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Debatte AntifeminismusMänner sind Opfer

Kommentar von Ilse Lenz

Seit dem Kachelmann-Prozess grassiert ein neues Angstbild: das Bild des Mannes, der falschen Anschuldigungen einer Frau anheimfällt.

Neuer Typ Mann: Das Opfer - so sieht sich auch Jörg Kachelmann. Bild: dpa

S eit dem Prozess gegen den Wettermoderator Jörg Kachelmann, der mit einem Freispruch des Angeklagten endete, ist in Internetforen und unter antifeministischen Bloggern ein neues Motiv aufgetaucht: das Bild des unschuldigen Mannes, der der falschen Beschuldigung einer rachsüchtigen Frau anheimfällt.

Ein Kommentator auf Spiegel Online brachte diese Ängste auf dem Punkt: "So kann Frau nach Herzenslust den Kollegen anzeigen, auf dessen Job sie scharf ist, sie kann sich aus der Affäre ziehen, wenn es ihr peinlich ist, vor ihren Eltern zugeben zu müssen, dass sie schon mit Jungs schläft, es ist so einfach, politische Gegner abzuservieren. Denn ein Blick eines Mannes genügt, und schon wurde Frau ja vergewaltigt."

Dieser "Kachelpanik" liegt ein neues Männerbild zugrunde: das Bild des männlichen Opfers. Es beruht auf der Vorstellung, dass die Falschbezichtigung jeden Mann treffen kann und die Justiz heute keine Sicherheit mehr davor bietet. Die Kritik an einer Vorverurteilung von Jörg Kachelmann in den Medien mag sicher berechtigt gewesen sein. Aber oft reicht schon der Eindruck, dass Gerichte nicht mehr wie früher von vornherein aufseiten der Männer stehen, um Ängste zu schüren. Zugleich wird ein neues Frauenbild konstruiert: das Feindbild der rachsüchtigen Lügnerin, die Männer aus Eigennutz nach Herzenslust anzeigt und der eine heimliche Macht über die Justiz zugesprochen wird.

Die Autorin

Ilse Lenz, 63, ist Soziologin. Sie lehrt Geschlechter- und Sozialstrukturforschung an der Ruhr-Universität Bochum. Mit Michiko Mae veröffentlichte sie zuletzt ein Buch über "Die Frauenbewegung in Japan" (VS Verlag 2010).

Bei ihrem hier veröffentlichten Beitrag handelt es sich um die gekürzte Fassung eines Artikels aus den Blättern für deutsche und internationale Politik.

Wer sich den heterosexuellen Alltag in deutschen Büros und Betten ansieht, wird schnell feststellen, dass diese Bilder wenig mit der Realität zu tun haben. Diese Lücke zwischen Angstbild und Wirklichkeit versuchen antifeministische Publizisten mit Zahlenspielen zu schließen. Ihr Vorgehen dabei erinnert an den alten Satz: "Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast."

Eine Studie aus Bayern

So berufen sich manche "Männerrechtler" auf eine Untersuchung des Bayerischen Landeskriminalamts von 2005. Diese gibt für das Jahr 2000 für Bayern einen Anteil von 7,4 Prozent falschen Verdächtigungen an allen Anzeigen wegen Vergewaltigung an. Wenn man die Dunkelfeldforschung einbezieht, kommen laut dieser Untersuchung jedoch auf eine Anzeige wegen Vortäuschung oder falscher Verdächtigung etwa 38 bis 125 tatsächliche Fälle von Vergewaltigung oder sexueller Nötigung.

Weiterhin wurden für diese Studie 77 Polizeibeamte, die in eingestellten Vergewaltigungsverfahren ermittelt hatten, nach ihrer persönlichen Einschätzung befragt. Die Meinungen gingen sehr weit auseinander. Doch ein Kommissariatsleiter wird gern zitiert. Er sagte: "Alle Sachbearbeiter von Sexualdelikten sind sich einig, dass deutlich mehr als die Hälfte der angezeigten Sexualstraftaten vorgetäuscht werden. Viele angezeigte Fälle lassen zwar die Vermutung einer Vortäuschung bzw. falschen Verdächtigung zu, berechtigen jedoch nicht zu einer entsprechenden Anzeige."

Diese persönliche Einschätzung eines einzelnen Beamten wird nun von interessierter Seite aus der Studie herausgepickt, um die eigentlichen Forschungsergebnisse beiseitezuschieben. Sie wird zum Grundpfeiler des antifeministischen Credos von der männerverfolgenden Lügnerin vor Gericht. So fragt etwa der Publizist und "Männerrechtler" Arne Hoffmann vom Verein Agens zunächst besorgt: "Sind Sie der nächste Jörg Kachelmann?", um gleich hinterherzuschieben: "Polizisten und Wissenschaftler: Bei Vergewaltigungsvorwürfen lügen Frauen häufig."

Massenhaft falsche Vorwürfe?

Obwohl die Studie genau das Gegenteil belegt, zitiert Hoffmann selektiv diese eine Äußerung, "dass deutlich mehr als die Hälfte der angezeigten Sexualstraftaten vorgetäuscht" würde, um zu dem Schluss zu kommen: "Von einer hohen Zahl an Falschbeschuldigungen geht auch die Untersuchung ,Vergewaltigung und sexuelle Nötigung in Bayern', herausgegeben im Jahr 2005 vom Bayrischen Landeskriminalamt, aus." Hoffmann zitiert auch einen britischen Polizisten, der unter dem Pseudonym Inspector Gadget in seinem Weblog schreibt, "dass von zehn Vergewaltigungen, die unserer Dienststelle gemeldet werden, sich mindestens acht als Unfug herausstellen. Um fair zu sein, acht von zehn Irgendwas, die unserer Polizeidienststelle gemeldet werden, sind Unfug - warum sollte es mit Vergewaltigung anders sein?"

Wunsch nach Männerbündelei

Auch bei dem antifeministischen Verein Manndat dient die Umdeutung der BLK-Studie dazu, weitreichende politische Forderungen zu stellen. In seinem Programm wird behaupt: "Eine Studie des LKA Bayern zu diesem Thema geht davon aus, dass deutlich mehr als die Hälfte der angezeigten Sexualstraftaten vorgetäuscht werden", und die Verfolgung von Falschbezichtigungen von Amts wegen gefordert.

