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Sexismus bei Ü-EiernEin Stück vom Lillifee-Zauberstab

Ferrero hat die Mädchen als Zielgruppe entdeckt – und packt sein Überraschungsei in eine rosa Hülle. Das ist geschäftstüchtig und gediegen gestrig zugleich.

Nur für Mädchen: Das Design für das neue Überraschungsei. Bild: Ferrero

Manchmal fällt einem gar nichts mehr ein. Außer ein wenig beredtes „Geht’s noch?“. Fassungslos guckt man zu, wie einer die Uhr auf 1965 zurückstellt und dabei noch alles rosa malt. Der Eine ist in diesem Fall der sympathische Süßwarenkonzern Ferrero, dem die Kinder gehören. Also die Kinder-Sachen, die Eier, die Bons, die Pinguine, die Hippos und die Schokolade.

Die Ferrero-Produktentwickler wurden offenbar so lange in der Spielwarenabteilung eines großen Kaufhauses eingesperrt, bis sie überall nur noch Prinzessin Lillifee sahen. Und Rosa. Diese Bewusstseinserweiterung kombinierten sie mit Altbewährtem und herausgekommen ist Spiel, Spaß und Sexismus: das neue Überraschungsei, „nur für Mädchen“. Das hat eine rosa Glitzerkappe, ist mit rosa Blumen verziert und hat den Werbespruch „Ei love rosa“, für den sich sicher so einige beständig auf die Schulter klopfen.

Endlich kann Ferrero sich mit breiter Brust an der Supermarktkasse neben die Eier der Disney-Prinzessinnen, der Hello-Kitty-Mäuse und denen von Barbie platzieren. Alles Rosa, nur für Mädchen. Daneben, in der uncoolen Ecke, stehen ab Mitte August dann die normalen Ü-Eier für die Jungs und die Nicht-Mädchen. Im neuen Sortiment mit Affen aus der Serie „Crazy Connection“ drin. Bei den Mädcheneiern sind es Feen aus dem „Winx Club“, schön grell und mit Zauberkräften. Große Ohren oder Flügel, da wird es einem mit der Genderneutralität aber auch nicht gerade leicht gemacht.

Neben den Feen soll es Blumen-Ringe und Armbänder mit Tiermotiven als Überraschung geben oder kleine Dinge zum Basteln und zum Rätselspaß, das haben Mädchen ja auch so gern. Sagt Ferrero in der Pressemitteilung. Originellerweise ist das Argument genau das, für die Mädchen „Vielfalt“ bieten zu wollen. „Die Girls lassen sich heutzutage nicht mehr in nur eine Schublade stecken. Pink und Ponyhof gehören genauso dazu wie Fußball und Frauenpower“, wird ein Experte zitiert. Warum konnte man in die normalen Eier nicht einfach ein paar pinkfarbene Plastikponys packen?

Aber Ferrero eiert eigentlich nur den anderen hinterher. All den schönen Sachen, die in der eigenen, rosaroten Kindheit noch neutral waren. Lego gibt es nun auch in Rosa und Lila, mit neuen, runderen Figuren, mit denen man besser Familie spielen kann oder Schönheitssalon oder Ponyhof. Und bei Playmobil gibt es das pinkfarbene Ferienhotel und das Prinzessinnenschloss dazu. Wahrscheinlich gibt es bald auch die Kinder-Schokolade in Rosa, in Konkurrenz zur lila Milka.

Traurig ist das. Schnell mal alle Klischees zementiert und ein Ei drumrumgepackt. Ja, manche Mädchen mögen Rosa, ja, Ferrero will auch ein Stück vom Lillifee-Zauberstab, ja, die Welt ist eben kein Ponyhof. Aber echte Mädchen kommen damit klar.

Geschrieben mit rosa Lack auf den Nägeln an einem Rechner mit Hello-Kitty-Bildschirmschoner. Dazu gab es Kaffee aus einer rosa Rosentasse.

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69 Kommentare

 / 
  • M
    MaLua

    wir hatten bisher in den "Ü-Eiern NUR für Mädchen mehrmals ein Krokodil, einen Eisbären, ein Motorrad und ein Auto. Den Mädchen schenke ich lieber etwas anderes. Gehe in Zukunft gelassen an der Ü-Eiern vorbei und springe hiermit vom Zug wieder ab.

