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Kommentar Türkischer Staatschef in DavosErdogan fällt aus der Rolle

Daniel Bax
Kommentar von Daniel Bax

Der Ausraster von Türkeis Präsident Erdogan macht die Kluft zwischen Israel und der Türkei sichtbar, die schon lange überspielt wurde. Und appelliert an antijüdische Ressentiments.

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Daniel Bax
Redakteur
Daniel Bax ist Redakteur im Regieressort der taz. Er wurde 1970 in Blumenau (Brasilien) geboren und ist seit fast 40 Jahren in Berlin zu Hause, hat Publizistik und Islamwissenschaft studiert und viele Länder des Nahen Ostens bereist. Er schreibt über Politik, Kultur und Gesellschaft in Deutschland und anderswo, mit Fokus auf Migrations- und Religionsthemen sowie auf Medien und Meinungsfreiheit. Er ist Mitglied im Vorstand der Neuen deutschen Medienmacher:innen (NdM) und im Beirat von CLAIM – Allianz gegen Islam- und Muslimfeindlichkeit. Er hat bisher zwei Bücher veröffentlicht: “Angst ums Abendland” (2015) über antimuslimischen Rassismus und “Die Volksverführer“ (2018) über den Trend zum Rechtspopulismus. Für die taz schreibt er derzeit viel über aktuelle Nahost-Debatten und das neue "Bündnis Sahra Wagenknecht" (BSW).”
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39 Kommentare

 / 
  • BA
    B. Ak

    Dieser Artikel ist (hoffentlich) ein Witz, der aber relativ gut zur taz passt. Selten einen solch einseitigen Bericht gelesen, der völlig außer Acht lässt, dass Erdogan respektlos von Peres UND vom Moderater behandelt wurde. So wie Peres 25 Minuten lang laut und mit dem Finger zeigend geredet hat, so hätte Erdogan genug Zeit bekommen MÜSSEN um eine passende Antwort zu liefern.

    Natürlich is das Verhalten Peres' oder Ignatiuz' nicht eine Ohrfeige für die Türkei (die ja durch Erdogan repräsentiert wird).

     

    Auch einige Europäer sollten langsam begreifen, dass die Türken nicht irgendwelche Hinterwäldler sind, die um einen Eintritt in die EU betteln und deswegen nach den Launen anderer handeln. Die Türkei wird immer mehr eine wichtigere Rolle einnehmen, wirtschaftlich sowie politisch. Und da kann sich nicht irgendein Schreiberlin der Post erlauben, den obersten Staatschef so zu betätscheln und ihm das Wort abzuschneiden (genau so wie er es bei einem Israelischen auch nicht getan hat (was für ein Wunder ;))).

     

    Herzlichen Glückwunsch zum Artikel

  • M
    manu

    das ist nicht ihr ernst, herr bax! Ich hoffe doch sehr, dass sie hier scherzen!

     

    Wenn diese aktion, von einem ihnen von der nationalität her symathischerem durchgeführt wäre, wäre ihr kommentar sicherlich anders formuliert!

     

    Nur zur info, herr bax, er ist drinnen. Aber ob er noch daran teilnehmen möchte, ist eine andere frage.

     

    Ich persönlich hätte das podium ebenfalls verlassen! Wozu da sitzen, wenn ich nicht sprechen darf!

  • B
    Bayram

    Lieber Herr Dax,

    Sie sollten einmal genau den Ablauf sich ansehen und sich das Gesagte Erdogans übersetzen lassen. Zudem sollten Sie sowohl den Inhalt des Herrn Peres mit seiner Körpersprache als auch des Moderators David Ignatius mit seinen Hangreiflichkeiten und Zwischenrufen sich studieren und analysieren. Denn in den Haltungen von Herrn Peres ist es zu ersehen, dass er Überlegen und agrassiv immer wieder mit seinem Finger an Herrn Erdogan zeigt.

    Bei dem Moderator ist es zu ersehen, dass Er mit aller Macht versucht Herrn Erdogan nicht zu Ende reden zu lassen.

