piwik no script img

Zerstrittenes Feminismus-Blog„Mädchenmannschaft“ ausgewechselt

Unter Macherinnen des populären Blogs ist ein Richtungsstreit entbrannt. Nun stieg das letzte Gründungsmitglied aus.

Die Sprache ist rauer, man bloggt über „sexistische Kackscheiße“: Maedchenmannschaft.net Bild: screenshot Mädchenmannschaft

Sie wollten zeigen, dass „Feminimus das Leben schöner macht“. So lautete der Untertitel zum Bestseller „Wir Alphamädchen“ der Journalistinnen Susanne Klingner, Barbara Streidl und Meredith Haaf von 2008. Die „Mädchenmannschaft“, das dazugehörige Gemeinschaftsblog, entwickelte sich zum preisgekrönten Flaggschiff des Netzfeminismus. Doch dort ist seit einiger Zeit ein Richtungsstreit entbrannt – einer, der vor zwei Wochen auch das letzte Gründungsmitglied dazu brachte, das Projekt kurz nach seinem fünften Geburtstag zu verlassen.

Die Gründerinnen wollten dem Feminismus zu einem neuen Image verhelfen. Männerfreundlich, sexy und lebensfroh präsentierte sich auch das Blog. Als Wellness-Feministinnen bespöttelte sie Alice Schwarzer – und doch gelang es den Alphamädchen, Mädels in der Disko abzuholen und für Feminismus zu gewinnen, eine neue Generation feministisch zu alphabetisieren.

Inzwischen hat sich das Blog merklich gewandelt, es ist politischer und theoriegesättigter geworden. So verhandelt es nun zum Bespiel Gender für Fortgeschrittene – und „Critical Whiteness“, einen Ansatz, der oft unbewusste Suprematievorstellungen der „weiß Positionierten“ gegenüber People of Colour kritisiert. Die Sprache ist rauer, man bloggt über „sexistische Kackscheiße“, „kotzt sich aus“.

Damit allerdings sind die Disko-Mädchen verloren, denn ohne die Diskurse zu kennen, bewegt man sich von einem Fettnapf in den nächsten – stets beobachtet von der Diskurspolizei. Ein altes Problem der politischen Avantgarde: Alle anderen müssen nun erzogen werden. Mehr oder weniger sanft.

Feminismus ohne Männer

Es gab Ereignisse, an denen sich diese Veränderung kristallisierte. So kritisiert Susanne Klingner, dass die neue „Mädchenmannschaft“ nicht mehr mit heterosexuellen Männern zusammenarbeiten wollte – ein Markenzeichen der alten Bloggerinnen-Truppe. „Dabei kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie Feminismus erfolgreich sein soll, wenn er die Männer nicht mitnimmt“, so Klingner. Eine Frau, die sich religionskritisch zur Frauenfrage im Islam äußerte, wurde als Kommentatorin nicht mehr freigeschaltet, erzählt Mitglied Katrin Rönicke. Die Frau stehe unter Rassismusverdacht. Rönicke stieg ebenfalls aus.

Vorläufiger Schlusspunkt dieses Richtungsstreits war dann der Berliner Slutwalk 2012 und seine Verarbeitung. Einige Aktivistinnen hatten sich dort schwarze Gewänder auf die nackte Haut gemalt, mit dem Augenschlitz eines orientalischen Schleiers. Als Slutwalk-Aktivistinnen bei der offiziellen 5-Jahre-„Mädchenmannschaft“-Veranstaltung Ende September auf dem Podium saßen, wurden sie von anwesenden People of Colour dafür kritisiert, dass hier „weiß positionierte Frauen“ sich anmaßten, Women of Colour befreien zu wollen. Rassismus.

Die Slutwalkerinnen luden sie daraufhin ein: Sollten die Women of Colour ihnen das doch noch mal erklären. Damit aber hatten sie den nächsten Fettnapf getroffen: Warum muss eigentlich der Diskriminierte dem Diskriminierenden immer alles erklären? Auch dagegen wendet sich „Critical Whiteness“: Leute sollen gefälligst selbst über ihren impliziten Rassismus nachdenken. Auch der geplante Workshop einer „weiß positionierten“ Journalistin über den Arabischen Frühling wurde als rassistisch kritisiert. Die Situation eskalierte, einige Women of Colour verließen den Raum.

„Diktat, keine Diskussion“

Die „Mädchenmannschaft“ reagierte mit langer Selbstkritik. „Auf der Veranstaltung wurden Rassismen reproduziert, weiße Dominanzstrategien konnten ausgeübt werden,“ steht dort unter anderem. In Bezug auf den Workshop der Journalistin heißt es: „Sollte sich die Verantwortungsübernahme der betreffenden Workshopgeberin als weiß Positionierte in diesem Aufarbeitungsprozess nicht wiederfinden, halten wir personelle Konsequenzen nicht für ausgeschlossen.“ Konsequenzen, weil eine Journalistin einen angekündigten Workshop abhielt?

An diesem Punkt reichte es dem letzten Gründungsmitglied Meredith Haaf. Sie verließ vor zwei Wochen das Projekt – als letztes Gründungsmitglied: „Ich fand es gut, über möglichen Rassismus zu diskutieren. Ich fand es gut, dass wir von einem etwas naiven freundlichen Feminismus à la Alphamädchen wegkamen, den ich heute auch kritisieren würde. Aber die Selbstbezichtigung war mal wieder ein Diktat und keine Diskussion.“ Die „Mädchenmannschaft“ habe keine interne Streitkultur entwickelt, so Haaf: „Das ist jetzt ein radikal queerfeministischer Blog mit ausschließender Sprache. Das ist für die meisten Menschen schwer zugänglich.“ Im Netz ist von einem „repressiven Moloch“ die Rede, von „totalitärem Quatsch“, von „elitärem“ Gehabe.

Und was sagt die neue „Mädchenmannschaft“ dazu, eine Handvoll Sozial- und Kulturwissenschaftlerinnen um Bloggerin Nadine Lantzsch? Wenig. Die Mannschaft spricht nicht mit der Presse. Stattdessen kommt eine Pressemitteilung, die schon weiß, dass hier von den Medien „offenbar eine sensationstaugliche Konfliktsituation“ generiert werden soll, dem man sich verweigert: „Wir möchten unsere Zeit nicht für einen massenmedial ausgetragenen Streit verwenden.“ Die Kommentarfunktion unter dem Text ist abgeschaltet. Es lebe die Avantgarde.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

65 Kommentare

 / 
Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • R
    Rene

    Also ich finde MANN wird soll immer mehr zum Sklave werden. Auch im Fussball kommt das immer mehr und mehr. Bin ich mal gespannt wo das noch hinführt.

