piwik no script img

Kommentar Gaucks Islam-ÄußerungenViel naiver Unsinn

Daniel Bax
Kommentar von Daniel Bax

Gaucks Aussagen zeigen, dass er sich mit der Geschichte des Islam nicht beschäftigt hat. Das größere Problem ist sein Ego, das ihn daran hindert, sich in heiklen Fragen zurückzuhalten.

S chon bei seiner ersten Bewährungsprobe ist Joachim Gauck gleich in zwei Fettnäpfchen gestapft, die für ihn bereitstanden. Erst erweckte er auf seiner Israel-Reise den Anschein, als rücke er von Kanzlerin Merkel ab, die Israels Sicherheit einst zur „Staatsräson“ erklärt hatte, indem er unbedarft herumdeutelte, was das wohl bedeuten könnte. Dann setzte er sich von seinem Vorgänger ab, indem er von Wulffs Diktum, der Islam gehöre inzwischen zu Deutschland, Abstand nahm.

Gauck redet gerne viel, wenn der Tag lang ist – und dabei auch viel naiven Unsinn. Wenn er etwa Verständnis äußert für die Frage, wo denn der Islam Europa geprägt habe, dann zeigt er, dass Europa für ihn offenbar bereits südlich vor Wien endet und er auch vom maurischen Andalusien noch nie gehört hat.

Er kennt anscheinend auch weder die 300-jährigen Beziehungen zwischen Deutschland und dem Osmanischen Reich noch die Rolle, die der Islam für westliche Aufklärer wie Goethe gespielt hat. Und wenn er fragt, wo der Islam denn eine Aufklärung oder Reformation habe, dann zeigt er damit nicht nur, dass er sich mit dessen Geschichte nicht beschäftigt hat – er gibt damit auch noch antiislamische Klischees wieder.

taz
Daniel Bax

ist Redakteur für Integration und Migration im Inlandsressort der taz.

Das Problem dabei ist nicht, dass Gauck von vielen Dingen keine Ahnung hat – das ist nur menschlich. Das Problem ist sein Ego, das ihn daran hindert, sich in heiklen Fragen zurückzuhalten. Im unbedingten Bestreben, stets eine eigene Position zu formulieren und „eigene Worte“ zu finden. Dabei bleibt Gauck gerne im Ungefähren.

Seine Einlassungen folgen meist dem Muster des Sowohl-als-auch: Wenn er sich äußert, kann man fast sicher sein, dass er kurz darauf fast das Gegenteil sagt. Das lässt Raum für Interpretationen. Für einen Prediger mag das eine Tugend sein. Für einen Politiker eher nicht.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Daniel Bax
Redakteur
Daniel Bax ist Redakteur im Regieressort der taz. Er schreibt über Politik und Popkultur – inbesondere über die deutsche Innen- und Außenpolitik, die Migrations- und Kulturpolitik sowie über Nahost-Debatten und andere Kulturkämpfe, Muslime und andere Minderheiten sowie über die Linkspartei und das neue "Bündnis Sahra Wagenknecht" (BSW). 2015 erschien sein Buch “Angst ums Abendland” über antimuslimischen Rassismus. 2018 folgte das Buch “Die Volksverführer. Warum Rechtspopulisten so erfolgreich sind.”
Mehr zum Thema

45 Kommentare

 / 
  • DA
    Der Aufklärer

    P.S.: Ich schrieb versehentlich: "genau, der Orient war dem Okzident jahrtausendelang kulturell hochüberlegen, in Ägypten, Mesopotamien und Persien gab es Hochkulturen, als wir im Mittelalter noch in den Wäldern hausten ..."

    ich meinte natürlich: IN MITTELEUROPA, nicht "im Mittelalter", es ging ja um eine Zeit lange vor dem Mittelalter, wie aus dem Kontext ersichtlich - im Gegenteil, wie später im Text erwähnt war im Europa außerhalb des Imperium Romanum gerade das Mittelalter die erste wirkliche Hochkultur, daher wahrscheinlich mein Vertipper ;-)

  • DA
    Der Aufklärer

    @ von Azrep:

     

    "Es gab auf den heute islamisch gepraegten Gebieten einen regen kulturellen, wissenschaftlichen und sprachlichen Austausch mit der hellenistischen Welt (ein "Austausch" der keinesfalls einseitig war) und das noch bevor es das Christentum oder den Islam gab." - genau, der Orient war dem Okzident jahrtausendelang kulturell hochüberlegen, in Ägypten, Mesopotamien und Persien gab es Hochkulturen, als wir im Mittelalter noch in den Wäldern hausten ... ganz genau, die meisten in bestimmten eindimensionalen Gegensätzen denkenden Linken merken gar nicht, dass es bei Kritik am Islam gar nicht um eine modeifizierte Fremdenfeindlichkeit oder gar um eine Überlegenheit einer "nordischen Rasse" (was auch immer die Nazis damit gemeint haben) oder dergleichen geht ... VOR DEM ISLAM war der Orient jahrtausendelang überlegen, und MIT DEM ISLAM ist er nach wenigen Jahrhunderten zurückgefallen, und heute ist er kulturell rückständig. Wenn man den Islam kritisiert, heißt das nicht, dass man etwas gegen den Orient an sich hat, ganz und gar nicht. Dagegen ging es in Nord- und Mitteleuropa (in dem es vor dem Mittelalter abgesehn von dem römisch besetzen Gebieten keine Hochkultur gab) mit dem Christentum nur aufwärts. Das ist eben NICHT rassistisch, das sieht mein iranischer Brieffreund, der trauert, das sein großes Volk mit einer uralten Geschichte kulturell so zurückgefallen ist, genauso ...

