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Talksendung mit PrechtDer große Schlagabflausch

Richard David Precht lädt sich einen Hirnforscher zum Philosophie-Talk. Statt Kontroversen der Ideen ist aber nur Harmonie zu sehen.

Wie ein Liebespaar beim ersten Stelldichein: Precht und Hüther reden über Bildung. Bild: dpa

Wem Shitstorms im Netz auf die Nerven gehen und wessen Nerven nach dem aufreibenden ARD-Tatort Schonung brauchen, kann künftig am späten Sonntagabend aufs ZDF umschalten. Denn dort verspricht der neue Philosophie-Talk mit Richard David Precht angenehme Flauschigkeit, jenen Gegentrend zu all der bösen Trollerei in sozialen Netzwerken, der im vergangenen halben Jahr nicht nur Twitter erfasst sondern auch eine eigene AG bei den Piraten hervorgebracht hat. Erklärtes Ziel des allgemeinen Geflausches: Alle sollen sich wohlfühlen.

Was das mit Philosophie zu tun haben soll, blieb nach der ersten Sendung am Sonntagabend offen. Dabei hätte das Konzept quasi eine Rückkehr zur philosophischen Urform werden können. Dem philosophischen Quartett von Peter Sloterdijk will Precht den Dialog entgegensetzen. Den führt er allerdings gleich in der ersten Sendung ad absurdum – trotz des reißerischen Titels „Skandal Schule – macht Lernen dumm?“

Mit seinem Gast, dem Hirnforscher Gerald Hüther, ist er sich dermaßen einig, dass jede Diskussion sinnlos wird. Hier wissen beide schon, dass sie auf der richtigen Seite stehen und nicken sich deshalb gegenseitig aufmunternd zu.

Viel Harmonie – wenig denken

Da hilft es auch nicht, dass das Thema der Sendung für die aufgeklärte Zuschauer-Zielgruppe anschlussfähig ist. Es geht um unsere Zukunft, es geht um Kinder: Die werden vom System Schule versaut. Da mitzugehen, wird vielen nicht schwer gefallen sein. Schließlich war jeder selbst mal mehr oder weniger gequälter Schüler, schließlich will jeder das beste für das eigene Kind. Und es streichelt sicher das Ego, wenn Hüther versichert, jedes Kind sei – auf seine Art – hochbegabt. So etwas hören vor allem Eltern gern.

Zum selber denken kommt der Zuschauer bei so viel Harmonie nicht. Precht offenbar auch nicht, seine Fragen sind keine im sokratischen Sinn, er formuliert kritiklos vor, was Hüther weiß – und der freut sich dann über so viel Verständnis für seine These.

Die klingt erstmal steil: Wenn Kindern weiterhin die Lust am Lernen vergällt wird, „ist unser Land in naher Zukunft am Ende.“ Warum dieses Ende durch ein Schulsystem, das wie beide nicht müde werden zu betonen, veraltet ist, nicht schon längst eingetreten ist - ? Egal, Precht doziert lieber stolz ein wenig über Wilhelm von Humboldt und seine Bildungsreform. Da kann der Neurowissenschaftler Hüther dann erfreut wieder einsteigen und die Macht der Kultusministerien kritisieren.

Entfaltungs-Coaches im Abendprogramm

Die Länderhoheit bei der Bildung gehört abgeschafft, so Hüther, die Zivilgesellschaft müsse das Thema selbst in die Hand nehmen. Wie so eine Verfassungsreform umzusetzen wäre wird am ganz am Ende nur marginal gestreift. Auch hier geht’s wieder um Gefühl: Emotionale Aktivitäten könnten schließlich die Hirnstrukturen ändern, sagt Hüther. Warum also sollte das bei Verwaltungsstrukturen nicht auch funktionieren.

Wenn sich die Gesellschaft durch Begeisterung ändern ließe, sind Precht und Hüther Revolutionäre. Nur Wissen, das unter die Haut geht, bleibe hängen. Dafür brauche es keine Lehrer, sondern Entfaltungs-Coaches, die die Individualität der Kinder fördern. Das wären diese beiden wohl auch gerne. Was sie fordern, ist schließlich auch nicht verkehrt. Aber aus so viel Einvernehmlichkeit entsteht selten Neues, ohne Reibung können sich auch die besten Ideen nicht schärfen.

