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Sexismus in der Gamer-SzeneWenn die starken Frauen kommen

Weil Anita Sarkeesian Sexismus in Videospielen kritisierte, wurde sie im Netz wochenlang beleidigt und verfolgt. Für viele Gamerinnen ist der Hass ihrer Mitspieler Alltag.

Persönlichkeit statt „sexy action woman“: Die Fotojournalistin Jade, Protagonistin in „Beyond Good and Evil“. Bild: ubisoft

HAMBURG taz | Das hübsche Gesicht wird erst blau, dann rot. Die Oberlippe schwillt an, das rechte Auge schwillt zu. Dann ist der Bildschirm blutbesudelt, das Frauengesicht nicht mehr zu erkennen. Mission accomplished: Das Spiel „Beat Up Anita Sarkeesian“ lud in der vergangenen Woche online dazu ein, eine virtuelle Version des Gesichts der amerikanischen Bloggerin per Mausklick zu vermöbeln.

Das Spiel mit dem Untertitel „Schlag die Schlampe“ ist der Höhepunkt einer Online-Hasskampagne in der Computerspielbranche ohnegleichen. Der Grund: Sarkeesian, amerikanische Feministin, Popkultur-Kritikerin, Video-Bloggerin und Gründerin des Weblogs Feminist Frequency wollte auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter 6.000 Dollar für eine neue Videoreihe sammeln, in der sie stereotype Frauenbilder in Computerspielen analysiert. Zum Beispiel die hilflose Jungfrau, den sexy Handlanger oder, in Sarkeesians Worten, das „Fighting Fuck Toy“ („Kämpfendes Fick-Spielzeug“).

Die Liste der Frauenbilder in Computerspielen ist nicht sehr lang – und auch nicht besonders einfallsreich. Laut Sarkeesian würden viele Spiele dazu neigen, „sexistische und frauenfeindliche Ideen von Frauen zu untermauern und zu verstärken.“ Mit ihren Videos wolle sie die Debatten über weibliche Charaktere in Computer- und Videospielen anschieben und die Aufmerksamkeit der Spieleentwickler erregen – damit sie anfingen, interessantere und komplexere weibliche Figuren zu entwickeln.

Es ist keine Netz-Avantgarde, an die sich Sarkeesians Videos richten: In den USA werden sie auch an Schulen und Universitäten verwendet, auf Youtube erreichen sie mehrere Zehntausend Klicks. Daher fand der Aufruf anfangs vor allem großen Zuspruch. Und hatte Erfolg: Innerhalb von 24 Stunden konnte Sarkeesian mehr als 6000 Dollar sammeln.

Gleichzeitig erhob sich eine Protestwelle, die schnell in eine konzentrierte Hasskampagne ausartete. Sarkeesians Twitter-Account wurde des Terrorismus beschuldigt, ihr Wikipedia-Eintrag mit Verleumdungen überzogen, unter ihren Youtube-Videos fand sich ein Potpourri aus rassistischen und antisemitischen Kommentaren, Todesdrohungen und Ankündigungen von Vergewaltigungen, sexuellen Anzüglichkeiten und Belästigungen. „Die muss mal richtig durchgevögelt werden“ hieß es dort – eine der milderen Formulierungen.

Fäkalsprache unter Männern, Sexismus gegen Frauen

Nachdem die Finanzierungsperiode abgelaufen war und Sarkeesian sagenhafte 160.000 Dollar von knapp 7.000 Unterstützern gesammelt hatte – von dem ein Großteil wohl auch wegen des Protests gegen die Hasskampagne zusammenkam – ebbte die Belästigungswelle nicht ab. Dutzende, mitunter erniedrigende Karikaturen, erschienen, das Facepunch-Spiel wurde veröffentlicht.

Über Twitter verteidigte sich der Macher, ein 25-jähriger Amateurentwickler aus Kanada. Er wolle ja nur Aufmerksamkeit von der Feministin. „Ich dachte, es würde genug sein, um einen Dialog mit ihr zu starten“, twitterte er, ungläubig ob der vielen Kritiker, die sein Spiel als „ekelhaft“ und „widerlich“ bezeichneten (sein Twitterkonto ist inzwischen offline).

Der Fall von Anita Sarkeesian ist extrem; ein Einzelfall ist er nicht. Im Juni wurde die Schauspielerin Aisha Tyler auf der E3, einer der größten Computerspielmessen der Welt, aufgrund ihrer Hautfarbe öffentlich angefeindet. „Das kommt davon, wenn die Industrie von Juden und Linken infiziert wird“, hieß es unter anderem, die Gaming-Foren kochten über.

Auch Personen fernab des öffentlichen Interesses sind vor Beleidigungen nicht gefeit: Die Call of Duty-Spielerin Jenny Haniver betreibt die Website „Not in the Kitchen Anymore“, auf der sie Belästigungen gesammelt hat, die ihr männliche Spieler während des Spiels an den Kopf warfen. Beleidigungen, schreibt Haniver, gehörten zum Spielvergnügen. Aber während sich männliche Spieler vor allem Fäkalsprache an den Kopf werfen, werden weibliche Spielerinnen meist auf ihre Sexualität degradiert.

