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Piraten verlieren Hoffnung für NRW-WahlKein Wind mehr in den Segeln

Ernüchterung statt Euphorie: Die Datenschutzpartei rechnet nicht mehr ernsthaft mit einem Erfolg bei der NRW-Landtagswahl. Dafür straft sie auf dem Parteitag ihren Vorsitzenden ab.

Bleibt von den Piraten am Ende nur ein Floß übrig? Bild: dpa

GELSENKIRCHEN taz | Der Weg in den Düsseldorfer Landtag ist weit: Immer mehr Piraten glauben nicht mehr an einen schnellen Erfolg ihrer Partei schon bei den nordrhein-westfälischen Landtagswahlen im kommenden Mai. "2 Prozent plus x wären ein gutes Ergebnis für uns", so der Bundesvorsitzende der Datenschutzpartei, Jens Seipenbusch, beim Personalparteitag am Wochenende in Gelsenkirchen zur taz.

Doch in NRW gilt die Fünfprozenthürde. Auch der Pressesprecher der nordrhein-westfälischen Piraten, Rainer Klute, will die Frage nach einem Einzug ins Landesparlament nicht mit einem klaren Ja beantworten: "Soll ich jetzt nein sagen", fragt der Softwarearchitekt stattdessen.

Vor der Bundestagswahl hatte Parteichef Seipenbusch noch vom Bundestag geträumt - doch die Partei scheiterte an der Fünfprozenthürde. Bundesweit erreichten die Piraten zwei Prozent, in NRW lagen sie mit 1,7 Prozent noch darunter. Grund dafür dürfte auch das oft unprofessionell auftretende Personal der Piraten sein. Der amtierende NRW-Landesvorsitzende Bernhard Smolarz etwa wurde bei seiner Kandidatur für die Landesliste von den eigenen Mitgliedern regelrecht vorgeführt: Kein einziges aktuell im Landtag diskutiertes Thema konnte der Landesparteichef auf Nachfrage benennen.

Dies sei eine "gemeine offene Frage" jammerte der 39-Jährige Bankangestellte stattdessen. Smolarz sei "ein Problem", eine "Altlast aus der Gründerzeit der Partei", so ein Pirat zur taz - und wurde entsprechend abgestraft: Für den Landtag kandidiert der Vorsitzende jetzt auf einem völlig aussichtslosen 25. Platz.

Als Spitzenkandidaten nominierten die Piraten im zweiten Anlauf den 37-jährigen Rechtsanwalt Nico Kern aus dem niederrheinischen Viersen. Ein erster Personalparteitag in Düsseldorf war an organisatorischem Chaos gescheitert und musste abgebrochen werden. Platz zwei ging an den 51-jährigen evangelischen Pfarrer Hans Immanuel Herbers aus dem lippischen Bad Salzuflen. Mit der Psychologin Simone Brand findet sich erst auf Platz vier eine Frau. Insgesamt waren unter den 50 Bewerbern um ein Landtagsmandat nur drei weiblich. Trotzdem sah sich eine der Bewerberinnen auf dem Podium mit der Nachfrage konfrontiert, wie sie zukünftig dem Vorwurf entgehen wolle, nur eine "Quotenfrau" zu sein.

Spitzenkandidat Kern möchte sich im Landtag für die Einführung von gut sichtbaren Dienstnummern auf Polizeiuniformen starkmachen, um willkürlicher Gewalt vorzubeugen. Außerdem fordert der Rechtsanwalt die Vereinfachung von Bürgerbegehren. Der Theologe Herbers, der den Parteitag rhetorisch dominierte, ging dagegen als einziger Kandidat den politischen Gegner frontal an und kritisierte besonders die FDP: Deren Landesinnenminister Ingo Wolf stehe für den Überwachungsstaat, während Vize-Ministerpräsident Andreas Pinkwart als "Hochschulabbauminister" amtiere.

Dennoch blieb das inhaltliche Profil der Partei schwammig. Zwar gingen viele Bewerber auf die Bildungspolitik ein und forderten ein Verbot von Studiengebühren. Doch selbst die Frage, ob sich die Partei auf "piratige" Themen wie die Vorratsdatenspeicherung oder Internetsperren konzentrieren oder ihr Spektrum öffnen solle, blieb umstritten. Kein Thema war auch die nötige Abgrenzung nach rechts. Obwohl die Partei das dringend nötig hätte. Denn im Sommer relativierte der Piraten-Funktionär Bodo Thiesen den Holocaust, im September folgte ein Interview, das der stellvertretende Bundesparteichef Andreas Popp der rechtslastigen "Jungen Freiheit" gab.

"Das Programm ist wohl noch nicht fertig", sagt der Bundesvorsitzende Seipenbusch dazu. Ein entsprechender Programmparteitag solle im Januar folgen.

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188 Kommentare

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  • J
    jotun

    Zu wenig Frauen in Führungspositionen, keine klare Abgrenzung von rechts?

    Eat that TAZ:

     

    http://www.angelika-beer.de/wp-content/uploads/2009/11/Piratenpartei-begr%C3%BC%C3%9Ft-Angelika-Beer-pdf.pdf

  • J
    Jaci

    Nicht nur das der Bericht nichts positives enthält, sondern auch wie erschütternd die letzten Kommentare sind (ich wage es nicht alles durchzulesen und möchte meine Zeit auch nicht wirklich vergeuden mit unüberlegten und absolut unakzeptablen Kommentaren und möchte mich trotzdem kurz zum Thema Spaß Partei und der angeblichen Diskriminierung Weiblicher Piraten äußern )

     

    Hier wird von Diskriminierung geredet!

    Diskriminierung = (laut Wikipedia)

    Der Begriff Diskriminierung bezeichnet sowohl in den Sozial- und Rechtswissenschaften als auch umgangssprachlich die soziale Diskriminierung, die gruppenspezifische Benachteiligung oder Herabwürdigung von Gruppen oder Individuen.

     

    „da muss man lange in der Geschichte nachforschen, um vergleichbare Diskriminierung zu finden.“ Ich bin Piratin und habe mich (trotz Minderheit) weder bei der LMV noch bei meinem Stammtisch oder in meiner Crew jemals Diskriminiert gefühlt! Wenn sich so wenig „fähige“ Frauen aufstellen lassen ist das nicht die Schuld der Partei!

    „Mit der Psychologin Simone Brand findet sich erst auf Platz vier eine Frau“ ERST?! Wenn sich die drei Herren besser Ausgedrückt haben und bessere Argumente haben dann sind sie halt, von all den LMV Wahlberechtigten (unter anderen einige Frauen dabei), vor Frau Brand gewählt worden und Frau Brand hat einige Männer hinter sich zurück gelassen! Also wie kann man das Wort erst benutzen?

     

    Zum Thema Spaß Partei!

    Die Partei ist KEINE Spaß Partei und viele Menschen in ganz Deutschland engagieren sich ob jung oder alt und in den verschiedensten Interessen und Berufsfelder!

    Erst Informieren und dann reden ! http://wiki.piratenpartei.de/Argumentation

     

    Und zum Thema rechts:

    Die Partei hat sich tausend mal dazu geäußert das sie nicht rechts ist und jeder Pirat weiß das, also wieso sollten sie vor Mitglieder dies noch mal erwähnen ? (im Nebensatz, Ich bin halb Vietnamesin und fühle mich auch in dieser Minderheit nicht Diskriminiert!)

     

    ZEIT ETWAS ZU ÄNDERN UND JETZT ERST RECHT! Sag ich dazu nur!

  • J
    Jaci

    Nicht nur das der Bericht nichts positives enthält sondern auch wie erschütternd die letzten Kommentare sind (ich wage es nicht alles durchzulesen und möchte meine Zeit auch nicht wirklich vergeuden mit unüberlegten und absolut unakzeptablen Kommentaren und werde trotzdem zum möchte mich trotzdem kurz zum Thema Spaß Partei und der angeblichen Diskriminierung Weiblicher Piraten äußern )

     

    Hier wir von Diskriminierung geredet!

    Diskriminierung = (laut Wikipedia)

    Der Begriff Diskriminierung bezeichnet sowohl in den Sozial- und Rechtswissenschaften als auch umgangssprachlich die soziale Diskriminierung, die gruppenspezifische Benachteiligung oder Herabwürdigung von Gruppen oder Individuen.

     

    „da muss man lange in der Geschichte nachforschen, um vergleichbare Diskriminierung zu finden.“

    Ich bin Piratin und habe mich (trotz Minderheit) weder bei der LMV noch bei meinem Stammtisch oder in meiner Crew jemals Diskriminiert gefühlt!

    Wenn sich so wenig „fähige“ Frauen aufstellen lassen ist das nicht die Schuld der Partei!

    „Mit der Psychologin Simone Brand findet sich erst auf Platz vier eine Frau“

    ERST?! Wenn sich die drei Herren besser Ausgedrückt haben und bessere Argumente haben dann sind sie halt, von all den LMV Wahlberechtigten (unter anderen einige Frauen dabei), vor Frau Brand gewählt worden und Frau Brand hat einige Männer hinter sich zurück gelassen! Also wie kann man das Wort erst benutzen?

     

    Zum Thema Spaß Partei!

    Die Partei ist KEINE Spaß Partei und viele Menschen in ganz Deutschland engagieren sich ob jung oder alt und in den verschiedensten Interessen und Berufsfelder!

    Erst Informieren und dann reden ! http://wiki.piratenpartei.de/Argumentation

     

    Und zum Thema rechts:

    Die Partei hat sich tausend mal dazu geäußert das sie nicht rechts ist und jeder Pirat weiß das, also wieso sollten sie vor Mitglieder dies noch mal erwähnen ?

    (im Nebensatz, Ich bin halb Vietnamesin und fühle mich auch in dieser Minderheit nicht Diskriminiert!)

     

    ZEIT ETWAS ZU ÄNDERN UND JETZT ERST RECHT! Sag ich dazu nur!

  • K
    Kemal

    "Kein Thema war auch die nötige Abgrenzung nach rechts." Hm, ob die TAZ wohl weiß, dass auf Listenplatz 14 ein Pirat mit Migrationshintergrund ist? :-)

  • G
    Gerald

    Und ich dachte immer, Diskriminierung wäre, wenn ein Mensch diskriminiert wird.

     

    Welche Frau wurde denn diskriminiert, bei der Aufstellung der Kanidaten?

     

    Sollen die Piraten vielleicht aus dem Landesparteitag ausziehen, ein paar Frauen einfangen und diese dann zwangsverpflichten?

     

    Wie stellst du dir das vor?

     

    LG

     

    Gerald

  • N
    NRW-Wähler

    Danke für den objektiven Artikel.

     

    es ist schon witzig, wie diese Spaßpartei nun immer mehr zu Grunde geht.

    man merkt dies deutlich an der abnehmenden Agreesivität des heise-Forums.

     

    Selbst die Jugendorganisationen der etablierten Parteien bekommen programmtechnisch deutlich mehr auf die Reihe.

    Nur die Linke ist vllt noch peinlicher als die Piraten.

     

    ich denke, am Ende wird da irgendwas unter 1% rauskommen... für die Piraten... die Linken werden es wohl trotz Wahlprogrammes schaffen

  • N
    Nicolas

    Eine Partei, bei der es bei 50 Kandidaten für die politischen Mandate insgesamt 3 Frauen gibt: da muß man lange in der Geschichte nachforschen, um vergleichbare Diskriminierung zu finden. Aber das Frauenwahlrecht darf erhalten bleiben? Ich halte es für durch und durch geisteskrank, Strukturen des 19. Jh. zu pflegen.

  • L
    Leser

    Zu Kritik & Kritikfähigkeit: Ich beim besten Willen keine Auffälligkeiten diesbezüglich entdecken.

     

    Beide Seiten verhalten sich genau so, wie man es allgemein von seinen Mitmenschen gewohnt ist - nämlich wie die kleinen Kinder.

     

    Das Projekt Erwachsenwerden hat doch noch nie wirklich funktioniert :]

  • J
    jotun

    So sieht übrigens objektive Berichterstattung aus: http://nachrichten.rp-online.de/article/politik/Viersener-siegt-bei-Meuterei-in-Piratenpartei/57769

     

    Selbst der Kollege vom Fach schreibt übrigens, dass "die linksalternative "Tageszeitung" höhnte".

  • G
    Gerald

    @Bernd:

     

    Danke für den Tipp an die "Piraten-Fanboys":

     

    Wenn einzelne Menschen sich über diesen Artikel genug ärgern, um einige der dargestellten MEINUNGEN auch anders darstellen zu wollen, dann lass sie doch - ausserdem sind die Kommentarspalten ja exakt dafür da.

     

    Wenn du inhaltlich etwas an z.B. meiner Kritik des Artikels auszusetzen hast, würde ich das gerne hören - konstruktive Kritik ist immer gerne gesehen.

     

    LG

     

    Gerald

  • D
    DasPferd

    Hallo nochmal.

     

    Muss mich doch noch mal einmischen. Es geht um zwei Aspekte.

    1. Abgrenzung nach rechts. Ich selber habe mich eine zeitlang intensiv mit Rechten und Rechtsradikalismus im Internet beschäftigt und es ist schon auffällig, dass es dort großes Interesse an den Inhalten der Piratenpartei gibt. Es ist ja bekannt, dass die Rechten das Internt massiv für ihre Zwecke nutzen. Daher muss eine Partei, die den Hintergrund der Piratenpartei hat, mit dem Thema etwas sensibler und offensiver umgehen. Hier müssen Versäumnisse dringend nachgebessert werden, denn ich glaube wirklich, dass es sich nur um Versäumnisse handelt.

    2. Piratenpartei vs andere Parteien: Bisschen viel schwarz-weiß Malerei. Es wird offen diskutiert... na und? Entscheiden werden nachher wie überall ein paar Auserwählte. Wie sollte das auch anders funktionieren. Ob es wirklich einen Unterschied zu den anderen Parteien gibt, wird sich dann erst auf dem Programmparteitag entscheiden. Auch wie sehr die Anhänger in der Lage sind dann Kompromisse zu machen. Werde das mit Interesse verfolgen.

  • JM
    John Martin Ungar

    Man kann eine fiktion besser konstruieren durch das geschickte Arrangieren von Wahrheiten als durch offensichtliche Lügen. Der Autor dieses Artikels weiss das offensichtlich. Dafür ist sein Wissen darüber, wie richtige Demokratie funktioniert, eher unterentwickelt.

    Denn sicher ist: Wir haben unseren Vorsitzenden nicht "abgestraft". Wir haben ihn nur einfach nicht auf die Landesliste gewählt. Als Vorsitzender ist er bis zur nächsten Vorstandswahl unumstritten. Und er hat auch nicht irgend welche Konsequenzen aus seinem Abschneiden bei der Kandidatenkür gezogen, noch ist er in Altparteienstil, greinend& rücktrittsverkündend vor die Kameras gezogen.

    Wir atten eine Wahl. Nun haben wir eine Liste. Das war das Ziel. Und diese Liste in ihrer personellen Mischung sollte bei denkenden Journalisten zu einer Beendigung der Knallchargen-Rabulistik von der Ein-Themen-Partei führen. Wir Piraten stehen für Freiheit, für Bürgerrechte, für Bildung, für eine Kulturpolitik, die junge Künstler fördert, statt Mozart zu subventionieren und wir stehen für eine Politik, die Forschung und Wissenschaft als einzige Brücke in die Zukunft dieses Landes versteht.

    Wir sind keine Stalinisten, wir sind keine Öko-Fundis. Wir sind, wenn man die Auswertung des "Politischen Kompasses" betrachtet, eine Partei von bekennenden Linksliberalen. Deshalb solltzen wir nicht wundern, wenn wir von Linken und Grünen hart angegriffen werden. Das zeigt nur, dass wir richtig liegen.

    Dass sich die TAZ hier zur grünen Bildzeitung gemacht hat, ist eine andere Geschichte.

  • SD
    Stefan Diekmann

    Der Artikel reißt dermaßen viele Dingen total aus dem Zusammenhang, dass es sich gar nicht lohnt ihn ernsthaft zu kommentieren. Ich war dort und es war definitv nicht so.

  • A
    aloa5

    @rosa pfeffer

    "Na, wenn Sie doch selbst einräumen, aloha, dass man bei den Piraten programmatisch auf eher niedrigem Niveau ist, was stört Sie dann?

    Presse kann nur berichten, was ist."

     

    Hallo rosa pfeffer,

    ich hatte Ihnen das geschrieben. Sie sollten Ihre reine Verteidigungsposition aufgeben und in Ruhe durchlesen.

    Aber dennoch gerne noch einmal: Andere Parteien wie das Beispiel der LINKEn in NRW welches ich in vorauseilendem Gehorsam gleich mitgeliefert hatte haben z.T. noch weniger, sicher aber nicht mehr anzubieten als die Piraten. Dennoch werden sie nicht fast durchgehend so herablassend behandelt.

     

    Ich hatte nicht bestritten das das Programm bisher "dünn" ist. Sie (die TAZ) haben jedoch nicht wirklich nur über das Programm geschrieben - weder in diesem Artikel noch in dem über die LINKE.

     

    Die Presse berichtet z.T. darüber was "ist", auch über das was war und das was u.U. sein wird. Es geht jedoch immer darum wie man etwas darstellt. Man stellt als Pirat jedoch manchesmal fest, das mit zweierlei Maß gemessen wird. Das Problem ist insofern nicht der Artikel an sich. Das Problem ist, das Artikel über andere welche vergleichbare sagen wir "Probleme" haben nicht im gleichen Stile verfasst werden. Und da "verteidige" ich durchaus auch manchen Piraten dem das negativ auffällt. Ich persönlich komme damit zurecht. Mir ist bewusst das Sie (als TAZ) natürlich nicht entsprechend über die LINKE schreiben werden (bzw. können; gleich was selbige veranstaltet). Ich weiß ebenso das es Neulinge nicht einfach haben und so die Piraten eben noch von vielen in der Presse großmütterlich belächelt werden. Vielleicht mit der Außnahme Schirrmacher.

     

     

    "insofern können Sie mich ausschließlich für diejenigen Artikel verantwortlich machen, die ich auch verfasst habe."

     

    Verzeihen Sie das ich "Sie" geschrieben hatte. Gemeint war jew. die TAZ.

     

    Grüße

    ALOA

  • C
    chris

    Ich bin Pirat und bestätige, dass der Artikel nicht lügt. Ich komme in der Bewertung der dargestellten Punkte jedoch zu anderen Ergebnissen.

     

    Der erste Vorsitzende kam Anfang 2009 ins Amt, als die Partei in NRW weniger als 300 Mitglieder hatte. Inzwischen sind es über 2000 Piraten im Land, darunter eine Menge fähige Leute. Das spricht für die Ideen der Partei. Dass ein Vorsitzender, der sich schwach präsentiert, nicht trotzdem Spitzenkandidat wird, ist Ausdruck der Chancengleichheit und widerlegt den Kungeleivorwurf.

     

    Es ist der taz eine Erwähnung wert, dass "erst an vierter Stelle" eine Frau auf der Liste steht. Das passt ja gut ins Bild des Männerclubs. Von von den drei gestarteten weiblichen Piraten stehen aber schließlich zwei auf einstelligen Plätzen. Das sollte doch Mut machen, sich mehr zu engagieren.

     

    Was ich viel mehr bemerkenswert finde, ist dass in der sogenannten "Nerd- und Internetpartei" erst auf Platz fünf der erste "Computerfuzzi" steht. Mit Rechtsanwalt, Pfarrer, Polizist, Psychologin auf den ersten vier Plätzen zeigt sich vielmehr, wie sehr die Digitalisierung bereits unser Leben verändert und wie sehr die technischen Möglichkeiten der Bürgerrechtsbeschneidung uns alle angehen.

     

    Richtig ist im Artikel ebenfalls, dass keine Abgrenzung vom rechten Rand stattfand. Aber wozu auch? Die Satzung ist in dieser Hinsicht eindeutig und der genannte (Bundes-) Funktionär ist längst kein Funktionär mehr. Zudem ging es nicht um programmatische Arbeit und unter den Kandidaten war niemand, der auch nur den Anschein erweckt hätte, nach rechts abzudriften.

     

    Außerdem: "Das Programm ist noch nicht fertig." Damit ist doch alles gesagt. Kommen Sie gerne im Januar zum Programmparteitag wieder, Herr Wyputta.

  • N
    noX

    Ich finds irgendwie lustig.

    Wirklich *jeder* Beitrag über die Piraten endet in einem flamewar ;D

     

    Meine Stimme bekommen sie zur Landtagswahl jedenfalls noch einmal. Ich denke dort wird sich tatsächlich zeigen, ob es weiter aufwärts geht oder das "Ende" erreicht ist.

  • R
    rob

    Kritikpunkte:

     

    - nicht an einen "schnellen erfolg" zu glauben hat weniger mit "Kein Wind mehr in den Segeln" zu tun, als mit realismus. In der politik sollte es auch nicht um schnelle siege gehen, sondern um nachhaltigkeit. Da die mitgliederzahlen auch (und gerade) nach den bisherigen wahlen steigen, obwohl keine 5% erreicht wurden, widerlegt in meinen augen die "luft-ist-raus"-these sehr einfach.

     

    - ein "klares Ja" zum einzug in den landtag waere etwas albern. Es kann auf die frage nur die antwort "waere schoen ist aber ungewiss" geben, daher ist die frage langweilig und irritation darueber fuer mich verstaendlich.

     

    - die "gemein offene" frage war in der tat gemein insofern, als dass man damit moeglicherweise die mehrzahl der kandidaten haette blossstellen koennen, was aber nicht versucht wurde. Es wurde explizit Bernhard rausgepickt. Ob man seine antwort als gejammer betrachtet ist ansichtssache.

     

    - 2 von 3 weiblichen kandidaten sind in der "top ten", und damit (bei knacken der 5%) automatisch im landtag. Die kandidatinnen auf der liste haben im schnitt wesentlich mehr stimmen bekommen, als ihre maennlichen mitbewerber. Eine frau auf den plaetzen 1-3 waere statistisch sehr ueberraschend, wenn man eben, wie die piraten, keine frauenquote hat.

     

    - die quoten-frau-frage erfolgte nicht "trotz" irgend etwas, sondern wohl eher aufgrund der tatsache, dass diverse journalisten die piraten nach wie vor fuer einer maenner-partei halten, und ihnen ihre einstellung, dass man gleichberechtigung besser lebt als beredet, nicht abnehmen wollen. Auch waere hier vielleicht Sylvias antwort interessant gewesen, naemlich dass sie (sinngemaess) mit so einer frage kein problem haette, da sie nicht das gefuehl hat, dass ihr geschlecht ueber ihre nominierung entscheidet.

     

    - zur listenwahl fand ich persoenlich es auch eher bemerkenswert, dass die ersten 4 plaetze so gar nicht den typischen klischees entsprechen: ein anwalt, ein pfarrer, ein polizist, eine psychologin. Schade dass dieses detail nicht gewuerdigt wurde.

     

    - das inhaltliche profil blieb schwammig, weil es nicht das thema des parteitages war, den der autor selbst zu recht "Personalparteitag" nennt.

     

    - Bodo Thiesen ist nicht mitglied des landesverbands NRW (sondern Rheinland-Pfalz).

     

    - Andreas Popp ist nicht mitglied des landesverbands NRW (sondern Bayern).

     

    - die inhalte der piraten sind nicht flach, allenfalls ihre praesentation oder reduktion auf schlagworte mag das manchmal sein. Tatsaechlich sind sie aber, zumindest meiner ansicht nach, gerade in unserer informationsgesellschaft und als themen der "demokratischen infrastruktur" von solch fundamentaler wichtigkeit, dass es eine schande fuer uns [Deutsche?/Menschen?] ist, dass ueberhaupt eine extra partei dafuer noetig ist.

    Das faellt einem vielleicht erst auf, wenn man sie mit den realen trends vergleicht, denn fuer sich erscheinen sie moeglicherweise erst mal selbstverstaendlich - was sie ja auch sein sollten, leider aber nicht sind.

     

    - funktionaere, mitglieder und unterstuetzer muessen nicht "interessant" sein (ausser vielleicht aus sicht der werbewirksamtkeit), da die piraten keine spasspartei sind oder sein wollen. Wenn es deswegen nichts zu berichten gaebe: auch gut. Die wichtigtuerei einiger anderer politiker, die sich interessant machen, tatsaechlich dabei aber wenig sinnvolles leisten, ist fuer viele ja gerade ein grund, deren politikversaendnis abzulehnen und stattdessen bei der piratenpartei mitzumachen.

     

    - viele geschaeftsordnungsantraege gibt es eben automatisch dann, wenn viele leute nicht nur die inhalte sondern auch die struktur der politik mitgestalten wollen, insbesondere wenn viele von ihnen in politischen dingen noch sehr unerfahren sind. Die veranstaltungsleitung von Richard Klees fand ich dagegen nicht besonders chaotisch, sondern sogar sehr gut und ueberraschend diszipliniert (ich kannte ihn vorher nicht persoenlich).

     

    - "nicht-piratische CCCler" halte ich fuer einen etwas komischen ausdruck, betrachtet man erstens die entstehung der partei und zweitens die im CCC vorherrschenden politischen positionen/weltbilder. (sollte es sich um eine anspielung auf eine konkrete begebenheit gehandelt haben so entfaellt dieser absatz ;-)

     

    - was die "äußerst naiv[e]" "Auseinandersetzung mit dem rechten Rand" angeht wuerde mich mal interessieren, bis wann denn eigentlich die kommunikation-mit-rechts-boykott-fraktion das problem des real existierenden rechtsradikalismus geloest zu haben plant?

