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Kommentar GauckDer falsche Kandidat

Daniel Bax
Kommentar von Daniel Bax

Joachim Gauck bleibt der, der er sowieso schon ist: der Falsche. Er kann sich gar nicht neu erfinden, sonst verliert er seine Glaubwürdigkeit.

J oachim Gaucks Kür zum Konsenskandidaten hat kräftig Schlagseite. Die ganz große Koalition in Politik und Medien, die den 72-Jährigen ins Amt tragen will, sie trügt. Denn Gauck ist nicht der Kandidat aller Herzen, wie von Bild bis Grünen-Spitze jetzt viele suggerieren. Im Gegenteil: Dieser Präsident wird das Land stärker spalten, als es die meisten seiner Vorgänger vermocht hätten.

Gauck polarisiert - und das schon lange. Zu seinen Kritikern gehörten nach der Wende nicht nur DDR-Nostalgiker; auch Sozialdemokraten und Exbürgerrechtler haben sein Wirken als Leiter der Stasi-Unterlagen-Behörde mit gemischten Gefühlen verfolgt: Zu sehr gerierte Gauck sich als Ankläger missliebiger Gegner denn als Aufklärer in der Sache. Indem er Sarrazin als "mutig" bezeichnete, stieß er viele Einwanderer vor den Kopf. Und die paternalistische Art, mit der Gauck die engagierten Proteste von Bürgern mal als "albern", mal als "gefühlsduselig" abkanzelte, lässt daran zweifeln, dass Gauck ein Präsident aller sein kann, ja: sein will.

Ob in Sachen Hartz IV, Afghanistankrieg oder Finanzkrise, ob im Streit über Atomkraft oder Stuttgart 21 - Gauck stand stets eher auf der Seite jener Politiker, die ihre "Wahrheiten" gegen andersdenkende Mehrheiten durchzusetzen suchten. Mit ihm zieht ein Mann ins Schloss Bellevue, dessen oberflächlicher Freiheitsbegriff dem der FDP weit nähersteht als dem Denken der beiden Parteien, die ihn schon 2010 auf den Schild gehoben haben. Für SPD und Grüne erweist sich die damalige Nominierung des Ostdeutschen als Pyrrhussieg - nun fällt ihnen das machtpolitische Kalkül, mit dem sie seinerzeit Kanzlerin Angela Merkel ärgern wollten, auf die Füße.

Bild: taz
DANIEL BAX

ist Redakteur für Migration und Integration der taz.

Anders als es sein damaliger Konkurrent Christian Wulff nach der Wahl mit dem Thema Integration zumindest versucht hat, wird sich Gauck im Amt nicht völlig neu erfinden können. Dagegen sprechen sowohl sein hohes Alter als auch sein Selbstverständnis als "authentischer Anwalt der Bürger", mit dem er sich bisher gegen den Stand der Berufspolitikers definiert und seine Popularität begründet hat.

Um seiner Glaubwürdigkeit willen kann Gauck in der neuen Rolle als Staatsoberhaupt weder plötzlich eine andere, ausgewogenere Agenda predigen noch völlig neue, versöhnende Ansichten vertreten. Joachim Gauck wird ganz derjenige bleiben, der er schon bisher gewesen ist: der falsche Kandidat.

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Daniel Bax
Redakteur
Daniel Bax ist Redakteur im Regieressort der taz. Er wurde 1970 in Blumenau (Brasilien) geboren und ist seit fast 40 Jahren in Berlin zu Hause, hat Publizistik und Islamwissenschaft studiert und viele Länder des Nahen Ostens bereist. Er schreibt über Politik, Kultur und Gesellschaft in Deutschland und anderswo, mit Fokus auf Migrations- und Religionsthemen sowie auf Medien und Meinungsfreiheit. Er ist Mitglied im Vorstand der Neuen deutschen Medienmacher:innen (NdM) und im Beirat von CLAIM – Allianz gegen Islam- und Muslimfeindlichkeit. Er hat bisher zwei Bücher veröffentlicht: “Angst ums Abendland” (2015) über antimuslimischen Rassismus und “Die Volksverführer“ (2018) über den Trend zum Rechtspopulismus. Für die taz schreibt er derzeit viel über aktuelle Nahost-Debatten und das neue "Bündnis Sahra Wagenknecht" (BSW).”
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122 Kommentare

 / 
  • B
    bax+yücel

    endlich wächst zusammen, was zusammengehört: der djihad-versteher bax und der antideutsche yücel. und wem haben wir diese neue amour fou zu verdanken? richtig, herrn gauck!

  • D
    Dirk

    @Georg,

     

    solten Sie dazu die intellektuellen Kapazitäten haben, rate ich Ihnen, dieses Interview mit dem auf Gauck angesetzten Stasioberst durchzulesen, der bedauert, dass Gauck sich niemels hätte für die Stasi gewinnen lassen:

     

    http://www.jungewelt.de/2012/02-22/107.php

  • K
    kroete

    Macht macht müde Männer munter!

    Im ersten Anlauf war Herr Gauck ein veritabler Kandidat, der Muttis Machtfraktin nicht ins Konzept paßte.

    Nun ist er die instrumentalisierte Retourkutsche des ohnmächtigen Bonsai - Züngleins an der Waage.

    Eine "Sinfonie pastorale" der befreiten Ostzone werden die beiden nicht mehr harmonisch zu Gehör bringen!

    So bin ich auf weitere Misstöne der Ex-DDR-Freiheitsikone gespannt.

    Seltsam, daß auch hier die Kanzlerin "alternativlos" geblieben ist.

  • S
    Schloss

    Dieser Gauck ist der Super-Gau(ck)für´s ...schland !

  • M
    Mesmut

    "Ob in Sachen Hartz IV, Afghanistankrieg oder Finanzkrise, ob im Streit über Atomkraft oder Stuttgart 21 - Gauck stand stets eher auf der Seite jener Politiker, die ihre "Wahrheiten" gegen andersdenkende Mehrheiten durchzusetzen suchten."

     

    Sehr geehrter Herr Pax, Sie sind mir unlängst als einer der radikalsten und verbohrtesten Seite-1-Schreiberlinge der taz aufgefallen. Oben zitierter Satz zeigt mal wieder nur Eines: SIE sind derjenige, der seine eigenen Wahrheiten verbreitet. Es ist geradezu unglaublich, dass Sie nach der Volksabstimmung zu S21 hier immer noch dreist behaupten, jene Politiker, also Mappus u.a., hätten ihre "Wahrheiten" gegen die andersdenkende Mehrheit (!) durchzusetzen versucht, und auf dieser Seite habe Gauck gestanden.

    Die Volksabstimmung aber hat gezeigt: "jene Politiker" hatten die Mehrheit des Volkes stets (auch schon von Anfang an im Wege der parlamentarischen Demokratie) hinter sich. Vielmehr sind diejenigen, die dies als Unwahrheit darstellen, das wahre Lügenpack, Herr Pax!

  • S
    Stefan

    "Kritik von der TAZ: Gauck steht nicht für TAZ-Werte".

     

    http://www.darvins-illustrierte.de/

  • G
    georg

    @andrzej S.

     

    100% korrekt. Tolle Wortkreation:

    Gauck als Trittbrettpfarrer !!!

     

    Warum fast die gesamte deutsche Medienlandschaft diesen Opportunisten als "DDR-Bürgerrechtler" bezeichnet, bleibt ihr Geheimnis. Es gibt viele, die ihn genauer kennen. Er ist bestenfalls ein Trittbrettfahrer der letzten Stunde des untergehenden Ostdeutschlands.

    So entlarvt sich der im Umgang mit dem MFS eloquente und stasiseitig schon geplante IM Larve leider nicht selbst. Er, der BP der Herzen? Wohl eher ein Mitläufer der allerletzten Opposition, die erst auf die Bühne trat, als die Mutigen der DDR-Diktatur längst über Ungarn, Polen und die CSSR den Rücken kehrten. Er wollte eine reformierte DDR, keine Wiedervereinigung. In der westdeutschen Botschaft der CSSR wurde er nie gesehen. Ausreisen? Nicht sein Ding. Stattdessen genoss er als Pfarrer Reiseprivilegien. Schämen sollte er sich, wenn er sich in eine Reihe mit Schorlemmer, Fuchs und anderen stellen lässt, die wahrhaft gegen die SED-Diktatur Widerstand leisteten. Und dafür bitter bezahlten. Gauck zahlte nie. Manche sagen jedoch, er wurde bezahlt.

    Aber - er wird nun mit Samthandschuhen angepackt.

    Dieses Land ist auf den Gauck gekommen.

     

    Warum verhalten sich die Deutschen immer noch wie Lemminge? Warum stellen so wenig Journalisten kritische Fragen und recherchieren nicht wie weiland bei anderen? Warum macht BILD ganz arrogant den Königsmacher?

    Die taz bringt es als einzige auf den Punkt:

    Gauck ist der falsche Kandidat.

  • G
    georg

    @andrzej S.

     

    100% korrekt. Tolle Wortkreation:

    Gauck als Trittbrettpfarrer !!!

     

    Warum fast die gesamte deutsche Medienlandschaft diesen Opportunisten als "DDR-Bürgerrechtler" bezeichnet, bleibt ihr Geheimnis. Es gibt viele, die ihn genauer kennen. Er ist bestenfalls ein Trittbrettfahrer der letzten Stunde des untergehenden Ostdeutschlands.

     

    So entlarvt sich der im Umgang mit dem MFS eloquente und stasiseitig schon geplante IM Larve leider nicht selbst. Er, der BP der Herzen? Wohl eher ein Mitläufer der allerletzten Opposition, die erst auf die Bühne trat, als die Mutigen der DDR-Diktatur längst über Ungarn, Polen und die CSSR den Rücken kehrten. Er wollte eine reformierte DDR, keine Wiedervereinigung. In der westdeutschen Botschaft der CSSR wurde er nie gesehen. Ausreisen? Nicht sein Ding. Stattdessen genoss er als Pfarrer Reiseprivilegien. Schämen sollte er sich, wenn er sich in eine Reihe mit Schorlemmer, Fuchs und anderen stellen lässt, die wahrhaft gegen die SED-Diktatur Widerstand leisteten. Und dafür bitter bezahlten. Gauck zahlte nie. Manche sagen jedoch, er wurde bezahlt. Aber - er wird nun mit Samthandschuhen angepackt.