    Die Haltung gegenüber Peres und seinem Staat kann er sich wohl wagen, denn die Türken haben die Juden aufgenommen als Sie z.B. vor 400 Jahren von Spaniern vertrieben wurden oder von den Nazis verfolgt wurden.

    Herr Erdogan hat bis zu letzt überlegt, durchdacht und vor allem selbstbewusst reagiert.

    Er hat nicht wie jeder anderer Staatsmann den gewohnten „Duckmäuschen Verhalten“ mitgemacht.

    Hut ab!, er hat noch Courage.

    Nur so kann bei manchen das Gewissen geweckt werden.

    Und noch etwas, ohne die Türkei in Mittleren- Osten etwas zu bewirken, das wird nix, das sollten einige Köpfe endlich begreifen.

    Die Stelle der Türkei im Mittleren-Osten ist vergleichbar wie die Stelle Deutschlands vor 30 Jahren.

  • O
    Oguz

    Kurze Info an alle!!!!

    Taz ist nicht mehr die Bekannte Taz von früher.

    Zu Davos ein paar Hintergrundinformationen, die sehr wichtig:

    1. Wurde der Kommentator für diese Diskussion ausgetauscht? Ja wurde er, es war ein anderer Kommentator für diese Diskussion vorgesehen.

    2. Wurde die Reihenfolge der Sprecher getauscht?

    Ja wurde, es sollte als Letzter Erdogan reden.

     

    Kann man alles überprüfen.

     

    Wahlen auf beiden hin oder her. Herr Peres ist davon ausgegangen, das Herr Erdogan ohne Kommentar die Schuldweisungen und direkten Angriffe seinerseite hinnimmt. Wie die anderen Teilnehmer dieser Diskussion und auch in der Vergangeheit auch schon geschehen. Sagt nichts gegen Israel da es ja Antisemitisch ausgelegt werden kann. Also können wir Alle und Jeden Beschuldigen ein Antisemit zu sein.

     

    Schlusspunkt: Ausser Israel verliert keiner in dieser Runde. Mit Toten macht man sich keine Freude!!!! SAlom

  • MH
    Mustafa H.

    @Ahmet,

    jetzt werden wir aber wirklich als anti-semiten abgestempelt.

    Das die bösen Türken das ganze als Propagandastoff für die Wahlen missbrauchen kann ja durchaus angehen aber, dass man der Israelischen Regierung so was unfeines vorwirft ?!? Den Heiligenschein hat uns doch der Liebe Gott (Allah) genauso verwehrt, sowie auch den Kindern Abrahams oder ?!?

    Das ganze ist doch ein Scheissspiel um ein paar Waehlerstimmen auf BEIDEN Seiten. Die (Doppel)moral ist doch auf beiden Seiten klar erkenntlich. Keiner aus beiden Seiten handelt nach religiösen Motiven. Im alten Testament sowohl auch im Koran steht "Du sollst nicht Töten" und alle schiessen um sich was das Zeug haelt. Scheissspiel, Scheisskrieg....fakt sizd 1.300 Tote und 400 davon Kinder... alles andere hier sowie auch das Kommentar von D. Bax sind geschwaetz, das wirklich nichts aussagt...

  • A
    Ahmet

    Herr Bax hat keine Probleme, ein angebliches Motiv für Erdogans wahre Worte zu konstruieren, nämlich die März-Wahlen in der Türkei.

     

    Daß auch in Israel in Kürze Wahlen anstehen, hat natürlich rein gar nichts mit dem Gaza-Überfall zu tun, nicht wahr, Herr Bax?

     

    Selbst wenn es bei Erdogan zutreffe, für Herr Bax sind seine Worte anscheinend verwerflicher als aus wahltaktischen Gründen 1300 Tote, 5000 Verletzte und 22.000 zerstörte Gebäude zu hinterlassen.

  • MH
    Mustafa H.

    Ich schriebe aus Istanbul...

    Ich denke dass hier im Land und in der Region den meissten Menschen klar ist, das sowohl Erdogan die anstehenden türk. Regionalwahlen bei der Davos debatte mitbedachte SOWOHL auch die Olmert Regierung die Gaza aktion mit 1400 toten.

