piwik no script img

Griechenlands Sparkurs"Ich bin froh, wenn ich noch Strom hab"

Lebensmittel tauschen, drei Pullover in der kalten Wohnung tragen und leere Bibliotheken. Drei Griechinnen erzählen von ihrem Alltag unter dem rigiden Sparkurs der Regierung.

Auf dem Land werden Lebensmittel getauscht, in Athen werden Zwiebeln umsonst an Bürger verteilt. Bild: reuters

Litsa Artemis, 42, Buchhändlerin

Seit dem ich 18 bin, habe ich im Buchhandel gearbeitet. Als letztes in einem der größten Verlage Griechenlands, der krisenbedingt einen großen Teil seines Programms eingestellt hat. So bin ich seit einem Jahr arbeitslos und ich frage mich, ob ich unter den gegebenen Umständen je wieder arbeiten werde.

Das Verlagswesen ist zusammengebrochen. Es gibt nicht die geringste Perspektive woanders wieder anzufangen. Und ich möchte nicht daran denken, was mich für Arbeitsbedingungen erwarten, wenn ich wieder Arbeit haben sollte.

Ich war es gewohnt Arbeitsrechte zu haben, die Überstunden abzurechnen, Weihnachtsgeld, das Einhalten von kollektiven Tarifverträgen – mit dem neuen Memorandum gibt es diese Dinge nicht mehr. Unter den Bedingungen des Memorandums zu arbeiten ist für mich als Arbeitnehmerin eine Beleidigung.

Jetzt sitze ich zuhause und trage gerade drei Pullis, weil unser Haus sich entschieden hat, nicht zu heizen. Ganz Athen heizt nicht mehr, wegen des teueren Heizöls. Ich bin jeden Tag froh, wenn ich noch Strom habe, weil ich es nicht einsehe die neue Immobilienabgabe zu zahlen. Sie wird mit der Stromrechnung vom Staat eingenommen, bis zu einem Drittel der griechischen Haushalte haben die Rechnung nicht gezahlt.

Ich weiß nicht, wie lange das noch gut geht. Über meinen Kopf schwebt stets die Frage, nach Deutschland zu immigrieren. Wer hätte das gedacht, dass ich das noch erlebe? Ich bin Tochter von ehemaligen Gastarbeitern in Düsseldorf und bin erst mit sieben Jahren aus Deutschland nach Athen gekommen.

Maria Lazou, 62, Rentnerin

Für mich war die Lösung aus der Krise, zurück in mein Dorf auf die Insel Skiathos umzuziehen. Das Leben in Athen wurde im letzten Jahr immer teuerer und unerträglich.

Meine Rente beträgt mittlerweile 869 Euro, bei 35 Jahren Dienst als Gymnasiallehrerin. Damit konnte ich mir nicht mal mehr die Grundversorgung leisten, die in Griechenland ohnehin immer teuer war und nun mit den neuen Steuern in die Höhe geschossen ist.

Nun lebe ich mit meinem Mann auf dem Land, das ich als Mitgift geerbt habe. Wir bauen unser eigenes Gemüse an und genießen einen qualitativ besseren Lebensstandard als in der Stadt.

Wir sind nicht die einzigen. Mit Freunden versuchen wir, Lebensmittel zu tauschen und zu leben ohne viel einkaufen zu müssen. Jemand hat Hühner, jemand anders fängt Fische mit seinem Kutter, jemand Drittes bietet guten selbstgemachten Wein.

Strom sparen wir durch Solaranlagen, die wir Stück für Stück selbst auf unseren Dächern installieren. Ich möchte nicht mehr auf die Hilfe vom Staat warten, sondern selbst die Initiative übernehmen. Sogar Recycling organisieren wir auf der Insel in einer freiwilligen Bürgerinitiative.

Ohne staatliche Zuschüsse oder Unterstützung kümmern wir uns selbst um das Recycling von Plastik auf der Insel – und es läuft super, alle beteiligen sich. Ich denke, es gibt einen neuen Trend zum bürgerlichem Engagement, weil es notwendig geworden ist, sich am Staat vorbei zu organisieren.

Aliki Gerlioti, 26, Doktorantin, Juristin

Mein Problem ist, dass ich in Griechenland keine Möglichkeit mehr sehe, meine Promotion abzuschließen. Alle Stipendienprogramme wurden abgeschafft. Und mit diesen paar Hundert Euro, die ich verdiene, kann ich mich nicht finanzieren. Obwohl ich bei meinen Eltern wohne, die mich mit zwei mickrigen Renten aushalten müssen.

