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Migrationsforscher über „Generation Mix“„Herrschende Klasse ist noch weiß“

In den Städten sind die Deutschen bald eine Minderheit unter vielen, sagt der Forscher Jens Schneider. Er erklärt, warum davon alle profitieren.

Im urbanen Raum wird laut Jens Schneider künftig niemand mehr in der Mehrheit sein. Hier das Schlesische Tor in Berlin-Kreuzberg. Foto: tiefpics/photocase
Peter Weissenburger
Interview von Peter Weissenburger

taz: Herr Schneider, in ihrem Buch „Generation Mix“ sagen Sie, dass die europäischen Großstädte demnächst „mehrheitlich aus Minderheiten bestehen“ werden. Was heißt das?

Jens Schneider: In westlichen Großstädten gab es bisher immer eine Mehrheitsgesellschaft. In New York sind das die WASPs, die „White Anglo-Saxon Protestants, in London heißen sie „British Whites“. In Deutschland spricht man von „den Deutschen“, gemeint sind die Alteingesessenen, ohne Migrationshintergrund und christlich geprägt. Die werden jetzt in den Städten zu einer Minderheit unter vielen.

Das Entscheidende dabei ist, dass an ihre Stelle keine neue Mehrheit tritt. Und das wiederum verändert die Geschäftsgrundlage der Gesellschaft, vor allem was Integration angeht. Es stellt sich nunmehr die Frage: Mit welchem Recht verlangt diese Gruppe, dass alle so zu sein haben wie sie?

In New York hat die Gruppe der WASPs die 50-Prozent-Marke längst unterschritten. Verliert die Mehrheitsgesellschaft allein dadurch an Bedeutung, dass sie in der Unterzahl ist?

Klar kommt es darauf an, wer an den Schaltstellen sitzt, in den Unternehmen, in Politik und Verwaltung. In New York, genau wie in Berlin und Hamburg, ist die herrschende Klasse immer noch weiß. Aber es gibt eine demografische Entwicklung von unten, die dem entgegensteht. Das zeigt sich in den Schulklassen. Es ist inzwischen zur Regel geworden, dass eine großstädtische Schule sehr vielfältig ist. Dort sind Kinder mit deutschem Hintergrund ein Grüppchen unter vielen – also können sie nicht mehr einfach von den anderen fordern, sich anzupassen.

Das klingt nach dem Albtraum von Pegida und allen Leitkultur-Fans. Gibt es dann nur noch Parallelgesellschaften?

Bild: Andreas Salomon-Prym
Im Interview: Jens Schneider

54, forscht an der Uni Osnabrück. Sein Buch: „Generation Mix. Die superdiverse Zukunft unserer Städte und was wir daraus machen“.

Es besteht durchaus die Gefahr, dass sich isolierte Communitys bilden. Das passiert aber nicht in erster Linie aufgrund der demografischen Entwicklung, sondern durch den Diskurs: Ethnisch-kulturelle Unterschiede werden überhöht, ihnen wird zu viel Bedeutung beigemessen. Das betreiben gerade vor allem Rechtspopulisten auf der einen und Islamisten auf der anderen Seite.

Die Rechten erzeugen das, was sie anprangern?

Sie behaupten von vornherein, dass das Miteinander nicht funktioniert. Das kann zu einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung werden. Den Menschen bleibt dann nichts anderes übrig, als sich irgendwo zuzuordnen. Zementiert wird die Parallelgesellschaft zudem dadurch, dass Ethnie mit sozialer Schicht assoziiert wird – also davon ausgegangen wird, Türke oder Araber sein hieße automatisch, arm und ungebildet zu sein.

Sie gehen hingegen davon aus, dass Ethnie an Bedeutung verlieren wird. Warum?

Das passiert automatisch, wenn sich Gruppen mischen. Das kann man bei Kindern an gut funktionierenden Schulen beobachten. Sie wachsen gemeinsam auf, spielen zusammen Computerspiele, entdecken die Liebe – da ist dann so etwas wie Religion nur noch an Feiertagen relevant, ansonsten überwiegen die Gemeinsamkeiten. Dazu kommt, dass es immer mehr gemischte Familien gibt. Deren Kinder haben keine eindeutige ethnische Zuordnung mehr. In der Konsequenz heißt das: Wenn sich niemand mehr klar zuordnen lässt, wird die Kategorie „Ethnie“ irrelevant.