    Die meissten vergessen, dass auch in Israel wahlen anstehen. Die türk. sowohl auch die israelische Regierung machen Wahlkampf auf Rechnung toter Kinder. Das ist der eigentliche Punkt warum es geht. Man sollte darüber schreiben...

  • DS
    der Steinzeit ins Zeitalter des Internet

    Ich erkenne nur eines:

    "Die taz hat ihre Glaubwürdigkeit verspielt!"

     

    Jedes Medium (so auch dieses) haben hochrangige Mitarbeiter, die verantwortungsvoll handeln müssen. Die taz muss gemerkt haben, daß es Jornalismus mit Semitismus verwechselt haben muß.

     

    In diesem Fall ist man in Deutschland aber HART !

    Qualität wird hier GROSS geschrieben und grobe Fahrlässigkeit hart bestraft !

     

    Nun müssen Köpfe rollen, denn wenn Leser der taz Fakten mitteilen müssen ist der Ofen aus.

     

    Sich Tageszeitung zu nennen reicht allein noch nicht aus! Viele Medien sind sich noch nicht bewusst, dass Hans und Sepp nicht mehr als Deppen von gestern NACHLABERN sondern einen PC und DSL haben. (Das muß gesessen haben...)

  • MS
    Medien sollten mehr auf das historische Wachsen dieses Konfliktes herausarbeiten

    Die Masse der unqualifizierten Kommentare in der Kommentarzone und der Meinungsjournalismus in einer staatlichen Anzahl der deutschen Zeitungen zeigen, dass die Politikvermittlung über Massenmedien sehr problematisch ist.

     

    Die historischen Zusammenhänge sind offenbar von einer grösseren Zahl der taz-Leser nicht begriffen worden. Stattdessen wird mit Zuschreibungen wie kindisch, terroristisch, vernünftig, barbarisch argumentiert. Das sind keine politischen Argumente, sondern Ressentiments. Das Gute an Kommentarzonen ist das es die Ressentiments sichtbar macht - was in den Köpfen des kleinen Mannes vorgeht - nämlich gar nichts.

     

    Dass ausgerechnet in der BRD gern mit dem Wort Antisemitismus herumgeworfen wird, während man eigentlich auf einer politischen Bewertung des israelischen Waffenganges hinauwollte, das zeigt wie geschickt inzwischen die tendenziöse Meinungsmacher inzwischen verstehen, Ressentiments und Schuldgefühle für die Bemäntelung eigener strategischer Interessen mit dem israelischen Staat zu bemänteln.

     

    Mit Respekt vor der Shoah hat das nichts zu tun, sondern mit Interessenspolitik.

     

    Dem Kommentator ist nichts vorzuwerfen, da ein Kommentar eine Meinungsäusserung darstellen soll.

     

    Jedoch stimme ich zu, dass Meinungsäusserungen von Menschen dazu tendieren mehr über den Autor zu verraten als über das tatsächlich Geschehene.

     

    Es ist nicht klar geworden, warum die Beziehungen zwischen der Türkei und Israel gespannter geworden sind.

     

    Es ist nicht klar geworden, warum der Vorfall die türkischen Ambitionen als Ordnungsmacht in der Region aufzusteigen zurückgeworfen wurden. Könnte der Autor das bitte belegen z.B. an einer zurückgehenden Anzahl nahöstlicher und zentralasiatischer Treffen unter Ausschluss der Türkei ?

  • SD
    Sema Demir

    Lieber Herr Bax,

     

    welcher Journalisten-Kollege hat Ihnen diesen Wortlaut vermittelt. Aus Ihren Worten entnehme ich, dass Sie einer stereotypen Erklärung gefolgt sind: Wahlen, Innenpolitik, etc.

    Dass sich einer gegen den Mord an Zivilisten gegen Israel gestellt, hat - ja das unmögliche getan hat: Kritik an Israel scheint Ihnen keine weitere Überlegung abgerungen zu haben.

    Schade, ich bin keine TAZ-Leserin, wollte es vielleicht werden. Bitte erweitern Sie Ihren Berater-Rahmen :-)

  • M
    Marc

    Um die Frage meines Vorredners zu beantworten: Palästina wird wohl leider solange auf einen freien Staat warten müssen bis seine Einwohner politisch erwachsen geworden sind und sich nicht mehr von Terroristen (hamas) oder korrupten Fatah Apparatschiks verarschen lassen.

