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Kommentar GriechenlandpleiteMaximale Demütigung der Griechen

Ulrike Herrmann
Kommentar von Ulrike Herrmann

Die Forderungen Merkozys an Athen sind blanker Unsinn. Athen kann einem "Sonderkonto" gar nicht zustimmen. Es sei denn, Griechenland wird zwangsverwaltet.

A n verrückten Vorschlägen mangelt es nicht, wenn es um Griechenland geht: Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy ist auf die Idee verfallen, ein "Sonderkonto" einzurichten. Dorthin sollen alle griechischen Steuern fließen, um die Schulden zu bedienen. Kanzlerin Merkel scheint diesen Vorschlag irgendwie zu unterstützen. Geplant ist also die maximale Demütigung der Griechen, die ihre staatliche Souveränität abgeben müssten. Dagegen war der "Sparkommissar" harmlos, den Merkel vor knapp zwei Wochen vorschlug, um in Griechenland für Ordnung zu sorgen.

Es ist nicht vorstellbar, dass die Griechen einem "Sonderkonto" zustimmen. Es wäre die Selbstaufgabe als Nation. Zudem würde ein "Sonderkonto" nicht funktionieren, denn es würden kaum Steuern fließen. Sobald die Griechen das Gefühl hätten, dass von ihren Geldern nur noch fremde Mächte profitieren, würde es zum kollektiven Stolz, die Steuern noch stärker zu hinterziehen - und die Finanzbeamten würden willig wegsehen. Man müsste Griechenland also unter eine Art Zwangsverwaltung stellen, damit sich das "Sonderkonto" füllt. Eine abwegige Idee.

Warum fordern Sarkozy und Merkel solchen Unsinn? Die Antwort ist banal: Sarkozy befindet sich im Wahlkampf, da macht sich ein bisschen Populismus immer gut. Außerdem ist die Wahrheit unerfreulich: Griechenland wird teuer - und zwar bei jedem denkbaren Szenario.

Bild: Archiv
Ulrike Herrmann

ist wirtschaftspolitische Korrespondentin der taz.

Auch eine Pleite wäre nicht billig, wie viele Deutsche meinen. Denn dabei vergessen sie, dass die Griechen vor allem im Ausland verschuldet sind. Letztlich verhandelt die EU nicht mit den Griechen - sondern mit sich selbst. Es werden nur noch die Verluste verteilt. Zwischen den Staaten und den Banken.

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Ulrike Herrmann
Wirtschaftsredakteurin
Der Kapitalismus fasziniert Ulrike schon seit der Schulzeit, als sie kurz vor dem Abitur in Gemeinschaftskunde mit dem Streit zwischen Angebots- und Nachfragetheorie konfrontiert wurde. Der weitere Weg wirkt nur von außen zufällig: Zunächst machte Ulrike eine Banklehre, absolvierte dann die Henri-Nannen-Schule für Journalismus, um anschließend an der FU Berlin Geschichte und Philosophie zu studieren. Sie war wissenschaftliche Mitarbeiterin der Körber-Stiftung in Hamburg und Pressesprecherin der Hamburger Gleichstellungssenatorin Krista Sager (Grüne). Seit 2000 ist sie bei der taz und schreibt nebenher Bücher. Ihr neuester Bestseller heißt: "Das Ende des Kapitalismus. Warum Wachstum und Klimaschutz nicht vereinbar sind - und wie wir in Zukunft leben werden". Von ihr stammen auch die Bestseller „Hurra, wir dürfen zahlen. Der Selbstbetrug der Mittelschicht“ (Piper 2012), „Der Sieg des Kapitals. Wie der Reichtum in die Welt kam: Die Geschichte von Wachstum, Geld und Krisen“ (Piper 2015), "Kein Kapitalismus ist auch keine Lösung. Die Krise der heutigen Ökonomie - oder was wir von Smith, Marx und Keynes lernen können" (Piper 2018) sowie "Deutschland, ein Wirtschaftsmärchen. Warum es kein Wunder ist, dass wir reich geworden sind" (Piper 2022).
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30 Kommentare

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  • RK
    Rüdiger Kalupner

    Eine kleine Korrektur ist in meinem Beitrag nötig: Nicht 1981 sondern im April/Mai 1991 hetzte ich die Metallkartell in einen Panikabschluß. Hier die geänderte Fassung:

     

    "Die EURO-Schuldenkrise ist eine EPOCHENWECHSEL-Krise - vergleichbar der Schuldenkrise Frankreichs in den Jahren bis 1789. An dieser Erkenntnis ist das Tipping-Point-Maximum für das Ende der EURO-Schuldenkrise versammelt.

