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Praktiken der TransplantationsstiftungDas schmutzige System Organspende

Ämterhäufung, Vetternwirtschaft und Verschwendung von Krankenkassengeld: Die Deutsche Stiftung Organtransplantation agiert unkontrolliert am Staat vorbei.

Wer an dieser Spenderniere wohl verdient hat? Bild: dpa

BERLIN taz | Das Deutschherrnufer im Stadtteil Sachsenhausen, gelegen am Main und mit Blick auf die Skyline, gehört zu den protzigen Adressen Frankfurts. Wer hier residiert, sucht Geltung, Einfluss, Macht. Oder alles zusammen.

Über Günter Kirste, 64, und Thomas Beck, 45, aus der Vorstandsetage der Hausnummer 52 berichteten Mitarbeiter zuletzt in anonymen Mails, dass sie schwarze Dienstlimousinen schätzten, Kongresse in Übersee, Fünf-Sterne-Hotels. Und teure Füller.

Ihre 200 Beschäftigten dagegen behandelten sie „nach Gutsherrenart“, viele würden gemobbt. Das Gebaren der Chefs zeichne sich aus durch Verfehlungen, Vetternwirtschaft und Verschwendung von Krankenkassengeldern. Für Zwecke, die mit der altruistischen Ausrichtung der Organisation nichts zu tun hätten.

Günter Kirste und Thomas Beck repräsentieren nicht irgendeine Firma. Sie sind der Medizinische und der Kaufmännische Vorstand der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO), einer gemeinnützigen Stiftung bürgerlichen Rechts, die Ende der 80er Jahre als Tochter des Kuratoriums für Dialyse und Nierentransplantation entstanden ist.

Der Stiftung hat der Staat vor zwölf Jahren eine der sensibelsten bioethischen Aufgaben überantwortet: die Organisation und Durchführung der Organspende. Etwa 44 Millionen Euro fließen jährlich aus der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) an die DSO, damit diese sämtliche Organentnahmen bundesweit verantwortet.

Historischer Tiefststand erreicht

Wer um die Organe von Toten werben will, braucht den Rückhalt der Lebenden: Organspende, das ist ein Akt der Freiwilligkeit, er basiert auf Transparenz und Vertrauen, fragilen Parametern. Unter Kirste und Beck hat die Organspende in Deutschland 2011 mit 1.200 postmortalen Spendern einen historischen Tiefststand erreicht.

Das Transplantationsgesetz wird gerade reformiert; es wäre also Gelegenheit zu fragen, ob es zeitgemäß ist, die Organspende einer privatrechtlichen Stiftung zu übertragen, die sich – weil sie dem Stiftungsrecht unterliegt – der Kontrolle des Staats quasi komplett entziehen kann.

Aktuell hat das Parlament nicht einmal Einsicht in einen Wirtschaftsprüfbericht über die Geschäfte der DSO-Vorstände erhalten. Trotzdem wollen die Deutsche Krankenhausgesellschaft, die Bundesärztekammer sowie der GKV-Spitzenverband, die als Auftraggeber die Koordinierung der Organentnahme neu ausschreiben könnten, bisher an den Strukturen nicht rütteln. Warum?

Studie unter Verschluss?

Zur Klärung anonymer Vorwürfe gegen die DSO-Vorstände Günter Kirste und Thomas Beck wegen persönlicher Verfehlungen und Geldverschwendung beauftragte der DSO-Stiftungsrat 2011 Wirtschaftsprüfer mit einem Gutachten. Die Ergebnisse hält der Stiftungsrat bislang unter Verschluss.

Die Vorsitzende des Gesundheitsausschusses im Bundestag, Carola Reimann, ist empört: „Ich habe kein Verständnis dafür.“ Für Mittwoch hat der Ausschuss den Stiftungsrat, den zuständigen Regierungspräsidenten Darmstadt sowie die Wirtschaftsprüfer einbestellt.