  • E
    Ü-Ei-Schnecke

    Eßbar, vom Kunden gerne gekauft und dann auch noch genderkorrekt. Das sind ja gleich drei Dinge auf einmal. Das geht nun wirlich nicht !

  • A
    Andrea

    Rosa Ü-Eier = Sexismus? Gähn!

  • R
    René

    diese disskusion ist so schwachsinnig, als wenns keine ernsthaften probleme gibt..mein sohn und ich haben die eier trotzdem gekauft..werd ich jetzt verhaftet, weil ich den mädchen und frauen die eier unerlaubterweise weggekauft habe?...einfach nur lächerlich sowas!!

  • H
    HamburgerX

    Erstens finde ich das alles nicht schlimm, denn so etwas ist auch ein Stück Kultur, "Geschlechtermode".

     

    Zweitens gilt das ja auch alles für Jungen. Die haben auch ihre Farbe (blau) und ihre Lieblingsjobs.

     

    Drittens glaube ich, dass der Trend auch von den Eltern ausgeht, und da sind sicher manche Mütter dabei, die ihre selbst erfahrene, strikt geschlechtsneutrale Erziehung aus der damaligen Zeit kompensieren wollen, und nun begeistert rosa Prinzessinnenkleider für ihre Kleinen kaufen.

  • T
    tonja

    Danke taz, dass ihr euch diesem Thema annehmt.

     

    Ärgere mich selbst jedes mal, wenn ich die furchtbare Werbung sehe!

  • GA
    Guten Abend

    eine ähnliche aber doch von einer anderen sichtweise erzählte darstellung der beschriebenen diskriminierung:

     

    http://antjeschrupp.com/2012/08/23/beim-pinken-uberraschungsei-geht-es-nicht-um-madchen-sondern-um-jungen/

  • MW
    Marlene Wenders

    Nach Angaben von Ferrero ist das 'Rosa Überraschungsei' aus der Produktelinie 'Kinderüberraschung' ein Ergebnis intensiver Marktforschung.

    Bei diesen Erhebungen, die auch Testkäufe durch zahlreiche Kinder und Erwachsene beinhalteten, stellte sich heraus, dass das Produkt 'Überraschungsei' wesentlich besser verkauft und von der Zielgruppe akzeptiert wurde, wenn es genderisiert war. Insbesondere konnten dadurch Unsicherheiten im Vater-für-Tochter-Verkaufspfad beseitigt werden, welcher bei diesem Produkt (mit einem Marktanteil von 58%) der häufigste ist, so dass insgesamt dank einem stark verbesserten Zufriedenheitsgrad bei den Endkunden (Mädchen) wesentlich höhere Verkaufszahlen erzielt werden.

  • L
    Liberatus

    Besonders witzig finde ich Aussgen wie "90% der Aussagen hier kann ich garnicht verstehen" ... liegt es vielleicht daran das 90% der Aussagen - und somit die Mehrheit - ganz offensichtlich diesen Artikel und den ganzen Genderquatsch für Blödsinn halten?

  • RR
    Rauke Runkel

    Was war wohl zuerst da - das dumme Ei im Regal oder das dumme Huhn was den Quatsch kauft? Die ferrero Marketingleute habe ich mal sehen dürfen - keiner älter als 30 und tolle "neue" Einfälle aus dem Bilble Belt.

  • HL
    Halle Luja

    Das ist total schlimm! Ferrero will, dass Mädchen endlich mehr Überraschungseier_innen kaufen / haben wollen, deswegen machen sie eins, von dem sie glauben, dass Mädchen drauf abfahren! Diese Schurken! Am besten man sagt Mädchen und Jungen erst wenn sie 18 sind, welches Geschlecht sie haben (und dass es auch andere Geschlechter gibt)! Sonst könnten sie auf die Idee kommen, gerne anders sein zu wollen als die anderen! Nur absolute Gleich-Heit hilft! Oder glaubt etwas jemand, mit Gleich-Berechtigung und Gleich-Wertigkeit von Mann und Frau wäre es getan?!

  • L
    Luna

    Großartiger Artikel. Bestens auf den Punkt gebracht.

    Vielen Dank dafür.

     

    Großartig sind auch die Leserkommentare. Jetzt wissen wir also auch, warum die überbezahlten Marketingfachidioten der Meinung waren, rosa Ü-Eier seien eine fabelhafte Idee.