     

     

    hauptsaechlich @Mao:

     

    - krieg ist nicht laendersache.

     

    - radio und fernsehn als einseitige konsum-medien sind nicht mit dem internet vergleichbar.

     

    - parteien, die [angeblich] fuer buergerrechte arbeiten gibt es in der tat schon lange, allerdings mangelt es derzeit offensichtlich (!) an resultaten dieser arbeit.

     

    - wer glaubt, die themen der piratenpartei betraefen ihn nicht, weil er das internet nicht nutzt, verkennt meiner meinung nach die bedeutung, die informationen und kommunikation im 21. jahrhundert haben. Diese wird auch nicht ab-, sondern weiter zunehmen. Ihr kulturelles, wissenschaftliches, soziales, ja, demokratisches potential zu ignorieren waere aehnlich kurzsichtig, als wenn ein mittelalterlicher analphabet den buchdruck belaechelt, weil es ihm bisher doch auch schon gelingt, seine familie (mehr schlecht als recht) zu ernaehren.

     

    Ansonsten stimme ich weitgehend Gerald zu, ausdruecklich auch in seiner kritik an der piratenpartei und ihren anhaengern.

     

    Alles gute,

    rob (pirat und teilnehmer an besagtem parteitag)

  • J
    jotun

    "Zuerst ignorieren sie dich, dann lachen sie über dich, dann bekämpfen Sie dich und dann gewinnst du."

     

    Schön, dass wir schon Phase 3 erreicht haben. Über die Grünen oder die Linke wurde anfangs ähnlich berichtet. Kein Grund zu großer Aufregung also.

     

    Trotzdem bleibt nicht von der Hand zu weisen, dass der Artikel tendenziös ist.

     

    >> Kein Thema war auch die nötige Abgrenzung nach rechts. Obwohl die Partei das dringend nötig hätte.

     

    Der zweite Satz ist offensichtlich eine persönliche Meinung des Autors, die an dieser Stelle nichts zu suchen hat.

    Dienstnummern und Vereinfachung von Bürgerbegehren sind sicherlich weder die einzigen noch die Primäranliegen des Spitzenkandidaten. Hier wird unprofessionell verkürzt.

    Die Euphorie am ausgerufenen Wahlziel festzumachen, halte ich mit denselben Argumenten wie Gerald für äußerst fragwürdig. Bei höheren Zielen hätte der Autor die Partei vermutlich als realitätsferne Träumer bezeichnet...

    Übrigens kann ich mich nicht erinnern, dass die 5%-Marke vom Tisch wäre. Die zitierten Interviews kenne ich nicht, aber die Listenkandidaten haben in ihren persönlichen Stellungnahmen wesentlich höhere Ziele ausgegeben. Dies hätte im Zusammenhang wohl erwähnt werden müssen, denn ein offizielles Ziel vom Parteitag gibt es nicht.

    Die Botschaft war allerdings ganz klar, dass wir bereit und willens sind in den Landtag einzuziehen.

     

    Was gab es Interessantes zu berichten? Bei einer so jungen Partei ist doch für viele gerade der Entwicklungsprozess das Spannende.

    Mit Blick auf diesen Parteitag hätte durchaus von eine Zäsur die Rede sein können.

    Wer hätte wohl vorher erwartet, dass die ersten Listenplätze bei der "Nerd-Partei" an einen Anwalt, einen Pfarrer, einen Polizisten und eine Psychologin gehen und erst an 5 der erste IT-Experte kommt?

    Dass der 1. Vorsitzende nur durch seine Unkenntnis bei landespolitischen Themen auffiel, muss nicht unterschlagen werden. Jedoch hätte dieses genauso gut als Beleg für die Selbstreinigungskräfte der Partei angeführt werden können.

    Nach dem angesprochenen Chaos in Düsseldorf, wäre auch die wesentlich bessere Organisation ein Lob wert gewesen. Insbesondere wie der Jungspund Richard Klees als Versammlungsleiter mit lässiger Souveränität und stellenweise piratigem Charme durch die Veranstaltung führte.

    Das stimmt zuversichtlich für den programmatischen Parteitag im Januar.

    Dem Anspruch sich jeden Tag ein Stückchen zu verbessern, scheinen die Piraten gerecht zu werden. Ob es dann am Ende für den Landtag reicht, werden wir einfach sehen.

  • G
    Gerald

    Zum Rechten Rand:

     

    Laut dem Test bei

     

    http://www.politicalcompass.org

     

    ist die überwältigende Mehrheit der Piraten weiter vom Gedankengut der NPD entfernt als ALLE anderen Parteien.

     

    http://adrianlang.de/piratenkompass/

     

    Zusätzlich gab es bereits einige Stellungnahmen zum Thema:

     

    http://nanuk.wordpress.com/2009/09/16/mit-schmuddelkindern-spricht-man-nicht/

     

    https://piratenpartei-bayern.de/Eine_klare_Absage

     

    LG

     

    Gerald

  • B
    Bernd

    Liebe Piraten-Fanboys:

     

    habt ihr mal drüber nachgedacht, dass eure viele freie Zeit vielleicht besser in inhaltliche Parteiarbeit investiert wäre, als in das Vollabern der Kommentarspalten mit der immergleichen Sülze?

     

    Weil: kein vernünftiger Mensch macht sich mehr die Mühe, das zu lesen. Es ist nur noch peinlich, selbst für jene, die inhaltlich mit euren wichtigsten Forderungen übereinstimmen.

     

    Viel Spaß beim weiterflamen, ihr habe ja offenbar einfach nichts besseres zu tun.

  • P
    psypunk66

    wieso können piraten so schlecht mit kritik umgehen?

  • RK
    Rainer Klute

    Zum Thema tendenziös oder sachlich oder beides hier eine Anmerkung des im Artikel zitierten Pressesprechers der nordrhein-westfälischen Piraten, also von mir. Ich will gar nicht an allen Einzelhzeiten und Formulierungen herumkritteln, sondern exemplarisch nur auf einen einzigen Punkt eingehen.

     

    Wyputta schreibt: »Auch der Pressesprecher der nordrhein-westfälischen Piraten, Rainer Klute, will die Frage nach einem Einzug ins Landesparlament nicht mit einem klaren Ja beantworten: "Soll ich jetzt nein sagen", fragt der Softwarearchitekt stattdessen.«

     

    Soweit das Zitat. Sachlich ist das völlig korrekt. Das habe ich wirklich so gesagt. Trotzdem geht die Darstellung an der Wirklichkeit vorbei. Denn ich habe natürlich noch viel mehr gesagt. Zum Beispiel, dass wir die fünf Prozent nicht geschenkt bekommen, sondern hart dafür arbeiten müssen. Das sagt Wyputta aber nicht. Er beschränkt sich auf die rhetorische Frage, die nur zur Einleitung meiner Antwort diente. Und die war ganz und gar nicht hoffnungslos!

     

    So lässt sich durch selektive Berichterstattung ein verzerrtes Bild der Wirklichkeit zu erzeugen. Es ist nicht gelogen, aber wahr ist es auch nicht.

     

    Egal. Der Hund bellt, aber die Karavane zieht weiter. Lasst uns zeigen, dass wir unsere Hoffnung kein bisschen verloren haben! Lasst uns einen guten NRW-Wahlkampf machen und die Menschen für unsere Ziele begeistern! Leicht wird das nicht, aber wir haben alle Chancen, den Propheten Lügen zu strafen!

  • L
    Logos

    @ taz-redaktion:

    Angeblich rechnet „Die Datenschutzpartei“ (unzulässige Verkürzung) nicht mehr ernsthaft mit einem Erfolg bei der NRW-Landtagswahl. Wie kommen sie darauf? Anhand welcher Fakten meinten sie das ableiten zu können? Es ist zu hoffen, dass sie jetzt nicht die Meinung Einzelner als Beleg für die Erwartung der ganzen Partei anführen wollen. Oder etwas doch? De facto wurden auf der LMW Weichen gestellt, die mehr Grund für Erfolg auf der NRW-Landtagswahl liefern, als je zuvor! Dafür aber hätte ihr Mitarbeiter die ganze LMW wahrnehmen müssen und nicht schon am 1. Tag sein [Pseudo-]Resümee ziehen dürfen.

  • M
    Mike_nrw

    Verehrter Herr WYPUTTA!

    Ich möchte als Pirat und Teilnehmer an der LMV 2009.4 einfach mal nicht auf irgendwelche Vorpostings eingehen, sondern einfach meinen hoffentlich objektiven Eindruck hinterlassen. Ihre Bericht halte ich in gewisser Weise für stimmig, allerdings hätten Sie sich vielleicht Teile des vorletzen Absatzes zum Thema "fehlende Abgrenzung gegen Rechts" sparen können. Es ist auch schwer für jemanden, der nicht piratig denkt, sonst hätte sich dieser Hinweis erübgrigt. Sie kennen eben nicht die Aktionen, an denen Piraten teilnehmen, die sich dieser braunen Brut entgegensetzen, mehr als es die etablierten Regierungsparteien tun!

     

    Sie sind einfach noch zu sehr verwachsen mit althergebrachten, politischen Strukturen und der Diktatur aus Parteispitzen heraus. Sie haben sich noch zu wenig mit der Demokratie aus der Basis heraus beschäftigt, sonst würden Sie die Äußerungen einiger Amtsinhaber in Ihrem Artikel nicht so hoch bewerten. Denken Sie bitte dran: Wir arbeiten nicht mit Köpfen sondern mit der Basis.

     

    Nach jedem Sturm kommt immer mal eine Flaute, dass brauchen die Segel eines guten Schiffes, um sich zu generieren und die Spannung aus den Masten zu nehmen. Aber darum geht ein Schiff doch nicht unter.

     

    Der bisherige Vorstand hat die Quittung für die mäßige Arbeit von der Basis bekommen. Schauen Sie sich nur die Listenplätze derer an!

     

    Wir haben neue, frische Gesichter, die den Anforderungen einer stark gewachsenen Partei standhalten werden.

     

    Die ein oder andere Panne mögen Sie bitte verzeihen. Ich war auch nicht damit zufrieden, dass es zuerst keinen Kaffee gab.

     

    Achso, ich hatte vergessen: Die nächste Landesmitgliederversammlung im Januar wird sicherlich inhaltlich interessanter im Hinblick auf die Landtagswahlen.

     

    In diesem Sinne: Piratige Grüße!

  • E
    egghat

    Also auch wenn der Artikel inhaltlich (was die Fakten angeht) richtig ist und die Tatsachen vernünftig beschreibt, komme ich mit den Schlussfolgerungen nicht mit.

     

    Wieso ist das (offensichtlich begründete) Abservieren des ehemaligen Landevorsitzenden ein Zeichen für "Kein Wind mehr in den Segeln"?

     

    Oder: Da ist ein rethorisch fähiger Mensch auf dem Parteitag. Und dann wird daraus direkt ein "dominiert" gemacht. Wenn der rethorisch fähige Mensch nicht da gewesen wäre, hätte die TAZ wahrscheinlich auf rethorisch unfähige Piraten hingewiesen.

     

    Oder: Wenn man von 5% träumt, ist man halt Träumer. Plant man realistischer (2,x%), ist kein Wind mehr in den Segeln.

     

    Oder: Ist das Programm auf 2-Punkte-reduziert (Bürgerrechte, Freiheit), ist man eine 2-Punkte-Partei. Ist das Programm breiter, ist das Programm schwammig.

     

    Das sind die Schlussfolgerungen, bei denen ich nicht mitkomme.

     

    Von daher kann ich durchaus nachvollziehen, warum hier viele Leute von tendenziösen Artikeln sprechen. Schade ist nur, dass sich bis auf ganz wenige Ausnahmen niemand die Mühe zu schreiben, was am Artikel schlecht ist. Nur immer zu schreiben, dass der Artikel tendenziös ist und das direkt vierzigfach, hilft irgendwie nicht weiter.

  • RK
    Rainer Klute

    Zum Thema tendenziös oder sachlich oder beides hier eine Anmerkung des im Artikel zitierten Pressesprechers der nordrhein-westfälischen Piraten, also von mir. Ich will gar nicht an allen Einzelhzeiten und Formulierungen herumkritteln, sondern exemplarisch nur auf einen einzigen Punkt eingehen.

     

    Wyputta schreibt: »Auch der Pressesprecher der nordrhein-westfälischen Piraten, Rainer Klute, will die Frage nach einem Einzug ins Landesparlament nicht mit einem klaren Ja beantworten: "Soll ich jetzt nein sagen", fragt der Softwarearchitekt stattdessen.«

     

    Soweit das Zitat. Sachlich ist das völlig korrekt. Das habe ich wirklich so gesagt. Trotzdem geht die Darstellung an der Wirklichkeit vorbei. Denn ich habe natürlich noch viel mehr gesagt. Zum Beispiel, dass wir die fünf Prozent nicht geschenkt bekommen, sondern hart dafür arbeiten müssen. Das sagt Wyputta aber nicht. Er beschränkt sich auf die rhetorische Frage, die nur zur Einleitung meiner Antwort diente. Und die war ganz und gar nicht hoffnungslos!

     

    So lässt sich durch selektive Berichterstattung ein verzerrtes Bild der Wirklichkeit zu erzeugen. Es ist nicht gelogen, aber wahr ist es auch nicht.

     

    Egal. Der Hund bellt, aber die Karavane zieht weiter. Lasst uns zeigen, dass wir unsere Hoffnung kein bisschen verloren haben! Lasst uns einen guten NRW-Wahlkampf machen und die Menschen für unsere Ziele begeistern! Leicht wird das nicht, aber wir haben alle Chancen, den Propheten Lügen zu strafen!

  • K
    Kommentator

    @rosa pfeffer (redaktion):

     

    Nein, es geht zwar primär um den nrw-parteitag, die partei wird aber an sich als "datenschutzpartei" bezeichnet.

     

    Schade, dass mein letzter Kommentar auch nach über 1 STUNDE nicht erschienen ist, während die anderen von mir bereits nach wenigen Sekunden erschienen.

     

    Schade!!!

     

    Erinnert irgendwie an die Grünen, die zu 1/3 für schlechte Internet-Pseudo-Zensur sind. Piraten und Linke im übrigen nicht.

  • K
    Kapelle

    Ohje, ist doch alles halb so wild und grob fahrlässig, falsch oder extrem unausgewogen usw. ist der Artikel nun wirklich nicht. Bleibt also die Frage nach der Unvollständigkeit und die ist natürlich problematisch.

     

    "Der Westen" (http://www.derwesten.de/nachrichten/nachrichten/2009/11/6/news-139835662/detail.html) berichtet bspw. über das Problem des Anspruchs Transparenz/Liquid Democracy (um rosas Themenvorschlag aufzunehmen) vs. "Klügelei" ... und im taz-Artikel ist mir aufgefallen, dass die Kandidaten 1., 2. und 4. genannt wurden, weil die erste Frau erst auf Platz 4. kommt, Nr. 3. ist aber interessanterweise ein Polizist (Dirk Schatz) und der hat sich u. a. im Protokoll (wenn auch kurz (s. u.); auch im Landesparteitag?) zu naheliegenden Themen geäußert ...

  • W
    Woxel0r

    @hans

    "Ich kann es nicht mehr hören. Jeder kritische Artikel über die Piratenpartei wird vom eigenen hörigen Mob niedergemacht und natürlich grundsätzlich abgelehnt, egal wieviel Wahrheit in ihm steckt"

     

    Ursache und Wirkung.

    Genau was du ansprichst, egal wieviel Wahrheit in ihm steckt, ist das Problem. Denn in diesem Artikel stehen etliche falsch wiedergegebene Aussagen.

     

    Und sorry...von der TAZ kommen doch nur solch unsachlichen mit falsch Behauptungen gespiekte Artikel über die Piraten. Klar das man da irgendwann fuchsig wird.

     

    Das die TAZ mal wieder mit der Nazikeule um die Ecke kommen muss ist genauso lächerlich(können die auch noch was anderes) wie der Absatz über die Frauen. Von 50(eigentlich 60...aber naja, so ist das mit den falschen Fakten) waren es 3 Frauen. Und trotzdem prangert man es an, das die erste Frau erst auf Platz 4 kommt...btw, 2 Frauen sind unter die ersten 10 gekommen...Ganz gute Ratio im Vergleich zu der Kandidatenanzahl Männer/Frauen.

     

    Aber nein...es muss wieder das Thema Frauen ausgepackt werden.

     

    Aber, das es egal ist, ob nun alle Listenkandidaten Männer sind, oder Frauen, oder ob nun 1 Frau gewählt wurde oder 20, das haben die Leute immer noch net verstanden, inklusive der FAZ, denn es geht um die Sache als solches.

     

    Und ich habe nicht eine sekundelang auf dem Parteitag irgendwo etwas von Hoffnungslosigkeit gespürt oder gemerkt. Ganz im Gegenteil.

     

    Dieser Artikel ist einfach mal wieder nur eine polemische und linksradikale persönliche Meinung eines Autors, der sich damit in die Reihe des Piraten Bashings der FAZ einfügt.

  • G
    Gerald

    Einige Anmerkungen habe ich noch zum

    Landesparteitag.

     

    Ich war zwar nicht vor Ort und kenne die Geschehnisse nur aus Berichten und Protokoll, aber einige Dinge fallen mir auf:

     

    Natürlich war er kontrovers und teilweise chaotisch. Das ist eine natürliche Folge der basisdemokratischen und "jede-Stimme-zählt"-Einstellung vieler Piraten.

    Wenn man einen unkontroverseren und geodneteren Parteitag will, dann muss man einer Partei beitreten, in der dieser dirigiert wird und auf dem Parteitag nur Schaudiskussionen für die Presse abgehalten werden.

    Das sehe ich nicht nur als "kein-Problem" an, sondern als gesundes Zeichen, dass da noch richtig gestritten wurde und nicht durchgewunken.

     

    Zusätzlich betrachte ich Streit unter Piraten als etwas normales, solange er höflich und sachlich geführt wird. Es hat halt nicht jeder dieselbe Meinung. Und wenn man in einer Partei ist, die a) transparent und offen ist und b) basisdemokratisch, dann gibt es keinen Weg, wie die Öffentlichkeit nicht mitbekommen sollte, dass und worüber gestritten wird. Aber dafür hat dann ja JEDER das Recht sich zu beteiligen.

    Das ist mir lieber als eine Partei, die immer seltsamerweise homogen ist.

    Der Tag an dem es keine Streits mehr gäbe, würde mir Sorgen machen.

     

    Und natürlich steht nicht jeder hinter dem Vorstand. Zum einen wurde dieser gewählt, als die Partei noch viel kleiner war und zum anderen wurde er mit >50% Stimmen gewählt, was bedeutet, dass es durchaus VIELE Piraten geben mag, die ihn eben nicht mögen - und sich auch so frei fühlen das zu sagen - was bei anderen Parteien undenkbar wäre. Da ist es ja schon ein Problem, wenn der vorgegebene Kandidat mal nicht 80% bekommt. Da gruselt mich.

     

    LG

     

    Gerald

  • P
    Piratenwähler

    Bodo Thiessen und die Junge Freiheit kann man sich heute tatsächlich sparen, die neuen Peinlichkeiten der Piraten sind mehr als ausreichend.

     

    Die AG-Männer und ihre militanten Maskulinisten wurden ja bereits erwähnt (es lohnt sich aber wirklich, sich das einmal selbst anzuschauen). Die "AG Innenpolitik" steht dem in nicht viel nach, mit grandiosen Vorschlägen wie:

     

    - Rückwirkende abschaffung der Verjährung für "Verbrechen" nach § 174-184c StGB, ungeachtet der Tatsache dass es sich bei vielen der genannten Paragraphen nicht um Verbrechen handelt und ungeachtet der Existenzberechtigung der Verjährung. Die Diskussion bewegt sich größtenteils auf Stammtisch-Niveau.

     

    http://forum.piratenpartei.de/viewtopic.php?f=156&t=11140

     

    - Verstaatlichung des Anwaltswesens "zum Schutz der Demokratie"

     

    http://forum.piratenpartei.de/viewtopic.php?f=139&t=12503

     

    - Auflösung der CSU

     

    http://forum.piratenpartei.de/viewtopic.php?f=139&t=14641

     

    - Drogenpolitik - hier zeigt sich schön wie genau wie bei den anderen Parteien Staatsgläubigkeit, Unmündigkeit des Bürgers und Kontrollwahn das Leitbild zeichnen:

     

    http://forum.piratenpartei.de/viewtopic.php?f=139&t=10183

     

    Zu den Urheberrechts- und Patentrechtspositionen lohnt es sich kaum ein Wort zu verlieren, für die meisten Piraten scheint dies ihr schwächster Punkt zu sein:

     

    http://forum.piratenpartei.de/viewforum.php?f=8

     

    Und ja, ich bin mir selbstverständlich bewusst, dass im Forum auch nicht-Piraten schreiben und dies keine offiziellen Aussagen darstellt. Allerdings handelt es sich in vielen dieser Fälle um Piraten und ich zweifle, dass sie sich in anderen Situationen kompetenter verhalten.

  • K
    Kommentator

    @rosa pfeffer (redaktion):

     

    "Von rosa:

    @Kommentator

    Es geht in dem Artikel um den Parteitag. Sorry, wenn ich jetzt nicht in epischer Breite antworte, aber ich habe jetzt schon fünfmal gefragt, was denn falsch berichtet worden ist über den Listenparteitag im Landtagswahl2010-Land NRW."

     

    Gut, dann frage ich, warum die Partei als Ganzes (!) in diesem Artikel als "Datenschutzpartei" bezeichnet wird?

     

    Haben sich die Piraten in NRW auf dem LPT - auf dem ich leider nicht war - und als Bundespartei nur oder fast nur als eine solche hervorgetan?

     

    Ich bezeichne die Grünen doch auch nicht als Kiff-Partei (was obendrein auch nicht nur "tendenziös", sondern falsch wäre).

     

    Freue mich auf eine Antwort.

     

     

    PS: Epik hab ich gar nicht verlangt, auch wenn ich gerne ausschweife. Wegen potentiellen Missverständnissen.

    PPS: Toll, dass Du dich überhaupt einer Diskussion stellst, rosa ! :-).

  • G
    Gerald

    Also:

     

    Zur Zeit gibt es tatsächlich nicht so viele Themen für die Berichterstattung, da die Partei sich noch in einer Konsolidierungsphase befindet. Ich schildere die berichtswürdige Situation jetzt mal, wie sie sich für mich darstellt.

     

    Nebenbei, ich bewerte den Artikel nicht deswegen als tendenziös, weil er nicht auch die positiven Punkte benennt (was er aber auch hätte machen können, um als objektiv bewertertbar zu sein), sondern weil er mit dem Tenor "Ernüchterung statt Euphorie" eine nicht existierende Tendenz herbeireden will.

    Die Mitgliederzahlen, die Gründungszahlen der Gebietsverbände und die Teilnahmezahlen an Stammtischen sprechen da eine deutliche Sprache.

     

    1. Landesparteitag NRW - Landeslisten wurden aufgestellt - Vorsitzender bekam keinen guten Platz. In anderen Parteien wäre dies eine Abstrafung oder eine Katastrophe. Bei den Piraten ist sowas nichts Neues. Das ist auch schon in der Vergangenheit in anderen Landesverbänden passiert, dass der Vorsitzende in der Liste hinten einsortiert wurde und es ihm nicht weiter geschadet hat. Anscheinend gelten bei den Piraten hinsichtlich Wahlverhalten und Offenheit der Wahl andere Spielregeln als bei anderen Parteien.

    Gegenfrage: Wie werden denn die Listen bei anderen Parteien bestimmt? Das Protokoll aus NRW findet ihr unten und es konnte auch jeder zugucken der wollte.

     

    2. Der Fokus der Partei liegt weiterhin auf den bekannten Kernthemen. Zusätzlich wurden auf dem Parteitag Themen in öffentlicher basisdemokratischer Wahl identifiziert, in denen die Partei sich kompetent genug fühlt oder genug kompetente Menschen in ihren Reihen hat, eine sinnvolle Aussage zu treffen. Auch hier unterscheiden sich die Piraten von anderen Parteien, da sie weiterhin nur zu Themen Stellung beziehen, wo sie das für gerechtfertigt halten und die Programmentwicklung öffentlich gestalten, so dass sich jeder (auch Nicht-Piraten) beteiligen können.

     

    3. Die Piraten haben vor der BTW ihr Wählerpotential etwas überschätzt, haben diesen Fehler korrigiert und sind sichtlich bemüht, objektive und sachliche Schätzungen abzugeben.

     

    4. Nach wie vor ist für viele Menschen die Frage wichtig, wie sich die Piratenpartei zum rechten Rand einsortiert.Trotz mehrfacher glaubhafter Abgrenzungen wird dieses Thema auch weiterhin aktiv bleiben, da die Piratenpartei eine andere Diskussionskultur pflegt als viele es gewohnt sind und aus Sicht vieler ihrer Mitglieder wichtig ist, WAS man sagt, nicht WEM. Mitglieder die rechtes Gedankengut pflegen oder in der Vergangenheit damit in Kontakt geraten sind müssen sich glaubhaft davon distanzieren oder mit Konsequenzen rechnen.

