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Nachtragshaushalt in JapanTsunami-Hilfe für Walfang eingeplant

Japan will einen Teil des Geldes aus der Tsunami-Hilfe in den Walfang investieren. Umweltschutzverbände kritisieren das als Missbrauch staatlicher Mittel.

Laut Greenpeace wird das Geld, das in den Walfang investiert werden soll, den Opfern des Tsunamis vorenthalten. Bild: dpa/Greenpeace

TOKIO dapd | Japan will umgerechnet rund 22 Millionen Euro aus dem Nachtragshaushalt für den Wiederaufbau nach dem Tsunami in den Walfang investieren. Ein Sprecher der japanischen Fischereibehörde kündigte am Donnerstag an, dass das Geld in die Sicherung der Walfangschiffe gegen Angriffe von Umweltschützern gesteckt werden solle.

Dies diene der vom Tsunami zerstörten Region im Nordosten des Landes, wo viele Dörfer vom Walfang lebten. Eines der Schiffe sei in Ishinomaki beheimatet, einer Stadt, die bei dem Tsunami am 11. März besonders stark beschädigt worden war.

Umweltschutzverbände kritisierten die Investition als Missbrauch staatlicher Mittel. Laut Greenpeace werde das Geld den Opfern des Tsunamis vorenthalten. Die Organisation Sea Shepherd Conservation Society versucht regelmäßig mit spektakulären Manövern, den Walfang zu behindern. Im vergangenen Jahr sank nahe der Antarktis ein Schnellboot der Aktivisten, nachdem bei einer Kollision mit Walfängern der Bug abgetrennt wurde.

Laut Masahiro Ichijo von der japanischen Küstenwache wird das Geld aus der Tsunami-Hilfe vorwiegend für die Aufstockung des Sicherheitspersonals an Bord der Walfangschiffe sowie ein Begleitboot der Fischereibehörde ausgegeben. Damit sei die Flotte "so sicher wie nie zuvor". Ichijo sagte, die Anwesenheit von Beamten der Küstenwache diene der "Abschreckung". Er wolle aber nicht mit deren Möglichkeiten angeben. Es gebe keine "Kampfansage".

Japan darf in dieser Saison von Dezember bis Februar für wissenschaftliche Zwecke 900 Wale töten, deren Fleisch dann verkauft wird. Nach Angaben von Kritikern ist dieser Verkauf der wahre Grund für die Jagd. Für wissenschaftliche Beobachtungen müsse man die Wale nicht töten, außerdem liege die Menge der getöteten Tiere - meist Zwergwale - im Bereich kommerziellen Walfangs.

Dabei ist die Nachfrage nach Walfleisch in Japan stark zurückgegangen. Im Winter 2010/11 hatte die Fischereibehörde die Walfangsaison vorzeitig abgebrochen, angeblich wegen Sicherheitsbedenken. Junichi Sato von Greenpeace Japan hatte den Rückgang des Walfleischverzehrs bereits in der vergangenen Saison kommentiert: "Das ist die Stimme der japanischen Öffentlichkeit, und die will kein Walfleisch essen".

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7 Kommentare

 / 
  • DH
    D. Hansert

    Ich wusste, dass sowas in der Art passiert, weil es IMMER passiert. Menschen nutzen Menschen aus. Das ist genau der grund warum ich seit Jahren nicht mehr spende und es auch nie wieder tun werde. Es wird immer missbraucht und die, die es nötig haben bekommen nichts davon.

  • T
    Traurig!

    Es macht mich traurig nicht nur zu hören, dass meine Spenden nicht beim Japanischen Volk ankommen, sondern auch noch für etwas missbraucht werden was ich von herzen verabscheue: Walfang. Man kann leider keiner Regierung dieser Welt mehr trauen, dass sie etwas FÜR das Volk tun. Ich werde nichts mehr über offizielle kanäle spenden. Nur noch an Hilfsorganisationen, die das Geld selbst an die bedürftigen verteilen, oder am besten gleich nur noch für Naturschutz spenden. Da hilft man zumindest keinem, der darauf aus ist den Planeten weiter zu zerstören.

  • U
    Udalbert

    Da muss ich den beiden Kommentaren recht geben. Es ist unbeschreiblich und es wird auch weiterhin dies auf der Welt passieren.

    Generell ist das Problem an der Wurzel zu ändern.

    So lange man Ländern Geld zum Aufbau gibt, ohne dies an Verbindlichkeiten zu knüpfen, können wir nur zuschauen und staunen.

    Leider haben wir, das Volk, (noch) nicht die Macht auf so etwas Einfluß zu nehemn. Somit sind unsere Volksverdreher (Poltiker) gefragt. Aber ...

    Und so wird sich auch in 50 Jahren nichts an diesem Zustand ändern.

    Man könnte schon Bücher damit füllen was so manche Bewegung seit Jahrzehnten versucht hat, ohne Erfolg, es fehlt der Druck von der Basis. Mehr Macht dem Volk!

  • K
    KannNichtSein!

    Als wäre es nicht schlimm genug, dass seit Jahren die Bestände von Walen und Delfinen dezimiert werden... die Jagd auf Haie geht ja auch unbekümmert weiter! Das in diesem Fall sogar Spenden verwendet werden sollen ist einfach nur unglaublich... da hätte man scheinbar besser für Sea Shepard gespendet!

  • RB
    Robin B.

    Und da sag noch mal einer die Japaner wären nicht kreativ!

    "Dies diene der vom Tsunami zerstörten Region im Nordosten des Landes, wo viele Dörfer vom Walfang lebten. Eines der Schiffe sei in Ishinomaki beheimatet, einer Stadt, die bei dem Tsunami am 11. März besonders stark beschädigt worden war. "

    Was ist denn das für ne Begründung???

    Da würd ich sagen: Hilfsgelder sofort einfrieren und alles was bisher gespendet wurde zurückfordern!

  • W
    Wut!

    Das kanns echt nicht sein!!!

    was passiert auf unsere Welt nur?

    Wieso immer noch dieser beschissene Walfang?

    Das muss echt nicht mehr sein....

    Ich bin für die Wale und gegen diese Abschlachterei..

    Wieso das immer noch erlaubt ist...Fragt man sich...

    Für "Wissenschaftliche Zwecke" ...??

    Das ist echt eine bodenlose unverschämtheit....

    Grüße an alle, die sich noch Gedanken darum machen...

  • E
    Ekelhaft!

    Es ist unbeschreiblich, was da in Japan vor sich geht. Ein Freund von mir war gerade für Sea Shepard in der Bucht von Taiji, um das Delfinschlachten zu verhindern. Es ist unglaublich zu was für einem Blutbad die Japaner fähig sind.

     

    Und ich Idiot hab nach dem Tsunami sogar noch 50 EUR gespendet ...