Andry Rajoelina ist in seinem Amt bestätigt worden. Doch nicht mal die Hälfte der Wahlberechtigten in dem afrikanischen Inselstaat Madagaskar ging an die Urne.
Madagaskar wählt einen neuen Präsidenten. Zu den Favoriten gegen den Amtsinhaber zählen zwei schwerreiche Expräsidenten, deren Rivalität das Land schon einmal in die Krise geführt hat. Der dringend nötige politische Neuanfang im bitterarmen Inselstaat bleibt aus
Die jüngste spektakuläre Armeemeuterei offenbart die tiefe Krise, in der der Inselstaat seit dem Militärputsch von 2009 steckt. Der Präsident hielt bis jetzt seinen Rivalen im Exil.
In Madagaskar haben 20 Offiziere am Tag der Abstimmung über die geänderte Verfassung versucht, die Macht an sich zu reißen. Nach der missglückten Aktion verhandeln sie mit der Regierung.
Am Tag eines international nicht anerkannten Referendums über die Verfassung erklären Militärs den Sturz des Präsidenten, den sie selbst einst an die Macht brachten.
Ein Armeeoberst in Madagaskar hat die Machtübernahme durch das Militär verkündet. Unklar ist, wo sich der Präsident befindet. Die neue Führung will alle politischen Gefangenen freilassen.
MADAGASKAR Nach einer Serie vereitelter Anschläge will die seit März amtierende Putschregierung ihre Vorgänger festnehmen. Die Chancen auf ein friedliches Ende der Krise auf dem Inselstaat schwinden
Belgien will Hubschrauber, die zur militärischen Aufstandsbekämpfung genutzt werden können, an die international nicht anerkannte Putschregierung auf Madagaskar verkaufen.
Seitdem auf Madagaskar das politische Chaos ausgebrochen ist, eskaliert der Raubbau in den Regenwäldern. Mit Radiodurchsagen werden kleine Banden beauftragt, geschützte Holzarten zu besorgen.
Viele arme Länder schenken große Teile ihres Ackerlands ausländischen Investoren. Allein in fünf afrikanischen Staaten waren es in den letzten Jahren rund 2,5 Millionen Hektar.
Zwei Monate nach dem gewaltsamen Umsturz in Madagaskar ist kein Ende der Krise in Sicht. Der Frust der Armen über den jungen Präsidenten Rajoeilina wächst.