     

    Was muß man wissen, um den TippingPoint für den Sturz des Ancien Régime nutzen zu können?

     

    Das Ancien Régime existiert heute als 2%BIP-Wachstumszwang-Absolutismus der KAPITALSTOCK-Maximierer, kurz der 2%Absolutismus ist am Ende seiner Herrschaft. Nach ihm kommt die Herrschaft der KREATIVEN Evolutionspfad-Ordnung, die sich über die stetige Verteuerung von Energie- und Sachkapital. Sie wird durch die bekannte ökologische Umfinanzierung organisiert werden.

     

    Der Ansatzpunkt für den Sturz des 2%Absolutisten ist der Ersatz der Tariflohnerhöhungen der IGM durch ein dynamisch mit dem Produktivitätsfortschritt steigenden KREATIV-Lohn. Was ist der KREATIV-Lohn? Er ist ein energie- und sachkapitalsteuer-finanziertes Zweiteinkommen für Jedermann, das - evolutionsprozess-logisch und -notwendig - an die Stelle der Tariflohnerhöhungen der Großgewerkschaften tritt.

     

    Wenn der IGMetall-Vorstand heute den Beschluß fasste, die Metalltarifrunde 2012 durch einen KREATIV-Lohnrunde-2012 zu ersetzen, dann würden morgen die Weltfinanzmärkte abstürzen und wir könnten schon morgen den Tag der Revolution feiern.

     

    Der IGM-Vorstand kennt den KREATIV-Lohn u n d die Gefahr, dass die Diskussion des KREATIV-Lohns die Metalltarifrunde 2012 implodieren wird. Und das aus langjähriger Erfahrung.

     

    Schon im April/Mai 1991 führte diese Gefahr - durch den Schreiber am 25.4. den beiden Tarifpartner per Fax angedroht - zu einer Blitztarifrunde des Metalltarifkartells in Baden-Württemberg. In höchster Panik verabredete man am 2. Mai sich für den 4. Mai zur ersten Verhandlungsrunde und schloss am 5.5. sogleich eine zweijährigen Metalltarifcertrag ab, der mit sensationell hohen Steigerungsraten ausgestattet war. Höchste PANIK-Stufe auf beiden Seiten des Kartells.

     

    Ähnlich könnte es auch diesmal geschehen.

     

    Fazit: der 2%Wachstumszwang-Absolutist ist ein Popanz à la Rumpelstilzchen. Wenn seine Existenz als fast geheime 2%Absolutismus-Herrschaft und seine Herrschfts-Tricks bekannt werden, muß er sich in seine Gewerkschafts- und seine KAPITALSTOCK-Maximierungsteile zerreißen.

     

    Ich habe den Saarland-Piraten empfohlen, doch vom IGM-Vorstand eine Stellungnahme zum KREATIV-Lohn zu fordern. Eine solche öffentliche Thematisierung reichte schon, um eine zweite Panik zum Start der Tarifrunde 2012 auszulösen. Aber bisher haben alle Parteispitzen am TippingPoint des Epochenwechsels gepennt. "

  • K
    Karola

    "In der Kürze liegt die Würze", besser ging es nicht zu schreiben. Sie verhandeln mit sich selbst und verteilen die Verluste. Und was machen, bzw. wo bleiben die Gewinner? Das hätte mich auch sehr interessiert. Vielleicht morgen mal: "So feiern die Gewinner" die Verluste der anderen.

