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Rot-Schwarz plant MuiskboardUnterstützung für die Musikbranche

Rot-Schwarz will die Pop- und Clubszene in der Stadt fördern. Vorbild ist die Filmförderung.

Da kann man noch was drauflegen: DJ in Berlin Bild: dpa

Die kommende rot-schwarze Landesregierung plant, die Musikbranche in der Stadt mit einem Förderprogramm gezielt zu unterstützen. Als Interessenvertretung für die aktuelle Pop- und Clubszene, für Musiklabels, Produktionseinrichtungen und Konzertveranstalter will der Senat ein "Musikboard" aufbauen.

Diese Pop-Förderanstalt soll direkt in der Senatskanzlei angesiedelt werden und Ansprechpartner sowie Taktgeber für die Musikbranche und -szene in Berlin werden. Auf der zweiten Runde der Koalitionsverhandlungen am Montag hatten sich die Spitzen von SPD und CDU darauf verständigt, ein solches Förderkonzept langfristig zu entwickeln, wie ein Mitglied der Runde gegenüber der taz bestätigte. "Details" seien nicht vereinbart, über Summen nicht geredet worden, aber der "gemeinsame Wille, die Branche zu fördern, war vorhanden".

Das vorgesehene Musikboard geht auf die Initiative von rund 400 Betreibern, Produzenten und Autoren von Clubs, Labels und Konzertagenturen zurück. Vor der Wahl hatten sie eine Kampagne "Musik 2020 Berlin" gestartet. Nach ihrer Ansicht soll die populäre Musikbranche - wie die traditionell staatlich subventionierte Hochkultur aus Museen, Opern und Theatern - ebenfalls als schützens- und förderungswürdig anerkannt werden. Zudem wurde angeregt, Gelder für ein Musikarchiv und für die neueste Musikforschung in die Landesetats einzustellen.

Der Dachverband Clubcommission - Verband der Berliner Club-, Party- und Kulturereignisveranstalter - unterstützt ebenso wie die Interessenverbände Musiccommission und Labelcommission die Idee, den Musikstandort Berlin zu stärken und weiterzuentwickeln. Clubcommission-Sprecher Lutz Leichsenring zeigte sich am Dienstag "sehr zufrieden mit den Ergebnissen der Koalitionsgespräche". Die Vorschläge, die Musikbranche durch ein Förderinstrument besser zu vernetzen, seien berücksichtigt worden.

In Berlin gibt es zwar Branchenriesen wie Universal oder die Music-Week, den vielen Kleinen in der Musikszene fehlen hingegen die Mittel und Strukturen. 13.000 Arbeitsplätze hat die Musikwirtschaft in der Stadt geschaffen, sie setzt jährlich rund 1 Milliarde Euro um. Die Musikbranche ist ein dynamischer Wirtschaftsfaktor in Berlin.

Diedrich Wulfert, Referent in der Kulturverwaltung, begrüßte die Koalitionspläne für ein Musikboard. Eine solches Vorhaben sei "sinnvoll und unterstützenswert", sagte er. Die Förderung und Betreuung der Musikwirtschaft diene dem weiteren Aufbau der Musikstadt Berlin. Das Musikboard könne ähnlich aufgebaut werden wie das Filmboard Berlin-Brandenburg, das Autoren und Filmproduktionen fördert. Es habe sich gezeigt, dass das Filmboard zu einem wichtigen Ansprechpartner für die Filmemacher geworden sei.

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1 Kommentar

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  • I
    icke

    Selten so einen schlechten Scherz gehört... das einzige was diese (von der Mehrheit der Berliner/Innen nicht gewünschte) Regierung tun wird ist Freiflächen mit sinnlosem Müll zubauen, noch mehr Flugzeuge in Schönefeld starten und landen lassen und nebenbei daran arbeiten auch die letzten, der Stadt gehörenden, Räume und Clubs zu verscherbeln....

     

    Die Mehrheit der Berliner hat diese Regierung nicht gewählt und Mensch kann nur hoffen das die Bürgerinnen und Bürger diese Legislaturperiode nutzen um der CDU und SPD in Berlin endgültig klar zu machen das sie hier nichts mehr zu sagen haben!!!