    Dieses Land ist auf den Gauck gekommen.

     

    Warum verhalten sich die Deutschen immer noch wie Lemminge? Warum stellen so wenig Journalisten kritische Fragen und recherchieren nicht wie weiland bei anderen? Warum macht BILD ganz arrogant den Königsmacher? Die taz bringt es als einzige auf den Punkt: Gauck ist der falsche Kandidat.

  • M
    Mike

    Ist dem Autor eigentlich bekannt, dass das rechtsnationale Hetzen bzgl. des Alter von Herrn Gauck einen Straftatbestand darstellt? Nein, keine Ordnungswidrigkeit, mit Geldstrafe oder, Straftat heisst so was wie "Popostechen im Gefaengnis". Bleibt dem affigen Herrn Bax zu wuenschen, dass er moeglichst bald vom Angesicht dieses Planeten verschwindet, damit ihm das Schicksal erspart bleibt, jemals so alt wie Gauck zu werden. Die in pain and vain, stupid motherfucking nazi Daniel Bax!

  • M
    Mario

    Und ich dachte bisher echt, Deniz Yueksel sei der schlimmste rechtsextreme Hetzer in Diensten der taz - aber ich wuerde eines Besseren belehrt: Der Preis fuer den abscheulichsten Nazi bei der taz geht an - tusch - DANIEL "THE ADOLF" BAX!

  • L
    lelo

    warum hat eigentlich kein mensch an mich gedacht, als die kandidaten vorgeschlagen wurden? jung, weiblich, politisch vielleicht manchmal etwas unwissend, aber das stört in dieser debatte ja keinen, und zudem noch mehr als willig, jedes papier zu unterschreiben, das mir unter die nase gehoben wird.

    oh, und was den präsidentengatten angeht, ich bin mir sicher, dass mein dunkelhäutiger freund samt piercings und dreads die rolle gut auszufüllen verstehen würde.

    nein, also mal ehrlich, wozu brauchen wir den präsidenten nochmal? und wenn wir dieses amt schon behalten wollen, warum können wir, als gesamte deutsche bevölkerung, nicht eigenständig wählen, wer uns vertritt und, wie so schön gesagt, eint?

  • NA
    neukölle alaaf

    gauck ist halt der gute einschlafonkel der mehrheitsdeutschen, die immer stärker den drang zur kollektivierung spüren.

  • W
    Wolf

    "Wird der Stasi-Begünstigte J.G. neuer Bundespräsident?"

     

    Quelle: Internetzeitung vom Freitag, 17. Februar 2012

    ------------------------------------------------------

     

    Wenn das alles stimmen sollte, wird mir leicht übel, bei der Vorstellung eines solchen Mannes in einem derart hohen Staatsamt !

  • N
    Nordwind

    Tja, da wird darauf hingewiesen, dass die Zitate aus dem Kontext gerissen wurden. Mag sein.

     

    Die Zitate wurden aber auch nicht in den wesentlichen Kontext gestellt.

     

    Denn Berücksichtigt man die Mitgliedschaften des Herrn Gauck in der Atlantikbrücke und der Deutschen Nationalstiftung weiss man doch welche Positionen dieser Herr einnimmt.

     

    Und so passt er auch zu den Parteien die ihn in der Krise nominierten. Ebenso wie die Vertreter dieser Parteien ist Gauck ein Marktradikaler. Und da gibt es nichts aus dem Kontext zu reissen.

  • M
    Martina

    Darf ich mich mal kurz und höchst unsachlich über die Bigotterie von Kommentator "Wolf" aufregen? Wie kommt er dazu, einfach so mal schnell über anderer Leute Lebensweise zu urteilen, wo ihn das rein JAR NÜSCHT angeht? Ohne auch nur die genaueren Umstände zu kennen oder gar die handelnden Personen selbst? – Wem es beim Thema Ehe, ob wild oder nicht, so sehr die Hutschnur lüpft, muss selber ein arg belastetes Verhältnis dazu haben...

  • G
    Gaukler

    Gaukler sind Narren, Kinder, Hofnarren. Aber er hat ja noch das c dabei, wofür? Christlich? Vielleicht? Oder corps (diplomatique)? Für einen Gauckler ist er genug narzistisch und selbstgefällig! Brauchen wir so was? Nein danke! Ich werde die Grünen nicht mehr wählen. Schade!

    Schaffen wir das Amt des BP, Umweltverschmutzers, einfach ab. Überflüssig. Her mit den wahren Narren!

    Subito!

  • W
    Wolf

    Lest mal nach, was man sich als Präsidenten für einen Wendehals ins Nest setzen will !

     

    giessener-zeitung.de/giessen/beitrag/62456/dr-hc-joachim-gauck-ein-saubermann-mit-dreck-am-stecken

     

    Mir wird speiübel, wenn das alles stimmt, was über

    den Vogel, der schnell die Farbe seiner Federn gewechselt hat,recherchiert wurde.

     

    Lebt in "wilder Gemeinschaft" mit einer Frau seit 12 Jahren, ist noch verheiratet und hat als Leiter der sog. "Stasi-Aufarbeitungsbehörde" jahrelang

    in dieser Behörde Leute tätig gehabt, die eine Stasivergangenheit hatten.

     

    Auf Einen, der Neoliberalismus, Wirtschaftsnähe, und anders gelebte Moralvorstellungen, die eigentlich ein Präsidentenamt erwarten darf, a.d. seiner Stirn geschrieben hat, sollten wir alle verzichten können.

     

    Zudem ist er in einem Alter wo er die Jungen wohl kaum noch erreichen kann !

     

    Dieses Land und das Volk hat einen anderen Präsidenten verdient -keinen Wendehals- und nicht einen der aufgrund des Diktates von einer Hand voll Politikern

    ohne Vergangenheitsprüfung der Person der Masse vorgesetzt wird und ohne die Beteiligung einer Demokratischen Partei, DIE LINKE, zustandegekommen ist.

  • MB
    Malte Bjoern

    Ruuuuhich!

     

    #

     

    Zur Akte IM / OV...da wird der Gärtner schon für gesorgt haben das die Bocks-Jahre RUHEN.

     

    Passt auch gut zu Merkel... ein faustischer Pakt.

     

    Unter IM-Genossen sozusagen...

     

    #

     

    Zu Demokratie und so...Gauck ist Atlantikbrücke, Merkel ist Bilderberg, Sigi Pop ist Bilderberg, der Cem ist ECFR usw usf.

     

    Es bleibt alles in der NWO-Familie.

     

     

    Die (vermeintlich linken) Hunde bellen, doch die Karawane zieht weiter, zu ESM und (mehr oder weniger) sanfter Diktatur.

     

     

    Köstlich.

  • H
    Henry

    Mit dem Gauck frecherweise attestierten "oberflächlichen Freiheitsbegriff" hat sich der Autor leider als weitgehend inkompetent geoutet, zum Thema "Freiheit" überhaupt einen ernsthaften Kommentar verfassen zu können; ein durchweg peinlicher Artikel!

  • K
    Kaboom

    @Ann

    Wer, Sie gebildeter Intelligenzbolzen, ist denn Gauch? LOL

  • SD
    Stephan Dicke

    Ist das guter taz-Stil? Auf der Titelseite Gauck-Zitate verkürzt darstellen, damit sie in die wachs-weiche bax-Argumentation passen? Solchen Journalismus hängt die taz doch sonst nur der Sp...-Presse an. - Ich hätte nie gedacht, das ich eine taz gern in den Papiermüll gebe - die Gauck-Ausgabe liegt jetzt dort. - Ist Herr Daniel Bax Volontär?

    MfG Stephan Dicke

  • VG
    Vera Gehlkiel

    Ich will keinen Präsidenten, der meine Meinung hat, sondern einen mit einer eigenen. Das muß man natürlich auch aushalten können. Albern bis dämlich, jetzt per Schnellschußverfahren ein paar Zitate aus irgendwelchen Inteviews zusammenzuklauben und daraus eine politische Agenda Gaucks zu basteln. Schon menschenverachtend, wie jetzt Schnappschüsse überall ins Netz gestellt werden, wo der Mann besonders schlecht wegkommt.

     

    Alle wissen auch schon, das er rein monothematisch daher kommt und ihn ausser Aufarbeitung der "DDR" nix umtreibt. Kennt man ja alles: Liedermacher und so Schriftsteller, die endlos nerven mit ihren Geschichten vom Verfolgtsein. Biermann ohne Bier, sogar ohne Wein.

     

    Wieder mal, zu befürchten ist, nicht zum letzten mal, erweist sich, wie verkrampft ängstlich gerade die linksorientierte Denke, früher ein Ausweis und mit

    stolz getragener Orden für das Vermögen, zu differenzieren und vieles interessiert zuzulassen, im Zuge der Globalisierung doch geworden ist.

     

    Da ist es, wo es sonst wohl keiner mehr tun wird, bitter nötig, mal einen zu haben, der uns die Freiheit definiert, der nicht abschweift, der alles das sagt und durchdekliniert, was bedeutsam ist im Zusammenhang mit dem großen, aber endlos strapaziertem Wort, mit Begriffen wie "mündiger Bürger", die zu Klangschalen geworden sind für die Wulffs und Merkels mit den glatten, wie ausgeschnittenen Anzügen und Frisuren.

     

    Doch, ich habe mich schon ein bisschen verliebt in den Mann, der tatsächlich alt wirkte, auf dieser Pressekonferenz, wo sie ihn vorführten, und den es nicht kümmerte. Wo gibt es das nochmal, dachte ich, mein Gott, einen, den es nicht kümmert, und das im Fernsehen, der alt wirkte, ja bedrückt, nicht gefasst sondern angefasst.

     

    Doch, für den und mit dem würde ich mal wieder mehr Demokratie wagen wollen. Es macht bestimmt Spass, mit dem in die Kneipe zu gehen und lange zu diskutieren.