Precht und Hüther ähnelten am Sonntagabend eher frisch Verliebten als brillanten Denkern. Die Stimmung schien übrigens auch den Kameramann zu ergreifen, immer wieder schwenkte der auf Prechts Brust und sein lässig aufgeknöpftes Hemd. Der mündige Zuschauer guckt von außen skeptisch auf so viel Glück.

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24 Kommentare

 / 
  • S
    Steffi

    Der Inhalt der Sendung ist überaus bedeutsam!Die Harmonie der Redner zeigt, dass sie revolutionäre Personen sind, die an der Schulbildungssituation etwas ändern möchten. Leider haben zu wenig Menschen verstanden, dass am aktuellen System etwas faul ist. Noch weniger Menschen, darunter Forscher und Reformpädagogen, wehren sich dagegen und versuchen sich in anderen Arten von Lernen.

    Der Artikel zeigt deutlich, dass Frau Lemme leider nicht zu der Gruppe der Menschen gehört, die die Funktionalität des Gehirns verstanden hat und daher nichts mit veränderten Lernwelten anfangen kann.

     

    Als Montessori-Pädagogin kann ich nur hoffen, dass die Vision eines veränderten Schulsystems in 6Jahren wahr wird.

  • RB
    Rüdiger Biedermann

    Dieser Kommentar spricht mir zutiefst aus der Seele. Als Montessori-Pädagoge bezeichne ich mich auch als Reformpädagoge - aber schrecklich wäre es, wenn wir die Schüler nur noch in ihrem eigenen Sud kochen lassen würden. Uns nicht mehr trauen würden, sie mit Inhalten zu konfrontieren, weil zum Beispiel solche Dinge wie der Satz des Pythagoras oder mathematische Grenzwertbetrachtungen im wirklichen Leben so selten vorkommen. Kinder zur Selbständigkeit sich entwickeln zu lassen kann ja wohl nicht heißen, sie auf einem Bildzeitungsniveau stehen bleiben zu lassen. Eine wirklich schwierige, aber von einem plakativen Hirnforscher wie Gerald Hüther nicht zu beantwortende Frage ist die: wie organisert man ein solche Unterrichtsarbeit, in der die Schüler anspruchsvolle Arbeiten erledigen, ohne dass sie sie nur deshalb tun, weil es die Prüfungsordnung verlangt! Solche anspruchsvollen Aufgaben kann man nicht mit solchen Hirnforschersätzen erledigen wie: In 6 Jahren ist die Schule, wie wir sie heute kennen, kaputt. Solche naiven Sätze kann sich wohl nur ein von der wahren Schulentwicklung in der Welt unbefangener Hirnforscher erlauben. Nur einmal ganz klein gefragt: Wo sollen denn die hundertausende von Fachleuten - also Ersatzpersonenen für die überholten Lehrer herkommen, die dann den neuen kreativen Unterricht gestalten.

    Als Montessori-Pädagoge finde ich vieles schrecklich und zum Teil grausam, was in den staatlich verwalteten gegliederten Regelschulen passiert - aber ich weiß auch, wie aufwändig, wie mühsam es ist, etwas neues aufzubauen, in dem die SchülerInnen in anderer Weise selbst gesteuert lernen, ganz anders respektiert werden und mit Freude der Arbeit nachgehen.

  • PL
    Phil Leicht

    Wie sagte Precht bereits vor 15 Jahren - um genau zu sein am 08.08.1997 in seinem Aufsatz in der Zeit...

     

    "Der Verfassungsauftrag zur Information ist ebenso uneinlösbar wie der vermeintlich ethische Impuls der Aufklärung. "Fernsehethik" - das Wort klebt im Mund"

  • FJ
    Franz Josef Neffe

    Nicht LERNEN macht dumm sondern UNTERRICHTETWERDEN. Unterricht richtet nach unten. Im Unterricht übt man unten, sich nach denen oben zu richten.

    In unseren Schulen wird nicht gelernt sondern LERNEN durch Unterricht vereitelt. Unsere SCHULEN sind auch das gerade Gegenteil von Schule und die Lehrer dort sind KEINE LEHRER sondern als Lehrplanvollzugsbeamte angestellt. Sie vermitteln, bringen bei und drängen dazu, sich zu unterwerfen, einzufügen und mitzumachen. Eben dadurch machen sie LERNEN zunichte. LERNEN bedeutet: eine Fährte des Lebens verfolgen, eigene Erfahrungen sammeln.