Ich habe mein Studium sehr gemocht, war mit der Qualität der griechischen Universitäten sehr zufrieden und möchte gerne weiterforschen. Aber jetzt ist die Forschung in Griechenland gestorben.

Die Unibibliotheken Athens sind ein Witz, es wurden alle Abonnements für juristische Fachzeitschriften abbestellt, wegen der Kürzungen. Auch Bücher werden keine neuen mehr angeschafft, selbst die Netzzeitschriften können sie sich nicht mehr leisten. Die Bibliotheken sind veraltet, damit kann ich keine erstzunehmende Promotion mehr machen.

Ich überlege, zu meinem Freund nach Berlin zu ziehen, der als Jurist auch schon aus Thessaloniki immigriert ist. Jedes Mal, wenn ich in Berlin bin, habe ich ein schlechtes Gewissen, mein Land verlassen zu wollen.

Auf der anderen Seite spüre ich eine Erleichterung dabei. Erleichterung weil ich diesem erstickenden Klima entkomme, dieser nationalen Depression, die in Griechenland um sich gegriffen hat. Die Gespräche wurden aufgezeichnet und übersetzt von Magarita Tsomou

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

47 Kommentare

 / 
  • T
    Tino

    @panos

     

    Wir Deutsche haben gerade letztes Jahr die letzten Schuldtitel des 1. Weltkrieges zu Ende getilgt! Da gab es selbst nach 90 Jahren keinen Schuldenschnitt wie bei euch Griechen.

     

    Griechenland wurde von den eigenen Gaunern und Betrügern kaput gemacht. Die haben ihr Geld dann in die Schweiz und Luxemburg geschafft und jetzt sollen die deutschen Steuerzahler die Misere in GR bezahlen. Ich glaube es hakt bei den Griechen, die bekommen nix mehr von uns. Sollen die erstmal 90 Jahre lang die verprassten Milliarden zurückzahlen, wie anständige Schuldner.

  • P
    panos

    @Tino

     

    Was du deutsche Hilfe nennst ist nicht anders als Kredite mit sehr hoehen Zinsen.

     

    Gestern hat Daniel Conbendit im Europaischen Parlament auf die 80 Milliarden, die Deutschland zurueckbezahlen soll.

     

    Die talibanische (so Conbendit)deutsche konservative Sparpolitik gegen Griechenland muss endlich aufhoeren und die Deutschen Medien die Wahrheit dem deutschen Publikum sagen.

     

    Deutschland koentte nach dem Zweiten Weltkrieg weiter atmen weil die USA die Schulden Deutschlands verschenkt haben.

     

    Deutschland war im 20en Jahrhundert 4 Mal Bankrott abern niemals hat das Land ihre Schulden zurueckbezahlt.

     

    Schliesslich muss ich mich bedanken weil Deutschland zum zweitenmal mein Land zerstoert!!!

     

    Das einzige Land EU dass von der Krise profittiert ist Deutschland, etwas stimmt hier nicht.

  • G
    Gast

    Es ist eine Schande solche Kommentare zu lesen... BILD & Co haben in den letzten 3 Jahren ordentliche Arbeit geleistet. Es ist einfach nur traurig wie man Meinungen manipulieren kann und gegen arme Leute hetzt...Dabei sollte man meinen das Leute dazulernen!

  • JV
    Jenny von Westfalen

    An das Führerhauptquartier..

     

    Auch in sog. 'linken' Zeitungen herrscht mittlerweile die Meinung vor, 'die Griechen' hätten ihre derzeitige Situation nicht nur selbst verschuldet, sondern auch verdient.

    In den u.s. Beiträgen beispielhaft hierfür wäre u.a. die 'Argumentations-kette' eines gewissen 'Tino'.

     

    Wie Sie sehen können läuft alles genau nach Plan.

     

    Recht schöne Grüße aus dem Reichspropagandaministerium.

  • T
    Tino

    Natürlich ist es ein Jammern auf hohem Niveau. Die Griechen haben gerade mal ein paar Monate Kürzungen erfahren, von ihren oft unverschämt hohen Bezügen und Betrügereien.

     

    Und es sind eben nicht nur die Millionäre in GR, die sich die Taschen voll gemacht haben, das geht durch alle Schichten. Der kleine Ladenbesitzer der keine Steuern gezahlt hat, der Taxifahrer der schwarz arbeitet ebenso die Handwerker. Und noch für Oma und Opa Rente kassiert, obwohl die schon lange verschieden sind. Wenn ich das als Deutscher Steuerzahler sehe und dann die vielen Harzer und Billigarbeiter bei uns, da bekommt man echt einen Hals.