  • DV
    Deutschland Verrecke

    Wer schon immer mal live erleben wollte, wie das damals so entstand mit dem Antisemitismus, braucht sich das ganze nur anschauen. Griechen als die neuen Juden und das deutsche Pack ist mit all der bei Goebbels brav gelernten journalistischen Lügenpropaganda voll von sich selbst überzeugt und glaubt jedes Märchen. Dabei gibt es nichts auf das Deutschland stolz sein kann, außer einem Massenmörder als Bundeskanzler, von dessen Taten leider kein Picasso Bilder malt. Es gibt hier noch nicht mal Rohstoffe, deutsche Brüste geben keine Milch, kriegen aber trotzdem Kinder, sein Reichtum entsteht daraus, chinesische Sklaventreiber und die ganze Welt mit rollenden Gaskammern zu verseuchen und das Wirtschaftswunder bestand aus den legalisierten Plünderungen der Nazis und nie bezahlten Reparationen. (Hellas: 162 Mrd. ohne Zinsen/Stand März 2011, aber natürlich wird das kein von Siemens geschmierter Politiker überhaupt nur erwähnen)

    Das schlimmste dürfte allerdings sein, umso lauter die Deutschen gegen die Griechen hetzen, desto schriller wird das wieder in Ankara tönen und dort hat man ja bereits millionenfach praktische Erfahrung mit Antihellenismus.

  • WW
    Werner W.

    Hallo allerseits,

     

    dieses Sonderkonto entlarvt klar, worum es bei der "Griechenland-Krise" wirklich geht: Bankenrettung!

     

    Denn es wird ja gerade eingerichtet, um zuvorderst Zins und Tilgung an Banken zu berappen, nicht etwa, um in Griechenland Renten und andere soziale Leistungen oder gar so ein Luxus wie Krankenhäuser und Schulen zu bezahlen.

     

    Abseits davon: Warum fordert die Troika nicht endlich einmal eine spürbaren Betrag der vermögenden Griechen in Form einer Vermögenssteuer oder einer einmaligen Vermögensabgabe. Es träfe endlich die richtigen Griechen; nämlich die, die vom griechenschen System profitiert haben und nun viele, viele, sicher auch unversteuerte Milliarden, im Ausland (Schweiz und wohl auch Deutschland) in Sicherheit gebracht haben. Eine 50%tige Vermögensabgabe dürfte das griechische Schuldenproblem mit einem Schlag lösen - und es wäre nichts anderes als ein nachträglicher Ausgleich für die kriminelle Steuerhinterziehung!

     

    Warum wird so etwas von der Troika nicht eingefordert?! Warum herrscht hierzu - nicht zuletzt auch in den Medien - ein beredtes Schweigen? Ist es vielleicht so, dass die bestimmenden Eliten keine schlafenden Hunde wecken wollen? Vielleicht kämen dann der Michel und die Marianne auf die Idee, dass auch in ihren Ländern die Staatsschulden von denen bezahlt werden sollten, die sich bisher - vergangenen 10, 20 Jahre - ordentlich über die bestehenden Verhältnisse bereichert haben.

     

    Und vielleicht fordert die Troika auch deshalb keinen Obolus der reichen Griechen, weil dazu auch die übrigen EU-Staaten endlich ernsthaft die Steueroasen (Schweiz, Luxemburg, Kanalinseln, Lichtenstein, Andorra, aber auch außerhalb Europas) angehen müssten, weil alle EU-Länder auch Deutschland dann das Problem der Steuerhinterziehung und Steuervermeidung ernsthaft angehen müssten!

     

    Aber Gott bewahre, davor wollen die deutschen und französischen und englischen und finnischen ... Eliten den Michel und Marianne und ... schützen.

    Und die Medien halten die Masse in der Hinsicht dumm. Statt dessen wird über die toten griechischen Rentner geschrieben, denen im Jahr einige hunderttausend Euros bezahlt werden oder überhaupt, der faule Grieche, der nur streikt und ansonsten auf der faulen Haut liegt ... sowas steht nicht nur in der Bild, so etwas konnte man auch schon in SZ, FAZ und Spiegel, angebliche Qualitätsmedien lesen.

    Tja dann, ist ein Sonderkonto wohl alternativlos.

    TINA = Lieblingsfreundin von Merkel und Co.

  • J
    Jenny

    Wie gut dass es in Deutschland keine Korruption und Steuerhinterziehung gibt und die Regierung sowie der Verwaltungsapparat alle gleich behandelt! Ach die so schlimmen Griechen!

    Wacht endlich auf und lasst Euch nicht von den "Herrschenden" und deren Handlanger (Politiker, Medien) mit irgendwelchen Phrasen beeinflussen!

  • I
    ion

    Der anzuwendende 'Fachbegriff' zum Kommentar ist wohl:

    Hysteron-Proteron.

