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Studie über BezahlstudiumUni-Gebühren schrecken nicht ab

Das Wissenschaftszentrum für Sozialforschung zeigt: Uni-Gebühren dämpfen die Studierneigung nicht. Selbst Nichtakademiker-Kinder lässt die Campus-Maut kalt.

Blechen für den überfüllten Hörsaal? Kein Problem, sagt selbst das Arbeiterkind laut Studie. Bild: dpa

BERLIN taz | Diese Nachricht ist ein Schock für alle Gegner von Studiengebühren. Die Campus-Maut schreckt offenbar nicht einmal die Kinder aus nichtakademischen Haushalten vom Studieren ab. Das ergibt eine Studie aus dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB), das eine hohe Expertise bei der Erforschung von Bildungsarmut hat. "Mit keiner der durchgeführten Analysen kann ein negativer Effekt von Studiengebühren auf die Studierneigung identifiziert werden", schreiben die WZB-Forscher Marcel Helbig und Tina Baier. Sie fußen ihre Erkenntnis auf die Untersuchung der Daten von so genannten Studienberechtigtenbefragungen vor und nach Einführung von Studiengebühren.

Die Studierneigung ist der sicherste Indikator für die Aufnahme eines Studiums. Das Hochschulinformationssystem fragt jeweils ein halbes Jahr nach dem Abitur Studienberechtigte, ob sie studieren wollen. Die Daten dieser befragten Gruppen haben sich Helbig/Baier genauer angesehen – und festgestellt, dass die Studierneigung auch in Ländern mit Studiengebühren nicht nachgelassen hat. Bei den Ländern, die Gebühren einführten, stieg die Neigung, an die Uni zu gehen, sogar stärker an als in Bundesländern ohne Studiengebühren.

Zum Vergleich: Vor den Gebühren gaben 66,2 Prozent der Abiturienten an, studieren zu wollen; nach den Gebühren waren es 68,9 Prozent. Das ist zwar kein Panthersprung nach oben – aber das glatte Gegenteil des stets prophezeiten Einbruchs. Helbigs Analyse bestätigt eine reale Studentenzahlentwicklung in Österreich: Dort waren nach Einführung von Studiengebühren im Jahr 2001 die Karteileichen aus den Unis geräumt worden – anschließend zogen die Studentenzahlen kräftig an.

Die Ablehnung von Studiengebühren war beinahe 20 Jahre lang der Fetisch ganzer Studentengenerationen – und auch dieser Zeitung. 2005 urteilte das Bundesverfassungsgericht, dass das Studiengebührenverbot des Hochschulrahmengesetzes nicht mit dem Grundgesetz vereinbar sei, da es in die Länderkompetenzen eingreife. Im Abschluss führten sieben Bundesländer Gebühren ein. Dagegen gab es wütende Proteste der Studierenden – einer der Demonstranten war der damalige Student Marcel Helbig selbst. "Ich konnte mir damals nicht vorstellen können, mit Gebühren zu studieren. Aber meine persönliche Meinung spielt keine Rolle."

Suggestivfragen

Die Daten, die Helbig jetzt ausgewertet hat, sprechen eine klare Sprache. Gebühren hätten sogar einen positiven Effekt. Studierende schätzten ihre Ertragsaussichten besser ein, wenn es Studiengebühren gibt. Dieser Effekt ist nach der Studie von Helbig und Baier "besonders bei Studienberechtigten aus nichtakademischen Haushalten festzustellen – also für jene Gruppe, bei der ein deutlich negativer Effekt der Studiengebühren auf die Studierneigung und damit ein Rückgang der Studienaufnahme vermutet wurde."

Eine bisher als wichtigstes Argument für einen Abschreckungseffekt herangezogene Studie bewerteten Helbig und Baier negativ. Darin waren nichtstudierende Abiturienten nach dem Grund für ihre Ablehnung gefragt worden. "Eine solche Frage hat suggestiven Charakter", sagte Helbig der taz.

"Wir werden diese Studie erst einmal eingehend analysieren", sagte der Sprecher des Wissenschaftsministeriums in Nordrhein-Westfalen (NRW) Dirk Borhart der taz. NRW werde die gerade abgeschafften Gebühren wegen einer Studie nicht wieder einführen.

Die neue Studie hat die studentischen Gegner schweigsam gemacht. Die beiden bundesweit agierenden Studentenverbände freier zusammenschluss der studierendenschaften und Aktionsbündnis gegen Studiengebühren gaben trotz Anfrage keine Statements ab. Kein Wunder, behauptete das ABS bisher, dass alle zugänglichen bildungspolitischen Daten die bestehenden Einwände gegen Studiengebühren bekräftigten. "Studiengebühren errichten im Hochschulsystem zusätzliche Hürden, die die soziale Selektivität des gesamten Bildungssystems verstärken." Diese Aussage ist seit gestern nicht mehr haltbar.