  • L
    lucy

    Da ist ja schon so eine Art Feminismus Fetisch entstanden. Finde schon, dass dies langsam übertrieben wird.

  • B
    Barbara

    Ich studiere selber Gender Studies an einer deutschen Hochschule und ärgere mich jeden Tag über die Scheisse, die meine Mitstudierenden verzapfen und als heiligen Gral vor sich her tragen. Echte Diskussionen gibt es nicht, alles wird plattgeredet bis alle dasselbe denken. Zu sagen, was sie wirklich denken, traut sich keiner, erst recht nicht, wenn es nicht der neue Mainstream ist. Hetero sein und Männer mögen? Das wird nicht gern gesehen. Aus der neuen Mädchenmanschaft wäre ich auch ausgestiegen.

  • MK
    Marianne Koch

    Wo Menschen es lieben über andere Menschen zu triumphieren, beginnt der Terror.

  • WP
    weiß positionierte Journalistin

    Dieser Artikel ist gut recherchiert. Dafür dass die Mädchenmannschaft sich weigert mit JournalistInnen zu reden, kann die Autorin nichts. Und was das wertende anbelangt: Man hätte durchaus noch mehr nennen können, etwa wie manche Ausgestiegene sich regelrechten Hetz-Kampagnen ausgeliefert sehen.

     

    Eins geht allerdings in dem Artikel unter (dafür kann die Autorin nichts, weil es nicht ihr Thema ist) und vor allem in der Diskussion: Es geht hier nicht nur um Feminismus. Critical Whiteness macht zur Zeit vor allem die Antirassismus-Arbeit kaputt - und so schlimm das für den Feminismus politisch ist, im Falle von Flüchtlingsarbeit geht es um Menschenleben. Viele junge AktvistInnen glauben inzwischen diesen Quatsch und halten sich mit Selbstgeiselungen auf. "Glauben", weil die Art der Argumentation etwas hoch sektenhaft religiöses hat. Insofern unterscheidet es sich deutlich von anderen Radikalismen im Feminismus. Hier geht es nicht um "Wut auf das System", sondern um ein strenges Regelsystem, dem man sich unterwerfen muss. Wer es übertritt muss sich öffentlich selbst geiseln oder wird exkommuniziert.

  • W
    Wolf

    Wieviel Zeit muss man haben, um sich derart zu verbeissen..

    Ich behaupte, mir ist sowohl Sexismus wie auch Rassismus fremd, aber was mir am meisten fremd ist, sind Menschen (egal welchen Geschlechts, Hautfarbe oder Nationalität) die ehrgeizig ideologische, dogmatische, weltanschauliche Spaltung betreiben und dies intellektuell - bis in die Begrifflichkeit seziert - argumentieren.

    Keine Überzeugung ist sinnvoll, die Menschen weiter auseinander bringt, als

    das gegenseitige Verständnis zu verbessern und Menschen zusammen zu bringen. Davon sehe ich hier nichts.

    Was eine hirnverbogene Lachnummer... Please switch back to life!!

  • I
    Iris

    @Jan:

     

    Für mich ist die "Entwicklung" des Blogs Mädchenmannschaft letztlich nur ein weiteres Beispiel für typisch akademische Vereinsmeierei.

    Gründe eine Gruppe, die sich für irgendwas engagiert, verschaffe ihr einen gewissen Bekanntheitsgrad und sie wird nach einer Weile vermehrt Leute anziehen, die sich mit "Deinem" Thema in erster Linie persönlich profilieren wollen. Die dann auftretenden Revierkämpfe (à la wer ist der/die beste Karnevalist(in), Schrebergärtner(in), Tierschützer(in), Sportler(in)... oder eben Feminist(in) kannste in jedem Verein, jeder Partei oder sonstigen Organisation beobachten. Und je weiter diese "Entwicklung" fortschreitet, desto mehr entfernt sich die Gruppe von ihren eigentlichen inhaltlichen Zielen, was dann eben auch eine zunehmend negative Außenwirkung nach sich zieht. Von Außen betrachtet ist Vereinsmeierei nämlich immer lächerlich - egal auf welchem sprachlichen Niveau sie sich abspielt. Und auch akademische Bildung ist kein "Impfschutz" gegen den ganz primitiven, typisch menschlichen Ehrgeiz.

  • L
    Linuguista

    @ 24.10.2012 18:48 Uhr von Jan: ... Delegitiert dies den blog Mädchenmannschaft? ... Wer von "Fachbegriffen" aus feministischer oder antirassistischer Bewegung überfordert ist, der [oder die, verdammich!]...

     

    ist vielleicht weniger sprachlich, als in seiner/ihrer intellektuellen Leidensfähigkeit überfordert.

     

    Mein Nachbar war Kumpel aufer Zeche, woll, kein Abitur, abern toller Typ, echtes Kind der Arbeiterklasse, und hatte ein untrügliches Gespür für hirnloses Phrasendreschen, elitäre Klugscheißerei und Oberwichtigtuerei. Wennde dem mit Sexist_innen und Rassist_innen gekommen wärst, hätter dich nur schräg angesehen und gefragt, obte nen Sprung in der Schüssel hast.

  • KK
    Kein Kunde

    @ Jan

     

    Was soll deiner Meinung nach mit "gewissen Personen" geschen, wenn es keinen Sinn hat mit diesen zusammenzuarbeiten?

    Sexismus punktuell durchgehen lassen?

    Oder wie ist das gemeint?

    Weil mir kommt es so vor, als seie das nicht das Ziel.

    Welchen Umgang denkt man dann für diese Menschen?

  • L
    lilja

    ohmygod! "männerhass" und queerfeministisches engagement waren schon immer sehr verschiedene dinge.das würde mann aber nur bei näherem lesen, nicht hinsehen rausfinden. bisschen mehr avantgarde würde der taz übrigens gut zu gesicht stehen. außerdem wüsste ich nicht, seitwann sich die qualität politischer diskussion am einschalten der "kommentar-funktion" bemisst (siehe oben).