     

    "Griechische Werke und Ideen waren bis hin zu den chinesischen Grenzen nicht nur bekannt, sondern wurden ueberarbeitet, korrigiert, weiterentwickelt usw. Man kann getrost sagen diese Werke waren im Morgenland einer kritischen Auseinandersetzung ausgesetzt, noch ehe sie jemals den Kern des heutigen christlichen Abendlandes erblickten.

    Gerade wenn man bedenkt, dass ein Grossteil der griechischen Philosophie auf afrikanisch-aegyptischem Wissen basiert, ist es doch absurd zu unterstellen dieses Wissen waere den unmittelbaren Nachbarvoelkern Jahrhunderte verschlossen und bedurfte erst ueberlegener Christen, die die Guete besassen im Auftrag von Naechstenliebe und Glueckseligkeit Zwanges dieses Wissen auf die dummen Moslems zu transferieren."

     

    Was hat die vorislamische kulturelle Leistung eigentlich mit der islamischen Ideologie zu tun?

     

    "Die Kommentare hier stehen leider in einer traurigen Tradition des Abendlandes, die sich ja noch heute in einigen kirchlichen Bauten spiegelt, wenn Moslems als hemmunglose Suender, musizierende Affen und obszoene Lustmolche dargestellt werden, deren Intelligenz nicht einmal ausreicht, um einfachste Triebe zu kontrollieren."

     

    Ich weiß nicht, welche Kommentare sie gelesen haben, es scheint sich mehr um ihre eigene Phantasie zu handeln ... es ging auch nicht um Dummheit oder unkontrolliertes Triebleben, sondern um die aufklärungsfeindliche und anderen kulturellen Einflüssen ablehnend gegenüberstehe Ideologie des Islam ...

     

     

    @ von Daniel Preissler:

     

    "@"Aufklärer"

    Mohammed konnte kein Sadist gewesen sein, da Sade ein Zeitgenosse des Ancien Régime, der Frz. Revolution und Napoleons gewesen ist"

     

    Haha, ja klar, vor de Sade gab es keine Sadisten, klar - im Endeffekt ist es mir auch egal wie sie Mennschen nennen, die Spaß haben andere zu quälen ...

     

     

     

    "In Kleinasien, d.h. cem Westen des Perserreichs war Griechisch Verwaltungssprache noch vor der Existenz des Christentums. Nach Alexander dem Großen hat sich der Hellenismus in Sprache, Wissenschaft und Kunst ja auch über Jahrhunderte (wieder vor Christus) im nahen und mittleren Osten bis hin nach Indien verbreitet. Die griechischen Werke waren zu einem grossen Teil ins Persische, Aramäische, Aegyptische usw uebersetzt worden und nicht selten aus diesen Sprachen her dann in das Arabische."

     

    Und wieder: Was hat DAS mit dem ISLAM zu tun??? Diese ganzen Sprachen und Kulturen (ok, die persische Sprache mit arabischen Einflüssen durchsetzt existiert noch) hat gerade der Islam ausgelöscht!!!

     

    @ von Heinz:

     

    "ich stelle 2 dinge fest:

    zum einen wird viel kritisiert, was muslime angeblich nicht sehen, einsehen, bedenken, selbstkritisch genug betrachten würden. in einer weise, die so widerwärtig vorgetragen wird, zumeist an stammtischen, dabei auch noch so getan wird, als sei es ein tabu und auch noch mit dem zusatz versehen ist, dass "man ja doch noch sagen werden darf, dass..." - was wiederum bei muslimen "verboten" sei."

     

    Sorry, dieses Gemisch aus Klischees udn Vorurteilen ("zumeist an Stammtischen") und unverständlichen Einlassungen mit wirrer Grammatik und ohne klare Aussage kann ich nicht kommentieren ...

     

    "zum anderen werden hier pseudoargumente gebracht. dinge, die man nahezu jeder religion vorwerfen kann (ja ja, das christentum ist in der moderne angekommen *sigh*)"

     

    Aha? Welche meinen Sie denn? Wär schön ein Beispiel zu geben. Todesstrafe für Apostaten z.B.? Festgeschriebene Minderwertigkeit der Frau? Todesstrafe für Homosexuelle? Überhaupt ein grausames verbindliches gottgegebenes "Rechtssystem" wie die Scharia? Kann man jeder Religion machen? Welcher denn? Ich kenn da nur den Islam ...

     

    "waren es nichzt islamische gelehrte, die dieses wissen annahmen"?

     

    Nein, eben nicht, in der christlichen Theologie wurde ganz viel griechische Philosophei aufgenommen (schon bei den alten Kirchenvätern, so etwas wie die Trinität ist ohne griechische Philosophie nicht denkbar), im Islam ging und geht das nicht, da der Koran schon alles gesagt haben soll und jedes andere Wissen entweder ihm widerspricht oder überflüssig ist. Der Islam hat nie wirklich andere Einflüsse aufgenommen ...

     

    "waren es nicht islamische herrscher, die christliche und auch jüdische gelehrte an ihren hof holten? vermutlich war das auch nur, um sie zu unterdrücken und ihnen ihren unglauben vorhalten zu können, hm?"