Die DSO-Vorstände erhielten die Studie offenbar vorab. Mit Schreiben vom 23. Februar 2012 an DSO-Mitarbeiter und Kliniken teilen Kirste und Beck mit: „Im Rahmen des DSO-Stiftungsrates am 8. 2. 2012 haben Vertreter der BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft über die Ergebnisse […] berichtet. Als Ergebnis wurde festgestellt, dass die Prüfung […] gegen den Vorstand der DSO […] kein Fehlverhalten erkennen ließ.“

„Das ist Filz pur“, sagt einer, der die übersichtliche deutsche Szene der Transplantationsmediziner seit Jahren beobachtet, „keiner traut sich an das System DSO ran.“ Zu groß seien die personellen Verflechtungen und Ämterhäufungen, gepaart mit einer inexistenten Gewaltenteilung im DSO-Stiftungsrat, dem obersten Aufsichtsgremium.

Absurde Interessenkollisionen

Wulf-Dietrich Leber beispielsweise tritt als Leiter der Abteilung Krankenhäuser beim GKV-Spitzenverband einerseits als Vertreter der Auftrag- und Geldgeber der DSO auf. Andererseits soll er – als Mitglied des DSO-Stiftungsrats – die Stiftung und deren Vorstand kontrollieren.

Außerdem ist Leber Mitglied der Ständigen Kommission Organtransplantation der Bundesärztekammer (StäKo), die Empfehlungen zu Organspende, -vermittlung und -verteilung gibt, Richtlinien mitentwickelt und Parlamente und Regierungen berät. In dieser StäKo wiederum sitzt aber auch der Medizinische Vorstand der DSO, Günter Kirste, dessen Stiftung von den Krankenkassen finanziert und kontrolliert wird. Und da soll es keine Interessenkollisionen geben?

Oder Wolf Otto Bechstein, Direktor der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main: Der DSO-Stiftungsratsvorsitzende und damit oberste Kontrolleur profitiert zugleich von ihr. Bechsteins Klinik ist als Einzige in Hessen für Lebertransplantationen ausgewiesen. Die Kosten für sämtliche Organentnahmen an seiner Klinik, Chirurgen inklusive, erstattet die DSO; sollen Explanteure aus Bechsteins Team besser vergütet werden, dann handelt die DSO dies mit aus.

Bechstein, sagen Kritiker, habe mit Kirste und Beck über Jahre zwei umstrittene Männer im DSO-Vorstand deswegen mitgetragen, weil diese brav seine Ziele umsetzten. Insofern sei sein Interesse gering, sie fallen zu lassen. Zugleich ist Bechstein auch Mitglied der StäKo sowie Präsident der Deutschen Transplantationsgesellschaft (DTG), einer wissenschaftlichen Gesellschaft, deren Ziel die Förderung der Transplantationsmedizin ist. Kurz: Sämtliche Informationen über Organisation, Verteilung, Vergütung, Richtlinien zu Organspenden und Transplantationen laufen bei ihm zusammen.

„Einfach ein Angebot“

Unabhängig beaufsichtigen und zugleich Geld kassieren von der DSO – auch für Björn Nashan, Professor für Transplantationsmedizin am Hamburger Universitätskrankenhaus Eppendorf, Mitglied der StäKo und Mitglied des DSO-Stiftungsrats, ist das offenbar kein Widerspruch: Im Rahmen eines Pilotprojekts zur Steigerung der Organspende etwa wurde am UKE ein sogenannter Inhousekoordinator auf einer halben Stelle von der DSO finanziert.

Andere Krankenhäuser erhielten für dieselbe Tätigkeit nur pauschal 800 Euro monatlich. Das sei „einfach ein Angebot der DSO gewesen“, sagt Nashan. Geschmäcklerisches mag er nicht erkennen. Derzeit ist Nashan übrigens als Nachfolger von Bechstein als DTG-Präsident im Gespräch, sollte er zuvor nicht anderweitig stolpern: Die Staatsanwaltschaft Hamburg ermittelt gegen Nashan wegen fahrlässiger Tötung eines transplantierten Kindes.

Eine Teilzeitstelle finanzierte die DSO auch mal am Lehrstuhl des Strafrechtsprofessors Hans Lilie in Halle. Organspende, das ist Sozialrecht, Medizinrecht. Aber Strafrecht? „Die DSO hatte damals noch keinen eigenen Justiziar“, sagt Hans Lilie heute. Weswegen sein Lehrstuhl die DSO mit Rechtsgutachten unterstützt habe. Inzwischen hat Lilie es zum Vorsitzenden der StäKo gebracht.