  • KW
    Klaus Weber

    @Super "Wozu? Ausser dem paar LeutenInnen die sich da Selbstbeweihräuchern liest oder interessiert sich doch keine MenschInnen dafür."

     

    Wozu? Z.B. wegen Gleichberechtigung. Wenn schon das "Frauenhaus. Von Frauen für Frauen" verboten ist -- man kann es nur noch per google.com Suche finden, aber nicht mehr per google.de -- dann sollte man auch Mädchenmannschaft verbieten.

  • N
    Nina

    Jadas finde dass hier vor allem auf Gleichgewicht geachten werden muss.

  • M
    marek

    1.Was hat eine Burka mit der Hautfarbe zu tun?Ist den Farbleuten entgangen das es auch Europäische Frauen gibt die Burka tragen?

     

    2.Jeder der ein bisschen Ahnugn von der Welt hat weiss das Rassismus ausserhalbt Europas viel weiter verbreitet ist.In Afriak unterscheiden selbst die Schwarzafrikaner nach der "Dunkelheit" der Haut-Araber nennen sie übrigesn Weisse.Die andauernden Kriege zwischen Stämmen und Völkern dürften bekannt sein ebenso wie die Ermordung von 200 Weissen Farmern Jährlich in Südafrika und die die brennenden Autoreifen(vorher werden die Sehnen durchgeschnitten-war auch eine Taktik die Mandelas Frau Lobte."Mit den Halskrausen(die Autoreifen)werden wir Siegen um die Hälse von Einwanderern dürften auch bekannt sein.

     

    Hier ein netter Herr aus den USA:

    Ihr müsst weisse(Babys)töten...

     

    http://www.youtube.com/watch?v=ddRNy4MISkg&feature=related

  • AM
    Alice Maximalpigmentierter

    ╔═════════════════ ೋღ☃ღೋ ════════════════╗

    ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Repost this if ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~

    ~ ~you are a beautiful strong woman of color ~

    ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ who don’t need no man ~ ~ ~ ~

    ╚═════════════════ ೋღ☃ღೋ ════════════════╝

  • U
    uhrzeigerin

    ich empfinde diesen artikel der taz leider als sehr einseitig und unschönen versuch, "den richtigen weg" vorzugeben. ist es gar eine schlussstrich-mentalität, die uns glauben zu machen versucht, besser jetzt mit der reflexion des eigenen handelns aufzuhören, um nicht vor dem eventuellen ergebnis zu erschrecken? der paukenschlag zum abschluss des satzes - doch wer musiziert hier eigentlich? und warum?

     

    in der taz begrifflichkeiten wie "Disko-Mädchen" und spötteleien über ein blog, indem sich offen sexistische kackscheiße ausgekotzt wird zu lesen, finde ich letztendlich einfach traurig.

  • J
    Jan

    Ich lese selbst seit über einem Jahr Mädchenmannschaft und kann die teils polemische Kritik in diesem Artikel nicht nachvollziehen!

     

    Die Tatsache, dass es interene Streitigkeiten, Protagonist_innenwechsel und eine Änderung in der Erscheinung gibt ist sicherlich richtig. Doch hier sollte die Frage gestellt werden: Welches politisches Projekt hat dies nicht?

     

    Der Vorwurf die Mädchenmannschaft würde als "politische Avangarde" "erziehen" wollen, sei abgehoben elitär ist mehr als nur einfach gestrickt!

     

    Ein Projekt sowie die daran beteiligten Menschen ändern sich mit der Zeit. Gerade in der Auseinandersetzung mit Sexist_innen und Rassist_innen ist es nicht ungewöhnlich sich zu radikalisieren und auch festzustellen, dass es keinen Sinn macht mit gewissen Personen zusammenzuarbeiten.

    Auch eine intensive Beschäftigung mit Theorie kann dazu führen, dass Artikel einen anderen Schwerpunkt bekommen. Delegitiert dies den blog Mädchenmannschaft? Nein! Es zeigt eben eine Entwicklung und das ist auch gut so!

     

    Wer von "Fachbegriffen" aus feministischer oder antirassistischer Bewegung überfordert ist, der hat dank blogs wie der Mädchenmannschaft die Chance sich über diese zu informieren und zu entscheiden ob er/sie sie für passend hält oder nicht.

     

    Zu guter letzt zeigen sowohl der Artikel als auch die Reaktionen in den vorangegangenen Kommentaren die Wichtigkeit solcher und vieler anderer toller Projekte!

  • S
    super

    von Sebastian:

    "Kann man sowas nicht verbieten? Bei Nazi Seiten gehts doch auch..."

     

    Wozu?

    Ausser dem paar LeutenInnen die sich da Selbstbeweihräuchern liest oder interessiert sich doch keine MenschInnen dafür.

  • S
    Sebastian

    Mittlerweile (ich weiss nicht ob es vorher anders war) ist dieses Blog ein reines Männer und Jungen-Hassblog geworden.

     

    Kann man sowas nicht verbieten? Bei Nazi Seiten gehts doch auch...

  • B
    Blacky

    @Andreas Kemper:

    Sie sind die Ausnahme der Regel.

     

    Das dürfte vor allem mit Ihren fortwährenden Bemühungen zusammenhängen, jegliche Form der Männerbewegung zu diffamieren und ins rechte Eck zu stellen.

    Wer Sie und Ihre Bücher kennt, wundert sich nicht, daß die MM und ihre Claqueure so auf Sie abfahren.

     

    Sollten Sie mal was anderes schreiben, womöglich feminismuskritisch (nicht, daß das jemals passieren wird), sind Sie schneller aus dem feministischen Elfenbeinturm verbannt, als Sie "Kackscheiße" sagen können.

     

    P.S.

    Wer Hr. Kemper nicht kennt, möge mal nach seinen Büchern googlen und sich selbst ein Bild machen,

    Interesse an antifeministischen Verschwörungstheorien vorausgesetzt.

  • KK
    Kein Kunde

    @ Blundi

     

    Wenn Mensch einem Feminismus anhängt, der sagt er wolle gegen patriarchae Strukturen sein, die geprägt sind durch Alphamännchen, die alle (also auch Betamännchen und weiter abwärts) schädigen, und dieser dann hingeht und das hohe Lied der diskriminierenden Sprache singt, und dann auch noch von den eigenen Alphamädchen spricht, ja, was denkt Mensch sich dann?