    Dann müssen die Griechen ihre zu Unrecht erworbenen Immobilien wieder verkaufen, bei uns können sich viele Menschen auch kein Wohneigentum leisten und bei steigenden Mieten selbst die nicht.

     

    Ich würde mich schämen, wenn ich Grieche wäre und kein deutsches Geld annehmen, wenn ich den Deutschen für ihre Hilfe nichteinmal dankbar sein kann.

  • M
    Meistertroll

    Nicht klar ist mir, was die bekannt „gutmenschelnde“ Redaktion der taz mit diesem Artikel bewirken will. Darzulegen, dass die griechische Regierung den Sparkurs abbrechen soll?

     

    Strom bezahlen, Bücher bezahlen mithilfe der Notenpresse bzw. EU-Milliarden?

     

    Klar können Italien (?), Frankreich (?) und Deutschland (bald auch: ?) das griechische Motto „Mehr ausgeben als einnehmen“ noch einige Jahre finanzieren.

     

    Bis dann Deutschland halt auch kein Geld mehr für Ausbildung und Forschung da ist.

     

    Und das ist sehr wahrscheinlich: Denn schließlich wirtschaften ALLE EU-Mitglieder nach dem Motto „Mehr ausgeben als einnehmen“.

     

    Liebe taz-Redaktion: Was wollen Sie mit diesem Artikel aussagen?

  • B
    bernhard1964

    "Warum nehmen sie das Geld nicht von den Reichen?"

     

    Diese Frage stellen sich zur Zeit die einfachen Arbeiter und Menschen in Griechenland. Ich finde die Frage absolut berechtigt, habe aber weder in den Medien, noch von irgendwelchen Fachleuten, Politikern eine Antort auf diese einfache Frage vernommen.

    Meine Frage lautet: Ist Solidarität nur ein Wort bzw. ein Wert der einfachen Menschen?

    Diese Frage sollte sich jede westliche Demokratie ernsthaft stellen und natürlich auch beantworten.

  • L
    lef

    Insgesamt jammert man hier auf ziemlich hohem Niveau! Deutsche ALG2-Empfänger träumen davon, so hohes Resteinkommen zu haben! Und zahlen tun hier auch Alle mehr als in GR, nur als Beispiel: Stromrechnungen als einfaches Mittel, Steuern zu erheben. Deutsche Stromrechnungen (und die bezahlen ALL!) bestehen zur Hälfte aus Beitrag zur Rentenversicherung (Stromsteuern) und EEG-Förderungsabgabe. Und nu?? Beschwert sich einer hier über diese Ungerechtigkeit?.

  • H
    henno

    Steuern nicht zahlen. Abgaben nicht zahlen. Aber mit Korruption durch den Tag hecheln. Und sich NUN wundern, wenn das eigene Land am Boden liegt?

     

    Mag sein dass der einzelne Grieche nichts dafür kann, wenn das Land ständig gefälschte Bilanzen abgegeben hat. Die Erkenntnis dass ein Land kollektiver Steuerverweigerer aber irgendwann pleite ist, keine Renten mehr zahlen kann und Co - die hätte auch dem Normalo mal dämmern können. Und nun, wo das Land selbstverschuldet am Tropf europ. Staaten hängt ist das Gejammere groß. Völlig unverständlich.

  • AT
    an Tino

    Unsere Steuergelder landen ganz sicher nicht bei den im Artikel erwähnten Griechen.

    Die landen auf dem Umweg über Griechenland bei Banken, Versicherungen, Heuschrecken und sonstigen Fonds. Selbst die Zocker, die auf eine Pleite Griechenlands wetten, werden damit bedient.

     

    Das Geld könnte man genau so gut hierbehalten und es der Deutschen Bank zur Verteilung unter ihren Zockern, Spekulanten und Raffsäcken. Denn Die bekommen es eh.

  • M
    Mir

    Lieber Tino,

     

    von "unseren Steuergeldern" hat der gemeine Grieche aber gar nichts.

    Die Rettungsmilliarden fließen nicht an die griechischen Bürger, nicht in den griechischen Staatshaushalt, nicht in die griechische Infrastruktur, nein, sie dienen nicht einmal dem Schuldenabbau, sondern dienen lediglich der Begleichung der Zinsen und gehen somit direkt in die Taschen der Gläubiger.

     

    Das ändert zwar nichts an der Tatsache, dass Griechenland pleite ist, macht aber das "jammern" der griechischen Bevölkerung (nicht jene, die dem Staat Millionen an Steuern schulden - die haben eh keinen Grund zum Jammern) verständlicher.