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„Die Art und Weise, wie Gamerinnen behandelt werden, ist für mich durchaus ein Grund, nicht online zu spielen und mich in keine Communities einzubringen“, sagt die Bloggerin Charlott, die für das deutsche Blog FemGeeks schreibt. „Leider ist es immer noch so, dass wenn ich im Internet als Frau „erkannt“ werde und mich äußere, die Anfeindungen gleichwohl größer sind als wäre ich ein Mann. Wenn ich dann auch noch zu Themen wie Sexismus oder Rassismus schreibe, kann ich schon die Minuten runterzählen bis ätzende Kommentare kommen.“

Feministische Statements polarisieren, fordern Kritik und Dialog heraus. Die Belästigungen jedoch lassen sich weder als inhaltliche Kritik noch als schlichter Shitstorm der Trolle, der Schmuddelkinder des Netzes, abwinken.

Pumpguns für Jungs, Ponyhöfe für Mädchen

Vielleicht sind die Gründe der Computerspielindustrie zu suchen. Auch wenn sich heute deutlich mehr Frauen in der Computerspielindustrie wiederfänden als vor einigen Jahren, sei es noch immer „eine männlich dominierte Branche“, befindet Gunnar Lott, verantwortlich für die Kommunikation des Mobile Game-Startup flaregames und ehemaliger Chefredakteur des PC-Spiele-Magazins GameStar.

Mit dem Resultat, das viele Produkte sehr geschlechterspezifisch ausgelegt sind. Zwar sollen laut der Gesellschaft für Konsumforschung rund 44 Prozent aller Computerspieler in Deutschland weiblich sein. Aber: Die weiblichen „Gamerinnen“, die aufgelistet sind, spielen Singstar, Farmville, und Die Sims. Dabei sind Quietschbunte virtuelle Ponyhöfe ebenso stereotyp wie Pump Guns. Geschlechtertrennung wird großgeschrieben.

Dass die Hasskampagne gegen Sarkeesian solche Ausmaße annehmen konnte, begründet Lott unter anderem damit, dass zwei Dinge zusammenkamen: ein Vorstoß Sarkeesians, der als Attacke auf das Gaming-Hobby wahrgenommen wurde – und eine Frau als Absender. Ersteres hätte genügt, den Shitstorm auszulösen, Letzteres sorgte für die vergiftete Tonalität: „Ein Mann hätte vielleicht eine ähnliche Intensität der Debatte hervorgerufen – aber auf einem anderen Niveau.“

Frauen, so Lott, polarisierten auch im Jahr 2012 die männlich und jugendlich geprägten Diskussionsumfelder: Da gebe es oft keine normale Akzeptanz des anderen Geschlechts, nur ein „infantiles Oszillieren zwischen Anbetung und Verachtung“.

„Die frauenfeindliche Gesinnung wird aktiviert“

Christoph Klimmt, Professor für Kommunikationswissenschaft an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover möchte eine gaming-spezifische misogyne Haltung nicht erkennen: „Die Wucht der Attacken zeigt meines Erachtens, dass die Täter sich nicht als Gamer angegriffen fühlen, sondern dass ihre frauenfeindliche Gesinnung aktiviert wurde.“

Klischeehafte Geschlechterdarstellungen aber könnten frauenfeindliche Tendenzen befüttern: „Es ist natürlich plausibel, dass die oft stereotypen Frauendarstellungen in Computerspielen gerade auch solche Männer ansprechen, die misogyn eingestellt sind.“ Insgesamt sieht Klimmt die Geschlechterdarstellung in Computerspielen kritisch, sie erweise sich „als deutlich einseitiger und stärker mit Stereotypen durchsetzt als bei herkömmlichen Unterhaltungsangeboten.“

Viele Spieleentwickler seien sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung nicht bewusst: „Sie sehen ihre Produkte als reines Spiel und wollen nicht zur Kenntnis nehmen, dass sie mit ihren Darstellungen und Geschichten auch Aussagen über die soziale Wirklichkeit treffen“. Mit anderen Worten: Weltbilder formen sich auch durch Unterhaltungsangebote, die gar keinen belehrenden Anspruch in sich tragen.

Anita Sarkeesian hat derweil mit der Arbeit an ihrer Videoserie begonnen: „Die Attacken werden mich nicht davon abhalten, weiter an diesem Projekt zu arbeiten“, schreibt sie in ihrem Blog. Jede Menge Geld und Unterstützer hat sie nun.

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27 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • Der Artikel ist ja nun echt schon alt. Getan hat sich nichts. Gestern wurde mir gewünscht dass ich doch bis zum Tod vergewaltigt werden sollte. Nur weil ich WOT Spiele und anhand meines Names ersichtlich ist dass ich eine Frau bin. Wargaming hat das kaum interessiert. Der Spieler wurde noch nicht mal temporär gesperrt. Er daft lediglich ein paar Tage nicht mehr chatten. Tolle Onlinewelt!

  • A
    AntiFunt

    Wie schön es doch wäre, eine investigative Zeitung zur Auswahl zu haben, die Nachforschungen anstellt, wie es kommt, dass Frau Sarkeesian trotz Spenden von über 150000 (hundertfünfzigtausend) Dollar immer noch keins der versprochenen Videos veröffentlicht hat. Und das, obwohl sie als deadline für das erste Video August angab. 3 Monate später immer noch nichts.

     

    Funfact: Frau S. bat ihre Spenderschaft um Hilfe beim sammeln von Beispielen für das Damsel-in-Distress-Klischee. Realsatire?