Woher rührt dieses brennende Interesse von Antifeministen, die zu solchen Zahlenspielen greifen, ein neues Bild von "Opfermännern" zu zeichnen? Es hat den Vorteil, dass unter dem Kampfzeichen des Opfers alle Männer gleich werden, während sie im "wirklichen Leben" oft sehr unterschiedliche Einstellungen zu Gleichheit, Frauen und Geschlecht haben. Studien zeigen: Eine große Gruppe von jungen Männern will Gleichheit in ihren Beziehungen, eine weitere ist verunsichert, der konservative Kern ist auf rund ein Viertel aller Männer geschmolzen. Mit dem Mythos vom Opfer wird eine neue Männerbündelei propagiert.

Stellt das neue Bild des Mannes als Opfer einen Fortschritt gegenüber den bisher populären Überlegenheits- und Siegerposen dar? Nein, denn auch das neue Bild des Mannes als Opfer ist tendenziell frauenfeindlich. Aber es ist auch nicht gerade männerfreundlich, läuft es doch auf eine Homogenisierung und Entmündigung aller Männer hinaus. Diesem Bild zufolge ist der einzelne Mann nicht für sein Denken und Handeln verantwortlich, sondern der bedrohlich erscheinenden Frau hilflos ausgeliefert. Kann eine solche Fantasie und Ideologie, nach der die Frau (beziehungsweise die Feministin) der Feind ist, den vielen Männern in ihren verschiedenen Lebenslagen und Zwängen nutzen? Den vielen Männern - und Frauen -, die auf ein gutes Zusammenleben setzen? Wohl kaum.

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54 Kommentare

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  • N
    Neuling

    Lösung für die Antifeministen: Wir führen die Scharia ein. Da man Frauen nicht vertrauen kann, zählen ihre Zeugenaussagen von nun an nur noch halb so viel wie eure, liebe Antifeministen.

  • G
    GGG

    Haben in der Vergangenheit Männer davon profitiert, dass Frauen nach einer Vergewaltigung aus Scham geschwiegen haben, dann profitieren Frauen heute davon, dass Männer sich schämen, Verlierer zu sein. Wer als Mann wegen der Frauenquote den Job nicht bekommt, oder sich von Frauen sexuell belästigt fühlt, der gilt schnell als Schwächling.

     

    Die "Slutwalks" fordern ein Recht auf aufreizende Kleidung ein, d.h. das Recht, den Mann aufzureizen, der dem Reiz aber nicht nachgeben darf, sich gegen den Reiz aber auch nicht wehren darf.

     

    Dennoch versuche ich es: Liebe Damen, sich halbnackt in der Straßenbahn oder der Fußgängerzone zu präsentieren bedeutet, viele vorbeikommende Männer sexuell zu belästigen. Die pure Höflichkeit sollte Euch zu angemessener Kleidung bewegen. Wenn eine aufreizend gekleidete Frau an einer Reihe Männern vorbeigeht, die sie in Ruhe lassen, wie es sich gehört, dann passiert nur scheinbar nichts - in Wirklichkeit hat die Frau die Männer sexuell belästigt, ohne dass ein Gericht das schert. Ich bitte daher, zu tiefe Dekolletes und zu kurze Röcke zu vermeiden - um zu vermeiden, dass Ihr zu Belästigerinnen werdet.

  • W
    Woifal

    Es ist wirklich interessant: 24 Stunden am Tag hört man von fast allen Medien, wie arm Frauen doch seien, so diskriminiert überall, und überhaupt habe sich in 100 Jahren kaum etwas verbessert für die Lage der Frau.

     

    Dann weisen Männerrechtler - die von FeministInnen gerne unter Anführungszeichen gesetzt werden, um gleich mal zu suggerieren, ein solcher Begriff sei völlig lächerlich und habe keinerlei Berechtigung - einmal darauf hin, dass es Studien gibt, die eben NICHT das feministische Bild "Frau arm, Mann böse" bestätigen, und schon kommen die FeministInnen an die Fronten und machen sich, ohne sich mit der Materie auseinanderzusetzen, gleich mal lustig: "Oh, die frustrierten Männer sehen sich als Opfer."

     

    Absolut niveaulos und lächerlich, trotzdem kann man sich manchmal darüber ärgern.

  • AA
    a a

    Stellt das neue Bild der Frau als Opfer einen Fortschritt gegenüber den bisher populären Überlegenheits- und Siegerposen dar? Nein, denn auch das neue Bild der Frau als Opfer ist tendenziell männerfeindlich. Aber es ist auch nicht gerade frauenfreundlich, läuft es doch auf eine Homogenisierung und Entmündigung aller Frauen hinaus. Diesem Bild zufolge ist die einzelne Frau nicht für ihr Denken und Handeln verantwortlich, sondern dem bedrohlich erscheinenden Mann hilflos ausgeliefert. Kann eine solche Fantasie und Ideologie, nach der der Mann (beziehungsweise der Männerrechtler) der Feind ist, den vielen Frauen in ihren verschiedenen Lebenslagen und Zwängen nutzen? Den vielen Frauen - und Männern -, die auf ein gutes Zusammenleben setzen? Wohl kaum.

  • K
    Katharina

    Danke! Endlich ein Artikel, der es auf den Punkt bringt. Die besagte Studie wird tatsächlich inflationär falsch bzw. selektiv zitiert.

  • E
    Esi

    Sehr geehrte Frau Lenz,

     

    ich bin in freudiger Erwartung - da Sie sich ja nach eigenem Bekunden für Geschlechtergerechtigkeit einsetzen - Ihrer nächsten, überaus zahlreichen Beiträge, indem Sie sich über die vielfältigen, feministischen Märchen, Mythen und Lügen auslassen und beklagen, dass auf Grund solcher Falschbehauptungen nicht nur Änderungen gefordert, sondern extrem weitreichende Gesetzesänderungen sogar vollzogen wurden.

    Allerdings fürchte ich, dass Ihr Wunsch nach Geschlechtergerechtigkeit dann doch nicht so weit ausgeprägt ist.

  • W
    @weingeist

    Herzlichen Dank für diesen Kommentar. Besser hätte ich es nicht formulieren können!

  • AA
    Alfons Alias

    Wenn die Frau die Waffen aus Großmutter´s Zeiten und die heutige Gleichberechtigung nutzt, die heutige Rechtsprechung kennt, da bleibt für den Mann nur noch Fußball oder Auto putzen oder Alkohol oder die Insel um dem zu entgehen.

  • A
    anbi

    Meiner Meinung nach ist das "Fazit" von Frau Lenz absolut zutreffend. Was für ein Selbstbild haben denn bitteschön die Antifeministen ? Leben in ständiger Angst vor emanzipierten (=bösen) Frauen ? Mal ganz provokant nachgefragt: Sind das alles verängstigte kleine Jungs, die nicht mit Frauen zurecht kommen, die auf Geschlechtergleichheit bestehen ?

