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Klage gegen Webseitenanbieter EurowebEine Homepage für 12.000 Euro

Das Düsseldorfer Unternehmen "Euroweb" wirbt für kostenlose Homepages. Doch wer unterschreibt, muss teuer bezahlen. Jetzt verhandelt der Bundesgerichtshof den Fall.

Statt kostenlos, kostenintensiv. Für die Euroweb-Kunden folgte nach dem Schnäppchen das böse Erwachen. Bild: himberry / photocase.com

In ihrem Werbevideo von 2008 preisen Christoph Preuß und Daniel Fratzscher höchst selbstbewusst ihre Mission an - die Versorgung des deutschen Mittelstandes mit einer eigenen Homepage: "Mit über 14.000 Kunden sind wir Marktführer in Deutschland - aber noch mehr als drei Millionen potenzielle Kunden warten auf uns", glauben die beiden Geschäftsführer.

2001 in Düsseldorf als Internet-Dienstleister gegründet, beschäftigt Euroweb nach eigenen Angaben rund 500 Mitarbeiter und erhielt mehrere Auszeichnungen. So gab es 2008 einen zweiten Platz beim "Düsseldorfer Unternehmerpreis", der von der Stadtsparkasse vergeben wird. Vor einigen Monaten erhielt die Firma, die gern ihr soziales Engagement betont, als Drittplatzierte den n-tv-Mittelstandspreis "Hidden Champion" in der Kategorie "Gesellschaftliche Verantwortung". Auch wirbt Euroweb damit, Internetauftritte von Spitzensportlern wie Fabian Hambüchen zu gestalten.

Derweil werfen zahlreiche Beiträge in Medien und im Netz Euroweb Täuschung vor, mehrere Staatsanwaltschaften ermitteln wegen Betrugsverdachts. Die Masche sei nach Darstellung vieler Betroffener – es dürften Hunderte sein - stets die gleiche: Euroweb werbe bei Kleinbetrieben für die kostenlose Erstellung einer Homepage, verschleiere aber, dass es sich um Verträge mit mehrjähriger Laufzeit handelt, deren Kosten sich manchmal auf 12.000 Euro summieren. Viel Geld für die Zielgruppe, vor allem Handwerker, Verkäufer und Gastronomen.

Regelrecht "gebauchpinselt"

Dies erlebte 2007 auch der niedersächsischen Tierarzt Thorsten Romaker: Am Telefon hatte ihm die Euroweb-Außendienstmitarbeiterin erklärt, dass man sich in der Region als neue Firma etablieren wolle und noch Referenzkunden suche, denen eine kostenlose Homepage erstellen würde. Beim anschließenden Gesprächstermin sei er regelrecht "gebauchpinselt" worden, berichtet Romaker.

"Zunächst erhielt ich von dem Euroweb-Vertreter viel Anerkennung für meine persönliche Berufsleistung. Das kam durchaus glaubhaft rüber." Bei der nachfolgenden Vertragsvorlage habe der Vertreter die vierstelligen Beträge, die sonst angeblich für Gestaltung, Suchmaschinenoptimierung, und weitere Leistungen fällig würden, demonstrativ durchgestrichen. Lediglich eine Gebühr für das Hosting (Datenpflege) der Homepage solle anfallen. "Ich bin zunächst davon ausgegangen, dass es sich um eine einmalige Sache handelt", betont Romaker. Am Ende unterschrieb er. Der hartnäckige Vertreter habe ihn dazu gedrängt, dass er den Status des Referenzkunden nur erhalte, wenn er sich noch am gleichen Tag entscheide und ihm zugesichert, dass er den Vertrag später noch kündigen könne, berichtet Romaker.

Nach dem Gesprächstermin stieß er im Internet auf zahlreiche Vorwürfe gegen die Firma. Zudem habe er im Kleingedruckten entdeckt, dass sich die Gebühr für das Hosting als eine Miete für die Internet-Seite entpuppte, für die er drei Jahre lang monatlich 125 Euro plus Mehrwertsteuer hätte zahlen müssen. Noch am gleichen Tag kündigte er den Vertrag. Doch Euroweb lehnte die Kündigung ab und buchte kurze Zeit später eine erste Rate über rund 2.000 Euro von Romakers Konto ab.

Mehr als 2.000 Verfahren gegen die Kunden

"Die Verkaufsmasche von Euroweb ist psychologisch sehr gut durchdacht", räumt Thorsten Wachs aus Gelsenkirchen ein, der als Rechtsanwalt zahlreiche Betroffene gegen Euroweb vertritt. Wer sich weigert zu zahlen, wird von dem Internetdienstleister schnell vor Gericht gebracht. In vielen Fällen hat Euroweb Recht bekommen. Nach Schätzung des Rechtsanwalts Wachs hat die Firma in den vergangenen zwei Jahren wohl mehr als 2.000 Verfahren bestritten.

Euroweb-Geschäftsführer Christoph Preuß wollte diese Zahl nicht bestätigen, glaubt aber, dass es weniger sind. Im Verhältnis zu den mittlerweile rund 20.000 Kunden sei die Menge an Prozessen aber normal, auch im Bereich von Hotels und Gaststätten gäbe es ähnlich viele Zahlungsausfälle , sagte er der taz. Wortwörtlich wollte Preuß sich nicht zitieren lassen.

Für viele Betroffene sind die geforderten Summen, die sich oft auf mehrere tausend Euro belaufen, ein schwerer Schlag. "Viele von ihnen leben von der Hand in den Mund", betont Thorsten Wachs. Täuschungsvorwürfe weist Euroweb stets zurück. Er wüsste nicht, was man bei den Verträgen missverstehen könne, erklärte Christoph Preuß der taz. Auch diese Aussage wollte er später nicht mehr autorisieren.

