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Verdacht auf AntisemitismusStudie belastet Linkspartei

Nach dem Skandal um die Duisburger Linkspartei und dem Vorwurf des Antisemitismus war die Aufregung groß. Eine Studie warnt jetzt vor einer zunehmenden Israelfeindlichkeit in der Partei.

Mahnt zu mehr Aufmerksamkeit: Stefan Liebich (Linke). Bild: ap

FRANKFURT/MAIN afp | In der Linkspartei gewinnen einer wissenschaftlichen Studie zufolge Antisemitismus und Israelfeindlichkeit an Gewicht.

Israel- und judenfeindliche Positionen würden "innerparteilich immer dominanter", Kritiker hingegen sähen sich "zunehmend isoliert", heißt es in der Studie, aus der die Frankfurter Rundschau zitierte. Autoren sind der Sozialwissenschaftler und Antisemitismusexperte Samuel Salzborn von der Universität Gießen und Sebastian Voigt von der Universität Leipzig.

Der Bundestagsabgeordnete und ehemalige Landesvorsitzende der Berliner Linkspartei, Stefan Liebich, verlangte im Gespräch mit der Frankfurter Rundschau deutlich mehr Engagement der Parteiführung gegen Antisemitismus in den eigenen Reihen. "Ich wünsche mir, dass sich die Spitzen von Partei und Fraktion schneller von solchen Dingen distanzieren", sagte er.

Im vergangenen Monat hatte die Staatsanwaltschaft Duisburg gegen die Linkspartei nach der Veröffentlichung eines antisemitischen Textes im Internet ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Auf der Internetseite des Linken-Kreisverbands der Ruhrgebietsstadt führte ein Link zu einem Aufruf zum Boykott israelischer Produkte unter der Überschrift "Nie wieder Krieg für Israel".

Die Staatsanwaltschaft begründete die Ermittlungen mit dem Verdacht der Volksverhetzung und dem Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.

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28 Kommentare

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  • P
    poetin

    Als progressiv eingestellter Mensch finde ich die Politik der israelischen Regierung höchst bedenklich.

     

    Als Feministin ist mir das Gender-Segregations-Bestreben der Ultraorthodoxen höchst suspekt.

     

    Gleichzeitig (nicht: "trotzdem") habe ich mich als Deutsche lange und viel mit jüdischer Kultur auseinandergesetzt und finde darin Etliches, was mir gut gefällt und sympathisch ist. Und einzelnen Menschen gleich welchen kulturellen oder ethnischen Hintergrunds begegne ich, so gut es geht, mit neutralen Erwartungen oder wenn überhaupt positiver Voreingenommenheit. Leider merke ich auch, dass dies nicht immer leicht ist, eben weil böse "fremden"feindliche Klischees allzu stark in unserer Gesellschaft verwurzelt sind (was allerdings nichts spezifisch Deutsches ist, sondern etwas allgemein Menschliches, leider). Es bedarf einer Menge introspektiver Differenziertheit, um nicht in die kognitiven Fallen zu tappen, die unsere Kultur für uns immer noch bereit hält.

     

    Schade, dass vielen Leuten offenbar diese Differenziertheit fehlt - und wir leider auch nicht mitgeteilt kriegen, ob die vorliegende Studie ihrerseits differenziert genug auswertet, um tatsächlich zu solchen erschreckenden Schlüssen kommen zu können.

  • C
    Christine

    Ich finde schon, daß unter der Linken Antisemitismus existiert. Da wird unreflektiert jede Kritik an der palestinesischen Seite als faschistisch bezeichnet. Den israelischen Menschen jegliches Recht auf einen Staat abzusprechen halte ich schon für sehr bedenklich.(Umgekehrt auch)

    Man sehe sich auf YouTube an, was im Cafe Palestine, welches sich im "linken" Jos Fritz Cafe in Freiburg, mit dem Musiker Gilad Atzmon läuft. Das ist Antisemitismus pur. Da werden Judentum und Israelische Politik vermischt. Und es wird dafür geworben kreative Lösungen zu finden, die Israelis los zuwerden. Was das sein soll wird nicht gesagt - kann man sich aber denken. Es gibt mehrere Folgen.

    http://www.youtube.com/watch?v=qW0nLtxSPuw

  • DP
    Daniel Preissler

    @Christian B.