Sie nennen das eine „hybride, superdiverse großstädtische Kultur“.

Und die ist eine Chance für die Demokratie. Eine verbreitete Angst ist ja, dass die mehrheitlichen Werte, etwa Säkularismus und Demokratie, verschwinden. Das stimmt nicht. Im Gegenteil, diese Werte werden attraktiver, je weniger Menschen ausgegrenzt werden. Die Muslima kann genauso gut zur Patriotin werden wie die Christin – aber nur, wenn sie nicht dauernd wegen ihres Kopftuchs gegängelt wird.

Sie haben Menschen mit und ohne Migrationshintergrund befragt. Dabei kam heraus, dass die Befragten aus ethnischen Minderheiten öfter diverse Freundeskreise haben als die Angehörigen der Mehrheitsgesellschaft. Wie kommt das?

Das ist zum einen ein statistischer Effekt: Die Wahrscheinlichkeit, Kontakt zur Mehrheit zu haben, ist ja höher als gegenüber den wenigen Angehörigen einer bestimmten Minderheit. Es liegt zum anderen daran, dass Schicht und Ethnie immer noch zusammenhängen. Die Einwanderer der 50er und 60er Jahre waren gering gebildet. Das deutsche Bildungssystem wiederum neigt dazu, sozialen Aufstieg zu verhindern. Die meisten Gastarbeiterkinder blieben deshalb Teil der Unterschicht.

Dadurch haben sich die Wohnviertel polarisiert: Arbeiterviertel wurden extrem divers, bürgerliche Gegenden hingegen nicht. Die bürgerliche, weiße Mehrheitsgesellschaft blieb unter sich und bleibt es bis heute. Ihre Mitglieder empfinden es oft nicht als Defizit, dass sie keine Kontakte zu anderen Ethnien haben.

Heißt das, die Weißen sind die eigentliche Parallelgesellschaft?

Es gibt natürlich auch unter den Migranten die Gruppe der Skeptiker, die lieber unter sich bleiben wollen. Wir haben aber festgestellt: Je höher die Bildung, desto kleiner wird diese Gruppe. Bei der Mehrheitsgesellschaft ist es genau andersherum: Dort steigt die Skepsis gegenüber anderen Ethnien mit dem Bildungsgrad.

Das widerspricht dem Klischee vom rechtsextremen Arbeiterviertel.

Aber es entspricht dem Befund, dass die AfD überdurchschnittlich viele Akademiker anzieht. Klar gibt es Ressentiments in allen Schichten. Aber Vorurteile verschwinden nur im täglichen Umgang miteinander. Der ist in den Arbeitervierteln unausweichlich. Personen mit hohen Abschlüssen leben in Gegenden, wo sie kaum Berührungspunkte mit Einwanderern haben. Dazu kommt: Gebildete Menschen halten ihre Vorurteile oft für gut begründet, weil sie ja gebildet sind.

Ihr Buch erschien 2015, vor der sogenannten Flüchtlingskrise. In den letzten Monaten hat Einwanderung stark zugenommen. Erschwert das den Weg zu Multikulti?

Es wird immer Konflikte geben und romantisieren sollte man Multikulti auch nicht. Das Gute an der Flüchtlingskrise ist, dass dadurch Reformen angestoßen werden. Nehmen wir wieder die Schulen: Durch die Flüchtlinge sind sie stärker gefordert, ihre Ansätze zu überdenken. Natürlich ist es erst mal eine gewaltige Herausforderung, die Kinder dieser neuen Einwanderer zu integrieren. Andererseits gibt es dafür längst die nötigen Konzepte.

Seit Jahrzehnten ist bekannt, wie man in heterogenen Lerngruppen unterrichtet und wie man Kinder individuell fördert. Diese Konzepte findet man bisher nur nicht konsequent umgesetzt. Die Krise zwingt uns dazu, das jetzt nachzuholen. Davon können am Ende alle Kinder profitieren.