„Jeder Verdacht mangelnder persönlicher Integrität schadet dem Ansehen der Organspende“, sagt ein frustriertes Exmitglied des Stiftungsrats. Geachtet werde dieser Grundsatz in der DSO nicht. Zuständig für die Finanzkontrolle im Stiftungsrat etwa ist der ehemalige Vorstandssprecher der Frankfurter Sparkasse, Klaus Wächter. Der hatte im Jahr 2004 seinen Posten nach Vorwürfen wegen des Verdachts der Beihilfe zur Steuerhinterziehung geräumt.

Lachender Lobbyist

Ende der 90er Jahre waren es mit Rudolf Grupp und Thomas Zickgraf ausgerechnet zwei ehemalige ranghohe Beamte aus dem Bundesgesundheitsministerium und dem hessischen Sozialministerium, die zur DSO wechselten, als Mitglied des Vorstands und Geschäftsführender Arzt. Zuvor hatten Grupp und Zickgraf maßgeblich das Transplantationsgesetz von 1997 mitgestaltet. „Ich hatte die Kontakte zu den Kliniken, zur Politik und zu den Kassen“, sagt Grupp heute und lacht. „Bei der Aushandlung der Vergütung war das schon praktisch.“

Intransparenz, Gefälligkeiten, aber auch Schweigen aufgrund gegenseitiger Abhängigkeiten prägen seit Jahren das System DSO. Als Kirste, damals Professor für Transplantationsmedizin in Freiburg, im Jahr 2000 DSO-Vorstandsmitglied wurde, da galt er als höchst umstritten wegen seines, nun ja, extravaganten Verständnisses von medizinischer Ethik: Kirste hatte 1999 in der Schweiz eine „Crossover-Lebendspende“ durchgeführt, das ist eine Art Ringtausch von Organen zwischen Menschen, die nicht miteinander verwandt sind, aber deren Blutgruppen miteinander kompatibel sind.

In Deutschland sind Lebendorganspenden nur zwischen nahen Verwandten oder einander sehr nahe stehenden Menschen erlaubt, um jeden Verdacht der Kommerzialisierung von Organspende auszuschließen. Hätte Kirste die Operationen in Deutschland durchgeführt – er hätte sich strafbar gemacht.

Trotzdem wurde er zunächst Mitglied des DSO-Vorstands und ab 2004 sogar Medizinischer Vorstand der DSO. Als einer seiner wichtigsten Förderer galt Axel Haverich, damals Chef der Herzchirurgie in Hannover und inzwischen Ärztlicher Direktor der Medizinischen Hochschule dort. Über Jahre war Haverich zudem Vorsitzender des DSO-Stiftungsrats.

Organspenden an Lebenden

Kirste verdankt Haverich viel, nicht nur seinen Job, sondern auch den Rückhalt, dass einer, der im Ausland Organspenden an Lebenden durchgeführt hat, die hierzulande gesetzeswidrig sind, nunmehr in seiner Rolle als DSO-Vorstand um Organspenden von Toten werben darf – und damit um das Vertrauen der Angehörigen.

Im Jahr 2007 dann trennte sich die DSO aufgrund verschiedener Bestimmungen im neuen Gewebegesetz von ihrer Tochtergesellschaft, der Gemeinnützigen Gesellschaft für Gewebetransplantation (DSO-G). Anders als mit Organspenden lässt sich mit Gewebespenden, weil diese aufwendig aufbereitet werden müssen, bevor sie transplantiert werden können, extrem viel Geld verdienen.

Um dem Eindruck der Kommerzialisierung entgegenzuwirken, entschloss sich die DSO zum Verkauf der DSO-G. Der Zuschlag ging an Haverichs Medizinische Hochschule Hannover. Die machte aus der DSO-G, gemeinsam mit den Universitätsklinika Leipzig und Dresden, die Deutsche Gesellschaft für Gewebetransplantation mbH.

Zu welchem Preis das Geschäft abgewickelt wurde, ist bis heute unklar. Mitbewerber wie der Ärztliche Direktor des Deutschen Herzzentrums Berlin, Roland Hetzer, äußerten damals in Interviews den Verdacht, der Verkaufspreis sei eher ein symbolischer gewesen und habe weit unter den Geboten der Mitkonkurrenten gelegen.