    Dass Hüther und Precht gemeinsam aufzeigen, was unerträglich ist und wo es in Richtung LÖSUNG gehen könnte, ist doch schon mal was. Als Ich-kann-Schule-Lehrer tät ich dann noch in den TV- und Zeitungsredaktionen Herkunftswörterbücher anregen; dann wissen wir womöglich bald, was wir sagen, und können das, was wir tun damit neu überdenken. Guten Erfolg!

    Franz Josef Neffe

  • ME
    Manuela Engl

    Wie ein Liebespaar beim ersten Stelldichein?

     

    Skandal Schule – macht Lernen dumm?

    Richard David Precht mit Gerald Hüther im Gespräch

     

     

    Wie ein Liebespaar beim ersten Stelldichein – so beschreibt Ariane Lemme die Atmosphäre,

    in die der Zuschauer am Sonntagabend eintauchen konnte.

     

    Eine Atmosphäre, die wohl kaum ein Zuschauer erwartet hatte,

    sollte ihn lediglich die reißerische Schlagzeile: „Skandal Schule – Macht Lernen dumm?“ an den Bildschirm gelockt haben.

     

    Eine Atmosphäre, wie beim ersten Stelldichein – warum nicht, liebe Frau Lemme?

    Lernen geht unter die Haut, zitierten sie in ihrem Kommentar Gerald Hüther.

     

    Richtig, Lernen geht unter Haut.

    Wahres Lernen geht unter die Haut – ähnlich, wie es unter die Haut geht – oder gehen könnte,

    wenn man sich mit einem „interessanten“ Menschen zum ersten Stelldichein trifft.

     

    Ein schönes Gefühl, ein angenehmes Gefühl!

    Und dieses angenehme Gefühl, dieses wohltuende Gefühl, dieses Gefühl der Begeisterung, ja, dieses Gefühl könnte so ähnlich beim Lernen entstehen. Könnte!

     

    Ich zitiere aus Ihrem Kommentar:

     

    “Mit seinem Gast, dem Hirnforscher Gerald Hüther, ist er sich dermaßen einig, dass jede Diskussion sinnlos wird. Hier wissen beide schon, dass sie auf der richtigen Seite stehen und nicken sich deshalb gegenseitig aufmunternd zu.“

    Ist doch wunderbar!

     

    Da gibt es zwei Menschen, die sich einig sind.

    Zwei Menschen, die sich auf der „richtigen Seite“ wissen – und sich deshalb „aufmunternd gegenseitig zunicken.“

     

    Aufmunternd zunicken!

    Ja, aufmunternd zunicken.

     

    Wie viele Lehrer sind Ihnen in Ihrer eigenen Schulzeit begegnet, die Ihnen aufmunternd zugenickt haben?

     

    Jemanden Mut machen, jemandem aufmunternd zunicken – ja, das öffnet das Tor zum Lernen.

    Eine Herausforderung gerne annehmen, weil man von einem Menschen begleitet wird, der einen aufmuntert, der einem Mut gibt.

    Was hatten Sie erwartet?

    Was hatten Sie erwartet, in dieser Sendung zu erleben?

     

    Zoff? Eine hitzige Auseinandersetzung?

    Eine heiße Diskussion, an deren Ende dann ein fertiges Konzept für eine bessere Bildung steht?

     

    Es war eine Sendung, die unter einem philosophischen Gedanken ausgestrahlt wurde.

    Sich über etwas Gedanken machen – im Sinne von, ja, philosophieren.

     

    Und genau das konnte der Zuschauer erleben: einen reflektierenden-philosophischen Austausch über Bildung – in einer wohltuenden Atmosphäre.

    Ist doch prima!

     

    Und dass bei „so viel Harmonie“, wie Sie meinten, „der Zuschauer zum selber denken“ nicht käme, ist Ihre Meinung, die ich allerdings aus meiner Erfahrung ebenso wenig teilen kann wie Ihre Feststellung,

    dass „aus so viel Einvernehmlichkeit selten was Neues“ entstehen könne oder gar, dass sich „ohne Reibung auch die besten Ideen nicht schärfen“ könnten.

     

    Weiterführende Gedanken zu dieser Sendung sind unter folgendem Link zu finden.