Welche Lehren lassen sich aus den Erfahrungen der Gastarbeitergeneration für die gegenwärtige Einwanderungspolitik ziehen?

Die Kinder der jetzigen Einwanderer müssen so früh wie möglich ins Bildungssystem integriert werden und eine Perspektive entwickeln können. Dazu gehört im Zweifelsfall auch ein schneller Familiennachzug – und Migration auch in großer Zahl als Normalfall zu sehen. Im Moment herrscht das Paradigma: „Jeder Migrant, der nicht hier ist, ist ein guter Migrant.“ Das ist absurd, wenn man bedenkt, dass gleichzeitig manche Landkreise so stark ausbluten, dass es sich kaum lohnt, einen Supermarkt zu unterhalten. Diese Gegenden wünschen sich Flüchtlinge. Statt über so etwas wird leider praktisch nur noch über besser gesicherte Grenzen diskutiert.

Die wichtigste Lehre aber ist: Wir müssen Integration viel entspannter sehen, müssen sie als Prozess begreifen, der über Generationen hinweg verläuft. Natürlich haben nicht alle Einwanderer demnächst einen guten Job, viele werden auch nicht gut Deutsch lernen. Es macht keinen Sinn, auf Biegen und Brechen die Erwachsenen integrieren zu wollen. Aber man kann realistische Perspektiven schaffen und vor allem dafür sorgen, dass ihre Kinder gut in dieser Gesellschaft ankommen.

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18 Kommentare

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  • Dieser Migrationsforscher stützt die rechten Thesen vom Austausch. Vollkommen überzogener Unsinn.

  • Schon die Einteilung inWeiß und Schwarz ist doch Rassistisch!

     

    Sind wir nicht ALLE MENSCHEN, egal welcher Hautfarbe?

     

    Die Einteilung der Menschen in Hautfarben zeugt nur vom immer noch vorhandenen, latenten Rassismus der Menschen!

  • Die Ethnie wird niemals irrelevant werden, auch nicht bei gemischt rassigen Menschen.

     

    Bestes Beispiel? Barack Obama.

    Der Mann ist zur Häfte Weiß. Er könnte auch als Weißer akzeptiert werden...wird er aber nicht. Er ist in seinem eigenen Selbstverständnis und im Verständnis aller, ganz sicher ein Afro-Amerikaner, ein Schwarzer. Und eben kein Weißer, obwohl der weiße Anteil in ihm genau dieselben Ansprüche erheben könnte.

     

    Auch ist das ein wichtiger Teil seiner Präsidentschaft (der erste Schwarze!).

    Das ist ein wichtiger Teil von ihm selbst...wichtiger als der weiße Teil.

     

    Menschen sind nunmal keine mathematische Gleichung....die Vorstellung von einer "hybriden Kultur" wo die ethnische Zugehörigkeit irrelevant ist, ist ein Traumschloß.

    Das hat es nie gegeben und wird es auch nie geben.

     

    Die ethnische Zugehörigkeit wird immer eine große Rolle spielen, besonders in einem Umfeld mit vielen anderen Ethnien.

    Nur in einer mono-Kultur, wo alle derselben Ethnie angehören, verliert die eigene ethnische Zugehörigkeit an Bedeutung.

     

    Im Grunde ist an dieser formulierten Theorie von Herrn Schneider alles falsch, aber sie paßt natürlich prima in die linke Ideologie.

    Jedoch das Gegenteil ist leider wahr!

     

    Je mehr Deutschland sich zu einer multi-kulturellen Gesellschaft entwickelt, desto wichtiger wird die eigene Kultur/Ethnie.

    • @Michel_Berlin:

      "Die Ethnie wird niemals irrelevant werden, auch nicht bei gemischt rassigen Menschen.…"

       

      Na Servus!

      Fehlt nur noch der Halbjude -

      Der Hähr!

      Wo Sie - öh denken lassen -

      Ist's braun & finster.

      Sagen - was man denkt -

      Geht in Ordnung -

      Aber vorher was gedacht haben!