     

    Ja, Christen und Juden wurden selbst von den tolerantesten islamischen Herrschern unterdrückt, bzw. als Menschen zweiter Klasse behandelt. Das islamische Rechtssystem schreibt ihnen einen niederen Status als "Dhimmis" vor, wobei natürlich verschiedene Herrscher die Scharia mehr oder weniger streng auslegten, so wie es auch heute Staaten gibt die die Scharia strenger umsetzen als andere, udn da gab es im Mittelalter sicherlich teilweise toleranter wirkende Formen als in Europa - doch der Punkt ist, dass man sich nicht ganz von der Scharia losssagen kann im Islam und deshalb nie wirklich in der Moderne ankommen kann ...

     

    "ich bin ehrlich gesagt einfach nur erschüttert von soviel verachtung, wie sie hier publik gemacht wird."

     

    Verachtung für was? Für menschenverachtende, frauenverachtende, faschistoide Ideologie? Darf man Ideologien nicht verachten? Darf man jetzt auch nicht mehr den Nationalsozialismus verachten oder den Kommunismus? Es ist ja wohl etwas völlig anderes, eine Ideologie zu verachten oder die Menschen, die unter dieser Ideologie LEIDEN (egal ob sie Anhänger oder Gegner/Unterdrückte sind)

  • A
    Azrep

    @D.J.:

    Da der Punkt Sie anscheinend nicht auf Anhieb erreicht hat, fuehre ich ihn gerne detaillierter aus: Es gab auf den heute islamisch gepraegten Gebieten einen regen kulturellen, wissenschaftlichen und sprachlichen Austausch mit der hellenistischen Welt (ein "Austausch" der keinesfalls einseitig war) und das noch bevor es das Christentum oder den Islam gab. Griechische Werke und Ideen waren bis hin zu den chinesischen Grenzen nicht nur bekannt, sondern wurden ueberarbeitet, korrigiert, weiterentwickelt usw. Man kann getrost sagen diese Werke waren im Morgenland einer kritischen Auseinandersetzung ausgesetzt, noch ehe sie jemals den Kern des heutigen christlichen Abendlandes erblickten.

    Gerade wenn man bedenkt, dass ein Grossteil der griechischen Philosophie auf afrikanisch-aegyptischem Wissen basiert, ist es doch absurd zu unterstellen dieses Wissen waere den unmittelbaren Nachbarvoelkern Jahrhunderte verschlossen und bedurfte erst ueberlegener Christen, die die Guete besassen im Auftrag von Naechstenliebe und Glueckseligkeit Zwanges dieses Wissen auf die dummen Moslems zu transferieren.

     

    Die Kommentare hier stehen leider in einer traurigen Tradition des Abendlandes, die sich ja noch heute in einigen kirchlichen Bauten spiegelt, wenn Moslems als hemmunglose Suender, musizierende Affen und obszoene Lustmolche dargestellt werden, deren Intelligenz nicht einmal ausreicht, um einfachste Triebe zu kontrollieren.

  • DP
    Daniel Preissler

    @"Aufklärer"

    Mohammed konnte kein Sadist gewesen sein, da Sade ein Zeitgenosse des Ancien Régime, der Frz. Revolution und Napoleons gewesen ist, also im Zeitalter der Aufklärung lebte - und in gewisser Weise auch als Aufklärer zu sehen ist. Der größte bekannte Aufklärer, Voltaire, war übrigens bekennender Rassist. Die deutschen Antisemiten bedienten sich knapp 100 Jahre später derselben

    kategorisch-genetisch-"wissenschaftlichen" Unterscheidung der Völker.

    Grüße, DP

  • D
    D.J.

    @Azrep,

     

    Sie springen hier so durch die Jahrtausende, dass es einem schwindlig wird. Was in Gottes Namen hat der Rosetta-Stone mit dem Islam zu tun???

    Was Sie uns ggf. mitteilen wollen, dass griechische Werke oft via anderer Sprachen (z.B. Aramäisch) ins Arabische übersetzt wurden. Übersetzer waren überwiegend Christen, manchmal auch persische Zarathustrier. Alberuni ist als muslimischer Übersetzer gelehrter Schriften (aus indischen Sprachen) in dieser Zeit eine Ausnahme.

    Die Araber hatten ebenso wenig ein "vernünftiges" Zahlensystem; daher Übernahme des indischen; der Westen übernahm es dann von den Arabern.

     

    @Heinz,

     

    Universitäten gab es nicht in der islamischen Welt, jedenfalls nicht im westlichen Sinn (ab dem 13. Jahrhundert) - eher Schüler, die sich um einzelne Gelehrte scharten oder Gruppen von Gelehrten, die von einzelnen Herrschern an die Höfe geholt wurden.

     

    Im Übrigen finde ich die Diskussion etwas arg aufgeregt. Der Islam hatte eine Zeit der regen Wissensaufnahme, durch wessen Vermittlung auch immer - der Begriff Aufklärung hieße diesen aber arg überstrapazieren.

  • A
    Azrep

    So ein Quatsch, dass griechische Werke nur von Christen ins Arabische uebersetzt wurden und das erst im 9 Jahrhundert. Ihre gelehrten "Christen" hatten zu dem Zeitpunkt nicht einmal ein gescheites Zahlensystem und mussten sich erst arabischer Ziffern bedienen.

    In Kleinasien, d.h. cem Westen des Perserreichs war Griechisch Verwaltungssprache noch vor der Existenz des Christentums. Nach Alexander dem Großen hat sich der Hellenismus in Sprache, Wissenschaft und Kunst ja auch über Jahrhunderte (wieder vor Christus) im nahen und mittleren Osten bis hin nach Indien verbreitet. Die griechischen Werke waren zu einem grossen Teil ins Persische, Aramäische, Aegyptische usw uebersetzt worden und nicht selten aus diesen Sprachen her dann in das Arabische.