     

    "Es ist nicht vorstellbar, dass die Griechen einem "Sonderkonto" zustimmen. Es wäre die Selbstaufgabe als Nation.":

    Eine "Nation" setzt eine kompetente Regierungsform voraus; Sorry, aber genau das ist in Griechenland seit Jahrzehnten nicht zu evaluieren.

    Mir ist der allzeit gern kolportierte "Stolz" der 'Kriechen & Steuerhinterzieher Co.' definitiv so was von wurscht!

    Wie kommen Sie dazu, einen solchen Sch*** zu schreiben:

    "Sobald die Griechen das Gefühl hätten, dass von ihren Geldern nur noch fremde Mächte profitieren, würde es zum kollektiven Stolz, die Steuern noch stärker zu hinterziehen - und die Finanzbeamten würden willig wegsehen." [sic!]:

    Von welchen "Geldern" der "Griechen" texten Sie hier eigentlich ???!

  • TS
    Thomas Sch.

    Lieber Jonny Cynic,

    interessant Ihre Betrachtung. Ich muß Ihnen da aber bzgl. der von Ihnen vermuteten Beendigung der Entrechtung Deutschlands leider aber ein Gesetz vorhalten (http://archiv.jura.uni-saarland.de/BGBl/TEIL2/1990/19901386.2.HTML), das bestätigt, daß die Rechte der Alliierten beileibe nicht 1990, bzw. 1991 endeten. Und das sind leider keine rechten Spinnereien, sondern nackte Realität. Ich wußte es bis vor kurzem auch nicht. (http://www.miprox.de/Sonstiges/BRD-Besatzungsrecht.html) Leider viel trockener, schwierig zu lesender Gesetzestext. Die Zusammenfassung des Abgeordneten ist griffiger. Aber nicht weniger completely shocking.

  • I
    Illoinen

    Wenn, wie 2008 versprochen die Finanmärkte, reguliert worden wären, dann hätten viele Länder in der EU nicht diese Probleme bekommen. Deutschland hat mit seiner,Lohndumping Politik, die Wettbewerbsfähigkeit, der Nachbarn massiv untergraben. Daraus resultieren auch die Export Überschüsse. Aber man sollte nicht vergessen des einen Überschüsse, sind des Anderen Defizite.

  • L
    Lupo

    Tja, so ist das halt... . Wenn ich pleite bin und meine Rechnungen nicht mehr zahlen kann komme ich auch unter Zwangsverwaltung. Und im Fall Griechenland find ichs doppelt ok, . Immerhin ist es ja auch unser Steuergeld, das da im Zweifel gen Süden geschickt wird. Geld, das bei uns fehlt...

  • N
    naseweiser

    "Auch eine Pleite wäre nicht billig, ..."

     

    Da sagen Sie's , Frau Herrmann . Dumm gelaufen . Großmannsmäßig großzügig haben die reichen Nordländer jahrelang den Warenimport der Griechen und sogar ihren Staatshaushalt großenteils vorfinanziert , ... und jetzt ? Jetzt hat es nicht mal Sinn , einen Insolvenzverwalter da runter zu schicken : da iss nix !

  • BM
    Bernd Mehrens

    Ein Sonderkonto gleichbedeutend mit Zwangsverwaltung?

    Wohl nur nach der Rechtsauffassung Frau Herrmanns.

    Viellleicht würden sich die ehrlichen steuerzahlenden Griechen darüber freuen, dass ihr Geld nicht versickert.

    Z. B.: "Beschäftigte" öffentl. Dienst in GR im Jahr 2000: 300tsd -, im Jahr 2010 700tsd, obwohl die Bevölkerung nicht gewachsen ist. Nun, nachdem 83tsd Renten für Tote nicht mehr gezahlt werden, kann man auch -jetzt "Unterbeschäftigte" entlassen.

  • RK
    Rüdiger Kalupner

    Die EURO-Schuldenkrise ist eine EPOCHENWECHSEL-Krise - vergleichbar der Schuldenkrise Frankreichs in den Jahren bis 1789. An dieser Erkenntnis ist das Tipping-Point-Maximum für das Ende der EURO-Schuldenkrise versammelt.

     

    Was muß man wissen, um den TippingPoint für den Sturz des Ancien Régime nutzen zu können?