     

    http://www.taz.de/!c101054p3285/?tx_skpagecomments_pi1[showComments]=1&tx_skpagecomments_pi1[success]=1

     

     

    Herzliche Grüße und weiterhin viel Spaß beim Kommentieren von Bildungsthemen

     

    wünscht Ihnen, liebe Frau Lemme,

    Manuela Engl

  • M
    Magna-Aurelia

    Ich fand die Sendung sehr aufschlußreich und sehr informativ und ausgezeichnet. Der Precht ist nun mal ein interessanter und gutaussehender Mensch, der von einer Kamerafrau m.E. gekonnt ins Bild gesetzt wurde.Daß unser Schulsytem nun mal marode ist und daß endlich mal ein neuer Wind rein muß, ist für mich schon lange klar. Die beiden haben mir aus der Seele gesprochen. Ich habe die Sendung mit Genuß bis zum Ende gesehen. Sie war als erste Precht-Sendung für mich erstklassig und mit einer hohen Punktzahl zu bewerten. Weiterso Herr Precht.Grüße aus der Univ.stadt Erlangen

  • P
    PseudoEpikur

    Precht gehört löblicherweise zu den Philosophen, die zunächst einmal die einschlägigen naturwissenschaftlichen Gegebenheiten zur Kenntnis nehmen. Da waren dann halt zwei auf einem vergleichbaren Kenntnisstand und kamen zu ähnlichen Ergebnissen.

     

    Im übrigen haben sie sich meines Erachtens sinnvoll ergänzt, etwa als der Hirnforscher nachvollziehbar umriss, wie Emotionen das Lernen befördern können, oder wie Precht sachkundig die Problematik der historisch bedingten, im Kern schwer änderbaren Länder-Kompetenzen erläuterte.

     

    Ich finde, es war eine anregende Sendung, trotz der großen Einigkeit. Noch besser fände ich das Konzept allerdings auch mit etwas mehr Sendezeit, die zwei kontrovers argumentierende Gäste oder wenigstens Precht (bei Meinungsharmonie) die Rolle des Advocatus Diaboli ermöglichen würde.

     

    Zu den Formalien: Positiv finde ich den Verzicht auf Publikum; Gesprächssendungen ohne die oftmals deplatzierten Lacher oder Beifallsbekundungen (und Versuche, diese zu erheischen) haben mir schon immer besser gefallen. Kameraführung und Kulisse fand ich dagegen auch etwas überkandidelt.

  • G
    Georgius

    Eine unerträgliche Sendung!

    Was hatte der Inhalt dieser Sendung mit Philosophie zu tun? Meine Antwort: Gar nichts!!!!!! Herr Precht gibt auswendig gelernte Weisheiten der Reformpädagogik zum Besten, die zum Teil schon über einhundert Jahre bekannt sind. Der Neurobiologe Hüther ist als Kritiker unseres Bildungssystems bestens bekannt und hat im Gespräch auch keine neuen Aspekte zu bieten. Mich beschleicht das ungute Gefühl, dass der Neurobiologe Hüther nur an dieser Sendung teilgenommen hat, damit sich sein neues populärwissenschaftliches Buch "Jedes Kind ist hochbegabt" besser verkauft. Beide sind sich so einig, dass kein Streitgespräch aufkommen kann. So erzeugte die Sendung nur tödliche Langeweile, und ich ärgere mich, dass ich sie mir von Anfang bis Ende angesehen habe. Beide Herren waren auch nicht in der Lage, wie es in der Philosophie üblich sein sollte, die eigenen Aussagen selbstkritisch zu hinterfragen. Mein Fazit: das erste Mal und das letzte Mal, dass ich eingeschaltet habe!

  • A
    Alexander

    Das Problem liegt meiner Ansicht in der "McDonalidisierung" des Fernsehens, die seit einiger Zeit auch die öffentlich rechtlichen Sender erfasst hat.

    Peter Sloterdijk, den ich sehr schätze ist für den "Durchschnittszuschauer" eben zu trocken, zu kompliziert, in seiner philosophischen Sprache nicht verständlich.

    Precht ist jünger, smarter und seine Sprache alltäglicher. Ich würde seine Kompetenz nicht an dieser Sendung festmachen.

    Er bedient zunächst mal die Wünsche des ZDF nach einem "weichgespülten", philosophisch angehauchten Talk, der aber nicht zu anstrengend wird.

    Wir müssen wohl zufrieden sein, es ist immerhin besser als Jauch,oder?

  • LV
    Lars Vegas

    natürlich kann man Kritik an Kameraführung, Hintergrundbeleuchtung und Brustbehaarung äussern. Wichtiger finde ich allerdings Inhalte (und nicht die Form) der Aussagen.