    Alberuni und sein afghanischer Hof waren im Perserreich, ebenso wie die Wissenszentren im heutigen Usbekistan. Die Gelehrten dieser Zeit waren multilinguisten, man dichtete auf persisch, sprach die eigene Landessprache und verwendete Arabisch für Handel, rechtliche Fragen und Wissenschaft.

     

    Vom Rosetta-Stone haben die lieben Islamexperten hier wohl noch nie gehört?

  • A
    Azrep

    Ein sehr guter Kommentar. Nicht zuletzt verdeutlicht durch die Aufgeregtheit der Islamhasser und Abendlandsjihadisten im Forum.

  • W
    wollecarlos

    "...und er auch vom maurischen Andalusien noch nie gehört hat. ..."

     

    Lieber Herr Bax ... jetzt kriegen Sie aber mal einen solchen, einen richtigen norddeutschen Bax!

     

    Seit mehr als 12 Jahren lebe ich in Andalusien und kann wohl die "Volksseele" einigermaßen verstehen.

     

    Wenn Sie einem Andalusier sagen, daß er "maurisch" geprägt sei,. können Sie unter Umständen -je nach Temperament- durchaus Prügeöl beziehen!

     

    Natürlich haben die fürchterlichen Herrschaftsjahre der Muslims Spuren hinterlassen, nicht nur genetische.

     

    Aber das bedauert "der Andalusier" aus ganzem Herzen und bekennt sich um so mehr zur abendländisch-christlich (katholischen) Geschichte!

     

    Und zur Europäischen Union!

  • G
    Guenter

    Hallo Heinz,

     

    Muslime im christlichen Abendland sind ein sehr großer Segen für uns, von denen wir sehr viel lernen können.

    Schauen sie hier:

     

    http://www.britishmuslimsforisrael.com/BMFI/About_Us.html

  • H
    Heinz

    ich stelle 2 dinge fest:

    zum einen wird viel kritisiert, was muslime angeblich nicht sehen, einsehen, bedenken, selbstkritisch genug betrachten würden. in einer weise, die so widerwärtig vorgetragen wird, zumeist an stammtischen, dabei auch noch so getan wird, als sei es ein tabu und auch noch mit dem zusatz versehen ist, dass "man ja doch noch sagen werden darf, dass..." - was wiederum bei muslimen "verboten" sei.

    zum anderen werden hier pseudoargumente gebracht. dinge, die man nahezu jeder religion vorwerfen kann (ja ja, das christentum ist in der moderne angekommen *sigh*) was soll mir zum beispiel die tatsache sagen, dass christliche gelehrte die zumeist griechischen werke, zu deren sprache sie vermutlich auch eher einen bezug hatten, übersetzten? waren es nicht trotzdem islamische gelehrte, die das wissen annahmen? waren es nicht islamische universitäten, an denen sie diese tätigkeiten aufnahmen? waren es nicht islamische herrscher, die christliche und auch jüdische gelehrte an ihren hof holten? vermutlich war das auch nur, um sie zu unterdrücken und ihnen ihren unglauben vorhalten zu können, hm?

    ich bin ehrlich gesagt einfach nur erschüttert von soviel verachtung, wie sie hier publik gemacht wird.

  • DA
    Der Aufklärer

    @Heinz:

    Achja, ich kann meine angeblichen "Halbwahrheiten" auch belegen, hier ein Interview mit einem der größten Experten im Bereich Religionsphilosophie, arabische Philosophie und mittelalterliche Philosophie, dem Philosophen Rémi Brague:

     

    http://diepresse.com/home/kultur/news/378506/Rmi-Brague_Das-islamische-Volk-ist-das-belogenste

     

    Zitat:

    "Kein einziger arabischer Übersetzer des neunten Jahrhunderts war Muslim. Es waren alles Christen, bis auf ein oder zwei, die der Gemeinschaft der Sabier angehörten. Auch sonst sind keine Muslime bekannt, die zu Studienzwecken eine nichtislamische Sprache gelernt hätten. Mit einer einzigen Ausnahme im elften Jahrhundert – Alberuni, ein Philosoph, den ich sehr bewundere, dessen Orthodoxie man allerdings bezweifeln kann."

  • DA
    Der Auklärer

    @Heinz

    Wenn etwas "rechts" ist, dann der Islam! Es gibt kein einziges mehrheitlich islamisches Land, in dem es Frauengleichberechtigung, Releigionsfreiheit und Akzeptanz von Homosexualität gibt wie hier. Wieso ist Kritik daran "rechts"??? Und genau wie Herr Bax bringen sie nur Verleumdungen und kein einziges Argument. Herr Bax behauptet einfach, zu sagen, es hätte keine Aufklärung im Islam gegeben, wäre ein "Klischee" - aber er sagt mit keinem Wort, wo und wann es diese islamische Aufklärung gegeben haben soll - ganz einfach, weil es sie wirklich nicht gab ... und genauso schreiben sie etwas von angeblichen "Halbwahrheiten" und "Pauschalisierungen" ohne auf ein einziges Argument einzugehen - das einzige "Argument" das sie wie ihre anderen Gesinnungsgenossen bringen, ist nur das "Totschlag-Argument", die andere Meinung wäre irgendwie "rechts" - super, da braucht man dann ja auch nicht argumentieren ... was daran "rechts" sein soll, den Islam aus einer aufklärerischen Perspektive zu kritisieren, ist mir allerdings schleierhaft ...