    Ehrlich gesagt erschließt sich mir auch nicht der Zusammenhang zwischen falschen Vergewaltigungsanschuldigungen und Feminismus. Diese Dinge haben meines Erachtens eher mit schlechtem Charakter bzw. krimineller Energie zu tun ! Es will doch auch niemand abstreiten, dass es das gibt (was eine absolute Sauerei ist) und ich als Frau schäme mich für Frauen, die so abgebrüht sind und mit derartigen Anschuldigungen u.U. das Leben eine Mannes zu zerstören bereit sind. Ich finde es aber genauso daneben, dass dieses Thema mal wieder von Antifeministen aufgegriffen wird um Stimmung zu machen und so tun als ob reihenweise Frauen völlig willkürlich Männer vor Gericht zerren um ihnen eine Vergewaltigung anzuhängen...

  • F
    Frank

    der letzte absatz ist für wahr der knaller

     

    "Stellt das neue Bild des Mannes als Opfer einen Fortschritt gegenüber den bisher populären Überlegenheits- und Siegerposen dar? Nein, denn auch das neue Bild des Mannes als Opfer ist tendenziell frauenfeindlich. Aber es ist auch nicht gerade männerfreundlich, läuft es doch auf eine Homogenisierung und Entmündigung aller Männer hinaus. Diesem Bild zufolge ist der einzelne Mann nicht für sein Denken und Handeln verantwortlich, sondern der bedrohlich erscheinenden Frau hilflos ausgeliefert. Kann eine solche Fantasie und Ideologie, nach der die Frau (beziehungsweise die Feministin) der Feind ist, den vielen Männern in ihren verschiedenen Lebenslagen und Zwängen nutzen? Den vielen Männern - und Frauen -, die auf ein gutes Zusammenleben setzen? Wohl kaum. "

     

    da stellt sich schon die frage was die feministinnen in den letzten 40 jahren denn richtig gemacht haben, wenn das sinn machen sollte

     

    umgeschrieben lautet das ganze so: "Stellt das neue Bild der Frau als Opfer einen Fortschritt gegenüber den bisher populären Überlegenheits- und Siegerposen dar? Nein, denn auch das neue Bild der Frau als Opfer ist tendenziell männerfeindlich. Aber es ist auch nicht gerade frauenfreundlich, läuft es doch auf eine Homogenisierung und Entmündigung aller Frauen hinaus. Diesem Bild zufolge ist die einzelne Frau nicht für ihr Denken und Handeln verantwortlich, sondern dem bedrohlich erscheinenden Mann hilflos ausgeliefert. Kann eine solche Fantasie und Ideologie, nach der der Mann (beziehungsweise der Antifeminist) der Feind ist, den vielen Frauen in ihren verschiedenen Lebenslagen und Zwängen nutzen? Den vielen Frauen - und Männern -, die auf ein gutes Zusammenleben setzen? Wohl kaum."

  • G
    Gast

    Man kann als Außenstehender die Situation nicht beurteilen. Es gibt sogar Frauen, die die Bruderschaften in der Politik unterstützen, obwohl diese absolut frauenfeindlich sind. Sie machen die Intrigen mit. Ich bin der Meinung, dass die heutigen Lebensstile nur zu einer Katastrophe führen können. Im Grunde genommen wissen die Männer doch, dass sie anders sind und daher haben sie ja massenhafte Bruderschaften gegründet. Das fatale daran ist, dass die Frau mit diesen Männern zusammenleben muss und das oft isoliert. Die Männer haben durch ihre eigene geschaffene Lebensweise die Frau zur Hauptkonkurrentin gemacht und sie so mit allen Mitteln "ausgeschaltet". Sie sehen gar nicht mehr den anderen Mann als Konkurrenten wie es in der Natur normalerweise ist. Sie messen sich an der Frau und das ist total daneben und führt zu der destruktiven Gesellschaft in der wir uns befinden. Zudem haben sie sich selber verraten und verkauft an die Bruderschaften, die eben nicht nur das Gute für sie wollen.

  • D
    Doppeljackpot

    Es gibt bestimmt sehr viele Anzeigen gegen Unschuldige. Das hat aber nichts mit Frauen zu tun.

     

    Es ist genauso wie Versicherungsbetrug, Schwarzfahren etc. Jeder Mensch macht mal ungerechtes.

     

    Der eine ganz schlimmer, der andere weniger schlimmes.

     

    Man kann doch nicht sagen ALLE männer sind mörder und ALLE frauen lügner.

     

    Doch genau auf solche Schubladen ziehen manch verbitterte Männer ab.

     

    Können wir nur froh sein das diese sich nur in Internetforen rumtreiben und kein politisches Gehör bekommen. Glücklicherweise auch nie bekommen werden

  • W
    weingeist

    Ganz egal wie man persönlich zu dem Thema steht: ich empfehle dringend, die von Frau Lenz genannte Studie selbst zu lesen, und nicht dem zu glauben, was Frau Lenz dort herausfantasiert.

     

    Wohl aus gutem Grund verlinkt sie hier nicht auf das Original. Es wäre ja schrecklich, würde ein mündiger Leser sich die Mühe machen, ihre dummdreiste Propaganda anhand der Faktenlage überprüfen zu wollen.

  • M
    Mika

    Männer sind auch Opfer-und Frauen lügen auch.Unglaublich aber wahr. Schön dass die taz dies, wenn natürlich im Artikel anders gemeint, auch merkt.

  • H
    Hyperlink

    Da wollen wir mal flott zu einem Artikel verlinken.

     

    http://www.taz.de/1/politik/amerika/artikel/1/wende-im-fall-strauss-kahn/

  • C
    CoKien

    Frau Lenz sollte sich darüber Gedanken machen, dass sie sexuelle Nötigung und Vergewaltigungen gleich setzt.