  • MX
    Mr. X

    Naja, man muss es doch von beiden Seiten sehen.

     

    Man stelle fest die Regierung Griechenlands hat einfach Mist gebaut und ist durch die Banken verschuldet. Das System des Kapitalismus eben.

     

    So der griechischen Bevölkerung ging es sogar besser als uns doch so jammernden Deutschen und nun haben sie schlimmere Beingungen als wir. Sogar die Mittelschicht ist dort zur Unterschicht geworden und wer hat das Geld?

  • M
    menschzumensch

    Ihren Kommentar hier eingeben

    endlich mal ein Artikel in dem klar wird, was die ganzen Sparmaßahmen bedeuten. Hier wird ein Land kaputtgespart - und geBILDete Deutsche rufen "bravo", noch... Wenn das kapitalistische Schiff so weit gesunken ist, dass auch Deutschland dran ist, werden manche anders denken.

    Was die Troika (ironischer gehts nicht...) jetzt in Griechenland durchexerziert, ist doch nur die Generalprobe für alle anderen Länder: Sparen bei den Kleinen und Privilegien für die Reichen. Egal wie hoch die Schulden sind.

  • A
    Anna

    Ich lebe in Berlin - einer Stadt in einem Land, dass - wie ich den obigen Aussagen entnehme - eine Art gelobte/s ist für die Griechen derzeit.

     

    Ich werde es nicht schaffen, meine Promotion abzuschließen. Weil mir das Geld fehlt. Ich habe gerade meine Steuererklärung gemacht. 500 Euro hatte ich Netto pro Monat des letzten Jahres zur Verfügung. Freiberuflich erwirtschaftet. Um promovieren zu können. Die Schulden sind mir dabei über den Kopf gewachsen. Darum habe ich diese Woche einen weiteren Teilzeitvertrag ohne Sozialversicherungspflicht für den Arbeitgeber unterzeichnet. Die (antirassistische) Promotion muss ich nun niederlegen.

    Ich bin Akademikerin und finde keine Arbeit. Ein Stipendium gibt es für mich nicht.

    Mein Freund arbeitet oft 50 bis 60 Stunden die Woche. Er bekommt kein Weihnachtsgeld. Wenn ich mich in Hartz 4 begebe arbeitet er statt für 950 Euro Netto im Monat plötzlich für 600 - da er sich entschieden hat, mit mir zusammen zu leben und ich mich entschieden habe, nicht zu lügen.

    90% unserer Möbel stammen vom Sperrmüll.

    In dem Haus in dem ich lebe heizt man teilweise noch mit Ofenheizung. Die Nachbarn verheizen Möbel aus Presspappe und lackiertem Holz. Der Innenhof steht voll mit derlei Zeug und dem giftigen Rauch der sich daraus entwickelt.

    Eine Mahlzeit, die wir hier im Haus Essen kann so gut wie nie über 1,50 Euro pro Kopf kosten.

    Meine Freundin ist schwanger - da sie Promotionsstudentin ist und bis vor zwei Monaten von einem Stipendium lebte, stehen ihr keinerlei Gelder zu.

     

    So ist das hier.

  • A
    artur

    was nutzen die vielen Milliarden, wenn die doch

    nur in korrupte Hände geraten ? Da gefällt mir die Idee

    sich selbst zu organisieren schon besser.

    Ist doch eine prima Lösung. Nicht nur für die Griechen.

  • K
    keetenheuve

    Dieses Jammern nervt allmählich. Viele Griechen können trotz der angeblich so schlimmen Lage noch Wohnungen besitzen. Überhaupt ist das private Vermögen in Griechenland ebenso wie in Italien und Portugal in den letzten Jahren ständig gestiegen, sehr merkwürdig. Und was sollen erst die Slowaken sagen, die jetzt auch für Griechenlands Míßwirtschaft aufkommen muß und die selbst mit weniger als Griechen leben müssen?

  • Y
    yberg

    elitenverweigerung bei der staatsfinanzierung und staatsorganisation,steuerboykott querbeet durch die gesellschaft,diebstahl an gemeinschaftseigentum,intransparenz,willkür und rechtlosigkeit im verwaltungshandeln,so es überhaupt noch stattfindet, führen eben zu leeren kassen und dem zerfall einer bürgergesellschaft,der auch die wirtschaftliche basis entgleitet.

     

    die sparprogramme der regierung sind doch nicht die ursache für die verarmung breiter bevölkerungsschichten

    sondern letzlich nur folge bzw. auswirkung einer zwootwelt administration und seiner giereliten und bereicherungsexzellenzen selbstbedienung.

