piwik no script img

Islam-Tagung der Akademie TutzingWieder Ärger um Sarrazin

Die evangelische Akademie Tutzing lädt zu einer Islam-Tagung Thilo Sarrazin ein. Grüne und Wissenschaftler finden das skandalös. Die Linke kritisiert staatliche Zuschüsse.

Seine Thesen und seine Auftritte sind weiter stark umstritten: Thilo Sarrazin. Bild: imago/Jörn Haufe

Es klingt, als hätten sie den Ärger schon gerochen. "Ob das ein Beitrag zum Verständnis und zum toleranten und fruchtbaren Miteinander werden kann?", fragen die Organisatoren der Tagung "Der Islam gehört zu Deutschland - schafft sich Deutschland dadurch ab?" in ihrer Einladung. Mitte März will der politische Club der evangelischen Akadamie Tutzing diese Frage im Tutzinger Schloss, idyllisch gelegen am Ufer des Starnberger Sees, in Ruhe und Abgeschiedenheit erörtern.

Da dazu allerdings auch der umstrittene Ex-Bundesbanker Thilo Sarrazin eingeladen wurde, sieht sich die ehrwürdige Akademie nun heftiger Kritik ausgesetzt. In einem offenen Brief beklagen die Grünen-Bundeschefin Claudia Roth und der bayerische Landesvorsitzende der Grünen, Dieter Janacek, Sarrazin leiste "keinen seriösen Beitrag zur Meinungsbildung" und vertrete Positionen, "die man durchaus als rassistisch bezeichnen" könne. Die Einladung trage dazu bei, "einen Demagogen mit Hilfe und auf Kosten des guten Rufs der Akademie salonfähig zu machen" und stehe nicht zuletzt im Gegensatz zum Akademiemotto "Protestantisch denken - ein Bekenntnis zu Toleranz und Weltoffenheit".

Auch in der Wissenschaft regt sich Widerstand. Mindestens fünf Referenten der Veranstaltung "Frau Macht Konkurrenz", die eine Woche vor der Islam-Tagung in Tutzing stattfindet, haben ihre Teilnahme wegen der Sarrazin-Einladung abgesagt. Die Münchner Soziologin Paula-Irene Villa, Mitorganisatorin des Seminars, schreibt in einem Brief an Akademiedirektor Friedemann Greiner: "Es wäre mir unerträglich, dabei mit zu tun, dass rassistische, also menschenfeindliche und dezidiert anti-aufklärerische Stimmen weitere Aufmerksamkeit erlangen." Es sei "schockierend und bar jeder politischen Urteilsfähigkeit, dem Rassisten und gewissenlosen Populisten Dr. Thilo Sarrazin ein Podium zu geben".

In Tutzing hingegen verstehen sie die Welt nicht mehr. "Bei dieser Veranstaltung wird mit Muslimen und nicht über sie geredet", sagt der Leiter des politischen Clubs und ehemalige Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD). Er habe immer gedacht, die Grünen seien "Leute, die offen diskutieren wollen". Es mache "überhaupt keinen Sinn, Sarrazin totzuschweigen und zu sagen: Mit dem reden wir nicht", so Eichel. Ihm sei zudem mit dem Schriftsteller Johano Strasser ein "Ko-Referent" zur Seite gestellt.

Für Sarrazins Einbindung in ein pluralistisches Meinungsbild sollen neben Strasser unter anderem der türkischstämmige Tourismusmanager Vural Öger, der Penzberger Imam Benjamin Idriz und der als liberal geltende, ehemalige nordrhein-westfälische Integrationsminister Armin Laschet (CDU) sorgen. Geladen ist aber zum Beispiel auch der islamkritische Publizist Henryk M. Broder. In der taz durften Sarrazin und Broder schon einmal zu Wort kommen - zu einem Gespräch in der Deutschland-taz von Anfang Dezember.

Dass Sarrazin nur einer unter mehreren Rednern ist, entschärft für Paula-Irene Villa das Problem nicht. Es habe sich gezeigt, schreibt die Soziologin, "dass sich seine Thesen eben nicht von selbst entlarven und dass eine Diskussion mit ihm nur einen Effekt hat: Rassistische und menschenverachtende, zudem pseudo-wissenschaftliche Gedanken werden hoffähig gemacht". Sarrazin sei "nicht interessiert an einer faktenorientierten oder sachlichen Diskussion", so Villa. Der Grüne Dieter Janacek kritisiert zudem die Zusammenstellung der Referenten als unausgewogen. "Da wird nicht so diskutiert, dass etwas Vernünftiges herauskommt", sagt Janacek.

Hans Eichel ficht diese Kritik nicht an. Die Protestnoten aus der Wissenschaft seien "nicht mal eine Handvoll". Demgegenüber stünden aber über 500 Anmeldungen für die Tagung.

Wegen des Sarrazin-Auftritts gerät zudem eine zweite Institution unter Beschuss - die Bundeszentrale für politische Bildung, die die Tagung bezuschusst. Nach den Richtlinien des Bundesinnenministeriums sei die Veranstaltung förderungswürdig, heißt es aus der Bundeszentrale, denn die "Kontroversität der Veranstaltung" sei durch die eingeladenen Referenten sichergestellt. Für das Programm sei dann ausschließlich der Träger verantwortlich.

Darüber regt sich nun die Linken-Bundestagsabgeordnete Nicole Gohlke auf, die selbst im Kuratorium der Bundeszentrale sitzt. Gohlke fordert: "Die Bundeszentrale für politische Bildung ist dafür da, Demokratie und Toleranz zu fördern, nicht um kulturrassistische Stereotypen zu bedienen."