     

    Aber Bax, dieser Protagonist einer linken Zeitung in dem Zeitalter, in dem die Linke als intellekutelles, interkulturelles und internationalistisches Konzept bedrohter ist in der Existenz denn, bedroht, einfach auszubluten, zu verdorren, dieser Bax wünscht sich denn doch einen, der glatt ist, der sagt, was man vorhersagen kann, eine Charaktermaske, einen Präsidentendarsteller, zuverlässig nichtssagend, nicht bedrohlich, einen, der einen ganz bequem mit einer Buddel Fairtrade Rotwein in der eigenen schimmeligen Ecke sitzen lässt.

     

    Doch, dafür liebe ich ihn jetzt schon, den Gauck, das er bereits so viele tatsächlich angefasst hat, ohne das er überhaupt gewählt wurde. Klar sollen sie sich über ihn ärgern, von Occupy, das kann ja dazu dienen, die eigene Position mal wieder kritisch zu reflektieren, statt sich im gewonnenen revolutionären

    Ruhme bequem zu sonnen.

     

    Klar sollen die Salonmarxisten mal darüber nachdenken, was die Kehrseite der Kehrseite der Abkehr von der Marktwirtschaft für das eigene Portemonaie tatsächlich bedeutete, klar, soll man zweifeln, was wäre, wären keine Soldaten an Orten, wo die Massaker dräuen. All dies hat nicht nur zwei Seiten, sondern zwanzig.

     

    Mit Gauck haben wir endlich wieder einen in der Politik, dem man zutraut, das auszuhalten. Und sicherlich, denn eitel wie ein Spatz ist der Mann ganz zweifelsohne, einen, der nicht still sein wird.

     

    Schlag dir kräftig an die Brust, Angie, und mach dich auf eine Menge Probleme gefasst! Und ihr anderen auch, ihr Terrakottamarxisten!

  • A
    Ann

    Gauch wird euch gut tun )))

    OLi: Er ist nie auf NPD Linie eingeschwenkt, so eine Aussage ist krank.

     

    Hmmm, wieso sind die Linken gegen Gauch?

     

    Aletheia: Verleumdung!!!!!!! Er war OV,

    falls ein Dummbatz weiss was das heisst,

    selbst andere Opfer dieser Diktatur ( sowas wie von Linken wieder eingeführt werden möchte, wie Ihnen?)

    wurden als IM geführt, das hat nix zu bedeuten ohne Akte,

    ehe Sie diffamieren, bilden Sie sich! Dazu gehört Intellekt.

    Leider sind die meisten Westdeutschen einfach nur zu dumm....

  • A
    Ann

    Gauch wird euch gut tun )))

    OLi: Er ist nie auf NPD Linie eingeschwenkt, so eine aussage ist voll krank.

     

    Hmmm, wieso sind die Linken gegen Gauck?

  • AS
    Andrej S.

    Der Trittbrett-Pfarrer gehört zu solchen, die keine Oppositionellen waren, sondern im letzten Augenblick ihre Chance gesehen und genutzt haben

  • AS
    Andrej S.

    Der Trittbrett-Pfarrer gehört zu solchen, die keine Oppositionellen waren, sondern im letzten Augenblick ihre Chance gesehen und genutzt haben

  • 0
    008

    Schlimmes Niveau, wirklich. Hinreichend begründet und belegt wurde das bereits von anderen Kommentatoren.

     

    Leider kann ich - im Gegensatz zu matse - nicht von mir behaupten, diese Zeitung noch nie gekauft zu haben. *schäm*. In dieser Ausgabe damals war aber wirklich ein ganz hervorragender Artikel. Ines Pohl berichtete über ihre Reise nach Afghanistan.

    Auch auf taz.de ist mir immer wieder aufgefallen, dass besonders gelungene Beiträge von ihr oder Bettina Gaus stammen.

     

    Es wäre wünschenswert, der Chefredakteurin mehr gestalterische Einflussmöglichkeiten einzuräumen. Die Arme hat vermutlich sehr, sehr oft gegen die Dummheit, Ignoranz, Bockigkeit und Arroganz einiger Redakteure anzukämpfen. Schade. Wenn sie diese verschwendete Energie in sachlich-inhaltliche Auseinandersetzungen stecken könnte, wäre die taz vermutlich eines der besten Blätter in der deutschen Presselandschaft.

     

    Leider ist derzeit noch immer wieder Fremdschämen für die selbstverliebte und dümmliche Einfältigkeit einiger Autoren - wie D. Bax es hier eindrucksvoll unter Beweis stellt - angesagt.

  • R
    Religiöser

    Schon mal bedacht:Zwei Protestanten an der Spitze des Staates. Ob das den Katholiken gefallen kann?

     

    So oder so, das wird noch sehr, sehr interessant. Mal sehen, wer noch so alles zurückrudern wird. Und vor allem auch wie!

  • E
    ernesto

    Wenn es stimmen sollte,dass der eifrige Stasijäger(nach der Wende) schon in den 1980 Jahren seine 2 Söhne problemlos in die BRD transferieren durfte, mit der Maßgabe, dass sie ihren Vater jederzeit besuchen konnten (und er sie), dann ist meine Verwunderung darüber doch sehr hoch.

    Und wenn es stimmen sollte, dass er in der DDR sogar einen VW-Bus (ich hatte nach 12 Jahren endlich einen Trabi) zur Verfügung gestellt bekam, dann noch mehr.

     

    Wie lange müssen wir in diesem heuchlerischen Sytem diesem andauerndem Schmierentheater noch zuschauen.

     

    Ein Pfarrer gibt dazu seinen Segen.

    So muss es sein in unserer Demokratie!

  • AB
    Arne Babenhauserheide

    Die vielen aggressiven Antworten auf den Artikel zeigen, dass er wohl den Nerv von Leuten trifft, die Gaucks Ansichten nicht kennen wollen.

     

    Oder gleicher Meinung sind.

     

    Aber immerhin sind schonmal die Kommentare schön gespalten. Gauck ist echt gut darin, oder?

     

    Gestern habe ich als Entspannung etwas Georg Schramm gehört. Das ist jemand, den ich wirklich gerne als Präsident hätte. Ich hätte nicht erwartet, dass er so gut ist. Seine Aussagen treffen nämlich die wirklichen Probleme.

     

    Ihn findet man genau wie Volker Pispers auf Youtube.

  • S
    Sabine

    Ein sehr guter, kluger Artikel. Als ob sich die korrupte Selbstbedienungskaste einen in dieses Amt holen würde, der tatsächlich soziale Gerechtigkeit und wahre Freiheit (auch für die 99 Prozent) im Auge hätte. Allein der pastorale Hintergrund dieses Herren zeigt, dass noch enger zusammenfilzt, was ohnehin schon viel zu eng verflochten ist in unserer Demokratie: Staat und Kirche. Pfäffisches Salbadern ist also wieder angesagt.

    Und wer die Occupy-Bewegung verhöhnt, zeigt doch unverhüllt, wes Lied er singt! Nichts Neues also, wieder eine Chance vertan.

  • M
    matse

    Danke taz, dass ihr so schön zeigt, auf welchem Niveau ihr euch bewegt.

     

    Ich gratuliere mir selbst dazu, noch nie diese Zeitung gekauft zu haben.

  • R
    radia

    Danke Herr Bax, ein sehr kluger und richtiger Artikel, da muss sich eine Reihe von Menschen sehr warm anziehen. Leider!

  • I
    Irene

    Gauck ist ein Präsident von BILDs Gnaden. Wer hätte da wohl noch gewagt, einen anderen Kandidaten zu nominieren? Schon vor Wulffs Rücktritt wurden Politik und Öffentlichkeit in diese Richtung manipuliert. Wulff hat sich ganz sicher nicht richtig verhalten aber die Moral von der Geschicht ist doch die, dass BILD auch in Zukunft - unterstützt von den anderen Medien - jeden fertigmachen kann, der ihr nicht passt.

  • EA
    Enzo Aduro

    Viele drehen Gauck aber jetzt auch die Worte im Mund um.

     

    Natürlich ist Sarrazin "mutig". Ändert aber nichts daran das er falsch liegt, insbesondere bei den Ursachen.

     

    Die zu einem großen Teil an dem Plan der Rückkehr liegt. Das dachten beide Seiten, die Deutschen und die Migranten selbst.

     

    Wenn ich mit dem Vorhaben in 5 Jahren zurückzukehren nach Norwegen Gastarbeitern würde, dann würde ich auch kein Norwegisch lernen. Mit Genetik hat das nichts zu tun.

  • I
    Izmir Übuel

    Ich verstehe nicht, warum die SPD und die Grünen in Joachim Gauck unbedingt einen marktradikalen Bundespräsidenten haben möchten, dessem libertären Freiheitsbegriff die soziale Komponente völlig fehlt, der die Kapitalismuskritik der Occupy Wallstreet-Bewegung als "unsäglich albern" bezeichnet und in "bester" neoliberaler Tradition den "Fürsorgestaat" zurückfahren und statt dessen die "Eigenverantwortung" der Bürger stärken möchte (weil ja bekanntlich alle, denen es schlecht geht, selber schuld sind).

     

    Kein Wunder also, dass die FDP kein Problem hätte, den mit zu wählen, denn mit diesen Statements könnte Joachim Gauck glatt einer der ihren sein, oder ein Anhänger der Tea Party-Bewegung. Andererseits haben sich die SPD und die Grünen bislang auch niemals grundsätzlich und glaubwürdig von der Agenda 2010 und deren bürgerrechtswidrigen Auswüchsen distanziert, und so gesehen passt es dann auch wieder.

     

    Ich vermute, dass sich viele Gauck-Fans niemals ernsthaft mit dessen Vita und politischen Positionen (z.B. Befürwortung der Beobachtung der linken Abgeordneten durch den Verfassungsschutz) befasst haben, denn ansonsten wüssten sie, dass der schon immer angepasst und auch niemals der unerschrockene und aufrichtige DDR-Bürgerrechtler war, zu dem er heute hochstilisiert wird (ich persönlich halte ihn, bei aller gespielten Bescheidenheit, auch für ganz besonders eitel und selbstverliebt).

