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Olympia – BeachvolleyballSchland gewinnt am Strand

Julius Brink und Jonas Reckermann gewinnen als erstes europäisches Duo Beachvolleyball-Gold. Doch Brink findet Einschaltquoten viel interessanter.

Erfolg macht sexy: Brink/Reckermann, du geiler Typ! Bild: reuters

Die Startbedingungen: Im Beachvolleyball gibt es nur Doppelnamen. Brink/Reckermann wollen die erfolgreiche Karriere mit Olympiagold krönen, doch mit Cerutti/Redo aus Brasilien warten die amtierenden Weltmeister. Es ist das Duell, das zu erwarten war. Beide Duos sind ungeschlagen durchs Turnier marschiert. Ohne Nagellack, aber meist ordnungsgemäß unrasiert.

Das Stadion an der Horse Guards Parade ist bereit. 15.000 Menschen. Beachvolleyball ist immer auch Party. Schwarz-Rot-Gold und „Deutschland, Deutschland!“ Der Stadionsprecher tut sein Übriges zur Partystimmung: „Come on people, make some nooooise!“ Hallo Großraumdisko, wo sind die Drinks?

Die Entscheidung: Von Beginn an entwickelt sich ein äußerst vielseitiges Spiel auf hohem Niveau. Jonas Reckermann steht im Block wie eine Wand, auf der anderen Seite hechtet der 39-Jährige Emanuel Rego quietschfidel durchs Halbfeld. Teilweise ist das Match so ausgeglichen, dass es wirkt wie eine Inszenierung: Egal wie perfekt der Diagonalball auch geschmettert ist, jedes Mal steht im Rückraum ein Gegenspieler, der ihn im Spiel hält.

Folgerichtig können sich die Teams nicht auf einen Sieger einigen: Satz eins geht mit 23:21 an Brink/Reckermann, der zweite mit 16:21 deutlich an die Brasilianer. Auch im Beachvolleyball bedeutet Satzgleichheit Tie-Break. Brink und Reckermann wirken plötzlich überlegen, souverän baggern, schmettern und blocken sie sich in Richtung Olympia-Gold.

Doch als es 14:11 steht, schlägt die Stunde von Emanuel Rego. Mit der Gelassenheit eines Beach-Matusalems hält er Blockspieler Cerutti den Rücken frei und wehrt die ersten beiden Matchbälle ab. Machen Brink/Reckermann noch Halt auf freier Strecke? Nein. Emanuel Rego schlägt den Ball knapp ins Aus. Ein kurzer Blick zum Schiedsrichter. Die Erkenntnis. Der Urschrei. Gold für Deutschland.

Die Schlussfolgerung: Brink/Reckermann schafft als erstes europäisches Duo der Geschichte Olympia-Gold im Beachvolleyball. Bronze geht im Übrigen nach Lettland.

Das Drama: Schrecksekunde nach dem verwandelten Matchball: Im Siegestaumel reißt Zwei-Meter-Mann Jonas Reckermann furiengleich den im Vergleich bemitleidenswert schmächtigen Kollegen Brink zu Boden. Beide bleiben unverletzt.

Und sonst? Im Interview erkundigt sich Julius Brink nach dem Sieg erstmal nach den ZDF-Einschaltquoten. Der Reporter: „Prächtig!“ Brink lässig: „War ja klar!“

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2 Kommentare

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  • S
    Strandfloh

    Strand? Wo war denn da das Wellenrauschen?

  • A
    Aloisius

    Das ist eine echte Überraschung und eine starke Leistung der beiden deutschen Sandhüpfer. Ich dachte immer, die Brasilianer hätten einen klaren Sand-, Strand- und Easy Living-Lässigkeitsvorteil. Vielleicht ist der Gewinn des Turniers durch die Deutschen ja auch ein gutes Omen für die Fußball-WM 2014 in Brasilien. Es würde mich nicht wundern, wenn "wir" dort ähnlich erfolgreich wären wie die Jungs im Sandkasten von London.

     

    Ich muss allerdings gestehen, dass mich Beach-/Volleyball so wenig interessiert, dass ich mir nicht einmal ein einziges Spiel angeschaut habe - auch kein Spiel der anscheinend etwas "exhibitionistisch" veranlagten Frauen mit ihrer sexy Berufskleidung.