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

62 Kommentare

 / 
  • EK
    Eckhard Krause

    Es ist schon absonderlich und mehr als befremdend wie verschiedene Gruppen sich in Angelegenheiten meinungsbildender kirchlicher Organisationen einmischen. Zu so einer wichtigen Sache müssen alle Stimmen gehört werden. "Zerstör nicht den Spiegel der deine Fratze zeigt" heißt es bei Gogol. Herr Sarrazin muß natürlich sprechen dürfen. In den 80 Jahren sollte einmal Frau Gesine Schwan ausgeladen werden,(Politischer Club) weil sie sich zu stark gegen die damals herrschenden im Ostblock ausgesprochen hatte und deshalb die Wertekommission derSPD verlasssen mußte. Später änderte die Partei (SPD)vollständig ihre Meinung und schlug sie sogar als Bundespräsidentin vor.

    Einmischungen sind immer entlarvend Eckhard Krause

  • KM
    Karla Mutig

    In Deutschland ist doch heutzutage jeder ein "rechtsextremer Nazionalsozialist", der nicht die Meinung von Linken und Grünen eins zu eins vertritt.

    Das nennt sich dann zwar trotzdem noch "Freiheitliche Demokratie", aber die DDR nannte sich ja auch eine dt. demokratische Republik und war meilenweit davon entfernt. Titel und Gesetze sind leider ein ganzes Stück weit geduldig. Darunter muss Herr Sarrazin nun auch leiden.

  • BB
    Brigitte Böhns

    Es wäre wünschenswert, wenn die Grünen-Politiker und sämtliche lautstarke Kritiker Sarrazins, sich einmal einer Disskussion mit Sarrazin stellen würden anstatt immer nur laut zu lamentieren - was anderes ist das Geschreie nun mal nicht.

    Argumente hört man von den Herrschaften wenig bis keine - nur Beschimpfungen und vorsätzliche falsch Titulierungen (Rassist u. Rechtspopulist).

     

    Unsere Frau Roth würde wahrscheinölich die Fassung verlieren und nur herumschreien.

    Frage: Warum wollen ausgerechnet die Grünen eine Diskussion mit Sarrazin verhindern ? Sie reden doch angeblich so gerne mit jedem. Ausgerechnet die Grünen wollen Diskussionen mit und über Sarrazin verhindern ???!!!! Geht ihnen sonst das türkisch/arabische Wählerpotenzial verloren ?

     

    Die Grünen verlieren auf dies Weise das deutsche Wählerpotenzial und machen sich unglaubwürdig.

  • V
    vic

    @ ole

    Die 85% der Deutschen (nicht etwa der Leser, der Rechtsextremen, der Neocon-Wähler) war nicht von mir. Das war ein Zitat eines Foristen. Leider fehlt die Quellenangabe. Pardon, war nicht meine Absicht;)

  • Q
    Querulant

    85 Prozent der Deutschen? Wie war das nochmal mit den Fliegen und der Scheiße?

  • O
    ole

    @vic

    ""85% der Deutschen kaufen sine Bücher", "zumal ein signifikanter Teil der Deutschen diese Aussagen durchaus teilt" Na wenn des keine guten Argumente sind, Sarrazin zu mögen. Lemminge."

     

    Signifikant sind hier lediglich ihre 85%.

    Offenbar hat sich Deutschland schon abgeschafft :-)

  • V
    vic

    "85% der Deutschen kaufen sine Bücher", "zumal ein signifikanter Teil der Deutschen diese Aussagen durchaus teilt"

    Na wenn des keine guten Argumente sind, Sarrazin zu mögen.

    Lemminge.

  • V
    vic

    "85% der Deutschen kaufen sine Bücher", "zumal ein signifikanter Teil der Deutschen diese Aussagen durchaus teilt"

    Na wenn des keine guten Argumente sind, Sarrazin zu mögen.

    Lemminge.

  • O
    Oli

    Deutschland schafft sich ab, ist ein Buch, keine Partei und keine Meinungsbefragung. Die meisten Befragungen sind tendenziös. Wirklich wissen, ob die Leute Sarrazin wollen oder nicht, kann man nur erfahren, wenn er sich wirklich einem politischen Wettbewerb stellt und das will er bislang nicht, zumal nur die NPD mit ihm zusammen arbeiten würde.

    Ich nur jedem raten, das Buch von Sarrazin etwas zu lesen und sich dann seine eigene Biographie anzusehen. Wirklich konsequent finde ich das nicht.

  • ???

    @ Roland

     

    Wenn wie Sie schreiben ca.85% der Bevölkerung hinter Sarrazin stehen, dann zeigt das nur wie wenig "wir" Deutsche aus den 12 Jahren des 1000-jährigen Reichs gelernt haben.

    Zumal sich der "Hetzer" Sarrazin ja nicht nur an den Einwohnern muslimischen Glaubens stört, sondern auch an Alg II Empfängern, denen er warme Pullover empfiehlt und vorrechnet wie man sich von weniger als 4,-Euro "gut" ernähren kann.

    Der Mann hat schlichtweg einen Sprung in der Schüssel.

    Seine "Thesen" dienen nur dazu, das untere 1/3 der Bevölkerung gegeneinander aufzuhetzen. Divide et impera.

  • R
    Roland

    @von Olaf Mertens:

    "Ich muss niemanden anerkennen, der vom Staat lebt, diesen Staat ablehnt, für die Ausbildung seiner Kinder nicht vernünftig sorgt und ständig neue kleine Kopftuchmädchen produziert.“

     

    So heißt das Zitat richtig. Es währe für Sie einfach gewesen dieses Zitat zu Googeln. Aber nein man spinnts sich etwas zusammen um dann Dr. Thilo Sarrazin zu verunklimpfen und der Hetzerei an zu prangern. Es ist Typisch für Deutschland wenn jemand die Wahrheit schreibt und ausspricht politisch sofort in die rechte Ecke gestellt und als Rassist betittelt wird. Es ist ja einfacher jemanden zu beschimpfen als sich mit der Problematik auseinander zu setzen. Das es ein Problem gibt das Herr Dr. Thilo Sarrazin anspricht zeigen ja die Verkaufszahlen von ca. 1300000 Büchern und das 85% der Bevölkerung hinter ihm stehen.

  • KM
    Karin Mila

    @von Rosa S., Konstanz:

    Sie haben völlig Recht und auch die Gründe für das Verbieten von Sarrazin und seinem Buch auch richtig erfasst. Er sagt die Wahrheit, eine Wahrheit die unbequem ist und auf ungelöste Probleme hinweist.