  • N
    naseweiser

    Kann mich nicht dagegen wehren ...: finde A. Merkel immer sympathischer - d i e wollte Gauck nicht !

     

    (...habe in 50 Jahren noch nie CDU gewählt , auch künftig nicht .)

  • MB
    Markus Brandt

    Danke für diesen Kommentar. Jetzt bin ich mir sicher, dass Gauck der Richtige ist. Mir war das vor der Lektüre nicht so bewußt, aber jetzt weiß ich, dass er sich für die Freiheit und gegen die falsche Toleranz einsetzen wird. Das macht doch Hoffnung!

  • P
    Paddy

    Der nächste Blender, der sich als jemand ausgibt, der er gar nicht ist. Ein erhobener Zeigefinger ist m. E. mit dem Begriff Freiheit unvereinbar und die Solidarität mit Minderheiten fehlt gänzlich. Andere haben ihre Ayatollas, wir nun einen Gauck. - Zurück in die Zukunft!

  • DV
    dem verzweifelten Niveau der taz

    Von Zeit zu Zeit ist es durchaus passend, sich einer fakälorientierten Ausdruckweise zu bedienen. Der Kommentar von Herrn Bax verdient es wirklich:

     

    Populistische Scheiße! Eine von wenig Sachkenntnis geprägtes, anbiederndes Gauck-Bashing, das dazu dienlich sein mag, bei der unreflektierten 140-Zeichen/Facebook/usw.-Gemeinde zu punkten.

     

    Wie kommt's? Vielleicht, weil die Bildzeitung findet, Gauck sei toll? Die taz nicht automatisch eine Gegenposition einnehmen. Das wird der Sache nicht gerecht.

    Wenn schon Gegenposition, dann bitte wohlbegründet.

     

    Der dümmliche Bax macht denselben Fehler, wie viele seiner Leser: Er sitzt dem Trugschluss auf, aus dem Zusammenhang gerissene Zitate entsprächen der Wahrheit. Peinlich.

     

    Die Konkurrenz ist der taz um Nasenlängen voraus. Sowohl Cicero als auch Süddeutsche haben gute, differenzierte Beiträge geleistet, die zu einer Versachlichung der Diskussion beitragen sollte (z.B. http://bit.ly/yakNDb und http://bit.ly/zg2C1c).

    Diesbezüglich hat die taz auf ganzer Linie versagt. Schade.

     

    Ich persönlich mag die taz, habe aber überhaupt keine Lust, mich gegen Bezahlung zumüllen und suggestiv manipulieren zu lassen. Das Geld investiere ich lieber in hochwertige, journalistische Arbeit, die diesen Namen auch verdient.

     

    Bei der taz - obwohl sie nicht müde wird, diesen ihren Eigenanspruch stets zu betonen - ist der Begriff "Qualitätsjournalismus" (soll was mit Recherche zu tun haben...) in letzter Zeit offenkundig zu einem Fremdwort geworden.

  • M
    Mike

    Nicht beleidigt sein, lieber Genosse Bax. Das wird schon wieder. Einfach ein paar Pillen nehmen, und schon ist die Welt wieder in Ordnung.

     

    Sonnige Grüße aus Kuba

  • V
    Valentin

    Liebe taz,

     

    die vielen Kommentare, die den guten Daniel Bax so niedermachen und den furchtbaren Joachim Gauck so toll finden, zeigen, wie wenig und oberflächlich die meisten Menschen und leider auch die taz-Lerser sind.

    Und das kreide ich euch an. Wann informiert ihr endlich über die wirklichen Hintergründe. Ich kann jetzt hier nicht anfangen, das alles aufzuzählen, was ich meine.

    Aber auch ich glaube, genau wie "EKSOM", dass Gauck genau der richtige Präsident auf dem Weg in den deutschen Faschismus 2.0 ist. Er wird mit Freude all die schönen Gesetze zur angeblichen Terrorismusbekämpfung unterschreiben und schön gegen alle Maßnahmen gegen die internationale Finanzoligarchie wettern.

    Die Politik und die Medien leisten ganze Arbeit.

    Gute Nacht Deutschland.

  • W
    Wolfgang

    Wo stehen die Schilder:

     

    DEUTSCHLAND ERWACHE! ?????

  • R
    Rufus

    Bundespräsidentenamt

    Wullfen -----> vorGauckeln -----> We Trust in God, not in the Bundespräsident

     

    Nach der Äre Gaucks wird man nicht mehr über wullfen spechen, sondern über vorGauckeln.

     

    @von … und_es_hat_Gauck_gemacht!:

    Wenn der Islam nicht zu Deuschland gehört, dann gehört hier das Judentum und Christentum auch nicht zu Deuschland. Der Staat ist im Bezug auf Religion neutral. Und das ist gut so.

     

    Es ist eine Schizophrenie zu meinen Muslime gehören zu Deutschland und der Islam nicht. Dann müsste man das Christentum mit seinen Kreuzzügen auch verbannen. Außerdem die Nazis waren keine Muslime, sondern Christen. Deshalb bitte nicht in Demagogie verfallen.

  • N
    Nassauer

    Heult der Bax und macht sich wichtig,

    dann ist der Gauck wohl sicher richtig.

     

    Helau!

  • KB
    Kritischer Beobachter

    Der völlig oberflächliche Kommentar, der im Wesesentlichen aus dem Zusammenhang gerissene Zitate Gaucks aneinander reiht und Leute zitiert, die etwas gegen Gauck haben, wirkt in seiner Lächerlichkeit richtig drollig.

     

    Schlimm, ja ekelerregend ist der Hass, der ihm hier von einigen entgegen schlägt, die sich geifernd des Wörterbuchs der Untermenschen bedient. Ich denke z.B. an "Jutta", deren Wortwahl Bände spricht.

     

    Gebt dem Mann doch eine faire Chance!

  • MB
    max bürger

    ich gebe ihnen vollkommen recht, er ist der falsche. das einzig richtige, was er nun tun könnte ist nicht antzutreten. er hat sich zu allen zeiten immer mit denen arrangiert, die die macht vertreten. er ist eben kein widerstandskämpfer wie er sich gerne darstellt, sondern er kann sich nur gut darstellen.

  • MT
    Miaowara Tomokato

    Brauchen wir denn wirklich einen Kaiserersatz, der auf Staatspension ohne nennenswerte politische Funktion im Prunkschloss haust? ? Repräsentative Aufgaben übernimmt doch schon das Amt des Bundeskanzlers. USA, Frankreich und zahlreiche andere Staaten kommen doh auch ohne aus und die Restmonarchien brauchen keinen. Affenzirkus um nichts und wieder nichts....

  • AH
    Arnulf Haubold

    Ich schließe mich dem Kommentar von Lars an und empfehle Ihnen, Herr Bax, demnächst gründlicher zu recherchieren.

  • T
    Thomas

    Die Legende vom "Präsidenten der Herzen" ist doch auch wieder so eine mediale Schöpfung, deren Ursprung kaum zu orten ist. Mit meinem Herzen hat das jedenfalls nichts zu tun!

    Wir werden sehen - leider!

  • DN
    Dr. No

    Danke für diesen guten Kommentar!

     

    STOPPT DEN GAUCKLER!!!

  • W
    Wolf

    Bravo Herr Bax, die Dinge beim Namen zu nennen !

     

    Schlimm ist, das eine handvoll Politiker dem Volk einen Präsidenten diktiert, welcher von einem nicht unerheblichen Teil der Bürger abgelehnt wird.

    Schlimm ist auch, das eine demokratische Partei, wie die LINKE, nicht in die Personalauswahl des zukünftigen Präsidenten eingebunden wurde.

     

    Wie kann einer Präsident werden, der als Chef der Stasiunterlagen-Behörde Mitarbeiter mit Stasi-Vergangenheit jahrelang beschäftigt hatte.

    Ist schon eigenartig, warum die Masse der Presse

    dieses Thema nicht wieder aufgreift ???

     

    Wie glaubhaft ist einer unter der größeren Berücksichtigung der Moralanforderungen an einen Präsidenten, der seit 12 Jahren in sog. "wilder Ehe" verbringt und noch verheiratet ist ?

    Wie gut soll eine sog. "First Lady", die nicht mit dem Präsidenten verheiratet ist, noch rüberkommen?

    Hinzu kommt noch, das er als ehemaliger Pfarrer, der während seiner "Pfarrenzeit" die Ehe als großes Gut gepredigt hat und selbst nicht lebt.

     

    Ein alter Mann, u.a. festgelegter Neoliberaler und Wirtschaftsfreund, ein langweiliger Redner mit vielfach gleichen Inhalten spricht auch nicht besonders für einen zukünftigen Präsidenten,der auch den Spagat zwischen Jungen und Alten finden sollte.

     

    "Mein" Präsident wird er niemals sein !

  • LF
    Lukas Feldmeier

    Was durch diese Diskussion auf jeden Fall eindrucksvoll zu Tage tritt ist, dass dieser Kandidat die Bevölkerung spaltet und zwar wohl wie kein anderer Bundespräsident vorher.

    Die Parteien mögen sich weitgehend einig sein, das Volk ist es nicht.

  • PM
    Peter Maas

    @Rolf Ardmann:

     

    "Das ist ein Selbstmordprogramm der SPD und man muss sich ernsthaft fragen, was da gerade passiert mit der SPD?"

     

    Klarer Fall von Amtsüberschätzung. Gauck wird doch nur Bundesfrühstücksdirektor.

     

    Was Schwarz-Grün-Phantasien angeht: die Grünen haben zwar keine Lust, auf die Rolle des SPD-Kellners festgelegt zu werden, aber trotzdem ist es nicht ihr sehnlichster Wunsch, mit der CDU zu koalieren, schon gar nicht wegen so einer unwichtigen Personalie.

     

    Außerdem wurde Gauck durch Unterstützung der FDP aufs Schild gehoben - gegen den Willen Merkels.