  • EA
    erdogan anhänger

    Wie soll überhaupt die Denkweise dieses Vermittlers eigentlich sein. Bisher war es ungefähr so: Alles was die Amis u. die Zionisten in dieser Region machen ist richtig u. rechtens. Jeglicher Gegenwehr u.Verteidigung der anderen Menschen in der Region muss als Terrorismus betrachtet werden, seien es auch Steine werfende Kinder. Erdogan's Worte waren eigentlich ein Schlag in das Gesicht solcher Denkweise. Einigen hat es überhaupt nicht gefallen, aber sehr viele Menschen sind wahrlich erleichtert. Naher-Osten ist wie eine schöne Rose mit einem Stachel. Den Stachel muss man nicht unbedingt wegreissen. Man könnte Ihn aber erheblich abstumpfen. Vielen Dank an Erdogan, der viele Denkanstöße verursacht hat.

  • J
    J.S.

    Herr Bax,

     

    Sie mögen ja eine Meinung haben. Aber haben Sie auch Ahnung? Was hat er denn gesagt, der Erdogan? Irgendein Zitat, auf das sich Ihre Ausführungen stützen?

    Mit Ihrem Behelfsjournalismus verschlimmern Sie die Angelegenheit als daß Sie zur Klärung und sachlichen Diskussion beitragen.

  • WB
    Wilhelm Blomeyer

    Offensichtlichtlich hat sich niemand, auch nicht die TAZ mit dem tatsächlichen Ablauf der fraglichen Sendung auseinander gesetzt. Der Protest Erdogans richtete sich nicht gegen Israel oder Peres, sondern gegen die diskriminierende Behandlung Erdogans durch den Moderator der Sendung, der eine Antwort Erdogans auf ein längeres Statement des israelischen Präsidenten abwürgte. Aber es ist ja wohlfeiler, Erdogan als wütenden, unkontrollierten islamischen Führer zu präsentieren.

  • E
    Emil

    erdogan hat nur endlich gesagt was andere sich nicht zu sagen trauen !

  • B
    Burc

    Die eigentliche Frage ist doch: Wie hätte Erdogan reagiert, wenn nicht demnächst die Kommunalwahlen wären?

  • S
    Stefan

    Dass Erdogan seinen Wutausbruch in Davos bewusst hinsichtlich der kommenden Wahlen platziert habe, mag durchaus stimmen. Doch auch fernab eines solchen Kalküls ist sein Statement wichtig und richtig. Eine kritische Haltung gegenüber Israel kann sich nun mal kaum ein Staat erlauben. Zu schnell werden die Rufe laut, dass Antisemitismus dahinter stecke. Der Wutausbruch Erdogans ist daher eher zu bewundern, als zu verurteilen. Denn sieht man den Gaza-Krieg einmal ganz pragmatisch, dann hat Erdogan doch vollkommen Recht. Es geht nicht darum, dass hier Juden am Werk sind. Es geht darum, dass unschuldige Menschen zu Hunderten sterben müssen. Da ist es ganz gleich, welchem Glauben die Kriegsherren folgen. Wer bewusst den Tod von unzähligen Menschen für eine Sache in Kauf nimmt, verdient keinen Respekt - egal, woran er glaubt, und egal, welche Qualen sein Volk in der Vergangenheit ertragen musste.

  • TO
    Tim Osman

    Als ich begann mich für das politische Weltgeschehen zu interessieren, kristallisierte sich für mich nach kurzer Zeit, dass die TAZ, die Zeitung ist, die mir an nahesten steht (oder ich Ihr?).

     

    Nicht zu letzt wegen Kommentarem wie diesem hat sich das geändert.