     

    5. Das Wachstum der Partei geht auch nach der Bundestagswahl weiter. Sowohl Mitgliederzahlen, als auch Anzahl gegründeter Verbände wachsen rasant. Es ist zu erwarten, dass dieses Wachstum irgendwann abflaut, dies ist aber noch nicht zu beobachten.

     

    6. Die Piratenpartei plant offensichtlich auch zu anderen Themengebieten Stellung zu nehmen. Inzwischen gibt es zu allen Themen AGs, in denen Beschlussvorlagen für einen Bundesparteitag erarbeitet werden. Anders als bei allen anderen Parteien ist dieser Prozess bei den Piraten offen und transparent und es kann sich jeder (auch Nicht-Piraten) daran beteiligen.

     

    LG

     

    Gerald

  • R
    rosa

    @Kommentator

     

    Es geht in dem Artikel um den Parteitag. Sorry, wenn ich jetzt nicht in epischer Breite antworte, aber ich habe jetzt schon fünfmal gefragt, was denn falsch berichtet worden ist über den Listenparteitag im Landtagswahl2010-Land NRW.

  • K
    Kommentator

    @rosa pfeffer (redaktion):

     

    "Von rosa:

    [...]

    Wie schonmal geschrieben: Der Vorwurf der Tendenziösität ist unreif, denn: Bis auf Gerald ist niemand mit seiner Kritik an diesem Artikel ins Detail gegangen, insofern muss man jenes Klowand-Geschreibsel auch nicht ernst nehmen."

     

    Trotz meiner im Affekt hochgeschlagenen Beleidigungen, von denen ich mich bereits distanziert habe (sorry nochmal):

     

    Warum sollen die Piraten eine "Datenschutzpartei" sein, wenn sie doch noch einiges mehr vertreten*?

     

    *Sie setzen sich gegen den Überwachungsstaat aus, was extrem wichtig ist - das könnt ihr als taz einfach nichtleugnen - und sind dabei glaubwürdiger als alle anderen Parteien bisher.

     

    DAS ist "tendziös", oder?

    Von Bildungpoltik und Ansätzen der Programmerweiterung mal ganz zu schweigen..

     

    [ihr bringt mich echt noch in die Piratenpartei..]

     

    Du bist mir eine Antwort schuldig!

  • H
    Hans

    Ich kann es nicht mehr hören. Jeder kritische Artikel über die Piratenpartei wird vom eigenen hörigen Mob niedergemacht und natürlich grundsätzlich abgelehnt, egal wieviel Wahrheit in ihm steckt.

     

    Eigentlich stehe ich den Zielen der Piraten durchaus positiv gegenüber, aber bei dieser Methode kann ich nur hoffen, dass sie ganz schnell wieder in der Versenkung verschwinden. Und da sind sie auch auf dem besten Weg. Weiter so, mit jeder unsachlichen und beleidigenden Reaktion auf Kritik sägt ihr am eigenen Stuhl.

     

    Die größte Gefahr für einen Erfolg der Piraten sind zweifelsfrei die eigenen fanatischen Anhänger, die in geübter Manier als Netzmob auf alle Gegner einprügeln.

  • V
    Volker

    Ich bin Pirat und war auf der LMV

    Der Artikel hätte noch viel negativer ausfallen können, den die Organisation und auch die Durchführung der LMV war mehr als nur Unprofessionell.

     

    Der Landesvorsitzende wurde eigentlich von seinen Parteigenossen regelrecht vorgeführt und blosgestellt. Der Rückhalt der Basis für den Landesvorstand ist nicht gegeben. Hinter den Kulissen wurde der derzeitige Vorsand sogar als negative Altlast bezeichnet ,der schnell ausgetauscht werden muss.

    Irgendjemand muss den Landesvorstand aber doch gewählt haben.

     

    Ich hatte auch das Gefühl, das es bei der LMV auch ein wenig um ein Gekummel der vorderen Listenplätze ging.

     

    Mein Leitspruch:

    Politiker, Banken und Versicherungen sind die größten Verbrecher die wir haben.

     

    Das passt Leider auch auf einige Politiker der Piratenpartei.

     

    MfG

     

    Onkel Volker

  • K
    Kapelle

    zu den "falschen Tatsachenbehauptungen" von rosa:

     

    She: "But you said you'd tell the truth!"

     

    He: "I said the truth - I just changed the facts."

     

    Protokoll des Landesparteitages der PP in NRW: http://wiki.piratenpartei.de/NRW:Landesparteitag_2009.4/Protokoll

  • R
    rosa

    Lieber Gerald, ich war nicht beim Landesparteitag, aber das mit dem Landesvorsitzenden wird ja wohl in Wirklichkeit so passiert sein. Und wenn es so passiert ist, dann ist es eine großen Nachricht.

     

    Dass das LTW-Programm schwammig ist, halte ich auch für sehr realistisch.

     

    Nochmal auf Bodo Thiesen zu rekurrieren, hätte man sich eventuell sparen können, gleichwohl halte ich es für sehr richtig, den Finger in diese Wunde zu legen. Begründung: Da sind die Piraten selbst schuld, bei der Auseinandersetzung mit dem rechten Rand sind sie äußerst naiv. Dass sie sich dann auch noch sprachlich mit zweifelhaften Gestalten gemein machen (Ausdrücke wie "Moralkeule" sowie Abfeiern von Artikeln auf "eigentümlich frei" etc), ist kritikwürdig.

     

    Dass man von der 5-Prozent-Hürde ab ist, ist auch ein Fakt. In der Bundestagswahl hatte man sich ja noch deutlich überschätzt. (Seipenbusch als Parteivorsitzender hatte sich hierzu geäußert).

     

    Zählen wir also auf: 5-Prozent-Hürde, peinlich abgemeierter Landesvorsitzender, schwammiges Programm, fehlende Abgrenzung nach Rechts = Ich habe kein Problem mit dem Artikel.

     

    Überdies weiß ich von anderen Beispielen, dass Piraten-Anhänger auch schreien, wenn regelrecht nett über die Piratenpartei berichtet wird.

     

    Vielleicht kann man bitte mal wirklich nennen, was es positives über den Landesparteitag zu berichten gäbe, damit wir in der Analyse ("ist die taz in Bezug auf die Piratenpartei tendenziös?") weiterkommen. Danke.

  • G
    Gerald

    @Rosa:

     

    Ich habe garnicht vor, mich über dich aufzuregen und ich finde die Diskussion mit dir durchaus auch interessant.

     

    Aber wenn es dir darum geht, deinen Berufsstand zu verteidigen, wäre ich wirklich daran interessiert, was du aus reiner "journalistischer Arbeitskritik" von dem Artikel hälst, z.B. denkst ob er gut recherchiert ist oder die Formulierungen oder Interviewteile gut gewählt sind.

     

    Ich persönliche nehme nämlich an, dass man den journalistischen Berufsstand auch gut verteidigen kann, wenn man manchmal die Dinge beim Namen nennt.

     

    Was denkst du?

     

    LG

     

    Gerald

  • P
    Pat

    Das Programm ist wirklich noch nicht fertig. Das hätte man aber auch schon vorher wissen können. Viele Positionen werden noch erarbeitet. Zu einigen Themen gibt es sehr kontroverse Diskussionen, bei anderen herrscht weitgehend Einigkeit.

  • R
    rosa

    *seufz*

     

    Wie schonmal geschrieben: Der Vorwurf der Tendenziösität ist unreif, denn: Bis auf Gerald ist niemand mit seiner Kritik an diesem Artikel ins Detail gegangen, insofern muss man jenes Klowand-Geschreibsel auch nicht ernst nehmen.

     

    (und jetzt: alle so aufregen!)

  • A
    agtrier

    Vielleicht ist es für einige Taz-Leser nicht so einfach nachvollziehbar: die "Kommentar"-Funktion dient dazu einen Kommentar zu einem Artikel zu schreiben. Wenn man der Meinung ist, ein Artikel sei unausgewogen und polemisch (so wie es dieser hier eindeutig ist!), dann ist es doch nahe liegend, einen entsprechenden Kommentar abzugeben.

     

    Das hat nichts mit mangelnder Kritikfähigkeit zu tun, sondern eher damit, die angebotenen Kommunikationsmittel in seinem Interesse zu nutzen.

     

    Nichts gegen eine kritische Auseinandersetzung (ein kritischer Artikel auf tagesschau.de wurde z.B. sehr positiv aufgenommen - weil er eben konstruktiv kritisch war, und keine reine Polemik), aber was die TAZ immer wieder abgibt, würde ich eher mit einem gewissen Boulevardblatt in Verbindung bringen.

     

    Und das noch dazu völlig unsinnigerweise: politisch dürften die meisten Piraten-Wähler den typischen TAZ-Lesern gar nicht so fern stehen.

  • G
    Gerald

    @Rosa Pfeffer:

     

    Nun, wenn es nichts zu berichten gibt, weil sich die Piratenpartei gerade konsolidiert, dann berichtet eben nichts.

     

    Aber WENN ihr schon etwas berichtet, warum dann so tendenziös(Begründung s.u.) und warum muss man gleich dazuerfinden, dass sich angeblich statt Euphorie Ernüchterung breitmacht, während komischerweise die Stammtische teilweise so überlaufen vor Neugierigen und Interessenten, dass es Platzprobleme gibt?

     

    LG

     

    Gerald

  • RP
    rosa pfeffer

    "Aha, eine der freien Meinugsäußerung selbstverpflichteten Zeitung löscht Meinungen?"

     

    Nein, falsche Tatsachenbehauptungen. Sie können gern mal einen Tag vorbeikommen und hier Kommentare mitmoderieren.

  • TN
    taz nervt

    @Gerald

    Bravo weiter so, full ack!

     

    Ich wähle selbst immer Grün oder Piraten, aber das altklug-links-arrogante Gehabe der Taz-Redaktion gegenüber der Piratenpartei ist unerträglich.

     

    @rosa pfeffer

    "Unbelegte Lügen werden hier gelöscht." Aha, eine der freien Meinugsäußerung selbstverpflichteten Zeitung löscht Meinungen? Natürlich wurde über die Saar-Grünen nicht positiv berichtet, denn das ist einer der wenigen Landesverbände mit Profil! Nicht Wahlbetrug (wie man hier hin und wieder hört), sondern Vernunftpolitik. Ich als Grünwähler bin froh, das man dort diese Option gezogen hat, das führt die Grünen weg vom dämlichen linken Dogmen. Das man das bei der taz nicht gerne hört ist klar.

  • RP
    rosa pfeffer

    Na, wenn Sie doch selbst einräumen, aloha, dass man bei den Piraten programmatisch auf eher niedrigem Niveau ist, was stört Sie dann?

     

    Presse kann nur berichten, was ist.

     

    Im Übrigen habe ich weder den Piraten-Artikel geschrieben noch den über die "Linke". Es gibt in der taz keine "Blattlinie", insofern können Sie mich ausschließlich für diejenigen Artikel verantwortlich machen, die ich auch verfasst habe.

  • A
    aloa5

    @rosa pfeffer (Redaktion)

     

    "Im Übrigen empfinde ich die inhaltlichen Positionen der Piratenpartei als auf dem Niveau eines Landesverbandes eines Jugendverbandes"

     

    Na, dann bin ich ja einmal gespannt wie oder wann Sie das Wahlprogramm der LINKEN in NRW kommentieren. Dort wird offenbar das selbige neben dem Dreisatz auch in Punkto Energie einiges Wissen so aus der neunten Klasse nachzuholen haben.

     

    Ich bin sicher das bekommt unser "Jugendverband" aus NRW im Januar bei der Programmbildung einiges besser hin. Zumindest den Dreisatz dürften sogar die JuPis besser beherrschen Energie etwas anders sagen wir "definieren" als die LINKE :). (Dabei sind das in NRW sicher gut 8000 gestandene "Erwachsene").

     

    Ich will es anders formulieren: mir (persönlich) sind derzeit jugendlich wirkende Positionen von "Anfängern" nicht unrecht. Das ist zu verbessern, während die Parteien welche Ansprüche an Regierungsarbeit anmelden Dinge von sich geben welche aufgrund des offenkundigen Dilettantismus etliches gefährlicher sind.

     

    Piraten können lernen. Das Basisprogramm ist 3 Jahre alt, von wenigen eher "hastig" geschrieben. Wer aber bringt um Himmels Willen denen welche Regierungsverantwortung tragen und/oder tragen wollen noch das bei was andere in der Kinderzeit lernen?

     

    Berichten Sie über die 30h/Woche und eine vollkommene Energie-Autarkie in NRW in den nächsten paar Jahren sowie eine Abschaffung von Gerichten und Staatsanwaltaschaften und wir reden über das was einen Jugendverband ausmacht.

    Siehe auch:

    http://www.dielinke-nrw.de/fileadmin/kundendaten/www.dielinke-nrw.de/LTW/Langwahlprogramm_LTW_end.pdf

    http://www.sueddeutsche.de/politik/696/491067/text/

     

    Nur... Sie *haben* schon einen Bericht über die LINKE in NRW geschrieben.

     

    Jetzt halten Sie einmal diese (Ihre) Beiden Berichte gegeneinander und vielleicht den Text der SD und die Pläne der LINKEN in NRW. Vielleicht wissen Sie dann was andere hier etwas bemängeln.

     

    Die Kritikfähigkeit einiger Piraten ist sicher verbesserungswürdig. Trotzdem dürfen auch Sie als TAZ nicht verkennen das hier junge Menschen sind welche nicht zum ersten Mal auf die (einseitig) herablassende Art anderer treffen. Und das ist mit ein Grund für die aufstrebende Präsenz der Piratenpartei.

     

    Grüße

    ALOA

  • RP
    rosa pfeffer

    Aber Gerald, was soll denn an der Piratenpartei berichtenswert sein? Ihr halbgares Parteiprogramm? Ihr nicht ausgearbeitetes Liquid Democracy Zeug? (das sie ja nichtmal selbst erklären können, so dass ihnen nicht-piratische CCCler zur Seite springen müssen, wie man so hört ...) Weder die "taz" noch sonsteine Zeitung ist die Öffentlichkeitsarbeits-Stelle der Piraten.

     

    Und wenn sie auf ihrem Parteitag den Landesvorsitzenden durchreichen, nachdem der sich als Landtag-unfähig zeigte, dann wird eben das berichtet.

     

    Was sollte man deiner Meinung denn berichten, Gerald? Mir fällt da echt nichts ein. Bundestagswahlkampf war ja noch lustig mit den Schiffen etc. Aber die Inhalte der Piraten sind eher flach, die Funktionäre nicht interessant (was können Journalisten dafür, dass es keine interessanten Unterstützer oder Mitglieder gibt ...) oder unfähig wie dieser Landesvorsitzende, und nicht zuletzt: Die Piratenpartei ist nicht mehr "neu" und da kommt leider auch nichts "neues".

     

    Tipp: Arbeitet doch liquid democracy endlich mal vernünftig aus. Macht keine Landesparteitage, die verstaubt, chaotisch oder voller Geschäftsordnungsanträge sind. Wenn ihr wollt, dass die Zeitungen/sonstige über euch positiv berichten, dann sorgt auch dafür, dass sie das können.

     

    War der NRW-Parteitag denn spannend und interessant? Ganz ehrlich?

     

    Und: Ich mein, über die NRW-Linke wurde doch auch nicht so "nett" berichtet. Genausowenig (jetzt nur mal Ereignisse der letzten Wochen) über die Saar-Grünen und - in Abstrichen - die Thüringer Grünen.

  • G
    Gerald

    @rosa pfeffer (redaktion):

     

    Ich habe auf deine Bitte, meinen persönlichen Eindruck dieser Artikel seie tendenziös detailliert begründet.

     

    Für mich hat dies auch nichts mit Einschränkung der Pressefreiheit zu tun, sondern mit einer wünschenswerten Entwicklung: Dass man nämlich Berichte auch kommentieren und bewerten kann - auch kritisch.

     

    Dies empfinde ich auch nicht als kindisch, solange es höflich und sachlich erfolgt. Sollte ich diesem, meinem Standard irgendwo nicht treu geblieben sein, würde ich bitten dies zu entschuldigen. Ich empfinde "tendenziös" aber nicht als Beleidigung, sondern als (in diesem Fall aus meiner Sicht gerechtfertigte und begründete) Beschreibung.

     

    Generell richtet sich meine Kritik ja auch nicht dagegen, DASS Kritik geäussert wurde, sondern WIE.

     

    Ansonsten muss ich dir an vielen Punkten Recht geben:

     

    Viele Positionen sind noch nicht fertig ausgearbeitet und viele Funktionsträger sind noch nicht sattelfest mit ihrer neuen Funktion und Verantwortung vertraut.

     

    Zusätzlich sind viele Sympathisanten nicht hilfreich in der Art und Weise, wie auf Kritik reagiert wird und die Kommunikationskanäle und Organisationsstrukturen sind noch überfordert mit dem Mitgliederzuwachs von 800 auf 12000 Mitglieder.

     

    Aber dies sind aus meiner Sicht ganz normale Startschwierigkeiten einer gerade mal 3 Jahre alten Partei deren Mitglieder zu 90% erst seit wenigen Monaten aktiv sind und noch dabei sind sich einzuarbeiten. Zusätzlich wird an den notwendigen Anpassungen der Organisation, Kommunikation, etc aktiv gearbeitet - 100% ehrenamtlich.

     

    Und so berechtigt viele Kritikpunkte teilweise auch sein mögen, finde ich trotzdem schade, dass

     

    1. diese Kritik in dieser Art geäussert wird. Mann kann auch beide Seiten der Medaille beleuchten und trotzdem fordern, dass die Schattenseite geändert wird.

     

    Nur auf die Schattenseite zu fokussieren hinterlässt halt bei vielen Menschen das Gefühl, dass diese Kritik nicht ernstzunehmen ist, da sie so manipulativ daherkommt.

     

    und 2.

     

    Man nicht berücksichtigt, was hier gerade IM ENTSTEHEN ist. Natürlich sollte man die normal anfallenden Anfängerfehler diskutieren und abstellen.

     

    Aber ich persönlich würde in jedem Fall jede demokratische Partei als eine Bereicherung empfinden.

     

    Nur durch die Ausformulierung verschiedener Standpunkte erhält man meiner Meinung nach die Möglichkeit den besten Standpunkt bestimmen zu können.

     

    Und ich denke schon, dass die Piratenpartei hier wichtige Impulse setzen kann, hinsichtlich u.a.

     

    - digitaler Revolution und wie diese die Gesellschaft verändern wird

    - Basisdemokratie mit E-Demokratieelementen

    - stattlicher Transparenz

    - Lösungsorientierter Handlungsansätze für verschiedene Problemfelder

     

    Man muss den Piraten ja nicht zustimmen und man SOLLTE auch Entwicklungen kritisieren, die in die falsche Richtung gehen. Aber viele Menschen haben halt den Eindruck, dass sich viele Kritik nicht darauf richtet, was falsch läuft, verbessert werden kann oder warum Themen oder Positionen falsch bewertet sind.

     

    Viel der geäusserten Kritik kommt als (zumindest so empfundene) Fundamentalkritik daher, die die Existenzberechtigung oder Aussichten der Partei insgesamt in Frage stellen OHNE sich tiefergehend mit ihrem Aufbau, Arbeitsweise und Positionen auseinandergsetzt zu haben.

     

    Dies erklärt aus meiner Sicht die teilweise emotionalen Reaktione, auch wenn es sie nicht entschuldigt und ich hiermit auch noch einmal deutlich alle Sympathisanten der Piratenpartei bitten würde, in dieser oder ähnlichen Diskussionen fair, höflich und sachlich zu bleiben.

     

    LG

     

    Gerald

  • J
    Jannis

    @Gerald

    Persönlich habe ich nichts dagegen jeden Piraten kritischen Artikel zu kommentieren, jedoch wird bei den Piratenkommentaren dabei oftmals persönliche Kritik an der TAZ geübt und ihre Schreib- und Recherchemethoden in Frage gestellt.

    Bei offensichtlich CDU/CSU und FDP feindlichen Artikeln kommentieren nicht gleich 20 Leute und machen die TAZ nieder, obwohl es hier wohl genauso angemessen gewesen wäre...

  • RP
    rosa pfeffer (redaktion)

    Gerald, eventuell meinten die Leute, dass deine (und die anderer hier) Behauptung, die taz (und andere Zeitungen) berichte tendenziös, grundsätzlich kindisch und unreif ist. Insbesondere, wenn diese Kritik von Anhängern einer Partei kommt, die sich grundsätzlich für Presse- und Meinungsfreiheit einsetzen.

     

    Im Übrigen empfinde ich die inhaltlichen Positionen der Piratenpartei als auf dem Niveau eines Landesverbandes eines Jugendverbandes (einer Partei). Ausnahme: Innen- und Rechtspolitik. Da ist man zumindest von den Positionen her auf dem Niveau einer "erwachsenen" Partei, was die Verlautbarungen der Funktionsträger betrifft, ist es jedoch oft flacher (und meist viel zu spät).

     

    Das zusammen mit der Arroganz mancher (!) Piraten-Anhänger malt halt kein schönes Bild von einer politischen Partei. Ich kann verstehen, warum viele Leute genervt sind. Vor allem, wenn wieder und wieder die selben waidwunden Kommentare aufschlagen, nachdem berichtet wurde.

  • M
    mat

    Inzwischen ist es schon fast lustig. Kaum kommt ein Artikel über die Piraten, der nicht 100% positiv ist, sondern auch mal ein Thema (hier Parteitag) kritisch beleuchtet, schon sind alle Anhänger am kochen.

     

    Die liebe Anhängerschaft ist am Weinen, weil ihnen nicht nach dem Mund gesprochen wird. Und schon wird die Nachricht "die taz mag die PP nicht" wie ein Lauffeuer in der Blogosphäre/Twitter verbreitet. Sich einfach erstmal mal den Artikel genau durchzulesen und vielleicht sogar mal auf einen Piraten-Stammtisch oder den Parteitag gehen, das scheint zuviel verlangt. Dann würde der gemeine Blogger nämlich mal sehen, wie viel Verpeilung da manchmal am Start ist (was kein Vorwurf ist, aber dann darf man einfach nicht so tun als wäre nix). Und dann würde auch die sinnlose "Mitläufer-Kritik" aufhören.

  • G
    Gerald

    @Janis:

     

    Wenn du so nett wärst, mir kurz weiterzuhelfen - ich bin nämlich durchaus an konstruktiver Kritik interessiert.

     

    Wo habe ich deiner Meinung nach ungerechtfertigte bzw. "unfertige" Kritik geübt und wie hätte ich das vermeiden können und gleichzeitig meine Unzufriedenheit über die Machart des Artikels äussern können?

     

    Oder ist die einzige Option, die du mir lässt, den Mund zu halten, weil Kritik an Kritik der Piratenpartei nunmal "unfertig" ist?

     

    LG

     

    Gerald

  • J
    Jannis

    Warum wusste ich schon bevor ich den Artikel geöffnet habe, dass hier bestimmt mehr als 15 Kommentare stehen würden???

    Ich finde, dass die Piratenanhänger total unfertig sind, um mit einem ihrer Meinung nach kritischen Artikel umgehen zu können

  • K
    kleind

    >Und nebenbei: Eine Partei die nix zu sagen hat, >die keine politische Linie verfolgt, die für nix >steht, eine solche Partei verdient es auch nicht, >das über sie auch nur 3 Worte verloren werden.

     

    ...und jetzt schlägt er auf die arme SPD ein.

  • G
    Gerald

    @Mao:

     

    > Was sagen die Piraten zum Thema Krieg?

     

    http://wiki.piratenpartei.de/AG_Au%C3%9Fenpolitik'>http://wiki.piratenpartei.de/AG_Au%C3%9Fenpolitik

     

    > Was sagen die Piraten zum Thema Umweltschutz?

     

    http://wiki.piratenpartei.de/AG_Umwelt

     

    > Was sagen die Piraten zum Thema Integration?

     

    http://wiki.piratenpartei.de/AG_Kulturelle_Vielfalt_und_soziale_Integration

     

    > Was sagen die Überhaupt?

     

    http://wiki.piratenpartei.de/AG

     

    > In DIESER Partei tummeln sich doch die ganzen

    > blaßgesichtigen PC-Nerds, die Probleme haben

    > eine Freundin zu finden. Alle, die ich kenne,

    > die von der Piratenpartei angetan sind,

    > erfüllen diese Klischees, größtenteils.

    > "SOLCHE" (sorry) menschen LEBEN im Internet,

    > gehen nicht mehr vor die Tür und können zu

    > anderen Themen eigentlich nichts Vernünftiges

    > beitragen.

     

    Ich persönlich bewerte Parteien ja daran, was für Themen sie vertreten, wie sie diese vertreten und für wie relevant ich diese halte. Aber wer halt persönliche Angriffe bevorzugt...

     

     

    > Datenschutz, Überwachung, Privatsphäre,

    > Freiheit, Sebstbestimmung (alles nur

    > Freiheitsrechte-also EIN Thema) ist schon seit

    > langem ein Thema mehrerer Parteien.

     

    Also ich persönlich entdecke die Kombination von Positionen der Piraten so bei keiner anderen Partei.