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21 Kommentare

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  • F
    Frieden01

    Die Organ-"Spende" ist ein Geschäft. Ein Geschäft an dem der Spender nicht beteiligt ist! Die Geldschöpfung erfolgt erst nach der Spende, im organisierten Handel.

    Der Organ-"Empfänger" ist leider auch nur Teil eines "Geschäftes". Er wird nicht gesund! Sein Leiden wird verlängert.

    Das Geschäft machen die Mediziner, die "Stiftungen!, die Pharmaindustrie…..und die politischen Handlanger!

     

    Moralisches und menschliches Handeln wird ausgeschaltet. Ist das die Zukunft der Menschheit? Ein Tod im “medizinischen“ Schlachthof -- zur Vermarktung freigegeben?

     

    Will man medizinisch handeln, dann geht man gegen die Organerkrankungen vor. Gesunde Organe müssen nicht ausgetauscht werden. Ein großer Teil dieser Erkrankungen (meist Leber-und Nierenschäden) sind verursacht in der Medizin und in unserer Ernährung!!

    Iatrogene (medizinisch verursachte) Erkrankungen werden also von den Verursachern weitervermarktet! Und wie gut passt in diese Kette das Dialysegeschäft. Auch hier wird, die meist durch Medikamente kaputt therapierte Niere, zum medizinisch-wirtschaftlichen Erfolgsmodell. Bis zum endgültigen Versagen des Organes wird “therapiert“—natürlich ohne Erfolg, denn Heilung gibt es nicht! Aber nach der Dialyse kann man ja noch transplantieren!

    Wie passend, dass die DSO am 7. Oktober 1984 vom Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation e.V. (KfH) in Neu-Isenburg gegründet wurde!

     

    Also lieber Mensch, überlege dir gut was du isst, welche Medikamente du zu dir nimmst und welche Giftstoffe du dir, vor allem durch die Medizin, in deinen Körper holst. Durch ein gesundes Leben, möglichst ohne Zugriff von außen (ohne Medikalisierung) hat man die besten Chancen diesen mafiösen Geschäften zu entkommen.

     

    Die Organ-Geschäftemacherei resultiert leider aus unserer Angst vor dem Tod. Es ist also das Geschäft mit der Angst vor dem Tod = das Geschäft mit dem Tod. Doch der Tod ist ein Teil unseres Lebens. Wir können diesem nicht entfliehen, wir können nur unser Leiden verlängern.

  • F
    fun666

    "Profit is the name of the game", und die Organspender und Organempfänger sind nur die Kandidaten. Die "Angst" vor dem eigenen Tod, von der Natur früher oder später unwideruflich vorgesehen, ist hier die "Ware", mit der gehandelt wird.

  • M
    Marion

    Ich hoffe, Ihr alle werdet nie so krank, dass Ihr oder eure Familie (Kind!) ein Organ braucht! Das geht schneller, als man sich vorstellen kann!

  • AT
    André T.

    @Dr. med. Regina Breul: Ich stimme Ihnen vollkommen zu. Ein Mensch hat das Recht in Würde zu sterben. Sehr gespannt bin ich auf die Hinweise und die Argumentation in der Organspendepost, die uns bevorsteht. Wird hier emotional und manipulativ oder sachlich argumentiert und informiert? Geschieht eine umfassende Aufklärung - oder bleibt Wesentliches unerwähnt? Ist dies der Fall, dann liegt der Verdacht nahe, dass weniger informierte Menschen zur Organspende überredet werden sollen.

  • DM
    Dr. med. Regina Breul

    Zum Thema Nächstenliebe möchte ich noch bemerken, dass scheinbar nur der sog. "Spender" und seine Angehörigen zur Nächstenliebe verpflichtet sind. Wenn ich darüber informiert bin, dass der "Spender" nicht tot sein darf,sondern erst durch die Entnahme der lebenswichtigen unpaaren Organe auf dem Operationstisch unter sehr fragwürdigen Bedingungen "zu Ende gestorben wird", verbietet es mir die Nächstenliebe eines seiner Organe anzunehmen! Interessant ist es auch, dass nach der "Spende" das große Geldverdienen anfängt.

    Außerdem ist für mich als Ärztin der vor mir liegende, mir anvertraute, sich möglicherweise im Sterbeprozess befindende Patient mein Nächster. Für ihn muss ich alles tun, um ihm zu helfen. Wenn keine Hilfe mehr möglich ist hat er das Recht in Würde zu sterben.