     

    Das Ancien Régime existiert heute als 2%BIP-Wachstumszwang-Absolutismus der KAPITALSTOCK-Maximierer, kurz der 2%Absolutismus ist am Ende seiner Herrschaft. Nach ihm kommt die Herrschaft der KREATIVEN Evolutionspfad-Ordnung, die sich über die stetige Verteuerung von Energie- und Sachkapital. Sie wird durch die bekannte ökologische Umfinanzierung organisiert werden.

     

    Der Ansatzpunkt für den Sturz des 2%Absolutisten ist der Ersatz der Tariflohnerhöhungen der IGM durch ein dynamisch mit dem Produktivitätsfortschritt steigenden KREATIV-Lohn. Was ist der KREATIV-Lohn? Er ist ein energie- und sachkapitalsteuer-finanziertes Zweiteinkommen für Jedermann, das - evolutionsprozess-logisch und -notwendig - an die Stelle der Tariflohnerhöhungen der Großgewerkschaften tritt.

     

    Wenn der IGMetall-Vorstand heute den Beschluß fasste, die Metalltarifrunde 2012 durch einen KREATIV-Lohnrunde-2012 zu ersetzen, dann würden morgen die Weltfinanzmärkte abstürzen und wir könnten schon morgen den Tag der Revolution feiern.

     

    Der IGM-Vorstand kennt den KREATIV-Lohn u n d die Gefahr, dass die Diskussion des KREATIV-Lohns die Metalltarifrunde 2012 implodieren wird. Und das aus langjähriger Erfahrung.

     

    Schon im April/Mai 1981 führte diese Gefahr - durch den Schreiber am 25.4. den beiden Tarifpartner per Fax angedroht - zu einer Blitztarifrunde des Metalltarifkartells in Baden-Württemberg. In höchster Panik verabredete man am 2. Mai sich für den 4. Mai zur ersten Verhandlungsrunde und schloss am 5.5. sogleich eine zweijährigen Metalltarifcertrag ab, der mit sensationell hohen Steigerungsraten ausgestattet war. Höchst PANIK-Stufe auf beiden Seien des Kartells.

     

    Ähnlich könnte es auch diesmal geschehen. Fazit: der 2%Wachstumszwang-Absolutist ist ein Popanz à la Rumpelstilzchen. Wenn seine Existenz als fast geheime 2%Absolutismus-Herrschaft und seine Herrschfts-Tricks bekannt werden, muß er sich in seine Gewerkschafts- und seine KAPITALSTOCK-Maximierungsteile zerreißen. Ich habe den Saarland-Piraten empfohlen, doch vom IGM-Vorstand eine Stellungnahme zum KREATIV-Lohn zu fordern. Eine solche öffentliche Thematisierung reichte schon, um eine zweite Panik zum Start der Tarifrunde auszulösen. Aber bisher haben alle Parteispitzen am TippingPoint des Epochenwechsels gepennt.

  • R
    Richterlich

    Wie sieht denn ihr Loesungsvorschlag aus? Das Problem in Griechenland ist die ausufernde Korruption, ein absolut unfaehiger Verwaltungsapparat sowie uberzogene Loehne! Ohne diese Strukturprobleme zu loesen kann sich nichts verbessern. Wenn man nun weiterhin dieser Maschinerie Geld in die Hand gibt wird sich nichts aendern, im Gegenteil es wuerde zum Kollaps Griechenlands fuehren. Natuerlich ist diese Idee eine drastische Massnahme, allerdings steckt Griechenland auch in drastischen Problemen. Nur gegen alles "anzumeckern" ohne eigene Loesungsvorschlaege aufzuzeigen, ist leider wenig zielfuehrend.

  • B
    Besserwessi

    Alles auf den Punkt gebracht. TAZ ? Zahl ich !!

  • TS
    Thomas Sch.