    Das möchte kein Politiker oder Sozialarbeiter hören, denn es zeigt ja gerade auf deren Fehler und Versagen.

    Wenn man nun aber die Probleme nicht lösen kann oder will ist es der einfache Weg zur Gesichts- und Rufwahrung, denjenigen "zum Schweigen zu bringen", der darauf hinweist.

    Eigentlich ein typisches Verhalten in Diktaturen und deshalb so strk beängstigend für uns Freiheit und Demokratie Liebende, insbesondere für uns Ostdeutsche, die wir so etwas noch zu gut in Erinnerung haben.

     

    Ich hoffe sehr, dass die Meinungs- und Redefreiheit gewahrt bleibt, also Sarrazin diskutieren kann. Denn nichts ängstigt mich mehr, als wieder in DDR-Verhältnissen leben zu müssen, mit der Angst wegen "falscher" Meinungsäußerung verfolgt und bestraft zu werden.

  • OM
    Olaf Mertens

    @ Isabella

    Ich habe nicht vergessen, in welcher Form Herr Sarrazin das erste mal zur Integrationsdebatte beigetragen hat. Da hieß es (aus dem Kopf zitiert):"Ich muss niemanden anerkennen, dessen einzige produktive Funktion im Gemüsehandel und in der Produktion kleiner Kopftuchmädchen besteht." Er ist derjenige, der als prominenter Bekleider hoher Ämter in dieser Gesellschaft diesen absolut respektlosen Tonfall in der Debatte weiter hoffähig gemacht hat. Er verweigert einer ganzen Gruppe meiner (und seiner) Mitbürger pauschal die Anerkennung (und zwar wortwörtlich!). Und viele glauben jetzt, wenn diese respektable Persönlichkeit das sagt, dann ist es wohl Zeit mal in die Offensive zu gehen.

     

    Ich versuche an einem Beispiel zu verdeutlichen, warum ich glaube, dass Herr S. aus B.`s Wirken so ungemein kontraproduktiv ist: Wenn er nun über mich sagen würde, ich sei ein Nixnutz, dessen einzige Funktion darin bestünde, alarmistische Kommentare unter Artikel in der TAZ zu pinnen, würde ich zunächst schmunzeln, ihm teilweise rechtgeben, ihn einen Rüpel schimpfen oder was auch immer.

    Dieser Nixnutz-Vorwurf aber, täglich wiederholt, würde mein Interesse an einer weiteren Unterhaltung mit dieser Person sicher nicht stetig steigern. Ich würde mich im Gegenteil fragen, ob ich meinerseits eigentlich verpflichtet bin den Kerl in irgendeiner Form anzuerkennen. In letzter Instanz würde ich sicher eine Art chronische Thilofeindlichkeit entwickeln. Auf diese Art bisse sich die Katze in den Schwanz und wir (der Thilo und ich) würden uns per Zentrifugalkraft auseinander bewegen. Meine Integration in Thilos Welt (und umgekehrt) wäre also ernsthaft gefährdet, wenn nicht gar auf absehbare Zeit unmöglich geworden.

    In der Realität ist es jedoch so, dass ich genealogisch gewissermaßen blond und blauäugig bin (HAHA!), mir also niemand ernsthaft vorzuschlagen braucht ich gehörte hier nicht hin. Aber der Jugendliche, dessen Eltern aus der Türkei gekommen sind, der hat diese Sicherheit nicht automatisch. Der steht möglicherweise nur mit einem Bein auf deutschem Boden. Das andere hängt in der Luft, denn in der Türkei ist er ja auch nicht richtig heimisch. Wenn man den schubst, dann fällt der vielleicht einfach ins Leere. Und was sind gängige Reaktionen auf ein Gefühl der Unsicherheit? Sich auf anderen, festen Boden begeben ("Ich bin stolzer Türke - ich müh mich doch nicht mit der Sprache von diesem Idioten ab") oder vielleicht einfach zurückschlagen - versuchen aus der Defensive zu kommen ("Scheiß deutsche Kartoffeln wenn Du mir doof kommst, dann setzt es was"). Mit anderen Worten - es geht in meinen Augen genau um das, was Sarrazin den Zuwanderern nicht grundsätzlich gewähren möchte: Anerkennung. (Oder hab ich seine Distanzierung von dieser/Entschuldigung für diese Ungeheuerlichkeit schlicht verschlafen?) Und diese Herangehensweise als quasi "heilsame Provokation" zu deklarieren funktioniert deswegen nicht, weil Sarrazins Gegenüber darüber nicht notwendigerweise einfach selbstbewußt lachen kann, so wie ich das über vergleichbare Aussagen bzgl. meiner Person könnte.

    Ich hoffe ich habe mich verständlich ausgedrückt (Faulheit möchten Sie mir ob meines Sermons jetzt vielleicht wenigstens nicht mehr unterstellen!).

    Ich bin darüber hinaus auch der Meinung, die Akademie Tutzing soll selber entscheiden mit wem sie diskutieren will und irgendwie geartete generelle Rede- oder Auftrittsverbote für den Autor von "Deutschland schafft sich ab" befinden sich wohl ganz ganz weit jenseits des Möglichen und das ist auch richtig so. Ob es hingegen klug ist den Mann dauernd aufs Podium zu holen ist eine andere Diskussion, aber die darf man doch wohl auch führen, finden Sie nicht?

  • RS
    Rosa S., Konstanz

    Ich verstehe nicht, warum mit Sarrazin nicht gelassener umgegangen/diskutiert wird. Auch einmal zugeben, an den Punkten, an denen er Recht hat und per fairer Diskussion mit Argumenten das zurückweisen, wo er Unrecht hat. Das würde doch allen gut bekommen. Wer Verbote fordert hat wohl keine Argumente. Immerhin gehört auch ein Sarrazin zu unserer demokratischen Gesellschaft und hat in verschiedenen beruflichen Funktionen im Sinne und FÜR diese Gesellschaft sehr gut gearbeitet. Wer möchte das bezweifeln? Wer hat da das Recht, ihn zu verbieten und zur persona non grata zu erklären?