    In Berlin grassiert derzeit der Antiallemannismus - mit süddeutschem Akzent kann man in Friedrichshain und anderswo (wie ich höre und lese) als "Schwabe" diskrimiert werden (selbst als Bad'ner). Häufig wird diese Art des Rassismus als "Gentrifizierungskritik" euphemisiert. Ganz gewitzte Rassisten verstecken ihren Hass und ihr völkisches Denken gar unter dem Mantel der Sozialpolitik und der Forderung nach Nachhaltigkeit und Heterogenität in den verschiedenen Stadtteilen und versuchen so, Antiallemannismus gesellschaftsfähig zu machen. Dabei wollen diese zugezogenen Menschen für ihre Wohnungen bezahlen und verdrängen somit statt zu vertreiben. Sie weisen weiterhin einen durchschnittlich höheren Bildungsstand auf, gehören sozial wie finanziell höheren Schichten an und sollten dadurch demokratiefähiger sein als die "Urbevölkerung". Doch rationale Argumente zählen nicht, es bleibt der Schwabenhass oder Antiallemannismus, der dominiert.

     

    Dieser Beitrag ist natürlich nicht ernst gemeint und soll nicht ernsthaft die Situation in Jerusalem mit der in Berlin vergleichen!

     

    Auf Beiträge wie die von Christian fällt mir jedoch sonst nicht mehr viel ein - unterirdisch! Falsch, dass es quietscht! Und für Palästinenser und Israelis mittelfristig gefährlich!

  • DP
    Daniel Preissler

    Sorry Neville,

    du redest Unsinn und zwar zum Schreien schlimm!

     

    "Wer immer nur Israel ins Visier nimmt..." - wir lesen und schreiben hier zu einem Artikel die Linkspartei, einen Antisemitismusvorwurf und eben Israel betreffend (schon weniger, es geht hier schon mehr um Antideutsche und andere).

    Frag mich was zum Sudan oder zeige mir einen Artikel über Darfur und ich kann mich stundenlang drüber aufregen (ich war 2003 schon für ein Eingreifen, also vor 8! Jahren). Dagegen sind zumindest die aktuellen Ereignisse in und um Israel ein Witz.

    Der Fall der Ukraine ist gerade bei/für uns deutlich schwieriger, da eine Diskussion über die polnische Ostgrenze auch eine über die Oder-Neiße-Grenze entfachen könnte und die Ukraine kein Sowjet-Satelittenstaat mehr ist (der beim Holodamor übrigens unglaubliche Opferzahlen zu beklagen hatte).

    China besetzt tatsächlich unrechtmäßiger Weise Tibet. Der eine Unterschied zu Israel ist, das China NUR Besatzungsmacht ist, die traumatischen Erlebnisse der chinesischen Bev. stehen nicht (wie bei vielen Israelis) im direkten Zusammenhang mit der Okkupation. Anders: Sie könnten salopp gesagt "einfach heimgehen" (was es moralisch vererflicher macht). Der andere Unterschied ist jedoch, das Israel anders als China von den USA und (weit geringer) Deutschland direkt gestützt wird, folglich Einlussnahme möglich wäre, die aber nicht im erforderlichen Maße erfolgt (was das Verhalten zumindest der USA im Falle Israel verwerflicher macht).

     

    Kurz zusammengefasst: Wir reden über Israel, weil über Israel geredet wird! Wenn zum Sudan in der taz (und sonst kaum) mal ein Artikel erscheint, stehen 3 Kommentare drunter und alle sind einer Meinung ("schrecklich, die UNO muss, die Amis müssen, wir müssen"). Wenn ein Artikel zum Themenkomplex Israel/Antisemitismus/Antideutsche oder auch Islamhass/-angst und Fremdenfeindlichkeit erscheint, lese ich deinen Kommentar und viele andere, die ich schrecklich finde und - reagiere darauf (das macht dann schon 2 Kommentare). Gefällt dr meiner nicht und du fühlst dich angegrifen, reagierst du wiederum, andere mischen sich ein etc. So kommen wir ei jedem Artikel zu o.a. Themenkomplexen auf 15-30 veröffentlichte Kommentare.

    Israel ist nicht "der eine böse Staat". Aber Israel erkennt nicht an, dass es auf geraubtem Land existiert (was ein erster Schritt wäre - zu seiner Akzeptanz, nicht dass du mich missverstehst!), Israel betreibt Siedlungsbau, der völlig inakzeptabel ist und den eigenen Interessen zuwiderläuft, kurz Israel lässt die Suche nach einer Lösung vermissen. Das ist weder ein Plädoyer für die, noch eine Verteidigung der Hamas, um mich klar auszudrücken. Die Briten haben übrigens lange Zeit ähnliches in Irland gemacht (wenn man so will mit Erfolg bis heute).