     

    Bei diesem "Eklat" geht es vorranging nicht um die Aussagen von Herrn Peres oder Herrn Erdogan. Es geht darum, was man unter einer akzeptablen Diskussionskultur versteht. Für mich ist ein Teil solcher, dass Teilnehmer die von anderen Beteiligten angesprochen werden auf die vorgebrachten Aussagen oder Fragen ausführlich antworten dürfen. Vor allem stellt sich für mich die Frage, warum ein Staatsmann bei einer Diskussion mehr Redezeit bekommen sollte als ein anderer Staatsmann.

     

    In allen Medien wird behauptet, Erdogan hätte sich in Rage geredet. Wenn man sich die Aufzeichnung der letzten 5 Minuten der Diskussionsrunde ansieht erkennt man jedoch, dass Erdogan zwar sichtlich erregt, aber doch eher ziemlich bestimmt und überzeugt Auftritt, und nicht verwirrt und überdreht, was m.E.n. eher auf einen Menschen in Rage zutrifft. Er gerät erst in Rage, als der Moderator Ihm widerholt ins Wort fällt.

     

    Wenn man in den Sequenzen der letzen Minuten genau hinhört, hört man wie der Moderator sagt, "people wonna go to lunch" oder ähnlich. Erdogan bittet um eine Minute oder paar Minuten mehr Redezeit, über ein Thema, dass mindestens genau so aktuell ist, wie die Finanzkrise. Ich finde das Verhalten des Moderators einfach Respektlos. In diesem Saal sitzen ein Haufen Leute die gespannt sind, was die Redner zu sagen haben. Ich glaube diese wären durch eine Verzögerung um einige wenige Minuten nicht verhungert. Kein Wunder, dass Herr Erdogan unter diesen Umständen nicht bereit ist, weiter an einer Diskussion teilzunehmen. Außerdem wollte dieser sicherlich auch lieber zum Mittagessen. :-)

     

    Auch finde ich den Vorwurf Erdogan bediene sich antisemitischer Ressentiments ein wenig falsch dargestellt. Erdogan verurteilte seit Tag 1 des Angriffs der Israelis auf die Palästinenser die Geschenisse auf Schärfste. Sicherlich zieht dass auch verblendete ideologisch vernarrte Antisemiten an, nur soll er deswegen nicht die Sicht aus seiner Perspektive beschreiben?

     

    Ich bin auch Türke. Kein Erdogan anhänger. Ich finde seine neolibarale Wirtschaftspolitik auf lange Sicht einfach katastrophal. Ob sie mir nun glauben oder nicht, seitdem die AKP in der Türkei regiert, kann jeder mehr und mehr machen was er will, solange er nicht andere in ihren Rechten verletzt. Ich hätte nicht gedacht, dass ein konservativier Politiker (ja kein Islamist, kein Fundamentalist, sondern schlicht und einfach konservativer Politiker) die Gesellschaft liberalisieren würde.

  • W
    wolfgm

    sehen sie, mir ist dieser Türkische Ministerpräsident sympathisch.Aber so kann man nur auftreten wenn man nicht einen Dr.Titel einer israelischen Uni geschenkt bekommen hat.Vielleicht hat dieser Mann mehr bewegt in Davos als die vergangenen 60 Jahre Speichelleckerei.

    Gruß wolfgm

  • B
    Bumi

    Herr Bax,

     

    Leute wie Sie, die Israel-Kritik als "anti-jüdisch" abstempeln, werden immer weniger kredibel.

    Wer darf denn, Ihrer Meinung nach, Israels Politik kritisieren ? Nur noch Juden ? Und Ben Laden darf dann nur noch von Muslimen kritisiert werden ? Amerika nur noch von Amerikanern ? Sie sehen, wie lächerlich das wird...Ich kenne sehr gut das Judentum, und kann daher versichern, dass Israel absolut anti-jüdisch agiert. Darüber hinaus finde ich es gefährlich, anders-denkenden den Mund mit solchen Gespenstern (die dem deutschen und russischen Gewissen entspringen) verbieten zu wollen. Das ist eine Zensur, die nicht ihren Namen nennt.

    Mit Erdogan haben wir endlich einen westlichen Regierungschef, der Courage zeigt. Das sollte gelobt werden. Chapeau, Monsieur Erdogan !