  • MN
    Mein Name

    Ich find das toll, wie man mit etwas wirklich komplett Bedeutungs-, Sinn- und Wertlosem wie diesem nun tatsächlich vollständig kaputten Blog auch noch Diskussionen lostreten kann.

    Im Vergleich zu diesem Gesülze ist ja ein Interview mit Herrn Dobrindt intellektuell anspruchsvolle Kost.

  • AK
    Andreas Kemper

    Nur kurz eine Bemerkung zum Thema "Feminismus ohne Männer"

     

    Ich hatte vor wenigen Wochen noch eine Einladung von Mädchenmannschaft erhalten, einen Artikel zum antifeministischen "Männerkongress" in Düsseldorf zu schreiben. Es stimmt daher nicht, dass Mädchenmannschaft die Arbeit mit heterosexuellen Männern ausschließt. In den Artikeln wird zudem auch immer wieder positiv auf Blogbeiträge von Männern hingewiesen.

     

    Ausgegrenzt fühle ich mich da eher von den Nachdenkseiten, die nicht mehr auf meine Blogbeiträge hinweisen, seit ich den Antifeminismus von Jens Berger kritisierte.

  • B
    Blundi

    Schade, mir hat der Blog früher ganz gut gefallen. Aber auch mir ist aufgefallen, dass er immer elitärer und theoretischer wurde. Ich denke, es ist ein Fehler, zu offen zu sein. Dann öffnet man meist auch radikaler denkenden Personen Tür und Tor, die dann irgendwann das Regiment übernehmen. Das kann man überall auf der Welt beobachten. Meist bei Männern. Aber Frauen sind halt auch nur Menschen. Es wäre schön, wenn die "alten" Alphamädchen weitermachen würden. Vielleicht auch als Alphafrauen?

  • D
    djadmoros

    Das ist die Selbstdemontage einer steril gewordenen Ideologie. Der Kreis schließt sich - am Ende retardiert frau zu den stalinistischen Anfängen der 70er Jahre. Der Feminismus ist tot, frau weiß es nur noch nicht.

     

    Man kann dieses Elend auf einen simplen Punkt bringen: die feministische Theorie hatte recht mit der Behauptung, dass die Moderne auf einer sexistischen Grundlage beruht. Sie hatte von Anfang an Unrecht damit, dass dieser Sexismus eine "männliche Herrschaft" impliziert. Denn dieser Sexismus ist nicht hierarchisch konstruiert, sondern komplementär.

     

    Der einseitige Ansatz, der nur von "männlicher Hegemonialität" reden mag und der darin den Sexismus als feministischen reproduziert, hat seinen historischen Impuls erschöpft wie einst die Arbeiterbewegung, von der heute nur noch ein Bundesverband der Arbeitsplatzbesitzer übrig ist.

     

    Wenn Frauenbewegung und Feminismus noch etwas mit Emanzipation und Gerechtigkeit zu tun haben möchten, werden sie sich mit der Männerbewegung, die bislang noch diffamiert und dämonisiert wird, verbünden müssen, oder sie werden untergehen. Das aktuelle sektiererische Gebaren einer Alice Schwarzer oder Mädchenmannschaft spricht freilich derzeit eher für den Untergang.

  • S
    Spin

    Oh, Göttin, das macht mich und viele so wütend:

    Nach Ausstellungen und dem No-Border-Camp machen diese politikunfähigen DogmatikerInnen auch noch eines der besten Blogs kaputt.

    Ist das eigentlich eine Strategie des zerfallenden Verfassungsschutzes? Irgendwie möchte man fast hoffen, dass solche Sekten für ihr Zerstörungswerk wenigstens bezahlt werden. Wenn es nur Überzeugung wäre, wäre das fast dramatischer...

    Die Linke braucht dringend Regeln und Strukturen, um diese destruktiven Entwicklungen zu verhindern.

  • I
    Iris

    Tja, was fällt mir dazu ein? Typisch altfeministisch und linksextrem (wobei mein Herz links schlägt, aber linken Dogmatismus kann ich trotzdem fast so wenig ausstehen wie den rechten). Doch eigentlich mittlerweile unwichtig. Wer seine Überzugungen nicht diskutieren will/kann, stellt sich über Kurz oder Lang selbst ins gesellschaftliche Abseits. Die Grenzen zwischen Extremismus und Fanatismus sind fließend...

     

    Dennoch finde ich es schade für den Netzfeminismus. Er hätte kommunizieren können, dass die Emanzipation der Frauen keine Bedrohung für die Männer war/ist, sondern ein Beispiel und Ansporn für die Emanzipation der Männer - mit dem geschlechterübergreifenden Fernziel einer emanzipierten Gesellschaft.

  • N
    nickbeck

    Bei den Grünen haben wir auch oft brutalst gestritten. Inzwischen denke ich, es ist ÄUSSERST wichtig freundlich, achtsam und tolerant miteinander umzugehen.

    Meinungen tolerieren, die die Mitfrau ausspricht (solange sie nicht menschenverachtend ist - da sollten wir schon mal auf die Pauke hauen). Ist das nicht das Wichtigste für das Selbstwertgefühl? Und daran krankt es vor allem heutzutage (Bin keine psychologeische Fachfrau, also bitte keine Wortklauberei).

    Liebe, Mitgefühl, Mitleid, sind das nicht mehr unsere Werte?

  • R
    rolltor

    "kritisches weißsein sagt, dass wir als weiße uns als norm sehen und unsere gesellschaft dazu neigt menschen auszuschliessen und sie aufgrund ihres Aussehens in die katgorie "fremd, bedrohlich, exotisch etc" einzuordnen."

     

    @mein Name

    das ist kein genuines problem von weißen, sondern von menschen. alle möglichen gruppen mit einer wie auch immer gerarteten gruppenidentität grenzen fremde bzw. als anders wahrgenomme aus. du kannst von aus oberbayern in ein dorf in niederbayern ziehen und als "fremd, bedrohlich, exotisch etc" ausgegrenzt werden. die fokussierung auf "weiß" ist genau der gleiche rassismus, der eigentlich bekämpft werden soll. und ja, in einem kontext, wo weiße, grüne oder gestreifte, heteros, homos oder asexuelle die mehrheit bilden, stellen diese auch die norm dar. das ist in deutschland so wie in china oder in burkina faso. so wie "wir als weiße" uns als norm sehen, sehen sich die chinesen in china als norm und die italiener in italien. das ist kein rassimus.