    Eine Art Entmündigung. Vor aller Welt, vor allen Augen. Das kann man sich doch nicht bieten lassen. Wie einem Kind, das mit seinem Taschengeld nicht umgehen kann, soll hier ein ganzes Land vorgeführt werden wie ein Tanzbär, der mit mit dem Ring durch die Nase durch die Arena geführt wird. Ich bin zwar kein griechischer Militär, aber wenn ich einer wäre, würde ich an einen Putsch denken. Immerhin wäre es das pöse Militär, daß die Griechen aus der Eurozone und dem Euro herauszieht und nicht die ach so lieben, herzigen, gutmeinenden Demoraten. So bliebe denen das Gesicht gewahrt, alle könnten so tun, als ob es nur die doofe Militärmaschinerie wäre, der man jetzt leider, leider folgen müsse. Sehe ich da jetzt zu schwarz ?

  • SB
    Siegfried Bosch

    Kann Frau Herrmann belegen, dass "viele Deutsche" glauben, eine Pleite wäre billig? Denn eigentlich meinen die Befürworter einer Pleite lediglich, dass es billiger ist, einen Schlussstrich zu ziehen, als ewig Geld in ein Fass ohne Boden zu werfen.

    Übrigens haben viele Deutsche (die sog. "Euroskeptiker") von Anfang an gesagt, dass es so kommen wird: Einmal vor der Euroeinführung und ein anderes Mal vor der "Rettung" Griechenlands (damals wäre eine Pleite übrigens noch wirklich billig gewesen!).

  • AM
    Andreas Marcatos

    Endlich Ulrike du wachst langsam auf

     

    Andreas Marcatos, Athen.

  • TK
    Tadeusz Kantor

    wow, was ist das hier, eine zeitreise? das alles erinnert irgendwie an die jahre 1939-1945, 'heute gehört uns deutschland und morgen die ganze welt', die dicke merkel macht hier mächtig einen auf adolf.

  • X
    XXX

    Ja, das Verhalten von Merkozy und der anderen Bankenmarionetten ist wirklich erbärmlich.

    Um nicht eingestehen zu müssen, dass man die Insolvenz seit 2010 verschleppt hat, damit sich Merkel-Freund Ackermann und die Seinen ohne zu viele Verluste verabschieden können, wird so getan, als ob alles erst jetzt an der mangelnden Kooperation Griechenlands scheitert...

  • S
    Stefan

    Die Griechen haben ihre nationale Souveränität lange schon aufgegeben. Das ist auch gut so. Wir wohl nicht?

  • G
    Gallier

    Deutschland soll doch endlich für die Griechen (nicht für Griechenland) dauerhaft aufkommen, eine Art Hartz4 Spezial Griechenland einrichten, dann wäre der Euro vorläufig gerettet.

    Mit Hartz4 hat Deutschland ja Erfahrung.

  • VL
    vergessene Liebe

    Die E.U. - Griechenland- Krise ist, im Lichte der "Zukunft" eigentlich sehr gut! Denn sie deutet hin auf ein notwendiges `ENDE´des populären globalen, historischen Finanzkapitalismus mit seinen `unbegrenzten´ Möglichkeiten des historischen (religiös fundiertem)Potentials von Spekulation und Investments..

    zugunsten der 1% reichen, auf Kosten der 99% arm gehaltenen.

    MERCOSY´s E.U.-Richtung ist bisher zu sehr auf die 1% fixiert... Und strotzt von merkwürdigen Kompromissen zu den 1%. Und so? Angenommen, Griechenlad bricht zusaamen unter MERCOZY´s 1% Forderungen? Solches kann nur den Forderungen der 99% nützen!

  • Y
    yberg

    merkel und sarkozy müssen den schein wahren nicht in den händen der griechischen schuldner zu sein.

     

    nur wer höherer summen oder größerer beteiligungen im feuer hatte und diese in gefahr sah,kann nachvollziehen,weshalb die beiden nicht auf demonstrative unterwerfungsgesten verzichten.

     

    zum einen um sich selbst und ihr invest in sicherheit zu wiegen und die ausufeernden bürgschaften verdrängen zu können und zum andern,um sich in ihrer umgebung und bei allen beteiligten zuschauern als macher,die alle fäden in der hand halten ,zu gerieren.

     

    eine scheiß situation,vor allem für,politiker die in kurzer zeit wahlen gewinnen müssen.

     

    na ja die beiden sind ja eh empathie frei und bachnabel zentriert...

  • W
    wolfgang

    Ihren Kommentar hier eingeben

     

    Liebe Frau Herrmann,

     

    Ich stimme Ihnen zu, doch was ist die Alternative?