     

    wir hamn hier genug elend in xberg,da muß ich nich nach athen kucken

     

    wer scheiße wählt,frißt früher oder später scheiße... drastisch gesagt.

     

    wir hier in deutschland sollten aus den griechischen verhältnissen eine lehre ziehen

  • H
    Hoffmannswaldau

    Es geht in Griechenland nur um die Rettung der weltweit agierenden Banken und Versicherungen

  • G
    gar

    an Tino:

    Lieber Tino, informieren hilft:

    1. die Steuergelder sind keine Spenden sondern teure Kredite, ausgeliehen mit ca. 1% weiterverliehen mit 5,%, an denen der deutsche Staat bis zu 300 Millionen Euro im Jahr verdient. Kredite sind keine Spenden, sondern Produkte, an denen man verdient

    2. das Geld erreicht nicht die Griechen sondern ist dafür da die Gläubiger und den Euro abzusichern. Das sagen auch gestandene Ökonomen, werfe doch einen Blick in die Financial Times oder dem Handelsblatt, auch das hilft

    3. Sauer auf Merkel zu sein macht Sinn. Sie benutzt die deutschen Steuerzahler als Pfänder für weitere Gläubigerrettungen. Vielleicht ist dann aber Merkel diejenige, an die du dich wenden solltest und nicht die griechische Bevölkerung

    4. Deutschland profitiert vom Euro, aber zerstört gleichzeitig die Eurozone mit seiner Politik. Die Außenhandelsungleichgewichte zwischen den Euroländern sind das Problem, sogar die SPD sagt das mittlerweile, nur dieses Problem ist ein strukturelles der Eurozone, da kannst du alle Griechen ins Meer ertränken, das Problem wirst du immer noch nicht lösen.

    5. les doch die taz und nicht die Bild.

     

    danke

    gar

  • W
    Wüstenratte

    Genau, wenn ein deutscher Harz-IV-Bezieher damit auskommen muß, sollte das auch ein Grieche schaffen! Es sollte uns aber auch als Warnung vor einer EU-Annexion durch die Türkei dienen. Überhaupt ist die EU mittlerweile zu sehr aufgebläht, und wird von Bürokraten dirigiet, siehe Gurkenerlass,Bananenerlass, usw..

  • B
    Balanacan

    Hallo "Webmarxist":In GR gibt es kein Harz4 - nur hoechstens 368 Euro Arbeitslosengeld fuer hoechstens ein Jahr. Dann auch keine Krankenversicherung mehr. Wohngeld, Heizkostenzuschuss etc. Fehlanzeige. Lebensmittelpreise (auch beim Discounter) 20-30% hoeher als in D. Ich habe ueber 20 Jahre in Athen gelebt und niemand ist mir als Nazideutschem begegnet. Hier waere jetzt ja wohl mal Internationalismus angebracht - Dein Username ist ja scheinbar eher ein Scherz.

  • W
    Wolfgang

    Anmerkung zu Griechenlands, Germanias und Europas Zukunft - ohne die Quandts, Siemens und Ackermänner in Wirtschaft und Politik:

     

    Auch wenn der unvollkommene Realsozialismus in der Ökonomie, Ökologie und im Konsumenten-Bewusstsein, der über den Kapitalismus und Imperialismus aufgeklärten osteuropäischen und DDR-Bürgerbewegten - und nicht nur bei ihnen, nicht bestehen konnte, der sozial-ökologischen Kreislaufwirtschaft in Europa, auf der Grundlage des Gemeineigentums an den gesellschaftlichen Produktionsmitteln, gehört die Zukunft! So auch in Griechenland und der Europäischen Union (- in der Germania AG braucht es etwas mehr Zeit, dementsprechend härter sind die kommenden Auseinandersetzungen zwischen allen Klassen und Schichten der Bevölkerung). -

     

    Einen anderen Weg für die Gestaltung unserer gemeinsamen Zukunft - im Interesse der Bevölkerungsmehrheit - gibt es nicht! - Selbst wenn es zum Einsatz aller staatlichen Gewaltmittel kommt, um diese Entwicklung im Herrschaftsinteresse der Monopolbourgeoisien und deren Wirtschafts- und Lobby-Politik zu verhindern, dieser europäische Zukunfts- und Überlebensweg wird sich letztlich durchsetzen! - auch gegen jeden polizei-staatlichen und militärischen Widerstand.

  • H
    hopfen

    Also das ist auch ein wenig Jammern auf hohem Niveau. Ich habe zu Hause auch 2 T-Shirts und darüber 2 Pullover an, das sparrt Heizkosten und nebenbei auch Emissionen.

