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Linksbündnis fordert ReichensteuerEine angereicherte Steuerdebatte

FDP und Steuerzahlerbund sind ganz aufgeregt, weil ein linkes Bündnis um Attac höhere Steuern für Reiche fordert. SPD und Grüne finden das erstmal ganz gut.

Reichtum? Lassen Sie sich nicht vom Bier täuschen, der Pool ist mit Champagner gefüllt. Bild: filmset / photocase.com

BERLIN taz | Soll es neue Reichensteuern geben? Die Diskussion wird europaweit geführt und flammt nun auch in Deutschland wieder auf. Der Bund der Steuerzahler ist alarmiert. „Es wird nichts bringen, wenn weiter an der Steuerschraube gedreht wird“, sagte Präsident Rainer Holznagel. Denn Steuererhöhungen hätten noch nie zum Schuldenabbau geführt, sondern nur zu neuen Staatsausgaben.

Wenig begeistert ist auch die FDP von der Idee, die hohen Vermögen zu besteuern. „Das würde uns alle schwächen, die Wirtschaftskraft schwächen, aber vor allen Dingen Arbeitsplätze kosten“, sagte Generalsekretär Patrick Döring am Wochenende. Denn Deutschland habe viele mittelständische Unternehmen, die von den Eigentümern geführt würden. Dort sei Vermögen gebunden und werde produktiv eingesetzt.

Die Debatte über eine Reichensteuer ist wieder aufgeflammt, weil das globalisierungskritische Netzwerk Attac zusammen mit dem Paritätischen Wohlfahrtsverband und der Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di das neue Bündnis „Umfairteilen – Reichtum besteuern!“ gegründet hat. Ihm gehören inzwischen 23 Verbände an. Zentrale Forderung: „eine dauerhafte Vermögenssteuer sowie eine einmalige Vermögensabgabe“. Aber auch die „stärkere Besteuerung hoher Einkommen, großer Erbschaften, finanzstarker Unternehmen und von Kapitalerträgen“ wird verlangt.

Europaweit erleben derzeit die Bürger in den Krisenländern, dass die Ärmsten und die Mittelschicht für die Krise zahlen, während die Vermögenden eher unbehelligt bleiben. Dies zeigte sich zuletzt bei dem neuen Sparpaket in Spanien.

Opposition ist prinzipiell dafür

Die Opposition in Deutschland begrüßt den Vorstoß von Attac prinzipiell. Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin kritisiert allerdings, dass der „pauschale Ruf“ nach höheren Steuern für Reiche „noch keine Strategie“ sei. Er empfiehlt lieber das eigene Parteiprogramm, das eine zeitlich befristete Abgabe auf Vermögen ab einer Millionen Euro vorsieht. Außerdem will Trittin, ganz programmgemäß, bei der Einkommensteuer den Spitzensatz von regulär derzeit 42 auf 49 Prozent erhöhen.

Auch SPD-Chef Sigmar Gabriel äußerte sich sehr positiv zu neuen Reichensteuern und forderte mehr „sozialen Patriotismus“ in Deutschland. Denn niemand werde allein reich. „Immer gehört dazu auch ein Land mit guter Bildung, Rechtsstaat und sozialem Frieden“, sagte er der Süddeutschen Zeitung. Auch Gabriel blieb damit dem eigenen Programm treu.

Im September 2011 hatte die SPD einen „nationalen Pakt für Bildung und Entschuldung“ formuliert. Seither fordert auch sie einen Spitzensteuersatz von 49 Prozent – ab einem Jahreseinkommen von 100.000 Euro für Alleinverdiener. Die SPD hat auch schon ausgerechnet, was dies bringen würde: 1,8 Milliarden Euro im Jahr.

Die zentralen Studien in dieser Debatte liefert das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin. Von dort stammt die Erkenntnis, dass die reichsten 10 Prozent der Deutschen etwa zwei Drittel des gesamten Volksvermögens besitzen. Und es war auch das DIW, das jüngst ausgerechnet hat, was eine einmalige Vermögensabgabe von 10 Prozent bringen würde, wenn sie ab einem Besitz von 250.000 Euro für Alleinstehende und ab 500.000 Euro für Ehepaare fällig wird: 230 Milliarden Euro.