  • DG
    Dirk Gober

    Tja, die taz-Leserschaft:

     

    @G. Mur: wer verbietet denn irgend jemandem, Israel mit Kritik zu überziehen? Haben Sie etwa wegen Ihres Beitrags negative Konsequenzen zu befürchten,?

     

    @Hugo Freiheit: Sie setzen hier allen Ernstes Israel und die Nazis gleich? Gute Genesung!

     

    @taz: Gratulation zu dieser Leserschaft und Ihrer Skrupellosigkeit, solche Hassparolen zu veröffentlichen!

  • RS
    Rudolf Stüben

    Es ist immer wieder das gleiche Ritual : die Israelis , hier Perres, maßen sich an, anderen aufzuzeigen, wie sie etwas zu bewerten/beurteilen haben- manchmal auch in inhöflicher Form wie Perres - , und wenn dann endlich mal einer , hier Erdogan, dem Friedens-Nobelpreis-Träger Kontra bietet, dann macht er sich angeblich im Außenbereich keine Freunde.

    Wenn Sie sich dabei nicht mal täuschen mit ihrer willfährigen Aüßerung gegenüber den jüdischen Mitbürgern.

  • R
    Rolf

    Vielleicht sollte man Herrn Erdogan auch mal um seine Meinung zur Rechtschreibreform bitten. Da scheint es ja bei uns auch einen gewaltigen Nachholbedarf zu geben! "Unsere" Politiker trauen sich das nämlich einfach nicht...

  • FP
    F. Pech

    ... mit diesem Verhalten hat Erdogan auch vielen westlichen Hauptstädten gezeigt was Rückrat ist.

  • F
    Fritz

    Ich glaube an Vermittlern gab es in den letzten Jahrzehnten wenig Mangel - erreicht haben sie wenig bis nichts. Was fehlte waren klare Worte gegenüber Israel und echter politisch, wirtschaftlicher Druck. Da ist mir Erdogans Auftritt schon viel lieber als dieses peinliche Anbidern unserer Politiker, die über 1000 tote Araber schon mal gerne hinwegsehen. Ich erinnere mich noch mit Ekel an den herzlichen Empfang, den Merkel Olmert kurz nach dem Libanonkrieg bereitet hat.

  • D
    Denninger

    @ Hugo Freiheit:

    Staatschefs repräsentieren nun einmal ihr Land, ihr Volk und ihre Regierung.

    Erdogan hat sich wie ein Stammtischprolet verhalten und mit seinen Tiraden nur der Türkei geschadet.

    Diese Kraftmeierei mag ja im vorderen Orient Eindruck erwecken, ich sehe sie als lächerliche Pöbelei.

    @ G.Mur:

    Mit dem Duden allein kann man keine Kommentare schreiben (SCNR).

    "An die eigene Nase fassen"? Ach ja, lieber Erdogan, wie war das mit dem von Dir geleugneten Völkermord an den Armeniern, dem regelmässigen Einsatz der türkischen Armee gegen die "Bergtürken" in der Türkei und im Irak (AFAIK ist der Irak nicht türkisches Hoheitsgebiet), der Repressionspolitik gegen nicht muslimische Glaubensgemeinschaften und dem immer wieder herausgebrüllten Herrschaftsanspruch des Islam?

    Wow, die Türkei ist wirklich eine Oase der Harmonie in dieser bösen, bösen Welt (SCNR).

  • EF
    Ein Frieden soll es Geben

    Sehr geehrter Herr Bax!!

     

    Es ist ihre meinung ihrer Report, die wahre geschichte wird von den Medien nieeeee erwähnt, warum? Warum darf keine Medie ins Gaza rein? Was haben die Menschen im Gaza noch zu verlieren? Ein umzeuntes Offenes Guantanamo. oder?? was sagen sie dazu? könten sie oder wir dort leben oder versuchen zu überleben und wie?? Herr Erdogan sagte zu perez man kan nicht mal ein kasten Tomaten rüber ins Gaza schicken, Warum?? Herr Erdogan sagte wir wissen genau wie ihr die Kinder am Strand getötet habt, Beim Töten kennen Sie sich sehr gut aus , sagte Erdogan.