  • I
    Isabella

    @ Olaf Mertens

     

    Jetzt soll Sarrazin auch noch für verwirrte, ausländerfeindliche alte Männer, die auf Brecht-Lesungen herumquaken, verantwortlich sein? Und das wird dann als

    Ausgangspunkt für weitere Vermutungen und Argumente hergenommen. Völlig absurd und daneben! Es geht doch darum, dass jemand, der sich zu einem Thema per Buch (das sich sehr gut verkauft hat) zu Wort gemeldet hat (ob uns das nun passt oder nicht), von einer notwendigen Debatte ausgeschlossen werden soll. Und um das zu bewirken, wird der mit allerlei Schimpfnamen betitelt und ihm werden Unterstellungen untergejubelt ohne dass man sich mit seinen öffentlich gemachten Aussagen argumentativ und inhaltlich auseinandersetzt. Wenn man schon selbst zu faul oder opportunistisch ist, in diese schwierige Debatte wirklich und verantwortungsvoll einzusteigen, sollen es auch andere nicht tun dürfen. Da verfasst man dann lieber Offene Briefe, gespickt mit Plattitüden, an die Akademie Tutzing und fordert Verbote:

    http://blog.dieter-janecek.de/2011/03/03/sarrazin-offener-brief-an-die-evangelische-akademie-tutzing/

  • D
    daweed

    @Demokratin:

     

    immer wieder schön wenn man Menschen denen das Allgemeine Wohl über das persönliche als Gutsmenschen bezeichnen kann.

     

    In Wirklichkeit zeigen Begriffe wie Sozialromantiker nur die begrenzte Sicht von der Person, die diese Begriffe benutzt.

     

    Genau wie beim Sarrazenen, der auch meinte es gäbe eine Hetzjagd gegen ihn. Erinnert aus aktuellen Anlass an Guttgeplagts Vater.

    Warum werden die Guten immer so zerissen?

    ZU RECHT!!!!!!!!!!!!

  • K
    keetenheuve

    Würde man Helmut Schmidt auch ausladen?

     

    “Wer die Zahlen der Moslems in Deutschland erhöhen will, nimmt eine zunehmende Gefährdung unseres inneren Friedens in Kauf.”

     

    Helmut Schmidt, Ausser Dienst, S. 236, 2008

  • OM
    Olaf Mertens

    Gestern auf einem Literaturvortrag über Brechts guten Menschen von Sezuan in der rheinischen Provinz: Der Dozent hat seine Ausführungen beendet und erkundigt sich ob noch Fragen offen sind. Ein Mann um die Siebzig steht auf. Er habe keine Frage, aber einige Anmerkungen. Es folgen einige mögliche Sichtweisen auf das Stück, bevor der Herr seine aktuelle Interpretation preisgibt, zu der er nach der Lektüre von "Deutschland schafft sich ab" gelangt sei. Laut ausgesprochene Kernaussage derselben: "Zuwanderer sind Schmarotzer". Leises Raunen und Stöhnen im Raum. Die schätzungsweise 35 Zuhörer sind erkennbar nicht bereit sich die wirren Ausführungen zu eigen zu machen. Explizit widersprechen möchte nur der Dozent mit einem einfachen "Ich teile Ihre Meinung nicht."

    Ein armer, alter Irrer möchte man - zu recht - meinen, aber auch ein Zeichen dafür was Sarrazin erreicht hat und das ist nicht, dass "endlich mal Klartext über die Probleme mit der Zuwanderung" gesprochen wird - das könnte theoretisch konstruktiv sein. Sarrazins "Verdienst" ist, dass bei vielen die Hemmschwelle gesunken ist ihren blinden Hass auf alles Fremde offen auszusprechen. Das ist im vorliegenden Fall unfreiwillig komisch, wenn ausgerechnet Bert Brecht als Kronzeuge für "Ausländer sind Schmarotzer" aufgerufen werden soll. Das ist aber auch möglicherweise nur die Spitze des Eisberges und ich will gar nicht wissen wie solche Leute erst in ihren eigenen Zirkeln reden.

  • L
    Lucia

    @ vic:

     

    >>Erfolgsneid auf diesem Brunnenvergifter?

    Das wüsste ich aber.

  • R
    Ruslan

    Diese "grün" angestrichenen Intoleranten sind nicht mehr "meine" basisdemokratischen Grünen, für die ich mir in Mutlangen und Brokdorf den Hintern verfroren habe. Das ist der Versuch, Deutungshoheit zu erlangen und zu manifestieren durch genau das , wogegen wir damals als neue Kraft angetreten sind. Ausgrenzung, Diffamierung, Zensur und verlogene Weltbilder! Meine Wählerstimme ist nun weg! Was Herrn S. anbelangt: Wenn es seine Meinung ist, dass der Islam eine krude, menschenverachtende und antichristliche Ideologie sei, dann können nur die fundierten Gegenargumente von Kennern in der Öffentlichkeit ihn entlarven und das diffuse Gefühl in der nicht-muslimischen Bevölkerung wieder zurechtrücken. Inkompetente Beschimpfungen , wie z.B. von C.Roth, erhöhen höchstens seinen Märtyrerstatus.

  • V
    vic

    Heidi

    Erfolgsneid auf diesem Brunnenvergifter?

    Das wüsste ich aber.

  • H
    Heidi

    Was ist jetzt nochmal das Argument, den Autor des erfolgreichsten Sachbuches der letzten 60 Jahre aus einer Diskussion zu verbannen? Etwa Erfolgsneid?

  • TW
    toni weiler

    von Jan:

    Ich weiss nicht wo der Artikel verlinkt wurde

     

    bei der achse des guten.

    da werden eben auch "gegnerische" argumente mitgeteilt

  • HW
    Hans Werner

    Warum wird Herr Sarrazins Buch eigentlich nicht indiziert, wenn da so Schlimmes drinsteht. Vielleicht rufen auch bald Linke oder Grüne zu einer öffentlichen Bücherverbrennung des roten Schinkens auf.