     

     

    > Ich glaube, dass ist auch das, was mich am

    > meisten aufregt: der Durchschnittsbürger, der

    > dieses Themengebiet Menschen zuträgt, die sich

    > noch nie für Politik interessiert haben.

     

    Sie regen sich also über "Durchschnittsbürger" auf und darüber, dass Menschen sich mit Politik beschäftigen, die das bisher nicht getan haben?

    Anscheinend haben wir beide NICHT die gleiche politische Einstellung.

     

     

    > Und ja, klar...ich bin ein Linker, was aber

    > nicht heißt, dass ich zu der Partei(Die

    > Linke)stehen muss, Lafontaine nervt mich, die

    > Kriegspolitik etc....

     

    Aus den oben genannten Gründen bin ich kein Linker, obwohl ich durchaus viel Sympathie für einzelne Positionen habe.

     

    > Der vernünftige Mensch KANN nur in politisch

    > Links eingeordnet werden können. Aber das ist

    > ein anderes, dennoch allumfassendes Thema.

     

    Jeder, der eine andere poltische Haltung hat als sie, ist also unvernünftig? Nein, wie haben DEFINITIV nicht die gleiche politische Einstellung.

     

    LG

     

    Gerald

  • M
    Mat

    Wenn ich mir das ewige Gejammer der Piraten hier durchlese, dann kann ich ide taz-Redaktion nur bitten, mit dieser armen kleinen Partei Mitleid zu haben und einfach gar nicht mehr über sie zu berichten. Dann brauchen die Kleinen auch nicht mehr so zu jammern.

     

    Und nebenbei: Eine Partei die nix zu sagen hat, die keine politische Linie verfolgt, die für nix steht, eine solche Partei verdient es auch nicht, das über sie auch nur 3 Worte verloren werden.

  • K
    Kommentator

    @taz-redaktion:

     

    War das (Kommentator-Posting) mit dem Datenschutz-Reduktionismus nicht nur direkt, sondern auch konkret genug?

     

    An den Piraten gibt es durchaus Dinge auszusetzen.

    Nahezu überall müsste man das aber in Relation zu anderen Parteien bringen.

    Warum gibt es so wenige Grünen-Bashing-Artikeln trotz derem VERSAGEN in der rot-grünen Regierung und heute.

    Zu GROß? Zu viele Grüne in der Redaktion?

    Das ist doch unseriös...

  • TW
    Theo Wartel

    Dass solche populistischen Artikel in der Taz immer mehr Einzug halten ist wirklich ein Armutszeugnis.

  • K
    Kommentator

    Herr Wyputta,

     

    ich bin kein Pirat (NOCH nicht mal Wähler dieser Partei,

     

    aber ihre Ignoranz und Arroganz im Artikel ist eklig und lässt tief blicken.

     

    1. "Datenschutzpartei":

    Für den Begriff Datenschutzpartei könnte ich meine humanistische Einstellung glatt über Bord werfen und ihnen an die Gurgel gehen.

     

    Sie sind einer von den Mitläufern, die NIX geschnallt haben.

    Datenschutz statt Grundrechte ist wie Bananen statt DDR-Diktatur!

    Nullchecker!!!

     

    Piraten: 100 % Grundrechte als Wahlversprechen

    Linke: 95 % ...

    FDP: 70 % ...

    Grüne: 60% ...

     

    Fällt Ihnen was auf?!? Grün war gestern!!

     

    2. Weitere piratige Themen:

    progressive Bildungspolitik

    künftig: Anti-Atompolitik, soziale Belange, ...

     

    Wie haben Sie recherchiert?

     

    Kommentator (baff).

     

    PS: Bitte nicht persönlich nehmen, aber das war mir zuviel...

  • G
    Gerald

    @DasPferd:

     

    Danke.

     

    Und normalerweise, würde ich so etwas auch ignorieren. Der Grund warum ich es hier nicht tue ist, dass ich die Taz schon seit längerem lese und eigentlich auch mag.

     

    Was mir aufstößt ist einfach, dass ich von ihr eigentlich mehr erwarte. Es gibt schließlich einen Grund, warum ich keine BILD lese.

     

    LG

     

    Gerald

  • M
    Mao

    Was sagen die Piraten zum Thema Krieg?

     

    Für mich wichtiger als zu streiten, welche Seiten im internet gesperrt werden oder nicht - eigentlich ganz einfach.

     

    Was sagen die Piraten zum Thema Umweltschutz?

     

    Für mich wichtiger, als die Möglichkeit zu haben z.B. auf japanischen Seiten surfen zu können.

     

    Was sagen die Piraten zum Thema Integration?

     

    Für mich wichtiger, als überall ins Netz zu können.

     

    Was sagen die Überhaupt?

     

    Internet für alle, JUHU!

     

    In DIESER Partei tummeln sich doch die ganzen blaßgesichtigen PC-Nerds, die Probleme haben eine Freundin zu finden. Alle, die ich kenne, die von der Piratenpartei angetan sind, erfüllen diese Klischees, größtenteils. "SOLCHE" (sorry) menschen LEBEN im Internet, gehen nicht mehr vor die Tür und können zu anderen Themen eigentlich nichts Vernünftiges beitragen.

     

    Datenschutz, Überwachung, Privatsphäre, Freiheit, Sebstbestimmung (alles nur Freiheitsrechte-also EIN Thema) ist schon seit langem ein Thema mehrerer Parteien. Die Piratenpartei hat das nicht erfunden, auch wenn überall so getan wird.

     

    Ich glaube, dass ist auch das, was mich am meisten aufregt: der Durchschnittsbürger, der dieses Themengebiet Menschen zuträgt, die sich noch nie für Politik interessiert haben.

     

    Und ja, klar...ich bin ein Linker, was aber nicht heißt, dass ich zu der Partei(Die Linke)stehen muss, Lafontaine nervt mich, die Kriegspolitik etc....

     

    Der vernünftige Mensch KANN nur in politisch Links eingeordnet werden können. Aber das ist ein anderes, dennoch allumfassendes Thema.

  • G
    Gerald

    @EinBrandenburger:

     

    Ich habe meine Kritik an dem Artikel weiter unten detailliert aufgeführt.

     

    Ihre Aussage scheint zu sein, die Piraten stünden Berichterstatttung generell negativ gegenüber.

     

    Es mag einzelne Sympathisanten oder Piraten geben, auf die das Zutrifft, aber selbst wenn dem so wäre, wäre dies nicht repräsentativ für die gsamte Partei.

     

    Wenn aber ein Artikel eben NICHT objektiv berichtet oder Kritik übt, dann ist es auch legitim, dies zu kritisieren.

     

    Dies würde ich übrigens unabhängig vom Thema einfach schon als Leser einfordern.

     

    LG

     

    Gerald

  • D
    DasPferd

    Nochmal Hallo.

     

    @Gerald: Ich will hier jetzt nicht den Erbsenzähler mimen, aber nachdem Sie sehr auf die Genauigkeit des Artikels eingegangen sind, doch noch zwei Anmerkungen.

     

    -1. Bloß weil einzelne Sympathisanten oder

    -Parteimitglieder der Piraten empfindlich auf

    -Kritik reagieren, sollte dies nicht

    -übergeneralisiert werden. Bloss weil einzelne

    -Menschen leidenschaftlich reagieren, wenn ihrer

    -Wahrnehmung nach die Piraten angegriffen

    werden,

    -bedeutet das nicht, dass die Partei als solche -oder die Mehrheit ihrer Mitglieder auch so

    -reagiert

     

    ... darum schrieb ich "einige". Ich kenne Piraten, die mit der Kritik ganz locker umgehen. Abei "einige" oder, wie Sie es nennen, "einzelne" nicht.

     

    zu 2): Das bleibt Ihnen ungenommen und wünschen Ihnen dabei viel Erfolg. Aber, der Vergleich sei gestattet, dass ist ein Kampf gegen Windmühlen. Aber vielleicht haben Sie ja mehr Ergolg als Don Quichotte... ;)

  • EB
    Ein Brandenburger

    Hallo taz

     

    warum lasst ihr die Piraten nicht in aller Ruhe untergehen?

    Ihr müsst doch inzwischen gemerkt haben daß die Piraten jegliche Berichterstattung über sie als böswillige Kritik betrachten.

    Erst wenn sich niemand mehr um sie kümmert, wenn sie quasi totgeschwiegen werden werden sie vielleicht ihren Fehler einsehen. Doch dann ist es zu spät.

    Wenn sich niemand mehr für sie interessiert, haben sie ihr Ziel erreicht und verschwinden wieder in der Bedeutungslosigkeit.

  • K
    kleinD

    @Mao eine Partei, die einen Altersschnitt über 60 hat wie die Linken kann sehr wahrscheinlich wenig sagen zu den Themen, die uns in den nächsten Jahren bewegen werden. Wenn Du und Deine Eltern nicht sehen, dass das Leben in den nächsten Jahren durch das Internet nachhaltig beeinflusst wird, dann solltest Du Dich selbstkritisch und ideoligiefrei mit dem Thema auseinader setzen. So wie du vor 30 Jahren kein Girokonto für Dein Gehalt brauchtest so wirst du in 10 Jahren ohne Netz kaum noch einen Pass (einfaches Beispiel) bekommen. Und da bedarf es einer Partei wie Die Piraten, die das Thema ganz anders und neu aufrollt.

  • G
    Gerald

    @DasPferd:

     

    Generell stimme ich ihnen teilweise zu, habe aber 2 Anmerkungen:

     

    1. Bloß weil einzelne Sympathisanten oder Parteimitglieder der Piraten empfindlich auf Kritik reagieren, sollte dies nicht übergeneralisiert werden. Bloss weil einzelne Menschen leidenschaftlich reagieren, wenn ihrer Wahrnehmung nach die Piraten angegriffen werden, bedeutet das nicht, dass die Partei als solche oder die Mehrheit ihrer Mitglieder auch so reagiert

     

    2. Ich persönlich habe als Leser die Erwartung an die Medien, möglichst OBJEKTIV informiert zu werden, bzw. Meinungen als solche gekennzeichnet zu bekommen. Kritik gehört gerne dazu. Wenn ich eine Berichterstattung als nicht objektiv warnehme, weise ich darauf hin und liefere die meiner Meinung nach fehlenden Informationen nach.

     

    LG

     

    Gerald

  • D
    DasPferd

    Hallo zusammen

     

    Wie mir scheint müssen einige Piraten noch lernen mit Kritik umzugehen. Medien haben nicht die Aufgabe Parteien zu loben, sondern sie kritisch zu begleiten. Das macht dieser Artikel. Ich habe in der taz keine ausgeprägte Tendenz für bzw. gegen eine Partei erkannt. Hier bekommen alle ihr fett weg, Linke, Grüne, SPD oder die sogenannten bürgerlichen. Entscheidend ist, wie man damit umgeht. Meckern und schimpfen ist da wohl der falsche Ansatz.

  • K
    kleinD

    Das sieht für mich eher aus wie die Angstreaktion eines grünen Funktionärs im Deckmäntelchen eines Journalisten. Also entweder ist das Hörensagen was er da schreibt und er kann nicht zuhören.

  • G
    Gerald

    Hier also die gewünschte detaillierte Kritik:

     

    > Immer mehr Piraten glauben nicht mehr an einen

    > schnellen Erfolg ihrer Partei schon bei den

    > nordrhein-westfälischen Landtagswahlen im

    > kommenden Mai.

     

    Ich wäre neugierig, welche Quelle existiert, wieviele Piraten jetzt im Vergleich zu früher daran glauben. Hier wird die in der Überschrift schon erwähnte TENDENZ der "Ernüchterung statt Euphorie" angesprochen.

     

    1. Gibt es eine Quelle dafür?

    2. Ist diese "Ernüchterung" irgendwie belegbar?

    3. Was ist mit den nachweislichen Gründungszahlen für AGs und Kreis- und Ortsverbände, sowie dem Mitgliederzuwachs in allen Bereichen?

     

    Meiner Anschauung nach bezieht sich die Euphorie der Piraten eher auf die Geschwindigkeit, mit der sich die Partei entwickelt und die Fortschritte, die dabei erzielt werden und hat nichts damit zu tun, ob man annimmt schon diese Wahl den Einzug zu schaffen.

     

    > Auch der Pressesprecher der nordrhein-

    > westfälischen Piraten, Rainer Klute, will die

    > Frage nach einem Einzug ins Landesparlament

    > nicht mit einem klaren Ja beantworten: "Soll

    > ich jetzt nein sagen", fragt der

    > Softwarearchitekt stattdessen.

     

    Es ist nicht alles Schwarz oder Weiss. Es gibt eine gewisse Wahrscheinlichkeit in den Landtag einzuziehen. Und natürlich tritt man an, um dieses Ziel zu erreichen. Meiner Sicht nach ist dieser Abschnitt so formuliert, um die oben angesprochene TENDENZ der Ernüchterung über eine evtl. ungeschickte Äusserung des Pressesprechers weiter zu untermauern.

     

    > Vor der Bundestagswahl hatte Parteichef

    > Seipenbusch noch vom Bundestag geträumt

     

    Es gab vor dem Bundestag eine gewisse Überschätzung des wahrscheinlichen Wahlergebnisses. Das Ziel war aber immer, den Themen der Piraten mehr Raum im öffentlichen Diskurs zu schaffen - was auch gelungen ist.

     

    Der Unterschied zwischen "X hat von Y geträumt" und "X ist von Y ausgegangen" ist, dass im einen Fall jemand als Träumer hingestellt wird und im anderen eine Prognose abliefert, die zutreffen kann oder auch nicht.

     

    > Grund dafür dürfte auch das oft unprofessionell > auftretende Personal der Piraten sein.

     

    Was teilweise wahrscheinlich stimmt, hier trotzdem aber ohne Beleg einfach behauptet wird. Zudem könnte man ja auch erwähnen, dass diese "Unprofessionalität" der Piraten daran liegt, dass 10000 von 12000 Mitglieder erst seit wenigen Monaten dabei sind, kaum politische Erfahrung mitgebracht haben, sondern sich alles on-the-fly beibringen und dass alle ehrenamtlich arbeiten.

     

    > Dies sei eine "gemeine offene Frage" jammerte

    > der 39-Jährige Bankangestellte stattdessen.

     

    Es bleibt der persönliche Eindruck, als würden nur die Interview-Schnipsel verwendet, die den gewollten Eindruck stärken.

     

    > Smolarz sei "ein Problem", eine "Altlast aus

    > der Gründerzeit der Partei", so ein Pirat zur

    > taz - und wurde entsprechend abgestraft:

     

    Die Tatsache, dass die Selbstregulierungsfähigkeiten der Partei anscheinend funktionieren und die Partei nach einer Verzehnfachung der Mitgliedschaften kompetentere Mitglieder in wichtige Funktionen wählt, würde ich nicht als abstrafen bezeichnen.

     

    > Trotzdem sah sich eine der Bewerberinnen auf

    > dem Podium mit der Nachfrage konfrontiert, wie

    > sie zukünftig dem Vorwurf entgehen wolle, nur

    > eine "Quotenfrau" zu sein.

     

    Wieso trotzdem? Nach dem "Pascha des Monats" der Emma, wird diese Frage ihr garantiert irgendwann gestellt werden, so ungerecht sie auch sein mag.

     

    > Dennoch blieb das inhaltliche Profil der Partei

    > schwammig.

     

    Wieso schwammig? Es gibt die ganz klare Fokussierung auf das Thema der Bürgerrechte im digitalen Zeitalter und die zusätzlichen Themen Bildung, Patentwesen, Urheberrechtsreform, Open Access und staatliche Transparenz.

     

    Die werden aber nicht erwähnt.

     

    Zusätzlich gibt es innerhalb der Partei inzwischen Arbeitsgruppen zu fast allen anderen Themen, aber noch keine Parteitagsbeschlüsse zu diesen Themen.

     

    > Doch selbst die Frage, ob sich die Partei auf

    > "piratige" Themen wie die

    > Vorratsdatenspeicherung oder Internetsperren

    > konzentrieren oder ihr Spektrum öffnen solle,

    > blieb umstritten.

     

    Die Formulierung "Selbst die Frage" impliziert, dies sei eine einfache Frage.

     

    Diese Frage berührt aber den Kern des Selbstverständnisses der Partei.

     

    Zusätzlich wird die Tatsache, dass diese Frage umstritten ist, als schlecht dargestellt. Da die Piratenpartei aber eine offene, transparente Basisdemokratie ist, ist es unumgänglich, dass ihre internen Streits den Weg in die Öffentlichkeit finden, wo andere Parteien eine künstliche glatte Oberfläche präsentieren und solche Fragen im Hinterzimmer lösen. Das könnte man auch als Vorteil sehen.

     

    > Kein Thema war auch die nötige Abgrenzung nach

    > rechts. Obwohl die Partei das dringend nötig

    > hätte.

     

    Hier wird Thiesen und Popp erwähnt - aber mit KEINEM Wort die bisheriegen Distanzierungen gegen Rechts. So wird der nicht zutreffende Eindruck erweckt, die Partei hätte sich nicht von rechts distanziert.

     

    Generell bleibe ich bei meiner Einschätzung, dass dies ein tendenziöser Artikel ist. Durch selektive Informationsauswahl soll ein vorgegebener Eindruck gestärkt werden.

     

    LG

     

    Gerald

  • MN
    Main Name

    Wer über die Piraten lästern möchte, kommt kaum an der unsäglich peinlichen "AG Männer" vorbei :)

     

    http://forum.piratenpartei.de/viewforum.php?f=150

     

    Ein Interview mit diesen Gestalten wäre sicher unterhaltsam.

  • A
    aloa5

    @Bürger aus Ohlsdorf

     

    Ach wissen Sie, das sagt man von einigen/allen... aus der jew. Sicht der Gegner einer Partei. Die Piraten haben derzeit 11.500 Mitglieder, gegen Ende des Jahres vielleicht 13.000 Mitglieder von rd. 800 am Anfang des Jahres.

     

    Wären es nur 1000 könnte man aus der Sicht mancher vielleicht "hoffen" das sie wieder einfach so verschwindet. Dreizehntausend Menschen verschwinden nicht einfach so und es spielen auch nicht alle WOW o.ä. wie Mao hier mutmaßt.

     

    Die Lücke zwischen den existierenden Parteien ist gigantisch. Die Piraten können diese Füllen. Das hat nicht nur mit Inhalten zu tun sondern auch mit Glaubwürdigkeit, Generationenkonflikt und dem Miasma/Gefühl des gestalten könnens.

     

    Grüße

    ALOA

  • M
    Mao

    Hmm, ich frage mich von Anfang an, was diese nichtssagende, profillose Partei ÜBERHAUPT will !?

    Eine Partei für's Internet?!? Gibt es auch Parteien für das Fernsehen oder das Radio? Ein Parteiprogramm das nur für I-Net-User gedacht ist kann doch nur scheitern. Zumal sich schon andere Parteien für den Datenschutz einsetzen und den Forderungen der Piratenpartei schon lange zuvorgekommen sind.

    Ich hatte ein halbes Jahre keinen Internetzugang, habe ihn auch nicht vermisst....also war die Piratenpartei völig sinnfrei für mich.

    Meine Eltern haben keinen Internetzugang, und sind noch nie "gesurfed".....was außer der Regulierung (oder unregulierung) des Internets haben sie sich auf die Fahnene geschrieben...ich meine ich esse nicht im Internet, ich trinke nicht im Internet, ich schlafe nicht im Internet....das Leben, also worm sich auch eine partei kümmern sollte, spielt sich zu 99,9% NICHT im Internet statt.

    Die Piratenpartei: eine Partei für WOW-zockende Menschen, die nicht raffen, das Datenschutz, Bürgerrechte LINKE Themen sind, es die dementsprechenden Parteien schon lange gibt. Aber da die Piratenwähler generell eher unpolitisch sind/waren haben sie noch nie von diesen Parteien+Programmen gehört.

    Irgendwie putzig, die Idee...eine Partei für's Internet.

    Kein Internet - keine Piraten, ganz einfach.

    Politik ist zum Glück kein Rollenspiel.

  • BA
    Bürger aus Ohlsdorf

    @aloa5

     

    Sie schreiben: "... und keiner der sich mit Entwicklung und Perspektive der Partei befasst (weder in NRW noch im Bund)."

     

    Wie soll man einen Absatz zur "Entwicklung und Perspektive" einer Partei schreiben, die keine Perspektive hat?

  • P
    psypunk66

    der applaus von rechtsaußen macht die piraten unwählbar.

  • C
    cors

    Das Einschießen der taz-Redaktion auf die Piratenpartei, mit der die unmoralische Berichterstattung über die PP aus politischem Kalkül heraus im Bundestagswahlkampf nachträglich weggewaschen werden soll, trägt immer mehr die Züge eines gewissen Blattes aus dem Hause Springer.

     

    Ich würde mich für eine von mir ehemals sehr geschätzte Zeitung freuen, wenn die taz die moralische Größe aufbrächte, ihren Fehler einzugestehen, anstatt sich immer tiefer in den Sumpf des Suggestiv-Journalismus ziehen zu lassen.

  • J
    jump4cologne

    Wieso ist mir die schleichende Entwicklung der Vermengung von 'Views' und 'News' bei der taz erst beim Thema Piratenpartei aufgefallen? Massive Trendenziösitäten hätte ich der taz nicht zugetraut. Schade!

  • A
    aso

    „...im September folgte ein Interview, das der stellvertretende Bundesparteichef Andreas Popp der rechtslastigen "Jungen Freiheit" gab. ..“:

     

    Ach herrje...das ist natürlich ein absoluter Fauxpass...

    Hätter er das Interview der linkslastigen taz gegeben, wäre alles O.K., oder?

     

    Die Piraten würden ihre Chancen phänomenal erhöhen, wenn sie den Bürgerwillen repräsentieren würden, und sich gegen den Türkei-Beitritt stark machen würden... großer Zulauf wäre garantiert!

     

    Laut Umfragen sind immer, je nach Fragestellung 50-90 % dagegen.... was keine der im Bundestag vertretenen Parteien wahrhaben will...da liegt ordentlich Protestwählerpotential brach...

  • RP
    rosa pfeffer (redaktion)

    Gerald, wenn du dir zu fein bist, diesen Artikel genauer zu kritisieren, ist das ja okay. Aber meinst du nicht, es wäre dann nur gerecht, wenn du im Gegenzug aufhören würdest zu behaupten, dieser Artikel wäre tendenziös. Unbelegte Lügen werden hier gelöscht. Normalerweise kommt derartiges nur von PI-Spinnern.

  • A
    aloa5

    Na ja. Ganz netter Text. Die Überschrift und die "Ernüchterung" sind nicht unbedingt angemessen aber das hält man denke ich als Pirat aus. ;) Nur einzelne werden davon geträumt haben in den Bundestag oder gar alle Landtage einzuziehen.

     

    Sprachlich sei noch angemerkt das man das Wort "nötig" nicht so verschwenderisch verwenden sollte ("nötige Abgrenzung... dringend nötig hätte").

     

    Wenn Ihr (Redaktion) trotzdem noch eine konstruktive Kritik hören wollt, dann wäre meine das man über eine derzeit wachsende Partei auch einmal einen positiven Absatz einbauen kann. Es gib wenn ich richtig gezählt habe acht Absätze. Etwa fünf davon kritisch, drei neutraler/sachlich gehalten und keiner der sich mit Entwicklung und Perspektive der Partei befasst (weder in NRW noch im Bund).

     

    Grüße

    ALOA

  • G
    Gerald

    @mongo joe:

     

    Wenn du die Piratenpartei als belangslos ansiehst, ist das ja dein gutes Recht. Ich sehe das anders, aber so ist das halt im Leben.

     

    Nur warum dann einen so tendenziösen Artikel über eine "belanglose Partei" machen?

     

    IMHO sollen entweder nur ein bischen Klicks und damit Umsatz generiert werden oder vielleicht ist sie doch nicht ganz so belanglos...

     

    Welche dieser Möglichkeiten zutrifft, liegt wohl im Auge des Betrachters - schmeichelhaft für die Taz sind beide nicht.

     

    LG

     

    Gerald

  • G
    Gerald

    @Hagbard:

     

    Zum Teil hast du Recht. Aber

     

    1. sollten Meinungen als solche kenntlich gemacht werden.

     

    und 2.

     

    kann man sich über alles aus den Orginalquellen selbst informieren, da hast du Recht.

     

    Die Aufgabe der Medien ist in diesem Fall, relevante von nicht relevanter Information zu trennen und mit Hintergründen und Querverweisen aufzubereiten um so anderen die Zeit für die eigene Recherche zu ersparen, wenn diese das wollen.

     

    Wenn in so einem Fall Information und Meinung gemischt werden, Meinungen nicht als solche gekennzeichnet werden oder nur die Informationen aufgenommen werden, die eine bestimmte Meinung stützen und andere Informationen ausgefiltert werden, dann ist das keine Berichterstattung oder Darlegung eines Standpunkts sondern Manipulation.

     

    LG

     

    Gerald

  • P
    Pirat

    Da hat die TAZ wohl selber keinen Wind mehr in den Segeln und pöbelt nur noch rum. Schlechter Journalismus. Naja... aber lustig zu lesen war der Artikel. Mehr nicht! Fehlte nur noch Kinderpornopartei und Jörg Tauss. Dann hätten Sie alle Vorurteile bedient.