    Höchst bedenklich finde ich die Tatsache, dass in vielen Krankenhäusern der Chefarzt oder ein Oberarzt der Intensivstation gleichzeitig der Transplantationsbeauftragte der Klinik ist. Das fördert nicht grade das Vertrauen!

  • AT
    André T.

    Interessant ist, dass im Zuge der Organspendedebatte die Details dieser höchst fragwürdigen Praxis ans Licht kommen. Es bleibt abzuwarten, ob sich dann tatsächlich mehr Menschen dazu bereit erklären. Dass mit Nächstenliebe argumentiert wird, finde ich skandalös. Solange wir keine Nächstenliebe-Debatte in Bezug auf Obdachlose haben, braucht mir in diesem Fall keiner damit zu kommen. Die Nächstenliebe gilt wohl nur in Bereichen, in denen dann indirekt damit Unmengen von Geld verdient werden können?

  • R
    Rosine

    Das ist wirklich ein Ding, da "spenden" Angehörige die Organe ihres Kindes oder die des Ehemannes zum Nulltarif, und die Transplantationsmediziner verdienen das dicke Geld daran. Und fett werden auch Ärzte wie Kirste und Co von der DSO. Nein danke,so ein System will ich nicht unterstützen.

     

    Ich finde sowieso eine Medizin die sterbende Menschen ausschlachtet wie alte Autos und dann die noch brauchbaren Teile anderen Menschen einpflanzt, grotesk.

    Für mich kommt das nicht infrage. Mich ekelt davor, Organe von Menschen, die ich gar nicht kenne, in meinem Körper aufzunehmen. Mein Körper will das auch gar nicht. Ich muß ihn mit hohen Medikamenten dopen, damit er den Betrug nicht merkt und schädige meine vielleicht noch gesunden Organe.

    Habe mal einen transplantierten Mann gesehen, der im Gesicht ganz viele Hautauswüchse hatte, die man ihm immer wieder wegscnitt. Ekelhaft!

    Ich weiß, dass ich sterblich bin, vielleicht sterbe ich morgen vielleicht erst in 30 Jahren, vielleicht bleibt mir noch mehr oder noch weniger Zeit. Ich denke immer mal wieder an meinen Tod, das macht mir das Leben sehr kostbar, aber Leben um jeden Preis, das will ich nicht!

  • B
    Beatrice

    Von Krankenkassen-Geldern eine Consulting-Firma zu beauftragen, die Wirkungskraft politischer Gegner auszuloten, ist schon ein starkes Stück. Mittlerweile dürfte das noch teuerer werden, denn die Skeptiker der Hirntod-Definition finden sich zunehmend auch in der Wissenschaft: Shewmon,

    Verheidje, Truog, Miller, Shah, Talar, Evans, Coimbra u. v. a. mehr. Da wird viel Geld investiert werden müssen, alle diese Wissenschaftler in der Presse als Phantasten und Hasardeure hinzustellen. Zumal ja einige von Ihnen durchaus die Transplantation bejahen, nur eben auf einer ehrlicheren Grundlage. Sie plädieren dafür, es schlicht "justified killing" zu nennen.

  • B
    Beatrice

    Von Krankenkassen-Geldern eine Consulting-Firma zu beauftragen, die Wirkungskraft politischer Gegner auszuloten, ist schon ein starkes Stück. Mittlerweile dürfte das noch teuerer werden, denn die Skeptiker der Hirntod-Definition finden sich zunehmend auch in der Wissenschaft: Shewmon,

    Verheidje, Truog, Miller, Shah, Talar, Evans, Coimbra u. v. a. mehr. Da wird viel Geld investiert werden müssen, alle diese Wissenschaftler in der Presse als Phantasten und Hasardeure hinzustellen. Zumal ja einige von Ihnen durchaus die Transplantation bejahen, nur eben auf einer ehrlicheren Grundlage. Sie plädieren dafür, es schlicht "justified killing" zu nennen.

  • M
    Maria

    Think!

    Ich gehöre zu denen, die notariell festgelegt haben, dass sie UNTER GAR KEINEN UMSTÄNDEN ein fremdes Organ wollen. Das ist für mich so widernatürlich, dass es mich regelrecht friert, wenn ich daran denke.