  • S
    Seelensammler

    Das Mißtrauen der Männer geht noch weiter als es die Autorin wahrhaben will. Solange über das Vehikel Feminismus nahezu die gesamte Forschung von geschlechtsspezifisch interessierten Frauen stattfindet und die Rollenverteilung nach Täter und Opfer einseitig publiziert oder thematisiert wird, sind es nicht nur konservative Männer, die jeglichen solcher Lehrstühle Aussagen mißtrauen - gerade weil in der Vergangenheit vom Feminismus Daten durch generalisierende Zusammenziehung verfälscht wurden. Wer in Kampagnen davon spricht, dass jede vierte, dritte, zweite Frau in Deutschland - je nach politischer Großwetterlage - Opfer von Gewalt wird, muss sich anschließend nicht beschweren, dass man selbst der Ärmelaussage eines bayrischen Kripo-Beamten mehr Wahrheitsgehalt und Erfahrung zubilligt. Die Falschbeschuldigungen der Vergewaltigung, um die es geht, sind im Umkehrschluss nicht weniger glaubhaft, wenn gesichertes Zahlenmaterial nicht vorgetragen wird, weil man aus ideologischen Gründen einen Schaden für tatsächliche Opfer befürchtet und der akademischen und wissenschaftlichen Pflicht der Veröffentlichung nicht nachkommt. Dass sich Falschbeschuldigung rentieren kann, ob nun aus Rachemotiven, als Verdeckungsbehauptung oder um sich Vorteile zu erschleichen, wird eben nicht von Forschern bestritten und auch die Fallzahlen sind höher als man in Deutschland zugeben kann oder will. Und es ist eine Binse, dass sich Menschen nicht der Justiz bedienen würden, wenn sie ein bestimmtes Ziel erreichen wollen. Wenn dieses Ziel, und Rache ist ein starkes Motiv, nicht auf legalen Weg zu erreichen ist, dann eignet sich auch eine angebliche Vergewaltigung für eine Kosten-Nutzen-Rechnung.

     

    Wenn hierbei die Autorin des Artikels pauschal von Opfer-Mythen der Männer oder diffusen Ängsten schreibt, kristallisiert sich eines jedenfalls schnell heraus: Die nicht weniger ernst zu nehmenden Sorgen von Männern um ihre Reputation, ihr Vermögen, ihre gesellschaftliche Stellung und ihr Ansehen, gelten anscheinend nichts. Wer sich so einseitig zum Anwalt eines vermuteten Kollektivs der Frauen macht, handelt ideologisch, unwissenschaftlich und unseriös und strickt eifrig an den Mythen mit.

  • TM
    thomas Maier

    Ihren Kommentar hier eingeben

    an michael: wenn du jeden sex auf videokamera aufzeichnen willst, dann fragt sich, wer der Verarschte ist: du oder deine Partnerin? Kein vertrauen zu den Frauen? liegts immer nur den denen?

  • IL
    Ilse Lenz

    In diesem Kommentar konnte ich nur auf ein Beispiel problematischer Belege für Falschbeschuldigungen eingehen. Weitere Hinweise auf den Umgang von Antifeministen mit wissenschaftlichen Untersuchungen und meine Position zu Prozessen finden Sie in der Langfassung, die in der Julinummer der Blätter für deutsche und internationale Politik erscheint.

    Nur noch ein Wort: Mir geht es um Geschlechtergerechtigkeit in Prozessen und in diesem Zusammenhang sind sowohl die fortbestehende Verbreitung von Vergewaltigungen

    wie auch die Falschbeschuldigungen ein Problem - wenn auch von unterschiedlicher Grössenordnung, wie es die LKA-Studie belegt.

  • WM
    Werner Merz

    Liebe Frau Lenz,

     

    ich muss ehrlich zugeben ich habe Ihren Artikel teilweise quergelesen. Ich persönlich findes es schade das der Geschlechterkampf nicht weniger sondern mehr wird. Trotzdem ist es schlicht und einfach Fakt dass solche Fälle immer häufiger auftreten. Ich habe einen Teil meines Studiums in den USA verbracht und dort in große Kanzleien gearbeitet in denen Menschen ein und aus gehen die die Geschicke hunderter bis tausender Arbeitnehmer lenken. Dies sind leider zum Großteil noch Männer. Diese Menschen haben Anweisung einen Fahrstuhl zu verlassen sollte er nicht Videoüberwacht sein und sollte es absehbar sein mit einer Frau allein zu fahren um mögliche Anschuldigungen zu verhindern. Es hat sich schlicht erwiesen dass solche Vorsichtsmaßnahmen nötig sind. Gerade in den USA in denen Anschuldigungen dieser Art sehr ernst genommen werden.

     

    Viele Grüße

    Werner Merz

  • D
    daniel

    hier die Antwort von Hoffmann, der in diesem Artikel ja auch angegangen wird:

    http://arnehoffmann.blogspot.com/

     

    Stellt sich die Frage wer wirklich selektiv auswählt..

  • M
    Markus

    Die nackten Zahlen,Statistik der Polizei Berlin:

     

    "Im Vergleich zum gut 25-prozentigen Anteil an allen TV traten weibliche TV überdurchschnittlich in den folgenden Deliktbereichen in Erscheinung.

    - Vortäuschen einer Straftat gegen die sexuelle Selbstbestimmung (93%)

    - Verleumdung ohne sexuelle Grundlage (49%)

    - Falsche Verdächtigung (44%)

    - Falsche uneidliche Aussage (34%)"

     

    Quelle:

    "Polizeiliche Kriminalstatistik 2008"

     

    http://www.berlin.de/imperia/md/content/seninn/abteilungiii/kriminalitaetsstatistiken2/2008/pks_2008.pdf?start&ts=1238400439&file=pks_2008.pdf

     

    Kein weiterer Kommentar, dass hat der im Artikel zitierte Arne Hoffmann schon getan in seiner Analyse des Beitrages von Frau Lenz:

     

    http://arnehoffmann.blogspot.com/2011/06/kachelpanik-wie-die-taz-soziologin-ilse.html

     

    Soll die Gesellschaft noch weiter polarisiert werden, als es uns "Wahrheiten" einer Soziologin kundtun, die an der Ruhr-Universität Bochum Geschlechter- und Sozialstrukturforschung lehrt?

  • S
    Sebastian

    "Obwohl die Studie genau das Gegenteil belegt..."

     

    Nein, tut sie nicht. Ganz im Gegenteil, Mir scheint Sie haben die Studie nicht gelesen... Dabei werden die Zahlen dort genau erklärt.