  • KM
    Karin M.

    Das ist schon erschreckend, dass heute sogar für Sozialdemokraten Redeverbot gefordert wird. Das hatten wir zuletzt in der Hochphase des NS.

    Und das Frau Roth ihre oft naivdummen Komentare zu jedem Thema dazu geben kann, sollte auch unterbunden werden. Wenn schon Meinungszensur, dann für alle.

  • D
    Demokratin

    @ von Jan

     

    Tja, ist schon doof, wenn man sich als Gutmensch nicht mehr störungsfrei im eigenen vermeintlich einzig wahren Weltbild kuscheln darf

  • V
    Vipassana

    von Vipassana:

    Ich finde es auch ok, dass in einer Demokratie auch Herr Sarrazin seine Thesen zum Besten geben darf! Ich frage mich dagegen, warum es eigentlich keinen Sturm der Entrüstung über die Einladung Inge Vietts zum Rosa-uxemburg-Forum gab. Diese Frau ist absolut verbittert, befürwortet Gewalt und ist damit meines Erachtens völlig inakzeptabel.

  • R
    Roter_Grüner

    Deustschland benötigt endlich eine Behörde, die uns Leitlinien für politische Diskussionen vorgibt. Es kann ja nicht sein, dass hier jeder einfach seine Meinung sagt.

  • J
    Jan

    Ich weiss nicht wo der Artikel verlinkt wurde... Aber dass das taz-Forum nun der Platz ist wo sich entruestete Sarrazin-Anhaenger herumtreiben, ist ziemlich schlimm. Und den Leuten, die sich hier im Namen der Meinungsfreiheit nun schuetzend vor Sarrazin stellen, nehme ich ihren guten Willen nicht ab. Gerade wird ein kruder kultur-biologistischer Rassismus hoffaehig gemacht. Und wenn man daran nicht mitwirken will, dann ist man gegen Meinungsfreiheit?

  • P
    Pia

    Diskussions-, Rede- und Meinungsfreiheit gehören in einer Demokratie nun mal zu den Grundprinzipien eines toleranten Miteinanders. Hetze, Ausgrenzen

    missliebiger Meinungen und Personen, Beschimpfungen und Zensur gehören nicht dazu. Grüne und Linke scheinen das oft zu vergessen.

  • R
    Randy

    Auch mir gefallen einige Sarrzain-Aussagen nicht, ebenso wie dem Bürgermeister vom Berliner Bezirk Neukölln, Heinz Buschkowsky (SPD), nicht. Und dazu ist so eine Akademie wie die in Tutzing doch da, dass darüber gestritten und diskutiert wird. Würde es nach den Grünen oder Frau Villa gehen, dürfte auch Buschkowsky ob seiner Aussagen nicht mitdiskutieren. Jahrelang wurde (und wird es z.T. immer noch) von den Berliner Grünen, ähnlich wie Sarrazin, als rechter Populist beschimpft. Damit gehen sie einer sachlichen Auseinandersetzung aus dem Weg und fordern stattdessen lieber "kampfesmutig" Verbote von notwendigen Debatten.

  • SM
    Sybille M.

    Widerlich, wie überheblich, anmassend und selbstherrlich Claudia Roth und Dieter Janacek von den Grünen sowie Paula-Irene Villa von der Uni München sich aufführen und fordern, eine demokratische Debatte mit ihnen nicht genehmen Tagungsteilnehmern zu verbieten. Und das dazu noch ohne jegliche Substanz, ohne auch nur ein sachliches Argument, dass in der Lage wäre, die Aussagen von Sarrazin zu widerlegen. Stattdessen wird mit platten Reizwörtern (Rassist, Rechtspopulist usw.) nicht gespart. Als Hellseher gibt sich der Bayern-Grüne Janacek gar, der schon vorher weiss, was eine Diskussion bringen wird oder nicht und von daher bestimmen will, wer mit wem diskutieren darf. Würden solche Typen die Macht haben, würden sie nicht nur andere Meinungen, sondern auch wieder Bücher verbieten.

  • R
    Roland

    @von Hannah:

     

    Sie haben das Buch nicht gelesen und von der Geschichte der Bundesrepublik haben sie auch keine Ahnung. Die erste Anwerbung von Türkischen Gastarbeiter war erst 1961 und Herr Dr. Thilo Sarrazin hat nie behauptet das Türken schlecht gearbeitet haben. Aber das ist mit allen Dr.Thilo Sarrazin gegnern so. Das Buch nicht gelesen aber ein Urteil abgeben wollen. Nur armselig.

  • F
    Faxe

    Eine Demokratie kann Leute wie Sarrazin aushalten nur darf ihnen von seriöser Seite nicht immer wieder eine größere Plattform zugestanden werden als sie verdienen. Es reicht wenn sie ihre abstrusen Thesen in der BILD veröffentlichen. Sie stehen nicht für die Mehrheit, dürfen aber den Eindruck erwecken als hätten sie irgendwelche Legitimation dafür, wenn sie von allen eingeladen werden. Damit entsteht bei vielen Leuten, die sich nicht detailliert damit auseinandersetzen, der Eindruck dass die Thesen gar nicht so schlimm wären und doch eigentlich richtig sein könnten. Eine brandgefährliche Sache. Es werden ja auch nicht unbekanntere Leute nur weil sie schräge Ideen vertreten in jede Talkshow eingeladen um ein Millionenpublikum zu erreichen. Leute mit moralisch hohem Ansehen kommen aber leider im Verhältnis sehr selten zu Wort.

  • L
    Lucia

    >>...Rassistische und menschenverachtende, zudem pseudo-wissenschaftliche Gedanken werden hoffähig gemacht"...>>:

     

    Wenn eine Meinung in solcher Weise denunziert und unterdrückt wird, weiß jeder Bescheid:

    da muß was dran sein... denn sonst wäre man in der Lage, sich sachlich damit auseinanderzusetzen.

