollten eigentlich alle Gesellschaften dieser Welt kapiert haben, dass sich so etwas niemals wiederholen darf. Trotzdem entwickelt sich in Teilen der Welt ein neuer Rechtsradikalismus – nicht nur bei uns, sondern auch in Italien, in Frankreich, in Rumänien und Ungarn. Ich versuche, für mich persönlich eine Antwort auf diese Entwicklung zu finden.

Im Interview: Peter Maffay

64, ist der erfolgreichste Musiker Deutschlands. Er verkauft mehr Alben als Grönemeyer, Westernhagen und Lindenberg. Mit seinen rumäniendeutschen Eltern kam er 1963 als Peter Makkay aus Siebenbürgen in die Bundesrepublik, der Karriere wegen wandelte er seinen Nachnamen leicht in Maffay ab. Am Anfang sang er Schlager („Und es war Sommer“), ab 1979 sattelte er auf pathossatten Deutschrock („Über sieben Brücken musst du gehen“) um, ab 1984 entwickelte er für Kinder das Rockmusical „Tabaluga“. 16-mal stürmten seine Alben auf Anhieb an die Spitze der deutschen Charts - zuletzt gelang ihm das mit „Wenn das so ist“ (RCA/Sony), das im Januar erschienen ist. Ab Januar wird er damit wieder auf Deutschland-Tournee gehen, der Vorverkauf hat gerade begonnen. Maffay pendelt zwischen seiner Finca in Mallorca, wo er lebt, und Tutzing am Starnberger See, wo er ein Studio besitzt und seine Stiftung ihren Sitz hat.

Nachdem die Mordserie der NSU-Terroristen aufgeflogen war, sind Sie 2011 beim „Rock gegen Rechts“-Konzert in Jena aufgetreten, und Sie werden zum Jahrestag des Nagelbombenanschlags in Köln spielen. Wie intensiv verfolgen Sie den Prozess in München?

Ich verfolge das, so gut ich kann. Aber die Art und Weise, wie dieser Prozess abläuft, ist für mich nicht nachvollziehbar. Ich habe den Verdacht, dass es da irgendwo Sympathisanten geben muss. Es gibt ja mittlerweile genügend Belege von „Inkompetenz“ und „Missverständnissen“, bis in hohe gesellschaftliche Positionen hinein. Ich habe das Gefühl, dass das versanden soll. Und unsere Gesellschaft reagiert viel zu träge darauf.

Wie sollte sie denn reagieren?

Ich finde, dass es wenig Themen gibt, die eine solche Brisanz haben wie dieser Prozess. Trotzdem findet er in der Öffentlichkeit ein verhältnismäßig geringes Echo. Wenn ich die Zeitung aufschlage, finde ich irgendwo auf irgendeiner Seite versteckt etwas darüber. Dabei ist das eine permanente Schlagzeile.

Sie haben in der Vergangenheit mit den deutsch-türkischen Rappern von Cartel und sogar mit Bushido zusammengearbeitet. Fühlen Sie sich den jungen Migranten von heute besonders verbunden?

Ich habe in meinem Freundeskreis viele Freunde, die Migranten sind. Ich selbst bin, wenn ich in Spanien bin, ein Ausländer. Als ich mit meinen Eltern 1963 aus Rumänien nach Deutschland kam, waren wir Ausländer. Also, wir sind doch alle irgendwo auf der Welt immer in irgendeiner Form Ausländer. Diesen Blickwinkel sollten wir zumindest manchmal einnehmen, weil er unsere Position relativiert.

Sie sind mit 14 aus Rumänien nach Deutschland gekommen. Sind Sie damals auch aufgrund Ihrer Herkunft ausgegrenzt worden?

Klar, es gab Gesten, Blicke und Bemerkungen, die zeigen sollten: du gehörst nicht dazu. Und es gab das Schimpfwort „Rucksackdeutscher“. Aber diese offen ausgesprochene Feindschaft, die es heute gibt und die bis zum Hass reicht, die habe ich selbst nie erlebt.

Hat Ihr rollendes „r“ am Anfang Ihrer Karriere für Kommentare gesorgt?