     

    Der von Ihnen kritisierte Herr Hoffmann hat auch bereits reagiert:

    http://arnehoffmann.blogspot.com/2011/06/kachelpanik-wie-die-taz-soziologin-ilse.html

  • MF
    martin farto

    Ihren Kommentar hier eingeben

    Vielen Dank für den erhellenden und gut recherchierten Artikel. es ist traurig, mit welchen unterstellungen und lügen manche meiner "Geschlechtsgenossen" arbeiten, um auch weiterhin das Privileg des Mannes genießen zu dürfen: immer und auf jeden Fall Recht zu behalten! Wenn über 92 Prozent aller Vergewaltigungsanklagen eben KEINE Falschanklagen sind, so sollte man nicht wegen der restlichen 7,8 Prozent die FRauen generell an den Pranger stellen. Die Analyse müsste doch eher sein, dass fast alle Anklagen stimmen!!!!! Das ist sehr erschreckend, denn jede Überlebende einer Vergewaltigung hat die Hölle hinter sich und leidet oft lebenslänglich unter den Folgen der Tat. Diese real vergewaltigen Frauen werden von den selbsternannten "Männerrechtlern" in keinster Weise respektiert, sonst würden sie nicht immer die wenigen Fälle hochspielen, wo eine Frau eine Falschanklage gemacht hat. Frauen sind eben auch nur Menschen, und es gibt halt auch böse, unfaire Frauen. Aber wie böse und wie unfair bitteschön ist ein Mann der eine Frau vergewaltigt. Es ist falsch, diese Tatsache aus den Augen zu verlieren. Männer, die sich grundsätzlich gerne in der Opferposition sehen, sollten vielleicht mal eine Therapie machen und über die Rolle von Mama und Papa in der Kindheit reden, anstatt ihr Gefühl ein Opfer zu sein, auf die Gesamtheit aller Frauen zu übertragen! Ich persönlich kenne keine einzige Frau, der ich zutrauen würde, etwas so Scheußliches wie eine Falschanklage wegen Vergewaltigung zu machen. Aber vielleicht haben sich die neuen Opfermänner, die grundsätzlich von der Rache der bösen Frau ausgehen, ja noch keine Mühe gemacht, echte, stabile Bindungen zu echten Frauen einzugehen. Sie leben in einer Wolke aus Rache, die sie aufs Gegenüber projezieren. Aber seien Sie versichert, liebe Feministinnen, es gibt auch andere Männer, die das Selbstbestimungsrecht jeder Frau herzlich begrüssen!

  • S
    Sebastian

    Frauen sind - im Gegensatz zu Männern - viel eher in der Lage ihre Gefühle zu offenbaren.

     

    Immer nur echte Gefühle? Wie man es sieht:

    Wenn sich eine Frau durch eine Trennung -psychisch- vergewaltigt fühlt (verletzte Empfindungen, "vergeudete" Jahre z. B.) ist sie sicherlich bereit diesen Gefühlen Ausdruck zu verleihen.

     

    Umso wichtiger sind hierbei die Fragen der Psychologen, nach deren Maßstäben die Anklägerin(nen) durchfallen.

     

    Insofern ist eine Verfolgung einer Anzeige immer wünschenswert, so dass, wie im Fall Kachelmann die Erinnerungen der Anklagenden genau geprüft werden können.

     

    Übrigens:

    Dass Männer keine (wirksame) Lobby haben sieht man daran, dass jahrzehntelang das "Mutterrecht" praktiziert wurde, bis schließlich u.a. der Europäische Gerichtshof dagegen vorging.

  • GF
    Gemeine Frau

    Guter Artikel. Lächerlich, die Reaktion von einigen hier. Schön wärs wenn Frauen in der Realität nur so viel (wenig) Angst vor männlicher Gewalt haben müssten wie umgekehrt vor Falschanzeige... Dann wär die Welt weniger schlimm als gedacht und wir könnten lässig alle zusammen Run the WOrld (Girls) von Beyoncé trällern

  • AF
    Andreas Fuchs

    Es ist beschissen, welche unsinnigen und unlogischen Argumente hier die Männer-Lobbyisten verzapfen.

     

    Es gibt ein weites Spektrum von diskriminierendem Verhalten von Männern gegenüber Frauen, die reichen von Anmache bis zum Mord. Mord aus Eifersucht ist Ausdruck männlichen Besitzdenkens: sie darf ihn nicht verlassen und keinen anderen Liebhaber kennen.

    Vergewaltigung ist die entsprechende sexualisierte Gewalt.

    Diese juristischen Statistiken geben nicht die Menge an Ereignissen wieder, so gibt es seit langem eine Kritik an der Polizeilichen Kriminalstatistik PKS, deshalb ja den ÜBerbegriff Dunkelfeldforschung.

     

    Eine Falsche Verdächtigung wird ins Feld geführt, eine Falsche Verurteilung - wo sind die Begründungen für den Freispruch Kachelmanns überhaupt?

    Dabei wird die Machtassymetrie innerhalb der Polizei gegen die Leute, und gegen die Frauen, die Anzeigen erstatten angeführt, und Kachelmann mit Strauss-Kahn und Assange alle gleich als "unschuldig" herausfantasiert. Außerdem sind es Beispiele der Eliten und Prominenten.

     

    Das sind nichts anderes als Rechtfertigungsversuche.

    Solcherlei Gewalt gegen Frauen ist nicht zu rechtfertigen!

     

    Ih hoffe, dass das patriarchale System der Polizeigewalt auch bald besiegt wird! Die Polizei hat zu viel Macht.

    Die Männer verteidigen ihre Privilegien.

    Ich höre es jede Woche aus den Nachbarfenstern, wie Männer ihre Frauen oder ihre Familie anschreien.

  • J
    Jochen

    Die Wahl der Sprach verrät auch Frau . Während sonst gerade in der TAZ vehement für „Frauensolidarität“ (natürlich: gut, ehrenwert, notwendig), sind Männer, die sich zusammen schließen, um gegen Diskriminierungen zu kämpfen und für ihre berechtigten Interessen eintreten „Männerbündeleien“ (natürlich: böse, verachtenswert, zu bekämpfen). Das ist nicht neu. Man kennt das schon von vielen anderen Begrifflichkeiten, beispielsweise den bösen, bösen „Seilschaften“ der Männer. Ganz im Gegensatz zu den tollen, guten und nicht selten sogar mit Steuergeldern initiierten, finanzierten oder unterstützten „Netzwerken“ der Frauen.

    Und wie Feministinnen „frauenfeindlich“ definieren, wissen wir ja inzwischen auch: Frauenfeindlich ist alles, was Frauen nicht gefällt, unangenehm ist oder ihre Rolle als „überlegenes Geschlecht“ in Frage stellt oder auch nur ankratzt – da kann es noch so wahr und belegbar sein wie es will.

    Der Artikel ist für mich wieder einmal ein schöner Beleg für feministisches Messen mit zweierlei Maß und damit eine Form von Sexismus.