  • MJ
    mongo joe

    Belanglosigkeit verdient halt eben Belanglosigkeit. So lange, bis die Piratenpartei außer der Selbstüberschätzung ihrer Anhänger auch etwas Substanzielles anzubieten hat...

  • M
    Manta

    Der Artikel liest sich wie ein Komentar. Oder war das etwa einer?

  • H
    Hagbard

    @Gerald:

     

    Generell erwarte ich von den Medien mehr Meinungen (die nicht auf falschen Fakten beruhen) als stupides Kopieren von Informationen.

     

    Informationen sammeln kann ich (und du auch) selbst (z.B. auf den entsprechenden Piratenpartei-Webseiten).

     

    Medienverständnis #fail

  • G
    Gerald

    Generell, liebe Taz-Redaktion, erwarte ich von den Medien die Fakten und Hintergründe um mir meine eigene Meinung fundiert bilden zu können.

     

    Das Meinungsbilden kann ich selbst, vielen Dank. Das braucht ihr nicht für mich mitübernehmen.

     

    LG

     

    Gerald

  • H
    Hummelbert

    geläster: zu recht!

  • TR
    taz redaktion

    Hallo ihr,

    könnt ihr eure Kritik bitte genauer benennen? Insbesondere auf diesen Artikel bezogen, wurde da etwas falsches berichtet?

     

    Das würde uns sehr helfen, danke!

  • MS
    Martin Schröder

    Die Schlagzeile ist typisch: Würden die Piraten ernsthaft an einen Erfolg glauben, hätte Andreas sie wohl für größenwahnsinnig gehalten. Hauptsache Lästern.

  • G
    Gerald

    Ich muss gestehen, dass ich mich auch nicht mehr dem Eindruck erwehren kann, dass der Taz hier nicht an unabhängiger Berichterstattung gelegen ist sondern an subjektiver Meinungsmache.

     

    LG

     

    Gerald

  • M
    Marco

    Ich bin weder Pirat noch Piratenwähler, finde aber die tendeziöse Berichterstattung der taz so "interessant", dass ich mich wohl doch mal ein wenig mit den Piraten beschäftigen muss...

     

    Wer so viel Gegenwind bekommt, muss ja irgendeinen Nerv treffen.

  • TN
    taz nervt

    Wieder mal ein Artikel über die Piraten in der taz und wieder mal nur Geläster.

  • J
    jotun

    Zu wenig Frauen in Führungspositionen, keine klare Abgrenzung von rechts?

    Eat that TAZ:

     

    http://www.angelika-beer.de/wp-content/uploads/2009/11/Piratenpartei-begr%C3%BC%C3%9Ft-Angelika-Beer-pdf.pdf

  • J
    Jaci

    Nicht nur das der Bericht nichts positives enthält, sondern auch wie erschütternd die letzten Kommentare sind (ich wage es nicht alles durchzulesen und möchte meine Zeit auch nicht wirklich vergeuden mit unüberlegten und absolut unakzeptablen Kommentaren und möchte mich trotzdem kurz zum Thema Spaß Partei und der angeblichen Diskriminierung Weiblicher Piraten äußern )

     

    Hier wird von Diskriminierung geredet!

    Diskriminierung = (laut Wikipedia)

    Der Begriff Diskriminierung bezeichnet sowohl in den Sozial- und Rechtswissenschaften als auch umgangssprachlich die soziale Diskriminierung, die gruppenspezifische Benachteiligung oder Herabwürdigung von Gruppen oder Individuen.

     

    „da muss man lange in der Geschichte nachforschen, um vergleichbare Diskriminierung zu finden.“ Ich bin Piratin und habe mich (trotz Minderheit) weder bei der LMV noch bei meinem Stammtisch oder in meiner Crew jemals Diskriminiert gefühlt! Wenn sich so wenig „fähige“ Frauen aufstellen lassen ist das nicht die Schuld der Partei!

    „Mit der Psychologin Simone Brand findet sich erst auf Platz vier eine Frau“ ERST?! Wenn sich die drei Herren besser Ausgedrückt haben und bessere Argumente haben dann sind sie halt, von all den LMV Wahlberechtigten (unter anderen einige Frauen dabei), vor Frau Brand gewählt worden und Frau Brand hat einige Männer hinter sich zurück gelassen! Also wie kann man das Wort erst benutzen?

     

    Zum Thema Spaß Partei!

    Die Partei ist KEINE Spaß Partei und viele Menschen in ganz Deutschland engagieren sich ob jung oder alt und in den verschiedensten Interessen und Berufsfelder!

    Erst Informieren und dann reden ! http://wiki.piratenpartei.de/Argumentation

     

    Und zum Thema rechts:

    Die Partei hat sich tausend mal dazu geäußert das sie nicht rechts ist und jeder Pirat weiß das, also wieso sollten sie vor Mitglieder dies noch mal erwähnen ? (im Nebensatz, Ich bin halb Vietnamesin und fühle mich auch in dieser Minderheit nicht Diskriminiert!)

     

    ZEIT ETWAS ZU ÄNDERN UND JETZT ERST RECHT! Sag ich dazu nur!

  • J
    Jaci

    Nicht nur das der Bericht nichts positives enthält sondern auch wie erschütternd die letzten Kommentare sind (ich wage es nicht alles durchzulesen und möchte meine Zeit auch nicht wirklich vergeuden mit unüberlegten und absolut unakzeptablen Kommentaren und werde trotzdem zum möchte mich trotzdem kurz zum Thema Spaß Partei und der angeblichen Diskriminierung Weiblicher Piraten äußern )

     

    Hier wir von Diskriminierung geredet!

    Diskriminierung = (laut Wikipedia)

    Der Begriff Diskriminierung bezeichnet sowohl in den Sozial- und Rechtswissenschaften als auch umgangssprachlich die soziale Diskriminierung, die gruppenspezifische Benachteiligung oder Herabwürdigung von Gruppen oder Individuen.

     

    „da muss man lange in der Geschichte nachforschen, um vergleichbare Diskriminierung zu finden.“

    Ich bin Piratin und habe mich (trotz Minderheit) weder bei der LMV noch bei meinem Stammtisch oder in meiner Crew jemals Diskriminiert gefühlt!

    Wenn sich so wenig „fähige“ Frauen aufstellen lassen ist das nicht die Schuld der Partei!

    „Mit der Psychologin Simone Brand findet sich erst auf Platz vier eine Frau“

    ERST?! Wenn sich die drei Herren besser Ausgedrückt haben und bessere Argumente haben dann sind sie halt, von all den LMV Wahlberechtigten (unter anderen einige Frauen dabei), vor Frau Brand gewählt worden und Frau Brand hat einige Männer hinter sich zurück gelassen! Also wie kann man das Wort erst benutzen?

     

    Zum Thema Spaß Partei!

    Die Partei ist KEINE Spaß Partei und viele Menschen in ganz Deutschland engagieren sich ob jung oder alt und in den verschiedensten Interessen und Berufsfelder!

    Erst Informieren und dann reden ! http://wiki.piratenpartei.de/Argumentation

     

    Und zum Thema rechts:

    Die Partei hat sich tausend mal dazu geäußert das sie nicht rechts ist und jeder Pirat weiß das, also wieso sollten sie vor Mitglieder dies noch mal erwähnen ?

    (im Nebensatz, Ich bin halb Vietnamesin und fühle mich auch in dieser Minderheit nicht Diskriminiert!)

     

    ZEIT ETWAS ZU ÄNDERN UND JETZT ERST RECHT! Sag ich dazu nur!

  • K
    Kemal

    "Kein Thema war auch die nötige Abgrenzung nach rechts." Hm, ob die TAZ wohl weiß, dass auf Listenplatz 14 ein Pirat mit Migrationshintergrund ist? :-)

  • G
    Gerald

    Und ich dachte immer, Diskriminierung wäre, wenn ein Mensch diskriminiert wird.

     

    Welche Frau wurde denn diskriminiert, bei der Aufstellung der Kanidaten?

     

    Sollen die Piraten vielleicht aus dem Landesparteitag ausziehen, ein paar Frauen einfangen und diese dann zwangsverpflichten?

     

    Wie stellst du dir das vor?

     

    LG

     

    Gerald

  • N
    NRW-Wähler

    Danke für den objektiven Artikel.

     

    es ist schon witzig, wie diese Spaßpartei nun immer mehr zu Grunde geht.

    man merkt dies deutlich an der abnehmenden Agreesivität des heise-Forums.

     

    Selbst die Jugendorganisationen der etablierten Parteien bekommen programmtechnisch deutlich mehr auf die Reihe.

    Nur die Linke ist vllt noch peinlicher als die Piraten.

     

    ich denke, am Ende wird da irgendwas unter 1% rauskommen... für die Piraten... die Linken werden es wohl trotz Wahlprogrammes schaffen

  • N
    Nicolas

    Eine Partei, bei der es bei 50 Kandidaten für die politischen Mandate insgesamt 3 Frauen gibt: da muß man lange in der Geschichte nachforschen, um vergleichbare Diskriminierung zu finden. Aber das Frauenwahlrecht darf erhalten bleiben? Ich halte es für durch und durch geisteskrank, Strukturen des 19. Jh. zu pflegen.

  • L
    Leser

    Zu Kritik & Kritikfähigkeit: Ich beim besten Willen keine Auffälligkeiten diesbezüglich entdecken.

     

    Beide Seiten verhalten sich genau so, wie man es allgemein von seinen Mitmenschen gewohnt ist - nämlich wie die kleinen Kinder.

     

    Das Projekt Erwachsenwerden hat doch noch nie wirklich funktioniert :]

  • J
    jotun

    So sieht übrigens objektive Berichterstattung aus: http://nachrichten.rp-online.de/article/politik/Viersener-siegt-bei-Meuterei-in-Piratenpartei/57769

     

    Selbst der Kollege vom Fach schreibt übrigens, dass "die linksalternative "Tageszeitung" höhnte".

  • G
    Gerald

    @Bernd:

     

    Danke für den Tipp an die "Piraten-Fanboys":

     

    Wenn einzelne Menschen sich über diesen Artikel genug ärgern, um einige der dargestellten MEINUNGEN auch anders darstellen zu wollen, dann lass sie doch - ausserdem sind die Kommentarspalten ja exakt dafür da.

     

    Wenn du inhaltlich etwas an z.B. meiner Kritik des Artikels auszusetzen hast, würde ich das gerne hören - konstruktive Kritik ist immer gerne gesehen.

     

    LG

     

    Gerald

  • G
    Gerald

    Zum Rechten Rand:

     

    Laut dem Test bei

     

    http://www.politicalcompass.org

     

    ist die überwältigende Mehrheit der Piraten weiter vom Gedankengut der NPD entfernt als ALLE anderen Parteien.

     

    http://adrianlang.de/piratenkompass/

     

    Zusätzlich gab es bereits einige Stellungnahmen zum Thema:

     

    http://nanuk.wordpress.com/2009/09/16/mit-schmuddelkindern-spricht-man-nicht/

     

    https://piratenpartei-bayern.de/Eine_klare_Absage

     

    LG

     

    Gerald

  • B
    Bernd

    Liebe Piraten-Fanboys:

     

    habt ihr mal drüber nachgedacht, dass eure viele freie Zeit vielleicht besser in inhaltliche Parteiarbeit investiert wäre, als in das Vollabern der Kommentarspalten mit der immergleichen Sülze?

     

    Weil: kein vernünftiger Mensch macht sich mehr die Mühe, das zu lesen. Es ist nur noch peinlich, selbst für jene, die inhaltlich mit euren wichtigsten Forderungen übereinstimmen.

     

    Viel Spaß beim weiterflamen, ihr habe ja offenbar einfach nichts besseres zu tun.

  • P
    psypunk66

    wieso können piraten so schlecht mit kritik umgehen?

  • RK
    Rainer Klute

    Zum Thema tendenziös oder sachlich oder beides hier eine Anmerkung des im Artikel zitierten Pressesprechers der nordrhein-westfälischen Piraten, also von mir. Ich will gar nicht an allen Einzelhzeiten und Formulierungen herumkritteln, sondern exemplarisch nur auf einen einzigen Punkt eingehen.

     

    Wyputta schreibt: »Auch der Pressesprecher der nordrhein-westfälischen Piraten, Rainer Klute, will die Frage nach einem Einzug ins Landesparlament nicht mit einem klaren Ja beantworten: "Soll ich jetzt nein sagen", fragt der Softwarearchitekt stattdessen.«

     

    Soweit das Zitat. Sachlich ist das völlig korrekt. Das habe ich wirklich so gesagt. Trotzdem geht die Darstellung an der Wirklichkeit vorbei. Denn ich habe natürlich noch viel mehr gesagt. Zum Beispiel, dass wir die fünf Prozent nicht geschenkt bekommen, sondern hart dafür arbeiten müssen. Das sagt Wyputta aber nicht. Er beschränkt sich auf die rhetorische Frage, die nur zur Einleitung meiner Antwort diente. Und die war ganz und gar nicht hoffnungslos!

     

    So lässt sich durch selektive Berichterstattung ein verzerrtes Bild der Wirklichkeit zu erzeugen. Es ist nicht gelogen, aber wahr ist es auch nicht.

     

    Egal. Der Hund bellt, aber die Karavane zieht weiter. Lasst uns zeigen, dass wir unsere Hoffnung kein bisschen verloren haben! Lasst uns einen guten NRW-Wahlkampf machen und die Menschen für unsere Ziele begeistern! Leicht wird das nicht, aber wir haben alle Chancen, den Propheten Lügen zu strafen!

  • D
    DasPferd

    Hallo nochmal.

     

    Muss mich doch noch mal einmischen. Es geht um zwei Aspekte.

    1. Abgrenzung nach rechts. Ich selber habe mich eine zeitlang intensiv mit Rechten und Rechtsradikalismus im Internet beschäftigt und es ist schon auffällig, dass es dort großes Interesse an den Inhalten der Piratenpartei gibt. Es ist ja bekannt, dass die Rechten das Internt massiv für ihre Zwecke nutzen. Daher muss eine Partei, die den Hintergrund der Piratenpartei hat, mit dem Thema etwas sensibler und offensiver umgehen. Hier müssen Versäumnisse dringend nachgebessert werden, denn ich glaube wirklich, dass es sich nur um Versäumnisse handelt.

    2. Piratenpartei vs andere Parteien: Bisschen viel schwarz-weiß Malerei. Es wird offen diskutiert... na und? Entscheiden werden nachher wie überall ein paar Auserwählte. Wie sollte das auch anders funktionieren. Ob es wirklich einen Unterschied zu den anderen Parteien gibt, wird sich dann erst auf dem Programmparteitag entscheiden. Auch wie sehr die Anhänger in der Lage sind dann Kompromisse zu machen. Werde das mit Interesse verfolgen.

  • JM
    John Martin Ungar

    Man kann eine fiktion besser konstruieren durch das geschickte Arrangieren von Wahrheiten als durch offensichtliche Lügen. Der Autor dieses Artikels weiss das offensichtlich. Dafür ist sein Wissen darüber, wie richtige Demokratie funktioniert, eher unterentwickelt.

    Denn sicher ist: Wir haben unseren Vorsitzenden nicht "abgestraft". Wir haben ihn nur einfach nicht auf die Landesliste gewählt. Als Vorsitzender ist er bis zur nächsten Vorstandswahl unumstritten. Und er hat auch nicht irgend welche Konsequenzen aus seinem Abschneiden bei der Kandidatenkür gezogen, noch ist er in Altparteienstil, greinend& rücktrittsverkündend vor die Kameras gezogen.

    Wir atten eine Wahl. Nun haben wir eine Liste. Das war das Ziel. Und diese Liste in ihrer personellen Mischung sollte bei denkenden Journalisten zu einer Beendigung der Knallchargen-Rabulistik von der Ein-Themen-Partei führen. Wir Piraten stehen für Freiheit, für Bürgerrechte, für Bildung, für eine Kulturpolitik, die junge Künstler fördert, statt Mozart zu subventionieren und wir stehen für eine Politik, die Forschung und Wissenschaft als einzige Brücke in die Zukunft dieses Landes versteht.

    Wir sind keine Stalinisten, wir sind keine Öko-Fundis. Wir sind, wenn man die Auswertung des "Politischen Kompasses" betrachtet, eine Partei von bekennenden Linksliberalen. Deshalb solltzen wir nicht wundern, wenn wir von Linken und Grünen hart angegriffen werden. Das zeigt nur, dass wir richtig liegen.

    Dass sich die TAZ hier zur grünen Bildzeitung gemacht hat, ist eine andere Geschichte.

  • SD
    Stefan Diekmann

    Der Artikel reißt dermaßen viele Dingen total aus dem Zusammenhang, dass es sich gar nicht lohnt ihn ernsthaft zu kommentieren. Ich war dort und es war definitv nicht so.

  • A
    aloa5

    @rosa pfeffer

    "Na, wenn Sie doch selbst einräumen, aloha, dass man bei den Piraten programmatisch auf eher niedrigem Niveau ist, was stört Sie dann?

    Presse kann nur berichten, was ist."

     

    Hallo rosa pfeffer,

    ich hatte Ihnen das geschrieben. Sie sollten Ihre reine Verteidigungsposition aufgeben und in Ruhe durchlesen.

    Aber dennoch gerne noch einmal: Andere Parteien wie das Beispiel der LINKEn in NRW welches ich in vorauseilendem Gehorsam gleich mitgeliefert hatte haben z.T. noch weniger, sicher aber nicht mehr anzubieten als die Piraten. Dennoch werden sie nicht fast durchgehend so herablassend behandelt.

     

    Ich hatte nicht bestritten das das Programm bisher "dünn" ist. Sie (die TAZ) haben jedoch nicht wirklich nur über das Programm geschrieben - weder in diesem Artikel noch in dem über die LINKE.

     

    Die Presse berichtet z.T. darüber was "ist", auch über das was war und das was u.U. sein wird. Es geht jedoch immer darum wie man etwas darstellt. Man stellt als Pirat jedoch manchesmal fest, das mit zweierlei Maß gemessen wird. Das Problem ist insofern nicht der Artikel an sich. Das Problem ist, das Artikel über andere welche vergleichbare sagen wir "Probleme" haben nicht im gleichen Stile verfasst werden. Und da "verteidige" ich durchaus auch manchen Piraten dem das negativ auffällt. Ich persönlich komme damit zurecht. Mir ist bewusst das Sie (als TAZ) natürlich nicht entsprechend über die LINKE schreiben werden (bzw. können; gleich was selbige veranstaltet). Ich weiß ebenso das es Neulinge nicht einfach haben und so die Piraten eben noch von vielen in der Presse großmütterlich belächelt werden. Vielleicht mit der Außnahme Schirrmacher.

     

     

    "insofern können Sie mich ausschließlich für diejenigen Artikel verantwortlich machen, die ich auch verfasst habe."

     

    Verzeihen Sie das ich "Sie" geschrieben hatte. Gemeint war jew. die TAZ.

     

    Grüße

    ALOA

  • C
    chris

    Ich bin Pirat und bestätige, dass der Artikel nicht lügt. Ich komme in der Bewertung der dargestellten Punkte jedoch zu anderen Ergebnissen.

     

    Der erste Vorsitzende kam Anfang 2009 ins Amt, als die Partei in NRW weniger als 300 Mitglieder hatte. Inzwischen sind es über 2000 Piraten im Land, darunter eine Menge fähige Leute. Das spricht für die Ideen der Partei. Dass ein Vorsitzender, der sich schwach präsentiert, nicht trotzdem Spitzenkandidat wird, ist Ausdruck der Chancengleichheit und widerlegt den Kungeleivorwurf.

     

    Es ist der taz eine Erwähnung wert, dass "erst an vierter Stelle" eine Frau auf der Liste steht. Das passt ja gut ins Bild des Männerclubs. Von von den drei gestarteten weiblichen Piraten stehen aber schließlich zwei auf einstelligen Plätzen. Das sollte doch Mut machen, sich mehr zu engagieren.

     

    Was ich viel mehr bemerkenswert finde, ist dass in der sogenannten "Nerd- und Internetpartei" erst auf Platz fünf der erste "Computerfuzzi" steht. Mit Rechtsanwalt, Pfarrer, Polizist, Psychologin auf den ersten vier Plätzen zeigt sich vielmehr, wie sehr die Digitalisierung bereits unser Leben verändert und wie sehr die technischen Möglichkeiten der Bürgerrechtsbeschneidung uns alle angehen.

     

    Richtig ist im Artikel ebenfalls, dass keine Abgrenzung vom rechten Rand stattfand. Aber wozu auch? Die Satzung ist in dieser Hinsicht eindeutig und der genannte (Bundes-) Funktionär ist längst kein Funktionär mehr. Zudem ging es nicht um programmatische Arbeit und unter den Kandidaten war niemand, der auch nur den Anschein erweckt hätte, nach rechts abzudriften.

     

    Außerdem: "Das Programm ist noch nicht fertig." Damit ist doch alles gesagt. Kommen Sie gerne im Januar zum Programmparteitag wieder, Herr Wyputta.

  • N
    noX

    Ich finds irgendwie lustig.

    Wirklich *jeder* Beitrag über die Piraten endet in einem flamewar ;D

     

    Meine Stimme bekommen sie zur Landtagswahl jedenfalls noch einmal. Ich denke dort wird sich tatsächlich zeigen, ob es weiter aufwärts geht oder das "Ende" erreicht ist.

  • R
    rob

    Kritikpunkte:

     

    - nicht an einen "schnellen erfolg" zu glauben hat weniger mit "Kein Wind mehr in den Segeln" zu tun, als mit realismus. In der politik sollte es auch nicht um schnelle siege gehen, sondern um nachhaltigkeit. Da die mitgliederzahlen auch (und gerade) nach den bisherigen wahlen steigen, obwohl keine 5% erreicht wurden, widerlegt in meinen augen die "luft-ist-raus"-these sehr einfach.

     

    - ein "klares Ja" zum einzug in den landtag waere etwas albern. Es kann auf die frage nur die antwort "waere schoen ist aber ungewiss" geben, daher ist die frage langweilig und irritation darueber fuer mich verstaendlich.

     

    - die "gemein offene" frage war in der tat gemein insofern, als dass man damit moeglicherweise die mehrzahl der kandidaten haette blossstellen koennen, was aber nicht versucht wurde. Es wurde explizit Bernhard rausgepickt. Ob man seine antwort als gejammer betrachtet ist ansichtssache.

     

    - 2 von 3 weiblichen kandidaten sind in der "top ten", und damit (bei knacken der 5%) automatisch im landtag. Die kandidatinnen auf der liste haben im schnitt wesentlich mehr stimmen bekommen, als ihre maennlichen mitbewerber. Eine frau auf den plaetzen 1-3 waere statistisch sehr ueberraschend, wenn man eben, wie die piraten, keine frauenquote hat.

     

    - die quoten-frau-frage erfolgte nicht "trotz" irgend etwas, sondern wohl eher aufgrund der tatsache, dass diverse journalisten die piraten nach wie vor fuer einer maenner-partei halten, und ihnen ihre einstellung, dass man gleichberechtigung besser lebt als beredet, nicht abnehmen wollen. Auch waere hier vielleicht Sylvias antwort interessant gewesen, naemlich dass sie (sinngemaess) mit so einer frage kein problem haette, da sie nicht das gefuehl hat, dass ihr geschlecht ueber ihre nominierung entscheidet.

     

    - zur listenwahl fand ich persoenlich es auch eher bemerkenswert, dass die ersten 4 plaetze so gar nicht den typischen klischees entsprechen: ein anwalt, ein pfarrer, ein polizist, eine psychologin. Schade dass dieses detail nicht gewuerdigt wurde.

     

    - das inhaltliche profil blieb schwammig, weil es nicht das thema des parteitages war, den der autor selbst zu recht "Personalparteitag" nennt.

     

    - Bodo Thiesen ist nicht mitglied des landesverbands NRW (sondern Rheinland-Pfalz).

     

    - Andreas Popp ist nicht mitglied des landesverbands NRW (sondern Bayern).

     

    - die inhalte der piraten sind nicht flach, allenfalls ihre praesentation oder reduktion auf schlagworte mag das manchmal sein. Tatsaechlich sind sie aber, zumindest meiner ansicht nach, gerade in unserer informationsgesellschaft und als themen der "demokratischen infrastruktur" von solch fundamentaler wichtigkeit, dass es eine schande fuer uns [Deutsche?/Menschen?] ist, dass ueberhaupt eine extra partei dafuer noetig ist.

    Das faellt einem vielleicht erst auf, wenn man sie mit den realen trends vergleicht, denn fuer sich erscheinen sie moeglicherweise erst mal selbstverstaendlich - was sie ja auch sein sollten, leider aber nicht sind.

     

    - funktionaere, mitglieder und unterstuetzer muessen nicht "interessant" sein (ausser vielleicht aus sicht der werbewirksamtkeit), da die piraten keine spasspartei sind oder sein wollen. Wenn es deswegen nichts zu berichten gaebe: auch gut. Die wichtigtuerei einiger anderer politiker, die sich interessant machen, tatsaechlich dabei aber wenig sinnvolles leisten, ist fuer viele ja gerade ein grund, deren politikversaendnis abzulehnen und stattdessen bei der piratenpartei mitzumachen.