     

    Und zum Abschluss noch eine polemische Transferleistung für alle, die zu selbiger nicht in der Lage waren:

    Zusammenfassung, Abgrenzung und Homogenisierung hat ja auch schon bei den Sklaven weltweit, den Juden und den Ausländern in Deutschland Wunder bewirkt. Warum dann nicht also auch bei unsern Kindern. Ferrero for president!

  • R
    Robin

    Bei 90% der KommentatorInnen hier frag ich mich, warum sie eigentlich die taz lesen - und nicht die BILD.

  • M
    Mac

    Vielen lieben Dank für diesen grandiosen Artikel! 90% der hier geposteten Kommentare machen mich fassungslos.

  • E
    Eiermännin

    Ich habe gar keine Eier und ich esse auch keine Eier - zumindest keine aus Schokolade. Ansonsten sag' ich nur: Lasst doch die Kinder kaufen was sie wollen, ob rosa oder blau und benutzt sie nicht für die Idoktrination von eigenen Vorstellungen. Sie werden ihren weg finden und gehen... so oder so.

  • V
    Vera

    Zum Thema ein schönes Video, das bereits letztes Jahr herumging

    http://www.youtube.com/watch?v=-CU040Hqbas

  • E
    Eiermann

    In China kippt ein Sack Ü-Eier um.

  • I
    Icke

    Feminist_innen vor!

    Ich find den Artikel prima.

  • SS
    Stevie Schmiedel

    Liebe Daniela Zinser,

     

    unglaublich, wie viel Leute Zeit haben, Sie zu kritisieren. Die netten emailen hoffentlich persönlich mit unterstützenden Wünschen. Wir bei Pinkstinks.de stehen ganz hinter ihnen.

    Herzlichen Gruß! Stevie Schmiedel für Pinkstinks

  • A
    Adrienne

    Geht's noch liebe taz? Was ist gegen rosa und Ponys einzuwenden? Der Markt besteht ja anscheinend.

  • T
    tron-X

    Da fasst man sich nur noch an den Kopf.

    Manche sind eben ein bisschen langsam im Denken.

    Und damit meine ich nicht Ferrero sondern die Autorin dieses Artikels.

     

    Ich hoffe mal das dieser niemals Kinder in die Hände fallen um diese ihren seltsamen Ansichten zu unterwerfen.

    Orthodoxer Lebensstil in Ehren, aber man sollte doch Kinder da raus lassen!

     

    Und die großen Ü-Eier zu Ostern bitte weiterhin für Jungen und Mädchen kennzeichnen liebe Ferreros, wir wollen doch lieber glückliche Kinder als Opfer wie von der Artikelschreiberin gefordert.

     

    Ich kenne kein Mädchen das nicht irgendwann auf Rosa stand, und keinen Jungen der jemals auf Rosa gut zu sprechen war.

    Aber Realität ist nicht jedermanns Stärke...

  • S
    sooma

    Fassungslos macht mich, was die taz hier postuliert -

    polemische Gender-Mainstreaming-Promo vom Feinsten! Übel.

  • MA
    Michael Adams

    Ach, da wollt ich mich hier doch gerade so richtig zu diesem "Wir wollen da ein Problem haben"-Problem auskotzen - hab aber gerade noch rechtzeitig die von der TAZ vorgegebene "Netiquette" gelesen - also lass ich das mal lieber.....

     

    Trotzdem ein nettes "Erste-Welt-Sommerloch"-Problem....

  • N
    nik

    Kinder sollen spielen. Klar ist heute alles Konsumwahn und thematisch gleichgeschaltet. Aber ganz ehrlich - wenn Kinder Lillifee mögen und das die Phantasie anregt, dann ist das auch ok. Es bleibt noch genug Zeit, sich zu emanzipieren, das muss jetzt nicht im Kindergarten anfangen herrjeh. Wir haben früher mitm Stock „Schießen“ gespielt. Und oh Wunder, aus mir ist kein Warlord geworden. Kommt ma wieder runter.