Vieles deutet aber darauf hin, dass die Angebots-Verschleierung bei Euroweb System hat - und Grundlage des Geschäftsmodells ist. Um einfacher an Gesprächstermine zu kommen, wird Mitarbeitern in einem der taz vorliegenden Gesprächsleitfaden von Oktober 2010 folgende Einleitung geraten: "Als erstes möchte ich Ihnen mitteilen, dass ich Ihnen nichts verkaufen will – und ich erkläre gerne, warum: Ich bin Media Consultant eines großen Unternehmens und suche derzeit einzelne Unternehmen, die ich mit einem professionellen Konzept ausstatten darf, ohne dass Ihnen dabei zusätzliche Investitionskosten entstehen." Auf Welt Online versicherte Preuß im Januar 2011, dass sein Unternehmen Mitarbeitern mündliche Nebenabreden verbiete und man die Marketingleitfäden überarbeitet habe.

Berufungsprozess vor dem Bundesgerichtshof

Derweil scheint bei der Justiz allmählich die Skepsis gegenüber Euroweb zu wachsen. So gab im Januar 2011 das Landgericht Hildesheim einem Kläger Recht, der sich beim Vertragsabschluss getäuscht fühlte. Die Richter werfen Euroweb arglistiges Handeln vor: "Die von ihr für ihre Vertriebsmitarbeiter durch den Marketingbogen und den Leitfaden für Marketing-Beauftragte vorgegebene Gestaltung von Vertragsgesprächen mit der Gegenüberstellung des Kaufkunden- und des Referenzkundenangebots bezweckt ja gerade die Verschleierung der tatsächlichen Umstände ihres Vertriebssystems. Insoweit handelt die Klägerin zumindest mit bedingtem Vorsatz, weil sie die Ungerechtigkeit der bei den Vertragsgesprächen gemachten Angaben kennt", heißt es in dem Hildesheimer Urteil. Euroweb hat dagegen Berufung eingelegt, am 13. Oktober wird der Bundesgerichtshof den Fall verhandeln. Wann das Urteil fällt ist nochunklar. Aber es dürfte wegweisend sein.

Neben der Staatsanwaltschaft Hildesheim ermittelt auch die Leipziger Staatsanwaltschaft wegen Betruges gegen die Euroweb-Geschäftsführung. Bereits 2010 entschied der Bundesgerichtshof, dass die von Euroweb abgeschlossenen Verträge als Werkverträge einzustufen seien und damit jederzeit kündbar. "Das Urteil vom BGH war eine ganz wichtige Entscheidung", unterstreicht Rechtsanwalt Thorsten Wachs.

Bei einer Vertragskündigung hätte Euroweb Anspruch auf das volle Entgelt für bereits erbrachte Leistungen. Allerdings müsse das Unternehmen dafür seine Kostenkalkulation offenlegen und für das Gericht nachvollziehbar machen, was bisher laut Wachs noch nicht gelungen sei. Auch Udo Vetter, Autor des Grimme-Preis-gekrönten "law blogs" glaubt, dass es in Zukunft schwieriger wird, vor Gericht hohe Beträge für gesparte Aufwendungen zu fordern: "Vielleicht wird dies Euroweb das Genick brechen", sagte er der taz.

Kritik im Netz als Verleumdungen von Konkurrenten empfunden

Tierarzt Thorsten Romaker gibt an, zu mindestens 150 Leuten direkten Kontakt zu haben, die ebenso an teure Verträge gerieten. Häufig hat er sich wegen Äußerungen in seinem Blog von der Düsseldorfer Kanzlei Berger, die Euroweb vertritt, Abmahnungen oder einstweilige Verfügungen eingehandelt, musste zahlreiche Einträge löschen. Auch dieses Vorgehen ist für die Firma, die Kritik im Netz als Verleumdungen von Konkurrenten darstellt, bezeichnend: "Da wird unter Pseudonymen und anonym gegen Euroweb gepöbelt, unwahre Geschichten ins Netz gestellt, Fakten verdreht und irrational agiert, nur um die Diskussion am Laufen zu halten und um dann in der Versenkung des Web 2.0 zu verschwinden", heißt es auf der Homepage.

Wie weit Euroweb beim Versuch zur Wahrung seines Images geht, macht das diesjährige "Internetagentur-Ranking" deutlich, das die umsatzgrößten Unternehmen im Bereich der interaktiven Anwendungen listet. Jahrelang hatte Euroweb mit seinen vorderen Ranking-Platzierungen geworben. In diesem Jahr hatte der Rankingbeirat jedoch Zweifel an der Richtigkeit der gemeldeten Umsätze und warf die Düsseldorfer aus der Liste. Prompt zog Euroweb vor Gericht, um die Veröffentlichung des Rankings zu verhindern. Daniel Treplin, Mitglied des Rankingbeirats, bezeichnet diesen Vorgang als "einmalig".

Rechtsanwalt Thorsten Wachs sieht das Geschäftsmodell von Euroweb durch die jüngsten Gerichtsurteile auf die Probe gestellt. Allerdings glaubt er, dass das Unternehmen auch in Zukunft weiter agieren wird: "Allgemein gilt: Überall, wo Menschen mit krimineller Energie tätig sind, kann der Gesetzgeber die Arbeit nur erschweren, aber nicht verhindern."