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42 Kommentare

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  • F
    flujo

    von unserem Korrspondenten aus Washington:

    99,99% ALLER US-AMERIKANER WERDEN MILLIONÄRE!

     

    Wie eine Studie von Experten mit hoher Expertise [sic] berichtet, haben 99,99% aller Us-Amerikaner DIE NEIGUNG, von ihrem Job als Tellerwäscher zum Millionär aufzusteigen. Unser Chefanalyst mit hoher Expertise [sic], Christian ´the Pencil´ Füller schließt daraus, dass in Kürze tatsächlich 99,99% aller Us-Amerikaner zu Millionären werden und es dahingehend für niemanden irgendwelche Hürden zu überwinden gibt und alle vorherigen Studien zu sozialer Ungerechtigkeit damit obsolet geworden sind.

    Danke und zurück nach Berlin..

  • LL
    linke lebenslüge

    Wozu die Aufregung ? Diejenigen, die Ihren Kopf zum Denken benutzen, wissen schon lange um die "linken Lebenslügen". Siehe aktueller Kommentar zu den Brandanschlägen. Was nicht sein darf, das ist auch nicht so. Punkt. Studiengebühren sind schlecht. Das alle, also auch die Putzfrau, das Studium des Arztsohnes mitfinanzieren, juckt nicht. Studiengebühren sind - tja liebe Linke - im Prinzip gezielte Reichensteuern ! Was spricht dagegen, wenn die Gutsituierten Eltern das Medizinstudium Ihrer Sprösslinge mit sage und schreibe 500 € / Semester unterstützen ? Und die "Arbeiterkinder", die dies nicht können ? Die sollen dann zahlen, wenn Sie Ihren Titel haben und verdienen ! Und die Taxis fahrenden "Brotlose Kunst Studis" brauchen nach Abschluss und ARbeitslosigkeit selbst das nicht mal zu fürchten.... Also HHer Modell von Ex CDU/GAL, Gebührenerhebung nach erfolgtem Studium und gutem Verdienst. Nur zwei Punkte zum Nachdenken:

    warum ist Studiengebühr schlecht, aber frühkindliche Gebühren mit 200-500 €/monat gut ? Wo ist denn da der Protest ? Wir brauchen eine Umkehrung der Förderungen bzw. der Gebührenerhebung ! Ein Blick ins Ausland genügt: fast überall ist Studieren zum Teil drastisch teurer, dafür aber in der Kindererziehung besser. Sorgt für bessere Startbedingungen, das sollte das vorrangige bildungspolitische Ziel sein.

     

    Zum Schluss an die Linksdauernörgler der gute Rat, der jüngst schon mal in der TAZ von einem Auslandsreporter genannt wurde:

    lebt bitte mal versuchsweise ein Jahr in einem anderen Land, dann werden auch die dogmatischsten Linken ganz schnell zu den verhassten "Realos"....

  • F
    flujo

    Da isser wieder, der liebe Herr Füller...

    also erstens:

    eine Expertise ist eine von einem oder mehreren Experten ERSTELLTE STUDIE, und nicht wie immer wieder falsch von anderen abgeschrieben wird EXPERTENWISSEN.

    zweitens:

    "Gebühren haben sogar einen positiven Effekt. Studierende schätzten ihre Ertragsaussichten besser ein, wenn es Studiengebühren gibt." - Aha, also der positive Effekt von Studiengebühren ist, dass Abiturienten ihre "Ertragsaussichten" höher einschätzen. Bei den aktuellen Arbeitslosenzahlen in den Bereichen nichtakademischer Berufe ist es nicht schwer darauf zu kommen, dass mit einem Hochschulabschluss die Chancen weniger beschissen sind - das hat allerdings mit der desolaten wirtschaftlichen Lage zu tun, als mit einer Begeisterung für eine universitäre Ausbildung, so das TROTZ Studiengebühren und allen ihren negativen Effekten studiert wird, mit allen Hürden, die diese gerade für Kinder von Geringverdienenden mit sich bringt.

    drittens:

    ""Studiengebühren errichten im Hochschulsystem zusätzliche Hürden, die die soziale Selektivität des gesamten Bildungssystems verstärken." Diese Aussage ist seit gestern nicht mehr haltbar.

    - Was ist das denn für eine blödsinnige Behauptung? Bei der Befragung von Jugendlichen, die gerade ihr Abi machen und höchstwahrscheinlich zu Hause wohnen wurde gefragt, ob sie studieren wollen. Das lässt eine Schlussfolgerung auf DEREN Einstellung zu, aber nicht, ob dann im tatsächlichen Studium durch Studiengebühren zusätzliche Hürden entstehen zu den Schwierigkeiten, die schon seit Jahrzehnten banalstes wissenschaftliches Wissen darstellt: Kinder mit weniger kutlurellem Kapital haben Hürden in der schulischen und vor allem akademischen laufbahn zu überwinden. Diese wischt der liebe Herr Füller einfach weg.