  • O
    Obi

    Ich finde das Thema recht aufgebauscht, es ist Tatsache , dass ein Großteil der Mädchen immernoch auf Rosa abfährt und dass viele Prinzessinen sein wollen wie vor 30 Jahren genau wie viele Jungs immernoch Fußballprofis sein wollen oder Pilot oder sonstige geschlechtstypische "Berufe". Ein rosa Ü-Ei finde ich absolut sinnlos, weil die Kinder diese Süßigkeit auch so schon lieben! Und die Überraschungen habe ich immer bescheuert gefunden und alle meine Freunde auch, egal ob Auto oder Pony (ja gibts auch, hatte ich selber mal)

    Allgemein wird mir bei der taz zur Zeit zuviel verschwört um das Sommerloch zu füllen, lasst solche Artikel über "Sexismus" und hebt den Artikel der jungen Belgierin mehr hervor!

  • E
    emil

    @Carsten

     

    hihi scheint, als wären nicht nur produktdesignmenschen sondern auch manche leser hier aus der vergangenheit ;)

     

    die behauptung, das geschlecht würde einer bestimmten farbwahl vorschub leisten ist haltlos. zumindest gemäß unseren westlichen wissenschaften. aber sie können gerne etwas anderes ausgraben, wenn sie dort mehr wahrheit vermuten (religiöse eingebungen natürlich inklusive).

  • MS
    Martin Schmitz

    Und so sieht es dann aus, wenn man ein Mädchen Ü-Ei auspackt: http://www.youtube.com/watch?v=Pfj-XFBS1aE Das ganze Drama zeigte sich erst später, auch bei dem Demo Ei ist die Chance nur 1:7, dass man auch eine der Figuren bekommt. Der Rest kriegt anderes Spielzeug, so wie wir :-(

  • MS
    männliche Schnecke

    Aha, kleine Jungs dürfen beschnippelt werden aber rosa für kleine Mädchen ist pfui ?

  • Z
    zeitzeuge

    Manchmal fällt einem gar nichts mehr ein. Außer ein wenig beredtes „Geht’s noch?“. Fassungslos guckt man zu, wie eine die Uhr auf 1975 zurückstellt...

  • K
    Katie

    Danke für den Artikel. Ich finde dieses alles andere als ein Sommerlochthema, sondern höchst beunruhigend. Hier geht es nämlich um die völlige Kommerzialisierung von Kinderwünschen - die Spielzeug-Industrie treibt die Geschlechtertrennung voran, weil Brüder und Schwestern sich weniger teilen wollen, ergo die Eltern mehr Geld ausgeben - und um eine fürchterliche Stereotypisierung, die die Wahlmöglichkeit des individuellen Menschen einschränkt. Was ist mit den rauhen Mädchen, den zarten Jungs, mit allen, die anders sein wollen? Welche Identitätsentwürfe erhalten die?

    Natürlich kauft man seiner Tochter rosa, wenn sie sich das so wünscht. Aber wird einem nicht irgendwie komisch dabei, wenn alle Mädchen in der Kindergruppe aussehen wollen wie Lillifee?

    Und Danke für den Kommentar zum zugrundeliegenden Rassismus. Ich war schon als braunhaariges weißes Mädchen immer von den blonden Vorbildern genervt.

    Diese Form der stereotypen Kommerzialisierung schränkt Wahlmöglichkeiten ein.

  • C
    Celsus

    Lustig fand ich vor allem, wie die Autorin des Artikels dann augenzwinkernd darauf hinweis, sie habe dies mit rosa Lack auf den Nägeln an einem Rechner mit Hello-Kitty-Bildschirmschoner geschrieben und dabei Kaffee aus einer rosa Rosentasse getrunken.

     

    Wenn rosa Eier nicht mehr im Regal stehen würden, würden das wohl viele Menschen vermissen.

     

    Und gerade kommt mir noch die Assoziation, es könnte auch kleine Jungen geben, denen der Wunsch nach einem rosa Ei nicht erfüllt wird, weil ... ähm .. äh ... lol

     

    Da bin ich immer noch überzeugt, dass da Kunden oder wohl meist doch Kundinnen darüber entscheiden sollten, was da gekauft wird. Hat die Firma für die Wahl der Eltern so eine große Verantwortung?

  • DF
    Deutsche Frauen haben vergessen, dass sie Frauen sind

    Mein Kumpel sagte mal zu mir: "Deutsche Frauen haben vergessen, dass sie Frauen sind."

    Ich widersprach: "Sie wussten es noch nie."

    Obiger Artikel bestätigt mich.