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45 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • Mir ist genau das gleiche passiert. Gesucht werden deshalb Zeugen oder ggf. weitere Geschädigte, die bestätigen, dass ein Frederik Jas von Euroweb Deutschland (oder andere Mitarbeiter der Euroweb Internet GmbH, der Webstyle GmbH, der WAZ Onlineservices, der WN-Onlineservices) den Angesprochenen ein Rücktrittrecht versprach(en). E-Mail-Adresse Rufino@directbox.com

  • Aktuelle Info zu http://www.taz.de/!79818:

     

    Euroweb ist wieder (oder noch immer) aktiv:

    Vor ein paar Tagen wurde auch ich von einem Euroweb Aussendienstler angerufen. Cold call, d.h. es bestand kein Geschäftskontakt.

    Heute hat er nun erneut angerufen. Ich hatte geahnt, dass irgendwas an der Firma nicht mit rechten Dingen zugeht - der Artikel hat meine Annahmen aufs übelste mehr als bestätigt. [...klasse Artikel, der war mir eine Spende wert ! ]

    Habe abgelehnt, mangels Interesse. Mal schaun, wie oft er noch anruft....

     

    Viele Grüsse, Chris M.

  • MM
    Michael Milske

    Ich hatte mich mal vor ein paar Jahren bei Euroweb beworben,d amals war noch nicht allzuviel über die Masche im netz zu finden, es gab wohl schon die MDR-Sendung mit Escher zu dem Thema, aber das hatte ich vor dem Bewerbungsgespräch nicht gefunden ...

     

    Nun, ich hatte mich damals regelmäßig beworben und durch mein nicht niedriges Alter so gut wie nie Rückmeldungen oder gar EInladungen zu Bewerbungsgespächen erhalten, Euroweb meldete sich innerhalb von Stunden und lud mich ein. Komisch war der Ort des Gesprächs, ein Bürogebäude mit ganz vielen Türen und Klingelknöpfen, aber einem Klingelschild wie hingerotzt aus einem Laserdrucker, das war auch nicht in Düsseldorf.

     

    Die Atmosphäre vor dem Gespräch und während des Gesprächs war mörderisch schlecht. Zwei Anzugträger mit echten oder gefälschten Rolex und einem Auftreten wie Graf Kox, das war direkt nicht mein Fall. Ich hätte sofort gehen sollen, aber das hab ich dann doch nicht gebracht.

     

    Ich bin jedenfalls froh, nicht beim Abzocker gelandet zu sein. Es hat mich nur (vorallem nach späterer intensiverer Internetrecherche) gewundert, dass Florian Hambüchen von denen gesponsort wird/wurde ...

  • C
    Christian

    Guter Artikel!

     

    Eines der Probleme ist doch, dass der Webdesign-Markt für Außenstehende relativ intransparent ist. Und nicht jedem fällt der Einstieg in die Welt von Content Management Systemen, SEO und PHP leicht.

     

    Wer sich auskennt weiß, dass diese Begriffe nur einen Bruchteil des Themas abbilden. Und alle anderen? Die kennen vielleicht gerade mal Photoshop, aber das sollte man ihnen weder vorwerfen, noch sollten Unternehmen das ausnutzen dürfen.

     

    Wer als Unternehmen im Web-Bereich diese Zielgruppe bewusst als Kunden sucht, der hat für mein Verständnis die Pflicht, eine angepasste Beratung vorzunehmen. Aber woran erkennt ein potentieller Käufer eine gute Beratung? Gäbe es darauf eine objektivere Antwort als das Bauchgefühl nach einem von Verkaufsstrategien gespickten Beratungsgespräch, dann hätten es schwarze Schafe wesentlich schwerer. Vielleicht vereinigen sich die wirklich seriösen Anbieter ja eines Tages, um entsprechende Standards zu entwickeln. Der Branche täte es gut.

     

    Da draußen gibt es genug selbständige Webdesigner, die ihr Handwerk verstehen. Und die berechnen für die einmalige Erstellung einer Homepage, selbst mit anschließender Pflege, keine 2.000,- Euro p.a. über 5 Jahre. Leider gibt es aber auch genug ahnungslose Kleinunternehmer. Und egal, wie toll dem einen oder anderen hier die Beratung der besagten Firma gefallen hat, solche Verträge sind kilometerweit am Markt vorbei.

     

    Also liebe Kleinunternehmer, bitte schließt keine Verträge, bei denen der Verkäufer Eure sofortige Unterschrift verlangt, weil es morgen wieder "das Doppelte" kostet. Das gilt übrigens im Allgemeinen.

    Wesentlich für eine gute Beratung ist, dass Euch ein verbindliches Angebot mit einer angemessenen Frist gemacht wird, die genug Zeit für Angebotsvergleiche zulässt. Und diese Gelegenheit solltet Ihr auch wirklich nutzen. Ein Web-Anbieter, der es ernst mit Euch meint, hat vor solchen Vergleichen keine Angst, sondern würde Euch sogar dazu raten. Achtet beim nächsten Verkaufsgespräch darauf.

  • A
    Amling

    Wir sind zufriedener Kunde! Das Gespräch hat wirklich so stattgefunden, aber es wurden von vornherein alle Kosten offen gelegt, dazu ist die Seite schön und auf unsere Gestaltung hin entwickelt. Wir haben auch mit einem uns befreundetem Webdesigner gesprochen, laut dessen aussage ist der Preis für unsere Seite vollkommen in Ordnung. Zudem bekommen wir die Seite nach Vertragsablauf auf CD und können sie so alleine weiter betreiben. Also ich verstehe den Ansturm nicht, wer zu doof ist einen Vertrag zu lesen, sollte vielleicht besser kein Geschäft führen...

  • AA
    Alarm, Alarm, Alarm

    Mir ist heute (hier in Berlin) absolut genau das Gespräch wiederfahren, daß oben beschrieben wurde. Ich hätte sofort unterschreiben müssen, damit ich diese tolle, einmalige Chance nicht verpasse. Eine Abweichung gab es: ich wurde aufgefordert ihm weitere fünf Unternehmen zu nennen, die ebenfalls an EUROWEB interessiert sein könnten.