    Hinzu kommen die hohen Mieten, Lebenshaltungs- und sonstige Kosten, die während des Studiums entstehen (Bücher, Kopierkosten etc.), die Kinder reicher Eltern mit Leichtigkeit wuppen. All das wird schlichtweg als nicht Existent erklärt, da Abiturienten nach ihrer momentanen Einstellung zum Studieren befragt wurden.

     

    LIEBER HERR FÜLLER, es stellt sich schon die Frage, auch angesichts ihrer sonstigen hanebüchernen Artikel, was Sie eigentlich beabsichtigen? Kleinen nebenverdienst durch die bertelsmann Stiftung? Oder ranschleimen an Welt, Zeit, Focus und FAZ?

    Traurig, dass die TAZ sich so einen Lampenputzer des Kapitals hält.

  • J
    Jumanji

    Wie bitte??

    Im Schlusssatz seines heutigen Artikels (taz vom 12.10.) versteigt sich Christian Füller sogar zu der Interpretation, Studiengebühren seien also "gar nicht ungerecht"!

    Aus der zu belegenden Tatsache, dass Studiengebühren klaglos hingenommen werden, automatisch zu folgern, sie seien deshalb SOZIAL GERECHT, ist nicht nur sachlich inkompetent, sondern eine Frechheit, Herr Füller.

  • EA
    Enzo Aduro

    @Aceypacey

     

    Sie müssen aber auch sehen das diejenigen die einen Abschluss haben in der Regel zu den materiell glücklicheren gehören. Da können Sie schon etwas zurückgeben. Und meines erachtens mehr als einer der das gleiche ohne ein staatlich finanziertes Studium erreicht hat. Das ist ja auch eine art von Gerechtigkeit. Denn im Moment ist es ja so das die Arbeiter den Akademikern Ihre Ausbildung mitfinanzieren. Das kann nicht "links" sein.

  • GW
    Gerd Wahlens

    Es ist doch ein ganz wesentlicher Unterschied, ob jemand trotz Studiengebühr studieren will oder ob er/sie das auch kann. Aber so wurde die Frage ja wohlweislich nicht gestellt.

  • A
    Aceypacey

    Ich frage mich mal wieder, wieso diese vorgeblich linke Zeitung so einen Mist veröffentlicht und den Reaktionären das Wort redet.

    Vor ein paar Jahren gab es den Artikel, dass von marxistischen Standpunkt aus Studiengebühren sinnvoll seien, weil sie dem Studenten nach dem Studium Vorteile verschaffen würden, sodass die taz dazu beigetragen hat, dass Studiengebühren in breiten Teilen der Bevölkerung salonfähig wurden.

     

    Ich möchte keineswegs, dass solche Studien totgeschwiegen werden, aber die Art und Weise der Interpretation und Darstellung von Herrn Füller ist eine Sauerei.

    Bitte veröffentlichen Sie doch so etwas bei der FAZ oder dergleichen...

    Findet die taz keine linksintelltuellen, die sich dem Thema widmen könnten?

     

    "Menschenleben ist keine Statisitk" und wenn auch nur eine arme Sau wegen den Scheiß Gebühren vom Studium abgehalten wird finde ich das zutiefst traurig.

  • J
    Jürgen

    Haben die geburtenstarken Jahrgänge nicht zu einer verzerrten Stichprobe geführt?

  • OI
    Oliver Iost

    Die Studienautoren schreiben selbst ausdrücklich: "Aus unseren Befunden darf allerdings keinesfalls der Schluss gezogen werden, dass Studiengebühren per se keinen negativen Effekt auf die Studierneigung haben: Hier wurde nur untersucht, wie sich Studiengebühren von maximal 500 Euro pro Semester auf die Studierneigung auswirken. Aussagen darüber, wie sich die Studierneigung bei einer Gebührenerhöhung verändert, können aus den Ergebnissen nicht abgeleitet werden."

     

    Von daher sollte man sich mit verallgemeinernden Schlussfolgerungen - wie es der gute Herr Füller hier mal wieder tut - sehr zurückhalten. Ebenso werden diverse Kritikpunkte an der WZB-Studie unterschlagen, die bspw. vom HIS (dessen Studien teilweise von den Autoren der WZB-Studie angegriffen wurden) geäußert wurden.

     

    Schließlich sollte man nicht vergessen, dass die Einführung von Studiengebühren mit großem Propaganda-Aufwand der jeweils Regierenden (und in der Regel auch der meisten Hochschulen) begleitet wurde. Die geneigten Studieninteressierten konnten so wirklich zum Schluss kommen, dass es sich besonders lohnen würde, in Ländern mit Gebühren zu studieren – aus den anderen hörte man ja nicht so viel.

     

    Wurde aber erst mal studiert, so fanden Studiengebühren keinen Anklang. Was sich ja seit Jahren in den Studien der Uni Hohenheim zeigt, in denen die Ablehnung von Studiengebühren immer mehr stieg. Und der die Studie verantwortende Prof ist ganz bestimmt kein Studiengebührengegner.