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30 Kommentare

 / 
  • DW
    Dr. Wolfgang Fabricius

    Marriner S. Eccles, der 1934 von Roosevelt eingesetzte, bis 1948 amtierende FED-Chef schrieb: „Bis 1929 - 1930 [dem Beginn der damaligen Wirtschaftskrise] hatte eine gewaltige Saugpumpe einen zunehmenden Anteil des erzeugten Reichtums in wenige Hände umgeleitet … und so die Kaufkraft aus den Händen der Mehrheit genommen. ... Die Massenproduktion [der modernen Industriegesellschaft] beruht aber auf einem Massenkonsum, und dieser setzt die Verteilung des Reichtums voraus, … um die Menschen mit einer Kaufkraft auszustatten, die der Menge der von der Wirtschaft produzierten Güter und Dienstleistungen entspricht. … Wie in einem Pokerspiel, wo sich die Chips in immer weniger Händen konzentrieren, konnten die übrigen Spieler nur noch weiter machen, indem sie Schulden machten. Gab man ihnen keinen Kredit mehr, war es auch mit dem Spiel zu Ende.“

    Selbst Wikipedia vermisst den 4. Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesreierung mit den Erhebungen für den Zeitraum von 2003 bis 2008. Bei Anfragen im Statistischen Bundesamt wird man immer wieder vertröstet. Sind die Zahlen denn so schlecht, dass die Bundesregierung es sich nicht mehr leisten kann, sie zu veröffentlichen?

    Leider kann ich dadurch auch meine Statistik des mittleren Äquivalenzeinkommens und der Armutsrisikoschwelle (2003: 1564 bzw. 938 und 2005: 1427 bzw. 856 €/Monat) nicht mehr fortschreiben. Ist die Armutsrisikoschwelle bereits unter die Hartz IV-Bezüge gefallen und Ifo-Chef Sinn hatte definitionsgemäß recht, in einer Talk-Show zu behaupten, dass die Hartz IV-Empfänger nicht mehr als arm bezeichnet werden können. Der Taxifahrer, der mich beim letzten BVG-Streik nachhause gefahren hat, sagte, da hätte er vor Wut den Fernseher abgeschaltet.

  • P
    Peter

    „Es wird nichts bringen, wenn weiter an der Steuerschraube gedreht wird“, sagte Präsident Rainer Holznagel. Denn Steuererhöhungen hätten noch nie zum Schuldenabbau geführt, sondern nur zu neuen Staatsausgaben.

     

    Wenig begeistert ist auch die FDP von der Idee, die hohen Vermögen zu besteuern. „Das würde uns alle schwächen, die Wirtschaftskraft schwächen, aber vor allen Dingen Arbeitsplätze kosten“, sagte Generalsekretär Patrick Döring am Wochenende."

     

    Wenn der Bock zum Gärtner gemacht wird...

  • S
    Socialist

    @Thorben:

    Wie sind vieles als Linke aber ganzn bestimmt nicht auf auch nur irgendwen angewiesen. Die Gedlströme sind nur die oberflächliche Verschleierung davon, dass alle Geldflüsse, die über Sozialleistungen etc. zustande kommen, nur ein Ausgleich eines Teils der alltäglichen Enteignung der arbeitenden Klasse sind.

     

    Niemand kann mir ernsthaft erzählen, dass Gebrüder Aldi, ein Herr Gates oder sonstwer tatsächlich SELBER MIT EIGENEN HÄNDEN Waren im Wert von mehreren Milliarden Euro geschaffen hat und deswegen so reich ist.

    Währenddessen meckern diese reichen Leute dann rum, dass sie einen Teil ihres Geldes dafür abgeben müssen, um Menschen die jeden Tag 8 - 10 Stunden für Niedrigstlöhne wegkloppen über Hartz4 das Existenzminimum sichern. Und sie erlauben sich noch dazu diese menschen zu verachten.