  • E
    Espressotrinker

    Selten habe ich nach dem Lesen eines Artikels in der TAZ so viel Erleichterung beim Lesen der Kommentare empfunden. Danke allen Mitlesern, die die Kirche im Dorf lassen. Besonders als Mann! Denn Euch verdanken unsere männlichen Nachkommen, dass es nicht nur gender-gemainstreamte Singles geben wird, sondern weiterhin richtige Frauen mit weiblichen Attributen. Lustig finde ich dabei den erzieherischen Charakter der TAZ zu diesem und vielen anderen Themen. Gibt es in der Redaktion eigentlich eine extra Schmollecke für frustrierte Ideologen, wo solche Artikel ausgebrütet werden? Nichts für Ungut, aber es ist wie so oft mit 68ern oder bei Genderthemen: Die Intention ist gut, aber dann schießen sie weit über das Ziel hinaus...

  • MW
    meiner Wichtigkeit

    Kerle begrüßen den rosa Mädchentraum, eigentlich keine Überraschung. Irgendetwas im Kampf um Gleichberechtigung ist schief gelaufen. Es wird Zeit, dass Frauen aufhören, nett, freundlich und anbiedernd zu verhalten. Feministinnen nennen sich "Mädchen", ihre Farbe ist rosa/pink, ihr Pfund sind die alten positiv besetzten Stereotypen von Weiblichkeit. Falsche Signale, so wird das nichts mit der Befreiung der Frau.

  • S
    spin

    ein kurzer blick in die kommentareliste, und man sieht ne menge dummheit - und sich-dumstellerei...

     

    hält man hier den pink-drive unter mädchen wirklich für naturgegeben? quatsch: es wird als girlie-farbe gehypt, und die mädchen fühlen sich in diesem doing differece wohl und werden dabei für die rolle der harmloseren, schwächeren, hübscheren fit gemacht. man kann nur hoffen, dass sie es irgendwann sleber merken und dann mit dem schieß aufhören. lillifee, ferrero und lego werden das sicher durchziehen, bis die letzte mark dafür ausgegeben ist.

  • F
    Flatman

    Sowas gab's schon immer und ich sehe nicht wieso das schlimm sein sollte. Anfang der Neunziger brachte Nintendo sogar einen pinken Gameboy heraus.

  • A
    artemidor

    Tja, das ist wohl nur ein Beispiel der "positiven Diskriminierung", die uns trotz "Gleichstellungsgesetz" alles von Frauenparkplätzen über die Wahlfreiheit der Mutter, dem Vater das Sorgerecht einzuräumen oder zu verweigern, bis hin zu Unisex-Tarifen in der Krankkasse beschert.

  • EW
    eh wurscht

    wurscht ist ja auch rosa. deswegen mögen jungs auch keine. blaue wurst für echte jungens!

     

    und auf den rosa kaffee warte ich auch noch.

     

    ich denke, diese generation wird einfach schreikrämpfe kriegen wenn sie als erwachsene noch mal rosa sehen oder andere niedlichkeiten.

     

    und der männliche teil dieser generation wird wildbunte klamotten tragen weil sie eh schon depressiv sind vom ewigen dunkelblau, grau und khaki.

     

    ausserdem werden sie vermutlich alle hippies weil ihnen beim wort "leistung" übel wird.

  • H
    Horsti

    Wir brauchen dringend eine Antidiskriminierungsbhörde mit 100.000 MitarbeiterInnen, die sich diesem Weltfrieden bedrohenden Problem annimt...

  • A
    AntonErdnusscreme

    Mh, und dass sich Mädchen und Jungen für unterschiedliches Spielzeug interessieren ist wohl ausschließlich Ausdruck der sexistischen Erziehung, oder wie ?!

    Sollten wir vielleicht nur noch die Herstellung und Verkauf von geschlechtslosem und geschlechtsneutralem Spielzeug erlauben, ja ?!

    Bin auch kein Freund von Stereotypen, aber meine Güte, man kann's auch übertreiben, ey !

    Gleichwertigkeit muss doch nicht automatisch Gleichartigkeit bedeuten...

  • T
    Thorben

    Daniel, Sie haben

     

    Ironie on/ off vergessen.

  • G
    golm

    Wenn meine Tochter rosa will, dann kriegt sie auch rosa. Basta.

  • D
    Daniel

    Als Vater eines Kindes dessen Mutter aus Sierra Leone West Afrika kommt, muss ich dazu sagen, Lillifee ist auch rassitisch. Es gibt keinen Charakter der aus Afrika, Indien oder China kommt. Als ob die Filme aus dieser Deutschen Prduktion 1933 gedreht wurden ist der Star blond und blauaeugig. Das so ws huete noch in Deutschland geht ohne dass ich jemand beschwert und auch noch ein Erfolg wird ist unglaublich!