     

    Ich würde mich über eine Reaktion deinerseits freuen!

    Grüße, Daniel

  • E
    Elias

    @antiteutsch:

     

    Genau, und wer es hier in Deutschland ohne Heizung nicht aushält sollte doch bitte in wärmere Gefilde auswandern...viel Spaß im nächsten Winter!

  • CB
    Christian B,

    Antizionismus/Antiimperialismus sind doch nur Modewörter für Antisemitismus. Ein Versuch, die totale Abneigung gegenüber Israel (dem Staat der Juden) gesellschaftsfähig zu machen. Die Problematik ist aber, dass diese Haltung der Linken schon seit Jahren bekannt ist, teilweise von den Medien positiv betrachtet wurde und jetzt, wo es konkrete Beispiele von "prominenten" Politikern gibt, wird eine kritische Betrachtung eingeführt. Die Medien insgesamt haben hier auf der ganzen Linie versagt. Es ist eben kein Zufall, dass die Existenz Israels (somit auch deren Verteidigung) nicht akzeptiert wird. Unter dem Vorwand der Friedensbewegung wird seit Jahrzehnten gegen Israel gehetzt. Dabei ist dieser Staat seit der Gründung im Krieg, umzingelt von Staaten und "Völkern" die nur ein Ziel haben: Die Vernichtung Israels. Bewusst oder Unbewusst: Antizionismus, Antiimperialismus und sogar Anti-Krieg-Parolen gegen Israel sind Antisemitismus in ihrer reinsten Form: Die Ablehnung gegenüber dem Staat der Juden - Israel. Welchen Grund gibt es denn sonst gegen Israel zu hetzen? Deren Demokratie? Die Freiheit?

     

    Ich frage mich, wieso es keine starken Bewegungen gegen Staaten wie Finnland, Madagaskar oder Brunei gibt? Wird wohl doch an den Juden liegen...

  • N
    neville

    Seltsam, keiner der Kommentatoren hier fordert,

    - China zu boykottieren, weil es schon seit über 50 Jahren Tibet besetzt hält und die Tibeter unterdrückt;

    - die Ukraine zu boykottieren, weil es polnisches Gebiet okkupiert;

    - den Sudan wegen des Völkermordes in Dafour zu verurteilen;

     

    uns so weiter....

     

    Wer immer nur Israel ins Visier nimmt, der muss es sich gefallen lassen, als Antisemit bezeichnet zu werden, weil er einer ist.

  • B
    bla

    Die Studie ist ein Witz. Laut Berliner Zeitung soll sie einer "Fachzeitschrift" zur Begutachtung vorliegen. Welches seriöse wissenschaftliche Blatt will sich seien Ruf mit diesem Schwachsinn ruinieren?

    Die arme Hans-Böckler Stiftung , die Sebastian Voigt als Doktoranden finanziert ...

  • C
    caesar

    leider fehlt in diesem Artikel eine wichtige Information: Im Header des beanstandeten Textes "Nie wieder Krieg für Israel" war ein mit einem Hakenkreuz versehener Davidsstern zu sehen.

    Das in diesem Fall die Staatsanwaltschaft Ermittlungen aufgenommen hat finde ich nur Richtig.

  • C
    Celsus

    Ist die "Studie" tatsächlich dieses dürftige Papier von gerade mal 16 Seiten, das eine besondere Wissenschaftlichkeit gar nciht erkennen lässt?

     

    http://www.fr-online.de/blob/view/-/8467798/data/5567673/-/Studie+Antisemitismus+in+der+Linkspartei.pdf

  • E
    end.the.occupation

    Sebastian Voigt ist Teil eines Netzwerks, dass - wie mir aus zweiter Hand bekannt ist - engstens mit der isr. Botschaft verzahnt ist.

     

    Siehe auch den "Klassiker" in 'hintergrund':

    http://www.hintergrund.de/20100317759/politik/inland/die-linke-von-innen-umzingelt.html

  • A
    antiteutsch

    Lösung: Israel gehört auf deutschen Boden, schliesslich ist Deutschland Verursacher, nicht Palästina und irgendwelche Bibelbeweise wird man da auch finden, wenn man nur lang genug buddelt. Eigentlich gibt es einen, siehe Amerika, einfachen Beweis für unsinnige Besiedelung: Kann man dort nicht ohne Klimaanlage überleben, hat man da nix zu suchen.