     

    - viele geschaeftsordnungsantraege gibt es eben automatisch dann, wenn viele leute nicht nur die inhalte sondern auch die struktur der politik mitgestalten wollen, insbesondere wenn viele von ihnen in politischen dingen noch sehr unerfahren sind. Die veranstaltungsleitung von Richard Klees fand ich dagegen nicht besonders chaotisch, sondern sogar sehr gut und ueberraschend diszipliniert (ich kannte ihn vorher nicht persoenlich).

     

    - "nicht-piratische CCCler" halte ich fuer einen etwas komischen ausdruck, betrachtet man erstens die entstehung der partei und zweitens die im CCC vorherrschenden politischen positionen/weltbilder. (sollte es sich um eine anspielung auf eine konkrete begebenheit gehandelt haben so entfaellt dieser absatz ;-)

     

    - was die "äußerst naiv[e]" "Auseinandersetzung mit dem rechten Rand" angeht wuerde mich mal interessieren, bis wann denn eigentlich die kommunikation-mit-rechts-boykott-fraktion das problem des real existierenden rechtsradikalismus geloest zu haben plant?

     

     

    hauptsaechlich @Mao:

     

    - krieg ist nicht laendersache.

     

    - radio und fernsehn als einseitige konsum-medien sind nicht mit dem internet vergleichbar.

     

    - parteien, die [angeblich] fuer buergerrechte arbeiten gibt es in der tat schon lange, allerdings mangelt es derzeit offensichtlich (!) an resultaten dieser arbeit.

     

    - wer glaubt, die themen der piratenpartei betraefen ihn nicht, weil er das internet nicht nutzt, verkennt meiner meinung nach die bedeutung, die informationen und kommunikation im 21. jahrhundert haben. Diese wird auch nicht ab-, sondern weiter zunehmen. Ihr kulturelles, wissenschaftliches, soziales, ja, demokratisches potential zu ignorieren waere aehnlich kurzsichtig, als wenn ein mittelalterlicher analphabet den buchdruck belaechelt, weil es ihm bisher doch auch schon gelingt, seine familie (mehr schlecht als recht) zu ernaehren.

     

    Ansonsten stimme ich weitgehend Gerald zu, ausdruecklich auch in seiner kritik an der piratenpartei und ihren anhaengern.

     

    Alles gute,

    rob (pirat und teilnehmer an besagtem parteitag)

  • J
    jotun

    "Zuerst ignorieren sie dich, dann lachen sie über dich, dann bekämpfen Sie dich und dann gewinnst du."

     

    Schön, dass wir schon Phase 3 erreicht haben. Über die Grünen oder die Linke wurde anfangs ähnlich berichtet. Kein Grund zu großer Aufregung also.

     

    Trotzdem bleibt nicht von der Hand zu weisen, dass der Artikel tendenziös ist.

     

    >> Kein Thema war auch die nötige Abgrenzung nach rechts. Obwohl die Partei das dringend nötig hätte.

     

    Der zweite Satz ist offensichtlich eine persönliche Meinung des Autors, die an dieser Stelle nichts zu suchen hat.

    Dienstnummern und Vereinfachung von Bürgerbegehren sind sicherlich weder die einzigen noch die Primäranliegen des Spitzenkandidaten. Hier wird unprofessionell verkürzt.

    Die Euphorie am ausgerufenen Wahlziel festzumachen, halte ich mit denselben Argumenten wie Gerald für äußerst fragwürdig. Bei höheren Zielen hätte der Autor die Partei vermutlich als realitätsferne Träumer bezeichnet...

    Übrigens kann ich mich nicht erinnern, dass die 5%-Marke vom Tisch wäre. Die zitierten Interviews kenne ich nicht, aber die Listenkandidaten haben in ihren persönlichen Stellungnahmen wesentlich höhere Ziele ausgegeben. Dies hätte im Zusammenhang wohl erwähnt werden müssen, denn ein offizielles Ziel vom Parteitag gibt es nicht.

    Die Botschaft war allerdings ganz klar, dass wir bereit und willens sind in den Landtag einzuziehen.

     

    Was gab es Interessantes zu berichten? Bei einer so jungen Partei ist doch für viele gerade der Entwicklungsprozess das Spannende.

    Mit Blick auf diesen Parteitag hätte durchaus von eine Zäsur die Rede sein können.

    Wer hätte wohl vorher erwartet, dass die ersten Listenplätze bei der "Nerd-Partei" an einen Anwalt, einen Pfarrer, einen Polizisten und eine Psychologin gehen und erst an 5 der erste IT-Experte kommt?

    Dass der 1. Vorsitzende nur durch seine Unkenntnis bei landespolitischen Themen auffiel, muss nicht unterschlagen werden. Jedoch hätte dieses genauso gut als Beleg für die Selbstreinigungskräfte der Partei angeführt werden können.

    Nach dem angesprochenen Chaos in Düsseldorf, wäre auch die wesentlich bessere Organisation ein Lob wert gewesen. Insbesondere wie der Jungspund Richard Klees als Versammlungsleiter mit lässiger Souveränität und stellenweise piratigem Charme durch die Veranstaltung führte.

    Das stimmt zuversichtlich für den programmatischen Parteitag im Januar.

    Dem Anspruch sich jeden Tag ein Stückchen zu verbessern, scheinen die Piraten gerecht zu werden. Ob es dann am Ende für den Landtag reicht, werden wir einfach sehen.

  • L
    Logos

    @ taz-redaktion:

    Angeblich rechnet „Die Datenschutzpartei“ (unzulässige Verkürzung) nicht mehr ernsthaft mit einem Erfolg bei der NRW-Landtagswahl. Wie kommen sie darauf? Anhand welcher Fakten meinten sie das ableiten zu können? Es ist zu hoffen, dass sie jetzt nicht die Meinung Einzelner als Beleg für die Erwartung der ganzen Partei anführen wollen. Oder etwas doch? De facto wurden auf der LMW Weichen gestellt, die mehr Grund für Erfolg auf der NRW-Landtagswahl liefern, als je zuvor! Dafür aber hätte ihr Mitarbeiter die ganze LMW wahrnehmen müssen und nicht schon am 1. Tag sein [Pseudo-]Resümee ziehen dürfen.

  • M
    Mike_nrw

    Verehrter Herr WYPUTTA!

    Ich möchte als Pirat und Teilnehmer an der LMV 2009.4 einfach mal nicht auf irgendwelche Vorpostings eingehen, sondern einfach meinen hoffentlich objektiven Eindruck hinterlassen. Ihre Bericht halte ich in gewisser Weise für stimmig, allerdings hätten Sie sich vielleicht Teile des vorletzen Absatzes zum Thema "fehlende Abgrenzung gegen Rechts" sparen können. Es ist auch schwer für jemanden, der nicht piratig denkt, sonst hätte sich dieser Hinweis erübgrigt. Sie kennen eben nicht die Aktionen, an denen Piraten teilnehmen, die sich dieser braunen Brut entgegensetzen, mehr als es die etablierten Regierungsparteien tun!

     

    Sie sind einfach noch zu sehr verwachsen mit althergebrachten, politischen Strukturen und der Diktatur aus Parteispitzen heraus. Sie haben sich noch zu wenig mit der Demokratie aus der Basis heraus beschäftigt, sonst würden Sie die Äußerungen einiger Amtsinhaber in Ihrem Artikel nicht so hoch bewerten. Denken Sie bitte dran: Wir arbeiten nicht mit Köpfen sondern mit der Basis.

     

    Nach jedem Sturm kommt immer mal eine Flaute, dass brauchen die Segel eines guten Schiffes, um sich zu generieren und die Spannung aus den Masten zu nehmen. Aber darum geht ein Schiff doch nicht unter.

     

    Der bisherige Vorstand hat die Quittung für die mäßige Arbeit von der Basis bekommen. Schauen Sie sich nur die Listenplätze derer an!

     

    Wir haben neue, frische Gesichter, die den Anforderungen einer stark gewachsenen Partei standhalten werden.

     

    Die ein oder andere Panne mögen Sie bitte verzeihen. Ich war auch nicht damit zufrieden, dass es zuerst keinen Kaffee gab.

     

    Achso, ich hatte vergessen: Die nächste Landesmitgliederversammlung im Januar wird sicherlich inhaltlich interessanter im Hinblick auf die Landtagswahlen.

     

    In diesem Sinne: Piratige Grüße!

  • E
    egghat

    Also auch wenn der Artikel inhaltlich (was die Fakten angeht) richtig ist und die Tatsachen vernünftig beschreibt, komme ich mit den Schlussfolgerungen nicht mit.

     

    Wieso ist das (offensichtlich begründete) Abservieren des ehemaligen Landevorsitzenden ein Zeichen für "Kein Wind mehr in den Segeln"?

     

    Oder: Da ist ein rethorisch fähiger Mensch auf dem Parteitag. Und dann wird daraus direkt ein "dominiert" gemacht. Wenn der rethorisch fähige Mensch nicht da gewesen wäre, hätte die TAZ wahrscheinlich auf rethorisch unfähige Piraten hingewiesen.

     

    Oder: Wenn man von 5% träumt, ist man halt Träumer. Plant man realistischer (2,x%), ist kein Wind mehr in den Segeln.

     

    Oder: Ist das Programm auf 2-Punkte-reduziert (Bürgerrechte, Freiheit), ist man eine 2-Punkte-Partei. Ist das Programm breiter, ist das Programm schwammig.

     

    Das sind die Schlussfolgerungen, bei denen ich nicht mitkomme.

     

    Von daher kann ich durchaus nachvollziehen, warum hier viele Leute von tendenziösen Artikeln sprechen. Schade ist nur, dass sich bis auf ganz wenige Ausnahmen niemand die Mühe zu schreiben, was am Artikel schlecht ist. Nur immer zu schreiben, dass der Artikel tendenziös ist und das direkt vierzigfach, hilft irgendwie nicht weiter.

  • RK
    Rainer Klute

    Zum Thema tendenziös oder sachlich oder beides hier eine Anmerkung des im Artikel zitierten Pressesprechers der nordrhein-westfälischen Piraten, also von mir. Ich will gar nicht an allen Einzelhzeiten und Formulierungen herumkritteln, sondern exemplarisch nur auf einen einzigen Punkt eingehen.

     

    Wyputta schreibt: »Auch der Pressesprecher der nordrhein-westfälischen Piraten, Rainer Klute, will die Frage nach einem Einzug ins Landesparlament nicht mit einem klaren Ja beantworten: "Soll ich jetzt nein sagen", fragt der Softwarearchitekt stattdessen.«

     

    Soweit das Zitat. Sachlich ist das völlig korrekt. Das habe ich wirklich so gesagt. Trotzdem geht die Darstellung an der Wirklichkeit vorbei. Denn ich habe natürlich noch viel mehr gesagt. Zum Beispiel, dass wir die fünf Prozent nicht geschenkt bekommen, sondern hart dafür arbeiten müssen. Das sagt Wyputta aber nicht. Er beschränkt sich auf die rhetorische Frage, die nur zur Einleitung meiner Antwort diente. Und die war ganz und gar nicht hoffnungslos!

     

    So lässt sich durch selektive Berichterstattung ein verzerrtes Bild der Wirklichkeit zu erzeugen. Es ist nicht gelogen, aber wahr ist es auch nicht.

     

    Egal. Der Hund bellt, aber die Karavane zieht weiter. Lasst uns zeigen, dass wir unsere Hoffnung kein bisschen verloren haben! Lasst uns einen guten NRW-Wahlkampf machen und die Menschen für unsere Ziele begeistern! Leicht wird das nicht, aber wir haben alle Chancen, den Propheten Lügen zu strafen!

  • K
    Kommentator

    @rosa pfeffer (redaktion):

     

    Nein, es geht zwar primär um den nrw-parteitag, die partei wird aber an sich als "datenschutzpartei" bezeichnet.

     

    Schade, dass mein letzter Kommentar auch nach über 1 STUNDE nicht erschienen ist, während die anderen von mir bereits nach wenigen Sekunden erschienen.

     

    Schade!!!

     

    Erinnert irgendwie an die Grünen, die zu 1/3 für schlechte Internet-Pseudo-Zensur sind. Piraten und Linke im übrigen nicht.

  • K
    Kapelle

    Ohje, ist doch alles halb so wild und grob fahrlässig, falsch oder extrem unausgewogen usw. ist der Artikel nun wirklich nicht. Bleibt also die Frage nach der Unvollständigkeit und die ist natürlich problematisch.

     

    "Der Westen" (http://www.derwesten.de/nachrichten/nachrichten/2009/11/6/news-139835662/detail.html) berichtet bspw. über das Problem des Anspruchs Transparenz/Liquid Democracy (um rosas Themenvorschlag aufzunehmen) vs. "Klügelei" ... und im taz-Artikel ist mir aufgefallen, dass die Kandidaten 1., 2. und 4. genannt wurden, weil die erste Frau erst auf Platz 4. kommt, Nr. 3. ist aber interessanterweise ein Polizist (Dirk Schatz) und der hat sich u. a. im Protokoll (wenn auch kurz (s. u.); auch im Landesparteitag?) zu naheliegenden Themen geäußert ...

  • W
    Woxel0r

    @hans

    "Ich kann es nicht mehr hören. Jeder kritische Artikel über die Piratenpartei wird vom eigenen hörigen Mob niedergemacht und natürlich grundsätzlich abgelehnt, egal wieviel Wahrheit in ihm steckt"

     

    Ursache und Wirkung.

    Genau was du ansprichst, egal wieviel Wahrheit in ihm steckt, ist das Problem. Denn in diesem Artikel stehen etliche falsch wiedergegebene Aussagen.

     

    Und sorry...von der TAZ kommen doch nur solch unsachlichen mit falsch Behauptungen gespiekte Artikel über die Piraten. Klar das man da irgendwann fuchsig wird.

     

    Das die TAZ mal wieder mit der Nazikeule um die Ecke kommen muss ist genauso lächerlich(können die auch noch was anderes) wie der Absatz über die Frauen. Von 50(eigentlich 60...aber naja, so ist das mit den falschen Fakten) waren es 3 Frauen. Und trotzdem prangert man es an, das die erste Frau erst auf Platz 4 kommt...btw, 2 Frauen sind unter die ersten 10 gekommen...Ganz gute Ratio im Vergleich zu der Kandidatenanzahl Männer/Frauen.

     

    Aber nein...es muss wieder das Thema Frauen ausgepackt werden.

     

    Aber, das es egal ist, ob nun alle Listenkandidaten Männer sind, oder Frauen, oder ob nun 1 Frau gewählt wurde oder 20, das haben die Leute immer noch net verstanden, inklusive der FAZ, denn es geht um die Sache als solches.

     

    Und ich habe nicht eine sekundelang auf dem Parteitag irgendwo etwas von Hoffnungslosigkeit gespürt oder gemerkt. Ganz im Gegenteil.

     

    Dieser Artikel ist einfach mal wieder nur eine polemische und linksradikale persönliche Meinung eines Autors, der sich damit in die Reihe des Piraten Bashings der FAZ einfügt.

  • G
    Gerald

    Einige Anmerkungen habe ich noch zum

    Landesparteitag.

     

    Ich war zwar nicht vor Ort und kenne die Geschehnisse nur aus Berichten und Protokoll, aber einige Dinge fallen mir auf:

     

    Natürlich war er kontrovers und teilweise chaotisch. Das ist eine natürliche Folge der basisdemokratischen und "jede-Stimme-zählt"-Einstellung vieler Piraten.

    Wenn man einen unkontroverseren und geodneteren Parteitag will, dann muss man einer Partei beitreten, in der dieser dirigiert wird und auf dem Parteitag nur Schaudiskussionen für die Presse abgehalten werden.

    Das sehe ich nicht nur als "kein-Problem" an, sondern als gesundes Zeichen, dass da noch richtig gestritten wurde und nicht durchgewunken.

     

    Zusätzlich betrachte ich Streit unter Piraten als etwas normales, solange er höflich und sachlich geführt wird. Es hat halt nicht jeder dieselbe Meinung. Und wenn man in einer Partei ist, die a) transparent und offen ist und b) basisdemokratisch, dann gibt es keinen Weg, wie die Öffentlichkeit nicht mitbekommen sollte, dass und worüber gestritten wird. Aber dafür hat dann ja JEDER das Recht sich zu beteiligen.

    Das ist mir lieber als eine Partei, die immer seltsamerweise homogen ist.

    Der Tag an dem es keine Streits mehr gäbe, würde mir Sorgen machen.

     

    Und natürlich steht nicht jeder hinter dem Vorstand. Zum einen wurde dieser gewählt, als die Partei noch viel kleiner war und zum anderen wurde er mit >50% Stimmen gewählt, was bedeutet, dass es durchaus VIELE Piraten geben mag, die ihn eben nicht mögen - und sich auch so frei fühlen das zu sagen - was bei anderen Parteien undenkbar wäre. Da ist es ja schon ein Problem, wenn der vorgegebene Kandidat mal nicht 80% bekommt. Da gruselt mich.

     

    LG

     

    Gerald

  • P
    Piratenwähler

    Bodo Thiessen und die Junge Freiheit kann man sich heute tatsächlich sparen, die neuen Peinlichkeiten der Piraten sind mehr als ausreichend.

     

    Die AG-Männer und ihre militanten Maskulinisten wurden ja bereits erwähnt (es lohnt sich aber wirklich, sich das einmal selbst anzuschauen). Die "AG Innenpolitik" steht dem in nicht viel nach, mit grandiosen Vorschlägen wie:

     

    - Rückwirkende abschaffung der Verjährung für "Verbrechen" nach § 174-184c StGB, ungeachtet der Tatsache dass es sich bei vielen der genannten Paragraphen nicht um Verbrechen handelt und ungeachtet der Existenzberechtigung der Verjährung. Die Diskussion bewegt sich größtenteils auf Stammtisch-Niveau.

     

    http://forum.piratenpartei.de/viewtopic.php?f=156&t=11140

     

    - Verstaatlichung des Anwaltswesens "zum Schutz der Demokratie"

     

    http://forum.piratenpartei.de/viewtopic.php?f=139&t=12503

     

    - Auflösung der CSU

     

    http://forum.piratenpartei.de/viewtopic.php?f=139&t=14641

     

    - Drogenpolitik - hier zeigt sich schön wie genau wie bei den anderen Parteien Staatsgläubigkeit, Unmündigkeit des Bürgers und Kontrollwahn das Leitbild zeichnen:

     

    http://forum.piratenpartei.de/viewtopic.php?f=139&t=10183

     

    Zu den Urheberrechts- und Patentrechtspositionen lohnt es sich kaum ein Wort zu verlieren, für die meisten Piraten scheint dies ihr schwächster Punkt zu sein:

     

    http://forum.piratenpartei.de/viewforum.php?f=8

     

    Und ja, ich bin mir selbstverständlich bewusst, dass im Forum auch nicht-Piraten schreiben und dies keine offiziellen Aussagen darstellt. Allerdings handelt es sich in vielen dieser Fälle um Piraten und ich zweifle, dass sie sich in anderen Situationen kompetenter verhalten.

  • K
    Kommentator

    @rosa pfeffer (redaktion):

     

    "Von rosa:

    @Kommentator

    Es geht in dem Artikel um den Parteitag. Sorry, wenn ich jetzt nicht in epischer Breite antworte, aber ich habe jetzt schon fünfmal gefragt, was denn falsch berichtet worden ist über den Listenparteitag im Landtagswahl2010-Land NRW."

     

    Gut, dann frage ich, warum die Partei als Ganzes (!) in diesem Artikel als "Datenschutzpartei" bezeichnet wird?

     

    Haben sich die Piraten in NRW auf dem LPT - auf dem ich leider nicht war - und als Bundespartei nur oder fast nur als eine solche hervorgetan?

     

    Ich bezeichne die Grünen doch auch nicht als Kiff-Partei (was obendrein auch nicht nur "tendenziös", sondern falsch wäre).

     

    Freue mich auf eine Antwort.

     

     

    PS: Epik hab ich gar nicht verlangt, auch wenn ich gerne ausschweife. Wegen potentiellen Missverständnissen.

    PPS: Toll, dass Du dich überhaupt einer Diskussion stellst, rosa ! :-).

  • G
    Gerald

    Also:

     

    Zur Zeit gibt es tatsächlich nicht so viele Themen für die Berichterstattung, da die Partei sich noch in einer Konsolidierungsphase befindet. Ich schildere die berichtswürdige Situation jetzt mal, wie sie sich für mich darstellt.

     

    Nebenbei, ich bewerte den Artikel nicht deswegen als tendenziös, weil er nicht auch die positiven Punkte benennt (was er aber auch hätte machen können, um als objektiv bewertertbar zu sein), sondern weil er mit dem Tenor "Ernüchterung statt Euphorie" eine nicht existierende Tendenz herbeireden will.

    Die Mitgliederzahlen, die Gründungszahlen der Gebietsverbände und die Teilnahmezahlen an Stammtischen sprechen da eine deutliche Sprache.

     

    1. Landesparteitag NRW - Landeslisten wurden aufgestellt - Vorsitzender bekam keinen guten Platz. In anderen Parteien wäre dies eine Abstrafung oder eine Katastrophe. Bei den Piraten ist sowas nichts Neues. Das ist auch schon in der Vergangenheit in anderen Landesverbänden passiert, dass der Vorsitzende in der Liste hinten einsortiert wurde und es ihm nicht weiter geschadet hat. Anscheinend gelten bei den Piraten hinsichtlich Wahlverhalten und Offenheit der Wahl andere Spielregeln als bei anderen Parteien.

    Gegenfrage: Wie werden denn die Listen bei anderen Parteien bestimmt? Das Protokoll aus NRW findet ihr unten und es konnte auch jeder zugucken der wollte.

     

    2. Der Fokus der Partei liegt weiterhin auf den bekannten Kernthemen. Zusätzlich wurden auf dem Parteitag Themen in öffentlicher basisdemokratischer Wahl identifiziert, in denen die Partei sich kompetent genug fühlt oder genug kompetente Menschen in ihren Reihen hat, eine sinnvolle Aussage zu treffen. Auch hier unterscheiden sich die Piraten von anderen Parteien, da sie weiterhin nur zu Themen Stellung beziehen, wo sie das für gerechtfertigt halten und die Programmentwicklung öffentlich gestalten, so dass sich jeder (auch Nicht-Piraten) beteiligen können.

     

    3. Die Piraten haben vor der BTW ihr Wählerpotential etwas überschätzt, haben diesen Fehler korrigiert und sind sichtlich bemüht, objektive und sachliche Schätzungen abzugeben.

     

    4. Nach wie vor ist für viele Menschen die Frage wichtig, wie sich die Piratenpartei zum rechten Rand einsortiert.Trotz mehrfacher glaubhafter Abgrenzungen wird dieses Thema auch weiterhin aktiv bleiben, da die Piratenpartei eine andere Diskussionskultur pflegt als viele es gewohnt sind und aus Sicht vieler ihrer Mitglieder wichtig ist, WAS man sagt, nicht WEM. Mitglieder die rechtes Gedankengut pflegen oder in der Vergangenheit damit in Kontakt geraten sind müssen sich glaubhaft davon distanzieren oder mit Konsequenzen rechnen.

     

    5. Das Wachstum der Partei geht auch nach der Bundestagswahl weiter. Sowohl Mitgliederzahlen, als auch Anzahl gegründeter Verbände wachsen rasant. Es ist zu erwarten, dass dieses Wachstum irgendwann abflaut, dies ist aber noch nicht zu beobachten.

     

    6. Die Piratenpartei plant offensichtlich auch zu anderen Themengebieten Stellung zu nehmen. Inzwischen gibt es zu allen Themen AGs, in denen Beschlussvorlagen für einen Bundesparteitag erarbeitet werden. Anders als bei allen anderen Parteien ist dieser Prozess bei den Piraten offen und transparent und es kann sich jeder (auch Nicht-Piraten) daran beteiligen.

     

    LG

     

    Gerald

  • R
    rosa

    @Kommentator

     

    Es geht in dem Artikel um den Parteitag. Sorry, wenn ich jetzt nicht in epischer Breite antworte, aber ich habe jetzt schon fünfmal gefragt, was denn falsch berichtet worden ist über den Listenparteitag im Landtagswahl2010-Land NRW.

  • K
    Kommentator

    @rosa pfeffer (redaktion):

     

    "Von rosa:

    [...]

    Wie schonmal geschrieben: Der Vorwurf der Tendenziösität ist unreif, denn: Bis auf Gerald ist niemand mit seiner Kritik an diesem Artikel ins Detail gegangen, insofern muss man jenes Klowand-Geschreibsel auch nicht ernst nehmen."

     

    Trotz meiner im Affekt hochgeschlagenen Beleidigungen, von denen ich mich bereits distanziert habe (sorry nochmal):

     

    Warum sollen die Piraten eine "Datenschutzpartei" sein, wenn sie doch noch einiges mehr vertreten*?

     

    *Sie setzen sich gegen den Überwachungsstaat aus, was extrem wichtig ist - das könnt ihr als taz einfach nichtleugnen - und sind dabei glaubwürdiger als alle anderen Parteien bisher.

     

    DAS ist "tendziös", oder?

    Von Bildungpoltik und Ansätzen der Programmerweiterung mal ganz zu schweigen..

     

    [ihr bringt mich echt noch in die Piratenpartei..]