    Verkäuferisch war der Hr. Ibraimovic, der bei mir war hervorragend - um so mehr aufpassen! Also: Hände weg und auf keinen Fall unterschreiben.

  • G
    Göddemeyer

    Als Kunde ist man nicht machtlos !

    Ich war persönlich dabei, als sich die Anwälte von Euroweb in einem Verfahren am LG Essen verpflichtet haben, diese Werbung zukünftig zu unterlassen.

    Der gegnerische Mandant war ein Webdesigner aus Bottrop / Gladbeck, der von Rechtsanwalt Frank Dohrmann aus Gladbeck verteten wurde.

     

    Wer mehr wissen möchte sollte sich melden.

     

    R.Göddemeyer

    redaktion-sachbearbeitung@gmx.de

    http://verein-durchblick-schuldnerhilfe.blogspot.de

  • IE
    Inhaberin einer Webagentur

    Hier in unserer Region ist Euroweb zurzeit sehr aktiv. Seit Monaten erscheinen in meiner Agentur immer wieder Kunden, die sich betrogen fühlen und zum Teil schon den Klageweg beschreiten. Die Vorgehensweise von Euroweb macht mich sprachlos.

     

    In einem aktuellen Fall wurde das komplette Design eines von uns erstellten Magento-Online-Shops inkl. sämtlicher ebenfalls von uns erstellter Grafiken und Texturen einfach auf eine Euroweb-Webseite übernommen. Im Impressum stand dann "Designed by Euroweb". Seit heute ist die Seite offline gestellt. Ich habe sie jedoch auf meinem Rechner gesichert, um überlege, rechtliche Schritte einzuleiten.

  • W
    Webdesigner

    Muss man sich als freier Webdesigner das gefallen lassen?

     

    Die Konkurrenz von Euroweb bietet ihre Homepages "kostenfrei zur Steigerung des Bekanntheitsgrades" am Telefon an und will mit aggressivem Marketing sofort einen Gesprächstermin vereinbaren.

     

    Wie kann ich mich als freiberuflicher Webdesigner gegen solche "Angebote" wehren, die Euroweb einen ungeheuren Wettbewerbsvorteil verschaffen?

  • N
    neubeworbener

    Hallo,

     

    ich hatte vor einigen Tagen Besuch von zwei Herren der Fa. E***** Im laufe des Gespräches kam mir immer mehr der Verdacht, dass der ältere der "Schüler" des jüngeren angeblichen Bezirksleiters war, da dieser ihm immer wieder ins Wort fiel..... wir machten zuerst eine "Betriebs"- bzw. "Konzeptanalyse". Die Argumente der herren waren in sich schon schlüssig aber dann kamen die standartmäßigen Verkäufertricks "wir sind und ja einig, dass wir das gemeinsam machen wollen" " nur Heute" usw. Die Zahlen wurden präsentiert und ein Marketingpaket für über 3.000€ vorgestellt, diese Zahl wurde dann - wie bereits oben erwähnt - durchgestrichen, dann wurde ein monatlicher Betrag von über 150 € genannt für 4 Jahre, vermutlich zzgl 19% sind mit der Anschlußgebühr zusammen fast 10.000€.

    Nix ist kostenlos und eigentlich war ich von der Sache schon überzeugt... eine einzige Zeitungsanzeige kostet auch über 150,00 € aber nachdem ich gegoogelt habe (mit diesem Procedre wirbt E***** schließlich auch) werde ich mir alles noch einmal genau überlegen und mir Vergleichsangebote einholen ......

  • B
    Betroffener

    Im Gespräch mit dem Euroweb-Vertreter ist nie die Rede von einer 3stelligen Monatspauschale und einer mit 4 Jahren doch sehr langen und unüblichen Vertragslaufzeit. Der Vertreter drängt auf sofortigen Vertragsabschluß und lenkt den Kunden beim durchlesen des Vertrages an der Stelle, wo die Kosten erwähnt werden, geschickt ab. Wenn Euroweb von vornherein klar stellt, das es ein Vierjahresvertrag mit einer 3stelligen Monatspauschale ist, geb es doch auch kein Problem. Ich kenne noch 3 andere Betroffene, bei denen die Vorgehensweise die Selbe war. Deshalb kann ich mir beim Kommentar vom „Unternehmer aus der Schweiz“ nur sehr schwer vorstellen, das es sich dabei wirklich um einen Euroweb-Kunden handelt.

  • UA
    Unternehmer aus der Schweiz

    Also ich kann da nur folgendes sagen. Die Unternehmer die die allgemeine Vertragsangaben nicht gelesen haben sind selber schuld. Da drin steht alles. Ich habe auch mit Euroweb einen Vertrag abgeschlossen und mir war bewusst das ich über 4 Jahre hinweg montaliche Kosten habe.

     

    Ich finde es einfach lächerlich wie (sogenannte) Unternehmer einen Vertrag unterschreiben ohne diesen auch nur einmal richtig gelesen zu haben.

  • J
    Jürgen

    Auch ich gehöre als Kleinunternehmer zu denen, die auf die vollmundigen Versprechungen von E.... hereingefallen bin.

    Selbstverständlich bin ich als Unternehmer verantwortlich für meine Entscheidungen und werde daher nicht den Klageweg einschreiten, sondern die Sache aussitzen. Eine Internetseite haben sie ja erstellt, wobei über die Qualität? na, ja.