  • D
    drubi

    Es ist interessant zu beobachten, wie in unserem Politzirkus Entscheidungen gefällt werden. Es ging schon bei der vorigen Präsidentenwahl vornehmlich darum, dass Parteien ihren jeweiligen "Wunschkandidaten", aus welchen schleierhaften Gründen auch immer, durchzudrücken sich bemühten. Dies ist im Wesentlich ihre größte und meist auch einzige Mühe. Wettbewerb um des Wettbewerbs Willens - der letzte Rest, der noch vom Begriff Freiheit in unserem Land übriggeblieben ist. Freiheit i.S.d.G. Und genau dafür - und nur dafür - steht womöglich Herr Gauck, womit er sich als repräsentativer Kandidat wenigstens für unseren Politzirkus qualifiziert. Und weil sich unser Politzirkus selbst ebenfalls für repräsentativ hält, obwohl sich unsere Parteien dank üppiger Parteienfinanzierung bei geringen Mitgliedsbeiträgen längst aus vielen Lebensbereichen und -verhältnissen abgekoppelt und verabschiedet haben, wird er nun von eben jenen Repräsentanten für eine gute, repräsentative Auswahl gehalten. Gegenkandidaten - keine (fast wie zu DDR-Zeiten). Breitere, öffentliche Diskussion über Sinn und Zweck, Inhalte und Erwartungen - abgekürzt, Hauptsache: Ruhe im Busch. Es wird das übliche "name dropping" zur Erläuterung veranstaltet: Freiheit, Demokratie, Rechtsstaat. Wie man's meint, was man damit meint ist "ja eh klar". Wessen Freiheit ? Wessen Rechte ? Oder war es welche Rechte ? ... mediale Einheitssosse, übernehmen sie ... einmal Glattbügeln, bitte.

    Ich habe ja noch mitbekommen, dass es wengstens innerhalb der CDU eine Diskussion über den Kandidaten gab. Warum, weshalb, wurde leider auch nicht klar. Letztlich vielleicht nur weil man angepisst war, dass es nicht der eigene Kandidat war. Aber gab es eine Diskussion innerhalb der SPD oder den Grünen ? Hat davon irgendjemand irgendetwas mitbekommen ? Oder ist es inzwischen derart selbstverständlich, dass diese Parteien einen Kandidaten wie Herrn Gauck aufstellen ? Keine Diskussion ?

    Oder ist die Personaldecke inzwischen in der berliner Republik so dünn geworden, dass man froh sein muss, dass denen überhaupt noch ein Namen einfällt ?

    Auf Herrn Gauck wartet ein ordentliches Stück Arbeit. Denn jeglichen Überlegungen, was ein Bundespräsident leisten soll, sind unsere Parteien durch ihre reine Personaldebatte geschickt ausgewichen, obwohl es um die Besetzung eines politischen Amtes geht. Mach du mal, Gauck. Wird schon irgendwie klappen; mehr Murks wie der frühere wird's schon nicht werden; wir vertrauen dir ... Na, is das nich nett ?!

     

    Im Hinblick auf die SPD sind die Vorgänge doch recht erhellend: ein Vorgeschmack darauf, was wir von ihr erwarten können.

  • W
    Wolf

    Der Mann ist einfach zu alt für seinen Job.

    Wie will er bei den Jungen überhaupt ankommen ?

     

    Zudem soll er seit 12 Jahren mit einer Frau, obwohl er noch verheiratet ist, zusammen leben.

    Für einen ehemaligen Pfarrer ist das schon merkwürdig und wie will er auch deshalb galubwürdig präsentieren wollen ?

     

    Wähend seiner und nachfolgenden Zeit sollen bei der Stasiunterlagenbehörde, wo er der Chef gewesen ist, Mitarbeiter mit Stasi-Vergangenheit beschäftigt gewesen sein.

     

    Und solch einer, der dem Neoliberalismus und der Wirtschaft sehr nahe steht, soll Bundespräsident werden ?

     

    Pfui !

  • LI
    Leser Irgendein

    Ich kann mich an Zeiten erinnern, als die taz eine lesenswerte Zeitung war.

  • T
    Tralala

    Wenn man nichts als Blabla zu schreiben hat, sollte man es lassen...

  • D
    D.B.COOPER

    An taz.de können sie uns sagen was es mit "IM LARVE" auf sich hat? Und stimmen die Gerüchte ? Ich bitte um Aufklärung. Deutschland kann sich einen weitern Wulff nicht leisten. Darum Aufklärung das ist sogar die Pflicht der Medien.

  • K
    kritiker

    Herr Gauck wurde zweifellos mit aus dem Kontext gerissenen oder missverstaendlichen Zitaten in ein falsches Licht gerueckt.

     

    Das aendert aber nichts daran, dass Herrn Gauck grundlegendes Wissen zum Verstaendnis der Fehlentwicklungen aus Vergangenheit und Gegenwart und zum Verstaendnis der Herausforderungen der Zukunft fehlt.

     

    Frau Wagenknecht waere meine Wunschbundespraesidentin.

  • F
    fritz

    Gefuehlsduseliges Integrationsgeschwaetz!!!

     

    Was und warum und wozu? Wo ist ueberhaupt ein Problem?

     

    Genauso mit allem anderes. Vor einer Bank sitzen ist sehr schoen, aber es braucht auch einen politischen Inhalt und einen politischen Willen!

     

    Hohles und vollstaendig leeres Geschwaetz, das niemandem real hilft!

     

    Womit ich Gauck nicht verteidigen will, aber die TAZ hat es nicht geschnallt. Ich erinnere an den grenzenlos duemmlichen Ingo Arendt-Artikel seinerzeit zu den Vorzuegen von Wulff....

     

    Nichts ist billiger als der mainstream.

  • X
    xyz

    Hier gibt´s einen interessanten Artikel aus der Welt über Gauck und die Gauck-Behörde:

     

    http://www.welt.de/politik/article1024835/Stasi_Behoerde_soll_Akten_vernichtet_haben.html

     

    Danach sollte er eigentlich schon vor seiner "Wahl" vorsorglich zurücktreten.

  • V
    vic

    Da sagen sie was, Herr Bax.

    Ja, Gauck ist der Falsche- meiner war er nie.

    Zu all dem anderen dummen Zeug, das er so erzählt, kommt in diesen Tagen neu:

    Die "sogenannte" Linkspartei (O-Ton).

    Gauck ist so was von falsch.

  • T
    Tomasi

    Dieses Land hat einfach zu viele klugscheißende Journalisten mit Profilneurose und zu wenige, die mal ihren verbliebenen Rest Hirn benutzen...

  • S
    silvio

    naja...

     

    nicht zu vergessen ist, dass der bundespräsident kaum politische macht besitzt sondern vorzugsweise repräsentative aufgabenbereiche zu erfüllen hat. angesichts dieser tatsache halte ich gauck für einen durchaus geeigneten kandidaten, obwohl er nicht meiner politischen überzeugung entspricht. zweifelsohne ist joachim gauck jemand, der mit seiner integrität (soweit mir bekannt) lücken zwischen verschiedenen politischen lagern schließen kann und das demokratiebewusstsein von bürgern stärken kann. nach einem derart verkorksten versuch einen innerparteilichen konkurrenten durch die wahl zum bundespräsidenten aus dem weg zu räumen scheint mir dies eine akzeptable lösung zu sein.

     

    daher ist mir dieser kommentar leider eine spur zu deutliches schwarz-weiß denken...

     

    freundlichen gruß an die sonst so geschätzte redaktion.

  • L
    Lars

    Herr Bax, was halten Sie von gründlicher Recherche? Die Kollegen von Cicero oder der Süddeutschen machen es Ihnen vor, vielleicht einfach öfters mal bei denen vorbeischauen!!

  • S
    Senior

    Sorry, Daniel Bax, aber das Argument des "hohen Alters" gegen Gauck ausspielen zu wollen, enthält zu viel Vorurteil. Ohne jetzt die altersweisen Hamm-Brücher und Geißler zu bemühen, finde ich es vermessen und arrogant, Leuten über 70 geistige Beweglichkeit abzusprechen, wie Sie es tun. Hätte ich von der taz nicht erwartet.

  • RA
    Rolf Ardmann

    Ich stimme ihnen voll zu! Das ist möglicherweise ein Türöffner für Schwarz/Grün aber für die SPD kann das nur eine Sackgasse sein.

     

    Wie kann die SPD einen Kandidaten fördern, der gegen all das steht, das die SPD Wähler suchen: Überwindung der neoliberalen Ideologie "Jeder ist seines Glückes Schmied" ohne Rücksicht auf die Ausgangslage und die Rahmenbedingungen, den offenen Umgang mit Migranten, das Ende der Vorratsdatenspeicherung, den entschiedenen Kampf gegen Neonazis und Fremdenfeindlichkeit?

     

    Das ist ein Selbstmordprogramm der SPD und man muss sich ernsthaft fragen, was da gerade passiert mit der SPD?

  • JT
    Jim Tinte

    Mit Gauck hat sozusagen nun die Tea Party das Präsidentenamt inne, wozu auch immer das gut sein soll.

  • J
    Jutta

    bravo herr bax, sie sprechen mir aus der seele. was will unser land mit diesem alten pfaffen im höchsten amt. wo bitte ist denn dieser herr gauck glaubwürdig? ein pfarrer der in wilder ehe lebt, aber predigt die ehe ist heilig. glaubwürdig wäre er wenn er das amt abgelehnt hätte. ich bezweifle nämlich sehr, daß herr gauck noch schnallt um was es eigentlich geht.

  • UU
    … und_es_hat_Gauck_gemacht!

    Bevor die Apologeten des Migrantenstadl hier prophylaktisch rumjammern, sollte Gauck erstmal gewählt werden und dann eine 100 Tage Schonfrist eingeräumt bekommen. So wie das bisher immer üblich war.

     

    Wulff hat mit der Aussage: "Der Islam gehört zu Deutschland" sein bundespräsidiales Todesurteil unterschrieben. Und das ist auch gut so! Das antidemokratische, rückständige und totalitäre System Islam kann, darf und wird NIE zu Deutschland gehören. Was natürlich nicht ausschließt, dass Menschen dieses Glaubens zu Deutschland gehören.

