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Anschlag in AfghanistanEin Bundeswehrsoldat getötet

Eine deutsche Patrouille der Bundeswehr im Norden Afghanistans ist Ziel eines Sprengstoffanschlages geworden. Dabei ist offenbar ein Soldat ums Leben gekommen.

48 Bundeswehrsoldaten sind seit Beginn des Einsatzes in Afghanistan gestorben. Bild: dapd

BERLIN dpa | Bei einem Sprengstoffanschlag in Afghanistan ist ein Bundeswehrsoldat ums Leben gekommen. Nach einem Bericht von Bild.de gab es einen Angriff mit einem versteckten Sprengsatz auf eine deutsche Patrouille im Norden Afghanistans. Der Generalinspekteur der Bundeswehr, Volker Wieker, habe den Tod des Soldaten in einer Sitzung des Verteidigungsausschusses bestätigt.

Nach Angaben der Grünen im Bundestag wurden bei dem Anschlag zudem ein weiterer deutscher Soldat und ein Übersetzer schwer verletzt. "Diese hinterhältige und abscheuliche Tat verurteilen wir aufs Schärfste", teilten die Fraktionschefs Renate Künast und Jürgen Trittin mit. Leider beweise der Vorfall erneut, "in welch schwierigem Einsatz sich die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr befinden, bei dem sie Leib und Leben jeden Tag aufs Spiel setzen".

Das Verteidigungsministerium wollte sich zunächst nicht äußern. Das Einsatzführungskommando der Bundeswehr in Potsdam bestätigte zunächst nur, dass es am Morgen gegen 08.00 Uhr deutscher Zeit nordwestlich von Kundus einen Anschlag auf eine deutsche Patrouille gegeben hat. Zu möglichen Opfern wollte ein Sprecher nichts sagen.

Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums sagte, der Ort des Anschlags liege etwa 14 Kilometer nordwestlich von Kundus. Seit Beginn des Afghanistan-Einsatzes 2001 kamen 48 deutsche Soldaten ums Leben. 30 davon starben im Gefecht oder bei Anschlägen. Die Bundeswehr ist in Afghanistan im Rahmen der Nato-geführten internationalen Schutztruppe Isaf im Einsatz.

Zuletzt waren Mitte Februar bei einem Anschlag in einem Bundeswehrstützpunkt in der afghanischen Provinz Baghlan drei deutsche Soldaten getötet und sechs weitere verletzt worden. Der Angreifer, der eigentlich das Lager schützen sollte, hatte auf die Soldaten geschossen und einen 21 Jahre alten Hauptgefreiten, einen 22 Jahre alten Stabsgefreiten und einen 30 Jahre alten Hauptfeldwebel vom Panzergrenadierbataillon 112 im bayerischen Regen getötet.

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6 Kommentare

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  • H
    HilmarHirnschrodt

    Aufgemerkt! Diese Reform der Bundeswehr führt geradezu direkt in endlose Kriegseinsätze weltweit. Die Regierung will, dass endlich Schluß ist in Deutschland mit schnöder Verteidigungsarmee, Deutschland soll wohl wieder eine Großmacht - auch militärisch - werden; und als kleiner Nebeneffekt wird auch die Zahl der umgekommenen Soldaten steigen, da hilft kein weinen und kein klagen. Die schleichende Militarisierung ist bereits in vollem Gange!

  • BG
    Bernd Goldammer

    Mein tiefes Mitgefühl gehört den Angehören des Getöteten. Auch den verletzten Soldaten gehören meine Gedanken und meine besten Wünsche zur baldigen Genesung. Mein Zorn aber richtet sich auf jene Politiker die diese Soldaten durch Verfassungsbruch und Volksbetrug in diesen Einsatz befohlen haben. Er ist bis heute ergebnislos geblieben und er wird auch künftig sinnlos bleiben. So haben es viele Menschen unseres Landes klar vorhergesehen und von Anfang an Nein zu diesem Krieg gesagt. Auch die Grünen gehören bis heute zu den Befehlsgebern dieser größten Schandtat der Nachkriegszeit.Es hätte hunderte Alternativen zu diesem Einsatz gegeben. Rechnet nicht mit unserem Vergessen! Grüne Bonzen sind auch für diesen Toten mit verantwortlich zu machen.Trittin und diese seltsame Künast gehören zu den Blutfingern der ersten Stunde. Ihr jetziges Geschwafel liest sich wie die Verteidigungsrede von Kriegsverbrechern. Grün kann man einfach nicht mehr wählen.

  • WE
    Werner Erdmann

    Wie bitteschön soll nach Meinung der beiden grünen Rabulustiker in einem Krieg eine Tat ausgeübt werden? Entfällt das Merkmal "hinterhältig" wenn rechtzeitig vorher ein Hinweis erfolgt?

  • H
    Hasso

    Diese Leute sterben für den westlichen Kapitalismus. Das muss aufhören! Damit die Banken weiter zocken können und die Kapitalisten weiter die "Die Sau rauslassen" können, halten die deutschen Soldaten "das Böse" in Schach. Purer Schwachsinn, das Ganze! Wer fürchtet sich vorm "Bösen Mann am meisten?: Der andere böse Mann! Um den Amerikanern einen Gefallen zu tun, hätte man niemals nach Afghanistan "einmarschieren" dürfen. Jetzt weiß man nicht, wie man dort wieder rauskommen soll,ohne sein Gesicht zu verlieren. "Kinder an die Macht" die wollen nur manchmal ein Eis und nicht die ganze Welt nach ihrem Gusto ausrichten.Wenn man über seine Verhältnisse lebt, darf man andere nicht zwingen in das System mit einzusteigen, damit es einen längeren Todeskampf hat und die "Neuen" nach kurzer Erholung auch "Das Besteck abgeben" müssen. Soll der Kapitalismus auf dem Mars weiter suchen um seine unendliche Gier zu befriedigen.Anstatt den Kapitalismus ein bisschen in den Arsch zu treten baut man "Suppenküchen" und macht woanders Kriege.

  • A
    aurorua

    ...teilten die Fraktionschefs Renate Künast und Jürgen Trittin mit. Leider beweise der Vorfall erneut, "in welch schwierigem Einsatz sich die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr befinden, bei dem sie Leib und Leben jeden Tag aufs Spiel setzen".

    Dann sollten die beiden nebst Özdemir, Roth, Fischer und Konsorten mal schleunigst in die Uniform springen und genau so angagiert mitmachen, wie sie einst auf der Welle der Friedensbewegung mitgeschwommen sind, bis sie dann endlich an der Macht waren um ihr wahres Gesicht zu zeigen.

    Radikaler Sozialabbau wie Hartz IV und Rentenverarmungsreform, insbesondere für kranke Frührentner die man rigoros in die Sozialhilfe bis zum Ableben getrieben hat. Bisherige Arbeitslosenhilfeempfänger zusammen mit Sozialhilfeempfängern in einen Hartz IV Topf gesteckt bei für alle wesentlich schlechteren Leistungen.

    Wer diese neoliberale Bande zusammen mit den Unsozialdemokraten wählt, geht besser gar nicht wählen. CDU, FDP und ex SED Salonkommunisten sind genau so wertlos für eine volksnahe Demokratie.

  • SS
    Stefan Seither

    Bin am Überlegen, ob ich die grünen Kriegstreiber im Herbst wählen soll.