    Eine einzige Perversion!

  • SS
    Steuern senken

    Anstatt 49% Spitzensteuersatz zu fordern,

    der von den Reichen wieder umgangen werden kann,

    weil eben das meiste Vermögen als Kapitalertrag versteuert

    wird und es bei der Einkommenssteuer sowieso genug

    Schlupflöcher gibt ( Hollywood Befreiung etc. )

    bringt das alles nichts.

     

    Warum nicht 25% auf alles, dann können sich die Reichen nicht aus der Verantwortung ziehen.

    In der Slowakei funktioniert es wahnsinnig gut.

     

    Ein "gerechtes Steuersystem" ist leider nie einfach gehalten

    und ermöglicht es den Wohlhabenden 0 Steuern zu zahlen.

     

    Bin ich deswegen Neoliberal?

    Wohl kaum. Wenn ein einfaches und niedrigeres Steuersystem nicht funktioniert, bzw. zu wenig in die Kasse kommt, dann kann der Staat immernoch die Steuern erhöhen.

     

    P. S.

     

    Selbst Kennedy hatte damals gefordert, dass Kapitalerträge und Einkommenssteuer mit dem gleichen Satz zu belegen sind,

    weil der Arbeiter sonst mit seiner Steuerlast gegenüber den Spekulanten erdrückt wird.

     

    Von daher immer sachlich bleiben und schauen was funktioniert. Hätten wir einen geschlossenen Markt mit Kapitalverkehrskontrollen ohne EU, würde ein gestaffelter Einkommenssteuersatz Sinn ergeben. Solange das nicht gewährleistet ist, fügt man dem Staat mit übertriebenen Steuern nur Schaden zu, weil das Kapital abwandert.

     

    Wir werden bald im Saarland sehr viele Einkaufstouristen sehen und viele Franzosen werden dort arbeiten.

  • T
    Thorben

    Revolution, Ihre "imperialistische Überbevölkerung " besteht bereits zu über 20 % aus Ausländern. Sie linken Idioten geben doch immer vor, diese gegen die rassistische Merhheitsgesellschaft beschützen zu wollen...

    Suchen Sie sich lieber einen Job, Ihre Beschäftigungslosigekit treibt sonst immer schlimmere Blüten. Und Ihr Neid ist ebeso zum Kotzen. Hätten Sie in der Schule nicht gepennt, wären Sie jetzt nicht auf uns angewiesen, Sie Versager.

  • M
    mechthild

    Detlev sagte:

     

    "In der Gesellschaft breitet sich indessen eine abgedichtete Gruppierung entlang von Besitz und Vermögen aus. Menschen, die sich hocharbeiten, die sich qualifizieren oder weiterbilden, finden hier praktisch nicht statt, sondern es wachsen nur aus den gleichen Elternhäusern neue Repräsentanten heran.(....)

     

    Sie haben recht. Ein Beispiel:

     

    Michael Vesper kann es keinem recht machen. In der Endphase seiner beruflichen Karriere gibt er den personifizierten Widerspruch. Ein Grüner, der sich 2006 mit einem fürstlichen Gehalt auf den Posten des Generalsekretärs des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) hieven ließ, weit über dem, was er einst als Bau- und Sportminister in Nordrhein-Westfalen verdiente.

    Ein Grüner, der als DOSB-General mit dem Unions-geführten Bundesinnenministerium paktiert - und mit dem DOSB-Präsidenten, Industrielobbyisten und FDP-Mitglied Thomas Bach. Ein Grüner, der seine Ideale verrät, wie einige alte Weggefährten monieren. Der für Intransparenz und Kungeleien steht und gerichtlich dafür eintritt, dass die Verträge zwischen DOSB und Sportfachverbänden, die die Verwendung von gut 200 Mio. Euro jährlich aus Steuermitteln regeln, nicht öffentlich werden. Ein Grüner, der familiär gut vernetzt ist: Seine Frau Ferdos Forudastan wurde kürzlich Sprecherin des Bundespräsidenten Joachim Gauck, der auch schon in London vorbeischaute.