     

    Ich denke das viel wichtigere Thema ist die Sparpolitik bei der Ausbildung/Wirtschaft. Wie kann man denn das Bildungssystem und das Verlagswesen derart zusammensparen? Da sieht man mal wieder, dass das einzige, was beim Sparen rauskommt eine kaputte Wirtschaft ist.

  • M
    Minirinni

    zu webmarxist: dein vergleich hinkt etwas. in griechenland gibt es keine grundsicherung wie hartz4, es gibt höchstens mehrere monate arbeistlosengeld. danach muss jeder für sich sorgen.

     

     

    zu Tino: ob menschen, die hungern jammern dürfen, darfst du nicht bestimmen. außerdem weißt du offensichtlich nicht, dass "die zahlungen an die griechen" bei den banken und den politkern ankommen! also nicht beim hungernden volk.

  • M
    müller

    Ihr Zynixmus ist hier fehl am Platz.

     

    Hätten die Griechen von anfang an gesagt, wir zahlen nicht zurück. Schreibt euer Geld ab. Dann würde es denen heute und auch in den nächsten 10 Jahren besser gehen.

     

    Durch das Spardiktat wird nun eine Volkswirtschaft für Jahrzehnte am Boden gedrückt.

     

    Wussten sie eigentlich, dass es sowas wie HartzIV oder ALG II in Grichenland gar nicht gibt?

  • R
    rheinelbe

    Hungern für die Pleitegroßbanken - das ist die EU.

     

    Bald auch in Deutschland, weil wir uns halb totgezahlt haben. So bekämpft die Regierung die Bevölkerung. Armut ist gewollt.

     

    http://www.ksta.de/html/artikel/1328701679793.shtml

    Wirklich interessant.

  • D
    derdieter

    "Sie wird mit der Stromrechnung vom Staat eingenommen, bis zu einem Drittel der griechischen Haushalte haben die Rechnung nicht gezahlt." Und wenn ich in Deutschland meine Stromrechnung nicht bezahle, ist es den Stadtwerken egal, oder was denkt sich die gute Frau ? Dann kann ich auch in 3 Pullovern dasitzen. Was erwartet sie denn ?

  • W
    wuff

    Viele Kommentare hier sind zum Kotzen!

    Siehe "webmarxist", was für ein blöder Name, oder Tino.

    Mit Zynismus kann man sich gut über Wasser halten, gelle?

    Und die Griechen haben´s doch nun wirklich verdient, oder?

    Ihr Zwei seid mir zwei echte Schwachmaten, wart Ihr eigentlich schon Mal in Griechenland?

    Ich sage nur: Oberlehrergechwafel hoch drei.

  • K
    Kommentator

    Hört sich so an als ob Griechenland systematisch totgespart wird...uns zum Wohle?

     

    Kein gutes Signal wenn die "Wiege der Demokratie" undemokratisch fertig gemacht wird.

     

    Deutschland muss griechisch(er) werden!

  • JK
    Juergen K.

    Wenn sich die Griechen wenigstens entscheiden könnten,

     

    ALLE

     

    einen der Billigflüge nach berlin zu nehmen ...

  • BG
    Bernd Goldammer

    Den Griechen helfen unsere Milliarden nicht. Nur die Banken bekommen Hilfe.

  • UN
    user name placeholder

    Gratulation, werte Vorkommentator_innen, Sie haben die Welt verstanden - natürlich sind es "die Griechen" selbst schuld, wenn ihr Land ähnlich wie Afrika vom IWF ausverkauft sind, Frau Merkel haben sie für die völlig uneigennützige Entwicklungshilfe die natürlich nichts mit den Geschäften von Deutscher Bank und deutscher Rüstungsindustrie zu tun hat dankbar zu sein, und Strom und Heizung sind eh übertriebener Luxus für diese dekadenten Südeuropäer_innen.

    *sarkasmus aus*

     

    Ich finde die Situation bemerkenswert, welche die interviewte Rentnerin von ihrer Insel beschreibt - da passiert anarchistische Selbstorganisation in der Realität! Ein wesentlich vielversprechenderer Ansatz als derjenige der städtischen Anarchist_innen, die allzu sehr mit der Zerstörung der aktuellen Ordnung statt der Schaffung eines funktionierenden Miteinanders jenseits von Staatsbankrott und kapitalistischer Wirtschaftskrise beschäftigt sind.

    Solch autonome Selbstorganisation ist in einem kaputten Staat wie Griechenland dringend notwendig.