Natürlich! Ich habe das in etlichen Kritiken gelesen – von Leuten, die eigentlich mehr in der Birne mehr haben sollten. Die haben dann geschrieben: Was soll das, warum spricht der das r so komisch, kann man das denn nicht anders singen? So einen Blödsinn halt. Gehen sie doch mal nach Spanien, da rollen sie r ohne Ende, oder nach Bayern. Das ist doch dummes Zeug.

War das nicht symptomatisch für den Geist der damaligen Zeit?

Ich weiß nicht. Als ich als Jugendlicher nach Deutschland kam, hatte ich den Eindruck, dass unsere Gesellschaft offen ist und dass sie so kurz nach dem Krieg die alten Fehler nicht wiederholen wollte. Möglicherweise aber habe ich das damals auch nicht gut genug durchblickt. Heute wissen wir, dass es vielleicht nur die „Ruhe vor dem Sturm“ war – dass diese Haltung in Teilen der Gesellschaft immer noch da war, aber bloß nicht so deutlich zum Ausdruck gebracht wurde. Ich glaube aber auch, dass sich die Situation im Laufe der Zeit verschärft hat. Diese Form von Härte, die heute auf der Straße herrscht, die gab es früher jedenfalls noch nicht.

Hatten Sie zu Beginn Ihrer Karriere nicht auch einen Exotenbonus? So nach dem Motto: der ungezähmte Junge aus dem wilden Osten?

Glauben Sie mir, darauf hätte ich keinen Wert gelegt. Es macht keinen Spaß, ein Exot zu sein. Ich habe übrigens mal mit ein paar Leuten, die in der Lage sind, in Archiven zu stöbern, zum Spaß ein bisschen Ahnenforschung betrieben. Da haben wir festgestellt, dass meine Familie mütterlicherseits aus dem Saarland kommt. Daran sieht man doch, wie relativ Herkunft ist.

Sie sind vor sieben Jahren das erste Mal seit Ihrer Auswanderung wieder nach Rumänien gereist. War das eine Art Rückkehr?

Ja, das hat mich selbst überrascht. Deutschland ist eindeutig meine Heimat, ich war ja über 30 Jahre nicht mehr in Rumänien. Ich hatte deshalb gedacht, irgendwann sei das Thema abgehakt, aber das war ein Trugschluss. Wenn ich durch Kronstadt gehe, tauchen in jeder Gasse oder hinter etlichen Häusern Bilder und Erinnerungen auf an Sachen, die ich erlebt habe. Ich sehe meine Schule, mein Geburtshaus und viele kleine Geschichten, die sich darum ranken. Dort jetzt mit Freunden und Partnern tätig zu sein, das hat eine sentimentale Komponente, keine Frage. Aber ich möchte damit auch einen kleinen Beitrag leisten zu einer Balance, an der es in Europa noch mangelt. Unser Ansatz ist, dort zu helfen, wo die Probleme existieren.

Sie haben in dem Dorf Radeln ein Kinderheim gegründet. Was genau muss man sich darunter vorstellen?

Radeln ist in ein altes Dorf in Siebenbürgen, aus dem die deutsche Bevölkerung fast vollständig ausgewandert ist. An ihre Stelle sind neue Bewohner gerückt, darunter viele Roma. Wir haben dort unter anderem in der Nähe einer historischen Kirchenburg ein altes Pfarrhaus gekauft und einen Öko-Bauernhof, ein Ärztehaus und eine Autowerkstatt eingerichtet. Unsere Stiftung betreibt bereits zwei solcher Projekte: eines in Deutschland und eines auf Mallorca. Die Einrichtung in Rumänien ist 2008 als letzte hinzugekommen.

Wem stehen Ihre Häuser offen?

Das sind Kinder, die aus sehr ärmlichen Verhältnissen kommen oder in Heimen leben und die oft durch Gewalt oder Missbrauch traumatisiert sind. Sie können bei uns ihre Ferien verbringen. Kinder brauchen solche Oasen – viele von ihnen haben ja noch nie in solchen Häusern, in solch einer Umgebung gelebt. Ich bin froh, dass wir rund tausend Kindern pro Jahr diese Möglichkeit bieten können.