     

    Vesper ist Realo, er hat in mehreren NRW-Regierungen hinter den Kulissen zwischen SPD und Grünen vermittelt. Für ihn war die Partei, ähnlich wie für Joschka Fischer und Weggefährten, eine Karriereleiter. Im vergangenen Jahrtausend sei er Gründungsmitglied der Grünen gewesen, behaupten Geschichtsschreiber.

    Vor vier Jahren verteidigte er die chinesischen Propagandaspiele in Peking bis aufs Messer und verordnete seinen Sportlern vorher quasi einen Maulkorb. Zu politischen Fragen, wie denen der Menschrechte, durften sie sich nicht äußern.

    Vesper stammt aus einem katholischen Elternhaus. Sein Vater saß für die CDU im Düsseldorfer Stadtrat. Sein Bruder Stefan ist seit Langem Generalsekretär des Zentralkomitees der deutschen Katholiken. In traditionell konservativ geprägten Sportorganisationen ist so etwas von Nutzen.

    Vesper kann sogar von seiner Promotion zehren, die er 1982 zum Thema "Überleben in Namibia, Homelands und kapitalistisches Weltsystem" ablegte. In Namibia fördern Deutschland und der DOSB zahlreiche Sport-Entwicklungshilfeprojekte. Namibia hat ein IOC-Mitglied, Frankie Fredericks, der mit einer Berlinerin verheiratet ist. Die Stimme von Fredericks ist wichtig, wenn Vespers Boss Bach im kommenden Jahr Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) werden will.

    Alles ist politisch im Business mit den olympischen Ringen - und deshalb ist Vesper, auf seine Art, sehr erfolgreich. Er war Außenseiter im Sport. Er hat sich durchgesetzt und den DOSB mit harter Hand in ein zentralistisches Organ verwandelt. Er würde gern feine Geschichten über sich lesen, vom Macher mit den grünen Idealen. Wortgewandt versucht er, Journalisten beim Wein von sich zu überzeugen. Raffiniert benutzt er die Medien.

     

     

    Und so einer wagt es auch nur, sich zu der Ruderin zu äußern???

  • I
    IBIF

    Grundsätzlich ist es ja herzlich vernünftig Steuern überhaupt abzulehnen - und gemeinsame Vorhaben gewaltfrei zu finanzieren. Was mir trotzdem an dieser Diskussion gefällt, ist der Umstand, daß niemand überlegt und artikuliert, nur eine Vermögenssteuer zu haben. Es gilt nicht: "Wer hat, der zahlt" (Vermögensteuer), sondern: "Wer arbeitet, der zahlt" (Einkommensteuer/Lohnsteuer) UND "Wer braucht, der zahlt" (Umsatz- und Verbrauchssteuern). Darüber einmal nachzudenken, verschafft tiefen Erkenntnisgewinn.

  • B
    Blixa

    "Außerdem will Trittin, ganz programmgemäß, bei der Einkommensteuer den Spitzensatz von regulär derzeit 42 auf 49 Prozent erhöhen."

     

    Der deutsche Spitzensteuersatz beträgt lt. § 32a Abs. 1 EStG 45% zuzügl. SolZ (also 47,475 % insgesamt).

     

    Liegt der Fehler beim Jürgen T. oder bei der TAZ?