  • KS
    Karl Sonnenschein

    @Webmarxist

     

    Irgendwie bloed wenn man mit einer Mittelschicht zusammenleben muss denen Harz4, Billiglohn und sonstiger Unsinn voellig egal sind.

     

    Deswegen gehe ich am 31. Maerz wieder auf die Strasse.

    http://march31.net/

  • I
    iBot

    Herzlichen Glückwunsch, Web"marxist". Du hast die Doktirn, die mit wenig gegen die mit gar nichts auszuspielen, perfekt verinnerlicht. Onkel Karl wäre stolz auf dich gewesen.....oh, doch nicht.

  • H
    herbert

    Die Banken bekommen Rettungsschirme, den Bürgern werden Sparpakete aufgedrückt, anstatt eine funktionierende Steuerverwaltung aufzubauen und für Steuergerechtigkeit zu sorgen bleiben so die wirklich Reichen verschont. Meine SOLIDARITÄT gehört den griechischen Mitbürgern, die sich gegen die Sparmaßnahmen wehren oder sich irgendwie damit arrangieren. In das Lied von den faulen Südländern werde ich keinesfalls einstimmen, denn es dient nur dazu uns gegeneinander auszuspielen.

     

    Seid gewiß, auch für Dich und Mich werden noch weitere Sparpakete geschnürt um notleidende Banken zu retten.

  • T
    Toni

    @ Webmarxist

    Hm, weil es unseren Hartz4 Empfängern so schlecht geht was. "Wir Nazideutsche"?

     

    Das mit den Unis verstehe ich sowieso nicht, dass die für Fachzeitschriften bezahlen müssen. Immerhin stellen die KOSTENLOS wissenschaftliche Paper/Veröffentlichungen den Verlagen zur Verfügung. Aus deren Forschungsarbeit etc.

     

    Entweder sollten Unis gar nichts für Fachliteratur bezahlen oder zumindest günstigere Konditionen erhalten (falls dies nicht schon der Fall ist).

  • K
    Kritikgeist

    Ihren Kommentar hier eingeben

    Bei allem Verständnis für die Wut der sog. Kleinen Leute. Gerade die sich haben über Jahrzehnte hinweg von den zwei großen Parteien korrumpieren lassen. Gegen ein 13. und 14. Monatsgehalt, Rente mit weit unter 60 und Rentenansprüche durch verstorbene Armeeangehörige hatte damals niemand etwas einzuwenden. Es wurde brav derjenigen gewählt, der am meisten versprach.

  • W
    @web"marxist"

    Du weißt ganz genau, daß es in Griechenland keine Sozialhilfe und Hartz IV gibt, daß das Arbeitsamt, wenn überhaupt, nur ein Jahr bezahlt, man danach nicht mehr versichert ist, man ruckzuck obdachlos wird und daß die Leute im Gegensatz zu dir arbeiten müssen und wohl auch wollen.

    Eigentlich würde ich deine Propaganda ja Nazi nennen, aber da trotz der massiven antihellenischen Propaganda erstaunlicherweise noch keine Pogrome gegen Griechen stattgefunden haben, gehe ich mal davon aus, daß das kein Thema für Nazis ist.

    Ich schätze sogar, daß die meisten anti-hellenischen Hetzkommentare von irgendwelchen eigenen Suppe Grillern kommen, die alle ihr speziell eigenes Interesse haben. So, wie die Touris, die Griechenland über alles lieben, aber "bitte ohne die Griechen" und am besten schön billig wieder mit Drachmen - dann geht das sogar als Hartzer; dann aber bitte nicht den Fakelaki für deinen Hausarzt vergessen, damit er dich drei Wochen krank schreibt.

    Mit Drachme können sie sich dann auch endlich ihr sehnlichst gewünschtes Haus am Meer kaufen, oder sie haben einen bestimmten Betrieb im Kopf, den sie endlich kaufen wollen, aber die bösen Griechen sind leider noch nicht pleite genug, immer noch teurer als China.

  • D
    Dirk

    Der Hochmut der vorigen Kommentare hier ist ja unerträglich. Wir sehen in Griechenland heute das, was uns morgen auch in Deutschland drohen wird. Leider gelingt es der Machtkaste immer wieder, diejenigen gegeneinander aufzuhetzen, die eigentlich im selben Boot sitzen. Wir sehen das Experiment der Entdemokratisierung und Entsozialisierung in Griechenland, welches irgendwann in ganz Europa zum Einsatz kommen wird.

    Warum wird z.B. den vielen Superreichen aus Griechenland nicht mal ein bisschen von deren Millionen abgenommen?