  • M
    Martin123

    "Laut Sarkeesian würden viele Spiele dazu neigen, 'sexistische und frauenfeindliche Ideen von Frauen zu untermauern und zu verstärken.'"

     

    Die wissenschaftliche Fragestellung würde lauten, ob(!) Spiele dazu neigen, 'sexistische und frauenfeindliche Ideen von Frauen zu untermauern und zu verstärken.'

     

    Sarkeesian nimmt einer Studie das Ergebnis vorweg, dazu ist sie den Geldgebern ein Ergebnis verpflichtet.

  • P
    Peter

    In WoW und anderen MMORPGs ist der Frauenanteil zumeist relativ hoch. Erinnert sei nur an die verschiedenen WoW-Singlebörsen und die unzähligen Paare die sich in Spielen kennen gelernt haben. Und natürlich wird es in absehbarer Zunkunft noch gewissermaßen Rollenbilder geben, es ist ja auch ein Rollenspiel. Aber man kann sich seine Rolle meist selber durchaus aussuchen und gestalten. In den meisten MMORPGs gibt es mittlerweile auch Barbarinnen und Bardinnen. Da kann man dann kaum noch sexistische Rollenbilder unterstellen, außer vielleicht bezüglich der Grenzen der Charakter-personalisierung (z.B. was Körperfülle angeht). Aber es würden sich auch wirklich nur sehr wenige Menschen einen für sie optisch nicht ansprechenden Charaker erstellen um diesen dann über lange Zeit in der Mitte des Bildes zu sehen. Übrigens soll man in einem Rollenspiel grade kein Abbild von sich selbst erstellen sondern eine fremde Rolle spielen, dies führt sonst zu gefährlichen Vermischungen und Überschneidungen von Rollenspiel und Realität - egal ob am PC oder real.

     

    Im Übrigen finde ich Gleichstellungen wie "Die Gamer", "Wir Gamer" ect sehr unseriös. Ich bin auch nicht für die Taten anderer Autofahrer verantwortlich, nur weil ich auch Auto fahre. Sexismus, Homphobie und Rassismus werden in Europa durchaus von der Mehrheit der Spieler in allen mir bekannten Spielen abgelehnt. Selbst bei Shootern mit plumpen, sexistischen Storylines und Charakteren.

     

    Es geht nicht um "Aber Aber" Reflexe, es geht darum, dass ich wegen von mir präferierter Freizeitaktivitäten durch derartige Gruppenbezeichnungen beschuldigt werde ebenfalls ein Sexist, sozial isolitiert oder gestört zu sein. Auch das ist eine Form von Diskriminierung.

     

    Was ist eigentlich wenn man mit seiner Frau statt Rommee lieber ein Multiplayer-Spiel spielt? Ach ja:

    Brettspiele = Gute soziale Kontakte

    PC-Spiele = Böse alleine im Zimmer

     

    Wir sind nicht mehr in den 80ern (und damals war es schon falsch). Es gibt den Mehrspielermodus, Teamspeak, Video-Konferenzen, Chats, Foren.

     

    Spielern generell Realitätsflucht zu unterstellen ist auch nicht wahrheitsgemäß. Klar gibt es dass. Auch beim Skat Abend entflieht mancher den Problemen des Alltags. Das nennt man auch Zerstreuung und ist kein neues Phänomen unserer Zeit. Es gibt auch Menschen die viel mit anderen Menschen spielen und dabei nicht aus der Realität fliehen, sondern einfach nur auf eine andere Art Spass haben. Das hat übrigens nicht mal etwas mit dem Alter zu tun, sondern nur mit Verbohrtheit, Vorurteilen und Dogmen. Lebt besser tolerant, dann seit ihr glücklicher.

  • F
    FMH

    Stimmt, man sollte auch nicht missachten: Jede noch so unstrittige oder harmlose Aussage laut genug ins Internet geschriehen, zieht ausnamslos Morddrohungen und Beschimpfungen an. Insofern ist es überhaupt nichts besonderes. Nicht im geringsten

  • RA
    Ragnar aus Fürth

    Lieber/e/es Wankan.

    ich kann es verstehen, dass du sofort zu den offensichtlichen extremfällen greifst, um zu untermauern dass du kein einziges Argument hast was wirklich zutrifft.

     

    Ich behalte mir jetzt mal jede wertung über den sinn dieser aktion vor, und gehe nur auf die ergebnisse ein.

     

    Sie hat ihr ziel, vergützet zu werden, mehr als erreicht.

    Sie hat vorgeführt, was zu einem großem Teil der grund des Problems ist.

    Sie hat tausende vorpubertärer jünglinge vorgeführt.

    Sie hat öffentlich für ihr ziel werbung gemacht. und ist seit den anfeindungen, laut der eigenen website, eine art Expertin für sexismus in der mediengesellschaft.

     

    Ich fasse es jetzt mal so vorsichtig wie möglich zusammen.

    ich empfinde kein mittleid für das was sie erleiden musste.

    Ich empfinde für die autorin der studie bewunderung.

     

    wenn du nicht verstehst wieso, schlag mal nach was allgemein unter dem begriff "trollen" verstanden wird. Nicht das was 40 Jährige soziologen darunter verstehen. Sondern das was die Gründer darunter verstehen.