     

    Eigentlich ist die eklat dan gewesen das perez 25minuten redete ununterbrochen mit der hohen stimme und mit dem finger schütteln an Erdogan, unverschämtheit jeder Nation hat ein EHRE, eine STOLZ, sowie die Türkei auch Deutschland,Das aber Erdogan 12 minuten redete und nach perez das recht hat antwort zu geben wurde er versucht zu unterdrücken, sie sind selbst ein Presse-mitarbeiter, was sagen sie dazu? darf ein ministerbpräsident nicht antworten?? würden sie Frau Merkel versuchen zu stoppen nicht reden zulassen? würden sie das machen ?? und were es auch ok?? wen frau merkel das gelich mit der vorgeschichte Deutschland angegriffen were sich nicht zu verteigiden oder ein antwort zugeben?? ist das so in ordnung??

     

    Ich sage NEIN

     

    Sie müssen offen zugeben das Herr Erdogan versucht wurde nicht zum Antwort zu kommen

     

    Danke

  • B
    birdboy

    Lieber Hugo Freiheit, es sind so tolle Vergleiche, wie sie sie ziehen, die weder historisch angemessen sind, noch den Palästinensern weiterhelfen. Aber da wissen Sie bestimmt, und darum geht es Ihnen ja auch gar nicht, gell?

  • B
    birdboy

    Die Gaza-Massaker? Alles Kalkül. In Israel ist Wahlkampf!

  • L
    Lupo

    Mein Gott, Herr Bax....wo leben Sie eigentlich? Sie schrieben:"Doch dass er Israels Präsidenten öffentlich brüskieren musste - mit diesem Verhalten hat Erdogan auch vielen westlichen Hauptstädten den Rücken gekehrt." Na und? Evt. merkt die Türkei gerade, das der Westen am absteigen ist & es besser ist, bei deren Spiel nicht mit zu machen? Oder haben Sie persönlich mit den Oberen der Türkei gesprochen, dass das "böse, böse" war, was er gemacht hat?

     

    Na ja, die taz lässt halt auch immer mehr nach...inhaltlich & personell

     

    Schönen Sa....

  • B
    B. Ö.

    Das Erdogan punkte sammelt wegen der Volksabstimmung im März, ist wohl Ihre unüberlegene Idee. Er hat schon genug Punkte schon bei der ersten Bundestagswahlen. Für mich ist er wirklich Welt-Held - deshalb endschuldigte sich Peres danach am Telefongespräch.

     

    Blinde sehen anscheinend immer noch nicht, das am Gazastreifen meistens Kinder und Frauen (Zivilisten) sterben. "Hunde sollen jetzt endlich mal aufhören, dem Katzen hinterher zu rennen und sollen das mal mit dem Löwen ausprobieren"

  • MM
    Max Mustermann

    Ich finde, dass Erdogan genau das richtige gemacht hat mit seiner Reaktion. Ich denke auch, dass das von vornherein geplant war ihn dermaßen zu provozieren nur um dann der ganzen Welt zeigen zu können, dass ein türkischer Premierminister nichts zu sagen hat. Aber Erdogan reagierte nicht wie man es von ihm erwartete.

  • C
    Cemal

    Ich bin mir sicher der Herr Erdogan ist schlau genug um in etwa die Folgen seines Verhaltens außenpolitisch zu kalkulieren, wenn er, wie Sie behaupten, die innenpolitischen Folgen kalkulierend sich so verhalten hat.

     

    Die Türkei ist nicht mehr die Bananenrepublik von damals und sie kann sich heute wie viele stärkeren Länder einiges erlauben.

     

    Aber mich verstimmt es eher sehr stark, wenn ich jedesmal vom Wutausbruch Erdogans lese, wobei die laute Werbekampagne für die israelische Militäroffensive vom Herrn Peres noch nicht mal Wert ist zu erwähnen. Alles funktioniert nach dem Prinzip actio et reactio, und für eine Eskalation in einer Diskussion braucht man jedesmal min. zwei Akteure, wobei es diesmal drei waren, mit dem Moderator David Ignatius, der Erdogan jedesmal antippte und ihn nicht aussprechen lies.