  • DP
    Daniel Preissler

    @Sören

    Sagen Sie mal, Sie sind doch ebanfalls "mehrheitlich weiß positioniert", oder? Wieso glaube Sie dann, dass Sie (im Gegensatz zur taz) "in der Position" seien "zu definieren, was Rassismus ist und was nicht", wie Sie sich ausdrücken? Denn das geben Sie mit ihrem Kommentar vor, "auch wenn sie es nicht explizit formulieren" (wiederum Ihre Worte).

    "Weiße Privilegien und Vorherrschaft" wurden im Artikel nicht bestritten (gut, die Formulierung ist natürlich etwas simpel, da die Wohlstands- und Macht-Grenzen nicht komplett entlang dieser Linien verlaufen etc.). Es ging um den Umgang damit (mit dem ganzen Thema: Antisexismus, Antirassismus, ...) in unserer Gesellschaft.

    Ich finde Ihren Beitrag ziemlich unverschämt und sachlich haltlos, sorry!

    Grüße, DP

  • A
    Artemis

    Würde man Anthropologen oder Genetikern mit so kruden Unterteilungen wie schwarz vs. weiss kommen, gäbe es nur Kopfschütteln. Wie will man den Benachteiligung analysieren, wenn man Begriffe des späten 19. Jahrhunderts verwendet. Wenn ich schon lese : "die weisse taz" !

  • W
    Whitey

    "Sie - die wohl mehrheitlich weiß positionierte taz - sind aber nicht in der Position zu definieren, was Rassismus ist und was nicht."

     

    Nö, das ist nur der Sören Irgendwer aus dem Internet und sonst keiner.

     

    So sind die eben drauf. Wenn einem die Meinung anderer Menschen nicht passt, spricht man ihnen eben ab, überhaupt eine haben zu dürfen.

     

    So kommt man um eine Diskussion herum, die man nur verlieren kann.

     

    Totalitär.

     

    Danke für diese Demonstration. :)

  • A
    argumentevonfemastasen.bloganddiscussion.com

    "Disko-Mädchen"?

     

    taz, schäm dich!

     

    Das ist doch Disko-istisch!

  • MN
    mein Name

    „Critical Whiteness“, einen Ansatz, der oft unbewusste Suprematievorstellungen der „weiß Positionierten“ gegenüber People of Colour kritisiert."

     

    Critische weißseinforschung , ein ansatz der kritisiert dass viele menschen sich unterbewusst durch ihre erziehung immernoch so benehmen, als wären sie, weiß, die norm, die menschen, die richtigen.

     

    kritsiche weißsein sagt nicht-ihr seid böse weil ihr weiß seid, sondern: ihr habt privilegien die ihr nicht mitbekommt, ihr werdet als menschen gesehen, als deutsche (wie oft steht "der schwarze wurde angegriffen" und nichte infach der deutsche bürger Josef H wurde angegriffen weil rassisten ihn aufgrund seines aussehens für minderwertig hielten- im ersten falle scheint es so, alsob die hautfarbe des opfers "schuld" oder auslöser der angriffe wäre, in wahrheit war es der rassismus der täter.

     

    kritisches weißsein sagt, dass wir als weiße uns als norm sehen und unsere gesellschaft dazu neigt menschen auszuschliessen und sie aufgrund ihres Aussehens in die katgorie "fremd, bedrohlich, exotisch etc" einzuordnen.

    da ist der deutsche kein deutscher sondern mensch mit migrationshintergrund obwohl das einfach irrelevant zu sein hat.

    da ist es okay schwarze häufiger zu kontrollieren und bei tätern nur dann auf die vermeintliche herkunft (sind es jugentliche sind die täter idr deutsch und nich türke oder araber-so macht man das böse zum fremden. Oder iraker werden muslimifiziert, all dieser kram)

     

    rassismus ist halt ein problem des täters, nicht der opfer.

     

     

    wikiartikel zu Weißsein oder kritische weißseinforschung. ist wie jede theorie nicht fehlerlos aber z.b eine theorie die mal von den opfern von rassimsu und von menschen die da jeden tag erfahrung mit machen entwickelt worden und nicht woe oft von weißen die ÜBER andere menschen reden.

     

     

    am vortrag wurde auch kritisiert dass eine weiße ÜBER Ägypterinnen redet anstelle MIT ihnen, anstelle z.b eine kooperation zu machen und die frauen selbst zu wort zu lassen redet wieder eine weiße nichtägypterin darüber. wirkt halt paternalisierend und ist, z.b wenne s um hilfprojekte geht auch doof-denn da bekomt dann ein hilfprojekt eines weißen mannes der meint alle retten zu können und sich profilieren kann durch vitramin B geld und unterstützung anstelle von projekten die von den dortigen menschen gemacht wurde-die verdienen anerkennung und aufmerksamkeit, bekommen tuns die "weißen männer die alle retten wollen"-siehe kony 2012

  • V
    verena

    ich hab jetzt doch die ganzen kommentare unter diesem artikel gelesen und bin dann doch konsterniert, wie negativ viele davon sind.

    ich meine, klar gibt es viel zu kritisieren: manche äußerungen im bereich queer / feminismus / critical whiteness, die sind: akademisch / elitär / dogmatisch ... und das gilt es auch zu kritisieren. aber ist das nicht in allen bereichen so? ich versteh auch erstmal nicht soviel in den wirtschaftsteilen diverser medien; aber finde ich die themen deswegen einfach doof??

    ... zur taz und autorin oestreich: kann es nicht sein, dass einfach die kommunikation mit der MM nicht so gut funktioniert hat in diesem fall. vielleicht hat auch nicht jede/r lust, sofort zu springen, wenn ein "wichtiges medium" anruft ... und die machen das da alle ehrenamtlich, übrigens.

    ... trotz aller kritik: die maedchenmannschaft ist wichtig!

  • K
    Klartext

    Ja, Sören, mit Antirassimus hat man natürlich alle moralischen Trümpfe in der Hand. Kritik MUSS ein Audruck von Privilegien sein und Kritiker sind - natürlich - alle Rassisten. Und widerlich dazu.