     

    Ein Troll ist jemand, der durch einen abichtlich kontroversen beitrag zu einem emotional aufgeladenen thema die anderen menschen vorführt, sich dann zurücklehnt, und die reaktionen lachend betrachtet.

     

    Absichtlich kontroverser beitrag? check. Ein frontal Angriff auf die darstellung von Sexismus in Videospielen, ohne dabei auf sexistische darstellungen männlicher Spielfiguren, oder positive darstellungen von Frauen in videospielen einzugehen ( wer es nicht glaubt, schlage mal "Metroid" nach. Samus ist weiblich. )

     

    Emotional aufgeladenes Thema? Check. Die meisten nicht Gelegenheitsspieler spielen zu einem gewissem Teil auch als realitätsflucht, um sich nicht mehr mit den problemen der wirklichkeit beschäftigen zu müssen. Und die wenigsten Spieler lassen sich gerne vorwerfen, etwas das sie mögen müsse von grund auf umgestaltet werden.

     

    Die anderen Diskussions teilnehmer vorführen? Check. lies dir hier die bemerkungen durch. Was ist mehr im gedächtnis der leser steckengeblieben, dass frauen in spielen oft schlecht dargestellt werden ( wo ich persöhnlich zustimme), oder dass das internet voller hormongesteuerter idioten ist, die sich allen klischees gewisser feministischer splittergruppen entsprechen? Bewiesen wird das durch den Anti-shitstorm, und die doch recht großzügigen spenden.

     

    sich dann zurücklehnt? check. Sie hat sich aus der diskussion entfernt, und ihr blog zeigt nur noch ein gelegentliches anstochern der flammen, und ein überwältigt sein von der menge von leuten denen sie mit ihrem troll geholfen hat.

     

    Über die reaktionen lächeln?

    Guck dir ihr blog an. ist sie amüsiert über das ganze, oder nicht?

     

    Komplett, die alte definition eines Trolls trifft hier 100% zu.

    Neuartige Trolle sind zerrbilder. Sie denken, trollen besteht darin, dass man wahllos ignorant ist, und dumme kommentare postet, ohne ein wirkliches Ziel als für einige dumme lacher.

     

    Richtige trolle haben ein Ziel. Eine agenda, die sie verfolgen, und durchbringen. etwas das sie aufzeigen wollen, oder etwas was ihnen wirklich am herzen liegt.

     

    DAS sind trolle.

     

    Sie hat sie getan. Sie hat mit absicht getrollt, und das meisterlich, sie hat die aufmerksamkeit auf ihre herzenssache gezogen, sie hat das Internet zur diskussion aufgerufen, und einen shitstorm herraufbeschworen, und hat davon enorm profitiert.

    Ihre videos sind enorm überfinanziert, ihre projekte sind mit der nötoigen aufmerksamkeit ausgestattet, und sie hat auf allen fronten gewonnen.

     

    ich bewundere sie für die fingerfertigkeit. In der Werbebranche würde man sowas erfolgreiches guerilla marketing nennen.

  • B
    Boykott

    Hi,

     

     

     

    Was haben die Frauen denn erwartet? Sexismus ist überall und nicht nur als Stereotyp im Buch zu finden.

     

     

     

    Ich empfehle Spiegelung bis die Sexisten blau anlaufen, vor Zorn platzen und blutverschmiert vor ihren PCs liegen! Was anderes hilft da nicht. Das niedliche Video ist geradezu für handzahme Kätzchen. Wer denkt, dass das irgendeinen derjenigen Sexisten am richtigen Ort treffen wird, der irrt. Gehirn haben diese Assholes nämlich nicht, da sitzt schon die Bytescheiße drin, aus denen diese Spiele gemacht sind, comprende?

     

     

     

    ?????????????????? Also was hilft ???????????????????

     

     

    1.) Boykott

     

    Entweder gar nicht spielen = Boykott.

     

    Es wird wahrscheinlich nicht lange dauern, bis die Industrie selbst etwas gegen Sexisten tun wird. Denn immerhin tragt ihr 80 % des gesamten Einkaufsvolumens in euren Portmoneis eurer Handtaschen mit, das im Haushalt ausgegeben wird!!!

     

    2.) Spiegeln

     

    Oder ihr müsst diese Sexisten spiegeln, dreht den Spieß um. Fragt sie, wann sie das letzte mal Sex hatten oder warum sie einsam vor ihrem PC sitzen? Ob ihre Mutti keine Liebe für sie empfindet (so habe ich schon einen Nazi zum Heulen gebracht, ehrlich) oder ihr fragt nach seiner Penislänge mit oder ohne Vorhaut. Ja eben etwas, was den Manne im Kern erschüttert, also stellt euch nicht so an, es gibt nichts Peinliches, was diese Pennersexisten nicht selbst schon getan hätten.

     

    3.) Beispiel II

     

    Mein letztes Erlebnis, wo Spiegeln wirkte, war kürzlich in einer Schule. Da schlich immer so ein Pennerbauarbeiter (55) um mich rum und flüsterte immer mal wieder nebenbei: "Bück dich!", es war so ekelhaft. Eines Tages flüsterte ich ihm zu: "Bück dich!" und seit her war Ruhe.

     

    4.) Seit gemein zu Assholes

     

    Gemeinsein macht Spaß! Einseitig Betroffene zu sein, macht krank!

     

    Probiert es aus! Es macht Spaß, gemein zu sein!