     

    Und dieser Herr ist mindestens genauso viel wie Herrn Erdogan und Herrn Peres an diesem Eklat mitverantwortlich.

     

    Nur einem die Schuld in die Schuhe zu zuschieben ist einfach und primitiv.

  • V
    vic

    Höchste zeit, dass es ihm mal jemand vor laufender Kamera gesagt hat.

    Die verlogene "wir sind alle gute freunde" show, ist auch wirklich nicht auszuhalten.

    Türkei hat ihre Chance verspielt? Wieso sollte die Türkei Vermittler werden wollen?

    Außerdem ist es allgemein üblich, dass PolitikerInnen bei einem solchen Event vor ihren Landsleuten gut aussehen wollen. Merkel versucht das ständig (m.E. vergeblich).

  • HT
    Halil Tuerk

    Ihre Analyse Lieber Herr Bax, es ginge um Wahlen verharmlost die objektiven Tatsachen und das Elend. Rechtfertigen das Verhalten des Moderator und die Lange zum Teil agressive Rede Peres Ihrer Meinung nach nicht das Verhalten Erdogans? Israel ist nach allen völkerrechtlich gültigen Normen ein Agressor und Besatzer. Ist Gaza nicht ein Gefängnis?, Ja, es ist richtig, dass Hamas eine radikale Organisation ist. Ist es aber auch nicht wahr, dass Hams eine Züchtung Israels selbst ist, weil im Vorfeld der Gründung des Staates Palestina mit der Fatah fast nichts mehr im Wege steht. Jornalisten sollten nicht darüber rätseln warum Politiker so oder so argumentiren sondern fundierte Analysen und Informationen verarbeiten. In diesem Zusammenhang ist es deshalb wichtig zu erwähnen was den Herr Erdogan genau gesagt hat. Israel und seine Politiker- mit wenig Ausnahmen- gehen offensichtlich davon aus, dass Sie ein Freibrief für alles haben. Die Verfolgung und das Hollokaust gegen das jüdische Volk von damals dürfen nicht die Grundlage Isrelischer Politik gegenüber den Palästinensern bilden. Die meisten Politiker und Jornalisten sind aber explizit an dieser Stelle Ohnmächtig und Israel kalkuliert damit. Ständig wird darüber berichtet, dass Hamas Israel vernichten würde, tatsächlich aber werden tausende palästinensische Zivilisten von Israelischen Sldaten getötet. Ständig wird davon geredet, dass Israel aus den besetzten Gebiten sich zurückziehen soll, aber kein Wort dass Israel ständig aus aller Welt Jüdische Bürger einwandern lässt, in besetztes- Ohnehin kleines Land, die übrig gebliebenen palästinensern dürfen dafür zusammengefercht im Elend vegetieren. Wären aber die Palästinenser ein Christliches Volk?.

  • KC
    Kubilay Cankara

    Lieber Herr Bax,

     

    das ist doch wohl eine sehr schlichte, gefühlige meinung, die sie hier öffentlich von sich geben: davos als kulisse für ein schmierenstück in der türkischen provinzen zu missbrauchen - das steht doch in keinem kosten nutzen verhältnis. zudem: ist es denn verwerflich, dass erdogan dem publikum ins bewusstsein gerufen hat, dass applaus angesichts toter kinder unangemessen ist?

  • X
    Xtian

    @ Hugo Freiheit: "Wie lage soll Palästina noch auf einen freien Staat warten???" Solange bis Hamas ind Fatah zum Teufel gejagt worden sind.

  • G
    G.Mur

    Warum soll der Türkei Vermittlerrolle im Nahostkonflikt graben, weil Erdogan das gesagt hat was die ganze Welt nicht sagen konnte, dürfte.

     

    Wird dieserolle vielleicht von Deutschland übernommen mit seine vorgeschichte mit dem Juden?

    Erstmal sich die eigene Nase fassen.

     

    Gruß

  • HF
    Hugo Freiheit

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    warum so zögerlich, wenn es um die Verbrechen der Israelis geht? gegen die Nazis werden doch auch grobe Sprüche laut.

    Wie lage soll Palästina noch auf einen freien Staat warten???

    MFG