Prozess gegen Israels Ex-Staatschef: Sieben Jahre Haft für Katsav
Der frühere israelische Staatspräsident Mosche Katsav muss wegen Vergewaltigung sieben Jahre ins Gefängnis. Nach der Verkündung des Strafmaßes rief Katsav: "Das ist eine Lüge!"
JERUSALEM afp | Der frühere israelische Präsident Mosche Katsav ist wegen Sexualverbrechen zu sieben Jahren Haft verurteilt worden. Ein Gericht in Tel Aviv verhängte zudem zwei Jahre auf Bewährung sowie eine Geldstrafe von umgerechnet rund 20.000 Euro gegen den 65-Jährigen, berichteten israelische Medien.
Katsav war Ende Dezember der Vergewaltigung einer Mitarbeiterin in zwei Fällen, der sexuellen Belästigung in weiteren Fällen sowie der Behinderung der Justiz für schuldig befunden worden.
Zur Urteilsverkündung erschien Katsav in Begleitung seiner beiden Anwälte. Zahlreiche israelische Fernseh- und Radiosender übertrugen live, wie der Ex-Präsident vor dem Gericht eintraf. Nach der Urteilsverkündung brach Katsav in Tränen aus und rief: "Sie irren sich, das ist eine Lüge!"
In dem seit rund vier Jahren laufenden Verfahren waren ihm eine Reihe von Sexualvergehen gegen Mitarbeiterinnen während seiner Amtzeit als Tourismusminister und später als Präsident vorgeworfen worden. Wegen der Vorwürfe war Katsav im Jahr 2007 als Staatschef zurückgetreten, hatte aber seine Unschuld beteuert. In einem ersten Verfahren hatte er eine Anklage durch einen Kompromiss abgewendet.
Leser*innenkommentare
novi
Gast
ja, "jmf", ist schwer was los in der welt, da kann "man" sich als unbestimmte 3. person schonmal mal fragen, ob "man" medien überhaupt noch konsumieren sollte; und "voll zum kotzen", dass ein ehemaliger, sich in der westlichen wertegemeinschaft rumtreibender staatschef für seine taten zur rechenschaft gezogen wird. ja, katsav und berlusconi werden "bunga bunga" machen in einer gemeinsamen doppelzelle. und du bist der aufseher.
ja, die israelkritiker_innen haben's grad schon verdammt schwer. fast könnt' ich mitleid haben; aber hoffnung, dass ein anders, gleichwertiges objekt der obsession sich finden wird, mach' ich mir nicht. selbst, wenn susanne knaul nicht mehr berichtete wie ein verlorengegangenes funksignal im dschungel der nahöstlichen aktualitäten. dazu sitzt er doch zu tief in fleisch und blut, der ewige, der stets in den projektion der ressentimentträger_innen sich modernisierende sündenbock.
ohmann
Gast
Lieber Stefan,
das Kinder toeten hat ja dann heute die Israelische Armee uebernommen.
Die Welt ist nicht schwarz/weiss!!
Mumpitz
Gast
Stefan,
erst denken, dann tippen!
Stefan
Gast
Ist das nicht ein wunderbares Land, in dem Bürger (auch Ex-Staatspräsidenten) für ihre Vergehen zur Verantwortung gezogen werden.
In der direkten Nachbarschaft hätte der Mann nur zusätzlich noch ein Kind ermorden müssen, damit noch zu Lebzeiten Plätze und Straßen nach ihm benannt werden.
Frank Samuel Caspar
Gast
Meine lieben Israelkritiker,
... der Vorsitzende Richter George Karra ist christlich-arabischer Israeli. So viel zur rassistischen israelischen Apartheit.
MfG, Frank Samuel Caspar
JMF
Gast
Kann sich ja mit Berlusconi eine Zelle Teilen, dann können sie Bunga Bunga machen.
Echt zum kotzen, was sich an der Spitze der mustergültigen Demokratien in der "westlichen Wertegemeinschaft" so rumtreibt.
Und dann noch GAU in Japan, Krieg gegen Lybien...
man fragt sich, ob man überhaupt noch Medien konsumieren sollte.