  • G
    Gert

    "Stellt das neue Bild des Mannes als Opfer einen Fortschritt gegenüber den bisher populären Überlegenheits- und Siegerposen dar? Nein, denn auch das neue Bild des Mannes als Opfer ist tendenziell frauenfeindlich. Aber es ist auch nicht gerade männerfreundlich, läuft es doch auf eine Homogenisierung und Entmündigung aller Männer hinaus. Diesem Bild zufolge ist der einzelne Mann nicht für sein Denken und Handeln verantwortlich, sondern der bedrohlich erscheinenden Frau hilflos ausgeliefert. Kann eine solche Fantasie und Ideologie, nach der die Frau (beziehungsweise die Feministin) der Feind ist, den vielen Männern in ihren verschiedenen Lebenslagen und Zwängen nutzen? Den vielen Männern - und Frauen -, die auf ein gutes Zusammenleben setzen? Wohl kaum. "

     

    der absatz ist klasse und zeugt vom bild der frauen und des feminissmus der letzten 40 jahre, besser hätte das kein mann beschreiben können, man braucht nur mann gegen frau ersetzen

  • H
    hann0s

    Spätestens bei "Männerrechtler" sollte man doch aufhorchen. Es gibt Frauenrechtlerinnen, warum sollte es da nicht auch Männerrechtler geben? Zumindest nach 30 Jahren (völlig richtiger) Emanzipation? Es ist Fakt, das Männer z.B. beim Thema Sorgerecht in Deutschland Jahrelang benachteiligt wurden. Klar, nicht so stark und oft benachteiligt wie Frauen, aber sowas gibt es inzwischen auch.

    Genau dieses Gekeife mit Schaum vorm Mund war dochh das schlimmste am Kachelmannprozess. Frauen die wirklich mißbraucht wurden wurde durch den Prozess gezeigt in was für einer ekligen Schlammschlacht das Enden kann, Kachelmann wurde vorverurteilt und ist unmöglich gworden in der öffenlichekit. Und das eben auch, weil von Seite der Feministinnen als auch des Mainstreams ein lächerlicher Schaukampf ausgetragen wurde.

  • AR
    Alexander Roslin

    @ Marieken

     

    *Ich finde den Artikel gut gelungen und die Ängste bestimmter Gruppen von Männern gut beschrieben. Was ich mich aber wirklich frage: Wie kommen diese Leute darauf, dass eine Frau aus Rache etwas so Entwürdigendes wie Ermittlungen und Prozess wegen Vergewaltigung über sich ergehen lässt? Zumal ja aufgrund unserer sexistischen Gesellschaftsordnung keine Frau unbeschadet aus einer solchen Sache rauskommt - entweder sie ist eine Lügnerin oder sie ist "beschmutzt", weil sie Opfer einer sexualisierten Gewalttat wurde.*

     

    Warum so viele Ängste bei Männern?

     

    Weil sie begründet sind, belegt durch unzählige Scheidungsverfahren, Zeitungsartikel und eine ganze Reihe von Studien.

     

    Weil das, was Frauen Ihrer Überzeugung nach höchst selten tun, wieder und wieder geschieht.

     

    Weil die "Believe the victim!"-Propaganda der letzten Jahrzehnte, deren VerbreiterInnen von vorneherein "wissen", wer das Opfer ist - NIE der u.U. falsch beschuldigte Mann - Wirkung gezeigt hat.

     

    FeministInnen zeigen keinerlei Mitgefühl mit falsch beschuldigten Männern,für die eine Falschbeschuldigung eine psychische Vergewaltigung darstellt.

     

    Sie verlieren oft genug alle sozialen Bezüge, lange vor jedem Schuldspruch.

     

    Wer möchte schon einen Vergewaltiger zum Vater, zum Sohn, zum Ehemann, zum Freund, zum Vereinskameraden, zum Kollegen haben.

     

    Sie verlieren ihre Familien, ihre Freundschaften, ihre Arbeit.

     

    Alles kein Thema für feministische IdeologInnen wie die Autorin des Artikels, denn Frauen sind OPFER, Männer TÄTER.

     

    Umgekehrtes nicht vorgesehen in den Denkschemata dieser Ideologie.

     

    Die Vergewaltigungs-/Belästigungsbeschuldigung ist für viele Frauen in diesem gesellschaftlichen Klima zur billigen Waffe geworden, die gegen jeden x-beliebigen Mann straflos und fast risikolos eingesetzt werden kann.

     

    Hoffentlich leitet der Kachelmannfall hier eine Wende zu mehr Gerechigkgkeit auch für Männer ein.

  • F
    frodo

    ich muss mich selbst korrigieren:

     

    "da mittlerweile der Täter und nicht mehr das Opfer geächtet werden"

    Das wäre ja schön, gilt aber so pauschal leider nicht, auch das Opfer einer Vergewaltigung muss wohl leider noch mit Diskriminierung rechnen. Allerdings sicherlich heute deutlich weniger als früher.

     

    Marieken:

    "Was ich mich aber wirklich frage: Wie kommen diese Leute darauf, dass eine Frau aus Rache etwas so Entwürdigendes wie Ermittlungen und Prozess wegen Vergewaltigung über sich ergehen lässt?"

    Dazu

     

    - Allein die Tatsache, dass es schon erwiesenermaßen falsche Beschuldigungen gegeben hat, lässt die Frage Makulatur werden.

     

    - Ich kann mir auch nicht vorstellen, eine Frau zu vergewaltigen, dennoch gibt es offenbar Leute, die das tun.

     

    - Es gibt leider manchmal Menschen, die so ziemlich alles auf sich nehmen, nur um sich als Opfer zu profilieren.

     

    "in der Regel kommen ja solche Delikte gerade nicht zur Anklage geschweige denn Verurteilung."

    Falls das wahr ist (gibt es dazu Zahlen?):

    Das kann genauso gut daran liegen, dass sich im Zuge der Ermittlungen herausgestellt hat, dass der Vorwurf eben nicht nachzuweisen ist. Davon auszugehen, dass alle diese Beschuldigten Täter sind, ist mindestens genauso sexistisch, wie davon auszugehen, dass alle vermeintlichen Opfer bewusst falsche Vorwürfe erhoben haben.

  • S
    Schlummi

    Antifeminismus ?

     

    Feminismus ist eine Form des Sexismus -

    und Sexismus ist abzulehnen.

     

    Ergo: Antifeminismus ist zu unterstützen.