     

    Das schlimme ist nur, auch wenn man ja lt. Vertrag an der Internetseite Veränderungen beauftragen kann, traut man sich dort nicht einmal anzurufen, da mann Gefahr läuft, das die den Vetrag mit fadenscheinigen Gründen verlängern wollen.

    Beispiel: Telefonische Angebot kostenlose Onlineradaktion.

    Diese Angebot haben ich nicht angenommen, trotzdem wurde anschließend behauptet, es wurde ein neuer bindender Vertrag geschlossen.

    Diesmal bestand ich auf das angebliche Protokoll des Telefongespräches und nun wurde die Vetragsverlängerung aus Kulanzgründen zurückgenommen.

     

    Handwerker, sucht euch eine Web-Design Firma vor Ort, die machen Euch Eure Seite besser und kostengünstiger.

  • V
    Verropoulos

    Hallo, eigentlich dachte ich das Thema sei vom Tisch. Ja , ich gehöre auch zu denen die sich über Tisch ziehen ließen. Doch schwups, nach zwei Jahren, bekam ich heute wieder Post von Euro-Web. Ich denke die verdienen ihr Geld jetzt mit prozessieren. Hoffentlich wird dieser Firma endlich mal das Handwerk gelegt. Eine damalige Kündigung, bzw. Stornierung des Vertrages wurde nicht angenommen. Wir haben fast zwei Jahre um Auflösung des Vertrages gekämpft und jede Menge Geld dafür bezahlt. Für dieses Verhalten gibt es für die Firma Euro-Web auch noch ne Auszeichnung. Ich weiß ja nicht, wo die Düsseldorfer Richter ihre Ausbildung gemacht haben, wenn sie bis heute noch nicht erkannt haben, was für eine Betrugsfirma Euro-Web ist.

    Ich rate allen Firmen ab, mit Euro-Web Geschäfte zu machen.

  • M
    Mustermaxx

    Hallo Zusammen,

     

    ich selbst glaube, dass hier einfach 2 Faktoren eine Rolle spielen! 1. Sicherlich gibt es in jedem Vertrieb schwarze Scharfe! Die sich durch die Welt lügen. und erzählen Unwahrheiten um an Verträge zu kommen! Diese werden jedoch langfristig im Vertrieb, egal wo, keinen Erfolg haben! 2. Glaube ich einigen Unternehmern nicht, ich weis aus sicheren Quellen, dass die Mitarbeiter richtig geschult werden, und genaustens überprüft werden, was sie sagen dürfen. Ich selbst habe die Erfahrung mit Euroweb gemacht und erstaunt sehr gute. Ich habe eine gute Resonanz und die besprochenen Dinge wurden definitiv eingehalten. Und wenn ein Unternehmer Jemanden, den er seit einigen Minuten kennt, etwas unterschreibt, ohne sich die lediglich 7 AGB durchzulesen, dann ist es eine Unternehmerische Fehlleistung HOCH 2 und nicht die Schuld von Euroweb. Desweiteren sollten sich diejenigen die hier meckern anhören, dass nicht von Kostenlos gesprochen wird, sondern von einer Erstellungskostenfreien Präsenz. Oder hat Jemand von Ihnen gehört, dass es in Deutschland etwas kostenloses gibt? Den Wert den die Euroweb Gruppe so zu sagen vorschießt ist definitiv enorm, ein vergleichbaren Konzept liegt bei mindesten 6-12 T Euro, und zwar ohne Pflege. Dagegen sind die mtl. Servicepauschalen ein Witz. Für jeden vernüftigen Unternehmer ist eine professionele Homepage immer mit hohen Investitionkosten verbunden. Sieht mal bei Piperweb aus Hameln, die haben rund 8000 € kassiert und haben Seiten versprochen mit einer Anzahlung von 3-5T€, Stand 12/2011, jetzt ist Piperweb pleite! Wenn Ihr also Fragn habt, schreibt mich an...

  • A
    Alex

    Mag sein das hier teilweise leichtsinnig und vorschnell Verträge unterschrieben werden. Nur weis man als Außenstehender nicht wie der Vertreter geschickt das Kleingedruckte zudeckt oder den Kunden ablenkt oder sich die Unterschrift erschleicht. Am Ende unterschreibt man etwas, was unter einem Blatt liegt wa sman liest.

     

    Der Firma E******* kann am Ende nichts vorgewurfen werden, da allein der Vertreter die Masche anwendet und man sich davon distanzieren kann als Firma.

     

    -----

     

    Eine weitere Masche !!! Kunden werden angerufen und erzählt ob Sie eine Überarbeitung wünschen, z.B. wir machen mal paar News rein. Am Ende kommt ein Vertreter der sich was bestätigen lassen muss. Der Unternehmer unterschreibt (leider) und liest nicht das Kleingedruckte. Ende vom LIED er hat den selben Vertrag um die ursprüngliche Laufzeit verlängert !!! (für eine Änderung)

     

    ----

     

    Wer bei E***** ist oder bleibt ist selber Schuld. Leute schickt doch Eure scheiß Kündigung gleich hinterher !!! unbegreiflich so mancher Eurowebkunde...

  • K
    Karo

    Seit Vorgestern gehöre ich auch zu den dummen Kleinunternehmerinnen. Spät nach Feierabend um ca 22:00 erlag ich dem Charme des tüchtigen, verlogenen Eurowebmitarbeiters und unterschrieb endlich. Gestern kam das böse Erwachen als ich endlich im Internet Recherchen anstellte und die Eurowebbetrügereien offensichtlich wurden. Montag geht natürlich meine Vertragskündigung dort ein und ich hoffe glimpflich davon zu kommen. Für hilfreiche Tips bin ich sehr dankbar.