     

    Das nennt man Immunisierung.

     

    ps.: Kümmer dich doch einfach um deine eigenen Probleme, statt von zu Hause aus im Internet den Helden zu spielen.

  • S
    Sören

    Eklig, wie die taz hier Kritik am Rassismus versucht ins Lächerliche zu ziehen. Sie geben sich den Anspruch einen Konflikt innerhalb der feministischen Blogs darzustellen, berichten aber übelst tendenziös und verneinen weiße Privilegien und Vorherrschaft. Dies zu verneinen und sich nicht damit beschäftigen zu müssen, ist schließlich ein massives Privileg. Sie - die wohl mehrheitlich weiß positionierte taz - sind aber nicht in der Position zu definieren, was Rassismus ist und was nicht. Doch das versuchen Sie gerade tendenziös mit diesem Artikel, auch wenn sie es nicht explizit formulieren.

    Die Kommentare - wie leider zu oft - sind mal wieder ein widerliches Grauenspiel...

     

    So viel dazu. Sören - weiß und männlich, Leser der Mädchenmannschaft.

  • S
    Sanftwut

    Die Überheblichkeit, wie mit Kritik an der Mädchenmannschaft von den Macherinnen umgegangen wurde, hat viel zu dieser Situation beigetragen. Hinweise vom akademischen Ross abzusteigen und auf eine verständliche Sprache zurück zu finden, wird negiert. Auf Twitter werden Leser_innen bei geäußerter Bitte um Erklärungen, arrogant abgebürstet.

    Ich habe weder die Zeit, noch die Lust, beim Lesen der MM-Artikel ständig zu Wikipedia zu wechseln, um den Inhalt richtig zu erfassen.

    Ein feministiches Blog das in seiner Sprache ausgrenzt, ist überflüssig!

    Selbst die heutige Stellungnahme auf Medienelite.de zeigt, die Autorin hat nicht verstanden um was es geht. Man fühlt sich angegriffen und missverstanden. Selbstkritik ist Fehlanzeige. Stattdessen interner Kindergarten und Zickenkrieg.

    Es ist so schade, dass die Macherinnen der MM sich nicht endlich wieder ihrer Stärken besinnen und ein feministisches Blog für ALLE machen. Verdammt, das können sie doch!

  • HO
    Hotel Ostoria

    mädchenmannschaft 2008:

     

    “…das den Männern das “Mitspracherecht” am Körper der Frau abgesprochen wird, das ist denke ich selbstverständlich. Niemand hat “Mitspracherecht” an irgendjemandes Körper.”

     

    Deshalb äußerte sich mäma ja auch mit keiner Silbe zur millionenfachen Beschneidung von neugeborenen Jungen, welcher kürzlich erst mittels Urteil endlich die gebührende Aufmerksamkeit zuteil wurde.

    Mitspracherecht am Körper des Mannes erlauben sich allerdings um so mehr Frauen, wenn es gilt die Beschneidung bei Jungs rechtlich auf Basis von Sondergesetzen will sagen geteiltem Menschenrecht möglich zu machen. Und Feministin Schwarzer gehört selbstredend zu ihnen.

     

    http://www.aliceschwarzer.de/publikationen/blog/?tx_t3blog_pi1%5BblogList%5D%5Bday%5D=02&tx_t3blog_pi1%5BblogList%5D%5Bmonth%5D=07&tx_t3blog_pi1%5BblogList%5D%5BshowUid%5D=103&tx_t3blog_pi1%5BblogList%5D%5Byear%5D=2012

  • HO
    Hotel Ostoria

    Also das hier:

     

    http://maedchenmannschaft.net/heul-doch-und-kauf-dir-nen-dauerlutscher-oder-was-soll-man-sonst-zu-den-armen-mann-opfern-sagen/

     

    ist von 2008. Ich sehe hier Null Männerfreundlichkeit. Stattdessen die sattsam bekannte, manipulative Häme.

    Immerhin war damals noch der Kommentarstrang auch für Kritik geöffnet. Das ist jedoch seit ca. drei Jahren definitiv vorbei. Alles, was die feministische Ideologie hinterfragt oder mit Fakten konfrontiert wird nicht mehr freigeschaltet. Zustände wie beim chinesischen Nationalkongress.

  • E
    egal

    ich bin sehr entäuscht von diesem artikel. und von den kommentaren hier- die aber die logische konsequenz dieses artikels sind. mir hätte es deutlich besser gefallen, wenn der artikel neutraler, weniger wertend und vor allem die verschiedenen positionen dargestellt hätte. und nicht per se alt gegen neu ausspielend.

    schade!!

    die mädchenmannschaft ist ein wirklich spannender und vor allem politischer ort im www der sich natürlich auch kritisch betrachten lässt, was die mädchenmannschaft ja durchaus auch selbst tut- hut ab! dieser artikel hier jedenfalls wird dem garnicht gerecht und ich würde mir wünschen, dass auch die taz sich da mal kritisch hinterfragt.

     

    übrigens: people of color ohne u. politischer begriff/ selbstbeschreibung nicht 'hautfarbe'...

  • O
    Oh!-Mann

    Was für ein unsäglicher, einseitiger und skandalheischender Artikel. Die zitierten ausgetretenen Blogger*innen haben bereits seit geraumer Zeit zu dem Blog nichts mehr beigetragen, was ich als regelmäßiger Leser hätte wahrnehmen können und haben jetzt wohl einen in ihren Augen skandalisierungsfähigen Anlass genommen, um noch mal ordentlich in die Kacke zu hauen.

    Von dem angeblichen Männerhass habe ich als männlicher Leser ebenfalls nichts wahrgenommen. Vielmehr empfinde ich es als sehr vertrauenseinflößend, wenn feministische Blogger*innen, die gegenüber einer männlich dominierten Gruppe in Sexismusfragen ja auch die Definitionshoheit beanspruchen, sich gegenüber von PoCs geäußerter Kritik selber in Demut üben. Dies ist vollkommen konsequent und in der Logik des feministischen Projekts. Dass dies in einem sehr ackademischen Duktus geschieht, begrüße ich auch nicht - es ist aber kein Grund darüber das an sich sehr vorbildliche Verhalten dieser Gruppe in solcher Weise zu diskreditieren. Und "radikalfeministisch" (wenn mensch das schon als negativ verwenden möchte, dann doch bitte in dem Sinne: Sexismus als Hauptthema und andere diskriminierungen eher mal so mitbehandelt, wos gerade nicht unbequem ist) wären dann doch eher die Frauen, denen Rassismus erstmal egal ist, solange mensch nur möglichst viele Frauen "in der Disko abholt" - weiße Frauen versteht sich.