  • M
    Marco

    Aus solchen Studien kann man doch nicht wirklich was ableiten. Vielleicht hätten 5% mehr studiert, wenn es keine Gebühren gäbe. Dann wäre der negative Effekt ein Rückgang des Anstiegs. Oder vielleicht ziehen die Leute auch ein Studium vor, weil sie sagen - ich studiere lieber schnell, bevor es in ein paar Jahren noch teurer wird. Oder oder oder...

  • G
    Georg

    Liebe tazler,

     

    noch eine Ergänzung. Andere Hochschulforscher sehen die Studie kritisch, so bspw. Markus Lörz (Hochschulforscher der HIS) oder Hans Dietrich (Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung).... Wenn in dem Bericht andere Studien kritisiert werden, warum dann nicht auf die Kritik an dieser Studie aufgreifen?

  • A
    Alreech

    Warum sollen die Studiengebühren Arme abschrecken ?

     

    Die Alternative zum Aufstieg durchs Studium ist der Aufstieg durch die Berufliche Bildung, und die darf der Arme auch durch Gebühren finanzieren.

    Mit 8000 €uro für einen Meisterkurs ist man da schnell dabei.

     

    Klar das die Bonzenkinder nun heulen das sie auch für ihre Berufsausbildung zahlen müssen.

    Das war doch bislang dem Arbeiter vorbehalten, die zukünftige akademische Elite durfte schon immer auf Kosten des Steuerzahlers studieren um später gut bezahlte Posten in Wissenschaft, Industrie und Verwaltung einzunehmen.

     

    Alternativ ist natürlich auch ein faires Steuersystem machbar.

    Einfach ein höherer Steuersatz für Akademiker.

    Dann zahlt der Besitzer einer gut gehenden Frittenbude der niemals studiert hat bei gleichem Verdienst weniger Steuern als ein Architekt, Ingenieur oder Arzt.

    Wäre das nicht fair ?

  • D
    Divadler

    Ähm... sorry, aber dat is echt bulshit. Ich kenne die Studie nicht, aber meine Erfahrung ist eindeutig eine andere. Die Studiengebühren sind unbliebt, insbesondere weil der Sinn / Zweck nicht deutlich wird.

     

    Die wenigstejn spüren dadurch wirkliche Verbesserungen.

    Ich kenne allein schon drei Menschen, die sich aufgrund dessen gegen ein Studium entschieden haben. Andere wiederum die deswegen in den "Osten" gegangen sind.

     

    Natürlich muss man bedenken, dass man Studiengebühren auch nicht zuviel beimessen darf. Es kommt auf den Gesamtkontext an. Ich bin auch in Niedersachsen geblieben und bereue es jetzt. Es ist einfach super teuer. Mittlerweile über 800€ jedes halbe Jahr !!!

    Bin aber hier geblieben, weil ich mir nen Umzug hätte nicht leisten können - so zumindest damals meine Rechnung. Zudem hat mich ein super Freundeskreis hiergehalten. Über die Kosten fluche ich jetzt aber häufig!

  • S
    Slobo

    Ich sehe es wie Mirko. Wenn ich Studiengebühren zahlen müsste, würde ich nicht studieren. Studiengebühren führen zwangsläufig dazu, dass nur noch Bonzenkinder und Hochbegabte an die Uni gehen.

     

    Es ist schon schwierig genug, seine Wohnung zu bezahlen. Wenn dann nach 6 Semestern kein BAFÖG mehr gezahlt wird und man auch kein Stipendium bekommt, dann kann man direkt auf der Straße leben. Arbeiten neben dem Studium ist auch das Letzte - ich habe dafür jedenfalls keine Zeit. Und dann noch Studiengebühren? Geht es noch?

  • G
    Georg

    Liebe tazler,

    ausgerechnet die Studie, die Ergebnisse der eigenen Studie in Frage stellen würde, arbeitet mit Suggestivfragen und ist daher ungeeignet? Und die anderen Studien vermeiden solche vermeintlichen Fragestellungen? Wer sich mit Studien und Interviews auskennt...

  • K
    Ken

    Die Propagandamschinerie der Finanzindustrie legt wieder zu.

    Man will nachdem eine Ruhephase eingekehrt ist wieder in Zukunft für Studiengebühren trommeln.

     

    Medien werden von der Finanzindutrie hauptsächlich finanziert.

    Dieser Artikel wundert mich nicht.

     

    Die Ergebnisse sind sehr dubios.

    Sie sollten genau beschreiben welche Fragen wie gestellt wurden.

     

    Studiengebühren ist eine Umverteilung der Bürger in die Taschen der Finanzindustrie, Medien , Bauunternehmen , Großkonzerne wie Microsoft und andere Konzerene die beste Lobbyarbeit leisten um von dem Kuchen am meisten abzubekommen.