  • A
    Almut

    Seit Jahren fällt mir jedes Mal, wenn ich etwas über die Transplantationsmedizin höre, das Märchen von "Des Königs neuen Kleider" ein. Was haben uns doch die Transplantationsmediziner verdummt. Mit der Nächstenliebe haben sie versucht die Gesellschaft zu ködern und sind wir ihr nicht auf den Leim gegangen?

    Es ist ein Irrtum zu glauben, dass nur Kirste und Co absahnen, nein alle Transplantationsmediziner sahnen ab,werden gut bezahlt für die Organübertragung während die Organspender alles zum Nulltarif hergeben.

     

    Solange mit dem Mäntelchen der Nächstenliebe alle kritischen Argumente zugedeckt werden, z.B. dass die Hirntoddiagnostik eine für den Spender höchst aggressive und gefährliche Untersuchung ist, der Organspender zum Zeitpunkt der Entnahme an das Beatmungsgerät angeschlossen bleibt bis das letzte Organ entnommen ist, er narkotisiert werden muß, der Blutdruck in die Höhe steigt, wenn die Organentnahme beginnt, der auf seinen Sterbeprozess verzichten muß, weil die Organempfänger nicht sterben wollen, solange kein Transplantationsmediziner darüber informiert, sollte man die Finger vom Unterschreiben des Organspendeausweises lassen. International gibt es eine große Debatte zum Hirntod, der ja die Voraussetzung für die Organenentnahme ist: Hirntote sind Sterbende, keine Verstorbenen oder Leichen, wie man der Gesellschaft seit Jahren in Deutschland vorbetet. Hirntod und Tod sind nicht identisch, dazwischen liegt der Sterbeprozess. Menschen, die auf der "Wartweliste" sterben, sterben weil sie krank sind aber nicht weil sie auf der Warteliste stehen.

    Seit mehr als 40 Jahren erzählt man uns das Märchen von der Nächstenliebe. Mir fällt dazu auch ein: Stell Dir vor, es gäbe Krieg und keiner ginge hin, stell Dir vor, man könnte Organe übertragen aber keiner spendete mehr, dann müßte die Medizin andere Verfahren entwickeln, um den Menschen zu helfen.

  • T
    Think!

    Es wäre schön, wenn die Frage, die jeder Mensch beantwortet wäre: "Möchten Sie Organe spenden und empfangen?" und nicht, wie derzeit nur: "Möchten Sie Organe spenden?" Dann könnten Sie, die Sie der Organspende (in gesunden Zeiten) so gar nichts abgewinnen können in kranken Zeiten gerne sterben, und ich wüsste, dass meine Organe das Leben jener retten, die auch gespendet hätten. Die Zahl, derer, die nämlich in kranken Zeiten ein lebensrettendes Organ ablehnen ist in der Praxis gleich null. Wenn es ums eigene Herz geht, ist dann komischerweise wieder der Lebenswille stärker als die Abneigung gegen "das schmutzige System Organspende." Gerechtigkeit wirklich schön!

  • M
    Maria

    Dieser Organspendenwahn hat mich schon immer abgestoßen. Ich bin absolut gegen Organspenden, weil man fälschlicherweise suggeriert, es würden Leben gerettet. Wenn mein Herz nicht mehr funktioniert, dann ist mein Leben zu Ende. So einfach ist das. Menschen sind keine Ersatzteillager und keine Ersatzteilempfänger.

     

    Es geht auch nicht darum, dass man Leben "retten" will. Es geht darum, dass man das macht, weil man es inzwischen kann und weil man damit viel Geld verdienen kann. Das Leben eines Obdachlosen ist in diesem Land keinen Pfifferling wert. Es geht nicht darum, WIE man lebt, sondern nur DASS man lebt - und das vor allem dann, wenn bestimmte Leute daran verdienen.

     

    Es wäre nicht schlecht, wenn die TAZ mal einen Artikel brächte, der darüber aufklärt, was die sogenannte "Gewebespende" bedeutet. Da wird es einem dann richtig schlecht.

    http://www.zeit.de/2007/08/Leichenteile

  • T
    Think!