  • M
    Milan

    und schon wieder ein feministischer Artikel der Fakten verdreht. Eigentlich tut es gut wenn man in seiner Meinung bestätigt wird aber bei der taz schmerzt es mich nach und nach zu realisieren das die taz in vielen Bereichen definitiv nicht für guten Journalismus steht!

    Leserbriefe werden wohl auch nicht mehr beantwortet...

  • D
    datübliche

    "Kann eine solche Fantasie und Ideologie, nach der die Frau (beziehungsweise die Feministin) der Feind ist, den vielen Männern in ihren verschiedenen Lebenslagen und Zwängen nutzen? Den vielen Männern - und Frauen -, die auf ein gutes Zusammenleben setzen? Wohl kaum. "

     

    Muhahahahahha! Ja genau, gerade Feministinnen, die haben in den letzten Jahren crossmedial das gute Zusammenleben zwischen Übermenschin und Höhlenschwei... Mann und Frau unheimlich promotet.

     

    Da versucht sich die Frauenseele aber wieder reinzuwaschen, lol - bisserl Geschichte verfälschen - da sind Feministinnen ja besonders geübt drin, gell?

     

    Interessant auch, daß das Tabuthema "Falschbeschuldigung" männerfeindlich ist. Da könnte man doch noch weitere Themen wegen Männerfeindlichkeit ausschließen. Häusliche Gewalt von Frauen gegen Männer z.B.

  • D
    dimi

    Ich kann an der Forderung, Falschbeschuldigungen als Ofizialdelikt zu verfolgen, nichts falsches finden. Verfolgen heißt ja ermitteln und nicht automatisch verurteilen. Ein Mann der falschbeschuldigt wurde ist bereits durch die Hölle gegangen, persönlich, gesellschaftlich, finanziell. Ihm ist schlicht das Anstreben eines weiteren Prozesses nicht zuzumuten. Daher von mit ein klares Ja zu so einer Forderung! Und dann hätte man klarere Zahlen zur Falschbeschuldigung.

  • M
    Michael

    man kann männern nur empfehlen, jeden sex mit frauen heimlich per videokamera aufzuzeichnen, um hinterher die einvernehmlichkeit beweisen zu können.

    die vorverurteilung in den fällen kachelmann, assange, strauss-kahn beweist, wie frauen ihre rechtlich priviligierte position für falschbeschuldigungen missbrauchen.

    das resultat ist eine schaden für denn mann, selbst wenn er freigesprochen wird.

    dass frauen diese gefahr nicht nachvollziehen können wie bei der autorin, liegt wohl an dem fehlenden einfühlungsvermögen von frauen, was die belange von männern betrifft.

    aus diesem grunde müssen gleichstellungsbeauftragte zukünftig in gleicher anzahl und somit gleichberechtigt von männern ausgeübt werden. frauen fehlt hier wohl oft die kompetenz, die angelegenheiten ganzheitlich zu betrachten.

  • F
    frodo

    Ich kenne die zitierten Panikmacher nicht, aber 7,4% sind eine hohe Zahl, da kann die Autorin das auch noch so sehr runterspielen und lächerlich machen wollen. Wie viele Fälle tatsächlicher Übergriffe stattfanden, ist dafür erstmal unerheblich. Das miteinander in Relation zu stellen, mutet doch seltsam an. Das Herunterspielen dieser Zahl von 7,4% ist in punkto Seriösität durchaus vergleichbar mit den kritisierten Übertreibungen auf weit über die Hälfte.

     

    Es ist ja zu begrüßen, dass Frauen, die Opfer einer sexuellen Gewalttat geworden sind, heute einfacher damit zur Polizei gehen können und dafür weniger diskriminiert werden, obwohl sie, wie gesagt, das Opfer sind. Besser wäre es, wir wären so weit, dass kein Opfer stigmatisiert wird und weiss, dass es sich dafür nicht schämen muss.

    Die Kehrseite dieser "Offenheit" ist allerdings auch die, dass es damit einfacher bzw. überhaupt erst möglich geworden ist, einen falschen Vorwurf als Waffe einzusetzen, da mittlerweile der Täter und nicht mehr das Opfer geächtet werden.

     

    So weit, so gut. Das Problem fängt dort an, wo diese erfreuliche Entwicklung für die Opfer in Vorverurteilungen von vermeintlichen Tätern umschwenkt.

    Es war ja anlässlich des Kachelmann-Prozesses deutlich sichtbar, dass das keine paranoide Phantasie ist, sondern bittere Tatsache sein kann. Eine Vorverurteilung und Stigmatisierung bevor ein Tatvorwurf erwiesen ist, vernichtet ganze Existenzen.

    Es gibt mehr als nur ein, zwei Fälle, die mit Freispruch endeten, aber bleibende, katastrophale Schäden für die Beschuldigten angerichtet haben.

     

    Wirklich Sorgen bereitet es mir vor allem, wenn mehr oder weniger offen eine Beweislastumkehr gefordert wird.

    Das völlig berechtige Verlangen danach, dass Übergriffe geahndet werden müssen, bringt halt gerne mal Vorschläge und Verhaltensweisen hervor, die nicht nur ermöglichen würden, mehr Täter zu verurteilen. Vielmehr ermöglicht dass dann auch Willkür. Der Hinweis, "das wird schon nicht passieren" oder "das sind ja nur ganz wenige Fälle" beruhigt nicht, sondern ist Ausdruck eines bedenklichen feministischen Sexismus. Feministischer Sexismus ist es auch, die Zahl der (erwiesenen?) Falschbeschuldigungen mit dem Hinweis relativieren zu wollen, dass ja auf jeden dieser Fälle bis zu über hundert echte Übergriffe kommen.

     

    Sexismus und Blindheit auf dem einen Auge sowie geschlechterspezifische Täter- und Opfer-Rollenzuschreibungen haben im Kontext sexueller Gewaltdelikte nichts, aber auch gar nichts zu suchen, weder in die eine noch in die andere Richtung.

  • M
    Marieken

    Ich finde den Artikel gut gelungen und die Ängste bestimmter Gruppen von Männern gut beschrieben. Was ich mich aber wirklich frage: Wie kommen diese Leute darauf, dass eine Frau aus Rache etwas so Entwürdigendes wie Ermittlungen und Prozess wegen Vergewaltigung über sich ergehen lässt? Zumal ja aufgrund unserer sexistischen Gesellschaftsordnung keine Frau unbeschadet aus einer solchen Sache rauskommt - entweder sie ist eine Lügnerin oder sie ist "beschmutzt", weil sie Opfer einer sexualisierten Gewalttat wurde. Wer Angst vor Frauenrache hat, sollte sich wirklich mal fragen, ob er umgekehrt darauf Lust hätte. Hinzu kommt ja noch, dass die Erfolgschancen minimal sind - in der Regel kommen ja solche Delikte gerade nicht zur Anklage geschweige denn Verurteilung.