  • K
    Kimo

    "Studiengebühren errichten im Hochschulsystem zusätzliche Hürden, die die soziale Selektivität des gesamten Bildungssystems verstärken." Diese Aussage ist seit gestern nicht mehr haltbar. -

     

    Warum sollte diese Aussage nicht mehr haltbar sein?

    Es sollten keine kausalen Zusammenhänge geschlossen werden wo keine sind, diese Hürde bleibt Hürde.

     

    Eine Neigung ist von dem Überweisen vor der Immatrikulation sehr wohl zu differenzieren.

     

    Ich könnte mit den Studiengebühren nicht studieren und fürs Protokoll dafür habe ich schon auf jedes Bier verzichtet und mit dem rauchen aufgehört.

     

    MfG Kimo

  • T
    Tobias

    Erfasst die Studie mit, wo die befragten Abiturienten studieren wollen? Die Herkunft aus einem Bundesland lässt noch nicht auf den Studienort schließen. Es können auch angehende Studenten ihre Studienneigung zum Ausdruck bringen, aber den Wunsch haben, nicht in einem der sieben Bundesländer zu studieren, in dem es Studiengebühren gibt.

  • P
    phoeloepp

    Das die Anzahl der Studienbewerber steigt, ist ja im allgemeinen bekannt. Einen Zusammenhang zu Studiengebühren zu sehen finde ich gewagt, besonders wenn nur nach der generellen Studienmotivation gefragt wird. Auch wenn man in einem Bundesland mit Studiengebühren wohnt, kann man sich dafür entscheiden in einem Bundesland zu studieren, wo es keine gibt.

    Der Wunsch des Studierens steht nicht in dem Zusammenhang mit Studiengebühren und der Bundeslandgrenze. Für Menschen die wenig Geld haben ist die Universitätsauswahl durch Studiengebühren eingeschränkt.

  • F
    FR-Mitglied

    Merkwürdig, daß ich heute bei der Begrüßung unserer Erstis von gut einem Drittel gehört habe, sie hätten jetzt angefangen, da sie es sich jetzt, nach der Abschaffung der Gebühren in NRW, leisten können. Die meisten von denen haben übrigens schon eine abgeschlossene Berufsausbildung.

  • E
    empöring

    Nur weil die Studiengebühren potentielle Studenten (angeblich) nicht von der Studienaufnahme abschrecken, sind sie trotzdem fehl am Platze, da der ohnehin gestresste, unter Leistungsdruck stehende Bachelor-/Masterstudent (neben den Praktika in den Semesterferien) auch noch ca. 20Std. die Woche arbeiten gehen muss um das ach-so-lockere Studentenleben zu finanzieren.

  • AS
    ab schrecken

    Es gibt keine Grundtheorie der Bildungsfinanzierung.

     

    CNBC (FreeTV ) hat eine Doku von der ich bisher nur die Werbung sah und weinende Studenten Sprüche wie "500.000 $ Schulden" von sich gaben.

    Wie viele Germanisten sind Taxifahrer ? Wenn Gewerkschaften oder Fachschaften besser wären, würden sie glasklar messen, welche Studiengänge welche Gehälter haben und den Markt etablieren. Stattdessen schaut man weider der Agenturisierung z.b. der Presse zu und bildet immer mehr und mehr Reporter aus die sich gegenseitig Lohnkonkurrenz machen.

    Umgekehrt fehlen hier und da Leute und keiner weiss es. Kathrein mal im TV "Informatiker finden ist kein Problem. Was es nicht gibt sind Leute, welche die DVB-T-Antennen (statisch?) berechnen können von denen wir alle bis auf eine gebaut haben."(Da war DVBT noch nicht bundesweit! bevor Widerspruch kommt das es 3 Antennen von Kathrein-Konkurrenten gäbe) Das ist besonders schlimm, weil daran ja wie bei Spaghetti im Teller weitere Jobs dranhängen wenn Firmen Aufträge absagen müssen.

    In der Mediabranche sind Stundensätze unter 20 Euro üblich. SAP hingegen kann man wirksam fast nicht lernen.

    Der wahre Markt existiert nicht.

    Und die vielen Abbrecher sind auch ein Fehler der hochwohlgeboren Professoren. Da kann man auch mit Dr-Titeln und Geld locker umgehen.

    In ländlichen Kulturen wo der Dorf-Arzt, Pfarrer, Jurist und Lehrerin studiert haben, träumt man noch von Studium. Das in moderneren Ländern 90%(geratene Zahl) der Studierten überqualifiziert eingesetzt werden, ist sogar aus China und Australien bekannt.

    Schaut man TV, wird man dazu schlau.

  • T
    T.V.

    "Studiengebühren errichten im Hochschulsystem zusätzliche Hürden, die die soziale Selektivität des gesamten Bildungssystems verstärken."

     

    Laut dem Artikel ist das immer noch der Fall. Jedenfalls seh ich in der Studie keine Widerlegung dieses Satzes.