  • C
    Celsus

    Einzelbeispiele wären da wirklich hilfreich. Interessant ist dann auch, wie mit den Personen anschließend verfahren wurde. Ansonsten macht eine Schwalbe, die vielleicht auch nur ein versetzter Verfassugnsschützer ist, noch keinen Sommer.

  • E
    end.the.occupation

    Die Linkspartei hat keinen antisemitischen Text "veröffentlicht" - wie der Autor glauben machen will - , sondern auf einer Seite eines Jugendverbandes - indirekt verlinkt und nicht ohne weiteres zu finden - befand sich ein Link auf einen solches, bereits seit langem veröffentlichtes Machwerk nicht von der Linkspartei stammend, mit antisemitischen Ausfällen.

     

    Der örtliche Verband hat dann auch alle Möglichkeiten - ausser Folter und Kollektivstrafen - angewandt, um den oder die Verantwortliche zu finden und Strafanzeige erstattet. Jedoch aus technischen Gründen erfolglos.

     

    Weiterhin gehören die Attacken auf die Links-Partei zu der Kette orchestrierter Angriffe auf die Boykott-Divestment-Sanctions Kampagne (BDS) - beginnend in Bremen - die darauf setzt die Apartheid in Israel mit denselben Mitteln zu Fall zu bringen, mit denen das auch in Südafrika gelang.

    Diese Kampagne läuft gegen die diversen rufmörderischen Verleumdungskampagnen - speziell gegen Hermann Dierkes - auch hierzulande an und wird am Ende Erfolg haben. Eine Erkenntnis, die schon bis zu Ehud Barak persönlich vorgedrungen ist.

  • AI
    Antizionismus ist nicht gleich Antisemitismus

    Mein Geschichtslehrer hat uns mal gelehrt: Es gibt keine guten oder bösen Völker. Völker die früher Opfer waren können auch Täter werden und umgekehrt. Übertragen heißt dies: Die Opfer des Holocaust und deren Nachfahren haben nicht das Recht, sich aus ihrer schlimmen Vergangenheit einen Freibrief für Verbrechen in der Gegenwart abzuleiten! Wasserklau, Landraub und der Einsatz von menschenverachtenden Streubomben, Uranmunition und weißem Phosphor über dichtbesiedelten Wohngebieten, die unangemessene Gewaltanwendung und Kollektivbestrafung von Palästinensern... sind Verbrechen und können nicht einfach mit dem Totschlagargument 'Antisemitismus' vom Tisch gewischt werden. Den Zionismus als aggressive Ideologie zur Landnahme in Palästina zu kritisieren heißt keineswegs Antisemit zu sein. Solidarität mit Israel kann nicht heißen, verbrecherische Taten zu unterstützen. Wenn z.B. Israelis ihre Gemüsekulturen und Felder mit Wasser bewässern, dass sie aus dem Jordan nach Israel pumpen, und deshalb die Felder der Palestinenser verdorren, ist es doch gerechtfertigt, diese Agrarprodukte zu boykottieren!

  • W
    Wolf

    viel genaueres ist auf die schnelle wohl nicht zu finden, aber das was zu finden ist, legt den verdacht nahe das die studie antizionismus mit antisemitismus gleichsetzt - was durchaus diskussionswürdig ist.

     

    und berechtigte Kritik an israel darf jedenfalls nicht als judenfeindlich gewertet werden.

     

    aber zionisten, semiten und deren gegner wissen es oft nicht besser, wollen es nicht besser wissen oder nutzen es für propaganda statt inhaltlicher auseinandersetzung.

     

    letztendlich warnt die studie vor den linken als koalitionspartner, dass ist meiner ansicht nach keine kritik sondern hetze.

  • D
    Dingens

    Wer sich die Mühe macht, die Seite der Duisburger Linken zu besuchen, könnte die ganze Sache schon etwas nüchterner sehen.

  • K
    Klaus

    Wer Kritik an der der Politik der israelischen Regierung übt,

    ist meiner Ansicht nach noch kein Antisemit.

    Hier sollte doch unterschieden werden.