  • G
    Garry

    Die Auswüchse dieses aggressiven Feminismus liegen doch deutlich sichtbar vor uns:

     

    - Bei Scheidungen werden massenhaft Väter angezeigt das Kind sexuell mißbraucht zu haben. In Deutschland sind das in Jahr mehr als tausend Fälle. Nur um das Kind dem Vater aus Rache zu entreißen.

     

    - In den USA werden alle Männer davor gewarnt, mit Frauen im Fahrstuhl zu fahren, weil sie sich im Falle einer Anzeige wegen Belästigung nicht wehren können.

     

     

     

    Da sind nur einige wenige Beispiele für die Zerstörung des Zusammenlebens in der Gesellschaft.

  • J
    Jengre

    Wahrer Artikel, trauriger Artikel. Es ist hier nicht das Thema, aber es sollte nicht vergessen werdeb, daß such viele Frauen, ob Juristinnen oder prominente Gerichtsreporterinnen, Frauen reflexhaft eine Falschaussage unterstellen.

  • AB
    Arne Babenhauserheide

    Klar: Die Emanzipation schafft es immer mehr, echte Gleichberechtigung einzufordern, und jetzt merken plötzlich immer mehr Männer, dass das ja bedeutet, dass sie (illegitime) (Gewohnheits-)Rechte und Macht abgeben müssen.

     

    Und da das ja nicht sein kann (wer gibt schon freiwillig Macht ab?), wird jetzt von immer mehr Leuten dagegen gehalten.

     

    Das Patriachat schlägt zurück…

  • S
    sandro

    danke für den super Kommentar!

  • L
    lala

    interessantes Thema, das uns noch eine ganze Weile erhalten bleiben wird, vermute ich mal.

     

    Dagegen klingt Ilse Lenzens Kommentar eher so, als wolle sie das Thema gerne schnell wieder zumachen. Nach dem Motto: wissenschaftlich gesehen: Quatsch, und außerdem auch nicht gut für die Männer. Was wollen die also überhaupt?

     

    Dranbleiben, TAZ. Und am besten mit einem anderen Kommentar, der nicht so neummalklug daherkommt und das Problem aufnimmt statt es totzuschreiben.

  • A
    Andy

    grundsätzlich stimme ich Ihrem Kommentar zu. Allerdings berücksichtigen Sie einen Punkt eben nicht:

     

    wird Mann als Vergewaltiger etc verunglimpft -gern auch in Sorgerechtsstreitigkeiten- sind dies Vorwürfe, die sich nie ganz ausräumen lassen, anders als bei den meisten anderen Delikten. Zudem ist das gesellschaftliche Stigma bei solchen Vorwürfen -zu Recht- ungleich stärker. Auch das sollte bedacht und erwähnt werden (siehe den Pkt, wonach bei allen Anzeigen 8/10 Blödsinn sind). Es macht eben einen Unterschied, ob mir zu Unrecht Körperverletzung oder Verrgewaltigung vorgeworfen wird.

  • S
    Stefan

    Ich weiß nicht, was diese Schwarzeis Malerei soll.

     

    Ja, es gibt Frauen die von Männern vergewaltigt werden. Und ja, es gibt Frauen, die Männer fälschlicherweise der Vergewaltigung bezichtigen.

     

    Ich weiß nicht, wie hoch der jeweilige Anteil ist und er ist mir bei der Betrachtung der sich jeweilig ergebenden Probleme auch egal. Jeder einzelne Fall ist einer zu viel - in beiden Fällen.

     

    Und ich finde nicht, dass man gleich Feministenfeindlich ist, wenn man auf die Probleme hinweist - genauso wenig, wie man Männerfeindlich ist, wenn man Vergewaltigungen und ihre Behandlung im deutschen Rechtssystem diskutiert.

     

    Es gibt Opfer und Täter - auf beiden Seiten.

     

    vg, stefan

  • W
    Wend

    Ein wirklich Vorurteils-strotzender,schlecht recherchierter Artikel der Autorin,wobei beim Lesen des Artikel spürbar frauliche Emotionen des Verfassers mit schwangen.Hier fehlt deutlich die journalistisch-professionelle Handschrift.

    Vielleicht wäre es besser gewesen zwei Autoren hätten sich dieser Thematik angenommen-eine Frau und ein Mann!Aber so bedient sich jede Seite weiter ihrer Klischees,und es ändert sich.....nichts.

  • I
    Ihr_Name

    Ja und sie mag das Wort antifeministisch scheinbar sehr...

  • M
    Mika

    Antifeminismus...Genaus so ein ismus mus...mus...oder so. Ich erinnere mich, dass die taz die Debatte gerne völlig Rechtsstaatlos unter Aufhebung der Unschuldsvermutung für den beschuldigten Mann führen möchte. Antimann quasi. Auch gegen den Rechtsstaat gerichtet. Welch Höhepunkt der taz-schen Journalistik. Mich erinnert das an völlig verquere Argumentationslinien aus ideologisch gefärbten Diskussionen.Ich denke nicht,weil, "die Sowjetunion sagt"...war 'früher' zu hören. Bei der Feminismusargumentationslinie der taz ist es ähnlich. Also Männer, es lebe der Kampf.

  • M
    Miriam

    Ja, Arne Hoffmann ist als Kobra unter den Frauenhassern bekannt. Und Hallo Frau Lenz: Sie haben leider vergessen die Auswirkungen dieser widerlichen Hasskampagne auf die Frauen zu erwaehnen, so gut ich Ihren Artikel auch finde und mich dafuer bedanken moechte. Die Konsequenzen fuer uns alle im Ernstfall wird katastrophal sein.

  • N
    Nolin

    Sehr verehrte Frau Hokuspokus,

    Das die Gerichte früher immer auf Seiten der Männer standen, wird einfach so kommentar- wie Beleglos in die Einleitung geschrieben. Was ist denn das für eine Art Anaylse?

  • M
    mit (m)

    Danke für den Artikel.

  • N
    NichterstseitKachelmann

    Diese Ängste bestehen ja nicht erst seit dem Kachelmannprozess, sondern hatten/haben schon im Fall Assange ihren großen internationalen Auftritt.

  • SS
    Stefan Seither

    Blöder Artikel. Die taz bleibt sich treu.