  • EL
    Ernst Lehmann

    Jeder sollte Studien durchführen wie er/sie will, aber wer sich für Freiheit im Netz einsetzt, kommt an der Freiheit im Computerspiel nicht vorbei...

    Sobald die Genderpolizei die politisch korrekte Darstellung von männlichen und weiblichen Charakteren in Computerspielen durchsetzt, wäre das vielleicht ein schlimmerer Eingriff als die Internetzensur.

    Gender-Acta 2.0 lässt grüssen....

    • @Ernst Lehmann:

      Ich finde übrigens sehr cool, dass die Moderation auch kritische Kommentare zulässt. Ich halte sehr wenig von der taz. Aber das finde ich geil. Hut ab.

  • J
    J.R.

    Ich kann nur aus der Sicht meiner eigenen, beschränkten Erfahrungen berichten, und da ich mir gezielt Ü30-Spielergilden aussuche ist hier der Ton wohl auch wesentlich gemäßigter.

    Jedenfalls sind in diesen Gilden regelmäßig auch Frauen gewesen und man konnte beobachten (im Chat genauso wie im Voicechat) dass der Ton weniger derb wurde, sobald eine Frau eingeloggt war.

     

    Ich kann aber auch von ziemlich derben Anfeindungen berichten. Sobald jemand denkt, einen in eine Schublade mit seiner persönlichen 'Hassgruppe' stecken zu können geht es los. Bei manchen sind es Spielerinnen, bei anderen Multiboxer, Powergamer, Noops oder was auch immer.

     

    Mich würde schon interessieren, warum in gewissen Kreisen höflicher Umgang untereinander und mit Fremden nicht mehr so selbstverständlich ist, wie ich das aus meinem Umfeld kenne.

  • G
    grossmeister_b

    Wen wundert das alles? Wer eine gesunde Beziehung zu Frauen hat und da auch ganz gut ankommt, der wird eher Zeit mit (u.a.) Frau(en) verbringen, anstatt stundenlang am PC zu spielen...

    • @grossmeister_b:

      Wow. So viel Stereotyp und (vor)verurteilung... alter..

  • S
    stereoBear

    Ach ja, die Gamer... nein, sorry, WIR Gamer.

     

    Wir wollen zwar, dass "unser" Medium als ein erwachsenes für Erwachsene anerkannt wird, aber wehe jemand wagt es, Kritik zu üben, dann geht das infantile Gekreische los, und es wird fleissig mit Kot um sich geworfen.

    (Unabhängig davon ob es sich um berechtigte Kritik oder irgendeine Politik/Bild-Sommerlochkampagne handelt!)

     

    So verschafft man sich Respekt.

     

     

    Auch hier in den Kommentaren gingen sofort die "Aber-aber..."-Reflexe los.

     

    Liebe Leut, die Frau S. will Euch nix wegnehmen! Und es gibt durchaus noch Luft nach oben, was Gender in Games angeht.

     

    Und ja, es ist nur ein Aspekt von Spielen, und ja, es ist ein leidiges Thema, man sollte sich aber vielleicht auch mal fragen, wieso...

  • W
    Wankan

    Eine Gehaltserhöung um 26 % ist ein genügend hohes Trostpflaster?

    Lieber Ragnar, stell dir vor du hast eine Frau und ein kleines Süsses Mädchen und die werden brutal vergewaltigt. Der Täter zahlt dann als Wiedergutmachung 1 Million Euro. Was würde dass wohl in dir und vor allem deinen beiden Frauen auslösen, wenn man ihnen erzählte, dass eine Million dass ja wohl mehr als Wett macht? Ich für meinen Teil würde den Kerl glaub ich fix und fertig machen.

    Nun kannst du sagen, eine Vergewaltigung sei schliesslich etwas anderes. Da sich jedoch schon viele Leute auf Grund solcher Internetattacken umgebracht haben, würde ich mich hüten so was zu behaupten. Ganz abgesehn davon dass ein solcher Shitstrom, der nur ansatzweise toleriert wird, die Ansicht, dass Frauen nur als mehr besssere Bettvoralge gut sind und dementsprechend darüber verfügt werden kann, fördert. Und dass die Behandlung der Frau in der Gamer-Welt einen schockierend tiefes Nievau hat und es der Handlung bedarft, dass haben die Reaktionen auf Frau Sarkeesain wohl nur zu gut bewiesen.

    Denk darüber nach!

  • B
    Brandt

    Anita Sarkeesian sticht ins Wespennest und wird prompt von Sexisten und Rassisten attackiert. Ihre Perspektive auf Sexismus und Rassismus ist sehr populär in den us-amerikanischen humanities.

     

    Sie analysiert in ihren Video-Blog sexistische und rassistische narrative Strukturen und Charaktere in der Pop-Kultur. Pop-Kultur kann Menschen mit Rassismus und Sexismus infizieren. Z.B. arbeitet Alltags-Rassismus gegen Schwarze in China mit rassistischen Bilderwelten aus Hollywood. Eine grosse schwarze Bevölkerung ist nicht wesentliich für die Existenz von Rassismus.

     

    Pop-Kultur Artefakte sind Waren im Güteraustausch, d.h. hinter ihnen steht eine betriebliche Organisationsweise für die Produktion und Distribution der Güter. Rassismus und Sexismus ist also eine materialisierte kulturelle Produktions-, Distributions- und Konsumptionspraxis.