  • NG
    [Name Gelöscht]

    Abgesehen davon, dass dieses Thema in der TAZ schon mindestens 3 - 4 mal durchgekaut wurde und es langsam langweilig wird, kann man es auch wirklich übertreiben mit der Sexismus-Debatte. Spielzeug war auch schon in der Vergangenheit nicht neutral, wie es die Autorin behauptet. Barbies und Co. gab es auch schon früher, die Farbe allein macht ja nicht spezielles Mädchenspielzeug aus. Und worüber regt sich die Autorin eigentlich auf? Doch offensichtlich nur über die Verpackung:

     

    "Warum konnte man in die normalen Eier nicht einfach ein paar pinkfarbene Plastikponys packen?"

     

    Wenn das Ü-Ei außen "normal" aussieht, sich drinnen aber trotzdem ein pinkfarbenes Pony versteckt, ist das dann auf einmal kein "Sexismus" mehr? Naja ...

     

    Ich bleibe bei meiner Meinung: persönlich finde ich dieses rosafarbene Zeug auch schrecklich, wesentlich mehr Einfluss auf das Weltbild der Mädels hat jedoch die Erziehung und das Elternhaus. Wenn den Kindern zu Hause die Gleichberechtigung der Geschlechter vorgelebt wird, dann ist ein bischen rosafarbenes Mädchenspielzeug auch kein Weltuntergang. Und wem es nicht gefällt, der muss es ja seinen Kids nicht kaufen.

  • A
    Andreas
  • N
    NeoVG

    Wo ist eigentlich das Problem? Soll es eine internationale Verschwörung der Spielzeug- und Schokoladenindustrie geben, um Mädchen in Rollen zu zwingen?

    So ein Quatsch! Unternehmen platzieren nicht etwas auf dem Markt um ideologische Ziele zu verfolgen, sondern um etwas zu verkaufen.

     

    Wenn es Mädchen (oder Jungens) gibt, die halt lieber pinke Ü-Eier kaufen: Who cares?

    Dürfen die das nicht? Sollten sie eher gezwungen werden, sich genderneutral zu verhalten? Was ist überhaupt neutral? Wenn Mädchen sich für Jungenszeug interessieren müssen um nicht in eine Rolle gedrängt zu werden? Wenn ja, verstehe ich die Logik dahinter nicht.

     

    Aber vielleicht gilt auch hier einfach die Weisheit: Es ist gut, wenn die Menschen sich über so etwas aufregen, denn dann haben sie wenigstens keine echten Probleme.

  • RF
    René F.

    Als Soziologe beschäftige ich mich selber gerne mit Alltagskultur im Supermarkt und finde es schon etwas befremdlich, wie hier wieder die Feminismus-Keule geschwungen wird. In Zeiten wo zahlreiche Männer Pink tragen und das Ü-Ei, nunmal wie alle Industrieprodukte ständig modifiziert wird, um breitere Zielgruppen abzudecken, ist das eben nicht gediegen gestrich sondern modern. Früher existierten Frauen/Mädchen geringfügiger als Konsumenten ausser in den typischen Bereichen wie Make-Up. Pink ist auch keine Farbe, die das Patriachat erfunden hat, um Frauen in ihrem Konsumverhalten zu diskriminieren. Dies kommt eher aus der Verhaltenpsychologie und Psychanalyse und das die Autorin da keinen Bogen spannt, zeugt von fehlendem Verständnis für Sozialisation.

     

    Haribo z.B. verkauft seine Schlümpfe jetzt auch in der Tüte und in kleinerer Form, aber vorallem ohne das es eine Schlumpfine gibt. Ich denke das sind doch gute Nachrichten aus Sicht der Autorin. ;-)

  • TE
    Thomas Ebert

    "Warum konnte man in die normalen Eier nicht einfach ein paar pinkfarbene Plastikponys packen?"

    Weil die normalen Ü-Eier auch von/für Jungs gekauft werden. Die halten aber normalerweise wenig von pinken Plastikponys. In diesem Zusammenhang von SEXISMUS zu reden ist wirklich sehr daneben. Ist Sexismus auch das "mädchengerechte" Anziehen von Kleidchen? Oder zählen da nur rosa oder pink?