     

    Griechenland wird für die Gläubiger, und das ist auch Deutschland und damit die deutsche Bevölkerung, teuer. Aber es ist ähnlich wie bei einer Firmeninsolvenz. Die Alternativen sind zu prüfen und die relative billigste zu wählen. Deshalb ist GR in die Pleite zu schicken, die Griechen müssen sehen wie sie mit ihrem desolaten Staat weitermachen wollen, sie sind die Bevölkerung eines souveränen Staates und haben sich ihre Regierungen über die Jahre gewählt. Für uns in Deutschland wird es am besten und billigsten sein, wenn wir ihnen den Geldhahn zudrehen, denn es gibt einen Grundsatz gutes Geld ab einem gewissen Zeitpunkt nicht mehr schlechtem Geld hinterher zu werfen. Es ist aus, das Spiel ist vorbei. GR hat es so gewollt, sie haben sich den EURO erschlichen, Genuß ohne Reue gibt es nun einmal nicht. Die deutsche Bevölkerung hat seit der Einführung des EURO kein Reallohnwachstum gehabt. Raten Sie einmal wer von diesem Verzicht auch profitiert hat? U.a. auch die lieben Griechen.

    Herzliche Grüße,

    Wolfgang

  • TT
    Tom T.

    Wie 2 Menschen, 740 Millionen Menschen ruinieren und bevormunden, ist nicht mehr nachzuvollziehen ! Ich nenne das betreutes Wohnen in der EU.

  • T
    Teermaschine

    arm aber sexy...und unverschämt!

    Die Empörung der taz und anderer aus dem linken Hauptstadtmilieu ist nur verständlich. Wer jahrzehntelang seinen Haushalt durch Transferleistungen und Schulden bestritten hat, der kann natürlich den griechischen Phantomschmerz leicht nachempfinden.

  • JC
    Johnny Cynic

    Es ist zwar, liebe Ulrike, eine schallende Ohrfeige für die grichische Regierung und die herrschende Clique, aber die Konsequenzen auf jahrzehntelanger Fehlwirtschaft als "nationale Demütigung" anzusehen erscheint mir als primitiver Nationalismus.

    Seltsam, dass überdrehter Nationalstolz bei Dir solche Sympathien weckt.

     

    Waren die Rechte der Aliierten bis 1991 (ja, nicht bis 1990!) über Deutschland auch eine "maximale Demütigung"?

  • H
    Hans

    Stellt sich die Frage, ob Francois Hollande besser ist als Sarkozy und ob er Merkel bessern kann?

    Ich vermute, dass er es nicht kann. Was er kann, ist auch so eine Sache. Letztlich ist Hollande auch nur ein Ein-Mann-Präsidenten-Projekt, auch wenn ihm viele negative Charaktereigenschaften von Nicolas Sarkozy abgehen.

  • M
    Martin

    Wer hat den Karren in den Dreck gefahren?

    Eine griechische Regierung (vom Volk mehrmals wiedergewählt), sowie viele griechische Bürger, die keine Steuern gezahlt haben.

    In Griechenland werden jährlich ca. 30 Mrd. Steuern hinterzogen, das entspricht dem jährlichen Staatsdefizit. (Quelle: Handelsblatt)

    Mit diesem Sonderkonto wird Griechenland glaubwürdig darstellen, Geld zurückzahlen zu können - um wieder Geld vom Markt zu bekommen.

    Mein Mitleid mit 'den Griechen' hält sich in Grenzen.

  • MB
    Markus Brandt

    Ich finde die Argumentation von Frau Brandt sehr bemerkenswert. Gewährt sie doch den Griechen das Recht auf eine eigene Nation. Als ich das letzte Mal nachgesehen habe hat Deutschland dieses Recht noch nie besessen. Jedenfalls nicht wenn man den Meinungsführern in Verbänden, Parteien und in den Medien Glauben schenken darf. Sind wir nicht alle irgendwie Menschen und die Existenz von Rassen und Nationen nur Illusion, nur propagandistische Konstruktion der Mächtigen?

     

    Ist das jetzt etwa von der Herkunft, der Hautfarbe oder von der Religion abhängig ob man eine eigene Nation sein darf? Oder reicht es schon, wenn man nur beweisen kann, dass man nicht deutsch ist?

     

    Nur eine nicht ganz so unernst gemeinte Frage.