  • H
    Heinz

    Soviel rechte Sülze, selbst im Kommentar-Teil einer linken Zeitung, das sollte hoffentlich die richtigen Verantwortlichen hellhörig werden lassen.

    Hier wird mit Halbwahrheiten (die dabei dann auch noch dem Autoren unterstellt werden) und pauschalisierungen und übelster Polemik "argumentiert". Ich kann gar nicht sagen wie sehr ich mittlerweile diesen Reflex verabscheue, alles, was irgendwie zumindest nicht islamkritisch erscheint, mit beleidigenden Kommentaren einzudecken.

    Nahezu alle Kommentatoren sollten sich was schämen.

  • DA
    Der Aufklärer

    was war an diesem Kommentar denn so "sittenwidrig"?

     

    "Der einzige, der nur Klischees von sich gibt, ist Herr Bax, der immer die gleiche Sülze von sich gibt, die nur beweist, dass ER sich nicht wirklich mit dem Islam und islamischer Geschichte befasst hat ... Kein einziger Übersetzer der griechischen Texte ins Arabische war Muslim, es waren alles Christen und Juden unter islamischer Herrschaft - Goethe hat ein wenig Sympathie für romantische Orientvorstellungen, fand den Gealtherrscher Mohammed genauso beeindruckend wie Napoleon (vielleicht wusste er selbst nicht, dass Napoleon ein unschuldiges Lämmchen gegen den brutalen Sadisten Mohammed war) und fand einen Dichter, Hafis, toll - das als Prägung "des Islam" zu interpretieren ist sehr gewagt ... und Handelsbeziehungen zwischen zwei Ländern, aha, dann gehört der Konfuzianismus wohl auch essentiell zu Deutschland, schließlich handeln wir sehr viel mit den Chinesen ... Herr Bax schafft es mit andauernder reinster, uninformierter, unreflektierter - kurz völlig unfundierter Pro-Islam-Propaganda regelmäßig bei der taz Geld zu verdienen, das ist sehr erstaunlich, hätte nicht gedacht, dass die TAZ rückständige Autoritätsgläubigkeit, Frauenunterdrückung, Homophobie und härtestmögliche Law-and-Order-Politik zu unterstützenswert findet - genau DAS ist nämlich der Islam, der ZUM GLÜCK die Werte und die Kultur Europas (bisher) in keinster Weise geprägt hat ... "

     

    ???

  • V
    vic

    Gauck tut Dinge, die man von Gauck erwartet. Das war`s.

  • S
    Stefan

    Ich kenne mich in der Materie leider zu schlecht aus, um beurteilen zu können, ob die islamische Geschichte etwas hat was man als Aufklärung bezeichnen kann.

     

    Da Daniel Bax aber im Gegensatz zu vielen Kommentatoren davon überzeugt ist, kann er ja man ne Serie darüber machen;

    keine Kommentare, sondern Artikel über die einschlägigen Beispiele und was aus ihnen geworden ist.

     

    Wenn es so ist, wie er hier behauptet, sollte das ja ein Leichtes sein.

  • T
    Tomate

    "Wenn er sich äußert, kann man fast sicher sein, dass er kurz darauf fast das Gegenteil sagt. Das lässt Raum für Interpretationen. Für einen Prediger mag das eine Tugend sein. Für einen Politiker eher nicht."

     

    Für einen Prediger und überhaupt bei einem religiösen Menschen wird das gemeinhin nicht als eine Tugend angesehen, sondern als eine verwerfliche Charakteereigenschaft.

     

    Und bei einem Politiker ist das heutzutage die Standardeinstellung. In unserem Parlament gehören all die, die es nicht so halten, überwiegend der Linkspartei an. Und die wird in den Medien landauf, landab als ein Haufen Spinnerpack gemobbt. Auch in Ihrer Zeitung.

  • G
    Guenter

    Nun Herr Bax. In Israel hätte ich mir Gauck auch etwas geradliniger gewünscht.

    Wie z.B. unseren Verteidigungsminister Thomas de Maizière. Der sagte zu den U-Boot-Lieferungen an Israel, soweit ich mich erinnere:

     

    "Wir liefern diese Boote und wir liefern sie weil wir das für richtig halten."

  • M
    Mumpitz

    Verehrter Herr Bax,

    wer was finden will, findet immer was. Bisher hat Gauck korrekt gehandelt. Man nenne mir einen Bundespräsidenten, der "ohne Sünde" ist/war. Es gab keinen Bundespräsidenten der astrein war.

  • VL
    vergessene Liebe

    Ohh manno! Daniel Bax hat ja nur `versucht´ ... Präses Gaucks Besuch in Israel in seiner weise zu interpretieren- und das ganz ok! Sein Recht!!

    Vom Standpunkt des modernen- sækulæren- aufklärerischen Grundgesetzes der BRD... (dass Hr. Gauck als Präses repräsentiert...) sind Staatengebilde religiöser Natur, ob das jüdisch- zionistische Israel, oder ob das muslimische Palæstina..oder Iran..oder Teile des hinduistischen Indiens... mit diplomatischer Feinfühligkeit, im Sinne von Frieden und Entwicklung zu treffen um ererbte Feindschaften und dogmata in ihnen pazifistisch zu inspirieren, zu neutralisieren.

    Herr Gauck erscheint ok... auch deshalb, weil er keine Anstalten macht, die sozial- evolutionären Qualitäten der säkulär-aufklärerischen BRD für Israel oder islamische Kulturen zu opfern!!!