  • B
    Brian

    Eine Studie von Antideutschen. Sebastian Voigt ist Gründungsmitglied von BAK Shalom.

    http://www.hintergrund.de/20100317759/politik/inland/die-linke-von-innen-umzingelt.html

  • B
    Beuting

    Schon wieder!Alles darf man boykottieren, aber israelische Produkte nicht. Dank unserer stupiden Vorkommen hat Israel Narrenfreiheit?

    Bomben auf Zivilisten, Unterdrückung und Aushungern. Das machen die schon toll. Was hat das denn mit der Geschichte zu tun? Gar nichts. Israel sollte so behandelt werden, wie alle anderen Staaten auf der Welt auch, die so die Menschenrechte verletzen. Aber es sind ja nur Palästinenser und schließlich hat Israel ein Sonderrecht. Es ist mir ziemlich egal, was die Linkspartei von sich gibt, aber das da direkt die Staatsanwaltschaft ermittelt, ist einfach nur lachhaft. Wenn ich die Bilder sehe und die Berichte lese, was da im Gazastreifen passiert, wird mir schlecht. Und da soll ich noch israelisches Gemüse kaufen? Nein, da ziehe ich doch lieber alles andere vor und ich bin ganz bestimmt kein Antisemit. Allein daraus so eine schwachsinnige Verbindung herzustellen,sollte schon bestraft werden. Was hat denn bitte der Hass auf irgendeine Religion, mit dem Aufruf zum Boykott auf Produkte zu tun, die ein Land vertreibt, dessen Politik alles andere als friedlich ist?

  • WL
    W. Lorenzen-Pranger

    Es ist zum ko****. Da wird, wegen der sehr berechtigten Kritik an der Politik Israels mal wieder eine Linkenhatz betrieben. Dabei ist für jedermann sichtbar, in Sendungen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und Fernsehens unzählige male nachgewiesen, daß die Regierung in Israel unstreitig buchstäblich Stauchdiebe begünstigt in dem sie mit der "Siedlungspoltik" fortfährt.

    Werden, wegen solcher Berichte, jetz ARD und ZDF von der Staatsanwaltchaft wegen "Antisemitismus" verfolgt?

  • H
    hartaberfair

    Als es mit der Linkspartei noch aufwärts ging, haben sie unverzeihliche Fehler gemacht. Einerseits die ganze zu kurz gekommene Gewerkschaftsbürokratie aus der dritten Reihe übernommen, andererseits zu kurz gekommene stumpfe West-Links-Trotzki-Sekten gewähren lassen. Dazu die DDR-Rentner und Retro-Ossies, die Stasitruppe und die DDR-Relativierer: statt modernen neuen linken Konzepten, oder Ideen, wie denn ein Sozialismus im 21. Jahrhundert im hochtechnisierten liberalen Westeuropa gehen sollte, kamen da nur die ganz dumpfen Anti-Hartz4 und Anti-Kriegsparolen, natürlich auch nur, solange man in der Opposition war. Grundeinkommen? "Minderheitenposition". Innovative Lösungen? "Steuererhöhungen". Staatsverständnis? Paternalistisch. Aber "Nato abschaffen", jo klar. In Berlin gabs dann Sachzwangpolitik und man hatte als "Linke" plötzlich auch eine linke Opposition. Dumpfer Antiamerikanismus und "Antizionismus", pseudolinker Populismus, DDR-Tanten und "Antiimperialismus" aus der schimmligsten Mottenkiste. Sich an die reaktionärsten "linken" Milieus als Wählerbasis rangemacht, aber eine Allianz mit der Intelligenz nicht hinbekommen, keinerlei mitreißende Vision für ein anderes Europa vermittelt, nicht einmal die Hartz4-Empfänger auch nur einmal massenhaft auf die Straßen gebracht - Leute, ihr habts verkackt.

  • FJ
    Frieden jetzt

    Jede Kritik an Israel wird als Antisemitismus abgestempelt.

     

    Daran ist sogar Herr Mitchell gescheitert.

     

    Und trotzdem, wo Unrecht zu Recht wird,

    so wie beim Landraub an den Palästinensern,

    wird Widerstand zu Pflicht.

  • MB
    Michael Berndsdorff

    Es gibt die Antisemitismusexperten und die Islamexperten und die Außenpolitikexperten und die Wirtschaftsexperten und komisch, alle reden in die gleiche Richtung.