    Sämtliche sozialen Errungenschaften der letzten 100 Jahre stehen zur Disposition. Auch hier in Deutschland erleben wir das doch schon seit Jahren. Anstatt das soziale Niveau für alle Menschen zu verbessern, stürzen immer mehr in die Armut und eine reiche, mächtige Schicht, verquickt mit den meisten Politikern dieser Welt schwelgt in unerträglichem Luxus. DAS ist spätrömische Dekadenz.

    Noch sind wir voller Mitleid mit den Menschen in Bangladesh, die unsere Kleidung zusammennähen müssen. Wir gehen strammen Schrittes auch auf dieses Niveau runter.

  • D
    DonQuichote

    Die taz entstellt böswillig mit der Überschrift den Sinn des Zitates, indem sie den 2. Teil des Satzes weglässt: „Ich bin jeden Tag froh, wenn ich noch Strom habe, WEIL ICH ES NICHT EINSEHE, die neue Immobilienabgabe zu zahlen.“

     

    Höchst unsolidarisch ist es, gesetzliche Abgaben nicht zu zahlen. Steuern nur von Einsichtigen (mit dem Klingelbeutel gesammelt) reichen in keinem Land der Welt. Die taz erweckt mit der Überschrift den falschen Eindruck, jemand verzichte nicht freiwillig auf Strom (Freier Wille ist hier der Steuerbetrug), sondern weil er keinen Strom bekommen/bezahlen KANN.

     

    Dieser taz-Ausrutscher hat BILD-Niveau.

  • N
    nongerman/nongreek

    you germans shouldn't be so naive in your comments. it's not that simple. everybody in charge kept their eyes and mouth shut. do you really think that some regular working class man/woman, child or pensioner is to blame here. i don't think so. let's not just eat and drink every shit they serve us in the newspapers. everybody is blaming greeks and politicians in europe and greece are to blame. greece wasn't ready for euro. if they still had drahma they would have a way out.

     

    you can check data in this article

     

    http://www.nakedcapitalism.com/2011/10/marshall-auerback-and-rob-parenteau-the-myth-of-greek-profligacy-the-faith-based-economics-of-the-%E2%80%98troika%E2%80%99.html

  • A
    afrodite

    @Tino

     

    So eine krypto-nationalsozialistische, deutsche konvservative Einstellung.

     

    Der Jude von damals heisst heute "Grieche".

     

    Griecheland du dummer ist nicht der Grund sondern

    der Anlass.

  • H
    hessebub

    Wenn man solche Sprüche von Deutschen liest, wünscht man sich doch manchmal, es wäre der Morgenthau- und nicht der Marshallplan umgesetzt worden. Zumal die Deutschen zur Förderung ihrer Exportwirtschat im EU-Rahmen bei der Aufnahme Griechenlands, Portugals etc. ja bewusst dezent weggeguckt haben. Auch ich bin der Meinung, dass schlichte Geldtransfers nach Hellas kaum Sinn machen und schon gar nicht, mit Sparprogrammen die Wirtschaft völlig niederzumachen. Die dortigen Eliten müssten zur Rechenschaft gezogen werden und ergaunertes Vermögen radikal enteignet. Aber die ehrlichen Griechen, die jetzt die Zeche zahlen während die staatliche und soziale Ordnung kollabiert haben mein tiefstes Mitleid.

  • SB
    Siegfried Bosch

    Wieso wurden hier nur Frauen befragt? Was ist mit dem Schicksal der Männer?

  • D
    deviant

    Ich kann gar nicht soviel essen, wie ich kotzen möchte.

    Nazideutsche wie Sie hätten wirklich das verdient, was Sie derzeit den Griechen zumuten.

     

    Ich habe jedenfalls noch keinen deutschen HartzIV-Empfänger gesehen, der seine Kinder in ein (zum Bersten überbelegtes) Kinderheim geben musste, um es vor dem Hungertode zu bewahren.

    Aber sind ja nur griechische Untermenschen, nicht wahr?

    "Unwertes Leben", oder wie sagt man in Ihren Kreisen?

  • W
    Webmarxist

    Die Griechen tun mir wirklich leid.

    Bald könnte es ihnen so schlecht gehen, wie deutschen Harz4-Empfängern und Billiglöhnern. So ein Elend haben wirklich nur wir Nazideutschen verdient.

  • T
    Tino

    Da können die Griehen noch froh sein, dass Merkel ein so großes Spenderherz hat und unsere Steuergelder bei den Griechen ausschüttet, statt sie unseren maroden Komunen zurückzugeben.

     

    Erst wenn die Zahlungen an Griechenland endlich eingestellt sind, dürfen die Griechen jammern.