     

    Daß die islamophilen Grünen sich empören war nicht anders zu erwarten.

     

    O-Ton Özdemir: „Das Problem ist nicht Sarrazin selbst als Person sondern der gleich gesinnte Bevölkerungsanteil in Deutschland“.

    http://www.sabah.de/de/scharfe-kritik-von-ozdemir-an-sarrazin.html

     

    Aha. Heißt also, Roth und Özdemir sind der Meinung, die Mehrheit der Deutschen sei ein Problem?

     

    Denn die Umfragen zu Sarrazin sprechen eine deutliche Sprache:

     

    Z.B. im Vorfeld zur Sendung “Hart aber Fair” mit Frank Plasberg: 85 Prozent Zustimmung zu Sarrazin.

    Eine ähnliche Ahnungslosigkeit

    über die Stimmung im Volk gab es in Deutschland wohl zum letzten mal 1989 im Politbüro der DDR:

    http://www.wdr.de/tv/hartaberfair/voting_ergebnis.php5?votingName=%20HartAberFair_20100901&votingID=702

     

    War die Umfrage zu deutlich, wie bei der ntv-Telefon-Umfrage:

    (96 % Zustimmung):

    http://www.youtube.com/watch?v=1aTOgcykbdk

     

    wurde eiligst eine „korrigierte“ Emnid-Umfrage hinterhergeschoben, und siehe da nur noch 51 % Zustimmung (schlimm genug...)

     

    Solche Zahlenmanipulationen erinnern an die legendäre Türkei-Umfrage der Moma-Arena, die bei 93 % Ablehnung wie von Zauberhand plötzlich gelöscht wurde...

    http://www.youtube.com/watch?v=EKkqWBQxrNc&feature=related

     

    Das kommt beim Wähler nicht gut an.

     

    Skandal auch, daß sich die Empörung auf Sarrazin konzentriert, und nicht auf den vom Verfassungsschutz beobachteten Penzberger Imam Benjamin Idriz...

  • BO
    Böhser Onkel

    Ohne selbgerecht zu klingen, aber als studierender Philosophie-, Soziologie- und Politikwissenschaftsstudent sind Herrn Sarrazin's Thesen und "Prognosen" abzulehnen, aber muss eine Demokratie nicht auch sowas aushalten können? - Das beinhaltet auch eine weniger "Angst" erzeugenere Berichterstattung -

     

    Ist es nicht gerade wichtig im (wissenschaftlichen) Diskurs solche Personen auseinander zu nehmen, um sie eben als unwissenschaftliche und polarisierende "Meinungsmacher" zu entlarven?

  • K
    keetenheuve

    Man sieht, wie weit die ideologische Gleichschaltung in Deutschland schon fortgeschritten ist.

  • J
    JeanJean

    Pardon, wofür bezahlen wir Frau Villa, wenn Sie erwartet Thesen die ihr nicht passen müssten sich gefälligst selbst entlarven.Womit verdient sie Ihr Geld, mit Blumen binden? Was unterrichtet sie? Gefühlte Warheit?

    Sehr peinlich wie sich die linkswissenschaftliche Klasse in ihrer ganzen geistigen Armut präsentiert.

    Auch dieser grüne Mensch, der als Voraussetzung einer Debatte das zuvor festgelegte Ergebnis formuliert wissen will.

  • E
    Eugen

    Sehr geehrte Frau Professor Villa,

     

    wie wäre es wenn Sie die Zeit, die Ihnen nach Ihrer heldenfhafte Absage nun wieder zu Verfügugn steht, nutzen, um mit Ihrer werten Kollegin Frau Fourcan mal das 80 seitige Pamphlet durch zu sprechen, mit dem Frau Foucan Sarrazin höchst ungenügend widerlegen wollte.

     

    Irgendwie müssen diese so perfiden, sich nicht selbst entlarvenden Thesen ja zu knacken sein.

     

    Falls sie damit nicht weiterkommen, können Sie möglicherweise auch Ihre Erfahrungen zu den "somatischen Selbsttechnologien" austauschen.

  • N
    Nils

    Grüne und Wissenschaftler finden Islam-Tagung mit Thilo Sarrazin skandalös.

    Die Linke kritisiert staatliche Zuschüsse.

    Dass ich nicht lache! Skandalös ist doch vielmehr, dass erst ein Sarrazin kommen muss, um auf gesellschaftliche Missstände hinzuweisen. Die Grünen sind doch dazu offenbar nicht in der Lage. Und die meisten Wissenschaftler theoretisieren doch lieber in ihren Elfenbeintürmen, gut gepolstert durch staatliche Zuschüsse.

    Und Die Linke hat es nun gerade nötig, sich über staatliche Zuschüsse zu mokieren. Da sollte einmal genauer hingeschaut werden, wer da so alles durch die Partei-Kaderschmiede, der Rosa-Luxemburg-Stiftung, mit reichlich Staatsknete finanziert wird.

  • P
    Pascale

    Ich muss ja nicht mit Sarrazins Thesen übereinstimmen. Aber er hat doch wesentlich zu einer überfälligen Debatte in unserer Zivilgesellschaft beigetragen und wichtige Denkanstösse gegeben. Die Buchverkaufszahlen sprechen auch eine deutliche Sprache, was das öffentliche Interesse an einen Überlegungen angeht.

    Renate Künast hat gerade im Berliner Grünen-Wahlprogramm Positionen davon

    eingefordert und durchgesetzt.

    Und da kommen die praxisfernen Polit-Funktionäre Claudia Roth und Dieter Janacek, flankiert von der steuerfinanzierten Gender-Professorin Paula-Irene Villa, daher und wollen verhindern, dass diese Debatte in der ehrenwerten Tutzinger Akademie geführt wird.

    Grausam, diese selbstgefälligen Grünen-Funktionäre und Gender-"Wissenschaftlerinnen", die ihrem autoritären und intoleranten Charakter und

    Habitus frönen und eine Meinungsmonopol-Diktatur anstreben.