    An alle, die jetzt schockiert Ihren Organspendeausweis schreddern: Damit treffen Sie die Falschen! Es gibt sehr viele, die sich uneigennützig und mit viel Herzblut Tag und Nacht für die Rettung von Menschenleben durch Organspende einsetzen. Auch in der DSO! Von denen hört man nichts. Missstände sollten NATÜRLICH schnellstens behoben werden, keine Frage! Aber Organspende an sich hat nichts mit den goldenen Füllern der Herren Kirste und Beck zu tun. Organspende rettet Leben. Vielleicht auch mal Ihr eigenes!

  • K
    KlausK

    Stinkt ja so zum Himmel! Ich kann jeden verstehen, der seinen Organspenderausweis schreddert.

    Geht eigentlich auch mal etwas ohne Mafia?

  • BP
    Br. Paulus Terwitte

    Mir ist das Thema "Organspende" schon lange suspekt http://bit.ly/w6vVoC ... vor allem wegen der Geldmengen, die da bewegt werden. Es handelt sich immer bei der Explantation um die Entnahme von Organe bei lebendigem Leibe. Laut Expertenanhörung melden nur ca. 25 % der Chefärzte der Intensivstationen mögliche "Spender" ... die werden ihre Gründe dafür haben ...

  • CG
    Christine Gurr-Molzberger

    Es gibt einen Spruch, der mir beim Lesen des Artikels in den Sinn gekommen ist: Wenn das Schwein an den Trog kommt, frisst es. Es gibt wohl keine ethischen Grenzen, wenn es darum geht, sich zu bereichern. Da wird einer Hebamme wegen "überhöhter" km-Abrechnung nachgestellt, während bei richtig dicken Betrügereien ab/durchgewunken wird. Bisher stand für mich fest, das ich meinen Körper nach meinem Tode zur Organspende frei gebe. Das hat sich mit diesem Artikel geändert. Mir kommen Bedenken, ob ich dann nicht dieses System der Vetternwirtschaft und Vorteilsnahme mit trage. Und das will ich auf keinen Fall. Also werde ich meinen Organspendeausweis erstmal aus meiner Brieftasche nehmen und ihn auf Eis legen. Dumm gelaufen!

    Gurr-Molzberger

  • F
    FMH

    "...einer, der im Ausland Organspenden an Lebenden durchgeführt hat, die hierzulande gesetzeswidrig sind..."

     

    Mit einem kurzen Nachdenken sollte klar sein, dass dieser Satz so nicht stehen gelassen werden kann. Herr Steinmeier hat sich ja beispielsweise nicht strafbar gemacht, ebensowenig der ihn und seine Frau behandelnde Arzt. Vielleicht sollte der Satz noch einmal genauer ausgeführt werden?

  • P
    Paralellen

    Ah ja, verstehe, wenn das von der BundesreGIERung kein Rückgriff auf die Zeit zwischen 1933 bis 1945 ist: Um seinerzeit an Menschen ranzukommen, um einerseits den Sammel- und dubiosen 'Foscherbedarf' zu 'befriedigen' wurde die Gekrat geschaffen, die in den grauen Bussen Behinderte mit Giftgas umbrachten.

    Die Gekrat war in nicht staatlichem Besitz und konnte somit machen, was sie wollte.

    Daneben bestellten sich Nazi-MedizinerInnen Behinderte, um an ihnen zu experimentieren. Auch das lief in einer Grauzone ab, bei der der Staat ebenfalls Nutznieser war.

    Hört man ehutzutage nicht wenige Kommunalpolitiker, so sähen diese es offensichtlic sehr gern, wenn Behinderte auf Weise wie vor siebzig Jahren verschwänden. Schließlich wollen PolitikerInnen gern ihre kommunalen Haushalte saniert wissen und greifen schonmal zu Hetze; siehe unter anderem:

    http://www.mainpost.de/regional/franken/Millionen-Defizit;art1727,6426213

  • RZ
    Ralf Zimmermann

    Das ist der Hammer!! Mein Organspendeausweis habe ich eben durch den Aktenvernichter gelassen...:)

  • S
    Stadler

    Schade, dass sie verschiedene Sachverhalte miteiander vermengen! Die Ämterhäufung ist tatsächlich ein Skandal, auch wofür die Stiftungsgelder eingesetzt werden, etc.

    Was hat damit die Tatsache zu tun, daß ein Operateur in einem anderen Landeine OP die nach Deutsche Recht (unsinnigerweise) nicht legal ist?