  • I
    IchBinSauer

    Als ehemaliger Mitarbeiter dieser Firma kann ich nur sagen FINGER WEG. Selbst die Mitarbeiter werden abgezockt indem sie einfach keine Gehälter samt Spesen zahlen. Trotz mehrmaliges Anschreiben per EMail und postalisch erfolgte keinerlei Reaktion.

    Um es kurz zu sagen... von dieser Firma wird man nur verarscht!!!! Das Geld für eine Klage habe ich nicht aber ich werde zumindest die Wahrheit solange öffentlich machen bis jemand mir mein Geld, für das ich gearbeitet habe, zahlt.

  • C
    claus

    ....ich lese mit großem Interesse in diesem gut gemachtem Forum. Auch ich wurde vor gut 3 Jahren über den Tisch gezogen, habe mich aber gewehrt! Resultat über den den Schriftwechselder Anwälte und dem OLG Düsseldorf: Vergleich zu meinen Gunsten :-) ....es geht doch, wenn man sich wehrt!!

    Bin mit dem Urteil absolut zufrieden, dank eines Anwaltes der sich nicht von Briefköpfen der Kanzlei Berger einlullen lässt.

    Denkt aber bitte immer wieder daran, es gibt auf dieser Welt (Internet u.s.w.) so gar nichts für umsonst, auch wenn alle Außendienstmitarbeiter von EUROWEB das Gegenteil behaupten!

  • JR
    Jörg Reinholz

    Ja. Der nötige Abstand fehlt. Es ist auch nicht Aufgabe einer Rechtsanwaltskanzlei unwahr und tatsachenverzerrend über Prozessverläufe zu berichten.

     

    Mich würde nicht wundern wenn sich herausstellt, dass der "RA" Philipp Berger tiefer drin steckt als man von einem Rechtsanwalt glauben mag. Ich Hatte zu dem Thema gerade ein sehr aufschlussreiches Gespräch.

  • C
    Christian

    Zu Ihren Kommentar KFR

     

    Es hat nichts mit Intellegents zu tun , eine Vertrag falsch zu verstehen, man hat einfach zu wenig Zeit als Selbständiger sich um Handykosten ,Telefonkosten, Stromkosten oder wie in dem Fall um die Seriösetät einer Firma zu kümmern , wenn man jeden Tag 13-15 Stunden Arbeiten muß , kommt es auch zu solchen Situationen das ein fehler passiert , in dem Fall auch ein sehr teuerer!!!

     

    Also Bitte nicht einfach alles pauschalieren wenn man nicht den Täglichen kampf mitmachen muß.

  • M
    Marius

    Hallo Herr REinholz,

     

    Sie schreiben:

     

    "Bedenklich ist nunmehr auch das die Kanzlei Philipp Berger sich die Sache ihrer Mandantin zu Eigen macht und wiederholt offensichtlich unwahr über BGH-Verfahren ihrer Mandantin berichtet."

     

    was daran ist denn bedenklich?

    Und ist mit zu eigen machen gemeint, das der nötige Abstand fehlt?

    Immerhin waren SIe so bedacht, bevor alles an die Wand fährt, die Revision zurückzuziehen.

     

    Danke für IHre Antwort

  • JR
    Jörg Reinholz

    Zitat (von KFR):

     

    "wie überaus intelligent muss der Mittelstand sein, nicht einmal die Verträge auf Laufzeit und Folgekosten zu prüfen;

    so langsam wird mir einiges klar, warum soviel hierzulande schief läuft !"

     

    Antwort:

     

    Ach ja. Das ist die zwar viel gehörte, klare aber nutzlose, erbärmliche und darüber hinaus auch dissoziale Verteidigungsstrategie: Das Opfer soll Schuld sein. Sind es viele Opfer, dann sind viele Schuld - nur halt nicht der oder die TÄTER.

  • JR
    Jörg Reinholz

    Der Ausgang des Verfahrens ist klar, die Kanzlei Berger berichtet selbst, dass die Revision zurück genommen wurde. Allerdings sind diese nicht ganz bei der Wahrheit geblieben.

     

    Unter

     

    https://rechtsfreiezoneeuroweb.wordpress.com/2011/10/14/euroweb-nimmt-revision-vor-dem-bgh-zuruck-vii-zr-2211-13-10-2011/

     

    findet sich ein Prozessbericht und unter

     

    https://rechtsfreiezoneeuroweb.wordpress.com/2011/10/14/euroweb-nimmt-revision-vor-dem-bgh-zuruck-vii-zr-2211-13-10-2011/#comment-309

     

    ein Kommentar hinsichtlich des Wahrheitswertes der Verlautbarung der Kanzlei Berger.

     

    Wie auch immer: Fakt ist, die Aufhebung des Vertrages wegen arglistiger Täuschung ist rechtskräftig, das Urteil des LG Hildesheim hätte der Revision standgehalten, wäre diese nicht zurückgenommen worden.

     

    Bedenklich ist nunmehr auch das die Kanzlei Philipp Berger sich die Sache ihrer Mandantin zu Eigen macht und wiederholt offensichtlich unwahr über BGH-Verfahren ihrer Mandantin berichtet.

  • M
    Marc

    @ziesch

     

    Im Verlauf der Verhandlung ist deutlich geworden, daß die Verantwortlichen von EW das Ganze verlieren werden und dann haben sie die Revision zurück gezogen.

    Das heißt:

    1) das Urteil der Vorinstanz ist gültig.