     

    Was das Thema Gaucks sein wird, kann jetzt noch keiner wissen, außer ein paar Linke mit proletarischem Glaskugel-Durchblick natürlich. Dass Gauck den assozialen Casino-Kapitalismus befürwortet, ist eine plumpe Lüge. Einfach mal abwarten und zuhören – vielleicht verschwindet dann der linke Schaum vorm Mund von ganz alleine.

  • J
    Johann

    Lieber Herr Bax, mit diesem Artikel haben Sie sich regelrecht zu einem journalistischen Nichtsnutz degradiert. Wer zu diesem Zeitpunkt derart Prophezeiungen von sich gibt und keine sachlichen Hinweise liefern kann, hat als Journalist auf ganzer Strecke versagt. Bitte verschonen Sie uns in Zukunft mit Ihrem reißerischen Unmut und Pessimismus. Sie verschenden die Zeit eines Jeden, der auf der Suche nach Informationen ist.

     

    Liebe Grüße, Johann

  • S
    Stefan

    sorry...aber die occupy Bewegung ist doch etwas albern. Masken, show und ganz wenig inhaltliche Systemkritik und vorallem keine Visionen von realistischen Alternativen. Es ist eine junge Bewegung - das ist ok- aber sie wird überbewertet. Über gelebten Widerstand, Freiheit und Demokratie kann man von Gauck eine Menge lernen.

    Sein Sarrazinzitat wurde übriegens aus dem Zusammenhang gerissen.Und es ist wichtig, dass er die große Mehrheit der Menschen hat. jeder andere wäre ungeeignet.

  • E
    Entwulffen!

    Bax, Yüzel und Konsorten spüren, das ihre Uhr tickt. Die Entwulffung Deutschlands hat begonnen. Es geht aufwärts.

  • CS
    Cpt. Shroeder

    @Stan

    Vielen Dank, endlich bricht mal jemand eine Lanze für eine der Grundlagen jeder politischen Diskussion - Information! Glaube nie einem Zitat, das Du nicht selber aus dem Zusammenhang gerissen hast! Ich bin skeptisch, ob Herr Gauck der Richtige für ein mittlerweile wenigstens fragwürdiges Amt ist. Ein BP mit Courage - der einzige außer Heinemann möglicherweise - wäre ein Hoffnungsschimmer.

  • CS
    Cpt. Shroeder

    @Stan

    Vielen Dank, endlich bricht mal jemand eine Lanze für eine der Grundlagen jeder politischen Diskussion - Information! Glaube nie einem Zitat, das Du nicht selber aus dem Zusammenhang gerissen hast! Ich bin skeptisch, ob Herr Gauck der Richtige für ein mittlerweile wenigstens fragwürdiges Amt ist. Ein BP mit Courage - der einzige außer Heinemann möglicherweise - wäre ein Hoffnungsschimmer.

  • M
    Michael44

    Tja was soll man zu diesem Kommentar von Daniel Bax noch groß schreiben: vollkommen daneben gegriffen.

     

    Herr Gauck ist ein sehr guter Kandidat und es ist erfreulich, dass sich CDU/CSU, FDP, Grüne und SPD auf diesen parteiübergreifenden Kandidaten einigen konnten.

     

    Das die Linkspartei und anscheinend auch Herr Bax hier ebenso anstänkert, zeigt nur wie wenig Sie mit den Bürgerrrechtlern der DDR gemeinsam haben und das Sie anscheinend immer noch damit hadern, das das Projekt "DDR" derart kläglich gescheitert ist.

     

    Es fragt sich an dieser Stelle, ob die taz mittlerweile Parteizeitung der Linkspartei ist.

  • L
    longroad__!

    man muss weder die linkspartei mögen und noch ein befürworter der direktwahl des bundespräsidenten sein um es skandalös und schockierend zu finden, dass eine partei, die immerhin sechs millionen wähler vertritt, darunter mehrheitlich ostdeutsche, namentlich von der entscheidungsfinung ausgeschlossen wurde. es ist nicht nur ein von allen parteien mitgetragener tiefschlag gegen die demokratie sondern spricht auch dem mit pathos vorgetragenen slogan "für alle deutschen" hohn.

  • B
    Bernd

    Bravo, Daniel Bax!

    Der Burgfrieden um diesen Spaltpilz nervt gewaltig.

  • E
    EKSOM

    Der Mann ist der gefährlichste Bundespräsident aller Zeiten. Er versteckt sich sehr professionell hinter eine Maske, die noch für jeder man angenehm erscheint. Ich tippe bei GAUCK auf einen stark konservativen neoliberal orientierten Faschisten in der Maske eine religiös-demokratisch erscheinenden Linken. Von der Körpersprachen verstehe ich etwas!

  • JM
    jost manderbach

    Als die politischen Meinungsredakteure der TAZ uns vor den letzten Wahlen offenbarten, dass ihr Herz zu drei Vieteln für die SED Nachfolgepartei schlägt, war ich überrascht,jetzt überrascht mich ein solcher Kommentar auf Parteilinie nicht mehr.

  • K
    kllemens

    Oberflächlicher Kommentar. Klingt eher wie eingeschnappte Nörgelei nach dem Motto: Wer nicht sagt, was ich denke, soll wegbleiben.Mit so einer Meinung ist nun wirklich kein Staat zu machen.

    Hupe

  • F
    fazit

    Er ist neoliberaler Ideologe. Und damit ca. 10, 20 Jahre zu spät dran, und völlig ungeeignet, ernsthafte Antworten auf die drängenden Fragen der Zeit zu haben, oder diese auch nur zu verstehen. Auf die Occupy-Kritik antwortet er mit dem DDR-Bankensystem und neoliberalen Phrasen. Es ist lustig und traurig zugleich. Es ist aber unbegreiflich, wieso SPD und Grüne ohne Not ein zweites Mal mit ihm ankamen, statt einen anzubieten, über den echter Konsens auch in der Bevölkerung besteht. Keinen Ideologen. Jemanden, der aufgrund seiner Leistungen Respekt genießt, unabhängig von politischen Richtungen. So jemanden gibts scheinbar aber nicht mehr. Es gibt nur noch die Retortenfiguren der Bildzeitung. Der Wir-sind-Papst, der Guttenberg, die Lena, Yvonne die Kuh und Paul der Krake, Klartext-Steinbrück und Gauck: Sie tanzten nur für einen Sommer.

     

    Wahrscheinlich war es alles kleinliche Taktierei, die Merkel "beschädigen" sollte. Diese Art von "Politik" hat man so satt inzwischen. Zum Glück fallen Grüne und SPD damit aber gerade schön auf die Nase bei ihren eigenen Wählern. So erlebt man nun die bizarre Situation, dass es zwei mediale, sich gegenseitig widersprechende Realitäten gibt. In der einen, dem basisdemokratischen Internet, äußert sich das Volk mehrheitlich im Tenor "Wulff geht garnicht", und nur versprengte Trupps von politically Incorrect oder Cicero- und Bildlesern halten ihm die Treue. In der anderen Realität, der der Printmedien, sind die Bürger hellauf begeistert von der Wahl, und nur ein paar Miesmacher im Internet nörgeln noch herum.

     

    Was bleibt? Gauck. Tiefschürfende Erkenntnisse sind, wie gesagt, von ihm nicht zu erwarten. Was dann? Er wärmt verbal die konservative, von Guttenberg bitter enttäuschte Seele. Was er als Pfarrer ja schon gewohnt ist. Gönnen wir das also unseren konservativ-liberalen Mitbürgern, soll er ihnen ins Gewissen predigen, bis ihnen das Herz übergeht - wir müssen uns die endlosen Sermone ja nicht auch selbst anhören.

  • NR
    Norman Rogalla

    Vielen Dank - die bislang einzige von mir gefundene Stimme in den Mainstream-Medien, die sich wenigsten vorsichtig abgrenzt vom "Kandidaten der Herzen" - bzw. der Volksparteien, der Banken und vor allem auch der BILD-Zeitung. Von diesem neoliberalen, lautsprecherisch-selbstgerechten Fiesling!

     

    Herr Bax, lassen Sie sich bitte nicht beirren von all den Jubelpersern hier auf diesen Seiten, die sich von Ihnen auf den Schlips getreten fühlen. Ihr Kommentar ist ein ein großer Pluspunkt für die ansonsten schon sehr bananenrepublikanisch gleichgeschaltete taz.

  • D
    Denken

    Hmm..ein wenig Recherche und selber denken, hätte diesen Artikel vielleicht vor der Peinlichkeit bewahrt. Hier wird einfach nur auf einen Anti-Zug aufgesprungen und mit aus dem Zusammenhang gerissenen Zitaten garniert. Mir ist dennoch ein Präsident mit Verstand und einer Meinung lieber, als eine Merkel Marionette mit korrupierenden Zügen.

  • JH
    Jürgen Haas

    Ist die taz wirklich so oberflächlich geworden? Wieso bringt Ihr hier 1-Wort-Zitate, die erstens einen bestimmten Zweck verfolgen und zweitens (bewusst ?) den Sinn der Aussagen verzerren? Traurig!

     

    Klar ist Gauck nicht bequem. Und das ist gut so. Denn es gibt viele offene Fragen in unserer Gesellschaft, auf die wir nie und nimmer bequeme Antworten finden werden. Und deshalb brauchen wir u.a. einen Bundespräsidenten der gesellschaftliche Auseinandersetzung mit den richtigen(wichtigen Themen anzettelt und dann am Leben hält.

     

    Ich glaube und hoffe, dass Gauck diese Rolle spielen wird. Auf dass es weh tun werde ...

  • MM
    meine meinung
  • T
    Teermaschine

    Ach wie schön es doch ist, so reich beschenkt mit linker Gesinnung: Da kann man herrlich Solidarität mit Griechenland fordern...und unberührt zuschauen, wie institutionelle Anleger seit dem ersten Hilfspaket Milliarden umrubeln. Da braucht es nicht einmal irgendwelche Eurobonds. Und die Staatspleite Griechenlands erfolgt exakt in dem Moment, da die Banken und Fonds eine ausreichende Anzahl ihrer toxischen Papiere bei der EZB abgeladen hat. Über die vermeintliche Solidarität der Linken freuen sich bis jetzt vor allem die Ackermänner der Welt. Aber Herr Gauck ist natürlich neoliberal! Grotesk.