     

    Rhetorisch auch das Argument: "Jetzt gibt es eine Studie" - einfach mal in den Raum werfen, um sich als grünTaz dahinter zu verstecken

  • PA
    Polit. angewidert

    Ich zitiere einfach mal aus einem Blog:

     

    "Aber auch wenn jetzt dieser (Juden-Gen-)Unsägliche mit Schimpf und Schande aus der Partei gejagt worden wäre, bliebe ein äußerst unangenehmer Nachgeschmack zurück, und das trotz einer sehr kurzlebigen Zeit. Denn diese Frage muss angesichts der Aufregung immer wieder gestellt werden: Wie konnte dieser Mann in dieses Amt gelangen und warum wurde er so lange dort gehalten? Sein Gedankengut hat ja nicht erst seit seiner Bestellung zum Finanzsenator die Farbe gewechselt, und erhielt nicht erst seit dann die faschistoide Prägung, sondern das war immer vorhanden und MUSSTE der SPD, zumindest in Berlin, auch bekannt gewesen sein.

     

    Und spätestens seit seinen menschenverachtenden und entmündigenden “Ergüssen” über das Leben und die Menschen an sich, die auf Hartz IV angewiesen sind, erfolgte keine Reaktion, weder vom Regierenden in Berlin, der sich weiter an ihm wie ein Ertrinkender an der Boje festhielt, noch, und das trifft mich am meisten, von der in der Koalition mit solcher SPD agierenden Linken (!). Die Entlassung aus dem Amt wäre damals die Einzig richtige Konsequenz gewesen und spätestens da hätte (!) die Linke die Reißleine ziehen müssen. Aber (!) nichts passierte, der wenige Unmut aus der Öffentlichkeit wurde ausgesessen und mit dem Rassisten und der Linken als Partner weiterregiert. Danach erlaubte sich Sarrazin noch ein paar braune Bonbons, die stets mit großer Unterstützung seiner Hauszeitung, der BZ, der Masse überbracht wurden. Und nach dem die Jahre vergingen und er schließlich den Senat verließ und er in konsequenter Weise sein rudimentäres Gedankengut in Buchform der Öffentlichkeit nahe brachte und die Reaktion darauf nicht nur lobend war, dann war die Aufregung groß. Und ungläubig sah man den Regierenden in Berlin, also jenen Mann, der es in seiner Verantwortung überhaupt ermöglicht hatte, dass dieser Sarrazin sein braune Scheiße über uns ausbreiten durfte, blitzschnell, also so etwas von Ruck Zuck, ein Piourette drehen, das selbst das im Eiskunstlauf geübte Auge nicht mehr mitkam. Und mit ihm die ganze SPD und natürlich, wie sollte es anders sein, als Anhängsel, die Linke in Berlin.

     

    Und das ist meines Erachtens der wahre Skandal..."

     

     

    Quelle

    http://feynsinn.org/?p=7997

  • A
    Ant

    @Lars, dann höre dir mal das an.

     

    Moderner Antisemitismus auf einer Parteiveranstaltung der Linkspartei.

     

    http://www.freie-radios.net/portal/content.php?id=30159

  • L
    Lars

    Und Salzborn publiziert bei der Achse des Guten. Da stand das Ergebnis der Studie wohl schon im voraus fest. Ich bitte nochmal um handfestes aus dieser Studie, einen Hinweis wo man die lesen kann(am besten auch wie sie erstellt wurde). Wenn ideoligische Hardliner was beweisen wollen klappt das übrigens immer.

     

    Achse des Guten:

     

    „Eine mehr oder weniger obskure Allianz von Leuten. Sie haben die Anliegen der amerikanischen Neocons weiterhin auf ihre Fahnen geschrieben: Ziemlich rabiater Antiislamismus steht neben zahlreichen klimaskeptischen Einlassungen.“

    Frankfurter Allgemeine Zeitung

     

    Eure Meinung finde ich eher erschreckend:

     

    „Eine Handvoll Blogger bildet eine feste liberale Gegenöffentlichkeit im Netz. Am bekanntesten ist Die Achse des Guten.“

    die tageszeitung

  • L
    Lars

    Handelt es sich dabei zufällig um den Sebastian Voigt der fest im antideutschen Millieu verortet ist und für den bereits Kritik an der israelischen Regierung ein antisemitscher Ausfall ist. Wenn ja hat sich die Studie eigentlich für mich bereist als unbrauchbar erledigt. Mich hätten mal konkrete Beispiele interessiert.