     

    Na ja, es mal wieder Sommerlochzeit.

  • M
    matto

    Na, ist das Sommerloch doch tiefer als gedacht,

    dass jetzt schon rosa Tinnef zum (eh schon fragwürdigen) Sexismusthema aufgewertet werden muss...?

     

    Sommerliche Grüße, Matto

  • B
    Bachsau

    Kleine Kinder haben Eltern. Und die müssen letztlich entscheiden, was gekauft wird.

  • A
    alex

    Drei Klicks nebenan wird Olympia in Stammtischmanier kommentiert, da ist rosa Spielzeug eher harmlos.

    Gibt's eine interne Linie?

  • C
    Chauvi

    Sehr gut, Frau Zinsner!

     

    Ein Artikel, der nur in Deutschland den Weg in eine Tageszeitung finden kann: Ohne wirklichen Mehrwert, aber voll von Gemecker - das ist immer ein Zeichen dafür, dass ein Thema emotional berührt und der/die/das Verfasser/in seine Emotion nicht auf rationale Weise deuten kann. Das ist nicht schlimm; das passiert Männern und Frauen; aber es sollte nicht den Weg in eine eigentlich so tolle Zeitung wie die taz finden.

  • B
    Boiteltoifel

    Liebe Daniela,

     

    ist Dir vielleicht noch nicht aufgefallen, aber seit Jahren wird bei Spielzeug, Kinderkleidung, Büchern usw. wieder "getrennt" produziert. Rosa für Mädchen, hellblau für Jungs. Was ich davon halte, ist eine andere Geschichte, aber Ferrero ist hier nicht der erste Hersteller, der auf diese Idee gekommen ist.

     

    Schlaf gut

    Der Boiteltoifel

  • BF
    Barbie Für Max Und Moritz

    Ein Klischee wäre es dann, wenn die jungen Mädchen das Produkt ignorieren.

     

    Eine Bestätigung dann, wenn Mädchen diese U-Eier den anderen vorziehen.

     

    Bei Varinate a) werden wir hierüber noch lesen. Benehmen sich die Mädchen aber wie vom Hersteller prognostiziert, wird dies wohl weniger publiziert werden. Warum auch - man(n) kann die Realität ja auch ausblenden.

  • SS
    Sergej Schmackvoll

    ich habe da jetzt nicht unbedingt ein problem mit. hätte man mir mit 5 jahren versichert, dass ich als junge bei einem ü-ei definitiv einen dinosauerier oder ein auto bekomme, hätte ich sicher mehr gekauft, als wenn die chance bestünde, ein liegendes happy hippo mit sonnenschirmchen zu bekommen.

    habe mich noch nie gewundert, dass die wirtschaft klisches ausnutzt oder sich nicht genug um minderheiten kümmert. es gib auch blinde menschen, da ist es sicherlich ein skandal, dass ü-eier keine blindenschrift haben..

  • A
    aVe

    Schön geschrieben. Die Autorin hat vermutlich eine Tochter im Zielgruppenalter. Unsere ist 1,5 Jahre alt und spielt derzeit noch mit Auto und Puppe, Lego und Bauklötzen. Mal sehen, wann die Einflüsse von Außen zur Rosaisierung führen. Mittlerweile finde ich ja Prinzessin Lillifee schon richtig underground, wenn man sie mit den grauenvollsten aller Mädchenspielzeuge, die Filly-Ponys ( zB. http://www.amazon.de/Simba-FILLY-UNICORN-SPARKLE-EINHORN/dp/B005MYOK96/ref=pd_sim_toy_1 ) vergleicht. Ich als Atheist bete jeden Abend darum, davon unberührt zu bleiben.

  • S
    Smartie

    Au weia! Das einzige Klischee, das hier bedient wird, ist jenes der verbittert-spaßfreien, auch noch am Süßwaren-Regal um "Gender-Neutralität" ringenden Feministin, die ganz dringend ein Thema fürs Sommerloch gebraucht hat.

  • C
    Carsten

    Blödsinn, Mädchen finden rosa schön. Jungs und Mädchen/Männer und Frauen sind NICHT gleich und werden es auch niemals sein, egal wieviele Gender-Klempner das Gegenteil behaupten. Und das ist gut so!