     

    Hierzulande wird unter Rassismus und Sexismus immer noch ein psychologisches Einstellungsproblem verstanden. Es gibt die Hoffnung durch ein Sprechverbot und eine Selbstzensur, Diskriminierung und Rassismus los zu werden. Weil das angesichts der profitorientierten Rassismus & Sexismus reproduzierenden Kulturindustrie natürlich immer scheitern muss, wird mit Schuldabwehr und Feindprojektionen auf das "Gutmenschentum" reagiert.

     

    Das ist ganz falsch. Rassismus und Sexismus sind in Wertschöpfungsprozesse eingebaut. Ob jemand ein guter oder schlechter Mensch ist, ist für die Weiterexistenz des Rassismus und Sexismus egal.

  • MK
    Michael Klier

    Interessanterweise lese ich von der Geschichte gerade zum ersten mal, obwohl ich ziemlich aktiv die internationale Starcraft2 und League Of Legends Szene verfolge. Dort wurde in den letzten Tagen weder auf den szenespezifischen reddit Seiten noch auf teamliquid, der größten internationalen Starcraft2 Community Seite, noch auf solomid.net, das Equivalent von teamliquid bei League Of Legends, die Geschichte in irgendeiner Weise aufgegriffen. Das sind die beiden zur Zeit größten Competitive Gaming Communities der Welt. "Die Gaming Foren kochten über" - kann ich als Aussage daher nicht so richtig nachvollziehen.

     

    Natürlich soll das jetzt den Vorfall in keiner Weise relativieren. Gegen die Leute die für diese Hass Kampagne verantwortlich sind muss man vorgehen. Mann könnte aber vielleicht wenigstens auch in Betracht ziehen, das die "Gamer Szene" von der hier die Rede ist, im Kern nicht so stereotyp ist wie sie dargestellt wird.

     

    Posts die offensichtlich rassistisch oder frauenfeindlich sind werden auf reddit in den Keller downgevoted. In den letzten 4 Monaten gab es allein in der Starcraft2 Szene mehrere Fälle in welchen die Community dafür sorgte das sowohl Pro Gamer, die während Spielen auf ihren privaten Streams ihre Gegner mit rassistischen (das N-Wort) oder sexistischen Aussagen (Gay etc.) beschimpften, als auch Game Caster die mit ihrer Wortwahl nicht sorgfältig genug waren, von ihren Teams ausgeschlossen wurden. Die Community mailte massenhaft den Sponsoren der Teams, um zu zeigen das solches Verhalten in der Competitive Gaming Szene keinen Platz hat. Selbstverständlich finden solche Geschichten, wie auch andere positive Entwicklungen ausserhalb der Szene oft wenig bis gar keine Beachtung. Letztes Wochenende hat z.B. Scarlett [1], eine transsexuelle Pro Gamerin vom Team Acer, die Blizzard World Championships Canada gewonnen [2]. Die SC2 "Szene" war begeistert [3].

     

    Es tut sich was. Und ich hoffe das die Video Reihe von Anita einen weiteren Beitrag dazu leistet.

     

    [1] http://wiki.teamliquid.net/starcraft2/Scarlett

    [2] http://thecpl.com/2012/07/scarlett-wins-wcs-sc2-canadian-championship/

    [3] http://www.youtube.com/watch?v=Ta9dCafloYI#t=1m48s

  • A
    artemidor

    Nein, nicht alles und jedes ist belehrend und daher muß nicht alles und jedes einem Konsens* darüber unterworfen werden, ob irgend jemand** daran Anstoß nehmen könnte.

     

    * wie wird der hergestellt?

    ** Häufig ja nicht einmal für sich selbst, sondern als selbsternannter Stellvertreter für Dritte

     

    Sonst nennt man das Totalitarismus.

  • P
    Phil

    Meine nordamerikanische Freundin hat mir vor zwei Wochen davon erzaehlt und ich war etwas geschockt. Bisher dachte ich immer die Gaming Szene sei recht liberal und die Shitstorm gegenueber der Presse doch einigermassen gerechtfertigt. Aber das hier zeigt wie Asozial die Gaming Szene sein kann. Interessant waere, ob das in der Form auch in Deutschland zu finden ist. In letzter Zeit haeuffen sich die Shitstorms aus Amerika gegenueber allem was anders und nicht konservativ ist und das ist ziemlich besorgniserregend. Unterm Strich aber ein super Artikel bei dem ich mich als Gamer nicht beleidigt fuehle und denke da muss schleunigst etwas unternommen werden.

  • HK
    Hans K.

    Ich finde das wirklich schlimm!

    Ich bin selbst sehr viel im Gaming bereich unterwegs und bekomme oft mit das Mitspieler Sexistische Homophobe oder auch Rassistische Äußerungen machen.

    Es ist auch schwer so etwas zu unterbinden z.B. in einem Clan das müssen die Leader in die Hand nehmen.

    Auch ist es immer wieder zu beobachten das wenn mal eine Frau sich ins Teamspeak verirrt tatsächlich es nur darum geht das sie eine Frau ist ob sie gut im Spiel ist interessiert erstmal nicht.

  • C
    chibihikari

    So primitiv und überzogen die Reaktionen der Gamer sind, sollte man nicht vergessen, dass neben frauenfeindlichen Gedankengut auch schlicht eine Angst von den Feministinnen befeuert wird: "im echten Leben nerven die Weiber ständig. Und jetzt wollen sie mir auch noch vorschreiben wie die Spiele aussehen dürfen, die ich spiele?"