  • E
    ernst

    Sie haben offenbar nichts gelernt - all die hauptamtlichen Polit-Häuptlinge; anstatt Herrn S. zum Tabu zu erklären, wäre es doch mal angebrachter, sich mit seinen Aussagen, wie auch immer, auf der Sachebene auseinanderzusetzen. Da bleibt genug zu tun!

    Sonst finden sich nur all jene bestätigt, die ihn schon als ´Opfer´ bejubeln.

  • HW
    Heidi Weh

    Jetzt rege ich mich aber wirklich mal auf:

    Es zeigt sich, dass nicht nur der „unmündige“ Guttenbergfanbürger munter drauf los behauptet ohne Bweise anzutreten. Wie ich bisher Herrn Sarrazin im TV erlebt habe, scheut er einen Faktenaustausch gar nicht, ganz im Gegenteil. Ist man jetzt im „linken“ Lager .- sind Grüne und Soziologen links? – bereits so weit, dass man einen Dialog von vorne herein ablehnt? Dann sind sie genau so wie diese Guttenbergfans, die trotz aller Fakten sagten: „isch mir eh wurscht, dr Mo soll bleibe“. So eine Art Gehirnleere. Fechtet es doch aus. So eine Konferenz mit so vielen Referenten verschiedenster Couleur verspräche doch sehr interessant zu werden – und publikumswirksam.

    Was die Platform angeht, so ärgert es mich viel viel mehr, dass die Medien ehemaligen und gegenwärtigen Zuhältern eine Plattform bietet, und diese Art von Menschenausbeutern so zu Gutbürgern metamorphieren lässt. Aber das ist nun mal ein anderes Thema.

  • D
    Doppelmoral

    Die gleiche Zeitung, die sich empört, dass Initiativen, die vom Staat bezuschusst werden, im Gegenzug von allen Beteiligten ein Bekenntnis für das Grundgesetz einfordern sollen, empört sich über die Bereitschaft, einer staatlich geförderten Einrichtung, mit Sarrazin zu diskutieren, dessen Meinung zwar unappetitlich ist, der damit aber wohl (noch) auf dem Boden des Grundgesetztes steht.

    Entweder ... oder ... ihr macht euch unglaubwürdig

  • V
    vic

    Sarrazin und Broder.

    Die Muslime, die an diesem Ego-Shooter Auftritt teilnehmen, die sind wirklich verdächtig.

    Und die Kirche schreckt vor gar nichts mehr zurück, um zu dem onstrieren welcher Gott der Größte ist.

    Das darf doch alles nicht wahr sein.

  • DA
    dezidiert anti-aufklärerische Stimme

    Paula-Irene Villa als Gralshüter_in der Wissenschaftlichkeit! Kronzeugen sind Judith Butler und Michel Foucault. Goodness gracious me!

    Wenn selbst die abgefucktesten postmodernen Gender-Flintenweiber sich nicht mehr anders zu helfen wissen, als jemandes Gedanken als UNWISSENSCHAFTLICH und ANTI-AUFKLÄRERISCH zu brandmarken, zeigt das unbestechlich, dass der Sarrazene hier nicht ganz falsch liegen kann.

    Das sollte unbedingt in Frau_in Villas DFG-Projekt_in "Somatische Selbsttechnologien als Normalisierungspraxen im Dickicht diskursiver Verheißungen" untersucht werden (leider keine Staatsknete!)

     

    Mit freundlichen Grüß_innen,

     

    die Aufklärung

  • H
    hschweizer

    Da zeigt sich doch ganz plastisch, wie wirklich gruselig es wäre, müssten wir in einem von den Linken und Grünen diktierten Gutmenschenstaat leben, wo nur noch eine Meinung toleriert wird. Big Brother lässt grüssen.

  • F
    Fordler

    Es habe sich gezeigt, schreibt die Soziologin, "dass sich seine Thesen eben nicht von selbst entlarven".

    Also nehme ich an, sie sind wahr!!

  • H
    Huss

    Sarrazin ist ein Profnerver, aber ohne Gehalt und Sachverstand. Und seinen Quatsch darf er frei und überall äußern, sein Buch kann jeder kaufen - selber schuld, wer ihn einlädt. Dass bei dieser Tagung irgendetwas von Bedeutung herauskommt, beweifele ich, zumal die SPD offenbar diese Akademie mit einer Negativ-Auslese ruinieren will.

  • C
    Caro

    Die Einladung eines Herrn Sarrazin stört eine Frau Roth, die Einladung des vom Verfassungsschutz beobachteten Idriz aber ist O.K.?

    Der deutsche Selbsthass vieler Linker (und das sage ich als Halbtschechin) ist gruselig!

  • DF
    Dr Fielmann

    Hiermit verschreibe ich DrNo eine Lesebrille...

  • D
    DrNo

    Dem Verfasser Ihres Artikels möchte ich einen ihm unbekannten Text zur Kenntnis bringen:

     

    Art 5

    (1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.

    (2) Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre.

    (3) Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei. Die Freiheit der Lehre entbindet nicht von der Treue zur Verfassung.

  • F
    frequenzen

    Es ist wichtig, der Akademie in Tutzing deutlich zu machen, dass sie ihr Ansehen aufs Spiel setzt, wenn sie Rassisten wie Sarrazin ein Podium bieten. Es ist ebenso wichtig sich mit den rassistischen Thesen von Sarrazin auseinanderzusetzen, um gegen das gesellschaftliche Klima anzuarbeiten, in dem solche Thesen salonfähig sind. Mit der Einladung von Sarrazin trägt die Akademie in Tutzing dazu bei, Rassismus salonfähig zu machen.

    Die Haltung von Prof. Villa ist genau richtig. Die Akademie muss verstehen, dass es hier keine neutrale Position gibt. Ich hoffe es schließen sich möglichst viele Referent/innen der Akademie dem Vorbild von Prof. Villa an.