  • H
    H.Ewerth

    Warum wird eigentlich immer das sog. Wort „Reichensteuer“ oder Vermögenssteuer herangezogen, wenn es in Wirklichkeit um eine gerechte Besteuerung gehen soll? Sind die sog. Reichen , oder Vermögenden nur deshalb so reich oder vermögend geworden, weil der Gesetzgeber dafür gesorgt hat, dass sich genau diese Gruppe ganz legal in diesem Land arm rechnen konnte und immer noch kann? Dann sollte man alle sog. Ausnahmetatbestände die zu den Ungleichgewichten im Steuerrecht geführt haben abschaffen. Das würde solch eine öffentliche angebliche Neiddebatte Kampagne jeder Grundlage entziehen. Aber genau das passiert in Deutschland, die Mehrheit der Vermögenden werden nicht deshalb immer reicher, weil sie mehr leisten, sondern weil es im Steuerrecht, Erbrecht etc. schon lange nicht mehr gerecht zugeht. Alleine die Tatsache, dass der Faktor Arbeit höher besteuert wird, als der Faktor Zinseinkünfte/Kapitaleinkünfte, zeigt doch wie absurd und von eigentlichem Thema ablenkend, die Debatte in Deutschland geführt wird. Darüber hinaus die weltweiten Steueroasen, nur davon profitieren, dass es möglich ist die so erworbenen Vermögen, ganz legal durch Gründungen von Stiftungen am Finanzamt vorbei ins Ausland zu schaffen. Auch sollte die Ausbeutung nicht vergessen werden, durch die oft solch ein Vermögen angehäuft wurde.

  • JK
    Juergen K.

    Ich würde mir wünschen,

     

    dass wenigstens die Hartz4er diesen Reichen übereignet würden.

     

    Ich will hier das Wort Sklave nicht schreiben,

     

    sondern denke eher daran, dass die Gesetzlich vorgeschriebenen Meldeereignisse nach SGB II dann in

     

    "Mein Haus, Meine Yacht, Mein Reitstall, Mein Koch und Weinkeller", also

     

    in angenehmeren Ambiente stattfinden.

     

    Der Verteilungsschlüssel wäre ja 1 zu 1.

     

    Milliardären, also die, die die Wahren Leistungsträger der Gesellschaft sind,

     

    kann man ja zur Anerkennung 2 Hartzer schenken.

     

    Das ist eine Kultur,

    die noch aus dem Alten Rom bekannt ist.

  • B
    broxx

    Die sind doch alle nicht ganz dicht! Wer ist denn reich bei nem Jahresgehalt von 100000? Da ist man höchstens wohlhabend. Wenn ich mir das bei vielen 100000-er angucke arbeiten die auch keine 8 Stunden sondern eher 15. Einfach mal selbst soviel arbeiten und dann klappts auch mit dem Jahreseinkommen.Private Krankenversicherung, Altersvorsorge, da bleibt nicht mehr soo viel über.

    Außerdem haben die eh schon zuviel Steuern bezahlt, meißt wird das Geld doch für Unsinn ausgegeben...

  • T
    Tomate

    "SPD und Grüne finden das erstmal ganz gut." Sind sie aber erst mal an der Regierung, hört man nichts mehr davon.

  • AD
    auch das noch

    guter, klarer beitrag, frau herrmann liefert immer qualität. gysi war gestern abend auch wieder nicht schlecht, aber bei dieser vergangenheit, dieses alte schlitzohr. wenn sein mundwerk erstmal läuft, wird es unkontrollierbar. hoffe das die vielen dokus ihre wirkung nicht verfehlen und die spiralförmige umbenennungspartei bei 6 % bleibt. als würze für das kasperle-theater. die fraktion ossis(und ihre kinder), die jetzt behaupten die ostzone hätte ja auch viele gute seiten gehabt, haben bis 89' und sicher auch noch danach argumentiert: nach 33 wurde die arbeitlosigkeit abgebaut und autobahnen gebaut usw. thälmann hätte gulags einrichten müssen, da wäre seine fraktion bei einer machtübernahme nicht vorbei gekommen. bei den massen von faschisten und sonstigem . . . wer hitler wählt, wählt krieg, wer thälmann wählt, wählt ewige finsternis. siehe nordkorea, zb. - deutschlands führer machen mir immer wieder alpträume

  • S
    Siegfried

    "Die reichsten 10 Prozent der Deutschen besitzen etwa zwei Drittel des gesamten Volksvermögens. Und es war auch das DIW, das jüngst ausgerechnet hat, was eine einmalige Vermögensabgabe von 10 Prozent bringen würde, wenn sie ab einem Besitz von 250.000 Euro für Alleinstehende und ab 500.000 Euro für Ehepaare fällig wird: 230 Milliarden Euro."...............................................