     

    Du bist mir eine Antwort schuldig!

  • H
    Hans

    Ich kann es nicht mehr hören. Jeder kritische Artikel über die Piratenpartei wird vom eigenen hörigen Mob niedergemacht und natürlich grundsätzlich abgelehnt, egal wieviel Wahrheit in ihm steckt.

     

    Eigentlich stehe ich den Zielen der Piraten durchaus positiv gegenüber, aber bei dieser Methode kann ich nur hoffen, dass sie ganz schnell wieder in der Versenkung verschwinden. Und da sind sie auch auf dem besten Weg. Weiter so, mit jeder unsachlichen und beleidigenden Reaktion auf Kritik sägt ihr am eigenen Stuhl.

     

    Die größte Gefahr für einen Erfolg der Piraten sind zweifelsfrei die eigenen fanatischen Anhänger, die in geübter Manier als Netzmob auf alle Gegner einprügeln.

  • V
    Volker

    Ich bin Pirat und war auf der LMV

    Der Artikel hätte noch viel negativer ausfallen können, den die Organisation und auch die Durchführung der LMV war mehr als nur Unprofessionell.

     

    Der Landesvorsitzende wurde eigentlich von seinen Parteigenossen regelrecht vorgeführt und blosgestellt. Der Rückhalt der Basis für den Landesvorstand ist nicht gegeben. Hinter den Kulissen wurde der derzeitige Vorsand sogar als negative Altlast bezeichnet ,der schnell ausgetauscht werden muss.

    Irgendjemand muss den Landesvorstand aber doch gewählt haben.

     

    Ich hatte auch das Gefühl, das es bei der LMV auch ein wenig um ein Gekummel der vorderen Listenplätze ging.

     

    Mein Leitspruch:

    Politiker, Banken und Versicherungen sind die größten Verbrecher die wir haben.

     

    Das passt Leider auch auf einige Politiker der Piratenpartei.

     

    MfG

     

    Onkel Volker

  • K
    Kapelle

    zu den "falschen Tatsachenbehauptungen" von rosa:

     

    She: "But you said you'd tell the truth!"

     

    He: "I said the truth - I just changed the facts."

     

    Protokoll des Landesparteitages der PP in NRW: http://wiki.piratenpartei.de/NRW:Landesparteitag_2009.4/Protokoll

  • R
    rosa

    Lieber Gerald, ich war nicht beim Landesparteitag, aber das mit dem Landesvorsitzenden wird ja wohl in Wirklichkeit so passiert sein. Und wenn es so passiert ist, dann ist es eine großen Nachricht.

     

    Dass das LTW-Programm schwammig ist, halte ich auch für sehr realistisch.

     

    Nochmal auf Bodo Thiesen zu rekurrieren, hätte man sich eventuell sparen können, gleichwohl halte ich es für sehr richtig, den Finger in diese Wunde zu legen. Begründung: Da sind die Piraten selbst schuld, bei der Auseinandersetzung mit dem rechten Rand sind sie äußerst naiv. Dass sie sich dann auch noch sprachlich mit zweifelhaften Gestalten gemein machen (Ausdrücke wie "Moralkeule" sowie Abfeiern von Artikeln auf "eigentümlich frei" etc), ist kritikwürdig.

     

    Dass man von der 5-Prozent-Hürde ab ist, ist auch ein Fakt. In der Bundestagswahl hatte man sich ja noch deutlich überschätzt. (Seipenbusch als Parteivorsitzender hatte sich hierzu geäußert).

     

    Zählen wir also auf: 5-Prozent-Hürde, peinlich abgemeierter Landesvorsitzender, schwammiges Programm, fehlende Abgrenzung nach Rechts = Ich habe kein Problem mit dem Artikel.

     

    Überdies weiß ich von anderen Beispielen, dass Piraten-Anhänger auch schreien, wenn regelrecht nett über die Piratenpartei berichtet wird.

     

    Vielleicht kann man bitte mal wirklich nennen, was es positives über den Landesparteitag zu berichten gäbe, damit wir in der Analyse ("ist die taz in Bezug auf die Piratenpartei tendenziös?") weiterkommen. Danke.

  • G
    Gerald

    @Rosa:

     

    Ich habe garnicht vor, mich über dich aufzuregen und ich finde die Diskussion mit dir durchaus auch interessant.

     

    Aber wenn es dir darum geht, deinen Berufsstand zu verteidigen, wäre ich wirklich daran interessiert, was du aus reiner "journalistischer Arbeitskritik" von dem Artikel hälst, z.B. denkst ob er gut recherchiert ist oder die Formulierungen oder Interviewteile gut gewählt sind.

     

    Ich persönliche nehme nämlich an, dass man den journalistischen Berufsstand auch gut verteidigen kann, wenn man manchmal die Dinge beim Namen nennt.

     

    Was denkst du?

     

    LG

     

    Gerald

  • P
    Pat

    Das Programm ist wirklich noch nicht fertig. Das hätte man aber auch schon vorher wissen können. Viele Positionen werden noch erarbeitet. Zu einigen Themen gibt es sehr kontroverse Diskussionen, bei anderen herrscht weitgehend Einigkeit.

  • R
    rosa

    *seufz*

     

    Wie schonmal geschrieben: Der Vorwurf der Tendenziösität ist unreif, denn: Bis auf Gerald ist niemand mit seiner Kritik an diesem Artikel ins Detail gegangen, insofern muss man jenes Klowand-Geschreibsel auch nicht ernst nehmen.

     

    (und jetzt: alle so aufregen!)

  • A
    agtrier

    Vielleicht ist es für einige Taz-Leser nicht so einfach nachvollziehbar: die "Kommentar"-Funktion dient dazu einen Kommentar zu einem Artikel zu schreiben. Wenn man der Meinung ist, ein Artikel sei unausgewogen und polemisch (so wie es dieser hier eindeutig ist!), dann ist es doch nahe liegend, einen entsprechenden Kommentar abzugeben.

     

    Das hat nichts mit mangelnder Kritikfähigkeit zu tun, sondern eher damit, die angebotenen Kommunikationsmittel in seinem Interesse zu nutzen.

     

    Nichts gegen eine kritische Auseinandersetzung (ein kritischer Artikel auf tagesschau.de wurde z.B. sehr positiv aufgenommen - weil er eben konstruktiv kritisch war, und keine reine Polemik), aber was die TAZ immer wieder abgibt, würde ich eher mit einem gewissen Boulevardblatt in Verbindung bringen.

     

    Und das noch dazu völlig unsinnigerweise: politisch dürften die meisten Piraten-Wähler den typischen TAZ-Lesern gar nicht so fern stehen.

  • G
    Gerald

    @Rosa Pfeffer:

     

    Nun, wenn es nichts zu berichten gibt, weil sich die Piratenpartei gerade konsolidiert, dann berichtet eben nichts.

     

    Aber WENN ihr schon etwas berichtet, warum dann so tendenziös(Begründung s.u.) und warum muss man gleich dazuerfinden, dass sich angeblich statt Euphorie Ernüchterung breitmacht, während komischerweise die Stammtische teilweise so überlaufen vor Neugierigen und Interessenten, dass es Platzprobleme gibt?

     

    LG

     

    Gerald

  • RP
    rosa pfeffer

    "Aha, eine der freien Meinugsäußerung selbstverpflichteten Zeitung löscht Meinungen?"

     

    Nein, falsche Tatsachenbehauptungen. Sie können gern mal einen Tag vorbeikommen und hier Kommentare mitmoderieren.

  • TN
    taz nervt

    @Gerald

    Bravo weiter so, full ack!

     

    Ich wähle selbst immer Grün oder Piraten, aber das altklug-links-arrogante Gehabe der Taz-Redaktion gegenüber der Piratenpartei ist unerträglich.

     

    @rosa pfeffer

    "Unbelegte Lügen werden hier gelöscht." Aha, eine der freien Meinugsäußerung selbstverpflichteten Zeitung löscht Meinungen? Natürlich wurde über die Saar-Grünen nicht positiv berichtet, denn das ist einer der wenigen Landesverbände mit Profil! Nicht Wahlbetrug (wie man hier hin und wieder hört), sondern Vernunftpolitik. Ich als Grünwähler bin froh, das man dort diese Option gezogen hat, das führt die Grünen weg vom dämlichen linken Dogmen. Das man das bei der taz nicht gerne hört ist klar.

  • RP
    rosa pfeffer

    Na, wenn Sie doch selbst einräumen, aloha, dass man bei den Piraten programmatisch auf eher niedrigem Niveau ist, was stört Sie dann?

     

    Presse kann nur berichten, was ist.

     

    Im Übrigen habe ich weder den Piraten-Artikel geschrieben noch den über die "Linke". Es gibt in der taz keine "Blattlinie", insofern können Sie mich ausschließlich für diejenigen Artikel verantwortlich machen, die ich auch verfasst habe.

  • A
    aloa5

    @rosa pfeffer (Redaktion)

     

    "Im Übrigen empfinde ich die inhaltlichen Positionen der Piratenpartei als auf dem Niveau eines Landesverbandes eines Jugendverbandes"

     

    Na, dann bin ich ja einmal gespannt wie oder wann Sie das Wahlprogramm der LINKEN in NRW kommentieren. Dort wird offenbar das selbige neben dem Dreisatz auch in Punkto Energie einiges Wissen so aus der neunten Klasse nachzuholen haben.

     

    Ich bin sicher das bekommt unser "Jugendverband" aus NRW im Januar bei der Programmbildung einiges besser hin. Zumindest den Dreisatz dürften sogar die JuPis besser beherrschen Energie etwas anders sagen wir "definieren" als die LINKE :). (Dabei sind das in NRW sicher gut 8000 gestandene "Erwachsene").

     

    Ich will es anders formulieren: mir (persönlich) sind derzeit jugendlich wirkende Positionen von "Anfängern" nicht unrecht. Das ist zu verbessern, während die Parteien welche Ansprüche an Regierungsarbeit anmelden Dinge von sich geben welche aufgrund des offenkundigen Dilettantismus etliches gefährlicher sind.

     

    Piraten können lernen. Das Basisprogramm ist 3 Jahre alt, von wenigen eher "hastig" geschrieben. Wer aber bringt um Himmels Willen denen welche Regierungsverantwortung tragen und/oder tragen wollen noch das bei was andere in der Kinderzeit lernen?

     

    Berichten Sie über die 30h/Woche und eine vollkommene Energie-Autarkie in NRW in den nächsten paar Jahren sowie eine Abschaffung von Gerichten und Staatsanwaltaschaften und wir reden über das was einen Jugendverband ausmacht.

    Siehe auch:

    http://www.dielinke-nrw.de/fileadmin/kundendaten/www.dielinke-nrw.de/LTW/Langwahlprogramm_LTW_end.pdf

    http://www.sueddeutsche.de/politik/696/491067/text/

     

    Nur... Sie *haben* schon einen Bericht über die LINKE in NRW geschrieben.

     

    Jetzt halten Sie einmal diese (Ihre) Beiden Berichte gegeneinander und vielleicht den Text der SD und die Pläne der LINKEN in NRW. Vielleicht wissen Sie dann was andere hier etwas bemängeln.

     

    Die Kritikfähigkeit einiger Piraten ist sicher verbesserungswürdig. Trotzdem dürfen auch Sie als TAZ nicht verkennen das hier junge Menschen sind welche nicht zum ersten Mal auf die (einseitig) herablassende Art anderer treffen. Und das ist mit ein Grund für die aufstrebende Präsenz der Piratenpartei.

     

    Grüße

    ALOA

  • RP
    rosa pfeffer

    Aber Gerald, was soll denn an der Piratenpartei berichtenswert sein? Ihr halbgares Parteiprogramm? Ihr nicht ausgearbeitetes Liquid Democracy Zeug? (das sie ja nichtmal selbst erklären können, so dass ihnen nicht-piratische CCCler zur Seite springen müssen, wie man so hört ...) Weder die "taz" noch sonsteine Zeitung ist die Öffentlichkeitsarbeits-Stelle der Piraten.

     

    Und wenn sie auf ihrem Parteitag den Landesvorsitzenden durchreichen, nachdem der sich als Landtag-unfähig zeigte, dann wird eben das berichtet.

     

    Was sollte man deiner Meinung denn berichten, Gerald? Mir fällt da echt nichts ein. Bundestagswahlkampf war ja noch lustig mit den Schiffen etc. Aber die Inhalte der Piraten sind eher flach, die Funktionäre nicht interessant (was können Journalisten dafür, dass es keine interessanten Unterstützer oder Mitglieder gibt ...) oder unfähig wie dieser Landesvorsitzende, und nicht zuletzt: Die Piratenpartei ist nicht mehr "neu" und da kommt leider auch nichts "neues".

     

    Tipp: Arbeitet doch liquid democracy endlich mal vernünftig aus. Macht keine Landesparteitage, die verstaubt, chaotisch oder voller Geschäftsordnungsanträge sind. Wenn ihr wollt, dass die Zeitungen/sonstige über euch positiv berichten, dann sorgt auch dafür, dass sie das können.

     

    War der NRW-Parteitag denn spannend und interessant? Ganz ehrlich?

     

    Und: Ich mein, über die NRW-Linke wurde doch auch nicht so "nett" berichtet. Genausowenig (jetzt nur mal Ereignisse der letzten Wochen) über die Saar-Grünen und - in Abstrichen - die Thüringer Grünen.

  • G
    Gerald

    @rosa pfeffer (redaktion):

     

    Ich habe auf deine Bitte, meinen persönlichen Eindruck dieser Artikel seie tendenziös detailliert begründet.

     

    Für mich hat dies auch nichts mit Einschränkung der Pressefreiheit zu tun, sondern mit einer wünschenswerten Entwicklung: Dass man nämlich Berichte auch kommentieren und bewerten kann - auch kritisch.

     

    Dies empfinde ich auch nicht als kindisch, solange es höflich und sachlich erfolgt. Sollte ich diesem, meinem Standard irgendwo nicht treu geblieben sein, würde ich bitten dies zu entschuldigen. Ich empfinde "tendenziös" aber nicht als Beleidigung, sondern als (in diesem Fall aus meiner Sicht gerechtfertigte und begründete) Beschreibung.

     

    Generell richtet sich meine Kritik ja auch nicht dagegen, DASS Kritik geäussert wurde, sondern WIE.

     

    Ansonsten muss ich dir an vielen Punkten Recht geben:

     

    Viele Positionen sind noch nicht fertig ausgearbeitet und viele Funktionsträger sind noch nicht sattelfest mit ihrer neuen Funktion und Verantwortung vertraut.

     

    Zusätzlich sind viele Sympathisanten nicht hilfreich in der Art und Weise, wie auf Kritik reagiert wird und die Kommunikationskanäle und Organisationsstrukturen sind noch überfordert mit dem Mitgliederzuwachs von 800 auf 12000 Mitglieder.

     

    Aber dies sind aus meiner Sicht ganz normale Startschwierigkeiten einer gerade mal 3 Jahre alten Partei deren Mitglieder zu 90% erst seit wenigen Monaten aktiv sind und noch dabei sind sich einzuarbeiten. Zusätzlich wird an den notwendigen Anpassungen der Organisation, Kommunikation, etc aktiv gearbeitet - 100% ehrenamtlich.

     

    Und so berechtigt viele Kritikpunkte teilweise auch sein mögen, finde ich trotzdem schade, dass

     

    1. diese Kritik in dieser Art geäussert wird. Mann kann auch beide Seiten der Medaille beleuchten und trotzdem fordern, dass die Schattenseite geändert wird.

     

    Nur auf die Schattenseite zu fokussieren hinterlässt halt bei vielen Menschen das Gefühl, dass diese Kritik nicht ernstzunehmen ist, da sie so manipulativ daherkommt.

     

    und 2.

     

    Man nicht berücksichtigt, was hier gerade IM ENTSTEHEN ist. Natürlich sollte man die normal anfallenden Anfängerfehler diskutieren und abstellen.

     

    Aber ich persönlich würde in jedem Fall jede demokratische Partei als eine Bereicherung empfinden.

     

    Nur durch die Ausformulierung verschiedener Standpunkte erhält man meiner Meinung nach die Möglichkeit den besten Standpunkt bestimmen zu können.

     

    Und ich denke schon, dass die Piratenpartei hier wichtige Impulse setzen kann, hinsichtlich u.a.

     

    - digitaler Revolution und wie diese die Gesellschaft verändern wird

    - Basisdemokratie mit E-Demokratieelementen

    - stattlicher Transparenz

    - Lösungsorientierter Handlungsansätze für verschiedene Problemfelder

     

    Man muss den Piraten ja nicht zustimmen und man SOLLTE auch Entwicklungen kritisieren, die in die falsche Richtung gehen. Aber viele Menschen haben halt den Eindruck, dass sich viele Kritik nicht darauf richtet, was falsch läuft, verbessert werden kann oder warum Themen oder Positionen falsch bewertet sind.

     

    Viel der geäusserten Kritik kommt als (zumindest so empfundene) Fundamentalkritik daher, die die Existenzberechtigung oder Aussichten der Partei insgesamt in Frage stellen OHNE sich tiefergehend mit ihrem Aufbau, Arbeitsweise und Positionen auseinandergsetzt zu haben.

     

    Dies erklärt aus meiner Sicht die teilweise emotionalen Reaktione, auch wenn es sie nicht entschuldigt und ich hiermit auch noch einmal deutlich alle Sympathisanten der Piratenpartei bitten würde, in dieser oder ähnlichen Diskussionen fair, höflich und sachlich zu bleiben.

     

    LG

     

    Gerald

  • J
    Jannis

    @Gerald

    Persönlich habe ich nichts dagegen jeden Piraten kritischen Artikel zu kommentieren, jedoch wird bei den Piratenkommentaren dabei oftmals persönliche Kritik an der TAZ geübt und ihre Schreib- und Recherchemethoden in Frage gestellt.

    Bei offensichtlich CDU/CSU und FDP feindlichen Artikeln kommentieren nicht gleich 20 Leute und machen die TAZ nieder, obwohl es hier wohl genauso angemessen gewesen wäre...

  • RP
    rosa pfeffer (redaktion)

    Gerald, eventuell meinten die Leute, dass deine (und die anderer hier) Behauptung, die taz (und andere Zeitungen) berichte tendenziös, grundsätzlich kindisch und unreif ist. Insbesondere, wenn diese Kritik von Anhängern einer Partei kommt, die sich grundsätzlich für Presse- und Meinungsfreiheit einsetzen.

     

    Im Übrigen empfinde ich die inhaltlichen Positionen der Piratenpartei als auf dem Niveau eines Landesverbandes eines Jugendverbandes (einer Partei). Ausnahme: Innen- und Rechtspolitik. Da ist man zumindest von den Positionen her auf dem Niveau einer "erwachsenen" Partei, was die Verlautbarungen der Funktionsträger betrifft, ist es jedoch oft flacher (und meist viel zu spät).

     

    Das zusammen mit der Arroganz mancher (!) Piraten-Anhänger malt halt kein schönes Bild von einer politischen Partei. Ich kann verstehen, warum viele Leute genervt sind. Vor allem, wenn wieder und wieder die selben waidwunden Kommentare aufschlagen, nachdem berichtet wurde.

  • M
    mat

    Inzwischen ist es schon fast lustig. Kaum kommt ein Artikel über die Piraten, der nicht 100% positiv ist, sondern auch mal ein Thema (hier Parteitag) kritisch beleuchtet, schon sind alle Anhänger am kochen.

     

    Die liebe Anhängerschaft ist am Weinen, weil ihnen nicht nach dem Mund gesprochen wird. Und schon wird die Nachricht "die taz mag die PP nicht" wie ein Lauffeuer in der Blogosphäre/Twitter verbreitet. Sich einfach erstmal mal den Artikel genau durchzulesen und vielleicht sogar mal auf einen Piraten-Stammtisch oder den Parteitag gehen, das scheint zuviel verlangt. Dann würde der gemeine Blogger nämlich mal sehen, wie viel Verpeilung da manchmal am Start ist (was kein Vorwurf ist, aber dann darf man einfach nicht so tun als wäre nix). Und dann würde auch die sinnlose "Mitläufer-Kritik" aufhören.

  • G
    Gerald

    @Janis:

     

    Wenn du so nett wärst, mir kurz weiterzuhelfen - ich bin nämlich durchaus an konstruktiver Kritik interessiert.

     

    Wo habe ich deiner Meinung nach ungerechtfertigte bzw. "unfertige" Kritik geübt und wie hätte ich das vermeiden können und gleichzeitig meine Unzufriedenheit über die Machart des Artikels äussern können?

     

    Oder ist die einzige Option, die du mir lässt, den Mund zu halten, weil Kritik an Kritik der Piratenpartei nunmal "unfertig" ist?

     

    LG

     

    Gerald

  • J
    Jannis

    Warum wusste ich schon bevor ich den Artikel geöffnet habe, dass hier bestimmt mehr als 15 Kommentare stehen würden???

    Ich finde, dass die Piratenanhänger total unfertig sind, um mit einem ihrer Meinung nach kritischen Artikel umgehen zu können

  • K
    kleind

    >Und nebenbei: Eine Partei die nix zu sagen hat, >die keine politische Linie verfolgt, die für nix >steht, eine solche Partei verdient es auch nicht, >das über sie auch nur 3 Worte verloren werden.

     

    ...und jetzt schlägt er auf die arme SPD ein.

  • G
    Gerald

    @Mao:

     

    > Was sagen die Piraten zum Thema Krieg?

     

    http://wiki.piratenpartei.de/AG_Au%C3%9Fenpolitik'>http://wiki.piratenpartei.de/AG_Au%C3%9Fenpolitik

     

    > Was sagen die Piraten zum Thema Umweltschutz?

     

    http://wiki.piratenpartei.de/AG_Umwelt

     

    > Was sagen die Piraten zum Thema Integration?

     

    http://wiki.piratenpartei.de/AG_Kulturelle_Vielfalt_und_soziale_Integration

     

    > Was sagen die Überhaupt?

     

    http://wiki.piratenpartei.de/AG

     

    > In DIESER Partei tummeln sich doch die ganzen

    > blaßgesichtigen PC-Nerds, die Probleme haben

    > eine Freundin zu finden. Alle, die ich kenne,

    > die von der Piratenpartei angetan sind,

    > erfüllen diese Klischees, größtenteils.

    > "SOLCHE" (sorry) menschen LEBEN im Internet,

    > gehen nicht mehr vor die Tür und können zu

    > anderen Themen eigentlich nichts Vernünftiges

    > beitragen.

     

    Ich persönlich bewerte Parteien ja daran, was für Themen sie vertreten, wie sie diese vertreten und für wie relevant ich diese halte. Aber wer halt persönliche Angriffe bevorzugt...

     

     

    > Datenschutz, Überwachung, Privatsphäre,

    > Freiheit, Sebstbestimmung (alles nur

    > Freiheitsrechte-also EIN Thema) ist schon seit

    > langem ein Thema mehrerer Parteien.

     

    Also ich persönlich entdecke die Kombination von Positionen der Piraten so bei keiner anderen Partei.

     

     

    > Ich glaube, dass ist auch das, was mich am

    > meisten aufregt: der Durchschnittsbürger, der

    > dieses Themengebiet Menschen zuträgt, die sich

    > noch nie für Politik interessiert haben.

     

    Sie regen sich also über "Durchschnittsbürger" auf und darüber, dass Menschen sich mit Politik beschäftigen, die das bisher nicht getan haben?

    Anscheinend haben wir beide NICHT die gleiche politische Einstellung.

     

     

    > Und ja, klar...ich bin ein Linker, was aber

    > nicht heißt, dass ich zu der Partei(Die

    > Linke)stehen muss, Lafontaine nervt mich, die

    > Kriegspolitik etc....

     

    Aus den oben genannten Gründen bin ich kein Linker, obwohl ich durchaus viel Sympathie für einzelne Positionen habe.

     

    > Der vernünftige Mensch KANN nur in politisch

    > Links eingeordnet werden können. Aber das ist

    > ein anderes, dennoch allumfassendes Thema.

     

    Jeder, der eine andere poltische Haltung hat als sie, ist also unvernünftig? Nein, wie haben DEFINITIV nicht die gleiche politische Einstellung.

     

    LG

     

    Gerald

  • M
    Mat

    Wenn ich mir das ewige Gejammer der Piraten hier durchlese, dann kann ich ide taz-Redaktion nur bitten, mit dieser armen kleinen Partei Mitleid zu haben und einfach gar nicht mehr über sie zu berichten. Dann brauchen die Kleinen auch nicht mehr so zu jammern.

     

    Und nebenbei: Eine Partei die nix zu sagen hat, die keine politische Linie verfolgt, die für nix steht, eine solche Partei verdient es auch nicht, das über sie auch nur 3 Worte verloren werden.

  • K
    Kommentator

    @taz-redaktion:

     

    War das (Kommentator-Posting) mit dem Datenschutz-Reduktionismus nicht nur direkt, sondern auch konkret genug?

     

    An den Piraten gibt es durchaus Dinge auszusetzen.

    Nahezu überall müsste man das aber in Relation zu anderen Parteien bringen.

    Warum gibt es so wenige Grünen-Bashing-Artikeln trotz derem VERSAGEN in der rot-grünen Regierung und heute.

    Zu GROß? Zu viele Grüne in der Redaktion?

    Das ist doch unseriös...