    2) es gibt keinen Musterprozeß, an den sich andere anhängen können. Doch: Wie's geht, beschreibt Jörg Reinholz weiter unten

  • AS
    Andy Schulz

    Jeder, der glaubt, er könne selbst nie auf einen Betrug reinfallen, tut dies genau so lange, bis er selbst mal davon betroffen ist. Da werden geschickt menschliche Eigenschaften, ich will sie noch nicht einmal Schwächen nennen, ausgenutzt. Mein Fazit: Bei mir kann jetzt jeder wieder gehen, der nicht Kunde ist, wenn ich ihn nicht kenne. Schade nur für die Seriösen, falls es die auch noch geben sollte.

  • M
    Marc

    @von ThomasJ

    @Alle, die eine Coldcall erhalten haben:

     

    Bitte bei Herrn RA Richter in Berlin melden, die Coldcalls wurden mittlerweile per einstweiliger Verfügung verboten.

     

    Zuwiderhandlungen werden mit bis zu 250.000 € geahndet. Doch zunächst fängt es mit einem kleinen Betrag an. Damit jedoch können wir diese üble Masche stoppen!

    • @Marc:

      Hi, Hatte vorgestern einen Anruf das ich auserwählt sei, gestern einen Termin bei dem ich mich gleich entscheiden sollte, weil die Konditionen sich sonst ändern.

      Nachdem ich mich stur stellte war Gespräch zu Ende und hatte sich für mich erledigt. Kam heute noch mal ein Anruf, den ich dann abgebrochen habe, indem ich den Anrufer mir den Blogs konfrontiert habe. Er wollte mir dann weiß machen, das es jedes Unternehmen trifft.

    • @Marc:

      Hatte gestern einen Termin, den Anruf einen Tag vorher. Setzten die Leute unter Druck sich sofort zu entscheiden. Auf Grund meiner Lebenserfahrung hat es aber nicht funktioniert.

  • Z
    ziesch

    Hallo,

    wer kennt den Ausgang des BGH Verfahrens vom 13.10.2011 ?

    Wer kennt Firmen, die in den letzten 4-6 Monaten auf die kaltaquise angesprungen sind und einen Vertrag gemacht haben ?

     

    Interessant wäre auch der Kontakt zu den Firmen, die zwar angerufen worden sind, die aber dann keinen Abschluss gemacht haben.

     

    MfG

     

    Zisch

    Redaktion

    Altenpflege TV

    02368 - 9788401

  • A
    Anka

    Ich kann Thorsten Romakers Geschichte aus eigener leidlicher Erfahrung bestätigen. Die Anrufe sind allesamt Cald Calls und die Gespräche mit den AD'lern kommen unter bewußter Vorspiegelung falscher Tatsachen zustande. Genau so wie im Leitfaden hat die Dame auch bei mir angerufen. Ich habe sie drei Mal gefragt, wo der Haken sei und wo die versteckten Kosten wären. Sie hat mir drei Mal bewußt wahrheitswidrig gesagt, daß mich die neue HP nichts kosten würde.

     

    Einen solchen Leitfaden habe ich ebenfalls in den Fingern gehabt - aus dem Jahr 2009. Dort konnte ich den Wortlaut des Erstanrufs und des anschließenden Gesprächs beinahe wörtlich wiedererkennen.

     

    Gott sei Dank kommt diese Masche jetzt ins Wachbewußtsein einer größeren Menschenmenge und hoffentlich sind alle so klug, diese bereits beim ersten Anruf zu erkennen.

  • JR
    Jörg Reinholz

    "Diese Anklagen sind für Euroweb kein großes Problem,"

     

    Diese Sache ist eines. Denn jetzt ist der Weg frei, dass tausende der so getäuschten Kunden die Nichtigkeit des Vertrages feststellen lassen können. Der BGH wird seine Meinung nicht ändern ... Die Akten des LG Hildesheim, 7 S 232/09 und des AG Burgdorf, 3 C 553/08 stellen eine gute und brauchbare Anleitung für den vertretenden Anwalt dar. Es muss praktisch nur noch gesagt werden: "Und bei mir war es GENAU so!"

  • M
    Marc

    @Jan:

     

    Der Autor meint also, daß die es tatsächlich geschafft hätten, 20.000 Dumme über den Tisch zu ziehen?

     

    Nein, die Masche ist so ausgefeilt, von denen, die einen Außendienst-MA m Hause hatten, habe es nur wenige geschafft, diesen schadlos wieder loszuwerden

     

    Habe selber 40 Zeugen zusammengetrommelt, die ähnliches erfahren haben, wie ich !

  • T
    ThomasJ

    tja, die Masche ist echt nicht schlecht... und die "Vetreter" nutzen jede Möglichkeit und sind nicht dumm. Ich hatte vor 2 Tagen jemanden am Telefon,...

    Das Kontaktgespräch ist schnell und es wird auf einen Termin gedrängt. Das erste Mal stutzig wurde ich, als nachgefragt wurde, ob ich alleinig handeln kann, oder ob noch jemand Mitspracherecht hat.

     

    Nur kurz nach dem Gespräch kommt die schriftliche Terminbestätigung, in der man auch darauf hingewiesen wird, sich über das Unternehmen zu informieren...

    Das habe ich gemacht, aber über Google, ... ;-)

     

    Darauf hin habe den "Vertreter" wieder ausgeladen. Im Nachhinein Schade, ich hätte das Gespäch sonst mittels GoPro aufzeichnen können...

     

    ALSO VORSICHT!

  • R
    Rick

    Diese Anklagen sind für Euroweb kein großes Problem, schon in der Vergangenheit wurden viele Tochterfirmen mit dem gleichen Geschäftsmodel gegründet da werden sich immer Opfer finden. Siehe Webstyle, Maxclip, Ramona und und und... alles Euroweb Töchter.