     

    Und zur Not lügt man sich die Welt dann...bis sie einem gefällt. Da muss dann halt der Sarrazin herhalten. Richtig ist: Gauck hat das Buch mutig genannt. Aber er hat mitnichten Sarrazins Thesen gestützt, teilweise vehement widersprochen.

    So geht das Punkt für Punkt. Aber, wen juckt es. Hauptsache, die Gesinnung stimmt. Und dass das Volk wieder einmal zu blöde ist, dies zu erkennen...naja, damit haben wir verwöhnten Wohlstandkinder in jeder Generation zu kämpfen!

  • MM
    meine meinung

    wulff mit Freunden:

    http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,816445,00.html

    Fundstück im Netz: Gauck mit Wulff-Freunden Ferres und Maschmeyer (im Jahr 2010)

  • R
    RedHead

    Wir brauchen niemanden, der auf die Stasi losgeht, die gibts nämlich nicht mehr. Gut wäre jemand, der die aktuellen Bestrebungen, einen Überwachungs- und Polizeistaat autoritär durchzudrücken durch Verweigerung der Unterschrift bremst. Da ist Gauck ganz sicher der falsche.

    Wulff war mir jedenfalls lieber, der war wenigstens nur korrupt und geldgeil, Gauck fällt durch eine ziemlich rechte Agenda auf, Deniz Yücel hat es hier bei der taz ja auch gut zusammengetragen.

  • R
    Rufus

    BILD dir einen Bundespräsidenten!!!!

     

    Heute kann man durch vorGauckeln auch Präsidenten machen.

  • S
    Schoenlink

    Dieser präsident wird das land mehr spalten. Vermutlich richtig. Aber der passende präsident zur passenden zeit. Spaltung ist in, siehe griechenland. Auch diejenigen, die ihn jetzt schon für den grössten präsidenten aller zeiten halten, werden es schon kapieren. Es ist karneval, auf dem rausch folgt der kater. Prost!!!!

  • R
    Rufus

    Gauck der falsche Kandidat

     

    Der erste Satz an der Gauck stolpern wird ist "Der Islam gehört zu Deutschland." Diesen mutigen Satz, dass auch die Realität dieses Einwanderungslandes wiederspiegelt, wird er wohl kaum über die Lippen bekommen.

     

    Es stellt sich danach die Frage, wie es mit den Werten des Pfarrers steht. Er ist sich und seiner Kirche nicht treu. Als Pfarrer muss er auch Werte an denen er glauben sollte auch leben. Sonst hat es keinen Sinn. Wasser predigen und Wein trinken, dass geht nicht. Als Pastor in einer wilden Ehe, und dass zudem ohne geschieden zu sein, bringt das Werteverständnis dieses Mannes in Wanken.

     

    Wofür steht dieser Mann der mit Sarrazin sympatisiert? Wohl nicht für eine Vielfalt, in der auch Islam sein Platz hat?

     

    Soll Gauck das rückgängig machen wass Wullf mutig angestoßen hat: "Der Islam gehört zu Deutschland"

     

    Ich bin gespannt.

  • DW
    damals wars
  • BH
    Banjo Hansen

    Dieser Gauck ist ein auf-den-fahrenden-Zug-Springer und Speckjäger. Lesen Sie den Artikel zu Gauck von Deniz Yücel, den ich mir als Präsidenten wünsche, denn er hat Humor UND ein gutes Aussehen. Außerdem ist er sehr bescheiden.

  • P
    paul

    Sollte das sich bewahrheiten, hat das Land den nächsten Präsidentenskandal:

     

    xxx.freitag.de/politik/0018-wiedersehen-herr-gauck?searchterm=wiedersehen+herr+gauck

  • MM
    meine meinung

    Herr Gauck ist zu alt (72) und vertritt albernde Ansichten für mich…..und wird nur wegen seinen guten, seriösen Aussehens gewählt..selbst im Osten in seiner Heimatstadt unbeliebt …...was hat der Mann bisher für Arme oder für das Volk geleistet, außer Leiter einer Behörde unter Kohl zu sein ?

    aber für das Amt eines Bundespräsidenten egal, denn es ist eh nur ein Amt für das Händeschütteln von ausländischen Staatsgästen und Vereidigung von Politikern…..es wäre besser und kostensparender für die BRD, das Bundespräsidialamt komplett abzuschaffen.

  • OS
    Oma Schmitz

    Wenn alle dafür sind, muß einer dagegen sein. Das kann man so machen, ich bin auch kein Fan der Idee, der oberste Notar des Landes müßte ein moralisvcher Superheld sein. Aber schon nach kurzer Recherche sind alle Vorwürfe von Daniel Bax als falsche Zitate zu widerlegen, der Kommentar ist also ziemlich fragwürdig. Es bleibt also der schale Eindruck, dass Bax das egal ist und er entweder handwerklich unsauber gearbeitet hat oder trotz besseren Wissens auch mal auf einer Netzwelle surfen möchte. Beides ziemlich peinlich.

  • L
    llamaz

    Naja, Gauck ist jemand der sich differenziert ausdrückt. Wer die hier bei der TAZ in verschiedenen Artikeln und Kommentaren aus dem Zusammenhang gerissenen Aussagen vollständig liest, der wird festgestellt haben, daß auf jedes "einerseits" ein "andrerseits" folgte. Man kann sich wie die TAZ Kommentatoren dafür entscheiden das von Gauck geäußerte "Andrerseits" zu unterschlagen und seine Leser zu veräppeln.

     

    Man muss das aber nicht.

  • M
    Moebius

    @der Richtige:

    Kann sein, dass Gauck keine Bevölkerungsschichten gegeneinander ausspielen WILL - aber wenn man wie er behauptet, ein Sozialstaat mache träge und Hartz IV sei genau das gewesen, was Deutschland gebraucht hätte, gleichzeitig aber die Kritik an den Banken mit der DDR gleichsetzt ("Ich habe in einem Land gelebt, in dem die Banken besetzt waren"), dann spaltet man die Bevölkerung in arm und reich - pardon, in "Leistungsverweigerer" und "Leistungsträger".

     

    Die Geisteshaltung, sein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen, ist lobenswert - wenn man darauf achtet, dass alle einigermaßen gleiche Startchancen haben und man in Stolpernde investiert, anstatt sie am Wegesrand liegenzulassen. Aber gleiche Startchancen haben wir nicht - übrigens auch keine Gesellschaft, in der vor allem Leistung gilt. Oder was glauben Sie, wieso mehr als 50% der Topmanager aus den reichsten 0,5% der deutschen Bevölkerung stammen - nota bene, dem ohne die Einkommen der Topmanager bereits reichsten 0,5%.

     

    Gauck ist ein Liberalismusromantiker, ein Vereinfacher der Realität, der verkennt, dass es mehr als eine Art der Unfreiheit gibt und dass auch noch andere als der Staat fähige Menschen am Erreichen ihrer Ziele hindern können. Es gibt nicht nur Staat und Mensch - es gibt Staat, Cliquen und Individuen. Wenn der Staat die Cliquen nicht einbremst, nehmen die überhand - zum Schaden des Gemeinwesens, dessen Gedeihen Aufgabe des Staates ist.

  • L
    llamaz

    Naja, Gauck ist jemand der sich differenziert ausdrückt. Wer die hier bei der TAZ in verschiedenen Artikeln und Kommentaren aus dem Zusammenhang gerissenen Aussagen vollständig liest, der wird festgestellt haben, daß auf jedes "einerseits" ein "andrerseits" folgte. Man kann sich wie die TAZ Kommentatoren dafür entscheiden das von Gauck geäußerte "Andrerseits" zu unterschlagen und seine Leser zu veräppeln.

     

    Man muss das aber nicht.

  • W
    Wertkonservativliberaler

    Eine Rede über die (auch) anstrengenden (Selbst-) Anforderungen der Freiheit wie Gauck zu halten, Herr Bax, ist allemal mutiger, als den wohlfeilen PC-Satz "Der Islam gehört zu Deutschland" auszusprechen (wobei ich denke, dass sich Wulff niemals mit den Lehren des Koran und dessen Herrschaftsanspruch in "real-existierenden" islamischen Gottesstaaten auseinandergesetzt hat).

     

    Und im Übrigen: Wahrscheinlich hat sich noch niemals ein deutscher Bundespräsident so lächerlich gemacht wie Wulff, als er in der Türkei davon schwadroniert hat, auch "das Christentum" gehöre zur Türkei.

     

    Welcher Türke hat das wohl Ernst genommen?

     

    Herr Bax: Sie leben in einer Traumwelt; für mich immer wieder faszinierend-merkwürdig...

  • C
    Con

    Darin besteht ja gerade die "Qualifikation" von Joachim Gauck. Er hat in fast allen Punkten die gleiche Meinung wie BILD. SPIEGEL und Co. freuen sich schon wie verrückt, zukünftig die schroffen Ansichten von Gauck "besprechen" zu können. Die SPD und die Grünen haben wieder einmal, wie bei der Agenda 2010, ins Kl... gegriffen.

     

    Der neue Bundespräsident Joachim Gauck wird zukünftig einer der konservativsten Politiker in Berlin sein. Die Personalie wird letztlich der CDU zugutekommen. Auch Sarrazin und Konsorten werden nun endlich das Schloss Bellevue von innen kennenlernen. Denn dort sind ihre Ansichten von nun an sehr geschätzt und werden als "mutig" geadelt.

  • S
    Sandra

    Was lang getrennt, ist nun vereint. Der Pfarrer und die Pfarrerstochter, der Bürgerrechtler und die FDJ-Sekretärin. Ist das nun Aussöhnung oder evolutionäre Konvergenz? Gauck ist bestimmt ein interessanter Präsident, aber nicht der, den ich gut fände. Mir wäre Lothar Dombrowski lieber gewesen.