  • O
    Oydenos

    Hört sich irgendwie nach Stalinistischer Studententruppe von 1969 an. Oder war es 1939?

  • H
    Horsti

    "Männerfreundlich?" Hab ich was verpaßt?

    Mädchenmannschaft ist ein Blog, welches jegliche Kritik am Feminismus unterbindet, und die entsprechenden Leserkommentare nicht freischaltet, seien sie auch noch so harmlos.

    Das man nun nicht mal mit der Presse sprechen will, paßt da genau ins Bild.

  • B
    Bionic

    Super, auf höchstem linken Theorie-Niveau in die Bedeutungslosigkeit. In Anlehnung an "Life of Brian" empfehle ich die Gründung eines Critical Whiteness Suicide Commando, da würde dann endlich mal was gegen diese Weißen getan.

     

    Bionic

  • Z
    zauberlehrlinge

    so passierts halt, wenn theorien in sich nicht konsistent sind und sich schlussendlich gegen ihre "erfinder" wenden.

    was dort passiert ist mittlerweile eine moralinsaure opfer- und betroffenheitsralley. in den letzten beiträgen gut zu beobachten. unerträgliches gebuckel und selbstkasteiung vor vermeintlichen opfern, die man zuvor dazu erklärt und in diesem status bestärkt hat. etliche "inhaltswarungen" wegen "gewaltdarstellung" implizieren eine lebensuntüchtige leserschaft, die man vor jedem lebendsunbill bewahren muss. dazu an lächerlichkeit grenzende sprachakrobatik. es genügt kein unterstrich mehr, man schreibt frauen* heute mit sternchen, nennt sie "frauisierte" oder "weiblich gelesene". die existenz von geschlechtern, womöglich noch derer zwei, wird rundweg abgestritten. kommentare werden gelöscht. man verweigert den diskurs.

    das ganze ist weder feministisch noch emanzipatorisch, sondern ein wettbewerb um die linkeste und frömmste frömmigkeit.

  • T
    T.V.

    Vom Ostblock zum Kotzblog, der "Fortschritt" der letzten 20 Jahre ist tatsächlich bemerkenswert, die Frontenbildung klappt auch mit neuen Feindbildern hervorragend.

  • X
    Xacos

    Hallo,

    Wer ist eigentlich mit dem Begriff "Disko-Mädchen" gemeint?

  • JE
    Janis Ehling

    Ich fand den Feminismus der Alphamädchen auch etwas zu kurz gegriffen (als het. Mann). Allerdings brachte das Blog und der Titel den Feminismus wieder in die Öffentlichkeit - eine grundsätzlich begrüßenswerte Entwicklung.

     

    Die feministische Bewegung muss ihren Kampf größtenteils alleine führen. Es gibt zwar profeministische Männergruppen, aber die sind auch meist akademisch und um die Kritische Männerforschung aufgestellt. Die meisten Männer profitieren von der jetzigen Situation. Eine klassische politische Interessenvertretung wird es von Männer daher nur in geringer Zahl geben. Das sagt viel über die Männer, heißt aber auch das die Feminist_innen auf ihre eigene Stärke setzen müssen. Warum muss Mädchenmannschaft diese Mitstreiter allerdings ausschließen?

     

    Die Entwicklung ist schade. Mädchenmannschaft habe ich von Zeit zur Zeit gerne gelesen, werde es auch jetzt noch tun - allerdings beschäftige ich mich auch wissenschaftlich damit.

     

    An dieser Stelle möchte ich noch auf einen Artikel aus der taz verweisen http://www.taz.de/Sprache-und-Feminismus/!103104/

  • C
    ClaudiaBerlin

    "ein radikal queerfeministischer Blog mit ausschließender Sprache" - und zudem voll mit sogenannten "Triggerwarnungen", die den Eindruck vermitteln, alle Publikationen sollten die Übel der Welt nicht mehr beschreiben und zeigen - es könnte sich ja jemand dabei "unangenehm" fühlen.

     

    Ich hab da nur punktuell reingelesen und finde es schade, dass auch die junge Generation sich in einer Weise radikalisiert, die das Andocken für viele schier unmöglich macht. Allein die Sprache und die sperrigen, teils schwer verständlichen Streitereien rund um "weiß Positionierte" (du lieber Himmel, was für ein Begriff!) schreckt ab, denn als Kommentierende ist es schier unmöglich, nicht in irgendwelche Fettnäppfchen zu treten - KRASS!

  • AH
    Aus Haching

    Wie kann das sein? Ich - männlicher Neanderthaler, der sich nur für Fußball, Bier und nackte Frauen interessiert - lese doch überall, dass Frauen teamfähiger, empathischer und insgesamt die besseren Menschen sind.

     

    Wie kann es denn sein, dass so etwas passiert? Ich bin schockiert, betroffen und empört.

  • NN
    Nein nein nein

    Strunzdummer dritte-Welle-"Feminismus" eben. Da geht es schon lange nicht mehr um Streitkultur oder Diskurs, sondern darum, welche selbstverliebte Gruppierung am lautesten Schreien kann um irgendeine Art der Deutungshoheit für sich zu beanspruchen.

  • S
    Sellador

    So einleuchtend manche Aspekte von Critical Whiteness auch sind: Ein Konzept, das seine eigene Hinterfragung als Gewalt definiert, ist faschistoid.

    Nebenbei kann man mit den gleichen Argumenationsmustern, die im Rahmen von Critical Whiteness verwendet werden, auch argumentieren, dass die verwendeten Begriffe, mit dem Namen des Konzeptes angefangen, Gewalt gegen Menschen mit niedrigerer formaler Bildung sind, da es meist nicht möglich ist den Diskussionen zu folgen ohne sich in sozialwissenschaftliche Konzepte einzulesen und über ein sehr hohes Englischniveau zu verfügen (also meins ist C1 und langt bei weitem nicht immer). Auch hier werden Machtstrukturen etabliert. Und ich hab die Definitionsmacht, dass mich das verletzt und entscheide somit, wie mit den TäterInnen umgegangen werden soll und meine Entscheidung ist "Schnauze halten!". Super, ne? Damit kommen wir weiter.