  • C
    Charlie

    Wer meint, dass 500 Euro Studiengebühren plus 250 Semesterbeitrag, also 750 Euro pro Semester -im Idealfall also 4500 Euro, keine Auswirkung auf die Aufnahmebereitschaft zu einem Studium haben, lässt ernsthafte Zweifel an Logik/wissenschaftlicher Logik erkennen.

     

    Ich persönlich hatte keine Lust mich gleich am Anfang meines Lebens zu verschulden.

  • J
    Jan

    "Die Ablehnung von Studiengebühren war beinahe 20 Jahre lang der Fetisch .... auch dieser Zeitung."

     

    Verstehe ich nicht, Christian Füller hat doch schon immer in der taz Pro-Studiengebühren geschrieben. Oder ist dieser Artikel nicht für die Öffentlichkeit gedacht, sondern an die eigene Redaktion gerichtet?

  • NE
    nur ein dagegenrepublikaner der 99 % idioten

    bildung MUSS für alle zugänglich sein!

     

    es gibt beileibe schon genug hürden für unterschichtskinder zu studieren, aber hauptsache generation erb hat keine probleme!

     

    taz, angekommene grüne und die bürgerlichen neo- und altspießer; da wächst zusammen, was zusammengehört.

  • T
    tfunker

    Die einzig zitierte Zahl im Artikel ist der Prozentsatz der Studierwilligen. Diese Zahl schließt jene ein, die meinen "Ich will, kann aber (aus finanziellen) Gründen nicht."

     

    Die einzig relevante Zahl für den Erfolg des Bildungssystems ist die der Absolventen. Und da fällt das deutsche im OECD-Vergleich immer weiter zurück (25% Hochqualifizierte unter den 25 bis 34-jährigen - OECD-Durchschnitt: 37%).

     

    Quellen:

    http://www.gew.de/OECD-Bildungsstudie_Deutschland_faellt_immer_weiter_zurueck.html

    http://www.oecd-ilibrary.org/education/bildung-auf-einen-blick-2011-oecd-indikatoren_eag-2011-de

     

    "Es findet sich doch für jeden Blödsinn ein Schreiberling, der eine gewünschte Zahl von Zeilen füllt."

  • H
    Herbert

    Wer behauptet, Studiengebühren schrecken arme Menschen nicht ab, hat nicht mehr alle Tassen im Schrank. Wer hat die Studie finanziert? Wer hat von ihr Vorteile, wer hatte seine Finger im Spiel und wer hat sich kaufen lassen? Dies ist viel interessanter als das Ergebnis.

  • H
    Herbert

    Wer behauptet, Studiengebühren schrecken arme Menschen nicht ab, hat nicht mehr alle Tassen im Schrank. Wer hat die Studie finanziert? Wer hat von ihr Vorteile, wer hatte seine Finger im Spiel und wer hat sich kaufen lassen? Dies ist viel interessanter als das Ergebnis.

  • JR
    Jan Reyberg

    Sobald die Studiengebühren in NRW fallen, schreibe ich mich auch ein. Ich habe zwar mein Studium schon längst beednet, aber das NRW-TRicket ist echt verlockend!

  • WS
    Wolfgang Seyfert

    Die Bewertung der Studie im Artikel stimmt nicht ganz. So eindeutig ist das Wissenschaftszentrum nicht. Im Schlusskapitel des Diskussionspapiers zur Studie (http://bibliothek.wzb.eu/pdf/2011/p11-001.pdf) steht: "Dieses Ergebnis ist empirisch abgesichert, sollte aber nicht zu dem Fazit verleiten, dass Studiengebühren per se keinen negativen Effekt auf die Studierneigung haben." Und dann werden noch einige Argumente geliefert, warum trotz Studiengebühren und obwohl die vielleicht isoliert gesehten doch einen negativen Einfluss auf die Studierneigung haben, durch eine Vielzahl anderer, gleichzeitig erfolgter gesellschaftlicher Änderungen, die Studierneigung gestiegen ist.

    Liebe Tazzer: Wer den Hals zu schnell dreht, kann auch die Orientierung verlieren.

  • JA
    Jakob A.

    Es geht um die Studierneigung.

    Die Tatsache, dass man eventuell gar nicht studieren kann hat ja nichts damit zu tun, ob man studieren möchte.

    Es ist gut vorstellbar, dass jetzt auch mehr Leute studieren möchten, nachdem durch die Studiengebühren weniger dazu kommen, es damit also seltener und wertvoller geworden ist.

  • DG
    Dennis Geisler

    Es scheint Herrn Füllers Auftrag zu sein, für bezahlte Bildung zu trommeln. Zum Glück ist der Spuk an deutschen Hochschulen bald vorüber. Bayern und Niedersachsen sind die letzten beiden Bundesländer, die am Bezahlmodell festhalten. Wenn wir sogar in Bayern auf einen Regierungswechsel hoffen dürfen, sind wir bald wieder gebührenfrei. Und Herr Füller: Schlechter wird's ohne Gebühren nicht. Denn "mit" ist's auch nie besser geworden.