  • AB
    Arne Babenhauserheide

    @hatem: So wie das Christentum halt auch… und wie jeder Glaube, der Regeln diktieren will, die nicht nur für seine Mitglieder gelten sollen. Also jeder Glaube, der sowas wie ein Leben nach dem Tod kennt.

  • KS
    kleiner Spinner

    Liebe Kinder,

     

    der Islam hat genauso wenig eine Reformation wie die katholische, die koptischen oder die orthodoxen Kirchen. Braucht er auch nicht, weil er keinen Papst hat.

  • CH
    Cornelia Holtmann

    Sehr geehrter Herr Bax,

     

    einzelne Punkte Ihres Kommentars bedürfen einer Erläuterung. So ist es mir unverständlich, dass Sie Goethe als "Aufklärer" bezeichnen, wenn Sie sich auf seine schwärmerische Phase aus der Zeit des West-Östlichen-Diwan. Die verklärende Begeisterung des Orients war ja eine verbreitete Strömung in Europa, denken Sie nur an "Die Entführung aus dem Serail". Reine Romantik, alles andere als Aufklärung.

     

    Und von welchen Beziehungen Europas zu dem Osmanischen Reich sprechen Sie? Von den Beziehungen in der Zeit der Eroberungskriege oder von den Beziehungen der Zeit des "Kranken Mann am Bosporus"? - Und die Zeit unter Osmanischer Herrschaft haben nicht nur europäische Nationen als Zeit der Fremdherrschaft empfunden, sondern auch die arabischen Völker - Muslime also. Das Osmanische Reich als Ausdruck des Islam zu anzusehen, ist also völlig abwegig.

     

    Bevor Sie Kommentare schreiben, sollten Sie Ihre Begrifflichkeiten klären. Vielleicht gelingt es dann.

  • D
    D.J.

    @Augustin,

     

    "Und wenn er nicht weiß, daß der Islam keine Aufklärung oder Reformation hatte, dann zeigt er damit nur, dass er sich mit dessen Geschichte nicht beschäftigt hat."

     

    Naja, der Dani Bax soll ja Islamwissenschaften studiert haben (ob zuende, weiß ich nicht). Umso sonderbarer. Während meines Islamwissenschaftstudiums habe ich nämlich auch nix von islamischer Aufklärung/Reformation gehört. Er hatte vermutlich einfach bessere Dozenten :D

  • J
    Josh

    Ich will mich gar nicht zu dem Problem ob "DER ISLAM" (den es so nicht gibt) fortschrittlich sei äußern, zumal ich denke, dass man jede Religion kritisieren sollte wie man witzig ist.

     

    Jedoch möchte ich Ihnen Herr Bax ungelogen einen virtuellen Kuss für diesen Satz schicken

    "Das Problem dabei ist nicht, dass Gauck von vielen Dingen keine Ahnung hat – das ist nur menschlich. Das Problem ist sein Ego, das ihn daran hindert, sich in heiklen Fragen zurückzuhalten. Im unbedingten Bestreben, stets eine eigene Position zu formulieren und „eigene Worte“ zu finden. Dabei bleibt Gauck gerne im Ungefähren."

    Sie haben geschrieben was ich seit dem ersten Tag wo ich Gauck kenne denke. Seine Arroganz kann nur noch durch die von Franz-Josef Strauß und Heiner Geißler getoppt werden.

    Etwas mehr Bescheidenheit würde unserem Meister-Theologen da ganz gut tun...

  • DW
    damals wars

    Immer wieder putzig, wenn behauptet wird, die Sicherheit Israels ist auf Deutschland angewiesen.

    Israel ist der einzige Atomwaffenstaat im Nahen Osten, die brauchen uns überhaupt nicht.

    Die brauchen nur die kostenlosen deutschen U- Boote, um ihre Atomwaffen an jeden Punkt der Welt zu bringen.

  • H
    hatem

    Sehr geehrter Herr Bax, Sie äußern nichts als Ihre Privatmeinung, mit der Sie mal wieder, wie so oft, heftig daneben liegen. Das wird aber so bleiben, solange Sie die Welt durch die Brille der Ideologie und nach dem Motto "Weil nicht sein kann, was nicht sein darf" betrachten.

     

    Joachim Gauck hat Ihnen nicht nur Alter, sondern auch Lebenserfahrung und Weisheit voraus. Und was er zum Thema Islam gesagt hat, gibt die Meinung vieler - auch Linker! - wieder, die den Islam nicht als Kuschelglaube, sondern als fragwürdige Religion mit weltlichem Machtanspruch sehen.

  • M
    Michel

    Ich bekenne: Ich fand den Kommentar etwas schlicht ausgefallen. Aber angesichts des braunen, islamophoben Drecks, deren Apologeten auf alles reinbeißen, was nicht alles erschlägt, das gen Mekka betet, erkläre ich mich hier mit Daniel Bax solidarisch. Ich wundere mich, daß Deutschland noch nicht seinen Breivik bekommen hat. Genügend Potential tummelt sich ja, es ist nur damit beschäftigt, virtuell um sich zu ballern. Noch.

  • CM
    C. Maier

    >>Gauck redet gerne viel, wenn der Tag lang ist – und dabei auch viel naiven Unsinn.

  • D
    D.J.

    @Horst,

     

    Bax mag vieles sein, sicherlich auch intolerant bis auf die Knochen (jedenfalls gegen alles rechts von Frau Wagenknecht, sofern nicht islamisch) - aber ein Nazi? Hä???

  • AS
    Augustin Sumser

    Bitte nachlegen, Daniel Bax!