  • A
    Askra

    Herrlich einseitige Darstellung. Fast so schön wie der Fail von der Jungle World.

    Ich verstehe tatsächlich nicht, wie es zu solch krassen Qualitätsunterschieden bei den Artikeln in der taz kommt und hoffe, dieser schlecht recherchierte mit einigen offenichtlich falschen Fakten war nur ein Ausrutscher..

  • F
    Faye

    "Stattdessen kommt eine Pressemitteilung, die schon weiß, dass hier von den Medien „offenbar eine sensationstaugliche Konfliktsituation“ generiert werden soll"

     

    Da scheinen sie ja auch recht behalten zu haben.

  • Z
    Zara

    Sehr schöner Artikel, danke.

     

    "Damit allerdings sind die Disko-Mädchen verloren, denn ohne die Diskurse zu kennen, bewegt man sich von einem Fettnapf in den nächsten – stets beobachtet von der Diskurspolizei. Ein altes Problem der politischen Avantgarde: Alle anderen müssen nun erzogen werden. Mehr oder weniger sanft. "

     

    Bringt eigentlich alles auf den Punkt, die Mädchenmannschaft diskutiert nicht, sie erklärt. Eigentlich ist auch jede Entgegnung dort nicht zu Sachen, sondern ad hominem

     

    Kritik am Islam ist natürlich auch grundsätzlich rassistisch dort, während Judith "kauft nicht beim Juden" Butler völlig unkritisch gesehen wird.

     

     

    Ein schöner Artikel über die MM

     

    http://mariasfirst.wordpress.com/2012/10/11/die-deutsche-feministische-bloggerinnenszene-whorst-case/

  • L
    lounger
  • S
    super

    Wellness-Feministinnen, Critical Whiteness, Suprematievorstellungen , People of Colour, Women of Colour.

     

    WTF???

  • DU
    Der uli

    Hübsch: Frauen haben es einfach drauf, besser als Männer. Die Selbstdemontage nämlich: Während linke Männer mit sinnloser, Streit Merkel stützen, unterdrücken sich die Mädels selbst, mit sinnloserem Streit.

     

    Praktisch, da bleibt mehr Kraft, die Linke zu zersetzen, ohne die geschlechterspezifische Machtposition zu verlieren ...

  • C
    Claire

    Einfach nur schade. Durch das ständige Zurechtweisen, Angreifen, Kleinhalten anderer Diskussionsmitglieder und einer Sprache, die man kaum mehr verstanden hat, hat sich die Mädchenmannschaft letztlich genau in den Macho- und Mackerstrukturen verloren, die es doch eigentlich als zu bekämpfen galt.

  • EM
    eine meinung

    "Alle anderen müssen nun erzogen werden. Mehr oder weniger sanft"

     

    "Dabei kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie Feminismus erfolgreich sein soll, wenn er die Männer nicht mitnimmt"

     

    "Das ist jetzt ein radikal queerfeministischer Blog mit ausschließender Sprache"

     

    Das Ergebnis ist anscheinend immer ein extremes Missionarstum, also eine Sackgasse.

     

    Wie machen es kleine Mädchen, wenn sie ihren Willen nicht bekommen? Auf den Bauch liegen, strampeln und schreien bis sie ihren Willen bekommen......oder eben auch nicht.

     

    Die Realität funktioniert eben nach anderen Prinzipien.

  • HH
    Herrmann Herman

    Ich habe kürzlich ein Interview gegeben zu der beängstigenden Critical Whiteness Herrschaft. Hier können Sie es nachlesen:

    http://anarchieundlihbe.blogsport.de/2012/10/22/der-humanismus-ist-mein-hirte-mir-wird-nichts-mangeln/

     

    Ich bin erleichtert, dass die TAZ endlich diesen stalinistischen Tendenzen in der deutschen Frauenkampfszene entwas entgegen setzt. Puh.

    Das ist die Rettung des Feminismus.

     

    Mit freundlichen Grüßen

    Herrmann Herman

    (heterosexueller Mann)

  • A
    aka

    hui - und die wollen die welt verbessern?

    man bekommt den eindruck feminismus wäre einfach eine andere "sexistische kackscheisse" - diesen begriff muss man sich mal auf der zunge zergehen lassen. das ist das sprachliche niveau von 4jährigen ...

  • J
    John

    Sicher, dass dieser Blog nicht nur Satire ist? Ich zitiere folgende Stelle:

     

    "Das ist das Resümee des Buches, und es schmerzt vielleicht manchen (weißen) Leser_innen noch mehr, wenn ihm_ihr dann auch noch direkt mitgeteilt wird, dass auch er_sie ständig an den vielzähligen Mikromechanismen mitwirkt, ob er_sie es will oder nicht. Weil er_sie nicht anders kann. Nicht weil er_sie sich individuell dafür entschieden hätte, rassistisch zu sein, sondern weil jede_r (von uns) personale_r Mittler_in der strukturellen Widersprüchlichkeiten ist – auf welche Art, in welcher Ausprägung auch immer."

     

    So viel versuchte politische Korrektheit kann doch gar nicht ernst gemeint sein.

  • KG
    Karl Großer

    Zitiere den Artikel:

    "So verhandelt es nun zum Bespiel Gender für Fortgeschrittene – und „Critical Whiteness“, einen Ansatz, der oft unbewusste Suprematievorstellungen der „weiß Positionierten“ gegenüber People of Colour kritisiert."

     

    Kann mir das mal jemand übersetzen, bitte. Und Leute!: Wer denkt so, und noch schlimmer: Wer spricht so?

     

    Karl Großer

  • B
    Bluesmann

    Ich habe die Mädchenmannschaft schon lange nicht mehr in meinem Feedreader. Als Mann fühle ich mich eher einem aufgeschlossenen, emanzipierten Lager zugehörig, aber als solcher wird man von diesem Blog permanent angeschrien und beleidigt. Wer Feminismus über die Mädchenmannschaft kennenlernt, kommt nicht darum herum, zu denken, dass das eine Strömung von verschrobenen Radikalinnen sein muss, die man entweder auslachen oder gefährlich finden sollte. Da wird nichts ausgelassen und permanent am eigenen Double Standard gescheitert.