  • T
    tobelbaer

    Hallo, ihr mutigen Kämpfer für die Meinungsfreiheit:

     

    Wie man hier wieder sieht, geht die Toleranz der grünen und roten Gutmenschen und Besserwisser nur soweit, wie sie nicht mit der eigenen engen Scheuklappensicht ins Gehege kommt. Wer nicht in dieses Weltbild passt wird geächtet. Ich behaupte, wenn diese faschistoiden Vordenker an die Macht kämen, wärs bald aus mit der Meinungsfreiheit.

    "Und willst du nicht meiner Meinung sein, so schlag ich.........."

     

    Noch einen schönen Tag in Eurem Gedankengefängnis.

  • MZ
    M. Zinke

    Sowohl in Nazi-Deutschland, als auch in der DDR konnte/durfte man nicht seine Meinung kund tun.

     

    Schade, dass offensichtlich Kräfte wieder am Werk sind die einen Maulkorb für Sarrazin, Broder und Co. fordern, anstatt sich mit deren Argumentation sachlich auseinander zu setzen (zumal ein signifikanter Teil der Deutschen diese Aussagen durchaus teilt).

     

    Man muss sich langsam fragen, wie lange es noch braucht, bis es zur ersten Bücherverbrennung kommt.

     

    Wollen wir das?

  • RH
    rudolf h.

    also per definition wird im faschismus keine andere meinung/haltung/maxime als die der faschisten zugelassen - alle anderen denkrichtungen und meinungen werden konsequent und ggf. sogar gewaltsam unterdrückt.

     

    wie soll man es also nennen, wenn der dialog mit menschen die eine andere meinung vertreten als der linke mainstream - und diese auch begründen, bzw. durchaus nicht leicht widerlegbare argumente haben - verhindert bzw. sogar bekämpft wird?

  • H
    Harry

    Mir fehlt bei den Aufrufen zum Boycott von Sarrazin die erforderliche Konsequenz: Müsste man nicht alle Buchläden ächten, die sein Buch verkaufen.

  • S
    Schweizervorbildfan

    Ich kann diese grüne und linken Möchtegernmeinungsdiktatoren die in Deutschland eine Meinungsdiktatur errichten wollen nicht ab. Zwar hat der Sarrazin nicht in allem recht aber einige nützliche Handlungsempfehlungen sind schon dabei. Daß der Islam eine Integrationsbremse ist ist doch hinreichend bekannt. wieso sonst gibt es eine Islamkonferenz und keine Buddismuskonferenz. Daß der Sarrazin ungeachtet des Protests der Möchtegernmeinungsdiktatoren eingeladen bleibt ist ein Zeichen daß die grundgestzlich garantierte Meinungsfreiheit in der Verfassungswircklichkeit noch greift und die grünen und linken Möchtegernmeinungsdiktatoren ihr Ziel noch nicht erreicht haben.

  • N
    nihi.list

    Welche Art der Debatte bzw. welche genaue Teilnehmerliste wäre denn unserer Freunden von den Grünen bzw. der Frau Soziologin genehm? Ich kann mir dieses aber schon denken und das "Diskussions"-Ergebniss dürfte auch vorhersagbar sein.

     

    Nun, es gibt inzwischen einen Haufen von pro und kontra Statistiken zu den Thesen von Sarrazin. Da ich keine von denen selbst gefälscht habe, muss ich mich einfach auf meine eigenen Erfahrungen und Beobachtungen verlassen. Zumindestens habe ich aber das Buch, im Gegensatz zu vielen anderen Zeitgenossen, die sich selber im Besitz der absoluten Wahrheit sehen, gelesen.

     

    Und ob es nun einigen Meinungswächtern passt oder nicht:

    Sarrazin ist aktuell eine der entscheidenen Figuren zu diesem Thema. Wenn er die Unwahrheit sagt, dann sollte es doch ein Leichtes sein, ihn zu Widerlegen.

    Ihn aber einfach mundtot zu machen könnte den Eindruck nahelegen, dass er vielleicht doch nicht so unrecht hat und die Gegenseite über keine überzeugenden Argumente verfügt.

     

    Ich persönlich würde mir Hamed Abdel-Samad als Teilnehmer wünschen. Dieser Mensch hat auch so seine Meinung zu den hiesigen Zuständen des Islams.

    Aber Achtung liebe Meinungswächter: Die geschwungene Nazikeule kann hier sehr schnell auf Euch selber herniedergehen. ;-)

  • H
    Hannah

    Toleranz kann nicht erblühen wenn man einen Sarrazin einlädt. Aber er ist auch skuril, z.B. behauptet er 2010, dass die türkischen Gastarbeiter zwischen 1955 und 1970 qualitativ schlechter gearbeitet haben, als Jugoslawen oder Italiener. Das kann er natürlich nicht belegen, behaupet es aber trotzdem - wahrscheinlich wird das Ganze dann eine Mischung aus Satire, Ärger und Ratlosigkeit.

    Bei jeder Diskussion, in der Sarrazin echten Fachleuten ausgesetzt wurde, ging er unter. Jetzt soll er offenbar die Akademie ruinieren, getreu seinem Motto "Tuttzingen schafft sich ab - mit Thilo Sarrazin" ...

  • H
    Hans

    Es ist nicht nur Thilo Sarrazin, auch Vural Öger ist in der Türkei ein kemalistisch-nationalistischer Unternehmer und Heryk M. Broder ist ein Araber- und Muslim-Hasser, ein Israel-Um-Jeden-Preis-Mensch. Mir scheint aber, dass Hans Eichel mit seiner Aufgabe überfordert ist und wohl besser sein Amt einem sachkundigen Menschen überliesse.

    Gerade Öger vertritt in der Türkei durchaus einen Kurs, der sich auf Unterdrückung, Assimilierung und Dominierung von Minderheiten (Kurden, Armenier) verengen lässt. Wenn dann noch ein Mann wie Sarrazin dazu kommt, der von der Sache her ein Dilettant und Hetzer ist, dann kann dabei nichts heraus kommen.

    Für mich war es das. Diese Akademie Tutzing ist nur noch eine Ruine ...

  • T
    tutzinger

    Halte nichts von Sarrazin.

    Man sollte sich von diesem Sozi überall distanzieren.