  • C
    Conrad

    Darin besteht ja gerade die "Qualifikation" von Joachim Gauck. Er hat in fast allen Punkten die gleiche Meinung wie BILD. SPIEGEL und Co. freuen sich schon wie verrückt, zukünftig die schroffen Ansichten von Gauck "besprechen" zu können. Die SPD und die Grünen haben wieder einmal, wie bei der Agenda 2010, ins Kl... gegriffen.

     

    Der neue Bundespräsident Joachim Gauck wird zukünftig einer der konservativsten Politiker in Berlin sein. Die Personalie wird letztlich der CDU zugute kommen. Auch Sarrazin und Konsorten werden nun endlich das Schloss Bellevue von innen kennenlernen. Denn dort sind ihre Ansichten von nun an sehr geschätzt und werden als "mutig" geadelt.

  • K
    KFR

    soviele Fragen zu Stasi-Akten kann er sein Leben lang nie beantworten;

    nächste Runde gleiches Spiel, nur die Anwälte verdienen;

    warum tut er sich das an ???

  • MJ
    Michael Jäger

    Lieber Herr Bax,

    für mich hört sich das so an, als wäre in der letzten Redaktionssitzung beschlossen worden "mach´n wa ma wat contra Gauck", und Sie packen nun Ihren journalistischen Werzeugkasten aus und bescheren uns, handwerklich brilliant, diesen wenig überzeugenden Artikel.

    taz, das ist Scheiße ! - nein: gequirlte Scheiße

  • DR
    Der Richtige

    Der richtige Kandidat ist dann wohl Jemand, der die ewigen Floskeln der Linken "Gegen Hartz4", "Gegen Afghanistan" und "Gegen Banken" gebetsmühlenartig wiederholt?

    Dieses Land hat mehr als kleinkariertes Zerede auf einzelnen Streitschauplätzen verdient. Obwohl er tatsächlich als "Spalter" bezeichnet wird, ist Gauck derjenige, der am wenigsten Bevölkerungsschichten gegeneinander ausspielen will (kein "die da oben" und "die da unten", sondern "Wir sind das Volk!" - dazu gehören natürlich auch Immigranten)

     

    Gauck hat eine Grundhaltung, die ich absolut vorbildlich finde: Die Verantwortung des Menschen, sein Schicksal und das seiner Mitmenschen selbst in die Hand zu nehmen, kurz: Zivilgesellschaft. Das ist der ursprüngliche Sinn des Wortes Solidarität, bevor linker Populismus ihn umgedeutet hat in die Zwangsherrschaft des Wohlfahrtsstaates, Umverteilungen vorzunehmen, bis "soziale Gerechtigkeit" erreicht ist. Vertrauen auf den Staat darf nicht größer sein, als Vertrauen in den Mensch.

  • S
    Seltsam

    Danke, Tommy, exzellenter Kommentar.

  • R
    Robert

    xxx.havemann-gesellschaft.de/fileadmin/Redaktion/Aktuelles_und_Diskussion/Maerz-Dezember_2011/Gerhard_Rein.pdf

     

    Hilft mit Sicherheit etwas weiter.

  • H
    Hans

    Gauck ist ein Kandidat von SPD, Grünen, FDP und auch wenn Sie es verneinen, auch von der CDU. Aber seit neuestem auch ein Kandidat der BLÖD-Zeitung.

     

    Gauck ist leider wirklich ein Kandidat der Mehrheit, zumindest wird das der Mehrheit erfolgreich suggeriert. So haben Sie Gauck genau so verdient wie Schwarz-Geld.

     

    Aber ich schäme mich ja eh schon für die Mehrheit der deutschen Politik. Da kann ich mich auch für einen Bundespräsidenten Gauck schämen, wenn er inthronisiert ist.

  • C
    Carsten

    Wenn Bax mault, weiß ich, dass Gauck der Richtige ist. Danke.

  • K
    Kabo

    Wieso hat Gauck die Nominierung nicht abgelehnt, nach dem Theater vor 2 Jahren. Anscheinend ist seine Eitelkeit doch größer, als ich dachte.

  • UN
    user name placeholder

    "Nur ist das, was bisher gegen ihn vorgebracht wurde, arg dürftig und zeugt von einer gelinde gesagt intoleranten Weltsicht, die die eigenen Überzeugungen zur Norm erklärt, alles davon Abweichende hingegen als unvernünftig und unmoralisch ansieht."

    Meiner Erfahrung nach sind es vielmehr die Vertreter_innen der neoliberalen Positionen Gaucks, die alle anderen als Terrorist_innen denunzieren um sie dann mit Bespitzelung und Repression überziehen.

  • H
    HamburgerX

    Hallo Herr Bax, ich hoffe, Sie haben nicht von Twitter abgeschrieben.

     

    "Ob in Sachen Hartz IV, Afghanistankrieg oder Finanzkrise, ob im Streit über Atomkraft oder Stuttgart 21"

     

    Hartz4: Gauck wandte sich vor allem gegen den Missbrauch des Begriffs "Montagsdemonstration". Das ist sicher mehrheitsfähig.

    Finanzkrise: Was hat er denn da gesagt, was angeblich die Mehrheit anders sieht?

    Atomkraft: In Umfragen waren die Menschen in der Regel nicht überwiegend dagegen (über viele Jahre gesehen).

    Stuttgart 21: Volksabstimmung ergab, dass die Mehrheit das Projekt will.

     

    Ansonsten ist mir ein Präsident lieber, der eine Haltung hat, als einer, der sich ständig angeblichen Mehrheiten andient und sich dem Zeitgeist förmlich unterwirft wie Wulff oder Rau.

     

    Vielleicht sollte ein Präsident aber auch gar nicht ständig und überall reden, sondern sich auf seine Kernfunktion Staatsnotar konzentrieren.

  • MM
    Maria Meiser

    Mein Gott,

     

    wenn man das alles im voraus schon weiß, Mensch, dann lasst es doch alles bleiben.

     

    Erhellend ist das alles nicht.

    Man muss jetzt nicht unbedingt etwas suchen, nur weil Wulff jetzt weg ist, u. nicht ständig wieder verwegene Sachen auf den Tisch kommen können, bzw. in die Medien.

     

    Lassen wir doch Herrn Gauck erstmal Präsident werden, dann sehen wir weiter.

    Ich denke, er wird sich Denen offen zur Diskussionen stellen, u. nicht verstecken.

     

    Er nicht!

  • S
    stan

    Leider kümmert sich Daniel Bax nicht um Aufklärung, sondern lässt es heftig an journalistischer Recherchepfliche mangeln; wie in der Bloggerszene geistern nur Stichworte vom 'mutigen Sarrazin' und 'albernen occupy-Protesten' etc. herum.

     

    Wie wäre es mit Zitatüberprüfung?

    Die findet man hier:

     

    http://www.cicero.de//berliner-republik/wie-das-netz-den-boesen-gauck-erfand/48369

     

    Freundlichen Gruß

     

    stan

  • T
    tommy

    Wenn man mal die Äußerungen Gaucks zu Sarrazin im Original nachliest, kann man leicht erkennen, dass sie nicht von unkritischer Zustimmung geprägt sind. Aber alles andere als eine 100%-ige Verurteilung der Unperson Sarrazin steht für Daniel Bax wahrscheinlich bereits außerhalb des "demokratischen Konsenses".

     

    Ähnlich verhält es sich mit anderen Äußerungen Gaucks, etwa zu der occupy-Bewegung (die, wenn ich mich nicht täusche, ja auch von Teilen der Linken kritisiert, von manchen gar des Antisemitismus verdächtigt wird - Gaucks Kritik ist dagegen noch harmlos). Das sind teils wüst aus dem Kontext gerissene Zitate, die im übrigen in ihren Aussagen von vielen Menschen in Deutschland geteilt werden dürften. Es gibt nämlich auch tatsächlich noch andere legitime Sichtweisen als die von Linksalternativen, Piraten und ähnlichen.

     

    Wobei ich nicht behaupten will, dass es nicht doch Kritikwürdiges an Gauck gibt. Nur ist das, was bisher gegen ihn vorgebracht wurde, arg dürftig und zeugt von einer gelinde gesagt intoleranten Weltsicht, die die eigenen Überzeugungen zur Norm erklärt, alles davon Abweichende hingegen als unvernünftig und unmoralisch ansieht.

     

    Und was das Spalten der Geselellschaft angeht: Das hat Wullf gerade mit seinen angeblichen Bemühungen um "Integration" ganz gut hingekriegt. Seine penetrante Bevorzugung einer bestimmten ethno-religiösen Minderheit verbunden mit Desinteresse an anderen Migrantengruppen/Minderheiten und einem ewig erhobenem Zeigefinger gegenüber der "altdeutschen" Bevölkerung ("Seid ja nett zu den Muslimen und lest Euren Kindern schön Toleranzbüchlein vor, damit sie nicht zu Nazikillern werden") war meiner Ansicht nach nicht geeignet, den Zusammenhalt der Gesellschaft zu stärken. Bei mir zumindest haben sie eher Abneigung, ja sogar Hass auf die politische Kaste, deren Vertreter Wulff ist, gestärkt und ich denke nicht, dass ich der einzige bin, dem es so gegangen ist.

  • O
    Oli

    Für einen Gauck ist dieses Amt sehr schwer. Und es ist eine Frage, ob er wirklich ein Konsensmensch werden kann? Aber einer, der eben Position beziehen kann, wenn z.B. ein ex-SPD-Politiker plötzlich auf die NPD-Linie einschwenkt. Und mutig ist nicht immer gut, jedenfalls nicht im Amt als Bundespräsident. Was uns 2012 gefehlt hätte, wäre ein Weizäcker, ein Heinemann oder Scheel. Aber eben kein Gauk - zumal Deutschland nicht nur aus Stasi-gebeutelten Menschen besteht.

  • M
    Markus

    Oh weia ein Kandidat mit eigener Meinung, und dann noch eine andere als der Kommentator. da kann er ja nur der falsche sein.

  • M
    Markus

    Oh weia ein Kandidat mit eigener Meinung, und dann noch eine andere als der Kommentator. da kann er ja nur der falsche sein.