Wird die Musik damit nicht zur Nebensache?

Zwei Drittel meiner Zeit geht für die Stiftung drauf. Die Musik muss sich da unterordnen, da haben Sie schon recht. Unsere Stiftung existiert seit zwölf Jahren. Wenn sie in dieser Form in zehn oder zwanzig Jahren noch erfolgreich weitermachen soll, müssen wir entsprechende Strukturen und eine wirtschaftliche Perspektive haben.

Sie werden dieses Jahr 65 Jahre alt. Sie könnten es doch auch gemütlicher angehen lassen und auf Ihrer Harley herumfahren.

Ich finde Motorradfahren obergeil. Aber das würde mir trotzdem nach kurzer Zeit ziemlich langweilig werden. Das mache ich ein paar Stunden oder ein paar Tage, und dann ist auch gut. Das ist mein Hobby, so wie andere Briefmarken sammeln. Aber wenn man die Kinder erlebt, die bei uns ihre Zeit verbringen – das hat schon eine andere Qualität. Das wird auch die nächsten Jahre mein Fokus bleiben.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

23 Kommentare

 / 
  • L
    leone

    was für kleinkarierte kommentare hier, ob ausländer oder spätaussiedler, biker oder rocker, ich fass es nicht!

    maffay ist hoch anzurechnen, dass er sehr vernünftige dinge mit seinem geld macht. welch anderer musiker kann derartige initiativen vorweisen?

  • Der Maffay redet ehrlich daher und nähert sich in seinen Weisheiten dem Dalai Lama. Spaß beiseite. Ich finde ihn sympathisch und höre gern seine Musik, die aufgrund seiner besonderen Stimme sofort herauszuhören ist. Außerdem schätze ich sein soziales Engagement. Dennoch paßt er nicht in Talk-Shows (seine Message ist zu trivial) und seine Interviews wirken ebenfalls vorhersehbar und trivial. Sorry.

  • A
    Anna

    Wow! Die taz macht ein sachliches und respektvolles Interview mit Maffay und legt ihre Überheblichkeit ab. Glückwunsch!

  • W
    Wolfgang

    "KOmpetenzen in unsere Wirtschaft" - aus Rumänien und Bulgarien.

     

    Was bleibt für die soziale und ökonomische Entwicklung in den Armutsregionen? -

     

    Merke: Entwicklungshilfe für die deutsch-westeuropäischen Wirtschaftsmetropolen - auf Kosten der in Armut gehaltenen Weltregionen!

  • RO
    Rock on!

    Maffays tatkräftiges Engagement verdient Respekt, ich finde es jedenfalls ganz große Klasse, er hat nicht vergessen, wo er herkommt, ist ein Macher und kein Schnacker, typisch Rock'm'Roller halt.

  • M
    Miesa

    Über sieben Brücken ist im Original von der Gruppe Karat. Maffay hat gecovert. Sehr interessantes Interview! Das mit Rumänien wusste ich noc hnicht. Aber Spätaussiedler sind etwas anderes.

  • A
    Arne

    Maffay hat vollkommen Recht, dass das Klima in den 70ern und sogar in den 60ern zumindest hier in der BRD (West) wesentlich toleranter war als heute nach dieser "Wiedervereinigung". Der Krieg war eben noch nicht vergessen.

     

    Nur ist Maffay eben Schlagersänger. Kein Dichter, sonst würde er Erich Fried zitieren, dessen "Spruch" mit von Tag zu Tag mehr einleuchtet.

    "Ich bin der Sieg

    Mein Vater war der Krieg

    Der Friede ist mein lieber Sohn

    Der gleicht meinem Vater schon"

  • K
    Kenntihrdenschon?

    Alter Schwede,

     

    wieso sind Kommentare auf Interviews so oft von Überheblichkeit gekennzeichnet. Wir führen hier keinen wissenschaftlichen, höchst theoretischen Diskurs, sondern Lesen ein Interview eines Menschen, dessen Beruf zunächst Musiker. Freut euch doch, dass er über das Thema nachdenkt und sich eine Meinung gebildet hat, die er zur öffentlichen, aber nicht wissenschaftlichen Diskussion stellt.