    Ich glaube es geht den meisten so, dass sie sich an die wenigsten Dinge erinnern können, die sie in Schulen gelernt haben, oder?

  • M
    mr.spock

    sehr geehrter herr precht!

     

    von 53 wochen im jahr, sind mindestens 11 wochen ferien und andere feiertage (6 wo sommer, 2 wo frühjahr, 2 wo herbst, 1 wo weihnachten)

     

    bleiben also maximal 42 wochen schulzeit zu 5 tagen mit je maximal 7 h unterricht am tag:

     

    pro jahr also 42 x 5 x 7 = maximal 1470 stunden unterricht im jahr.

     

    selbst jemand der ein schuljahr wiederholen muß und 14 jahre zur schule geht, kommt nicht annähernd auf ihre beschworenen 100.000 schulstunden!

     

    14 x 1470 machen grade mal 20.580 stunden!

    ...und das sind absolute maximalannahmen!!!

     

    über 15.000 stunden dürfte man in der realität kaum kommen, oder hab ich da jetzt einen rechenfehler eingeblaut?

     

    lieber gruß, mr. spock

  • F
    Falmine

    Was soll der Gesprächspartner eigentlich antworten, wenn Precht fragt: "Ist es nicht so, dass ...?" Er braucht seinen Gesprächspartner nur zur Bestätigung seiner Thesen. So plätscherte die Sendung dahin ...

    Ein Selbstdarsteller zum Wegzappen.

    Übrigens, meine Schulzeit brachte mir den Grundstock für meine sehr gute Allgemeinbildung - ganz ohne Leiden und schreckliche Erinnerung. Ich bin sicher, die überwältigende Mehrheit aller Schulen sind keine Horrorkabinette, sondern Schulen mit Liebe und Engagement für Kinder.

  • L
    Lawolf

    Die Frage im Titel der Sendung spricht Bände:

    "Macht Lernen dumm?" Eine Antwort auf diese Frage wurde nicht gegeben.

     

    Die Feststellung, das wir "unsere Kinder mit Wissen"

    überhäufen, "das aus der Vergangenheit stammt" ist logisch -:) nicht zu toppen. Woher soll Wissen denn sonst stammen? Sollte in der Schule nicht mehr z.B. Zinsrechnung und Dreisatzrechnung vermittelt werden?

    Total veraltet ist wohl auch die Kenntnis des Messens und Wiegens? Was antwortet der Lehrer im Berufskolleg, wenn er gefragt wird, wie viele Minuten eine Viertelstunde hat? Das darf ich dir nicht beantworten, denn das ist "veraltetes Wissen".

    Wenn die Schulen so schlecht sind,warum ist dann Deutschland in vielen Bereichen von Naturwissenschaft und Technik weltweit führend?

    Man behüte uns vor Philosophen und Hirnforschern, die sich Lehrer als "Potentialentfaltungscoaches"

    fordern.

  • A
    asd

    Ihnen ist sicher schon aufgefallen, dass Richard David Precht kein Philosoph, sondern ein Philosophiedozent ist. Philosophiedozenten fallen nicht durch eigene Thesen auf, schon gar nicht durch ausgefeilte Antworten auf tiefgehende Fragen.

  • A
    ak47beta

    Inhaltlich und vom Redestil hat mir die Sendung gut gefallen (bis auf die grausige Kameraführung/Hintergrund-Deko, die wohl was 'Intimes' suggerieren sollte).

    Fehlende Reibung wird beklagt, na und?! Werden gute Ideen denn vorzugsweise aus der medial ritualisierten (Krawall-)Kontroverse entwickelt?

  • G
    gundi

    Schade um eine verpasste Chance - Philosophie kann praktisch und konkret sein, ohne intelektuellen Anspruch missen zu müssen - hier war das Ergbenis nichts von alledem, vielmehr wirkte es wie die undifferenzierte Bestätigung der undifferenzierten Betrachtungen des Elternstammtischs ... ja viele Kinder mögen - im Auge ihrer Eltern und/oder auf ihre eigene Weise - hochbegabt sein ... für den Start ins Leben - unabhängig von der pösen Gesellschaft - tut's dann auch mal die praktische Lebenstauglichkeit

  • O
    Ostereier-Pädagogik
  • RS
    Richard Schmid

    ... vieleicht ist das genau die Idee ... mehr verliebte machen Politk, die brillanten Denker (.._innen aller Parteien) haben die bisherige Gesellschat (mit-) geschaffen ... da kann mensch doch nur hoffen, dass es sich irgendwann zum besseren (guten!!! "Ein gutes Leben ist möglich!) wendet ... also, und hab' Dank für Deine Anregung, liebste Ariane, MEHR VERLIEBTE IN DIE POLITIK!