     

    und dann müßten noch die ganzen Schlupflöcher dicht gemacht werden, in denen die wirklich Reichen ihre Euro verschwinden lassen.

  • M
    Marc

    Also angenommen ich wäre Mittelständler mit zehn Bäckereien und müßte eine jährliche 10%ige Vermögensabgabe zahlen. Dann kann ich mich schonmal darauf einstellen, jedes Jahr eine Bäckerei zu verkaufen und zehn Mitarbeiter zu entlassen, damit ich durch Verkauf der Immobilie und des Inventars die Steuer aufbringen kann. Klasse! Sowas bringt uns ungemein weiter und nach vorne und Mr. Piggy von der SPD klatscht noch Beifall.

  • N
    nihi.list

    Dass die Grünen noch zögern ist nicht überraschend.

    Diese Partei der Besserverdienenden und höheren Beamten muss die Lage erstmal analysieren und danach sicherstellen, dass deren eigene Klientel nicht betroffen ist.

  • S
    Schattenfels

    Wie schön, dass der Artikel auch die Argumente gegen eine solche Abgabe beleuchtet und darüber hinaus nicht den Fehler macht, plump für den Siggi zu werben. Der Wirtschaftsteil der taz ist wirklich ein journalistisches Highlight. Danke.

  • B
    Bitbändiger

    Prinzipiell ist es richtig, die reichsten im Lande, aber auch die sie bereichernden Institutionen wie z.B. Banken und Schattenbanken, angemessen heranzuziehen. Das steuerrechtliche Problem mit den Familienunternehmen ohne eigene Rechtspersönlichkeit zu lösen wäre des Schweißes der Edlen sicher wert.

     

    Wie allerdings schließen wir die unzählichen Schlupflöcher, Einkommen und Vermögen - legal wie auch illegal - ins Ausland zu verlagern? Wie besteuern wir das Millioneneinkommen, das von der Briefkastentochter auf den Caymans gezahlt wird? Oder die Latifundien auf Gran Canaria? Oder die Yacht in irgendeiner Florida-Marina?

  • R
    Revolution

    Dieses Land mit seiner imperialistschen Überbevölkerung und seiner Automobilindustrie ist mitverantwortlich für die Zerstörung des Planeten und muß nicht nur deshalb aufhören zu existieren. Ohne das durch es verursachten Elend in der Welt kann es nicht sein. Revolutionäre müssen sich deshalb überlegen, ob und wie sie die Krise verschärfen können oder sich umbringen.

  • D
    deviant

    Ich kann's nicht mehr hören...dieses ganze Geschmeiß um FDP und Steuerzahlerbund (wen vertritt der eigentlich, wenn nicht uns Steuerzahler?), die gleich Schnappatmung bekommen, wenn jemand davon redet, dass Eigentum verpflichtet und wer viel Geld verdient, gefälligst auch viel Steuern bezahle, statt parasitär die von den Armen bezahlte Infrastruktur zu nutzen, weil man ja "für Arbeitsplätze" sorge. Arbeitsplätze, von denen eh niemand mehr konsumieren kann und von denen niemand mehr Steuern bezahlen muss, weil das Gehalt eh längst unterhalb der Armutsgrenze liegt.

    Vielleicht sollte man die reichsten zehn Prozent einfach komplett enteignen...? Von dem Geld könnten sämtlichen deutschen Schulden bezahlt und auch noch Griechenland, Spanien und Italien gerettet werden.

     

    Und wenn sie sich beschweren, kommen wir mit denselben dümmlichen Sprüchen, wie die uns in der Bankenkrise gekommen sind: Die Firmen/Erbschaften/Villen sind nicht weg, sie gehören nur jemand anderem...und da die Nachfrage ja nicht einfach verschwindet, blieben die Arbeitskräfte/Fabriken etc ja auch an Ort und Stelle - schon weil kein Geld für eine Abwanderung da ist.