  • A
    Astraia

    @Stefan

     

    ihre Einschätzung mit den kurzen Studiengänge trifft auf jeden Fall zu:

     

    ein Studium dauert eben nur noch genauso lange wie eine Ausbildung und das hat auf jeden Fall dazu geführt, dass es gerade auch attraktiver für viele scheint die sonst eventuell eine Ausbildung absolviert hätten.

     

    @majo: mit den Meisterkursen haben sie auf jeden Fall Recht. Erst letztens hab ich gelesen das man allen Ernstes erwartet, dass ein Busfahrer und LKW-Fahrer seine teure Fahrausbildung selber aus eigener Tasche zahlt - -Kosten um die 12000 EUR und das bei den später niedrigen Gehältern von oft nur 1200 EUR netto und damit weit weniger als die Gehälter der meisten Akademiker.

     

    das wird zwar mit einem Ausbildungsgehalt oder späteren Lohn verrechnet, aber erstmal entstehen eben finanzielle Belastungen und der spätere Lohn ist eben geringer. Auch die Altenpflegeausbildung muss man in manchen Bundesländern mittlerweile selber zahlen, ebenso andere schulische Ausbildungen.

     

    es ist also auch im anderen Segment nich so, dass dort alles gebührenfrei abläuft und da bekommt auch nicht jeder Bafög. Wenn dann müsste man alle unterstützen.

  • F
    FRITZ

    Herzlichen Glückwunsch, taz, zu dieser (späten) Einsicht. Auch an den Unis war nach meiner Erinnerung nie die meisten aber immmer die lautesten Studenten mit viel Zeit gegen Gebühren...

     

    I.Ü. ist ja auch klar, dass das nur für die (lächerlich) niedrigen Gebühren in Deutschland gilt. So ab 6000-10000 Euro im Jahr wäre wahrscheinlich für viele tatsächlich die Schmerzgrenze erreicht (und ich meine die Schmerzgrenze, nicht die "Nicht-so-prima-find-Grenze", die viele mit der Schmerzgrenze verwechseln und die in Deutschland bei gefühlten 2,50 Euro anfängt). Niemand, absolut niemand - auch und gerade nicht die FDP, der man das immer vorwirft - will amerikanische Verhältnisse im Bildungswesen. Aber Gebühren treiben an und vermitteln unmittelbar und nicht Abstrakt den "Wert" eines Studiums. Auch eine weiter wachsende Stiftungsstipendienkultur könnte - wie in den USA - die Folge sein. Das wäre doch sehr begrüßenswert. Und faule Langzeitstudenten braucht kein Mensch. Das sah auch die Mehrzahl der Studenten schon immer so, außer den Langzeitstudenten. Aber man darf halt nicht die Frösche fragen, wenn man den Sumpf austrocknen will, wie der Volksmund weiß!

  • A
    Astraia

    die einzigen Gebührenländer sind meines Wissens nur noch Baden Würrtemberg, Bayern, HH und Niedersachsen --- in Niedersachsen, Baden Würtemberg und Bayern ist der Zugang zum Abitur streng reglementiert - in Bayern und Baden Würrtemberg hat ein Akademikerkind eine bis zu 6fach höhere Chance an eine Uni zu kommen. Durch diese Selektion nach sozialem Status kommen viele gar nicht erst an eine Universität - damit sind auch generell in den meisten Bundesländern sehr viel weniger Personen aus Nichtakademikerhaushalten betroffen.

     

    ich meine nur 24%? der Studierenden haben einen Nichtakademikerhintergrund -- wäre der Anteil höher, so wäre sicherlich auch dort eher ein Studiumverzicht zu konstatieren. Die potentiellen Studienverzichter sind damit natürlich kaum vorhanden.

     

    aus diesem Grunde müssten Studiengebühren IMMER sozial gestaffelt sein oder bei Personen mit finanzschwachen Hintergrund eben mit einer Befreiung einhergehen.

     

    Studiengebühren sind nur dann kein Problem, wenn sie eben relativ gering sind oder nachgelagert erfolgen oder wenn der finanzielle Hintergrund berücksichtigt wird.

     

    in vielen Ländern sind die Studiengebühren eine Art nachgelagerte Einkommenssteuer da eben diese dort wohl oft geringer ist.

     

    am einfachsten und besten finde ich Systeme wie in Dänemark: keine Studiengebühren, aber dafür z.B. für höhere Einkommen auch wirklich nen höheren Steuersatz wie eine Art Bildungssoli -- das wär am unbürokratischsten - aber genau das will man in Deutschland ja nicht mehr. Der Höchsteinkommenssteuersatz wurde ja abgesenkt.