  • A
    aka

    Ich find das gut. Mein Sohn hat keinen Bock auf Feen. Und wenn doch nimmt er das rosa Teil.

    Er darf sowieso nur sehr selten am ÜEi Stand shoppen, da ist es ganz gut, wenn es nicht zu enttäuschend ist.

     

    Und "Sexismus"? Leute, Leute, Leute, die Überschrift suggeriert einen handfesten Skandal, ala Nacktbilder im ÜEi - und dann das! Rosa! Tsss ...

  • B
    Benjamin

    Ja, manchmal fällt mir auch nichts mehr ein. Und traurig ist das in der Tat! Da muss sich die taz wieder einmal gegen eine sexistische Verschwörung ereifern als wären wir in den 70ern. Da widmet sich die taz den Praktiken und Marketingstricks eines recht großen Unternehmen, und es geht um Überraschungseier ...

    Um dann einen pathetischen (reisserisch möchte ich ihn ja nicht nennen) Artikel zu verfassen, der rhetorisch vor Mittel strotzt, die auch aus der Bild stammen könnten. Der ein bischen aufklärerisch tut, aber nichts weiter aufdeckt bis auf Tatsachen die ich schon aus meiner Kindheit in den 90ern kenne.

    Was passiert als Nächstes. Günter Wallraff schlüpft in die Rolle eines Überraschungseis und enthüllt gnadenlos Sexismus in der Spielzeug- und Werbeindustrie. MUHAHA.

    taz ich find euch super! Aber solche Artikel könnt ihr euch sparen. Meine Meinung.

  • S
    Susanne

    und mein sohn liebte doch rosa so sehr - bis er in den kindergarten kam - da wurde ihm schnellstens mitgeteilt was es mit rosa jungs auf sich hat

  • SH
    Sebastian H.

    Konzerne folgen nur der Nachfrage. Riesenüberraschung(sei)! Sollen die doofen Eltern halt mal aufhören, ihre Gören als kleine Prinzessinen zu erziehen. Oder erwartet wirklich jemand von Ferrero, verkorkste Erziehung zu reparieren?

  • D
    Dhimitry

    Vielleicht ist das ein Fall von: "Markt schlägt Ideologie"

  • J
    Jörn

    Früher kämpften Mädchen/Frauen um das Recht auf das gleiche Spielzeug und die gleichen Klamotten wie Männer. Dies ist erreicht und es gibt kaum einen Bereich, den Jungs/Männer nur für sich haben.

    Ist nun der Trend zu exklusiven Frauen-/Mädchenbereichen ein Zurückdrehen der Gleichstellung? Werden Mädchen wieder in eine Frauenrolle hineinerzogen und der sie nachher gefangen sind?

    Die Gefahr besteht vielleicht vereinzelt - insgesamt steht den Mädchen jedoch die gesamte Welt - auch die der Jungen - offen. Vielmehr hat die Wertschätzung für Jungen/Männer in der öffentlichen Wahrnehmung massive abgenommen. Wenige Eltern wünschen sich noch einen Jungen - in 2/3 der Fälle sind Mädchen bevorzugt. Da ist es dann auch wenig attraktiv für Mädchen sich wie Jungen zu verhalten.

    Umgekehrt hindern neue Hürden (girls only Angebote, die Jungs zu Sexismus-Opfern machen) und alte Vorurteile ("unmännlich") Jungen daran aus ihrer Schmuddelecke herauszukommen.

  • T
    Thorben

    Rosa ist auch schick, da haben die kleinen und großen Mädchen recht. Dass Produkte auf Zielgruppen klar gemacht werden, finde ich nicht schlimm, dass Ferrero (und Mc Donalds und all die anderen ..) mit diesem Plastikmüll die Ressourcen dieser Welt verplempert, das ist ein Skandal. Vielleicht sollte man jedem Plastikspielzeug ein Foto eines Ölfördergebietes, besser noch einer geplatzen Ölplattform mit verreckten Tieren beilegen

  • PA
    P. Ardan

    > Aber echte Mädchen kommen damit klar.

    Soso, und was sind unechte Mädchen?

  • J
    Janik

    Wo steht denn bitte das diese Eier fuer Maedchen sind? Scheint so, dass die Autorin in alten Geschlechterrollen gefangen ist.

  • PD
    peter de saster
  • A
    abby_thur

    Ich glaube, rosa glitzernde Ü-Eier würden eher von erwachsenen Frauen gekauft.