  • T
    Terminbeobachter

    Im Termin beim BGH am 13.10.2011 hatte der vorsitzende Richter seine Vorabeinschätzung zur Frage der arglistigen Täuschung kundgetan und erläutert, daß seiner Auffassung nach kein Zweifel bestünde, daß die Voraussetzungen hierfür zu bejahen seien. Um einem BGH-Urteil aus dem Wege zu gehen, wurde seitens Euroweb die Revision zurückgenommen.

  • J
    Jennifer

    Ich habe von 1 Woche eine Rechnung von Euroweb über 7.000 Euro erhalten. Ich hatte zwar Ende April mich einlullen lassen und vorerst einen Vertrag unterschrieben - gleiche Masche wie anscheinend überall:"dieses Angebot gilt nur heute", "Sie haben keine weitere Kosten", ...- aber ich habe gleich Anfang Mai gekündigt und dachte ich wäre da raus.

    JETZT bekomme ich auf einmal eine Rechnung ( IM OKTOBER!!!!) über 7.000 Euro und das obwohl ich außer einem Besuch der Mitarbeiter nichts von der Firma erhalten habe.

    Habe das ganze an einen Anwalt weiter gegeben und hoffe das es ein gutes Ende nimmt.

    Ich müsste meine kleine Praxis schließen - sollte Euroweb gewinnen.

     

    Bin über jede Hilfe, jeden guten Rat sehr dankbar.

     

    JM

  • JG
    Joachim Graf

    Wir haben es uns bei dem Internet Agenturranking (www.internetagentur-ranking.de) nicht einfach gemacht. Aber die Zahlen, die Euroweb angegeben hat (siehe Urteil 34 O 149/11) sind falsch. Und für mich lassen sie den Schluss zu, dass diese Agentur ihr Geld mit etwas anderes verdient als Webdesign

  • N
    Norbert

    Hier wird immer wieder gefordert, dass man doch Verträge lesen soll, bevor man unterschreibt. Viel Spaß bei Versuch die 2-10 Seiten Kleingedrucktes zu lesen, während der Vertreter daneben sitzt.

     

    Die Frage ist ja wohl eher, warum man immer noch Fett kostenlos schreiben darf, wenn die realen Kosten weit überdurchschnittlich sind. Und ginge es um beispielsweise Hostingkosten von 20€ ab dem 4. Monat gäbe es nicht die Vielzahl von Prozessen.

  • K
    krekovic

    interessant ist wie der laden auch mit mitarbeitern umgeht die nicht mehr 'funktionieren', hoffentlich kommt jetzt mehr ans tageslicht und ehemalige fangen an mal die wahrheit zu erzählen

  • J
    Jan

    Ja das böse Unternehmen, dass den ahnungslosen Kunden über den Tisch zieht. Sollte man nach Jahren nicht langsam begriffen haben, dass man sich gerade das Kleingedruckte in Verträgen anschauen soll? Auch sollte man skeptisch werden, wenn der Vertragsschluss so schnell wie möglich erfolgen soll.

     

    Aber nein....das wäre ja mit Arbeit verbunden.

  • MN
    Mein Name

    Wann begreifen die leute endlich, dass es NIX für umsonst gibt!? (jedenfalls nicht in diesem Wirtschaftssystem) Dann würden solche systematischen Ausplünderungen auch nicht mehr funktionieren... Aber naja, in Zeiten in denen man auf ein Preisschild nur zwei Preise schreiben und den höheren durchstreichen muss, damit sich das ding besser verkauft, ists auch kein wunder. es lebe die Rabattgeilheit!

  • FD
    Freund der Gerechtigkeit

    Na ENDLICH. Wurde langsam Zeit, dass dieses Rattennest öffentlich ausgeräuchert wird.

  • RZ
    Rechtsfreie Zone

    Einige Angaben im Artikel sind leider ungenau und dies führt zu einem falschen Eindruck:

     

    Die Fakten:

     

    1)

    Die Euroweb hat auch zahlreiche Prozesse verloren, insbesondere die bisher 8 bekannten Verfahren vor dem BGH: II ZR 79/09, VII ZR 111/10, VII ZR 133/10, VII ZR 134/10, VII ZR 135/10, VII ZR 146/10, VII ZR 164/10, VII ZR 223/10, VII ZR 45/11

     

    In den verfahren ging es um die Kündbarkeit der Verträge (diese sind kündbar) und um die Zahlungsansprüche die vielfach gänzlich oder mindestens zum größten Teil verworfen wurden. Das vor den BGH-Verfahren z.B. das LG Kamenz unsinnig urteilte wird sich nicht wiederholen.

     

    2)

    Bei (nur behaupteten) 20.000 Kunden 2.000 Prozesse ist nicht normal. Wenn es "normal" wäre, dann wären die Deutschen ein Volk von Querulanten.

     

    3)

    In Kassel läuft ein Verfahren vor dem Landgericht, in welchem es darum geht, ob die die Euroweb mit der Zahl von 20.000 Kunden werben darf. Der dortige Kläger hat vorgerechnet, dass die Euroweb allenfalls 10-11.000 Kunden hat. Bis jetzt wurde seitens der Euroweb in der Sache nichts handfestes vorgetragen. (12 O 4008/11)

     

    4) Die Euroweb hat auch das Verfahren um die Wiederaufnahme in das Ranking verloren. Die Richter des LG Düsseldorf haben im Urteil 34 O 149/11 ausgeführt, dass die Euroweb den Betreibern des Rnkings gegenüber objektiv und unstreitig (also unzweifelhaft) unwahre Angaben gemacht haben.

  • K
    KFR

    wie überaus intelligent muss der Mittelstand sein, nicht einmal die Verträge auf Laufzeit und Folgekosten zu prüfen;

    so langsam wird mir einiges klar, warum soviel hierzulande schief läuft !