  • LL
    Luise Leto

    Was um Himmels Willen kritisiert dieser Artikel?? Dass sich zwei intelligente Leute bei einem Thema einig sind? Ist das nicht die Voraussetzung dafür, dass einmal etwas vorangehen könnte? Oder soll denn jeder Wille zur Veränderung im üblichen Verbalgeprügel und Meinungsstreit zweier Parteien noch im Keim ersticken? Ich empfinde Ihren Artikel als Kritik um der Kritik willen. Klüger wäre es gewesen, wenn Sie die Denkanstöße mit einem Hauch der "Begeisterungsfähigkeit", von der die beiden sprachen, rezipiert hätten.

  • J
    Justin

    Danke für den Artikel, genau den Eindruck hatte ich auch: Habe mir die Sendung schon nur angeschaut, weil ich genau so etwas erwartet habe. Aber die Verliebtheit, wie die beiden sich angeschaut haben, hat doch alles übertroffen. Zusammen mit dem schummrigen Licht wirkte das ganze wirklich wie ein romantisches Abendessen. Für an dieser Liebesbeziehung nicht beteiligte war das ganze letztlich nur zum einschlafen. Von einigen Lachern mal abgesehen, wie nach dem Satz "Wenn sich die Schule nicht verändert, dann wird es in 10 Jahren unser Land nicht mehr geben".

  • M
    Marcus

    Ein beeindruckender Artiekl - er fasst die enttäuschende Sendung von gestern hervorragend zusammen!

     

    2 Selbstdarsteller reihen eine These an die andere ohne ihre Meinung genauer zu begründen oder realistische Weiterentwicklungsmöglichkeiten für unser Schulsystem aufzuzeigen.

     

    Mit Philosophie hat das leider nichts zu tun...

  • JH
    John H

    Es stimmt, dass die Sendung von großer Harmonie bestimmt war und die beiden sich und ihre Thesen tatsächlich zu mögen scheinen. Außerdem ist bekannt, dass Precht ebenso wie Hüther ein Kritiker unseres Schulsystems ist.

    Ich teile aber nicht die Auffassung, dass für die Zuschauer ein guter Dialog nur dann einen Mehrwert hat, wenn die Teilnehmer sich inhaltlich gegenseitig die Köpfe einschlagen. Im Gegengteil: In der Regel beharrt ja doch jeder auf seine Meinung. Warum also nicht sofort eine Sendung machen, in der klar ist, wo es hingeht?

    Außerdem ist es bei der Schuldebatte auch schwer, einen Fachmann zu finden, der die Meinung vertritt, dass das deutsche Schulsystem ideal wäre. Solche Leute findet man nur in der idiologischen Ecke. Und mit denen zu diskutieren hat wegen mangelnder Fachkompetenz oder Eigenbetroffenheit (z.B. bei Lehrern) sowieso keinen größeren Sinn.

     

    Und: Wie kommt Frau Lemme eigentlich darauf, dass es sich um einen "KameraMANN" handelte, der immer auf Prechts Brust schwenkte? Weiß sie mehr als ich?

  • M
    mutti1

    scheint, dass precht schon die ganze, kreativitätstötende schulkreide gefressen hat, ganz lamm, ganz fromm, kein wolf, sondern schnurrend-hauchend und nur precht zitierend (u.a. aus der talkshow vom freitag). schade. auf dem niveau mit dem göttinger hirnforscher kam er aber nicht an, der mehr beachtung bräuchte als diese ärgerlichen kameraschwenks & weichzeichnereien. ein echtes lullaby nach dem tatort.

  • HR
    Helmut Rond

    Viel zu spät!

    Statt auf Prechts Brust, ist mein Blick aus dieser ungünstigen Perspektive, ständig auf den schräg ins Bild fallende Hinterkopf des Hirnforschers gelenkt worden.

    Fazit: Habe nach einer Weile genervt aufgegeben und bin inst Bett gegangen. Auch, weil diese Themen immer viel zu spät gesendet werden.