     

    und wenn man Studiengebühren hat, wären diese wohl nur nachgelagert sinnvoll um nicht ärmere Studenten doch noch abzuschrecken. Das heißt z.B. mit einer angemessenen Einkommensgrenze, ab der erst zurückgezahlt werden muss. Es ist ja nicht so, dass man in einigen Studentenforen nicht mitbekommt, das sich einige Studenten dafür verschulden - derartige Studenten gibt es eben und sobald man dann Kredite von Banken mit hoher Zinsbelastung in Anspruch nehmen muss sind Gebühren auf jeden Fall abzulehnen.

     

    ist ja schön das er meint, dass einige bei einer solchen Investition eher davon ausgehen, dass es sich rentiert, aber realistisch ist das nicht - auch morgen wird es noch Fächer geben bei denen es schlichtweg ne Fehlinvestition war finanziell betrachtet. Das gilt insbesondere für ältere Studenten, die nachher keiner mehr einstellen will. Für die wär eben auch eine nachgelagerte Gebühr mit Einkommensgrenze auch besonders sinnvoll.

  • EF
    Ein funktionierender Juso

    "Die Ablehnung von Studiengebühren war beinahe 20 Jahre lang der Fetisch ganzer Studentengenerationen – und auch dieser Zeitung."

     

    War die taz nicht die einzige Zeitung, die ein eigenes Gebührenmodell vorgeschlagen hat?

    Zumindest des Herrn Füllers Fetisch war die Ablehnung von Gebühren nicht.

  • EA
    Enzo Aduro

    Ich finde wenn Person A und Person B das gleiche Jahreseinkommen hat, Person A aber studiert, dann sollte Person A mehr Steuern/Gebühren etc. bazahlen.

     

    Daher sind Studiengebüren, insbesondere in der 500 EUR Dimmensionierung zu befürworten. Man sollte Sie aber ohne große Bürokratie später zahlen können. Ohne Zinsen, oder mit einem Zinssatz auf/unter der Inflation.

     

    Nebenbei ist das sozial, denn ohne schaufelt man das Geld der Allgemeinheit in die Schicht der Akademiker, inwieweit das die Krönung der Sozialpolitik ist kann ich nicht nachvollziehen.

     

    Das man das während des Studiums bezahlen muss ist echt unpraktisch.

  • M
    Mirko

    Doch, und zwar sehr wohl!

     

    Die Gebühren sollen die Armen abschrecken, damit nur noch die Reichen sich einschreiben.

     

    So wollen sie die Überfüllung der Uni durch die starken Jahrgänge unterdrücken.

     

    Absurderweise regt sich da nie einer drüber auf, komisch...!

  • M
    mg95

    Christian Füller mal wieder mit seinem Lieblingsthema: Studiengebühren sind gut und die Studenten haben nichts dagegen.

    Wo leben Sie eigentlich Herr Füller? Bestimmt nicht in Kontakt mit Familien, in denen mehrere Kinder gleichzeitig studieren. Und sobald die Studierenden nicht mehr zuhause wohnen können, da an der Universität in einer anderen Stadt, wird es erst richtig teuer. Wenn man Bafög erhält, deckt dies nur einen Teil der Kosten, eine Teilzeitarbeit muß gefunden werden, etc, etc. Und das schon "ohne" Studiengebühren. Fehlt eigentlich nur noch ein zynischer Rat, wie der eines Politikers (hab vergessen, wer genau dies war), "die Studenten sollten doch auf ein paar Bier die Woche verzichten, dann wären die Studiengebühren wieder drin".

    Gibt es eigentlich keine andere Person bei der taz, die sich für Bildungspolitik interessiert?

  • S
    Stefan

    Nun mal halblang... all zu monokausal darf de Entscheidung zur Aufnahme eines Studiums auch nicht gesehen werden!

    OK, dann ist die Angst vor der Zukunft, vor den Lebenschancen ohne Hochschulbildung eben größer als der abschreckende Effekt von 500€ Studiengebühren pro Semester... aber wenn dieser Betrag steigen sollte und ein paar Absolventenjahrgänge dann mit echten Schulden dastehen, dann wird sich dass möglichweise tatsächlich auf die Studierneigung auswirken.

    Auch Statusgewinne durch ein Studium müssen bei solchen Analysen berücksichtigt werden, ebenso, dass dreijährige BA-Studiengänge durchaus auf einen Teil der potentiellen Studienbeginner einladend wirken.

    Wir brauchen keine Studiengebühren, sondern ein faires Steuersystem, wo dann all die hochstudierten, gut verdienenden Profiteure der Hochschulbildung und die sie beschäftigenden Firmen gemeinsam die Bildung zukünftiger Generationen bezahlen dürfen.

  • M
    majo

    Studien gibt es doch für alles wofür man sie haben will, je nachdem wie man die Rahmenannahmen setzt.

    Ein Staat ohne Rohstoffe, dessen Erfolg auf Wissen aufbaut, sollte trotzdem keine Gebühren erheben...

    Dies darf im Übrigen nicht nur fürs Studium gelten, sondern auch für Meisterkurse usw usf...