     

    Wie denn "erweckte er auf seiner Israel-Reise den Anschein, als rücke er von Kanzlerin Merkel ab"? Warum ist es ein Fettnäpfchen, wenn er von "Wulffs Diktum, der Islam gehöre inzwischen zu Deutschland, Abstand nahm".

     

    Bax schreibt gerne viel, wenn der Tag lang ist – und dabei auch viel naiven Unsinn. Er kennt anscheinend weder die 300jährigen Beziehungen zwischen Deutschland und dem Osmanischen Reich noch die Rolle, die der Islam auf europäischem Boden gespielt hat. Und wenn er nicht weiß, daß der Islam keine Aufklärung oder Reformation hatte, dann zeigt er damit nur, dass er sich mit dessen Geschichte nicht beschäftigt hat.

     

    Das Problem dabei ist nicht, dass Bax von vielen Dingen keine Ahnung hat – das ist nur menschlich. Das Problem ist daß er kein Problem hat dies auch zu zeigen. Seine Einlassungen folgen meist dem Muster des So-ist-es: Wenn er sich äußert, kann man fast sicher sein, dass er keinerlei Belege anführt. Für einen Prediger mag das eine Tugend sein. Für einen "Journalisten" eher nicht.

  • A
    Aufrecht

    Es fällt immer wieder auf, dass man unter Linken erstmal die Person angreift - vermutlich mangels Argumenten. Muss das sein, bloß weil jemand seine Meinung äußert? Das linke Gehabe hat inzwischen extrem totalitären Charakter.

     

    Dass Daniel Bax keine Ahnung hat, hat er bereits mit seinen Ausführungen über die weltweite Christenverfolgung und "flapsige" Bemerkungen von Kolleginen bewiesen.

  • T
    tommy

    Ich würde mal eher sagen, Herr Bax hat keine Ahnung, denn er bringt hier ja mal wieder nichts anderes als die üblichen multikulturellen Klischees. An seiner Stelle wäre ich auch vorsichtig damit, allzuoft auf das islamische Spanien oder die osmanische Herrschaft im Balkan hinzuweisen, denn wenn man sich einmal näher damit befasst, wird schnell offensichtlich, dass das übliche positive Bild eine Geschichtsklitterung darstellt und eine ganze Menge an Negativem unter den Tisch fallen lässt.

    Aber ich fürchte, es hat sowieso keinen Sinn, bei Daniel Bax auf Besserung zu hoffen, denn der Mann ist einfach nur beratungsresistent und hat sich allzu behaglich in seinem schlichten, klischeebeladenem Weltbild eingerichtet. Warum man ihn aber für die Verbreitung dieses Weltbilds auch noch bezahlen muss, ist mir allerdings unbegreiflich.

  • G
    Gabriel

    Mir sprach Gauck aus der Seele. Diese ewige Angedienere der Deutschen, Merkel wegen dem Holokaust, Wulff, weil er sonst nix gebracht hat. Kulturell gesehen ist der Islam dürftig, ein Verhaltenskodex geschrieben für Normaden vor 1400 Jahren. Wie Bhagwan sagte, er kann noch so lang im Koran lesen, er findet nix.

  • DM
    Dr. Manhattan

    Gauck ist doof, Bax ist schlau. Und morgen erzählt er uns dann endlich was von der islamischen Aufklärung. Märchen aus 1000 und einer Nacht mit Onkel Daniel. Eigene Position, eigene Worte? Bürgerlicher Kitsch. Egomane. Pfui.

  • A
    Aufklärer

    Mich würde auch interessieren, wo und wann die islamische Aufklärung und Reformation stattgefunden hat. Bin da genauso dumm wie Gauck.

  • M
    Migrant

    Herr Bax wieder einmal mit einem unterirdischen Kommentar. DAs was sie Herrn Gauck vorwerfen sollten sie auch mal selber an sich selber probieren- einmal mal die Klappe halten zu Themen bei denen man keine Ahnung hat. Dies ist bei ihnen umd dem Islam der Fall wie man aus vielen ihrer Artikel entnehmen kann.

  • OK
    Oma Kruse

    Den Islam gibt es sowieso nicht. Es gibt Sunniten und Schiiten, es gibt islamische Sekten und sieben verschiedene Mainstream-Rechtsschulen. Es gibt den Islam, so wie er in fast 14 Jahrhunderten gelebt worden ist und es gibt inner- und außerislamische ideologische Vorstellungen wie der Islam sein sollte.

     

    Man darf weder "den" Islam in Bausch und Bogen verdammen und als Europa wesensfremd abstempeln, noch darf man all jene unangenehmen Tendenzen im historischen und zeitgenössischen Islam unterschlagen, die unserer modernen säkularisierten Welt feindlich gegenüberstehen und unsere Freiheit und womöglich auch unser Leben bedrohen.

     

    Gefährlich finde ich, was Daniel Bax letzten Endes fordert: Dass es eine kritische Auseinandersetzung mit der Rolle des Islams in der Welt und in unserer Gesellschaft nicht geben darf, um nicht das multikulturelle Zusammenleben zu gefährden. Schweigen ist nie gut.

  • MS
    Maximilian S.

    Sehr geehrter Herr Bax, Sie kritisieren das große Ego unseres Bundespräsidenten und weisen auf dessen Bildungslücken hin und nennen seine Worte naiven Unsinn. Vor Ihrem eigenen selbstgerechten Ego, muss ich sagen, kann man sich wohl nur verbeugen. Ich habe das sichere Gefühl, dass Herr Gauck all Ihre Einlassungen sehr wohl kennt und dass er selbst Ihre Einlassungen nicht als naiven Unsinn bezeichnen würde. Das verbietet bereits sein christliches Weltbild und seine konservative Höflichkeit.