     

    Diese stereotypen Charaktere in WoW und Co. sind einfach viel unkomplizierter als weibliche Wesen (oder auch männliche ;) ) im echten Leben. Gepaart mit ihrer Attraktivität liegt darin der wesentliche Grund warum sie so angenehm wahrgenommen werden und die genussvolle Wirkung des Spielens nicht mit zuviel nervendem Realismus getrübt wird.

  • S
    Schneidegger

    Das Titel Magazin hat vergangenen Monat die Sexismus-Debatte und das Phänomen des male gaze in der Spiele-Industrie sehr gut mit einer Linksammlung dokumentiert:

    http://titel-magazin.de/artikel/173/11170/digitaler-r%C3%BCckblick-die-sexismus-debatte-im-juni-2012.html

  • P
    Pino

    Männlich Figuren werden in Videospielen ähnlich platt und einfälltig dargestellt wie weibliche. Die Spieleimdustrie ist noch viel primitiver als Hollywood, je ausgeprägter eine Figur dargestellt wird, desto geringer die Zahl der zahlungswilligen, pickeligen 16 jährigen, die sich in eben solche hinein versetzen wollen. Deshalb lieber kurzrasiert, Oberarme wie Oberschenkel und Rückenmuskulatur, die selbst die Klitschkos alt aussehen lässt. So will ein 16jähriger mit viel Konfirmantengeld aussehen, zumindest für paar Stunden.

    Daher tun sich auch Entwickler schwer Nachfolger von Spielen wie Beyond good and Evil zu finanzieren. Das lässt sich nicht vermarkten.

    Ihr übriges tun dann die Videospielekritiker in Print- und Onlinemedien, die banale Actionkost mit Preisen überhäufen. Während Kritiker anderer Medien durch ihre Arbeit durchaus in der Lage sind, jüngeren Lesern Hinweise zu geben worauf es ankommt, bestärken eben jene Kritiker die kindlichen Vorstellungen ihrer Leser.

  • S
    Say_No_to_War

    Sexismus in PC-Spielen ist meiner Meinung nach primär im Zusammenhang zur Zielgruppe zu sehen. Ich bin Betreiber eines Hosting-Servers für einen Mod für Warcraft 3 und Spieleentwickler. Früher kamen dort deutlich mehr Anfeindungen und Sexismus vor, wenn sich eine Frau "outet". Viele Beleidigungen kamen auch daher, dass sich viele Männer gar nicht vorstellen konnten, dass eine Frau so ein Spiel spielt, bzw dass sich wirklich eine Frau hinter dem Namen verbirgt.

     

    Mittlerweile haben wir ca 10-15% Spielerinnen und deutlich weniger offene Anfeidungen (es bleibt aber leider der "normale" unterschwellige Sexismus, den ich damit nicht beschönigen will).

     

    Insbesondere in MMORPGs in Europa hat sich diese Situation in den letzten Jahren aber deutlich verbessert. Diese werden auch von wesentlich mehr Frauen gespielt.

     

    Der Spielebranche generellen Sexismus und Rollenbilder zu unterstellen finde ich aber zu undifferenziert. Dies hängt vielmehr von der Zielgruppe (und deren Bildungsgrad, Alter,...) ab. Actionfilme haben beispielsweise sehr ähnliche Frauenbilder wie Actionspiele und Egoshooter.

     

    Homophobie ist aber in den Spiele-Communties z.B. mindestens genauso weit verbreitet, aber sehr selten in die Spiele eingebaut. Es kommt meiner Meinung nach weit mehr auf die Zusammensetzung der jeweiligen Benutzer an, als auf die Spiele-Hersteller selbst.

     

    Im Internet trifft man halt auf alle möglichen Leute, auch Nazis, Rassisten und Sexisten. Dem entsprechend findet man dort einen Querschnitt der Gesellschaft, der je nach dem wer das Spiel spielt variiert.

     

    Aber die Mehrheit der Spieler sind ganz normale Menschen, die bei sowas nicht mitmachen und dem oft auch widersprechen. Also lasst euch nicht das Spiel von den Spinnern versauen, sondern leistet gegen Sexisten, Nazis und Homophobie überall Widerstand!

     

    -- www.WC3BS.com | www.BattleShipsXfire.com --

  • RA
    Ragnar aus Fürth

    Werr jetzt denkt, "Sie hat recht, wieso machen die sowas, die beleidigen einen ja", sollte sich über etwas im Klarem sein:

    Die Dame um die es geht hat das Internet zum Diskurs aufgerufen, und ganz speziell eine Randgruppe, in der die bekanntesten und vokalsten Vertreter leider Vorpubertierende Jugendliche sind.

    Auf der einen Seite hat sie mit dieser Aktion einen "Shitstorm", der fast bilderbuchreif ist.

    Auf der anderen Seite hat sie das ziel ihrer kampagne, die aufbringung des geldes für ihre Arbeit, in meiner meinung nach rekordverdächtiger zeit, geleistet.

     

    Selbst die Autorin des Artikels kann nicht anders als zuzugeben, dass dies auch den Anfeindungen zu verdanken ist, und der Reaktion darauf.