    Vielleicht sind einige einfach aus ihrem Egoismus zutiefst traurig darüber, nicht auf großer Bühne gehör zu finden (kein Wunder denn meines Erachtens ist die heutige Wissenschaft in großen Teilen viel zu weltfremd)

  • KB
    Katinka Budapest

    Bisher hab ich immer die FAZ Online gelesen, aber die gehässigen Kommentare der Leser haben mich genervt. Nun dachte ich: Bei der taz sind sie vielleicht anders, und bin hierher umgesattelt. Ich hab mich in Bezug auf die Leserkommentare leider getäuscht, wie es aussieht. Ebenso gehässig hier.

    Schade.

     

    Ich finde das Interview und die Meinung von Herr Maffay sehr gut und sympathisch. Daraus zu drechseln, dass Hr. Maffay nie Ausländer, weil Spätaussiedler war (darum geht es in dem Artikel gar nicht) oder das "früher alles besser war", ist vollkommen an den Haaren herbei gezogen. Aber Hauptsache, mal kritisiert.

     

    "Spätaussiedler", "Russlanddeutsche", sogar ein Podolski wird immer wieder an seine Herkunft zurück verwiesen. Wann hört das auf? Ist es nicht völlig gleich, woher ich komme? Kommt es nicht viel mehr darauf an, wer ich bin? Mein Vater ist Ungar, meine Mutter Deutsche - MUSS ich mich jetzt entscheiden, was ist bin? Was bin ich jetzt für einen Deutschen bzw. für jemand anderen? Ist das nicht vollkommen gleichgültig? Kann man nicht einfach akzeptieren, wer ich bin, anstatt zu fragen, was ich bin?

     

    Ich finde, Maffay hat Recht, was den NSU-Prozess angeht. Es ist abartig und besorgniserregend, wie wenig über ihn berichtet wird, wie viel aber hingegen über vermeintliche "Armutseinwanderung" und "Roma-Probleme". Hier sollte man sich mal Gedanken machen - auch über die Medien. Ich finde es gut, das Maffay sich in Rumänien für Kinder, besonders für Roma-Kinder engagiert, hier ist unglaublich viel Hilfe nötig. Ich wünschte, es gäbe ein solches Projekt hier in Ungarn, wo ich lebe.

    • @Katinka Budapest:

      Guter Kommentar.

      • @Sid:

        Ich schließe mich Sid an!

         

        Lassen Sie sich nicht abschrecken, gegenüber dem FAZ- ist der taz Kommentarteil der reinste Ponyhof - Ausnahmen bestätigen die Regel.

        Sie sollten sich nur niemals nie mit der Veganer_innenfraktion anlegen.

  • 7G
    774 (Profil gelöscht)

    "Der NSU-Prozess soll versanden" - Das Gefühl habe ich auch.

  • Herr Maffay sollte es weiter mit dem "singen" über Liebe, Lust und Leidenschaft belassen davon versteht er mehr als von Politik ...

  • Maffay ist ROCKER? Wieder was gelernt.

    Bandidos oder HA? ;)

    • 3G
      3310 (Profil gelöscht)
      @Cynical Inquirer:

      Wahrscheinlich sind Sie zu jung, um den Begriff zu kennen:

      "Rocker" hießen früher die Leute, die mit motorisierten Zweirädern durch die Gegend fuhren und dabei idealerweise auch noch eine Lederkluft trugen.

       

      Der Begriff war etwa genauso abwertend gemeint wie z.B. "Negermusik". Beide Begriffe wurden von der selben Klientel in den Mund genommen: Intolerante, spießige und meist ältere Leute.

       

      Damals gab es ab und zu mal die Hell's Angels in den Medien, was dann immer auch zu der abwertenden Einschätzung des Begriffs "Rocker" beitrug. von den Bandidos keine Spur.

    • JK
      Johny Klebitz
      @Cynical Inquirer:

      Naja eigentlich nennt man die Biker. Rocker ist in dem Kontext ein Scheinanglizismus. Aber wenn man das sagen würde würden sich wohl anständige Motorradfahrer wie Maffay diskreditiert fühlen ;-)

  • D
    damals

    "Diese Form von Härte, die heute auf der Straße herrscht, die gab es früher jedenfalls noch nicht."