      Es reicht nämlich nicht

      Keine Gedanken zu haben -

      Man muß auch unfähig sein -

      Sie auszusprechen.

      (H.R. & W.N. in memoriam)

    • @Michel_Berlin:

      Woher kommt es dann, dass gerade in Gegenden in Deutschland mit hohem Ausländeranteil die Ausländerfeindlichkeit am geringsten ist und umgekehrt?

       

      Man könnte eher sagen: Menschen sind unterschiedlich. In einer Monokultur ist dann die ethnische Zugehörigkeit unwichtig, aber die Familie, der Stand oder das Geld wichtig. Gerade Dinge wie Hautfarbe sind nur leichter erkennbar und spielen dann eine große Rolle, wo es nur kalkweiße und dunkle Menschen gibt. Wo es viele Zwischenstufen gibt, verwischt sich das aber ganz schnell, dann sind Menschen halt Individuen, jeder sieht anders aus und Menschen werden nicht so leicht in Schubladen gesteckt. Multikulti geht, Duokulti nicht.

       

      Kurz: Was sie sagen, ist Blödsinn. Es widerspricht jeglichen empirischen Erfahrungen.

      • @Mustardman:

        "Woher kommt es dann, dass gerade in Gegenden in Deutschland mit hohem Ausländeranteil die Ausländerfeindlichkeit am geringsten ist und umgekehrt?"

         

        Wenn in einer Schulklasse bis zu 70% der Kinder selber migrantischen Hintergrund haben, kann es ja wohl kaum eine ausländerfeindliche Grundstimmung geben.

        Das ist unlogisch....

         

        "Ausländerfeindlichkeit" im Sinne des Wortes kann es doch nur zwischen Inländern geben!

    • @Michel_Berlin:

      "Die Ethnie wird niemals irrelevant werden" - was Sie in Wirklichkeit meinen: Schwarz-Sein wird in einer weiß definierten Gesellschaft immer für Rassismus taugen. "Bestes Beispiel? Barack Obama.

      Der Mann ist zur Häfte Weiß. Er könnte auch als Weißer akzeptiert werden...wird er aber nicht."

       

      Und dass er selbst sich so sieht, reflekriert ja nur die rassistische Realität der ihn definierenden Gesellschaft. Das hat nicht notwendig mit Mehrheiten zu tun, sondern mit Macht. Also mit der weißen herrschenden Klasse.

      • @Spin:

        "Und dass er selbst sich so sieht, reflekriert ja nur die rassistische Realität der ihn definierenden Gesellschaft."

         

        Die USA sind ja wohl das beste Beispiel einer hybriden Gesellschaft von der Herr Schneider spricht.

        Und natürlich spielt auch dort die Ethnie immer noch eine große Rolle, ist Rassismus selbst unter einem (halb)schwarzen Präsidenten existent.

         

        Die vielen Ethnien haben eben nicht dazu beigetragen, dass Obamas eigene ethnische Herkunft bedeutungslos wurde, eher im Gegenteil.

         

        Die USA sind halt nicht der große "Schmelztiegel" der Nationen/Ethnien.

        Genausowenig wie es Deutschland sein wird!

         

        Menschen funktionieren so einfach nicht!

        • @Michel_Berlin:

          Ja ja - dem Ingenieur

          Is nix zu schwör!;()

          Nochmals wg Balin - wa !

          Wolfgang Neuss

          "Herz & damit Hirn!"

          "Nix!" - "Hatte nur Urlaute

          In der Kehle…"

  • "In New York hat die Gruppe der WASPs die 50-Prozent-Marke längst unterschritten. Verliert die Mehrheitsgesellschaft allein dadurch an Bedeutung, dass sie in der Unterzahl ist?"

    Was ist denn das für eine seltsame Rhetorik? Wenn die WASP also bei 45% Prozent liegen sind sie in der Minderheit? Weil Afroamerikaner und Schwarze (25%), Hispanics und Latinos (27%), Asiaten (12%), American Indians (0,4%) und andere (16%) sind ja alles Ausländer und damit in der Mehrheit? Mal ganz davon abgesehen, dass es natürlich angebracht wäre die Herkunft der Menschen mit Migrationshintergrund nach Ländern aufzudröseln, dann wird die Mehrheit der WASP noch deutlicher (Oder sind auch Asiaten alle gleich?)