     

    Ich weiß nicht ob ich es guten Gewissens als "Gelungenen publicity Stunt" bezeichnen kann, aber es liegt, objektiv betrachtet, verdammt nah drann.

    Ohne die von der Dame geforderte "öffentliche Diskussion" wäre sie nie an das Geld gekommen, um das zu tun.

     

    Das was ich aus dem Artikel und der Reaktion ziehe:

    - Das Internet bietet Platz für Idioten und nette Leute.

    - einige der Benutzer des Internets machen sich einen Spass daraus, kontroverse Themen zu attackieren.

    - Kickstarter hat eine recht eigenartige Erfolgsquote: Im Durchschnitt werden mehr Sachen gefördert, für die ein wirklioches Bedürfnis einer hand voll Liebhaber besteht, sobald jedoch eine Aktion kontrovers wird, gibt es mehr offenen Hass, jedoch werden gleichzeitig die Einnahmen um ein vielfaches höher als erwartet.

     

    Anita Sarkeesian tut mir als weißem, heterosexuellem mann leid, da sie einen meiner Meinung nach ungerechtfertigten Shitstorm über sich erhgehen lassen musste.

     

    jedoch stelle ich eine einfache rechnung an:

     

    158,922 Dollar wurden für ein 6000 Dollar Projekt gespendet, das 12 Videos umfasst.

    Das entspricht einer, ursprünglich angenommenen, vergütung von 500 Dollar für ein Video. Bei einem Arbeitsaufwand von 25 Stunden für ein Video ( großzügig ausgelegt) wäre das ein stundenlohn von 20 $.

     

    Das ist schon etwas großzügig ausgelegt, aber noch aktzeptabel. Kunst soll auch vergütet werden.

     

    Die gleiche Rechnung mit dem erreichtem Ziel angestellt ergibt einen Stundenlohn von 529,74 $.

     

     

    Es ist zwar sehr sehr übel, wie hasserfüllt einige der Leute dort zuschlugen, doch eine "Gehaltserhöhung" um 26 % sollte ein ausreichend großes Trostpflaster darstellen.

     

    Ich als männlicher, weiß wie milch Single Gamer freue mich darauf, ihre Videos zu sehen, und zu sehen ob sie sich auch feministisch organisiert nachdem der Popularitätsgewinn verflogen ist.

  • F
    FMH

    Der Hauptteil dieser Diskussion stammt daher, dass die falschen Spiele im Fokus stehen. In tumben Shootern werden eben tumbe Klischees bediendt, nicht anders als in B-Filmen. Es gibt einige starke, wenig klischeehaft gezeichnete Protagonistinnen. Auf's gerade Wohl könnte ich Heather Mason aus Silent Hill III (gut weil gleichzeitig ängstlich und mutig, stark und schwach), Amaterasu aus Okami (gut weil die Weiblichkeit der Protagonistin nicht thematisiert und als Standard angenommen wird), ähnlich die stets weiblichen Charaktere der Project Zero-Reihe, von Ju-on, Haunting Grounds und Rule of Rose (Japanische Horrorspiele haben gerne sehr normale weibliche Hauptcharaktere), dann natürlich die Protagonistinnen jedes zweiten Point-and-Click-Adventures (was mich immer wieder wundert), Fallout 1-3, Vampire Bloodlines und andere RPGs, bei welchen sich weibliche Charaktere unterschiedlich, aber nicht überzogen spielen...

     

    Ich sehe zwei mögliche Ursprünge des Problems: Entweder eine Betrachtung durch Aussenseiterinnen der Szene: Dann fallen nur die blöden Popcornspiele ins Auge, die tatsächlich sehr unschön mit der Weiblichkeit umgehen.

    Oder aber eine Betrachtung durch Pro-Gamerinnen, für die reine Singelplayer-Spiele wenig Reiz ausüben. Die meisten Spiele mit gutem Multiplayer-Modus sind eben die genannten die großen, blöden Popcornspiele - aber auch bei kleineren Titeln geht es hier wenig um Story, weshalb wir wieder beim B-Movie-Klischee wären.

     

    Sich bei jenen tumben B-Movie-Spielen (die technisch durchaus häufig die besseren sind) zu beschweren, dass sie frauenfeindliche Klischees bedienen, schlägt in die selbe Kerbe wie die Kritik an der Gesamtqualität dieser Spiele - und ist damit leider sinnlos.

  • K
    Kai

    http://de.wikipedia.org/wiki/Beachvolleyball

     

    "Die Männer tragen Shorts und ein Shirt, während die Frauen in einem Bikini spielen"

  • B
    Benjamin

    Also Frau Sarkeesian kannte ich bis dato nicht. Und von dem Shitstorm habe ich auch bisher nichts mitbekommen.

     

    Naja, also neu ist die Erkenntnis mit den Stereotypen nicht! Und natürlich tifft sie auch auf die männlihen Alter Egos zu. Stichworte: Barbar, Paladin, Zauberer, Totenbeschwörer, ...

     

    Wir haben 2012!! Wenn man das Thema also dikutieren will, dann sollte man die Diskussion nicht auf die schon fast übliche Gender-Eindimensionalität beschränken! Wie für andere Medien auch, sollte man aber auch über Rollenbilder in Games diskutieren. Ob Frau Sarkeesian hier aber einen wohldifferenzierten Beitrag zu der Debatte liefert, ist aus meiner Sicht fraglich!

     

    Wie sehen das andere taz Leser??