  • T
    T.V.

    Wer ist eigentlich diese FDP?

  • D
    Detlev

    Mag sein, dass Rot-Grün für neue Steuern ist. Aber sie regieren nicht und das, was sie vor einer Wahl sagen, hat einen geringen Wert al das, was sie nach der Wahl tun werden. Das ist die Lehre aus 1998: Der Sieg von Rot-Grün hat nicht zu einer sozial-ökologischen Renaissance geführt, sondern gerade diese Regierung machte es den obersten 10 Prozent besonders Leicht, Geld in Sicherheit zu bringen. Warum soll 2013 eine andere Epoche anbrechen? Schwer zu sagen, warum diese Akteure ihre Position überdenken sollten. Selbstkritik ist aus beiden Lagern überhaupt nicht zu vernehmen, gerade die Grünen wollen von Sozialpolitik kaum etwas höhren, die SPD kämpft auf Parteitagen mit Hartz und seinen Folgen, praktische Konsequenzen sind nicht auszumachen.

     

    Ich denke, dass es nicht unbedingt Reichen- oder Vermögenssteuern sind, die Deutschland wieder sozialer, agiler, innovativer und ausgewogener machen würden, sondern generell gerechte Steuern. Wenn die untere Mittelklasse (Berufe wie Kfz-Mechaniker, Kiosk-Betreiber, Verkäuferin, Bürokauffrau/mann) mit ihren Einkommen und indirekten Steuern beim Konsum die Hauptlast des Staats tragen müssen, dann funktioniert es nicht und es wird stetig das Lied angestimmt, man müsse das Hartz-Schlaraffenland nach Unten anpassen oder eine Schuldenbremse installieren etc. Natürlich steigt die Verschuldung des Staats an, aber warum nud wieso fragt auch niemand.

     

    In der Gesellschaft breitet sich indessen eine abgedichtete Gruppierung entlang von Besitz und Vermögen aus. Menschen, die sich hocharbeiten, die sich qualifizieren oder weiterbilden, finden hier praktisch nicht statt, sondern es wachsen nur aus den gleichen Elternhäusern neue Repräsentanten heran. Wer sich 'Erfolgsbiographien' in Deutschland anschaut, entdeckt häufig, dass er/sie das 'erfolgreich' macht, was bereits Vater und Mutter (oder andere Verwandte) taten. Gerade die alte SPD-Idee der bildungs- und chancengleichheit bzw. -offenheit ist nur noch billiger Hohn für eine kaum kaschierte Klassengesellschaft mit ungerechter Besteuerung an erster Stelle. Das Problem solcher Konstellationen ist, dass sie die Entwicklung der Gesellschaft zu betonieren und konservieren. Bei ökonomischen Daten über längere Epochen liesse sich schnell herauslesen, dass Deutschland in eine stagnative wirtschaftliche (und soziale) Phase eingetreten ist, die nur zum Abstieg führen kann.

  • G
    Groschen

    dieses elende Gesülze über Steuern, was der eine sagt, was das andere meint, ist einfach nur noch ätzend.

    G.

  • U
    ullemuv

    Nur weiter so. Ich falle nicht unter diese Reichen, aber eines ist mir persönlich suspekt. Warum kann die Politik nicht auch mal mit dem Sparen anfangen. Es gibt genug Möglichkeiten und man muss auch nicht alles Mögliche fördern. Man muss auch mal neine sagen können. Sollte aber eine deratige Politik kommen, dann werde ich mich aus meine ehrenamtlichen Engagement zurückziehen, damit ich diese kostbare Zeit dafür verwenden kann, mich darüber zuärgern. Denn dann soll die Politik, die mit den Steuerhöhungen zu viele andere subventioniert doch diese dazu animieren sich ehrenamtlich einzubringen und nicht imer auf die zu setzen, die man immer mehr melken will. Hier sollte man wirklich die Kirch im dorf lassen.

  • HH
    Helmut Horst Henkel

    Ach die SPD, links blinken und rechts abbiegen.