    • @Carl:

      In der Minderheit ist man, wenn man weniger als 50% hat, also ja. Das ist keine "seltsame Rhetorik", sondern eine einfache Tatsache. In der Minderheit zu sein bedeutet, dass man keine Mehrheitsentscheidungen mehr machen kann (bestes Beispiel: Die CDU kann in Deutschland nicht alleine Regieren, weil sie weniger als 50% der Stimmen hat). Als Minderheit verliert man den Anspruch auf Alleinherrschaft, bzw. darauf, dass alle anderen so sein müssen, wie man selbst.

      • @Smaug:

        Die CDU hat in Deutschland weniger als 50% und damit keine absolute Mehrheit, aber immer noch eine Mehrheit.

        Auch wenn man 55% der Bevölkerung stellt, hat man keinen Anspruch auf Alleinherrschaft und kann von dem Rest verlangen "so zu sein, wie man selbst" - zumindest wenn es sich um sowas wie eine Demokratie handeln soll.

      • @Smaug:

        Genau. Um das mal ins Extrem zu ziehen: Jeder Einzelne ist in der Minderheit, die anderen sind immer in der Mehrheit. Aber die anderen sind auch Einzelne und damit Minderheiten. Wo keine Gruppe eine Mehrheit mehr hat, gibt es nur noch Minderheiten und dann muss man sich eben zusammenraufen und während das nicht einfach sein muss, ist es durchaus möglich. Und auch nötig.

         

        Wobei die derzeitige Situation in Deutschland hier erheblich einfacher ist als z.B. die nach der Abschaffung der Sklaverei in den USA, weil die Immigranten einfach verdammt heterogen sind, wenn man mal genauer hinsieht. Es sei denn, man akzeptiert sie nicht und zwingt sie, sich auf die wenigen Gemeinsamkeiten zu konzentrieren, die sie haben (Religion z.B.), weil sie sonst allein dastehen.

  • Es wäre schon viel geholfen, wenn die politisch gewollten Integrationshemmnisse abgeschafft wurden. Es kommen ja viele junge Erwachsene, die lernwillig und ehrgeizig sind. Diese werden aber mit Arbeitsverbot und Lagerunterbringung so lange frustriert, bis sie entweder die Eigeninitiative verlieren oder ihre Energie in den nicht legalen Bereich stecken.

    Ohne Arbeitsverbot und mit einem breiten Angebot von Deutschkursen würde schon viel erreicht werden.

    • @Velofisch:

      Eine pauschale Arbeitserlaubnis während des laufenden Asylverfahrens würde den Menschen, welche bereits hier sind sicherlich nichts schlechtes tun. Aber es würde eben auch mehr Wirtschaftsflüchtlinge anziehen.

  • "... wenn man bedenkt, dass gleichzeitig manche Landkreise so stark ausbluten, dass es sich kaum lohnt, einen Supermarkt zu unterhalten. Diese Gegenden wünschen sich Flüchtlinge ..."

    An dieser Stelle angekommen wurde mir klar, dass Herr Schneider auch nur im Gebäude forscht. Wie kam und kommt es denn zum Ausbluten der o.g. Landkreise? Und was unterscheidet die Perspektivlosigkeit des Einheimischen der abwanderte, von der Perspektivlosigkeit des Zuwanderers, noch dazu, wenn der gar nicht dahin will, sondern sich lieber in die großstädtische Community verkriecht, welche "Schutz" bietet?

    • @Trabantus:

      "Gebildete Menschen halten ihre Vorurteile oft für gut begründet, weil sie ja gebildet sind."

    • @Trabantus:

      … und ländliche Gemeinden, die sich Flüchtlingszuwanderung wünschen? Schön wär’s. Wo soll es die denn bitte geben in Deutschland? Klingt für mich nach verklärtem Wunschdenken.