    Ich möchte hinzufügen, dass ich die Äußerung Herrn Gaucks voll unterstütze. Nur wer eine klare Definition seiner kulturellen Identität und deren Grenzen kennt, hat überhaupt erst eine Basis, um in einen Dialog treten zu können. Den meisten Linken, die ihre kulturelle Herkunft mit großer Geste, als handele es sich über verschlungene Irrwege dabei um eine moralische Pflicht, haben ganz, ganz erheblich größere Bildungslücken als ein Herr Gauck. Freundliche Grüße!

  • K
    kopfschüttel

    @Das lässt Raum für Interpretationen. Für einen Prediger mag das eine Tugend sein. Für einen Politiker eher nicht.

     

    seit wann ist ein BP ein Politiker?Ein Vorzeigekasper ist doch treffender.Und wer braucht ihn?

  • DG
    Dirk Gober

    Woher sollte ein unvollendeter Multistudent wie Bax denn auch wissen, daß z. B.

    a) die arabischen Zahlen mitnichten arabischen Ursprungs,

    b) die angeblichen mathematischen und medizinischen Errungenschaften islamischer Gelehrten zu 90% von den Indern, Griechen und Römern übernommen waren (als Verdienst islamischer Gelehrter sei deren Wiederentdeckung und Pflege genannt),

    c) das angeblich soooo tolerante "Al-Andaluz" bei der Eroberung durch die arabischen Stämme einen verheerenden Völkermord an der Urbevölkerung durchgemacht hat,

    d) nach wie vor die Hagia Sophia, eine der bedeutungsvollsten christlichen Kirchen, als Diebesgut besetzt gehalten wird, genauso wie die christliche Metropole Konstantinopel, und auch hier nach massiven Völkermorden,

    e) Goethe sich zwar mit dem Islam beschäftigt hat, ihm aber so ablehnend gegenüber stand, daß Leute wie Bax ihn heute als "islamophoben Rechtspopulisten" denunzieren würden,

    etc.

     

    Tragisch, wenn sog. "Journalisten" sich von ihren Lesern Nachhilfe in den grundlegendsten Dingen der Allgemeinbildung erteilen lassen müssen. Ihnen wäre ein Leben unter dem "wahren" Islam wirklich zu wünschen, mit dem bequemen Effekt, daß sie es dann mit einem echten Zensor zu tun hätten und sich nicht selbst im Sinne der faschistoiden Gutmenschen- und Westenhasserideologie zensieren müßten.

    Eigentlich unglaublich, daß solche ungebildeten, lebensfernen, ideologieverblendeten Leute die Rechte Erwachsener haben.

    Genauso tragisch, daß die Berufsbezeichnung "Journalist" nicht geschützt ist und keinerlei Qualifikationen bedarf.

  • H
    Horst

    Da ist er wieder, Dennie Bax, der taz-Quoten-Nazi, der knuffige rechte Hetzer und sympathische Terroristenfreund. Ich kann nicht anders, ich mag den irgendwie! Okay, seine Artikel sind immer gleich und zu 100 % vorhersehbar, aber einen Sonnenuntergang gibt es auch jeden Tag und er ist jeden Tag wieder schön!

     

    Der Dennie - ein schlechter "Journalist", ein Nazi, ein Islamisten-Verehrer, und trotzdem ein ganz doll lieber Kerl! Dennie, ich mag Dich! Weiter so!

  • A
    AntiFunt

    Morgen, Herr Bax! Heute schon "Tod den Ungläubigen"-Chanter verteidigt?

     

    Na, wurde aber auch Zeit.

  • N
    Nico

    Sehr guter Kommentar.

    Besonders weil es hier bald von antiislamischen Kommentaren wimmeln wird, ist ein solcher Kommentar notwendig.

  • D
    D.J.

    "Und wenn er fragt, wo der Islam denn eine Aufklärung oder Reformation habe, dann zeigt er damit nicht nur, dass er sich mit dessen Geschichte nicht beschäftigt hat – er gibt damit auch noch antiislamische Klischees wieder."

     

    Seltsam - ich dachte, danach kämme noch was. Aber nichts, kein Argument. Also kann ich nur rätseln, Bax meint allen Ernstes, der Islam hätte beides gehabt. Nun, christliche Übersetzer haben tatsächlich griechische Schriften ins Arabische übersetzt (kaum Muslime, die lernten nämlich so gut wie nie Griechisch). Als diese Schriften im 12./13. Jh. ins Lateinische überrsetzt wurden - der Westen war neugierig geworden - war es mit der Neugierde in der islamischen Welt aber schon weitgehend vorbei. Sinnbildlich steht dafür die Verbannung des muslimischen Philosophen Averroes und die Verbrennung seiner Schriften im muslimischen Cordoba. Der Islam erstarrte - Philosophen brachte er kaum noch hervor, das Recht entwickelte sich nicht weiter, empirische Wissenschaften versiegten. Und Reformation? Wo? Wie? Bis jetzt hat es noch niemand straflos gewagt, die Autorität der Hadithe (angebliche Aussprüche des Propheten) als zwingende Autorität neben dem Koran laut in einem islamischen Land anzuzweifeln (sozusagen eine koranbezogene sola scriptura, was zumindest einige Dogmen erschüttern würde).

    Will sagen: der Kommentar macht mich ein wenig ratlos.