     

    Ja, Herr Maffay, wir haben uns früher auf dem Schulhof maximal in den Schwitzkasten genommen. Da hat sich einiges geändert und sie sollten wissen weshalb.

  • B
    Brandt

    Peter Maffay macht hier eine unmögliche sozialdarwinistische Aussage, dass es ökonomisch vor allem auf Akademiker ankommt. Die Realität der Arbeitsmärkte ist eine andere. Das Ziel der Arbeitnehmermobilität ist gerade effizientere Faktorkombinationen für Arbeit, Kapital, Boden und Technologie zu ermöglichen. Der Wachstumsgedanke dahinter sollte mit einer koordinierten Fiskal- und Sozialpolitik von Fluktuationen befreit werden. Anders als semi-alphabetisierte Menschen glauben ist der Inhalt der Sozialpolitik Nachfragestabilisierung für die Verbrauchssteuer und der Inhalt der Fiskalpolitik sind die Beseitigung von Einnahme-Fluktuationen des Fiskus bei Einkommenssteuer und Kapitalsteuer und Investitionsanreize. Sozialpolitik ermöglicht erst die Besetzung der durch Wachstum angeschafften qualifizierten Arbeitsplätze und Technologie-Upgrade. Regelmässig finden sich diese positionalen Güter in urbanen Regionen und Binnenmigration muss durch Sozialpolitik erleichtert werden. Es ist drollig, dass Bürger ihren Staat wie eine schwäbische Hausfrau geführt sehen wollen. Staatsverschuldung ist das Standbein für private Kreditvergabe. Firmenkredite brauchen Staatsanleihen, um durch Risikotransformation, Fristentransformation und Losgrößentransformation auf Staatsanleihen ausreichend verfügbar zu machen. Schuldenfreie Staaten sind mit Wachstumspolitik nicht vereinbar. Die ganze Debatte zur Bedrohung durch Armutsmigration ist eine Zeitungsente.

  • L
    Leser

    Peter Maffay war in der BRD nie Ausländer, sondern Spätaussiedler, er sollte über seine Herkunft genauer recherchieren.

    In die BRD kommen auch viele sehr arme Ausländer, ohne Bildung und Zukunft, da sollte Herr Maffay mal nach Duisburg, etc. fahren und sehen.

    DER SPIEGEL nannte ihn vor langer Zeit:

     

    "Ledermann für Jedermann"

    • T
      Tom
      @Leser:

      Ich habe sehr viele Bekannte aus Bulgarien. Diese sind alle studiert. Ein Großteil der gut ausgebildeten in Bulgarien zieht es nach Deutschland und England. Alle anderen haben eher Angst nicht Fuß fassen zu können. Der Anteil gut ausgebildeter Menschen ist bei den Einwanderern aus den Ländern sicher höher als in unserer Bevölkerung. Allerdings kann es schon sein, dass gut ausgebildete Ausländer nicht unbedingt Duisburg als Traumstadt haben sondern eher München, Hamburg, Berlin usw..

      • S
        spassvogel
        @Tom:

        Hm ... Wenn Ihre Bekannten so gut ausgebildet sind, zudem die bulgarischen Arbeitnehmen im Durchschnitt besser als die Arbeitnehmer in Deutschland ausgebildet sind - warum machen die dann nicht einfach steile Karrieren in Bulgarien? Warum ist Bulgarien dann durch seine vielen hochqualifizierten Arbeitnehmer nicht längst ein wirtschaftlich blühendes Land, das Deutschland beim BSP und den Exportüberschüssen längst in den Schatten gestellt hat?

         

        Können Sie mir das bitte erklären?

    • I
      Irrlicht
      @Leser:

      Duisburg? Wieso gerade einen der wenigen Ausnahmefälle zitieren? Man könnte auch die Herbertstraße als typisch deutschen Straßenzug versuchen hinzustellen.-

  • G
    Grast

    Früher, ja früher war alles besser.