     

    Die SPD ist nicht für die Reichensteuer, genauso wenig wie es die Grünen sind.

    Beide sind lediglich für die Vermögenssteuer. Alleine Gabriel mag seine Meinung plötzlich geändert haben.

    Die einzigen die aber die Reichensteuer fordern, sind die Linken.

     

    Hier die Absage des SPD-Parteitages an die Reichensteuer im Dezember 2011:

     

    http://blog.spd-bw.de/2012/01/18/spd-bundesparteitag-2011-und-ausblick-2012/

  • K
    Kommentator (Pirat)

    Hier kann man übrigens dafür unterschreiben:

    http://www.campact.de/vst/sn2/signer

     

    Zu SPD und Grünen:

    Haben wir etwa schon vergessen, dass Rot-Grün den Spitzensteursatz selbst massiv gesenkt hat?

     

    Pinocchio-Parteien halt...

  • H
    Hausbesitzer

    Besitze ein Haus mit 3 Hektar Land. Geschätzter Wert

    Pi mal Daumen 350.000€. Wohne quasi in einer WG mit meiner

    erkrankten Oma und meinen Eltern, verkaufen kann ich das Haus nicht, sonst hätte noch 7 andere Leute Anspruch und ich bzw. der Staat hätte sonst nichts.

     

    Bin noch nicht verheiratet und kein Bonze.

    Jobbe auf dem Bau, als Fahrer und im Gartenlandschaftsbau.

     

    Wie um alles in der Welt soll ich die geforderte Zwangsanleihe von 8% bezahlen mit einem Monatseinkommen

    von 660€?

     

    "Reichensteuer" trifft ganz sicher nich Millionäre oder Bonzen. Lediglich nur Mittelständische Unternehmen.

     

     

    Wie wäre es mal mit einem Höchstlohn von 1:16 wie es eine Schweizer Initiative fordert? Wäre sicherlich besser als komische Steuern. Diese Politbonzen und Beamten kotzen mich sowas von an, die verdienen mehr als der kleine Mann und haben noch nie in der freien Wirtschaft gearbeitet.

     

    http://www.mmnews.de/index.php/politik/10439-zwangsanleihe-illegal-und-dumm

     

    http://www.mmnews.de/index.php/politik/10481-zwangsanleihe-trifft-millionen-nicht-millionaere

  • JD
    joachim doehring

    30 Jahre Neoliberalismus oder "klassische Ökonomie". Es wird höchste Zeit, dass die Linke sich einig wird und damit Schluss macht - in Deutschland und in Europa. Wird nur die Hälfte von all dem umgesetzt, was hier diskutiert wird, ist das Damoklesschwert von Brüning II und neuem europäischen Nationalismus a la 1914 gebannt.

  • VL
    Veronika Lützner

    Einfache Steuererhöhungen greifen wohl zu kurz. Es gibt einen "systemischen Fehler" (Habermas).

    Das erkannten schon kluge Altvordere, z.B. F.D. Roosevelt: "„Was auch immer wir tun, um unserer maroden Wirtschaftsordnung Leben einzuhauchen, wir können dies nicht längerfristig erreichen, solange wir nicht eine sinnvollere, weniger ungleiche Verteilung des Nationaleinkommens erreichen…

     

    die Entlohnung für die Arbeit eines Tages muss – im Durchschnitt – höher sein als jetzt, und der Gewinn aus Vermögen, insbesondere spekulativ angelegtem Vermögen, muss niedriger sein.“

     

    – Franklin D. Roosevelt Quelle: Wikipedia, Suchbegriff: "New Deal"

  • W
    Weinberg

    In der Steuerfrage wurden SPD und GRÜNE zu Trittbrettfahrern, denn bei der Forderung nach einer gerechteren Besteuerung handelt es sich um eine solche der Linkspartei.

     

    Gabriel und Trittin sind eben echte Spätzünder. Vor der Bundestagswahl blinken beide LINKS - um dann aber nach der Wahl RECHTS abzubiegen!