  • TW
    Theo Wartel

    Dass solche populistischen Artikel in der Taz immer mehr Einzug halten ist wirklich ein Armutszeugnis.

  • K
    Kommentator

    Herr Wyputta,

     

    ich bin kein Pirat (NOCH nicht mal Wähler dieser Partei,

     

    aber ihre Ignoranz und Arroganz im Artikel ist eklig und lässt tief blicken.

     

    1. "Datenschutzpartei":

    Für den Begriff Datenschutzpartei könnte ich meine humanistische Einstellung glatt über Bord werfen und ihnen an die Gurgel gehen.

     

    Sie sind einer von den Mitläufern, die NIX geschnallt haben.

    Datenschutz statt Grundrechte ist wie Bananen statt DDR-Diktatur!

    Nullchecker!!!

     

    Piraten: 100 % Grundrechte als Wahlversprechen

    Linke: 95 % ...

    FDP: 70 % ...

    Grüne: 60% ...

     

    Fällt Ihnen was auf?!? Grün war gestern!!

     

    2. Weitere piratige Themen:

    progressive Bildungspolitik

    künftig: Anti-Atompolitik, soziale Belange, ...

     

    Wie haben Sie recherchiert?

     

    Kommentator (baff).

     

    PS: Bitte nicht persönlich nehmen, aber das war mir zuviel...

  • G
    Gerald

    @DasPferd:

     

    Danke.

     

    Und normalerweise, würde ich so etwas auch ignorieren. Der Grund warum ich es hier nicht tue ist, dass ich die Taz schon seit längerem lese und eigentlich auch mag.

     

    Was mir aufstößt ist einfach, dass ich von ihr eigentlich mehr erwarte. Es gibt schließlich einen Grund, warum ich keine BILD lese.

     

    LG

     

    Gerald

  • M
    Mao

    Was sagen die Piraten zum Thema Krieg?

     

    Für mich wichtiger als zu streiten, welche Seiten im internet gesperrt werden oder nicht - eigentlich ganz einfach.

     

    Was sagen die Piraten zum Thema Umweltschutz?

     

    Für mich wichtiger, als die Möglichkeit zu haben z.B. auf japanischen Seiten surfen zu können.

     

    Was sagen die Piraten zum Thema Integration?

     

    Für mich wichtiger, als überall ins Netz zu können.

     

    Was sagen die Überhaupt?

     

    Internet für alle, JUHU!

     

    In DIESER Partei tummeln sich doch die ganzen blaßgesichtigen PC-Nerds, die Probleme haben eine Freundin zu finden. Alle, die ich kenne, die von der Piratenpartei angetan sind, erfüllen diese Klischees, größtenteils. "SOLCHE" (sorry) menschen LEBEN im Internet, gehen nicht mehr vor die Tür und können zu anderen Themen eigentlich nichts Vernünftiges beitragen.

     

    Datenschutz, Überwachung, Privatsphäre, Freiheit, Sebstbestimmung (alles nur Freiheitsrechte-also EIN Thema) ist schon seit langem ein Thema mehrerer Parteien. Die Piratenpartei hat das nicht erfunden, auch wenn überall so getan wird.

     

    Ich glaube, dass ist auch das, was mich am meisten aufregt: der Durchschnittsbürger, der dieses Themengebiet Menschen zuträgt, die sich noch nie für Politik interessiert haben.

     

    Und ja, klar...ich bin ein Linker, was aber nicht heißt, dass ich zu der Partei(Die Linke)stehen muss, Lafontaine nervt mich, die Kriegspolitik etc....

     

    Der vernünftige Mensch KANN nur in politisch Links eingeordnet werden können. Aber das ist ein anderes, dennoch allumfassendes Thema.

  • G
    Gerald

    @EinBrandenburger:

     

    Ich habe meine Kritik an dem Artikel weiter unten detailliert aufgeführt.

     

    Ihre Aussage scheint zu sein, die Piraten stünden Berichterstatttung generell negativ gegenüber.

     

    Es mag einzelne Sympathisanten oder Piraten geben, auf die das Zutrifft, aber selbst wenn dem so wäre, wäre dies nicht repräsentativ für die gsamte Partei.

     

    Wenn aber ein Artikel eben NICHT objektiv berichtet oder Kritik übt, dann ist es auch legitim, dies zu kritisieren.

     

    Dies würde ich übrigens unabhängig vom Thema einfach schon als Leser einfordern.

     

    LG

     

    Gerald

  • D
    DasPferd

    Nochmal Hallo.

     

    @Gerald: Ich will hier jetzt nicht den Erbsenzähler mimen, aber nachdem Sie sehr auf die Genauigkeit des Artikels eingegangen sind, doch noch zwei Anmerkungen.

     

    -1. Bloß weil einzelne Sympathisanten oder

    -Parteimitglieder der Piraten empfindlich auf

    -Kritik reagieren, sollte dies nicht

    -übergeneralisiert werden. Bloss weil einzelne

    -Menschen leidenschaftlich reagieren, wenn ihrer

    -Wahrnehmung nach die Piraten angegriffen

    werden,

    -bedeutet das nicht, dass die Partei als solche -oder die Mehrheit ihrer Mitglieder auch so

    -reagiert

     

    ... darum schrieb ich "einige". Ich kenne Piraten, die mit der Kritik ganz locker umgehen. Abei "einige" oder, wie Sie es nennen, "einzelne" nicht.

     

    zu 2): Das bleibt Ihnen ungenommen und wünschen Ihnen dabei viel Erfolg. Aber, der Vergleich sei gestattet, dass ist ein Kampf gegen Windmühlen. Aber vielleicht haben Sie ja mehr Ergolg als Don Quichotte... ;)

  • EB
    Ein Brandenburger

    Hallo taz

     

    warum lasst ihr die Piraten nicht in aller Ruhe untergehen?

    Ihr müsst doch inzwischen gemerkt haben daß die Piraten jegliche Berichterstattung über sie als böswillige Kritik betrachten.

    Erst wenn sich niemand mehr um sie kümmert, wenn sie quasi totgeschwiegen werden werden sie vielleicht ihren Fehler einsehen. Doch dann ist es zu spät.

    Wenn sich niemand mehr für sie interessiert, haben sie ihr Ziel erreicht und verschwinden wieder in der Bedeutungslosigkeit.

  • K
    kleinD

    @Mao eine Partei, die einen Altersschnitt über 60 hat wie die Linken kann sehr wahrscheinlich wenig sagen zu den Themen, die uns in den nächsten Jahren bewegen werden. Wenn Du und Deine Eltern nicht sehen, dass das Leben in den nächsten Jahren durch das Internet nachhaltig beeinflusst wird, dann solltest Du Dich selbstkritisch und ideoligiefrei mit dem Thema auseinader setzen. So wie du vor 30 Jahren kein Girokonto für Dein Gehalt brauchtest so wirst du in 10 Jahren ohne Netz kaum noch einen Pass (einfaches Beispiel) bekommen. Und da bedarf es einer Partei wie Die Piraten, die das Thema ganz anders und neu aufrollt.

  • G
    Gerald

    @DasPferd:

     

    Generell stimme ich ihnen teilweise zu, habe aber 2 Anmerkungen:

     

    1. Bloß weil einzelne Sympathisanten oder Parteimitglieder der Piraten empfindlich auf Kritik reagieren, sollte dies nicht übergeneralisiert werden. Bloss weil einzelne Menschen leidenschaftlich reagieren, wenn ihrer Wahrnehmung nach die Piraten angegriffen werden, bedeutet das nicht, dass die Partei als solche oder die Mehrheit ihrer Mitglieder auch so reagiert

     

    2. Ich persönlich habe als Leser die Erwartung an die Medien, möglichst OBJEKTIV informiert zu werden, bzw. Meinungen als solche gekennzeichnet zu bekommen. Kritik gehört gerne dazu. Wenn ich eine Berichterstattung als nicht objektiv warnehme, weise ich darauf hin und liefere die meiner Meinung nach fehlenden Informationen nach.

     

    LG

     

    Gerald

  • D
    DasPferd

    Hallo zusammen

     

    Wie mir scheint müssen einige Piraten noch lernen mit Kritik umzugehen. Medien haben nicht die Aufgabe Parteien zu loben, sondern sie kritisch zu begleiten. Das macht dieser Artikel. Ich habe in der taz keine ausgeprägte Tendenz für bzw. gegen eine Partei erkannt. Hier bekommen alle ihr fett weg, Linke, Grüne, SPD oder die sogenannten bürgerlichen. Entscheidend ist, wie man damit umgeht. Meckern und schimpfen ist da wohl der falsche Ansatz.

  • K
    kleinD

    Das sieht für mich eher aus wie die Angstreaktion eines grünen Funktionärs im Deckmäntelchen eines Journalisten. Also entweder ist das Hörensagen was er da schreibt und er kann nicht zuhören.

  • G
    Gerald

    Hier also die gewünschte detaillierte Kritik:

     

    > Immer mehr Piraten glauben nicht mehr an einen

    > schnellen Erfolg ihrer Partei schon bei den

    > nordrhein-westfälischen Landtagswahlen im

    > kommenden Mai.

     

    Ich wäre neugierig, welche Quelle existiert, wieviele Piraten jetzt im Vergleich zu früher daran glauben. Hier wird die in der Überschrift schon erwähnte TENDENZ der "Ernüchterung statt Euphorie" angesprochen.

     

    1. Gibt es eine Quelle dafür?

    2. Ist diese "Ernüchterung" irgendwie belegbar?

    3. Was ist mit den nachweislichen Gründungszahlen für AGs und Kreis- und Ortsverbände, sowie dem Mitgliederzuwachs in allen Bereichen?

     

    Meiner Anschauung nach bezieht sich die Euphorie der Piraten eher auf die Geschwindigkeit, mit der sich die Partei entwickelt und die Fortschritte, die dabei erzielt werden und hat nichts damit zu tun, ob man annimmt schon diese Wahl den Einzug zu schaffen.

     

    > Auch der Pressesprecher der nordrhein-

    > westfälischen Piraten, Rainer Klute, will die

    > Frage nach einem Einzug ins Landesparlament

    > nicht mit einem klaren Ja beantworten: "Soll

    > ich jetzt nein sagen", fragt der

    > Softwarearchitekt stattdessen.

     

    Es ist nicht alles Schwarz oder Weiss. Es gibt eine gewisse Wahrscheinlichkeit in den Landtag einzuziehen. Und natürlich tritt man an, um dieses Ziel zu erreichen. Meiner Sicht nach ist dieser Abschnitt so formuliert, um die oben angesprochene TENDENZ der Ernüchterung über eine evtl. ungeschickte Äusserung des Pressesprechers weiter zu untermauern.

     

    > Vor der Bundestagswahl hatte Parteichef

    > Seipenbusch noch vom Bundestag geträumt

     

    Es gab vor dem Bundestag eine gewisse Überschätzung des wahrscheinlichen Wahlergebnisses. Das Ziel war aber immer, den Themen der Piraten mehr Raum im öffentlichen Diskurs zu schaffen - was auch gelungen ist.

     

    Der Unterschied zwischen "X hat von Y geträumt" und "X ist von Y ausgegangen" ist, dass im einen Fall jemand als Träumer hingestellt wird und im anderen eine Prognose abliefert, die zutreffen kann oder auch nicht.

     

    > Grund dafür dürfte auch das oft unprofessionell > auftretende Personal der Piraten sein.

     

    Was teilweise wahrscheinlich stimmt, hier trotzdem aber ohne Beleg einfach behauptet wird. Zudem könnte man ja auch erwähnen, dass diese "Unprofessionalität" der Piraten daran liegt, dass 10000 von 12000 Mitglieder erst seit wenigen Monaten dabei sind, kaum politische Erfahrung mitgebracht haben, sondern sich alles on-the-fly beibringen und dass alle ehrenamtlich arbeiten.

     

    > Dies sei eine "gemeine offene Frage" jammerte

    > der 39-Jährige Bankangestellte stattdessen.

     

    Es bleibt der persönliche Eindruck, als würden nur die Interview-Schnipsel verwendet, die den gewollten Eindruck stärken.

     

    > Smolarz sei "ein Problem", eine "Altlast aus

    > der Gründerzeit der Partei", so ein Pirat zur

    > taz - und wurde entsprechend abgestraft:

     

    Die Tatsache, dass die Selbstregulierungsfähigkeiten der Partei anscheinend funktionieren und die Partei nach einer Verzehnfachung der Mitgliedschaften kompetentere Mitglieder in wichtige Funktionen wählt, würde ich nicht als abstrafen bezeichnen.

     

    > Trotzdem sah sich eine der Bewerberinnen auf

    > dem Podium mit der Nachfrage konfrontiert, wie

    > sie zukünftig dem Vorwurf entgehen wolle, nur

    > eine "Quotenfrau" zu sein.

     

    Wieso trotzdem? Nach dem "Pascha des Monats" der Emma, wird diese Frage ihr garantiert irgendwann gestellt werden, so ungerecht sie auch sein mag.

     

    > Dennoch blieb das inhaltliche Profil der Partei

    > schwammig.

     

    Wieso schwammig? Es gibt die ganz klare Fokussierung auf das Thema der Bürgerrechte im digitalen Zeitalter und die zusätzlichen Themen Bildung, Patentwesen, Urheberrechtsreform, Open Access und staatliche Transparenz.

     

    Die werden aber nicht erwähnt.

     

    Zusätzlich gibt es innerhalb der Partei inzwischen Arbeitsgruppen zu fast allen anderen Themen, aber noch keine Parteitagsbeschlüsse zu diesen Themen.

     

    > Doch selbst die Frage, ob sich die Partei auf

    > "piratige" Themen wie die

    > Vorratsdatenspeicherung oder Internetsperren

    > konzentrieren oder ihr Spektrum öffnen solle,

    > blieb umstritten.

     

    Die Formulierung "Selbst die Frage" impliziert, dies sei eine einfache Frage.

     

    Diese Frage berührt aber den Kern des Selbstverständnisses der Partei.

     

    Zusätzlich wird die Tatsache, dass diese Frage umstritten ist, als schlecht dargestellt. Da die Piratenpartei aber eine offene, transparente Basisdemokratie ist, ist es unumgänglich, dass ihre internen Streits den Weg in die Öffentlichkeit finden, wo andere Parteien eine künstliche glatte Oberfläche präsentieren und solche Fragen im Hinterzimmer lösen. Das könnte man auch als Vorteil sehen.

     

    > Kein Thema war auch die nötige Abgrenzung nach

    > rechts. Obwohl die Partei das dringend nötig

    > hätte.

     

    Hier wird Thiesen und Popp erwähnt - aber mit KEINEM Wort die bisheriegen Distanzierungen gegen Rechts. So wird der nicht zutreffende Eindruck erweckt, die Partei hätte sich nicht von rechts distanziert.

     

    Generell bleibe ich bei meiner Einschätzung, dass dies ein tendenziöser Artikel ist. Durch selektive Informationsauswahl soll ein vorgegebener Eindruck gestärkt werden.

     

    LG

     

    Gerald

  • MN
    Main Name

    Wer über die Piraten lästern möchte, kommt kaum an der unsäglich peinlichen "AG Männer" vorbei :)

     

    http://forum.piratenpartei.de/viewforum.php?f=150

     

    Ein Interview mit diesen Gestalten wäre sicher unterhaltsam.

  • A
    aloa5

    @Bürger aus Ohlsdorf

     

    Ach wissen Sie, das sagt man von einigen/allen... aus der jew. Sicht der Gegner einer Partei. Die Piraten haben derzeit 11.500 Mitglieder, gegen Ende des Jahres vielleicht 13.000 Mitglieder von rd. 800 am Anfang des Jahres.

     

    Wären es nur 1000 könnte man aus der Sicht mancher vielleicht "hoffen" das sie wieder einfach so verschwindet. Dreizehntausend Menschen verschwinden nicht einfach so und es spielen auch nicht alle WOW o.ä. wie Mao hier mutmaßt.

     

    Die Lücke zwischen den existierenden Parteien ist gigantisch. Die Piraten können diese Füllen. Das hat nicht nur mit Inhalten zu tun sondern auch mit Glaubwürdigkeit, Generationenkonflikt und dem Miasma/Gefühl des gestalten könnens.

     

    Grüße

    ALOA

  • M
    Mao

    Hmm, ich frage mich von Anfang an, was diese nichtssagende, profillose Partei ÜBERHAUPT will !?

    Eine Partei für's Internet?!? Gibt es auch Parteien für das Fernsehen oder das Radio? Ein Parteiprogramm das nur für I-Net-User gedacht ist kann doch nur scheitern. Zumal sich schon andere Parteien für den Datenschutz einsetzen und den Forderungen der Piratenpartei schon lange zuvorgekommen sind.

    Ich hatte ein halbes Jahre keinen Internetzugang, habe ihn auch nicht vermisst....also war die Piratenpartei völig sinnfrei für mich.

    Meine Eltern haben keinen Internetzugang, und sind noch nie "gesurfed".....was außer der Regulierung (oder unregulierung) des Internets haben sie sich auf die Fahnene geschrieben...ich meine ich esse nicht im Internet, ich trinke nicht im Internet, ich schlafe nicht im Internet....das Leben, also worm sich auch eine partei kümmern sollte, spielt sich zu 99,9% NICHT im Internet statt.

    Die Piratenpartei: eine Partei für WOW-zockende Menschen, die nicht raffen, das Datenschutz, Bürgerrechte LINKE Themen sind, es die dementsprechenden Parteien schon lange gibt. Aber da die Piratenwähler generell eher unpolitisch sind/waren haben sie noch nie von diesen Parteien+Programmen gehört.

    Irgendwie putzig, die Idee...eine Partei für's Internet.

    Kein Internet - keine Piraten, ganz einfach.

    Politik ist zum Glück kein Rollenspiel.

  • BA
    Bürger aus Ohlsdorf

    @aloa5

     

    Sie schreiben: "... und keiner der sich mit Entwicklung und Perspektive der Partei befasst (weder in NRW noch im Bund)."

     

    Wie soll man einen Absatz zur "Entwicklung und Perspektive" einer Partei schreiben, die keine Perspektive hat?

  • P
    psypunk66

    der applaus von rechtsaußen macht die piraten unwählbar.

  • C
    cors

    Das Einschießen der taz-Redaktion auf die Piratenpartei, mit der die unmoralische Berichterstattung über die PP aus politischem Kalkül heraus im Bundestagswahlkampf nachträglich weggewaschen werden soll, trägt immer mehr die Züge eines gewissen Blattes aus dem Hause Springer.

     

    Ich würde mich für eine von mir ehemals sehr geschätzte Zeitung freuen, wenn die taz die moralische Größe aufbrächte, ihren Fehler einzugestehen, anstatt sich immer tiefer in den Sumpf des Suggestiv-Journalismus ziehen zu lassen.

  • J
    jump4cologne

    Wieso ist mir die schleichende Entwicklung der Vermengung von 'Views' und 'News' bei der taz erst beim Thema Piratenpartei aufgefallen? Massive Trendenziösitäten hätte ich der taz nicht zugetraut. Schade!

  • A
    aso

    „...im September folgte ein Interview, das der stellvertretende Bundesparteichef Andreas Popp der rechtslastigen "Jungen Freiheit" gab. ..“:

     

    Ach herrje...das ist natürlich ein absoluter Fauxpass...

    Hätter er das Interview der linkslastigen taz gegeben, wäre alles O.K., oder?

     

    Die Piraten würden ihre Chancen phänomenal erhöhen, wenn sie den Bürgerwillen repräsentieren würden, und sich gegen den Türkei-Beitritt stark machen würden... großer Zulauf wäre garantiert!

     

    Laut Umfragen sind immer, je nach Fragestellung 50-90 % dagegen.... was keine der im Bundestag vertretenen Parteien wahrhaben will...da liegt ordentlich Protestwählerpotential brach...

  • RP
    rosa pfeffer (redaktion)

    Gerald, wenn du dir zu fein bist, diesen Artikel genauer zu kritisieren, ist das ja okay. Aber meinst du nicht, es wäre dann nur gerecht, wenn du im Gegenzug aufhören würdest zu behaupten, dieser Artikel wäre tendenziös. Unbelegte Lügen werden hier gelöscht. Normalerweise kommt derartiges nur von PI-Spinnern.

  • A
    aloa5

    Na ja. Ganz netter Text. Die Überschrift und die "Ernüchterung" sind nicht unbedingt angemessen aber das hält man denke ich als Pirat aus. ;) Nur einzelne werden davon geträumt haben in den Bundestag oder gar alle Landtage einzuziehen.

     

    Sprachlich sei noch angemerkt das man das Wort "nötig" nicht so verschwenderisch verwenden sollte ("nötige Abgrenzung... dringend nötig hätte").

     

    Wenn Ihr (Redaktion) trotzdem noch eine konstruktive Kritik hören wollt, dann wäre meine das man über eine derzeit wachsende Partei auch einmal einen positiven Absatz einbauen kann. Es gib wenn ich richtig gezählt habe acht Absätze. Etwa fünf davon kritisch, drei neutraler/sachlich gehalten und keiner der sich mit Entwicklung und Perspektive der Partei befasst (weder in NRW noch im Bund).

     

    Grüße

    ALOA

  • G
    Gerald

    @mongo joe:

     

    Wenn du die Piratenpartei als belangslos ansiehst, ist das ja dein gutes Recht. Ich sehe das anders, aber so ist das halt im Leben.

     

    Nur warum dann einen so tendenziösen Artikel über eine "belanglose Partei" machen?

     

    IMHO sollen entweder nur ein bischen Klicks und damit Umsatz generiert werden oder vielleicht ist sie doch nicht ganz so belanglos...

     

    Welche dieser Möglichkeiten zutrifft, liegt wohl im Auge des Betrachters - schmeichelhaft für die Taz sind beide nicht.

     

    LG

     

    Gerald

  • G
    Gerald

    @Hagbard:

     

    Zum Teil hast du Recht. Aber

     

    1. sollten Meinungen als solche kenntlich gemacht werden.

     

    und 2.

     

    kann man sich über alles aus den Orginalquellen selbst informieren, da hast du Recht.

     

    Die Aufgabe der Medien ist in diesem Fall, relevante von nicht relevanter Information zu trennen und mit Hintergründen und Querverweisen aufzubereiten um so anderen die Zeit für die eigene Recherche zu ersparen, wenn diese das wollen.

     

    Wenn in so einem Fall Information und Meinung gemischt werden, Meinungen nicht als solche gekennzeichnet werden oder nur die Informationen aufgenommen werden, die eine bestimmte Meinung stützen und andere Informationen ausgefiltert werden, dann ist das keine Berichterstattung oder Darlegung eines Standpunkts sondern Manipulation.

     

    LG

     

    Gerald

  • P
    Pirat

    Da hat die TAZ wohl selber keinen Wind mehr in den Segeln und pöbelt nur noch rum. Schlechter Journalismus. Naja... aber lustig zu lesen war der Artikel. Mehr nicht! Fehlte nur noch Kinderpornopartei und Jörg Tauss. Dann hätten Sie alle Vorurteile bedient.

  • MJ
    mongo joe

    Belanglosigkeit verdient halt eben Belanglosigkeit. So lange, bis die Piratenpartei außer der Selbstüberschätzung ihrer Anhänger auch etwas Substanzielles anzubieten hat...

  • M
    Manta

    Der Artikel liest sich wie ein Komentar. Oder war das etwa einer?

  • H
    Hagbard

    @Gerald:

     

    Generell erwarte ich von den Medien mehr Meinungen (die nicht auf falschen Fakten beruhen) als stupides Kopieren von Informationen.

     

    Informationen sammeln kann ich (und du auch) selbst (z.B. auf den entsprechenden Piratenpartei-Webseiten).

     

    Medienverständnis #fail

  • G
    Gerald

    Generell, liebe Taz-Redaktion, erwarte ich von den Medien die Fakten und Hintergründe um mir meine eigene Meinung fundiert bilden zu können.

     

    Das Meinungsbilden kann ich selbst, vielen Dank. Das braucht ihr nicht für mich mitübernehmen.

     

    LG

     

    Gerald

  • H
    Hummelbert

    geläster: zu recht!

  • TR
    taz redaktion

    Hallo ihr,

    könnt ihr eure Kritik bitte genauer benennen? Insbesondere auf diesen Artikel bezogen, wurde da etwas falsches berichtet?

     

    Das würde uns sehr helfen, danke!

  • MS
    Martin Schröder

    Die Schlagzeile ist typisch: Würden die Piraten ernsthaft an einen Erfolg glauben, hätte Andreas sie wohl für größenwahnsinnig gehalten. Hauptsache Lästern.

  • G
    Gerald

    Ich muss gestehen, dass ich mich auch nicht mehr dem Eindruck erwehren kann, dass der Taz hier nicht an unabhängiger Berichterstattung gelegen ist sondern an subjektiver Meinungsmache.

     

    LG

     

    Gerald

  • M
    Marco

    Ich bin weder Pirat noch Piratenwähler, finde aber die tendeziöse Berichterstattung der taz so "interessant", dass ich mich wohl doch mal ein wenig mit den Piraten beschäftigen muss...

     

    Wer so viel Gegenwind bekommt, muss ja irgendeinen Nerv treffen.

  • TN
    taz nervt

    Wieder mal ein Artikel über die Piraten in der taz und wieder mal nur Geläster.