Weltverschwörung am Valentinstag: Du kannst nicht vorbei!
Nur mal schnell eine Frage stellen? In diesem Video straft ein Passant den Mut der Reporterin brutal ab und verteidigt seine Position bis aufs Blut.
"Woher kommen Sie, Welche Institution sind Sie, sind Sie ein privater Verein, der eine kleine Meinungsforschung zu einem Geschäft macht, um mich zum Anreiz zu bringen, irgendetwas zu kaufen?". Die Reporterin von info tv leipzig wollte eigentlich nur wissen, ob der Herr den Valentinstag begehe. Ehe sie sich versieht, geht es um Unterstellungen, journalistische Tricks und die freiheitlich-demokratischen Grundrechte.
Empfohlener externer Inhalt
Der Mann älteren Jahrgangs hat mit seiner Nervosität zu kämpfen, volldirekt hat ihn die junge Journalistin mitten in der Innenstadt von Leipzig angesprochen. Ob er eine geliebte Person kenne, die er zum Valentinstag beschenken wolle, fragt sie ihn.
Der Zuschauer merkt sofort: Hier ist die junge Frau an den Falschen geraten. Würde man die Aussagen des Herrn mit der geschmacklosen Krawatte fantasievoll zusammenfassen, so stünde er vor einem zwei Meter hohen "Mit mir nicht!". Offenbar möchte er keine Chance mehr vorbeiziehen lassen, die Welt zu retten.
Eine "Formation" sei der Valentinstag, die er von Kindheit an nicht kenne. Da sei wohl momentan ein "gewisses Gerummle". Noch weniger interessiert ihn allerdings ein Transporter, dessen Fahrer verwirrt auf die Situation zufährt. Der Interviewte, ein Fan von Brauntönen jeglichen Couleurs, zwingt das Fahrzeug zum Stillstand im Schnee. Dieser Kerl hat die volle Kontrolle über seine Emotionen – ist er etwa ein Jedi-Ritter, ein Ex-Geheimagent, ein Vampir?
"Wieso machen wir uns in unserer Moral und Ethik abhängig von derartigen Kalenderabschnitten?", fragt er sich rhetorisch und versperrt mit seiner Frage die Zufahrt für den Transporter. Wer fühlt sich bei dieser Szene nicht erinnert an Peter Jacksons "Herr Der Ringe – Die Gefährten", wenn Gandalf der Graue in den Minen von Moria dem Balrog den Weg über eine Brücke verweigert mit den Worten: "Du kannst nicht vorbei!". Im Anschluss zieht der Dämon den Zauberer in die Tiefe. Das könnte dem Herrn mit der hässlichen Krawatte nicht passieren.
"Ein fließender Übergang die Menschheit und das Leben geht weiter, der Globus dreht sich, …", in dem Irrglauben, unsterblich zu sein packt ihn nach zwei Dritteln des Films der Übermut. Wird dieser knallharte Höllenhund zur Seite treten – Mano a vehiculo.
Wer die kreativste Idee hat, wie die Situation ausgegangen sein könnte, gewinnt eine Tasse Aufbrühkaffee in unserem Redaktionshaus in Berlin, wahlweise mit Milch und/oder Zucker selbstverständlich. Was glaubt ihr?
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Tabubruch der CDU
Einst eine Partei mit Werten
Trump und die Ukraine
Europa hat die Ukraine verraten
Social-Media-Star im Bundestagswahlkampf
Wie ein Phoenix aus der roten Asche
Gerhart Baum ist tot
Die FDP verliert ihr sozialliberales Gewissen
80 Jahre nach der Bombardierung
Neonazidemo läuft durch Dresden
Mitarbeiter des Monats
Wenn’s gut werden muss